• Tullia hörte zu was Livilla ihr sagte,...natürlich entsprach ihre Haltung ihrer Erziehung, aber sie schien auch sehr verletzt worden zu sein,...genau wie sie selbst.
    Die Grande Dame war scheinbar nur Fassade.
    Im Grunde war sie, so schien es Tullia zutiefst verunsichert.
    Tullia stand auf und ging zu Livilla´s Liege,...sie setzte sich an das Fußende und sah Livilla freundlich an. Dann meinte sie.
    Erzähl´mir von deiner Nemesis,...deinem Unhold...laß´es heraus,...vielleicht ist das ein Anfang für dich....ein erster Schritt.
    Sie legte ihre Hand auf Livilla´s Knie und sagte lächelnd,
    Weißt du, wir Corsen leben nach der Vendetta,...das heißt wir lieben und wir hassen absolut...Primus ist nicht so,...er sagte mir einmal...Die Liebe ist wie die Sonne,...wer sie hat, dem kann vieles fehlen,...wer sie nicht hat,...dem fehlt alles. Sie lächelte Livilla an.
    Er sagte aber auch Amicus optima vitae possessio est...
    Ihr Latein klang weich, ganz untypisch, gerade so als würde sie griechisch sprechen...
    Ein Freund ist der herrlichste Besitz im Leben...

  • Erst als Tullia sich erhob und auf ihre Seite ging, hatte Livilla wieder zu ihr gesehen. Doch als Tullia sanft ihre Hand auf ihr Knie legte, wich die junge Römerin abermals ihren Blicken aus. Livilla sprach wirklich immer noch ungern darüber. Doch so oft fand dieser Gesprächstoff wieder seinen Weg in die Gegenwart. „Ich weiß gar nicht mehr weshalb ich das getan habe. Ich wollte es eigentlich gar nicht, mich noch abends aus der Casa schleichen.“ Es war ihr sehr unangenehm zu zugeben, das sie nicht gehorsam war, sondern überaus naiv. „Als wäre es Schicksal gewesen, das ich einem Fremden in die Arme laufe, der mir nach dem Leben trachtete, nachdem er mir erst schreckliches antun wollte. Doch wurde ich gerade noch davor bewahrt, so dass mir nichts widerfahren ist.“ Erst jetzt sah sie wieder zu Tullia. „Deswegen habe ich wahrscheinlich eine solche Denkweise und einfach nicht den Mut dazu, dieser Art von Menschen mehr vertrauen zu können.“ Langsam entwickelte sich ein Lächeln auf Livillas Gesicht. Aber auch fiel ihr auf, das Tullia äußerst oft von ihrem Mann sprach. Fand sie bei im Halt? Livilla glaubte nicht, das ein Ehemann dazu notwendig sein würde. Sie wollte gar nicht erst von einem Mann abhängig sein. Wobei das Tullia anscheinend auch gar nicht war, doch lies ihr dieser Gedanke einfach keine Ruhe mehr.

  • Daher wehte der Wind...Tullia beugte sich ein wenig nach vorn, legte ihre Unterarme auf ihre Oberschenkel und betrachtete ihre Hände.
    Livilla,...du bist erwachsen genug um dein Handeln selber einschätzen zu müssen. Diejenigen die mit deinem Schutz beauftragt sind, sei es nun deine Eltern oder deine Dienerin, sind irgendwann einmal nicht da,...für diesen Fall mußt du wissen was du tust.,...dir über die Konsequenzen im Klaren sein.
    Ernst sah sie die junge Römerin an und fuhr fort.
    Ich bin als Tochter eines Garnisonskommandanten aufgewachsen,...quasi wie ein Junge. Deshalb bin ich dir hier wohl eine schlechte Ratgeberin. Aber eines mußt du mir glauben,...wenn du deinem Gegenüber Schwäche suggerierst, wird er sie sich zu Nutze machen. Auf deinen Status oder das Ansehen deiner Familie zu hoffen wäre töricht,...denn diejenigen die dir nach Leib oder Leben trachten wissen worauf sie sich einlassen und betrachten deinen Habitus noch als Provokation.
    Langsam schüttelte sie den Kopf und begann zu lächeln,
    Nicht jeder hat so ein Glück wie ich, weißt du...
    Sie legte ihre Hand sachte auf Livilla´s Schulter,
    Ich profitierte vom schlechten Gewissen meines Vaters und erhielt eine umfassende Ausbildung in allen für die Kauffahrtei relevanten Wissensbereiche,...ich habe früh gelernt mich gegen Männer durchzusetzen und...habe in Primus einen Partner gefunden,der mir Seelenverwandt ist.
    Sie lachte kurz auf.
    Weißt du wie ich ihn kennengelernt habe?

  • Nachdem Nuno ihn eingelassen und Orcus in den Stall geführt hatte betrat Primus die Casa.
    Hallo,...jemand da? Tullia?...Thula?
    Er legte seinen Helm auf einen Mauervorsprung und blieb im Atrium stehen.
    Hinter sich hörte er leise Schritte...

  • Natürlich hatte sie ihn längst bemerkt. Sie folgte seinem Rufen in das Atrium.
    Lag es nun am Sonnenlicht oder...?
    Seine in eine Rüstung gehüllte Gestalt,...der rote Mantel...er sah aus wie das Abbild eines Kriegsgottes, groß, jung, männlich und unbesiegbar.
    Eine kleine Stimme in ihr hoffte, daß er letzteres auch bleiben würde.
    Vorsichtich näherte sie sich ihm bemerkte jedoch an seiner Haltung, daß er sie längst wahrgenommen hatte.
    So kam sie von hinten und strich im vorbeigehen an seiner Hand entlang,...so ziemlich der einzigen Stelle an seinem Oberkörper die nicht gepanzert war.
    Sie stellte sich vor ihm und nahm seine beiden Hände in ihre. Ihre Blicke trafen sich,verschmolzen.
    Salve, Geliebter,...sag´mal,...erwartest du Probleme hier in der Casa?...
    Sie betrachtete ihn von oben bis unten...
    ...oder warum bist du in voller Rüstung hier?
    Lächelnd gab sie ihm einen Kuß.

  • Primus empfing seine Frau mit einem Lächeln und entgegnete nach dem Kuß,


    "Naja, du weißt doch,...es ist so unsicher in der Welt..."


    Sie hielten sich kurz an den Händen und Primus fragte,


    " Hast du die zwei Sklaven bekommen, die ich dir geschickt habe?"


    Er sah in diesem Moment Thula aus der cusina kommen begleitet von einem blonden Mädchen,...vielleicht 15 Jahre alt. Es hing an Thula´s Lippen und sah ihr mit großen Augen zu.

  • Tullia hielt Primus an den Händen fest,als wolle sie ihn nie wieder loslassen. Er war für sie so nah in Mogontiacum,...aber ferner den je.
    Auf ihre Frage hin wandte sie den Kopf und sagte,
    Frilla,...
    Sie lächelte als sie weitersprach,
    Ja,...ein zauberhaftes Geschöpf,...Thula bringt ihr alles bei, was sie für den Haushalt wissen muß.
    Ihr Blick fiel auf Primus,...er sah müde aus.
    ...zwar ist es ein Problem mit ihrer Sprache,...aber Thula schafft das schon.
    Sie ließ Primus los und warf einen Blick aus dem Fenster. Primus kam zu ihr und sie meinte,
    ...und Nuno hat jetzt seinen Knecht,...aber Primus,...ausgerechnet ein Numider?

  • Primus grinste,...gerade diese Mischung aus Milch und Ebenholz hatte es ihm angetan.
    "Numider sind gute Reiter...und Frilla ist laut Auslobung eine nordische Fürstentochter...
    Sei Grinsen verstärkte sich,...als er an Frillas Hände dachte. Dort oben im finsteren Norden mußten die Fürstentöchter anscheinend schwer arbeiten und hatten ein unterwürfiges Wesen.
    "...aber nun zu deiner Nachricht,...was kann ich für dich tun?"

  • Tullia löste ihren Blick von der Ausenanlage und drehte sich wieder zu Primus um.
    Unser Gast, Iulia Livilla möchte mit deinem Freund Iulius Drusus sprechen,...könntest du sie begleiten?

  • Primus zögerte ein wenig, waren doch Frauenbesuche im Castellum eher unerwünscht.


    " Hmm,...was hälst du davon, wenn ich stattdessen Iulius Drusus hierher zu uns einlade,...so kommt er mal raus und wir vermeiden Ärger mit dem Protokoll?!"

  • Der Vorschlag war nicht schlecht,...hätte sie eigentlich selber drauf kommen können. Du hast recht,...ich werde sie gleich mal fragen, was sie davon hält,...ich weiß ja nicht warum sie ihn im Castellum treffen wollte.
    Sie begab sich direkt zu Livilla Cubicullum und klopfte an.

  • Livilla stand vor ihrem Regal und öffnete ein Töpfchen mit gut riechenden Creme. Etwas davon rieb sie an ihren Handrücken, als es an der Türe klopfte. Dieses Mal bat sie den Wartenden nicht hinein, sondern ging selbst an die Türe um sie zu öffnen. "Oh du bist es, liebste Tullia."

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    Sie standen vor dem Tor der Casa und warteten auf Onkel Nuno, der sich geräuschvoll daran machte es zu öffnen.
    Grinsend sah er Lupus an und meinte,
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    Nanu,...habt ihr euch einen Lastesel auf dem Markt gekauft?
    Feixend ging Lupus an ihm vorbei. Er mochte Nuno,...und Nuno mochte ganz offensichtlich Lupus.
    Sie betraten das Haus und dort kam ihnen Tante Thula entgegen,sie sah Tullia tadelnd an und meinte,


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    Ach Herrje,...was bringst du mir denn da Kind,...ich hab´doch genug,...
    Da sah sie die Gäste und verbeugte sich vor Valentina.
    Verzeiht, ich abe euch nicht gesehen Domina,...ähem,...was darf ich euch denn kochen?
    Sie sah in die Körbe und dann auch Lupus.
    In ihrem Gesicht ging die Sonne auf,sie drückte seine Backen zusammen, daß sein Mund nur noch ein Punkt war und drückte ihm einen dicken Schmatzer darauf.
    Lupus,...was bist du groß geworden!...komm´bring mir die Sachen in die Cusina.

  • Tullia mußte über das Verhalten ihrer Tante schmunzeln und meinte,
    Es ist schon merkwürdig, daß Thula einen ausgewachsenen Offizier der Legion wie einen kleinen Jungen behandelt...
    Sie hob die Hände, wies auf die Rämlichkeiten und meinte,
    Willkommen in der Casa Terentia Valentina,...möchtest du daß ich dich ein wenig herumführe?
    Die Wärme der Fußbodenheizung tat wohl nach dem kalten Vormittag auf dem Markt. Sie streichelte ihre Beine. Auf den Tischen standen Schalen mit getrockneten und parfümierten Blumen, welche einen angenehmen Duft verbreiteten. Nuno hatte die Fenster mit Rahmen aus fast durchsichtigen Kalbshäuten abgedichtet, sodaß die Wärme auch im Haus blieb.
    Es war römisch eingerichtet, jedoch sah überall die prägende Hand Thula´s und Tullia´s, welche dem kargen Stil eine persönlichere, warme Note gab.
    Die dominierenden Farben waren Gelb und Apricot.
    ...oder möchtest du zuerst einen warmen Kräuterwein...zum Aufwärmen?

  • Überwältigt von so viel Gastfreundschaft, war Valentina eigentlich nur daneben gestanden und hatte seelig gelächelt. Die Frau, die Lupus so ungewöhnlich begrüßte, musste besagte Tante sein. Valentina konnte sich ein kurzes Kichern nicht verkneifen, denn sie fand es so herzerwärmend, wie die Frau war. Die Begrüßung erwiederte Valentina höflichst.
    Für kurz kam ihr in den Sinn wie kalt und leer ihre eigene Casa war, doch diese trüben Gedanken schob sie gleich wieder beiseite als Tullia sie ansprach.
    Immer noch sehr unisicher sah sich die junge Frau in der großen Villa um. War es angebracht, wenn sie sich gerne umsehen würde? Geziehmte sich das als Frau gleich so neugierig zu sein? Wahrscheinlich nicht und so meinte Valentina.
    "Vielleicht wäre ein bisschen Wärme nicht schlecht." Sie fror tatsächlich. Das merkte sie erst jetzt, als sie auf dem warmen Fußboden stand.

  • Tullia betrachtete Valentina und fragte sich wer diesem bezaubernden Geschöpf so weh getan hatte. Sie wirkte verschüchtert und unsicher, nicht wie jemand der irgendwo fremd war,...es saß tiefer. Sie überwand den Impuls die junge Römerin zu umarmen und ihr so zu zeigen, daß sie hier Trost, Ruhe und Wärme für ihre Seele finden könnte.
    Da kam Lupus mit einem Tablett mit drei dampfenden Bechern, dem Vernehmen nach Kräuterwein. Seine Wange war vom vielen Zwicken Tante Thula´s ganz rot und sein Haar zerzaust.
    Tullia meinte trocken,
    Lupus, liebster Schwager,...bist du gar unter die Chimären geraten?... du wirkst völlig derrangiert...
    Feixend nahm sie ihren und Valentina´s Becher reichte ihn ihr und meinte,
    Zum Wohlsein also! Möge dieser Tag der schönste unseres Lebens werden!

  • Sim-Off:

    (Bin ich dran? 8) )


    Hier waren alle so herzlich und so freundlich. Valentina fühlte sich hier so wohl und sie war Tullia so dankbar dafür, dass sie an ihre Türe geklopft hatte. Später würde sie ihr das nochmal sagen. In einer ruhigen Minute. Oder, wenn ihr etwas eingefallen war, wie sie das alles wieder gut machen konnte. Denn selbstverständlich war soetwas nicht. Auch wenn sich Tullias Mann und ihr geliebter Bruder kannten.
    Als Lupus zurück kam, lächelte Valentina und spürte wie sie rote Wangen bekam. Es war ihr etwas peinlich, doch sie konnte nichts dagegen tun. Sie nahm den Becher entgegen und nickte. Auch, wenn ihr Bashir fehlte, damit dieser Tag der schönste werden würde. Er war auf alle Fälle ein wunderschöner Tag, für den sie Tullia für immer dankbar sein würde.
    "Auf diesen Tag." Stimmte sie ein. "und... vielen Dank." Damit sah sie ihre Gastgeberin an.

  • Sim-Off:

    ...jederzeit! ;)


    Der Kräuterwein war gut und heiß. Er vertrieb die letzte Kälte aus ihrem Körper. Valentina schien sich in Lupus´Gegenwart entweder sehr wohl oder sehr unwohl zu fühlen,...sie wirkte etwas unbehaglich,...aber Tullia lächelte ein wenig...es war wohl eher ersteres.
    Sie tranken aus und Tullia meinte,
    Dann werden wir einmal in dasTriclinium gehen,...
    Sie wies Tullia den Weg und sah Lupus mit einem schmachtenden Augenaufschlag an, welcher diesen noch mehr in Verlegenheit brachte.
    Sie klopfte ihm auf die Schulter und meinte leise,
    Bewahre dir das Lupus,...es ist mitunter das schönste Gefühl der Welt...
    Das Triclinium war ebenfalls geheizt und mit drei Liegen ausgestattet die um einem Tisch standen. Auch dieser Raum war mit warmen mediterranen Farben gestaltet. Tullia wies Valentina eine Lieg zu und legte sich auf der Liege zwischen Lupus und Valentina,...so hatten sich die beiden besser im Blick.
    Sag´mal Valentina,...was machst du eigentlich so alleine in Mogontiacum?

  • Sim-Off:

    (Wo ist denn der Lupus? ?( )


    Die Wärme des Kräuterweines tat wirklich gut. Kam es davon oder war es Lupus´ Gegenwart, weswegen ihr die Wärme nun zu Kopf stieg? Valentina konnte es nicht beantworten, doch sie sah ihre Gastgeber freundlich an.
    Sie folgte Tullia höflich und setzte sich auf die ihr zugewiesene Liege. Bewundernd ließ sie ihren Blick umherschweifen. Hier war alles wirklich wunderschön. Leider fehlte das in ihrer Casa gänzlich.
    Von Tullia angesprochen senkte Valentina verlegen den Blick. Es war unhöflich sich so offen umzusehen.
    "Ich bin meinem geliebten Bruder aus Rom hierhergefolgt. In Rom haben wir keine Verwandten mehr und ich wollte bei ihm sein. Leider wurde er bald nach meiner Ankuft wieder versetzt, wesewegen ich nun alleine hier bin. Seit kurzem versuche ich mich als Scribba."
    Sie sah von Tullia zu Lupus und wieder zurück und fügte leise hinzu. "Doch es ist sehr einsam in so einem großen Haus. Erst vor wenigen Tagen musste ich meinen Angestellten verkaufen." Valentina nahm immer noch nicht das Wort Sklave in den Mund. Und bei dem Gedanken an Bashir lief eine Träne über ihre Wange. Schnell wischte sie diese mit der Hand weg, denn sie wollte nicht, dass es jemand sah.

  • Sim-Off:

    ...hier :wink:


    Lupus verbrannte sich doch glatt die Zunge an dem heißen Kräuterwein. Jedoch ließ er es sich natürlich nicht anmerken. Statt dessen betrachtete er Valentina und zum ersten Mal bereute er es in die Legion eingetreten zu sein.
    Sie war so scheu, wirkte so verletzlich und einsam.
    Er bekam wieder etwas Gefühl in die Zunge und sagte,
    ...als Scriba?...wo arbeitest du denn?
    Er war versucht ihr ein Zimmer hier in der Casa Terentia anzubieten,...vielleicht in seinem Teil, immerhin gehörte ihm ein Viertel des Hauses.
    ...wo sie sich doch in ihrer Casa so unglücklich und alleine fühlte.
    Es war eine Ide, ein Traum,...etwas woran man zehren konnte,...
    Sie weinte,...bei den Göttern...sein Herz schien zu zerspringen. Er mußte an sich halten sie nicht auf der STelle zu trösten.

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