Sturmwolken über Mogontiacum


  • Es war ein normaler, klarer Sommertag um die Mittagszeit. Von Mogontiacum aus konnte man am westlichen Horizont eine schwere, dunkle Wolkenfront beobachten. Der Wind wehte gen Osten und trieb die Front geradewegs auf Mogontiacum zu. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie die Stadt erreichen würde und diese zum Schauplatz eines typischen natürlichen Schauspiels werden würde: Eines schweren Gewitters.


    Am Nachmittag begann das Gewitter schon in vollen Zügen über Mogontiacum zu toben. Heftige Donner erschallten über die Stadt, wetteiferten ob ihrer Lautstärke. Blitze brachen hell schimmernd aus den Wolken hervor und schafften es einige Male sogar, mit ihrer geballten Ladung aus Wucht und Elektrizität auf die Erde zu krachen. Schwerer Regenschauer mit dattelgroßen Regentropfen peitsche auf die Erde nieder und durchnässte jeden von Kopf bis Fuß, welcher tollkühn genug war, sich bei einem solchen Unwetter in den Straßen aufzuhalten. Ein schwerer Hagel bombardierte die Stadt förmlich mit kirschgroßen Eisklumpen, welche lautstark auf die Straßen der Stadt einprasselten. Ein Gewitter von besonderen Ausmaßen ereignete sich über Mogontiacum, welches man nur sehr wenige Male im Leben zu Gesicht bekam...

  • ... Mittag war es also nicht mehr, als Phaeneas der Wind um die Ohren pfiff und durch seine Tunica wehte, sie also in eine sehr kühles Kleidungsstück verwandelte. Schön hatte der Tag begonnen, mit Sonne eben, und jetzt ... Wollten ihn die geballten Kräfte der Natur doch glatt daran hindern, auf Mogontiacums Straßen zu weilen.
    Die über der Stadt stehenden Wolken verhießen den Regen schon, weswegen der Sklave mittlerweile den Versuch, dem Wetter zu trotzen und weiterhin in aller Ruhe zu flanieren, aufgegeben hatte und sich beeilte zur Regia zu kommen, bevor das Schlimmste losbrach. Regen war ja ganz schön, wenn es warm war, dann kamen einem die Tropfen ein wenig so vor, als würde ein großes Becken geleert - auch wenn Phaeneas das gefüllte Becken natürlich lieber gewesen wäre und dann noch am besten mit strahlendem Sonnenschein. Jedenfalls, Regen zusammen mit Wind ergab Kälte und davon gab es für den Bithynier in Germania schließlich genug, als dass er dieses Unwetter auch noch an eigenem Leib miterleben wollte. Mit schnellen Schritten eilte er also die Parallelstraße der Via Bingia entlang. Auf dem Forum warf er noch einmal einen Blick zum Himmel, nur um dort dunkle Wolken zu sehen, und hastete weiter. Nur hatte seine Trotzphase vorhin gegen das drohende Gewitter zu lange gedauert und so kam es, dass Phaeneas kurz vor dem schützenden Statthalterpalast doch noch nass wurde.
    Das volle Ausmaß des Gewitters erlebte er zum Glück hinter Fenstern. Trocken und warm verursachten die Hagelkörner bei dem bithynischen Sklaven einiges an Staunen – und Schrecken – als er die – riesigen! - Eisklumpen sah. In etwa so war es ihm im Anblick des Schnees gegangen, als er in großen Flocken auf Mogontiacum hernieder gegangen war und den Boden draußen in eine weiße, ebene Fläche verwandelt hatte. So viel Schnee auf einmal!

  • Ich saß wie immer in meinem Officium und bearbeitete Unterlagen, also die Fensterläden von einem Windstoss aufgedrückt wurden.


    Ich seufzte, stand auf und ging zu dem Fenster um es zu schliessen, blieb aber wie versteinert stehen als ich den Himmel in der ferne sah.


    " Ihr Götter, nichtdoch........."


    Ich eilte hinaus auf den Platz vor der Curia und besah mir das Schauspiel genauer.


    Es war schon einige Jahre her als ich das letztemal solch ein Unwetter heraufziehen sah.
    Damals war es so schlimm das viele Hütten zerstört wurden.


    Nach einer weile der Betrachtung kam mir endlich die Erleuchtung das ich zum Legaten sollte um ihn zu warnen, so begann ich langsam zu laufen um noch rechtzeitig zu kommen.

  • Als ich gerade aus meinem Fenster sah, fing es gerade an lsozuheulen und es begann ein heftiger Regenguss auf die Stadt nieder zu gehen.
    Am Morgen war es noch recht warm eher schwül gewesen und es mußte ja förmlich zu einem solchen Unwetter kommen.
    Ich überlegte ob alle Fenster in meinem Haus geschlossen waren. Es gab dort zwar auch eine Hand voll Sklaven doch ob sie auch vor Schreck daran denken würden sie zu schließen, stand auf einem anderen Blatt.
    Was sollte ich nun also tun. Das Unwetter hier abwarten oder schnell zur Casa eileien und dort nach dem Rechten zu sehen. Einem der Scriba wollte ich dies nicht zumuten und außerdem war es mein Haus...
    Doch bevor ich überhaupt in meinem Heim ankommen würde, wäre ich von oben bis unten klatschnass und würde mir wohl eine saftige Erkältung einfangen wenn nicht sogar Schlimmeres. Dies wollte ich mir eigentlich nicht geben.
    So blieb ich in der Regia und hoffte auf den gesundne Menschenverstand meiner Sklaven...

  • Witjon hatte die Regia verlassen und preschte nun auf Skagas Rücken durch die leergefegten Straßen der Stadt. Es schüttete aus Kübeln und Thor entlud seinen Zorn über der Stadt. Witjon schauderte. Was hatten die Menschen dieser Stadt nur verbrochen, dass ein Gewitter solchen Ausmaßes über sie hereinbrach? Völlig durchnässt ritt er nun auf die Casa Duccia zu, die langsam in Sichtweite kam...

  • Noch nie hatte Bashir solch ein Unwetter erlebt. Sicher, wenn es in seiner Heimat regnete, dann schüttete es auch sehr heftig in kurzer Zeit. Doch dieses Sturmbrausen, der Donner, der heftige Regen, das alles war ihm neu. Der Sturm hatte überall am Haus gerüttelt, so daß Bashir sich genötigt sah, hinaus zu gehen und nachzusehen, ob alles gut gesichert war. Hier und da mußte er noch nachhelfen und sichern, doch ansonsten schien das Haus sturmfest zu sein. Doch die unglaublichen Wassermassen, die vom Himmel stürzten, drängten ihm die Frage auf, wie es wohl am Fluß aussah.


    Natürlich war es reine Neugierde. Natürlich wäre es vernünftiger, einfach zuhause zu bleiben. Doch als ein Mensch, der den Anblick von Wasser stets als einen Segen betrachtet hatte, fühlte er einen unglaublichen Dran, nachzusehen. Außerdem war er sowieso schon völlig durchnäßt. Er rannte also durch die Straßen, um zum Rhenus zu gelangen. Als es plötzlich zu hageln begann. Etwas, was ihm völlig unbekannt war! Schmerzhaft trafen ihn die dicken Hagelkörner und der junge Parther schrie überrascht und schmerzhaft auf. Schnell suchte er sich einen Unterstand unter einen überhängenden Dach, während die weißen Geschosse vom Himmel prasselten und im Nu die Straßen weiß färbten. Kalt wurde es auf einmal und spätestens jetzt bereute es Bashir, nicht zuhause geblieben zu sein. Er fror...


    Sim-Off:

    Vielleicht mag ja noch jemand unter das Dach flüchten? Oder mich wer aus dem Hausinneren bemerken?

  • Wenn er nicht am Lernen oder Trainieren war, streunte Ragin meist durch Moguntiacum und das Umland. So auch an diesem Tage. Als der Regen begann störte ihn das noch nicht, denn er mochte den Regen und war auch schon bald völlig durchnässt. Als es dann aber anfing zu hageln suchte er sich schnell einen Unterschlupf. Er fand ein überhängendes Dach unter das er schnell hechtete.


    Doch dort war er nicht alleine: Ein (zumindest für germanische Verhältnisse) kleiner, er war etwa so groß wie Ragin selbst, dunkelhäutiger Mann hatte sich ebenfalls dort untergestellt. Er seh nicht aus wie ein Römer, denn dafür war seine Haut wohl zu dunkel, allerdings war sie heller als die des nubischen Leibwächters der Familie. Die Neugierde trieb ihn mal wieder nach vorne:


    "Salve, mein Name ist Marcus Duccius Rufus. Da hat uns aber ein wirklich schlimmes Wetter erwischt, oder? Die Götter müssen jemandem zürnen."


    Er wollte natürlich nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen. Allerdings freute er sich schon tierisch, dass er endlich seine verbesserten Lateinkenntnisse anwenden konnte.

  • Gerade erst hatte Bashir sich unter das Dach geflüchtet und frierend die Arme um sich geschlungen, da fand noch jemand Zuflucht unter diesem Dach, während der Hagel laut prasselnd darniederging, begleitet von Blitz und Donner. Bashir wartete, bis der Donner verklungen war, bevor er antwortete. "Salve. Mein Name ist Bashirr. Sehrr errfrreut, Dich kennenzulerrnen, dominus Duccius Rrufus. Ja, das ist ein schlimmes Unwetterr. Die Götterr müssen sehrr zorrnig sein. Noch nie errlebte ich solch ein Unwetterr mit solchen Geschossen." Schnee hatte er schon miterlebt, doch Hagel war ihm neu. Er beugte sich herab und nahm eine Handvoll Hagel auf. "Das ist Eis. Aberr es ist doch Sommerr? Wirrd es jetzt doch schon wiederr Winterr?" In diesem eisigen Land war einfach alles möglich.

  • "Nein, es ist noch kein Winter. Aber wenn die Götter über etwas wütend sind, schmeißen sie mit Blitzen oder Eisklumpen. Es könnte aber auch sein, dass die Götter gegen einen Eisriesen kämpfen, das weis man halt nie so genau. Du scheinst nicht von hier zu kommen, oder? Ich meine man sieht doch, dass noch kein Winter ist. Bashir ist ein schöner Name, woher kommt er und bist du ein Sklave?"


    Bisher kannte er nur Silko als Sklave aber auch der hatte ihn noch nie dominus genannt. Im Gegenteil, der Custos Corporis scheuchte ihn regelmäßig durch den Garten.


    Langsam fing auch er an zu frieren, aber noch lange nicht so stark wie Bashir, der schon ordentlich zitterte.

  • Nun war es soweit, der Sturm lag nun größtenteils über Mogontiacum.
    Starker Wind pfiff durch die Straßen, warf Körbe um und riss Stoffe mit sich.


    Der dunkle Himmel war sehr unheimlich und viele begaben sich, um die Götter um Rettung anzuflehen, in die Tempel.


    Der erste Donner krachte und schwerer Hagel schlug nieder und begann das Unheilswerk.


    Einige Dächer wurden durchschlugen von den dicken Körnern, Krüge und andere Dinge auf den Straßen nahmen Schaden sowie Menschen die sich noch herumtrieben, einige bekamen solch einen dicken Klotz direkt auf den Kopf, bluteten und sackten zusammen.


    Während dieses Hagelsturms schlugen auch Blitze durch den Himmel und liessen die Stadt in einem göttlichen Licht erstrahlen, göttlich und äußerst furchteinflößend.


    Ich trat gerade aus der Regia und sah einen der Blitze irgendwo in der Stadt einschlagen.
    Schrei erklangen und Rauchwolken, sowie recht schnell sich ausbreitender roter Schimmer, waren zusehen und ich wusste das die Zeit drängte.


    Es war nicht viel Zeit um eine größere Panik zu verhindern und die Menschen in Sicherheit zu bringen.

  • Gallicus hatte sich gerade auf dem Weg in sein Officium in der Regia befunden, als der Sturm begann. Erst hatte der Vipsanier noch versucht sein Officium noch zu erreichen, doch das Unwetter wurde immer schlimmer, es begann sogar zu hageln!


    Um nicht wie schon andere von seinem Hagelkorn erschlagen zu werden flüchtete sich der Praefectus Portuensis in einen Hauseingang, in welchen sich bereits zwei andere geflüchtet hatten. Der eine schien ein Sklave zu sein, der andere vielleicht sein Besitzer. "Salvete!", begrüßte Gallicus die beiden und blickte besorgt hinaus...

  • "Salvete",antwortete Ragin. "Da haben uns die Götter aber ein schönes Wetterchen beschert. Mein Name ist Marcus Duccius Rufus." stellte er sich vor.


    "Unsere Gemeinschaft wird immer größer, mal schauen, wer noch alles kommt", sagte er fröhlich. Trotz des extremen Wetters schien dem Jungspund der Humor nicht verlassen zu haben.

  • Bashir hörte staunend zu, wie Rufus den Hagel zu erklären versuchte. Eisriesen? Das gehörte zu den Dingen, die er sich absolut nicht vorstellen konnte. "Nein, ich bin nicht von hierr. Ich bin ein Parrtherr. - Und ja, ich bin ein Sklave", fügte er dann nach einer kurzen Pause etwas kleinlaut hinzu. Vermutlich war das Gespräch damit beendet, denn wer unterhielt sich schon freiwillig mit einem Sklaven?


    Da kam auch schon ein weiterer Mann angerannt. "Salve", grüßte Bashir höflich und zurückhaltend, als der Mann grüßte. Sich selbst vorzustellen, fand er etwas unhöflich, deshalb wartete er erst, ob der neu Hinzugekommene überhaupt den Namen wissen wollte. Außerdem war ihm schrecklich kalt und es fiel ihm immer schwerer, etwas deutliches von sich zu geben, da seine Lippen zitterten, ohne daß er etwas dagegen tun konnte.

  • "Ein Parther? Wo liegt denn das? Das habe ich ja noch nie gehört. Haben dort alle so dunkle Haut wie du? Warst du schon immer ein Sklave? Und wer ist denn dein Herr?"


    Ragin war mal wieder viel zu Neugierig und verhörte den armen Bashir. Aber er wollte immer viel über fremde Länder wissen und sah auch nichts negatives daran sich mit einem Sklaven zu unterhalten.

  • Duccius Rufus... In Mogontiacum waren tatsächlich so ziemlich alle Duccier! "Ich bin Publius Vipsanius Gallicus, der Praefectus Portuensis der Regio", stellte sich der Präfekt vor. "Sag, bist du mit Duccius Marsus und Duccius Lando verwandt?"


    "Und wie heißt du?", fragte der Vipsanier den Sklaven interessiert.


    Als Rufus meinte er wisse nicht wo Parthien lag, musste Gallicus schmunzeln. Seinerzeit, bei der Classis war er fast dort gewesen, weil die Classis die Soldaten der Legionen für den Feldzug dorthin brachte... "Parthien liegt sehr weit im Osten, Duccius Rufus", kam er so dem Parther zuvor. "An der Grenze zu Syrien..."

  • Er drehte sich zu Gallicus um. "Ja ich bin mit den beiden verwandt, allerdings nur entfernt. Landos Vater war der Cousin meines Vaters. Meine Verwandschaft zu Marsus ist noch ein wenig weiter entfernt. Ich freue mich dich kennen zu lernen, auch wenn die Umstände sicherlich gemütlicher sein könnten."
    Zum Glück hatte sich sein Latein schon deutlich verbessert, sonst wäre sein Treffen mit dem Praefekten vielleicht peinlich geworden.



    Er überlegte kurz. "Syrien? Das ist ja dann schon fast in Ägypten!" meinte er erstaunt.

  • "Bashirr. Mein Name ist Bashirr", antwortete der junge Parther zurückhaltend, jedoch hörbar zitternd vor Kälte. Er blickte ein wenig verwirrt zwischen den beiden Römern hin und her. Störte er bei ihrer Unterhaltung? Doch sie hatten ihm ja Fragen gestellt. "Meine Herrrin ist Quintilia Valentina. Und Parrthien liegt sehrr, sehrr weit von hier. Im Südosten. Es ist dorrt viel wärrmerr als hierr." Letztere Bemerkung klang fast entschuldigend. Er kam sich wie ein Weichling vor, weil er vor Kälte schnatterte, während den anderen beiden das Wetter nichts auszumachen schien. "Und ja, dorrt haben alle so dunkle Haut wie ich. Nein, ich warr kein Sklave, ich warr dorrt Soldat. Ihrr führrt Krrieg gegen uns und ich wurrde beim Kampf um Edessa gefangen genommen und hierrherr verschleppt."

  • Ragin streifte seinen Umhang ab und reichte ihn dem Sklaven. Zwar war er eigentlich auch relativ verfroren, aber momantan war ihm noch nicht annährend so kalt wie dem Parther.


    "Hier nimm. Mir ist nicht kalt, du kannst ihn ruhig annehmen. Leider ist er ein bisschen feucht, aber besser als gar nichts." Er sagte das fast entschuldigend.

  • "Freut mich ebenfalls dich kennen zu lernen", erwiderte Gallicus auf die Worte des Ducciers freundlich. "Nur das Wetter könnte wahrlich besser sein..."


    "Oha! Quintilia Valentina?", rief der Vipsanier erstaunt aus. "Dann bist du ja der Sklave meiner Schreiberin!"

  • Es war Bashir ein wenig unangenehm, einen Mantel angeboten zu bekommen. Müßte es nicht eher umgekehrt sein? Ein wenig zögernd blickte er auf den Mantel und dann dem freundlichen Mann, der ihn anbot, ins Gesicht. Dann nahm er das Kleidungsstück doch an. "Ich danke Dirr, dominus. Das ist sehrr frreundlich", sagte er ein wenig peinlich berührt und legte sich das warme Kleidungsstück um die Schultern. Die Wärme war einfach herrlich und ein erleichtertes Lächeln stahl sich auf seine Miene.


    Auf den erstaunten Ausruf des Vipsanius war es nun an Bashir, erstaunt dreinzublicken. Das war also der Arbeitgeber seiner Herrin. "Das kann sein, sie hat eine Arrbeit angenommen. "

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