PRÜFUNG: Truppen auf dem Marsch

  • Zitat

    Maximus Decimus Meridius dixit:
    Offensichtlich geht der betreffende Befehlshaber von keiner Bedrohungssituation aus. Die Truppe marschiert nicht in einer Doppellinie - wie es etwa der Fall wäre, wenn man im Feindesland mit jederzeitigen Angriffen in den Flanken rechnen müsste.


    Also ist er meines erachtens in bekanntem Gebiet...

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • Zitat

    Traianus Germanicus Sedulus dixit:


    Also ist er meines erachtens in bekanntem Gebiet...


    Aus diesem Grunde habe ich ja meine Aussage in einem späteren Beitrag revidiert:


    Zitat

    Maximus Decimus Meridius dixit:
    Im übrigen muss ich meine obige Aussage etwas präzisieren: Der Befehlshaber geht offensichtlich von keiner direkten und akuten Bedrohungslage aus, hat jedoch immerhin eine Hilftsruppeneinheit an die Spitze gestellt, woraus man folgern kann, dass dennoch mit Feindkräften in der Gegend gerechnet werden kann, wenn auch nicht unmittelbar.

  • Sim-Off:

    Ups, da hab ich was falsch verstanden. Ich dachte, das Kolloqium findet auf jeden fall nach der Abgabefrist statt.


    Meiner Meinung nach kann es sich hier nicht um eine Marschaufstellung handeln die bei möglicher Feindbedrohung eingesetzt wird. Dafür sind die Flanken, die Spitze und vor allem das Ende der Kolonne zu schlecht gesichert. Die gesamte Reiterei befindet sich in unmittelbarer Nähe der Offiziere, hier wird ganz offensichtlich nicht mit einer unmittelbaren Gefahr gerechnet.
    Ganz nebenbei würde in feindlichen Gebiet der Tross aufgeteilt was hier ebenfalls nicht der Fall ist.


    Ob das Gelände bekannt ist oder nicht können wir hier auch nicht wirklich herauslesen, die Formation gibt keinen Aufschluss über evtl. Kundschafter.

  • Zitat

    Maximus Decimus Meridius dixit:


    Von bekanntem Gebiet war nie die Rede. Nur von einem offenen Gelände. Und dieses minimiert die Gefahr von Überraschungsangriffen und Hinterhalten auf ein Minimum.


    Wo steht eigentlich etwas von offenem Gelände sag mal, das schreibst Du nun schon zum zweiten mal?


    Es kann genausogut ein Pass, eine Schlucht oder ein schmales Tal sein, da kann eine Legion auch nicht in einer Doppelreihe marschieren...

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • Zitat

    Traianus Germanicus Sedulus dixit:
    Wo steht eigentlich etwas von offenem Gelände sag mal, das schreibst Du nun schon zum zweiten mal?


    Es kann genausogut ein Pass, eine Schlucht oder ein schmales Tal sein, da kann eine Legion auch nicht in einer Doppelreihe marschieren...


    Jetzt wo Du es sagts, Du hast Recht. Ich war einfach mal so kühn das einfach anzunehmen und in den Raum zu stellen. Hat ja auch ganz gut funktioniert. Aussage + entschiedenes Aufreten, jeder hat es mir ohne Widerspruch abgenommen. :D


    Aber Spaß bei Seite, ich gehe von einem offenen Gelände aus, weil der Befehlshaber in einer Schlucht mit Sicherheit nicht obige Marschformation wählen würde, und zwar aus Gründen, die Du selbst eingebracht hast: Anfälligkeit und Verwundbarkeit der Flanken.


    Oder um es mit den Worten von Lucidus zu sagen: Er hätten den Tross in kleinere Protionen verteilt und die Vorhut verstärkt.

  • Zitat

    Traianus Germanicus Sedulus dixit:
    Auch in einem Gebiet wie z.B. der Provinz Italia? ;)


    Mein lieber Freund. Wozu sollte eine Befehlshaber mit zwei vollständigen Legionen und entsprechenden Hilfstruppenkontingenten, davon einer in der Vorhut und einem Trupp Pioniere an der Spitze auf einer Römerstrasse durch die Provinz Italia marschieren? Gibt es dafür eine berechtigte Annahme? ;)

  • Zitat

    Traianus Germanicus Sedulus dixit:
    Zum Beispiel als Übung oder falls es eine Rekrutenlegion ist die gerade ausgehoben wurde - gab es ja zu Caesars Zeiten nicht gerade wenige... ;)


    Nun gut, ich sprach von einer berechtigten Annahme... :D
    Aber wenn Du willst, ist es halt ein Manöver.


    Nur mal abgesehen davon, dass in Rom der Senat und der Imperator mehr als nur nervös würden, sollte sich so ein Lindwurm durch die Provinz ziehen...

  • Meine Herren, ihrer Heiterkeit entnehme ich, dass Sie alle ernsthaften Argumente ausgetauscht haben. Ich bedanke mich für diese sehr lebhafte Diskussion, es war mir eine Freude, daran teilzunehmen. Es war für mich schön zu sehen, dass das erste Kolloquium der Academia Militaris (nach leichten Startschwierigkeiten) doch sehr gut gelungen ist.


    Kommen wir zum Inhalt: die vorgelgte Marschformation entspricht der Aufstellung, mit der Titus im Jahre DCCCXXIII A.U.C. (70 n.Chr.) auf Jerusalem marschiert ist. Nach den ersten Erfolgen zu Beginn des Krieges war auf diesem Marsch mit keinem ernstzunehmenden Feindkontakt zu rechnen, im Vordergrund stand die schnelle Fortbewegung. Der Weg und das Gelände waren im Detail bekannt, mit Hinterhalten war nicht zu rechnen.
    Auf die entscheidenden Merkmale dieser Situatuion sind Sie ja auch im Verlauf der Diskussion tatsächlch gekommen! Wie von Ihnen in der Diskussion richtig bemerkt wurde, ist die Aufstellung für eine schnelle Wendung zur Schlachtreihe nur bedingt geeignet. Der Tross wurde nicht in kleine Gruppen aufgeteilt und die Kavallerie befindet sich im Zentrum, nicht an der Spitze und am Ende. Auch gegen eine Frontalangriff ist der Zug nicht stark geschützt, die Offiziere befinden sich sehr weit vorne, ohne Deckung durch eine Legion!


    Was die Position des Trosses angeht, haben mich Ihre Argumente allerdings etwas überrascht. Anders als die von Ihnen angestellten Überlegungen zur Position des Offizierstrosses vor oder hinter den Offizieren sind ganz andere Faktoren entscheiden. Wenn die Kolonne den Lagerplatz erreicht, wird ohnehin erst immer die Verschanzung angelegt, und die dazu benötigt Valli befinden sich auf den Tragtieren des allgemeinen Trosses, also relativ weit hinten. Die Offiziere werden also ohnehin auf den Aufbau ihrer Zelte warten müssen, ganz gleich, wo sie transportiert werden.



    Mit Ihrer Diskussionsführung bin ich insgesamt zufrieden, auch wenn mich der zeitweilige Übereifer von Meridius, der doch sonst gerne die knappe und präzise Ausdrucksweise bevorzugt, etwas überrascht hat.



    Die Ergebnisse der Prüfungen werden heute oder morgen bekannt gegeben.

  • Prüfungsergebnisse des Cursus "Truppen auf dem Marsch":


    - Publius Tiberius Lucidus - BESTANDEN mit 11 von 12 Punkten
    - Maximus Decimus Meridius - BESTANDEN mit 11 von 12 Punkten
    - Traianus Germanicus Sedulus - BESTANDEN mit 10 von 12 Punkten
    - Sebastianus Germanicus Reverus - BESTANDEN mit 10 von 12 Punkten


    - Octavius Germanicus Callidus - NICHT BESTANDEN mit 8 von 12 Punkten


    - Marcus Vinicius Hungaricus - NICHT ABGEGEBEN
    - Gaius Ulpius Felix Caesar - NICHT ABGEGEBEN
    - Secundus Flavius Felix - NICHT ABGEGEBEN


    Die Stundenten können ihre korrigierten Arbeiten im Büro einsehen.


    Einige Hinweise zur Bewertung und zu den erwarteten Lösungen:


      [*]die Fragen 1 bis 6 wurden mit vereinzelten Ausnahmen immer vollständig und korrekt beantwortet; umso ärgerlicher die Punktabzüge für die, die zu knapp formuliert haben.
      [*]bei den Fragen 7 und 8 fielen ebenfalls einige Antworten deutlich zu knapp aus; es wurde jeweils die Nennung mehrerer Punkte aus der Vorlesung erwartet.
      [*]Frage 9 (die Rechenaufgabe) behandel ich gleich...
      [*]die Fragen 10 bis 12 machten dann wieder keine Probleme.

    Als rechnen wir nochmal für Nummer 9 nach:


      [*]eine vollständige Legion = 2000 Schritt
      [*]eine Abordnung einer Legion mit fünf normalen Cohorten und ohne eigene Reiterei = 700 Schritt
      [*]eine Reitereinheit mit 480 Reitern = 320 Schritt
      [*]6 Hilfstruppen-Kohorten zu je 5 Centurien = 300 Schritt
      [*]120 Tragtiere mit schwerem Belagerungsgerät = 80 Schritt
      [*]SUMME = 3400 (+ Lücken)

    In der Vorlesung wurde für Reitereinheiten kein Tross berücksichtigt. Deshalb durfte hier auch der Tross für Reiter und die Hilfstruppen unberücksichtigt bleiben. Ansonsten verlängert sich die Kolonne um 280 Schritt.
    Lösungen von 3400 und 3728 (da hätte mich der Rechnenweg interessiert) wurden akzeptiert.

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