Ausbildungslager der Ala II Numidia

  • Die Sonne wanderte bereits in Richtung Westen, als die Ausbildungsturma einen kleinen, freien Hügel in der Nähe des Waldes erreichten. Die zwei Probati, die vorausgeritten waren, mussten von Tubero fast mit der Nase auf den Platz gestoßen werden, bis sie der Meinung waren, hier könnte man lagern.


    Tubero hob die Hand, das Zeichen zum Anhalten.
    Er deutete auf die kleine Erhebung vor ihnen. "Probati, hier werden wir heute unser Lager aufschlagen. Verteilt die Schanzwerkzeuge, ein Teil beginnt mit dem Aufwerfen der Wälle, der andere Teil holt Holz für die Umwallung. Und beeilt euch, vor Anbruch der Nacht will ich ein Lager, auf das unser Kaiser stolz ist. Abite!!!"


    Er selber machte sich mit seinem Eques daran, die Maße für das Lager mit Stöcken abzustecken. Heute Nacht würden sie unter freiem Himmel schlafen, die Zelte waren auf den Packpferden gewesen. Die Soldaten hatten nur ihre persönliche Ausrüstung und ein wenig Essen mit dabei, dazu die Werkzeuge des letzten Packpferdes.
    Trotzdem steckte Tubero den Platz des Praetorium großzügig ab.

  • Ich meldete mich zum Holz holen. Wir waren etwa zwei gleich große Gruppen, eine die die Wälle aufschüttete und die andere die das Holz holte.
    Unsere Gruppe holte das Werkzeug und ich rief einigen meiner Kameraden zu auch Seile mitzunehmen um die Holzblöcke zusammenbinden zu können.


    Dann gingen wir Richtung Wald. Schon kurze Zeit später konnte man das relativ regelmäßige Geräusch der Äxte hören und einige laute Stimmen der Probati.
    "Vorsicht! Der hier fällt gleich."

  • Einar bekam eine Schaufel in die Hand gedrückt und von einem seiner Stubenkameraden zu den Absteckungen des Decurios geschoben. Dort fingen sie damit an, einen ordentlichen Wall aufzuschütten.


    Sim-Off:

    Ich werde wohl in den nächsten 2-3 Tagen nicht so viel schreiben können, leide momentan an einer schweren Grippe. >.>

  • Arianus war dabei Holz heranzuschaffen. Hier war er genau in seinem Element, denn schweres Holz zu schleppen war eine Aufgabe, die genau seiner Physis entsprach. So schleppte er bei jedem Gang auch mit die schwersten Holzblöcke herbei.


    Dennoch war es mühsam, denn die Arbeit würde sicher Stunden in Anspruch nehmen um genügend Holz für ein Lager von dieser größe heranzuschaffen. Daher plauderte Arianus ein wenig mit seinem Mitprobati.


    "Das Arbeitstempo, mit dem die römische Armee Heerlager dieser Machart erstellen kann ist wirklich erstaunlich! Manche Völkerschaften leben in kärgeren Dörfern im Vergleich zu einem Lager was wir an einem Tag errichten."


    ,meinte Arianus zu dem ihm nahen Viridovix.

  • Ich nickte.


    Wenn ich bedenke wie lange mein Stamm benötigte um ein Dorf so gut wie möglich mit Holzpfählen zu schützen. Die Römer sind so viel schneller und besser darin. Sie schaffen Lager die besser geschützt sind als manches Dorf.
    Und nun sind wir hier und bauen selbst so ein römisches Lager. Erstaunlich."

  • Tubero hatte sein Pferd in die Mitte des kleinen Lagers geführt, wo es über Nacht stehen würde. Die Probati begannen damit, den Graben auszuheben und den Aushub aufzuschütten.
    Ein Loch im Wall würde als Tor dienen, ein wenig davor waren zwei Equites dabei, das Titulum aufzuschütten.
    Tubero überwachte die Arbeit, als die ersten Männer mit dem Holz ankamen. Dicke Pfähle und noch dickere Holzstücke für die Lagerfeuer.


    "Rammt die Schanzpfähle richtig hinein und spitzt sie vorher an. Beeilt euch. Wer keine Hacke abbekommen hat, kümmert sich um das Holz."

  • Einige Zeit waren wir mit dem Anschaffen des Holzes und dem Aufbau des Lagers beschäftigt. Der Decurio bewachte alles und beobachtete genau unsere Arbeit.


    Nun sah es bereits nach einem richtigen römischen Lager aus. Die Pfähle waren so gut wie komplett in den Boden gerammt, das Titulum war aufgeschüttet und der Graben ausgehoben.
    Einige waren bereits damit beschäftigt das Feuerholz zusammenzulegen und für das Lagerfeuer vorzubereiten, während ich mit einigen Kameraden noch die restlichen Pfähle befestigte.

  • Die Arbeiten waren endlich zu Ende, und mit ihnen schwand auch das Tageslicht im Norden Germaniens.
    Decurio Tubero ließ zum Sammeln blasen und wartete, bis die letzten Nachzügler angekommen waren.

  • Nachdem Arianus Unmengen an Holz herangeschafft hatte und schließlich auch einige Pfähle angespitzt hatte, war die schwere Arbeit endlich vorbei und das Lager fertig. Hoffentlich würde der Decurio damit zufrieden sein! Schließlich war dies hier so etwas wie ihre Aufnahmeprüfung.


    Als zum Sammeln geblasen wurde, reihte sich Arianus als einer der Ersten in der Reihe. Er war im Verhältnis zum Rest nicht zu sehr erschöpft, denn körperlich schwere Arbeit lag ihm. Dennoch würde er sich jetzt, wie alle Anderen, gerne eine Weile ausruhen. Erwartungsvoll schaute er zum Decurio.

  • Einar hatte geholfen, den Graben auszuheben und den dazugehörigen Wall aufzuschütten. Als sie sich sammelten, brannten seine Arme von der vielen Schaufelei und der Schweiß lief ihm über das Gesicht. Er würde sich jetzt auch gerne einfach in die Horizontale begeben und schlafen. Hoffentlich würde er direkt zur Nachtwache eingeteilt werden, dann hätte er das schon einmal hinter sich.

  • Auch ich gesellte mich zu meinen Kameraden und reihte mich ein. Nun würde bestimmt die Nachtwache eingeteilt und der Decurio würde bestimmt auch ein Wort über unseren Lageraufbau verlieren.


    Ich fühlte mich nicht sehr müde. Wahrscheinlich war ich immer noch zu aufgeregt über diesen ersten Einsatz, der gleichzeitig unser letzter Eignungstest für die Ernennung zum Eques war.

  • Tubero sah die verschwitzten Gesichter, aber die meisten schienen noch ziemlich fit zu sein. Dann zog er eine Tabula hervor und machte sich einige Notizen.
    Dann wandte er sich an die Truppe.


    "Probati, ich hoffe ihr habt gemerkt, dass ihr in Zukunft besser auf eure Ausrüstung und die Packpferde aufpassen müsst. Zur Gedächtnisstütze werdet ihr die letzten fünf Meilen vor Confluentes zu Fuß laufen, und zwar im Laufschritt. Freut euch schon mal darauf."
    Er sah in einigen Gesichtern den Schrecken und dachte an seinen eigenen Ausbilder. Der hätte die Männer mit bloßen Händen schanzen lassen. Das waren noch die guten alten Zeiten...


    Dann fiel sein Blick wieder auf seine Tabula.
    "Wir werden im Drei-Stundenrhytmus Wache halten. Zusätzlich reiten drei Mann bis zur Dunkelheit Patrouille um das Lager herum.
    Erste Wache auf dem Wall: Viridovix, Einar Virilis, Harluf,...
    Patrouille vorm Lager: Brandulf, Cheruscus und Hierax.
    Zweite Wache: (Namen)
    Dritte Wache: Cheruscus, Viridovix, Virilis,...


    Die dritte Wache weckt die anderen zwei Stunden vor Sonnenaufgang.
    Wenn es Alarm geben sollte, besetzt jeder einen Teil des Walles. Feuer gibt es keines heute Nacht. Noch Fragen?"

  • Ich nickte zum Zeichen dass ich verstanden hatte. Dann gesellte ich mich zu Einar und Harluf um mit ihnen zusammen die Wache anzutreten.
    Während die anderen sich langsam für die Nacht vorbereiteten, waren wir drei damit beschäftigt unsere Wachposten einzunehmen.


    "Die erste Wache Einar. Ich hoffe das geht in Ordnung? Ich bin noch recht wach, aber ich hoffe es gibt keine Zwischenfälle."

  • Einar war nicht ganz so begeistert, auch noch die dritte Wache abbekommen zu haben. Was solls, dachte er sich. Ich mache einfach das Beste draus.
    "Aber sicherlich geht das in Ordnung. Ich fürchte eher, dass die dritte Wache mich ziemlich mitnehmen wird. Wie du schon sagtest, hoffentlich bleibt die Nacht ruhig." Er grinste und hoffte auf eine ruhige Nacht.

  • Arianus hatte aufmerksam zugehört und hatte die "Bestrafung" des Decurios gleichgültig hingenommen. 5 Meilen Fußmarsch mit Ausrüstung waren ihm durchaus recht. Wenn ihm derlei unangenehm wäre, hätte er sich gar nicht zur Armee melden sollen.


    "Tja, dann gehen wir uns wohl mal die Beine vertreten Leute!", meinte Arianus ironisch und zwinkerte den Wachhabenden zu, die es sicher schwerer als er haben würde wach zu bleiben.


    Daraufhin machte sich Arianus mit Brandulf und Hierax auf den Weg um die Patroullie vor dem Lager zu machen. Obwohl er wegen des anstrengenden Tages ermüdet war, versuchte er Aufmerksam zu bleiben, denn er rechnete fest mit weiteren Überraschungen.

  • Die Dunkelheit kam langsam und mit dieser auch noch andere Gestalten. Gestalten, die die Probati inzwischen kennen sollten. Sie waren leise, und vorbereitet. abgesprochen hatten sie sich natürlich. Sie warteten nur noch auf ein abgemachtes Zeichen, während sie leise und versteckt warteten. Und trotz dem erhöhten Adrenalin, freuten sie sich doch, da die Eques es mochten Probati zu erschrecken, und eine kleine Abwechslung zu haben. Sie erwarteten, dass die Probati erwarteten, dass eine Überraschung kommen sollte, folglich versuchten sie diese wenigstens ein wenig unerwartet zu bereiten. Anstatt sofort anzugreifen planten sie in sicherer Entfernung bis 2 stunden in die erste Wache zu warten, und wenn diese gerade müde und ein wenig unkonzentriert sind, sollte der Ansturm beginnen.

  • Nun war es im Lager bereits ruhig geworden. Die meisten waren schlafen gegangen, nur ein paar wenige waren noch wach und unterhielten sich leise in der Nacht.


    Die Wachen ritten um das Lager oder standen auf den Wällen und hielten sich mit ständigen Bewegungen wach. Die Nacht war ruhig und nur ab und an war das Geräusch eines Tieres zu hören oder das Rauschen vom Wind.


    Ich war nicht müde, immer noch voller Tatendrang und Willenskraft. Aber ich hoffte es würde eine ruhige Nacht werden, schließlich waren wir von dem Überraschungsangriff immer noch zermürbt und müde.

  • Einar schritt langsam von einem Ende seines Wallabschnitts zum anderen. So bestand wenigstens nicht die Gefahr, im Stehen einzuschlafen. Auch wenn er sich noch nicht totmüde fühlte, das Risiko wollte er dennoch nicht eingehen.
    Gelegentlich wechselte er einen Blick mit Viridovix und Harluf. Bis jezt war nichts ungewöhnliches vorgefallen, einige Waldgeräusche, einige flüsternde Probati im Lager, anonsten war ihm nichts aufgefallen.
    Hoffentlich würde das auch so bleiben...

  • Gegen Ende der ersten Nachtwache erhob sich Tuto von seinem Lager, wo er gesessen und nachgedacht hatte. Er schlang seinen Mantel eine wenig enger um ihn, da er in der kalten Nachtluft fröstelte und machte sich daran, die Wachen zu inspizieren.


    Er stieg bei Harluf auf den Wall und wechselte flüsternd einige Worte mit ihm. Alles in Ordnung, keine Störungen, die Patrouille war noch unterwegs und hatte keine Vorfälle gemeldet.


    Dann ging er weiter zu Viridovix.
    Mit gedämpfter Stimme sprach er den Mann an. "Alles ruhig, Probatus?"

  • Ich baute mich vor dem Decurio auf und sagte mit fester Stimme:
    "Alles ruhig Decurio. Außer den üblichen Geräuschen des Waldes und dem Rauschen der Bäume ist nichts zu hören."

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