• An
    Secundus Flavius Felix
    Villa Flavia Felix, Rom


    Salve Secundus Flavius Felix!


    Der Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus ruft die Mitglieder des Consilium Principes zum Conventus.
    Du wirst deshalb gebeten, Dich umgehend im Palatium Augusti einzufinden.
    Solltest Du aus dringlichen Gründen verhindert sein, so bitte ich Dich, mir dieses mitzuteilen.


    gez. Lucius Aelius Quarto
    ----- MAGISTER DOMUS AUGUSTI -----



    ROM - ANTE DIEM XVIII KAL DEC DCCCLVI A.U.C.
    (14.11.856/103 n.Chr.)


  • Salvete, M. Flavius Gracchus,


    zu meinem Bedauern muss ich Dir mitteilen, das bezüglich der Chronicusa hispania sich nichts an Neuigkeiten einstellte. Ich kontaktierte die Vertreter der Provinz, doch außer warmer Worte, wurde mir nicht weiter geholfen, so dass ich außer Stande bin, Fakten liefern zu können.


    Vale T. Aurelius Cicero




  • Ein Sklave reichte zwei Briefe ein.


    Ad
    Manius Flavius Gracchus
    Villa Flavia Felix
    Roma



    Aedilis Curulis Manius Tiberius Durus Sacerdoti Manio Flavio Graccho s.d.


    Ich würde Dich gerne ANTE DIEM IV KAL DEC DCCCLVI A.U.C. (28.11.2006/103 n.Chr.) zu Speis und Trank in meiner Villa in Roma begrüßen. Gemeinsam mit meinen anderen Gästen - dein Vetter Flavius Furianus, Aurelius Cicero, Vinicius Lucianus, Tiberius Vitamalacus - wollen wir auf die vergangene Amtszeit zurückblicken.
    Bitte lass mich wissen, ob es Dir möglich ist, zu erscheinen.



    Carpe diem!
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    Ad
    Lucius Flavius Furianus
    Villa Flavia Felix
    Roma



    Durus Furiano s.p.d.


    Ich würde Dich gerne ANTE DIEM IV KAL DEC DCCCLVI A.U.C. (28.11.2006/103 n.Chr.) gemeinsam mit meinen Kollegen des letzten Jahres - deinem Onkel Flavius Gracchus, Aurelius Cicero, Vinicius Lucianus, Tiberius Vitamalacus - zu Speis und Trank empfangen. Vielleicht kannst du uns ein wenig von Hispania berichten oder uns mit Erinnerungen aus deiner Amtszeit einen Vergleich zu der unsrigen ziehen lassen.
    Bitte lass mich wissen, ob es Dir möglich ist, zu erscheinen.



    Carpe diem!
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  • Durch viele Hände war dieser Brief gegangen, bis er endlich die Villa Flavia erreicht hatte. So zeigten sich einige Dreckspuren an der äußeren Hülle, doch immerhin hatte der Brief die Villa noch erreicht.




    Manius Flavius Gracchus
    Villa Flavia, Roma


    Ich grüse Dich, Veter,


    vilen Dank für Deine Nachriecht, über daß eintreffen meines sohnes in der Villa Flavia. Dein Brif hat mich durchaus ser überrascht. Dachte ich doch, das sich meine Muter um meinen Sohn kümmern wollte, ebenso um seine Erzieung und seine ausbieldung. Doch bin ich froh, das Du dich erst mal um das wol meines Sohnes gekümert hast. Ich denke auch der Punkt den an Sicherlich hast du recht, das mein sohn hier in mantua eher fel am Platze wäre. Wenn auch ich mich sehr freuen würde, meinen Jungen baldig wider zu sehen. Doch ich bin mir sicher, er würde sich schnell langweihlen und hier zu viel unsin annstellen. Auch in der Hinsicht, was seine Ausbildung angeht, bin ich noch etwas rahtlos. Bis jetzt hat sich mehr meine Muter darum gekümmert, die doch ein sehr viel beseres Händchen dafür hat.


    Ich denke auch, das es nicht schaden kann, wenn sich Lucius mal mit dem Dienst an die Götter versucht. Schließlich schadet das für die spätere Laufbahn ja nicht. Das sieht man ja auch an Dir, vielleicht hat er ja den brilanten Verstand seiner Großmutter geerbt. Gewitzt ist er allemal, und da solltest Du Dich auch durchaush hüten. Denn ich bin mir sicher, dass sich der Junge allerlei ausdenken wird, um den Pflichten zu entkommen und die Strassen von Rom mit seinen Freunden zu erkunden. Aber neben dem Dienst des Cultus sollte er auch nicht die andere Ausbildung, die mehr körperlichen, vergessen. Schließlich kann es durchaus sein, daß er später auch den Dienst in der Legion antreten muss, wie es für jeden Römer eine Pflicht ist. Zumindest sagt das meine Mutter sehr gerne und Du siehst ja an mir, das die Worte gewirkt haben. Selbst wenn wir uns mit den Plebejern gemeinsam im Schlamm suhlen müssen und die Zeiten der Patrizier in der legion vorbeih sind.


    Also, zusammengefasst, ich überlasse Dir erst mal meinen Sohn in deiner exzälle vorzüglichen Obhut. Ich werde mich dann bei meinem nächsten besuch in roma genauer damit beschäftigen und eventuell andere Etnscheidungen treffen.


    Auf Bald
    Marcus

  • Sciurus nahm den Brief für seinen Herrn entgegen und öffnete ihn, so wie er jeden Brief für seinen Herrn öffnete, um zu entscheiden, welche tatsächlich wichtig waren. Ein Anflug von Erstaunen überzog sein Gesicht, als er die Worte las, schließlich rollte er das Pergament wieder zusammen und verbarg es in seiner Hand. Dies war nichts, was Gracchus unter die Augen kommen musste, war es entweder blanker Unsinn oder Hohn, womöglich auch beides. Doch ohne Absender würde es ohnehin nichts nutzen.


  • Persönliche Einladung des Quaestor Principis Manius Matinius Fuscus:


    !!!EINLADUNG!!!


    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLVI A.U.C. (6.12.2006/103 n.Chr.)
    Wird anlässlich der Amtseinweihung unseres geschätzten
    MANIUS MATINIUS FUSCUS zum Quästor Principis sowie aus vielen anderen guten Gründen in der
    CASA MATINIA in
    ROMA
    Ein feuchtfröhliches und überaus erquickliches
    CONVIVIUM
    Abgehalten!


    Für SPEISE und TRANK, UNTERHALTUNG und allerlei KURZWEILIGKEITEN wird reichlich gesorgt sein!


    Wir würden uns überaus freuen, wenn Ihr an diesem einzigartigen Vergnügen der Superlative teilhaben würdet!


    Die Mitnahme der wehrten Gemahlinnen ist gegebenenfalls natürlich erwünscht!


    Sollte ein Erscheinen nicht möglich sein, wird um Absage gebeten!


    I.A.


    Theodorus Iosephus
    Scriba des Quästor Principis Manius Matinius Fuscus


  • Eine schnucklige Hierodule überbrachte eine Nachricht für Flavia Minervina, knickste und wartete auf Antwort


    Sim-Off:

    Charaktere mit passendem Hintergrund wissen stets mehr...

    Zitat

    Der Cultus Ishtaris lädt euch, hochgeborene Flavia Minervina, zur siebten Stunde an den Iden des November zu einem Empfange in die Kulträume der Ishtar ein bei dem die Ankunft der neuen Kophta Occidentale gefeiert werden soll. Ihr und ein Gefährte eurer Wahl würdet durch euer Kommen unser Glück vermehren.

    Den Link gibt es dann rechtzeitig.

    Einmal editiert, zuletzt von Sextus Pompeius Antipater ()

  • ....ohne zu wissen was in der versiegelten Rolle stand oder warum er diesen Brief, sofern man ihn so nennen konnte hier abgeben sollte trat ein einfacher Mann an die Porta der Villa Flavia Felix heran und schob den Brief unter der Porta hindurch. Er wusste nur, dass dieser Brief von einem Praetorianer stammte und dass er gut entlohnt worden war um diesen Brief hier abzugeben. So tat er dies auch und verschwand genau so schnell und unauffällig wie er gekommen war:



    Ich grüße dich Flavia Minervina,


    verzeih meine Aufdringlichkeit welche ich durch diese Nachricht beweiße. Jedoch möchte ich dich auf diesem Wege um Verzeihung bitten für mein forsches und unüberlegtes Auftreten dir und deines Bruders Flavius Gracchus gegenüber auf dem Fest des Saturn. Obwohl ich nicht weiß ob du dich überhaupt an mich erinnern kannst oder willst will ich dir hiermit meine Hochachtung aussprechen.


    Lucius Germanicus Maximianus



    Trotz der Versiegelung konnte man dem Brief seinen sonderbaren Weg hierher beinahe ansehen.......


  • Flavia Leontia
    Villa Flavia
    Roma


    Unter menschlicher Tugend verstehen wir aber nicht Tüchtigkeit des Leibes, sondern solche der Seele, wie wir ja auch unter der Glückseligkeit eine Tätigkeit der Seele verstehen. Ist aber dem also, so muß der Staatsmann und der Lehrer der Staatswissenschaft bis zu einem gewissen Grade mit der Seelenkunde vertraut sein, grade wie wer die Augen oder sonst einen Leibesteil heilen will, deren Beschaffenheit kennen muß, und zwar jener noch vielmehr als dieser, weil die Staatskunst viel würdiger und besser ist als die Heilkunst.


    Meine liebe und hochgeschätzte Nichte,


    ist es nicht traurig und äußerst bedauerlich, daß unsere Zeit leider nicht solche Geister, solche überragende Ideen hervorbringen vermag? Wann ist die Zeit angebrochen, an denen unsere römischen Männer nur noch danach streben den banalen und belanglosen Tätigkeiten des Lebens nachzugehen und nicht mehr danach streben die griechischen Philosophen mit römischen Tugenden und römischer Brillanz zu übertrumpfen? Doch vielleicht vermagst Du im fernen Rom, dem Nabel der Welt, einen Hoffnungsschimmer erkennen, der die Namen großer Gelehrter, großer Staatsmänner und weiser Römer mit sich trägt. Selbst wenn ich in Baiae doch stets gut über die Belange der Hauptstadt informiert bin, so sehe ich diesen im Moment nicht.


    Doch bin ich überrascht und gleichermaßen erfreut, von Deiner Anwesenheit in Rom erfahren zu haben. Ich bin mir sicher, daß Du die Stadt noch als Quell der Inspiration erkennen wirst, die sie doch in sich birgt. Sicherlich ist sie auch groß, gefährlich und schmutzig. Und doch sind gerade in dieser Stadt diejenigen versammelt, die die Zukunft unseres Reiches bedeuten könnten. Wäre mir meine Heimatstadt Baiae nicht so sehr ans Herz gewachsen, so wäre ich mit Sicherheit längstens in die schöne Stadt Rom gezogen. Aber meine liebe und kluge Nichte, ich bin froh, eine verwandte Seele in Rom zu wissen, die mein Leben mit den aufregenden Geschichten der Stadt füllen, die meiner Abgeschiedenheit hier in Baiae einem Ende bereiten kann. Doch ganz besonders bin ich froh, daß in die Villa Flavia endlich eine begabte, feinfühlige und mit einem scharfen Verstand versehene junge Frau eingezogen ist.


    Selbst wenn die Männer unserer Familie wohl gerne noch anderes glauben möchten, so sind doch die wahren Geschicke einer Familie besser in den Händen der Frauen aufgehoben, verspüren sie doch meist mehr Taktgefühl und den Sinn für das Wohl der Familie. Gerade mein Sohn gibt doch ein hervorragendes Beispiel ab, welches uns Frauen beweist, wie sehr doch die Männer die Hand einer Frau im Hintergrund benötigen, um eben nicht die zarten Bande der Bündnisse und Freundschaften mit ihren jovialen und leichtfertig dahingesprochenen Worten zu zerstören.


    Vielleicht ahnst Du schon, meine verständige Nichte, worauf ich mit meinen Worte zu lenken versuche? Vieles ist mir verwehrt von Baiae her zu tätigen und ich benötige eine Frau, die ebensolchige Aufgabe annehmen würde, eine Frau, wie Du sie bist, liebe Leontia. Denn natürlich macht sich eine Frau auch Sorgen um die Belange ihres Sohnes und ihres Enkels. Es würde mich von Herzen freuen, sollte ich Dich dabei wissen, wie Du lenkend im Hintergrund das Wohl meines Sohnes und meines Enkels, natürlich auch das meiner Enkelin beeinflussen könntest.


    In vielerlei Hinsicht ist mein Sohn sehr unbedarft, hat noch den Anteil eines Kindes mit denen eines erwachsenen Mannes in sich vereint, wie wohl viele Männer jene Eigenschaft aufweisen. Und doch gilt es für ihn einige Schritte für seine Zukunft zu tätigen, die ich jedoch ungern in seine Hände legen wollte. Deswegen wende ich mich an Dich, liebe Leontia. Mein Sohn muß wieder heiraten! Sollte er seine Zeit im Militär absolviert haben, im Moment scheint er in der Tat wohl gefallen daran gefunden zu haben, wird er in der Politik eine kluge und vor allem passende Frau an seiner Seite brauchen. Natürlich kommen diesbezüglich nicht allzu viele Familien in Rom und Italia in Frage, mit denen ich eine Verbindung mit meinem Sohn begrüßen würde. Selbstverständlich erläutere ich Dir gerne meine Gedankengänge in dieser Hinsicht, birgt dies doch den Vorteil, Dich über die Familien und die Persönlichkeiten Roms zu informieren. Sollten schon altbekannte Gerüchte dabei sein, so mögest Du mir es hoffentlich verzeihen, sie in meinem Brief nochmals erwähnt zu haben.


    Wichtige Familien in Rom, die unserem Stande entsprechen, gibt es zurzeit Drei. Wahrlich eine treffende mystische Zahl und doch ist es wohl mehr ein Zufall. Es handelt sich hierbei um die Gens Claudia, die Gens Aurelia und die Gens Tiberia.
    Kommen wir doch zu allererst zur Gens Tiberia. Mit Sicherheit ist dies eine Familie, die hohes Potential in sich birgt. Die Familie ist aufstrebend im Militär und in der Politik, sie hat einige herausragende Persönlichkeiten, was das öffentliche Bild angeht, in ihrem Schoße. Doch betrachtet man sich die Familie genauer, so fallen doch gleich einige unschöne Elemente ins Auge. Die Tatsache, daß dort Frauen in Politik und Verwaltung tätig war, ist noch banal und als eine Laune jener weiblichen Wesen zu betrachten, also nur minder ein Hinderungsgrund. Viel schwerer wiegt die Tatsache, daß die Gens eigentlich als eine Familie der Emporkömmlinge und vulgärer Neupatrizier zu betrachten ist. Mögen sie noch so fleißig, noch so strebsam sein, so verbirgt dies doch nur schlecht die Tatsache, daß sie ehemals und vor nicht allzu langer Zeit eine Familie der Plebejer, des gemeinen Pöbels waren. Vielleicht mag eine unverschämte Seele anfügen, daß auch die Flavier nicht immer patrizischen Geblüts waren, doch welche Familie der zahlreichen Patrizier kann sich schon rühmen, drei Kaiser hervorgebracht zu haben, mal von den Claudiern abgesehen? Des weiteren scheinen mir die jungen Frauen, die in Frage kommen würden, zwar gut behütet zu sein, doch die Zukünftige meines Sohnes sollte schon über ein gewissen gesellschaftlichen Elan verfügen, dies sehe ich bei dieser Gens mitunter ebenso nicht.


    Die Gens Aurelia bekleckert sich in letzter Zeit leider auch nicht mit großem Ruhm oder guten Nachrichten. Sicherlich ist dort der ein oder andere doch nicht uneinflussreiche Mann zu finden, doch die schon fast skandalösen Geschehnisse der letzten Zeit vermögen mich nicht von dieser Familie, die schließlich auch nur eine junge Patrizierfamilie mit selbigem Hintergrund wie die Tiberier sind, für ein Bündnis zu überzeugen. Angeblich soll eine Adoption einer schon adoptierten Tochter dort in eine andere Familie ermöglicht worden sein, um eine Inzestzehe arrangieren zu können. Vielleicht ist das auch nur das übliche und dumme Geschwätz von so manch einem hier in Baiae, doch unter Umständen ist es Dir, meine liebe Leontia, möglich mehr darüber zu erfahren.


    Wo wir leider auch einen Schwenk zur Gens Claudia machen können. Denn jene unrühmliche Adoption soll in der Tat in die Reihen der Claudier hinein geschehen sein. Verwundert kann man bei der Ahnenschaft jener Gens über solche Winkelzüge zwar nicht sein, aber es hat mich doch betroffen, so ein Verhalten bei einer alten und so ehrwürdigen Gens beobachten zu müssen. Und doch ist jene Gens, deren ruhmreiche und glorreiche Zeit längstens leider vergangen ist, die Familie, mit der ich am liebsten ein Bündnis und ein Ehrearrangement für meinen Sohn eingehen möchte. Es gibt derer drei junge Frauen in der Gens, die für eine Heirat in Frage kommen könnten. Ich habe mich über alle drei junge Frauen wohlweißlich informiert. Es ist zum einen Claudia Dolabella, die Tochter von Claudius Marcellus. Dieser Mann hat schon den Weg in die Politik gefunden, strebt dem Amte des Senators entgegen. Sicherlich ist seine Tochter keine schlechte Partie, aber nicht meine erste Wahl, würde sie doch mit ihrer Unerfahrenheit, wie mir erzählt wurde, kaum die nötige Rolle an Marcus Seite spielen können. Claudia Prisca, Tochter von Claudius Vesuvianus, ist leider mit einem gewissen Makel behaftet. Sie ist dem Cultus Deorum beigetreten und nicht den Vestalinnen, was einer Heirat im Grunde genauso abträglich wäre und sie sogar unmöglich machen würde. Doch jener Tribun der Legio I besitzt noch eine Tochter von bis jetzt untadeligen Ruf, Claudia Epicharis. Sie scheint, wie es sich gehört, auch hervorragend gebildet zu sein, ist trotz ihres jungen Alters kein naives Dummchen und könnte unter Umständen eine passende Frau darstellen.


    Meine liebe Leontia, ich bin mir sicher, Du erahnst schon, worum und um welche lenkende Hand ich Dich bitten möchte. Sollte ich meinen Sohn auf solche Dinge ansetzen, so bin ich mir sicher, daß er in seiner doch kindlichen Art versuchen würde, eine mögliche Ehe zu verhindern. Du kennst doch den Freiheitsdrang der Männer, hast schließlich die Auswüchse derer in Baiae gut beobachten können. Bitte, liebe Leontia, taste doch in die Gens Claudia vor, inwiefern dort schon Pläne geschmiedet und Heiratsarrangements getroffen wurden, natürlich auch, ob jene junge Frau sich für eine Ehe mit meinem Sohn eignen würde. Ich bin mir sicher, daß Du immer vor Augen hast, daß die Gens Flavia immer mehr im Aufstreben begriffen ist, daß die Zeit der Flavier im Senat und an der Seite des Kaisers wieder erblühen und unser Einfluss in Rom also nicht unbeträchtlich sein wird. Schließlich dürfen wir unser langfristiges Ziel nicht aus den Augen verlieren.


    Doch ehe ich mit einigen vertraulichen Worten diesen Brief beende, so sende ich Dir noch eine weitere Bitte zu. Berichte mir doch, wie es Dir in Rom ergeht und mit welchen Mitteln, mit welchen Schriften und sonstigen erbaulichen Dingen ich Dir in Rom zu helfen vermag, Dein Leben in Glückseligkeit und der römischen Sitte verbringen zu können. Planst Du immer noch, Dich den Vestalinnen anzuschließen?


    Mein kluge Nichte, den Segen der Götter können wir immer nur erbitten und ich wünsche ihn Dir von ganzen Herzen.


    Deine Tante
    Agrippina



  • Werter Senator Flavius Felix


    Am


    ANTE DIEM VII ID FEB DCCCLVII A.U.C. (7.2.2007/104 n.Chr.)


    lädt dich der Gastgeber


    Medicus Germanicus Avarus


    zu einem


    Conventus


    in die Casa Germanica - Rome ein.
    Dabei wird es um die Neuordnung der


    Schola Atheniensis Phoebi Apollonis Divinis


    gehen. Die Zusammenkunft wird für den Abend mit Speis und Trank angerichtet.





    ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVII A.U.C. (20.1.2007/104 n.Chr.)


  • SENATORI S. FLAVIO FELICI

    Der Imperator Caesar Augustus wird ANTE DIEM IV KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (26.2.2007/104 n.Chr.) das consilium principis einberufen, zu welchem er deine Anwesenheit, Senator Flavius Felix, erwünscht. Lass dem officium imperatoris umgehend mitteilen, solltest du durch wichtige Umstände verhindert sein.


    ----MAGISTER OFFICIORUM----
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS



  • Mit grimmigem Gesicht kam der Decurio kurz vor dem Morgengrauen zur Villa Flavia Felix. Seine Laune war nicht die beste: Er hatte damit gerechnet einen einfachen Gang zum Palast machen zu können, aber nun hatte er den Auftrag sofort nach dem Palast diese Villa anzusteuern und dort einen "Sonderauftrag" zu erfüllen. Dabei war es für ihn unbegreiflich warum er ausgerechnet wegen eines einzigen Briefes hierhergeschickt wurde. Aber wer verstand schon immer was in den Köpfen der Oberen so vor sich ging?


    Er warf den Brief ein und machte sich dann wieder auf den Weg zurück zur Castra. Was ihn das wieder an Zeit gekostet hatte, hoffentlich bekam er nun noch ein gutes Frühstück bevor der nächste Auftrag auf ihn wartete...




    Roma, Italia
    Villa Flavia Felix
    Flavia Minervina



    Salve Minervina,


    es ist nun schon einige Tage her, als du deinen Brief zu mir abgeschickt hattest und erst jetzt kann ich dir Antworten. Die Überführung verlief nicht ohne Schwierigkeiten und auch hier lief noch nicht alles so, wie es sollte. Doch nun sind diese Probleme wohl erst einmal aus der Welt geschaffen und ich möchte dich damit nicht langweilen, sondern dir mit meinen folgenden Zeilen das erwünschte Zeichen geben.


    Tausende Menschen wohnen in Rom und doch kann man dort so einsam wie nirgendwo anders sein. Es ist kein einfaches Pflaster für jemanden, der dort nicht viele Leute kennt. Ich werde alles mir mögliche tun, um dir zu helfen glücklich zu werden - ob in Spanien oder Roma -, so wie du es von mir wünschtest. Doch nicht nur weil du mich darum gebeten hast, sondern auch weil ich möchte, dass du ein glückliches Leben führst - mit mir.


    Komme zu mir, du wirst mich in der Nähe von Tarraco finden. Frage nach mir und man wird dich zu mir führen.


    In freudiger Erwartung auf dein Eintreffen
    Gaius

  • Wer ist es in Rom, der schon im Morgengrauen wach ist, wer die ersten Arbeiten verrichtet, während die Herrschaften noch in ihren flauschigen Betten selig schlummern? Es sind die vielen fleißigen Sklaven. Und so auch in der Villa Flavia. Früh morgens, die ersten Vöglein zwitscherten munter und verkündeten ihre Freude am Leben, schlurfte die alte Lexana auf den Eingang zu, spähte hinaus in den morgendlichen Himmel und griff nach dem Kasten für die Briefe. Ein Blick und sie sah einiges an Papyri, die wieder eingeworfen waren, so ergriff sie alle Briefe- offizielle Post für den frisch gebackenen Senator Furianus oder den Magistrat Gracchus, aber auch geheime Liebesbotschaften, die doch so unsubtil zwischen der anderen Post steckte- und ging mit all jenen Briefen, leise ein Ammenlied summend, wieder hinein in die Villa Flavia. Doch wem würde sie die Briefe bringen, wer würde den Liebesbrief als Erstes zu Gesicht bekommen? Ist es die junge Minervina oder vielleicht ein ganz anderer Flavier?

  • Administratio Imperatoris - Roma - Regio Italia - Provincia Italia


    EPISTVLA PRAETOR PEREGRINUS
    ANTE DIEM VII ID MAR DCCCLVII A.U.C. (9.3.2007/104 n.Chr.)


    Praetor Peregrinus Gaius Prudentius Commodus Advocatrix Flavia Calpurnia s.d.


    Aufgrund einer gerichtlichen Anordnung (s. Anlage) sind alle zugelassenen Advocati dazu aufgerufen, sich bei den Praetoren zu melden und darüber Auskunft zu erteilen, ob sie als Pflichtverteidiger zur Verfügung stehen.


    Hiermit wird höflichst gebeten, der Aufforderung schnellstmöglich Folge zu leisten.


    i.A.
    T. Caecilius Metellus
    Scriba Personalis G. Prudentius Commodus


    Anlage


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    GERICHTLICHE ANORDNUNG


    SUBPARS QUINTA - Advocatio
    § 17 Formalien zum Advocatus
    (2) Zugelassener Advocatus ist man mit Bestehen des Cursus Iuris an der Schola Atheniensis Phoebi Apollonis Divinis und wenn man zeitgleich nicht zum Advocatus Imperialis nominiert ist.


    Per Decretum Imperatoris wird durch das Iudicium Imperialis angeordnet, dass sich alle zugelassenen Advocati hier melden und ebenso erklären ob sie allgemein für Fälle als Pflichtverteidiger zur Verfügung stehen.



    - DCCCLV AB URBE CONDITA -

  • Eine in einen dunklen Mantel gehüllte Gestalt schlich an den Briefkasten der Flavier und deponierte in ihm einen kleinen Brief.


    Lucius Flavius Furianus



    Liebster Lucius,


    es kommt mir vor, als sei eine Ewigkeit vergangen, seit unserer ersten Begegnung. An diesem Tag, der mein Schicksal ebenso ändern sollte wie deines, waren wir im Tempel der Venus. Ich habe dir glaube ich nie erzählt, dass ich diesen Tempel immer gemieden habe und an dem Tag nur sehr widerwillig und durch einen grossen Zufall dort war.
    Diesen Tag werde ich trotz allem nie vergessen. Auch werde ich ihn nie bereuen. Doch ist seit diesem verhängnisvollen Tag viel Zeit vergangen. Auch seit dem Tag, an dem du mich batest deine Frau zu werden. Sicherlich erinnerst du dich noch an mein anfängliches Zögern und unsere gemeinsame Orakelbefragung. Die Weissagung damals, die so positiv war und nach der ich deinem Anliegen zustimmte, habe ich nie vergessen. Allerdings war ich heute morgen ein weiteres Mal dort. Ich wollte wissen, ob die Götter nach dieser langen Wartezeit unserer Verbindung noch immer wohlgesonnen sind.
    Ich sollte nicht lange drumherum reden. Die neuerliche Weissagung lässt den Glanz der ersten wirklich vermissen. Im Gegenteil ist sie zutiefst negativ und bedrohlich. Ich glaube, eine Verbindung mit dir wäre nicht zuträglich und würde uns beide ins Unglück stürzen. Daher muss ich...


    Bitte verzeih mir. Ich werde dich stets lieben.


  • Ein Bote der Equites Singulares kam zur Villa Flavia Felix und brachte eine versiegelte Nachricht vorbei, dann verschwand der schwarze Reiter wieder in Richtung der Castra Praetoria.



    Manius Flavius Gracchus
    Villa Flavia Felix
    Rom, Italia

    Flavia Minervina
    Hispania

    Liebster Bruder!

    Dieser Brief enthält nicht die schönen Nachrichten die du dir vielleicht erhoffst.

    Leider war der Weg nach Hispania nicht so, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Einen Tag vor Ankunft in Tarracco wurde ich von Männern, die sich "die Elefanten" nennen verschleppt und gefangengehalten. Sie wussten von meiner Herkunft und erhofften sich viel Geld und wahrscheinlich auch Aufmerksamkeit. Wieviele Tage oder Wochen ich in ihrer Gewalt war ist ungewiss, aber es war die schlimmste Zeit meines Lebens, voller Schmerzen und Angst. Heute weiss ich, dass die Entführer an Gaius Caecilius Crassus einen Boten schickten, der viel Lösegeld für mich verlangte. So endete meine Gefangenschaft, als mich der Praefectus Praetorio auslöste. Er rettete mir wahrscheinlich das Leben, denn "die Elefanten" hatte keine guten Absichten.

    Derzeit verweile ich bei Crassus im Lager der Prätorianer kurz vor Corduba. Hier bin ich in Sicherheit. Meine Pläne, vielleicht weiter zu reisen, Britannia oder auch kurz nach Ägyptus, habe ich verschmissen, da ich nie wieder alleine reisen werde. Wann genau ich wieder nach Rom komme ist noch ungewiss, aber ich werde dich über alles am Laufenden halten. Wahrscheinlich werde ich mit Crassus wieder nach Hause kommen. Ich vermisse dich und unsere Familie.

    Ja Gracchus, du hattest recht. Keine Patrizierin sollte alleine reisen. Meine Sturheit brachte mich in Gefahr und ich verstehe es, wenn du böse auf mich bist. Bitte schreibe mir, wie es dir in Rom, mit deiner Frau und deinem Amt geht.

    In Liebe deine Schwester
    Minervina

  • In der Villa Flavia tauchte auch ein tiberischer Bote auf.


    Ad
    Sec Flavius Felix
    L Flavius Furianus
    M' Flavius Gracchus
    Villa Flavia Felix
    Roma, Italia



    M' Tiberius Durus Senatoribus Sec Flavio Felico L Flavioque Furiano et M' Flavio Graccho s.p.d.


    Ich möchte Euch zu einer kleinen, verspäteten Feier anlässlich meiner Erhebung in den Senat einladen. Das Gastmahl wird ante diem VIII kal Mai DCCCLVII A.U.C. (24.4.2007/104 n.Chr.) in der Villa Tiberia stattfinden.


    Valete
    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]

    ANTE DIEM X KAL MAI DCCCLVII A.U.C. (22.4.2007/104 n.Chr.)

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