Officium des Praefectus Urbi P.V.S.


  • Potitus hörte sich den Wortschwall und Trotzanfall ungerührt an und konnte nur den Kopf schütteln. "Du glaubst tatsächlich, Du hättest diese Ämter erreicht, wenn Du nicht der Sohn Deines Vaters wärst? Deine Leistungen waren jedenfalls nicht sehr überzeugend. Dein Vigintivirat kann ich nicht beurteilen, doch Deine Zeit als Tribun der Cohortes Urbanae hättest Du bei weitem besser nutzen können." Salinator beugte sich ein wenig vor. "Du sagst, Senatoren haben nicht mehr die Macht, die sie früher hatten. Das ist wahr. Wenn Du Dich darauf beschränkst, Senator zu sein. Ich sage, nur als Senator kannst Du die Ämter erreichen, die Macht in sich tragen. Doch um diese zu erlangen, musst Du Dich in den frühen Ämtern gut bewähren. Du sagst, Du hast noch mehrere Jahre zu überbrücken, bis Du Quaestor werden kannst. Eine gute Gelegenheit, Dich positiv darzustellen."

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    Original von Titus Octavius Marsus
    Marsus nickte eifrig. Er hatte wahrlich viel über den Stadtpräfekten vernommen und war sich seiner Stellung in der Gesellschaft durchaus bewusst. Er war ein großer Mann und Marsus hatte großen Respekt davor. Zudem brauchte er einen solchen Mann, einen Mann mit Stärke und Mut, Dinge anzupacken. Er hoffte mit seiner Hilfe eines Tages seinen Vater aufzuspüren aber bis dahin würde er sich als würdig erweisen. Er wollte seinem Vater Octavius Detritus Ehre machen, solange er lebte. "Dessen bin ich mir bewusst. Senator Vescularius Salinator ist ein großer Mann und sein Name wird in vielen Kreisen genannt. Dieser Mann verdient unser aller Respekt. Ich weiß auch, dass er ungeliebte Entscheidugen getroffen hat, die nötig waren. Er hat den Mut und die Tugend, die Rom in diesen Zeiten braucht. Ich glaube an diesen Mann und bin bereit ihn mit meiner Taktkraft sowie Zeit zu unterstützen." Marsus unterstrich seine Ausführungen mit einer ernsten Mimik und er meinte diese Worte toternst. Er glaubte wirklich an diesen Mann. "Ich möchte sein Scriba werden, um dich und die anderen zu entlasten, ebenso um einem großartigen Mann meinen Respekt zu zollen," schob er nach.


    Der Scriba verdrehte ein wenig die Augen. Schleimen konnte er ja schon ganz gut, dieser Octavius. "Bei wem hast Du bisher gearbeitet? Hast Du Referenzen? Mal eine Aufstellung gemacht, was Du bisher geleistet hast? Kann jemand für Deine Vertrauenswürdigkeit bürgen?"

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    Original von Lucius Iunius Silanus
    Silanus wusste über das Vermögen des Pompeiers selbstverständlich nicht bescheid, doch setzte er einmal voraus, dass sich dieser den notwendigen Erwerb von Land leisten konnte. Wenn nicht, dann fand man bestimmt eine Möglichkeit. Immerhin war er drauf und dran der Patron des Pompeiers zu werden.


    "Das Vermögen setzte ich voraus. Also ja.


    Ich glaube, dass er ein guter und engagierter Mann ist, der es noch zu etwas bringen kann, wenn er die nötige Förderung erhält. Und ich würde ihn gerne fördern. Persönlich kenne ich ihn bisher nur aus unserer Zusammenarbeit im Palast, doch ist er mit einigen meiner Familienmitglieder bekannt. Er hat auch für die sichere Überfahrt meines Mündels von Alexandria nach Rom gesorgt. Die Gens Iunia steht also in seiner Schuld."


    Potitus runzelte bei der Antwort auf die Vermögensfrage die Stirn. "Ich werde darüber nachdenken." Auf mehr mochte er sich in diesem Moment nicht einlassen.

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    Original von Manius Aurelius Orestes
    Natürlich hatte Orestes die Zeit mitgebracht und die Listen, mit denen er sich währenddessen waren einerseits lang genug, dass er sich die Zeit vertreiben konnte, anderseits so langweilig, dass er als er doch aufgerufen wurde, sich sogar auf das Gespräch mit dem Stadtpräfekten freute. "Salve, Praefectus Urbi. Ich danke Dir, dass Du einen kurzen Moment Deiner kostbaren Zeit erübrigen kannst. Ich bin Manius Aurelius Orestes, der amtierende Quaestor Urbanus. Auch wenn natürlich kein im strengen Sinne Dienstverhältnis besteht, halte ich es doch für angemessen, bei Dir vorstellig zu werden.", sagte Orestes beim Eintreten - nicht übermäßig schleimerisch, aber doch freundlich. "Schließlich kann es ja passieren, dass doch einmal bestimmte Ereignisse eine Zusammenarbeit erforderlich machen, da ist es gewiss hilfreich, sich schon einmal persönlich gegenüber gestanden zu sein."


    Potitus schaute dem eintretenden Patrizier mit unbewegter Miene entgegen. Ein Aurelius. Die schienen in letzter Zeit auch wie Pilze aus dem Boden zu sprießen. "Salve Aurelius. Ja, es mag sein, dass wir miteinander zu tun bekommen. Weißt Du schon, welche Aufgaben Du als erstes zu bewältigen haben wirst?" Platz wurde dem Aurelier nicht angeboten, doch der Tonfall des Praefectus Urbi war neutral, fast freundlich sogar.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Potitus selbst nahm seinen wohlgefüllten Becher und nippte genüßlich daran. Wenn der Senator nichts trinken wollte, war er selbst Schuld, denn der Wein war ein wahrhaft ausgezeichneter Tropfen. "Der Kaiser und ich wären Dir sehr verbunden, wenn Du Dich nach Möglichkeit in allen Angelegenheiten an mich wendest. Obwohl wir versuchen, möglichst alle Belastungen von ihm fernzuhalten, ist es erstaunlich, wieviel Arbeit er dennoch jeden Tag zu bewältigen hat. Tatsächlich habe ich gleich eine Bitte an Dich. Aus Mantua ist nur wenig zu hören in der letzten Zeit. Ich möchte Dich bitten, Deine Augen dort besonders offen zu halten."


    "Nun, dann bin ich doch richtig gleich zu dir gekommen..." bemerkte ich kurz, bevor ich nachfragte "... auf was genau beziehst du dich, Praefectus? Geht es dabei nur um die Stadtverwaltung, oder hast etwas Bestimmteres im Sinn?"

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus hörte sich den Wortschwall und Trotzanfall ungerührt an und konnte nur den Kopf schütteln. "Du glaubst tatsächlich, Du hättest diese Ämter erreicht, wenn Du nicht der Sohn Deines Vaters wärst? Deine Leistungen waren jedenfalls nicht sehr überzeugend. Dein Vigintivirat kann ich nicht beurteilen, doch Deine Zeit als Tribun der Cohortes Urbanae hättest Du bei weitem besser nutzen können." Salinator beugte sich ein wenig vor. "Du sagst, Senatoren haben nicht mehr die Macht, die sie früher hatten. Das ist wahr. Wenn Du Dich darauf beschränkst, Senator zu sein. Ich sage, nur als Senator kannst Du die Ämter erreichen, die Macht in sich tragen. Doch um diese zu erlangen, musst Du Dich in den frühen Ämtern gut bewähren. Du sagst, Du hast noch mehrere Jahre zu überbrücken, bis Du Quaestor werden kannst. Eine gute Gelegenheit, Dich positiv darzustellen."


    Marcus schluckte seinen Ärger hinunter. Ihm war es auch unerfindlichen Gründen nicht egal was dieser Mann über seinen bisherigen Werdegang sagte oder dachte und daher versuchte er sich zu mäßigen und wieder etwas zurückhaltend zu sein. Was das Tribunat betraf, so hatte der Praefectus durchaus Recht. Er hatte es einfach abgesessen und war bestimmt nicht groß aufgefallen. Andererseits hatte er es auch schwer mit einem so bekannten Verwandten wie seinem Adoptivbruder Serapio in der gleichen Einheit. Er wollte keinesfalls verglichen werden und hatte sich daher von vornherein eher zurückgezogen. An den letzten Worten Salinators konnte er eine Wahrheit erkennen, die er ebenso empfand. Er nickte daher verständnisvoll und sah zu Boden.


    "Ja Praefectus. Das werde ich versuchen."


    Die Frage war allerdings, wie Marcus das schaffen sollte? Immerhin hatte Salinator ihm gerade mit seiner Aberkennung der Ritterwürde und der Entlassung aus dem Dienst der Vigiles jegliche Möglichkeit genommen, sich einen Namen zu machen. Die Gedanken kreisten im Kopf des jungen Decimers, ehe er wieder aufsah und den Präfekten mit einem fragenden Blick bedachte.


    "Es wäre mir eine große Ehre wenn du mich dabei unterstützen würdest. Du bist ein weiser und großer Mann und ich denke, dass ich noch vieles von dir lernen kann.


    Vermutlich bin ich nur einer von vielen die dir diese Frage stellen, doch …….. ich würde mich gerne unter deine Patronage begeben."


    Marcus wusste in diesem Moment nur zu gut, dass sein Vater ausrasten würde, wenn er davon erfuhr, doch vielleicht war dies genau der richtige Weg, um sich endlich von ihm abzunabeln und ihn dazu zu bringen, seine Patria potestas aufzugeben. Nebenbei hatte er bereits erkannt, dass er mit einem Patron wie Salinator vermutlich eher an die Ziele kam, die er sich vorgenommen hatte zu erreichen. Von dem was man so von den Leuten auf den Straßen hörte, war der Vescularier Marcus nicht unähnlich. Eine solche Verbindung, der Protegé eines solchen Mannes zu sein, war bestimmt fruchtbarer, als es bisher mit Aelius Quarto der Fall war.

  • Das war nun schon etwas ernster ... oder eher "noch ernster", denn die Entscheidungen mienes direkten Vorgesetzten in Zweifel zu ziehen war wohl etwas das man nur tun sollte wenn man es später abstreiten konnte oder sich zumindest keine Sorgen machen musste das es auf einen selbst zurückfiel ...


    "Nun eh ...


    Ich zögerte, ich war mir nicht sicher wie weit ich mich aus dem Fenster lehnen konnte ohne das der Praefectus mir den entscheidenden Tritt nach draussen versetzen würde ... und Rom war ein hartes Pflaster ... im wahrsten Sinne des Wortes ... Aber letztendlich ging es hier ja um mich, oder?


    "Also ich denke das ich vielleicht nicht alle Entscheidungen genauso getroffen hätte wie der Procurator, jedoch liegt das auch daran das mir vielleicht einige Information dazu fehlen ...
    Nunja was die Ernnenung des Decimers, zum Ritter Roms, angeht kann ich mir kein Urteil erlauben, ich kenne seine Akte nicht und habe auch sonst noch nie mit ihm zu tun gehabt ... seine stationierung bei den Vigiles halte ich allerdings für geeignet, die Vigile sind die Einheit die noch am wenigsten militärisches Können erfordern und da der Mann bisher keinen Militärdienst abgeleistet hatte, soweit ich weiß ... außerdem hätte ich sonst sicher schon vorher mal mit ihm zu tun gehabt ... ist es wohl das geeignetste Tribunat für seinen Einstieg!
    Was allerdings die Versetzungen angeht ... muss ich zugeben das sich usere Einschätzungen öfter trennen ...
    Den Decurio der II., Terentius Primus, hätte ich wohl eher zu einer anderen Legion geschickt als zur Flotte, der Mann scheint bisher nur an seinem Rittertitel gescheitert zu sein ... denn die Academia hatte er bereits vor einiger Zeit als Absolvent des vierten Examens verlassen! Sein ausgiebiges Wissen aus dem Alltagsdienst in der Legion wäre mit Sicherheit in einer der jüngeren Legionen von großem Wert gewesen, wohingegen ich es bei der Flotte als verschwendet sehe!
    Was den ehemaligen Procurator Decimus Mattiacus angeht, bin ich nicht sicher ob es nicht besser wäre den Mann hier in Rom zu behalten, immerhin war er eine ganze Zeit lange der Rechtsexperte der kaiserlichen Kanzlei und ich glaube er unterrichtet auch noch an der Schola ... natürlich könnte es auch sein das einer der Männer mit dem Procurator in persöhnlichem Kontakt steht und einen Wunsch dementsprechend geäußert hat ... davon weiß ich nichts!"


    Obwohl ich mich strikt an die Wahrheit gehalten hatte fühlte ich mich irgendwie schlecht ... ich war mir nicht sicher ob ich meiner Zukunft nicht gerade enorm geschadet hatte oder ihr vielleicht sogar ein Ende gesetzt hatte? Letztendlich war es das wonach der Praefectus gefragt hatte und da konnte eine ehrliche ausführliche Antwort doch nicht schaden oder? ....oder?

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    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Der Scriba verdrehte ein wenig die Augen. Schleimen konnte er ja schon ganz gut, dieser Octavius. "Bei wem hast Du bisher gearbeitet? Hast Du Referenzen? Mal eine Aufstellung gemacht, was Du bisher geleistet hast? Kann jemand für Deine Vertrauenswürdigkeit bürgen?"


    Marsus versuchte die Mimik des Schreibers zu deuten. Hatte er etwas Falsches gesagt? Manchmal scheiterte es daran, dass man zuviele Worte verwendete oder die falschen. Marsus entschied sich, nun weniger und objektivere Worte zu wählen. "Ich war Vigintivir. Darüberhinaus arbeitete ich gelegentlich für meinen Vater Senator Octavius Detritus, der leider verschwunden ist, als Schreiber. Ich verbrachte die letzten Jahre mit der Suche nach ihm, das erklärt mein recht kurzes Curriculum vitae." Er atmete ein und schob nach: "Im Grunde suche ich eine geeignete Anstellung, um mich erneut im politischen Geschehen zu bilden und um etwas zu lernen. Ich war lange abstinent und ich möchte von Vorne beginnen. Soll man nicht kleine Schritte gehen, um einen festen Tritt zu haben? Senator Vescularius erschien mir als der richtige Mann, um von ihm zu lernen."

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus erwiderte den Salut gewohnt nachlässig. "Salve, Centurio. Eigentlich hätte ich gerne einen offizielleren und festlicheren Rahmen hierfür geschaffen, aber weder Deine noch meine Zeit reichen heute dafür aus. Also erhältst Du hier Deine Auszeichnung. Du hast sehr gute Arbeit geleistet und nur ungern lasse ich Dich ziehen. Diese Phalera hast Du Dir hart erarbeitet." Der Praefectus erhob sich, während er sprach, und trat um den Schreibtisch herum. Hier überreichte er Serapio die Phalera und die dazugehörige Urkunde. "Trage sie mit Stolz."


    Oft genug hatte ich mit dem Urbaner-Dasein gehadert, mit der Korruption in der Truppe, der Feindseligkeit der Leute, der Sisyphusarbeit und der Vergeblichkeit im allgemeinen, und mir gewünscht, das alles hinter mir zu lassen. Jetzt wo dieser Fall tatsächlich ganz unvermittelt eingetroffen war, erschien mir die Castra plötzlich in den leuchtendsten Farben.
    Das Lob, die Auszeichnung... ich freute mich ganz kolossal darüber! Mit stolzgeschwellter Brust nahm ich Phalera und Urkunde entgegen. Meine erste Phalera! Sie würde die neue Tribunenrüstung sicher vorzüglich schmücken.
    "Vielen Dank, Praefectus!" bedankte ich mich ganz überschwänglich, und fügte, wirklich von Herzen kommend, hinzu:
    "Es war mir eine Ehre, unter Dir zu dienen, Praefectus!!"

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus schaute dem eintretenden Patrizier mit unbewegter Miene entgegen. Ein Aurelius. Die schienen in letzter Zeit auch wie Pilze aus dem Boden zu sprießen. "Salve Aurelius. Ja, es mag sein, dass wir miteinander zu tun bekommen. Weißt Du schon, welche Aufgaben Du als erstes zu bewältigen haben wirst?" Platz wurde dem Aurelier nicht angeboten, doch der Tonfall des Praefectus Urbi war neutral, fast freundlich sogar.


    Der unbewegten Mine des Vescularius hätte den guten Sitten der Väter auch ein Aufstehen folgen müssen, schließlich hatte ein Magistrat Roms den Raum betreten. Doch Orestes hatte inzwischen so viel gelernt, dass dieser Gedanke nur ihm bekannt blieb. Er notierte auch die neutrale Stimme, er hätte einen härteren Tonfall erwartet, aber dies würde man später auswerten müssen. "Gut, das Alltagsgeschäft will ja zuerst gemeistert sein. Der erste Durchblick der Listen und Akten scheint mir einen möglichen Handlungsbedarf an ein oder zwei Stadttoren der Urbs, an denen es zu langen Schlangen von Reise- und Transportwägen kommt. In Ausnahmefällen anscheindend sogar so lang, dass Reisende oder Waren länger als nur einen Tag warten müssen, weil die große Anzahl der Wägen nicht in der Nacht abgefertigt und eingelassen werden können. Wenn sich der Anfangsverdacht erhärtet, könnte hier Handlungsbedarf sein. Mein Vorgänger Sisenna Plotius Pera hat mir die Notiz hinterlassen, dass man einfach die Anzahl der Urbaner verdoppeln müsste. Das kann meiner Ansicht für Stoßzeiten richtig sein, aber als Dauerlösung ist das wohl nur bedingt geeignet. Aber da werde ich den Sachverhalt noch einmal genauer studieren müssen.", berichtete Orestes von der ersten Angelegenheit, die ihm in den Akten aufgefallen war.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus runzelte bei der Antwort auf die Vermögensfrage die Stirn. "Ich werde darüber nachdenken." Auf mehr mochte er sich in diesem Moment nicht einlassen.


    Es war nicht die erhoffte Antwort, doch es war ein Anfang. Silanus nickte daher zufrieden, wenn auch nicht besonders glücklich.


    "Gut. Gibt es von deiner Seite sonst noch etwas Praefectus?"

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    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    "Nun, dann bin ich doch richtig gleich zu dir gekommen..." bemerkte ich kurz, bevor ich nachfragte "... auf was genau beziehst du dich, Praefectus? Geht es dabei nur um die Stadtverwaltung, oder hast etwas Bestimmteres im Sinn?"


    Potitus zuckte mit den Schultern. "Ja, vor allem die Stadtverwaltung. Die wenigen Berichte, die von dort kommen, sind mehr als spärlich. Zudem ist der letzte schon eine allzu lange Weile her. Achja, Ostia liegt mir als Patron der Stadt naturgemäß besonders am Herzen. Dort sollte allerdings alles in Ordnung sein. Habe für die Bedürfnisse dieser Stadt ein besonders offenes Ohr."


  • Salinator kam nicht umhin, seine Augenbrauen zu heben. "Du möchtest mein Klient werden? Außerdem von mir lernen? Das dürfte weder Deinen Vater noch Deinen Patron begeistern." Vor allem Letzteres war schon fast ein guter Grund, auf das Ansinnen dieses jungen Mannes einzugehen. "Was für eine Vorstellung hast Du, wenn Du sagst, Du willst von mir lernen? Was für einen Nutzen habe ich, wenn ich Dich derart unter meine Fittiche nehme?"



  • Potitus war nicht unzufrieden. Imperiosus hatte all das angeführt, das er selbst an den Entscheidungen des Iuniers zu kritisieren hatte. Der Mann fing langsam an, ihn zu interessieren. "Sag, Pompeius, in welche Richtung gehen Deine Ambitionen? Ich nehme an, dass der Posten eines Primicerius noch nicht das Ziel Deiner Träume ist?"

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    Original von Titus Octavius Marsus
    Marsus versuchte die Mimik des Schreibers zu deuten. Hatte er etwas Falsches gesagt? Manchmal scheiterte es daran, dass man zuviele Worte verwendete oder die falschen. Marsus entschied sich, nun weniger und objektivere Worte zu wählen. "Ich war Vigintivir. Darüberhinaus arbeitete ich gelegentlich für meinen Vater Senator Octavius Detritus, der leider verschwunden ist, als Schreiber. Ich verbrachte die letzten Jahre mit der Suche nach ihm, das erklärt mein recht kurzes Curriculum vitae." Er atmete ein und schob nach: "Im Grunde suche ich eine geeignete Anstellung, um mich erneut im politischen Geschehen zu bilden und um etwas zu lernen. Ich war lange abstinent und ich möchte von Vorne beginnen. Soll man nicht kleine Schritte gehen, um einen festen Tritt zu haben? Senator Vescularius erschien mir als der richtige Mann, um von ihm zu lernen."



    Die Augen des Scribas weiteten sich. "Du warst Vigintivir und möchtest nun als Scriba arbeiten? Und es gibt niemanden, der Deine Vertrauenswürdigkeit bestätigen kann?" Das war ziemlich dünn. "Setz' Dich da hin und warte. Ich versuche, Dich dazwischen zu schieben." Tatsächlich wurde die Geduld von Marsus sehr strapaziert. Erst Stunden später hatte der Praefectus Zeit, ihn anzuhören und er konnte das Officium betreten.

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    Original von Faustus Decimus Serapio
    Oft genug hatte ich mit dem Urbaner-Dasein gehadert, mit der Korruption in der Truppe, der Feindseligkeit der Leute, der Sisyphusarbeit und der Vergeblichkeit im allgemeinen, und mir gewünscht, das alles hinter mir zu lassen. Jetzt wo dieser Fall tatsächlich ganz unvermittelt eingetroffen war, erschien mir die Castra plötzlich in den leuchtendsten Farben.
    Das Lob, die Auszeichnung... ich freute mich ganz kolossal darüber! Mit stolzgeschwellter Brust nahm ich Phalera und Urkunde entgegen. Meine erste Phalera! Sie würde die neue Tribunenrüstung sicher vorzüglich schmücken.
    "Vielen Dank, Praefectus!" bedankte ich mich ganz überschwänglich, und fügte, wirklich von Herzen kommend, hinzu:
    "Es war mir eine Ehre, unter Dir zu dienen, Praefectus!!"



    Potitus nickte dem Mann zu, der sich leider entschlossen hatte, nach Aegyptus zu gehen. "Mach mir dort unten Ehre, Decimus. Vor allem: lass Dir nicht einfallen, unterwegs verloren zu gehen, wie Crassus." Mit diesen Worten verabschiedete sich Salinator von seinem Centurio. Oder besser: ehemaligem Centurio.

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    Original von Manius Aurelius Orestes
    Der unbewegten Mine des Vescularius hätte den guten Sitten der Väter auch ein Aufstehen folgen müssen, schließlich hatte ein Magistrat Roms den Raum betreten. Doch Orestes hatte inzwischen so viel gelernt, dass dieser Gedanke nur ihm bekannt blieb. Er notierte auch die neutrale Stimme, er hätte einen härteren Tonfall erwartet, aber dies würde man später auswerten müssen. "Gut, das Alltagsgeschäft will ja zuerst gemeistert sein. Der erste Durchblick der Listen und Akten scheint mir einen möglichen Handlungsbedarf an ein oder zwei Stadttoren der Urbs, an denen es zu langen Schlangen von Reise- und Transportwägen kommt. In Ausnahmefällen anscheindend sogar so lang, dass Reisende oder Waren länger als nur einen Tag warten müssen, weil die große Anzahl der Wägen nicht in der Nacht abgefertigt und eingelassen werden können. Wenn sich der Anfangsverdacht erhärtet, könnte hier Handlungsbedarf sein. Mein Vorgänger Sisenna Plotius Pera hat mir die Notiz hinterlassen, dass man einfach die Anzahl der Urbaner verdoppeln müsste. Das kann meiner Ansicht für Stoßzeiten richtig sein, aber als Dauerlösung ist das wohl nur bedingt geeignet. Aber da werde ich den Sachverhalt noch einmal genauer studieren müssen.", berichtete Orestes von der ersten Angelegenheit, die ihm in den Akten aufgefallen war.


    Potitus verengte die Augen für einen kleinen Augenblick. "Merkwürdig, dass Dein Vorgänger es versäumt hat, auch mir eine solche Notiz zukommen zu lassen. Mach Dir also ein eigenes Bild von der Situation und lass Deinem Organisationstalent freien Lauf, wenn Du mir einen Vorschlag unterbreitest, wie die Abfertigung an den Toren verbessert werden kann."

  • Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    Es war nicht die erhoffte Antwort, doch es war ein Anfang. Silanus nickte daher zufrieden, wenn auch nicht besonders glücklich.


    "Gut. Gibt es von deiner Seite sonst noch etwas Praefectus?"


    Potitus winkte ab. "Nein, von meiner Seite aus haben wir vorerst alles besprochen." Damit war auch der Procurator ab epistulis verabschiedet.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Die Augen des Scribas weiteten sich. "Du warst Vigintivir und möchtest nun als Scriba arbeiten? Und es gibt niemanden, der Deine Vertrauenswürdigkeit bestätigen kann?" Das war ziemlich dünn. "Setz' Dich da hin und warte. Ich versuche, Dich dazwischen zu schieben." Tatsächlich wurde die Geduld von Marsus sehr strapaziert. Erst Stunden später hatte der Praefectus Zeit, ihn anzuhören und er konnte das Officium betreten.


    Marsus betrat das Arbeitszimmer des Stadtpräfekten. Die Wartezeit war für ihn, einen geduldigen Menschen nicht weiter tragisch, auch wenn es ein paar Stunden waren, denn Marsus wollte unbedingt diese Arbeit. Er blickte sich um. Er entdeckte den erfahrenen Senator hinter seinem Schreibtisch. "Salve," grüßte Marsus. "Ich danke dir für deine Zeit, die ich auch nicht all zu lange strapazieren möchte." Er schluckte. "Ich bin Octavius Marsus, Sohn des Octavius Detritus. Ich bin hier, um mich als dein Scriba zu bewerben. Warum ich dein Scriba werden möchte? Ich möchte römische Politik erlernen und da erschienst du mir als der richtige Mann, Senator. Ich diente einst als Vigintivir, leider liegt dies lange zurück und ich möchte, bevor ich mich erneut in diesem Amt versuche, ein wenig Erfahrung sammeln und von einem der Großen lernen. Du magst zwar bereits einige Schreiber besitzen, doch diese scheinen eine weitere tatkräftige Hand zu gebrauchen. Ich bin mir für keine Arbeit zu schade, auch nicht für Botengänge und Sonstiges. "

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator



    Potitus zuckte mit den Schultern. "Ja, vor allem die Stadtverwaltung. Die wenigen Berichte, die von dort kommen, sind mehr als spärlich. Zudem ist der letzte schon eine allzu lange Weile her. Achja, Ostia liegt mir als Patron der Stadt naturgemäß besonders am Herzen. Dort sollte allerdings alles in Ordnung sein. Habe für die Bedürfnisse dieser Stadt ein besonders offenes Ohr."


    Aufmerksam hörte ich ihm zu, nickte Hie und Da....


    "Ich denke, das wird sich machen lassen..... fürs Erste werde ich eine Rundreise in Angriff nehmen, die Städte besuchen, nach dem Rechten sehen und Präsenz zeigen. Ich werde also die nächsten Wochen unterwegs sein!"

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