ZitatOriginal von Potitus Vescularius Salinator
Natürlich behandelte der Scriba auch einen senatorischen Bittsteller nicht wesentlich besser als jeden anderen. Daher schrieb er ordentlich seinen Satz zu Ende und blickte dann erst auf. "Mein Herr diktiert gerade einen Brief. Aber wenn du einen Termin hast..." Er stand auf, ging zur Tür, winkte den anderen Sekretär hinaus und gebot dem Patrizier mit einer übertrieben höflichen Geste, einzutreten.
Menecrates‘ Vorstellungen von militärischen Einrichtungen wichen meistens von der Wirklichkeit ab. Er ignorierte daher den einerseits an übertriebener Höflichkeit und andererseits an Gemächlichkeit leidenden Scriba so gut es ging, ließ den Sekretär passieren und betrat das Officium des Präfekten.
„Salve, Potitus Vescularius Salinator!“ Der Gruß fiel mit mehr militärischem Zack aus als es im Senat der Fall gewesen wäre. Vorstellen brauchte sich Menecrates nicht, denn er stand zum einen im Terminplaner des Präfekten und zum anderen kannten sich die Männer aus dem Senat - zumindest vom sehen, denn Diskussionen hatten sie bisher nie miteinander geführt.
"Ich möchte deine Zeit nicht unnötig lange in Anspruch nehmen, daher komme ich sogleich zum Grund meines Besuchs. Ich habe gestern den Praefectus Praetorio wegen einem persönlichem Anliegen aufsuchen wollen. Dabei habe ich erfahren müssen, dass Prudentius Balbus nach Aussage des Wachhabenden schon länger nicht hier war. Der Soldat konnte zudem nicht sagen, wo er sich aufhält. Ganz unabhängig von meinem persönlichen Anliegen, was ich nicht umsetzen konnte, bin ich nun auch besorgt, was Roms Sicherheit angeht. Deswegen erhoffe ich von dir die beruhigende Nachricht, dass auf oberer Ebene bekannt ist, wo sich der Präfekt aufhält und wie ich ihn erreichen kann."