Auf einmal schien sie Schwierigkeiten haben ruhig zu atmen. Auch wenn es ihr immer noch gelang, aber sie musste sich bemühen. Caius kam ihr näher, noch näher, so nahe, dass sich ihre Körper berührten. Jetzt keimte in ihr doch der Wunsch, zur Seite wegzuweichen, aber sie wagte es nicht, sich zu rühren, und ein winziger Teil von ihr wollte auch nicht weg, sondern eher, dass er noch näher kam. Und so stand sie einfach nur da, während ihr Mund sich nun leicht öffnete, als sie sein Raunen hörte. Vielleicht… Vielleicht? Was denn nun vielleicht? Vielleicht sollte sie Angst haben? Sie zuckte ganz leicht zusammen, als Caius dann auch noch über ihre Seite strich, aber sie brachte kein Wort über die Lippen. Inzwischen war sie überzeugt davon, dass er keinen Spaß machte. Was sie davon halten sollte, wusste sie aber auch nicht. Ihre Hand krampfte sich um den Wasserbecher, während sie fieberhaft überlegte, was sie sagen oder tun könnte, und sie sah zu ihm hinauf, in sein Gesicht, seine Augen, die so seltsam funkelten, in denen es zu blitzen schien.
Genauer gesagt, in denen der Schalk blitzte. Caius griff an ihr vorbei und nach der Keksdose, und Seiana begriff, wie gnadenlos sie ihm auf den Leim gegangen war. Mit offenem Mund und großen Augen starrte sie ihn erst mal nur an. Dann: „Arglos? Du und arglos?!? Ein ganz mieser Schuft, das bist du!“ Sie schüttete den Inhalt des Bechers in seine Richtung, aber da der schon leer war, konnten ihn nicht mehr als höchstens ein paar Tropfen treffen. Während ein Teil von ihr begann, so etwas wie Erleichterung zu spüren, und der andere so etwas wie Enttäuschung, musste sie gleichzeitig anfangen zu lachen. „Das war so unfair!“