Officium des Praefectus Urbi P.V.S.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Natürlich behandelte der Scriba auch einen senatorischen Bittsteller nicht wesentlich besser als jeden anderen. Daher schrieb er ordentlich seinen Satz zu Ende und blickte dann erst auf. "Mein Herr diktiert gerade einen Brief. Aber wenn du einen Termin hast..." Er stand auf, ging zur Tür, winkte den anderen Sekretär hinaus und gebot dem Patrizier mit einer übertrieben höflichen Geste, einzutreten.


    Menecrates‘ Vorstellungen von militärischen Einrichtungen wichen meistens von der Wirklichkeit ab. Er ignorierte daher den einerseits an übertriebener Höflichkeit und andererseits an Gemächlichkeit leidenden Scriba so gut es ging, ließ den Sekretär passieren und betrat das Officium des Präfekten.


    „Salve, Potitus Vescularius Salinator!“ Der Gruß fiel mit mehr militärischem Zack aus als es im Senat der Fall gewesen wäre. Vorstellen brauchte sich Menecrates nicht, denn er stand zum einen im Terminplaner des Präfekten und zum anderen kannten sich die Männer aus dem Senat - zumindest vom sehen, denn Diskussionen hatten sie bisher nie miteinander geführt.


    "Ich möchte deine Zeit nicht unnötig lange in Anspruch nehmen, daher komme ich sogleich zum Grund meines Besuchs. Ich habe gestern den Praefectus Praetorio wegen einem persönlichem Anliegen aufsuchen wollen. Dabei habe ich erfahren müssen, dass Prudentius Balbus nach Aussage des Wachhabenden schon länger nicht hier war. Der Soldat konnte zudem nicht sagen, wo er sich aufhält. Ganz unabhängig von meinem persönlichen Anliegen, was ich nicht umsetzen konnte, bin ich nun auch besorgt, was Roms Sicherheit angeht. Deswegen erhoffe ich von dir die beruhigende Nachricht, dass auf oberer Ebene bekannt ist, wo sich der Präfekt aufhält und wie ich ihn erreichen kann."

  • Ich nickte, tja das war eindeutig etwas persöhnliches und wer so dumm war sich mit dem Stellvertreter des Kaisers anzulegen konnte wahrscheinlich noch froh sein das er überhaupt einen Job hatte und vorallem das er immernoch atmen durfte ...


    "Wie du wünschst Praefectus ... wenn ich mich recht erinnere, dann wartet Sextus Tettius Pinna(NSC) schon ein paar Monate auf eine neue Beförderung ... und soweit ich weiß ist er auch ein zuverlässiger Gefolgsmann Roms!"


    Natürlich war der Mann nur einem Römer zuverlässiger Gefolgsmann, aber ich war mir sicher das der Praefectus darüber bestens bescheid wusste, immerhin war der Tettier schon sein Klient seit er damals die VII. kommandiert hatte ...


    "Ich werde die beiden Zuweisungen noch Heute nach Mogontiacum verschicken, sofern du nicht noch etwas anderes für mich hast in meinen vorerst letzten Tagen bei der Kanzlei!"


    Schließlich war es dank meiner momentanen Stellung besonders einfach Einfluss auf die Vergabe von militärischen Ämtern und die Beförderung bevorzugter Klienten zu nehmen ...

  • Vala war nicht dumm genug um in das Lachen des PU einzufallen. Und nicht verbohrt genug, um das Lachen über seine Pläne als persönliche Verletzung aufzufassen. Oder um sich hier zu mehr als einem schmalen Lächeln hinreißen zu lassen. Holzauge, sei wachsam.


    "Ein Tribunat bei der Heimatlegion?", paraphrasierte Vala gekonnt überrascht tuend, "Das ist sehr großzügig, Praefectus Vescularius." Hätte er sich eine Wunschmöglichkeit auch nur erlaubt, so wäre die Wahl sicherlich auf Mogontiacum gefallen. Er war nun schon Jahre der Heimat fern, und auch für einen abgebrühten Bastard wie Vala gab es keinen Ort wie das eigene Zuhause. Aber er erlaubte sich solche Gefühlsregungen nicht, und deshalb nickte Vala nur mit zufriedem Lächeln um sich offen über die Möglichkeit zu freuen. Man hätte ihn schließlich auch nach Asia oder Mauretania schicken können.


    "Den einen oder anderen Gefallen.. natürlich.", gab er sich noch einmal sehr naiv, auch wenn ihm tatsächlich klar war, dass man in Rom nur so weiterkam. Und er war sich auch im klaren darüber, dass dieser Gefallen sicherlich nicht zu einem bequemen Zeitpunkt eingefordert würde. Sondern dann, wenn es ihm am wenigsten in den Kram passen würde.
    So war Rom nun einmal.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    „Salve, Potitus Vescularius Salinator!“ Der Gruß fiel mit mehr militärischem Zack aus als es im Senat der Fall gewesen wäre. Vorstellen brauchte sich Menecrates nicht, denn er stand zum einen im Terminplaner des Präfekten und zum anderen kannten sich die Männer aus dem Senat - zumindest vom sehen, denn Diskussionen hatten sie bisher nie miteinander geführt.


    "Ich möchte deine Zeit nicht unnötig lange in Anspruch nehmen, daher komme ich sogleich zum Grund meines Besuchs. Ich habe gestern den Praefectus Praetorio wegen einem persönlichem Anliegen aufsuchen wollen. Dabei habe ich erfahren müssen, dass Prudentius Balbus nach Aussage des Wachhabenden schon länger nicht hier war. Der Soldat konnte zudem nicht sagen, wo er sich aufhält. Ganz unabhängig von meinem persönlichen Anliegen, was ich nicht umsetzen konnte, bin ich nun auch besorgt, was Roms Sicherheit angeht. Deswegen erhoffe ich von dir die beruhigende Nachricht, dass auf oberer Ebene bekannt ist, wo sich der Präfekt aufhält und wie ich ihn erreichen kann."


    Potitus erwartete Menecrates schweigend und zurückgelehnt. Er verzichtete auch auf einen Gruß, sondern antwortete direkt auf die Frage des Bittstellers. "Ich habe es gerade nicht im Kopf, aber du kannst ganz beruhigt sein: Rom ist sicher genug." Als ob man dafür diesen nichtsnutzigen Praefectus Praetorio benötigte! Dabei kam Salinator der Gedanke, dass es vielleicht sinnvoll war, auch diesen Teil Roms etwas schärfer zu kontrollieren... "Aber ich hoffe, du bist nicht extra zu mir gekommen, um nach dem Verbleib der Praefecti Praetorio zu fragen." Wenn doch, war es sicherlich das letzte Mal, dass dieser eingebildete Patrizier eine Audienz bekommen hatte, denn für Smalltalk hatte der Praefectus Urbi wirklich keine Zeit!


  • Potitus grinste. Tettius Pinna war ein guter Soldat und ein guter Klient. Genau an so jemanden hatte er gedacht! "Nein, nein, das ist in Ordnung. Geh du nur und teste deine Seemannsbeine!" Ob Imperiosus wohl seekrank werden würde? "Brauchst du einen schriftlichen Befehl, dass du zum Tribun wirst, oder glaubt der ab epistulis dir das auch so? Naja, wenn nicht, soll er eben zu mir kommen."

  • Ich folgte eifrig dem Beispiel meines Patrons und setzte ebenfalls ein gekonntes Grinsen auf ...


    "Die Testphase dürfte ich wohl auf dem Weg nach Aegyptus bereits abgeschlossen haben, aber ich werde es sicher genießen statt auf einer solchen Nußschale, mal mit einem Wunderwerk römischer Handwerkskunst über das Meer zu reisen!"


    Was den Befehl anging war ich mir nicht sicher, natürlich brauchte ich den nicht für den ab Epistulis immerhin war ich "der" ab Epistulis den das Amt des Procurators war ja noch nicht neu besetzt worden, aber das wusste Salinator natürlich auch, sicher rührte daher auch sein Grinsen ... aber sicher war sicher ...


    "Nun für die Kanzlei brauche ich den sicher nicht, aber vielleicht für die Classis!"


    Wäre ja vielleicht etwas seltsam wenn ich die Classis selbst über meine eigene Beförderung informieren würde ... die würden mich doch glat für verrückt halten ...

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus erwartete Menecrates schweigend und zurückgelehnt. Er verzichtete auch auf einen Gruß, sondern antwortete direkt auf die Frage des Bittstellers. "Ich habe es gerade nicht im Kopf, aber du kannst ganz beruhigt sein: Rom ist sicher genug." Als ob man dafür diesen nichtsnutzigen Praefectus Praetorio benötigte! Dabei kam Salinator der Gedanke, dass es vielleicht sinnvoll war, auch diesen Teil Roms etwas schärfer zu kontrollieren... "Aber ich hoffe, du bist nicht extra zu mir gekommen, um nach dem Verbleib der Praefecti Praetorio zu fragen." Wenn doch, war es sicherlich das letzte Mal, dass dieser eingebildete Patrizier eine Audienz bekommen hatte, denn für Smalltalk hatte der Praefectus Urbi wirklich keine Zeit!


    Menecrates sah gönnerhaft über die Unhöflichkeit des Praefectus Urbi hinweg, schließlich konnte nicht jeder auf eine gute Erziehung zurückblicken. Und seinetwegen konnte Salinator sein wie er wollte, Menecrates musste ihn ja nicht heiraten.


    "Ich habe Verständnis, dass du nicht alles im Kopf haben kannst", erwiderte er. "Wofür ich wenig Verständnis habe, ist die Verbreitung der längeren Abwesenheit des Praefectus Praetorio am Haupttor. Ich halte das für eine Gefahrenquelle, worüber sich der Miles sicher nicht im Klaren ist."
    Als pflichtgetreuer Römer und ehemaliger Offizier musste er diese Information weitergeben. Er machte zwei Schritte, strich sich über den Bart und wandte sich wieder Salinator zu.


    "Gut, zurück zum Thema. Ich müsste dringend den Praefectus Praetorio sprechen. Ich gehe in der Annahme, dass er sich abgemeldet hat und deinem Officium darüber Informationen vorliegen." Für Menecrates gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder konnte Salinator den Aufenthaltsort recherchieren oder es offenbarten sich weitere Sicherheitslücken bei den Stammeinheiten.

  • Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Was den Befehl anging war ich mir nicht sicher, natürlich brauchte ich den nicht für den ab Epistulis immerhin war ich "der" ab Epistulis den das Amt des Procurators war ja noch nicht neu besetzt worden, aber das wusste Salinator natürlich auch, sicher rührte daher auch sein Grinsen ... aber sicher war sicher ...


    "Nun für die Kanzlei brauche ich den sicher nicht, aber vielleicht für die Classis!"


    Wäre ja vielleicht etwas seltsam wenn ich die Classis selbst über meine eigene Beförderung informieren würde ... die würden mich doch glat für verrückt halten ...


    Potitus legte den Kopf schief, schien kurz nachzudenken und nickte dann. "Gut, dann bekommst du eben von mir einen Wisch." Er stand auf, ging zu einem Regal und holte eine Tabula heraus. Als er zurückkehrte, schrieb er noch etwas darauf und gab es Imperiosus.


    Classis Misenensis
    Misenum



    Hiermit überstelle ich euch Gaius Pompeius Imperiosus als neuen Tribunus Classis. Ich empfehle ihn besonders für verantwortungsvolle Aufgaben.


    Potitus Vescularius Salinator



    "Dann viel Spaß, vale!" meinte er dann. Die offizielle Ernennungsurkunde stellte ja sowieso die Kanzlei aus. Und die Classis würde damit zufrieden sein müssen.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Ich habe Verständnis, dass du nicht alles im Kopf haben kannst", erwiderte er. "Wofür ich wenig Verständnis habe, ist die Verbreitung der längeren Abwesenheit des Praefectus Praetorio am Haupttor. Ich halte das für eine Gefahrenquelle, worüber sich der Miles sicher nicht im Klaren ist."
    Als pflichtgetreuer Römer und ehemaliger Offizier musste er diese Information weitergeben. Er machte zwei Schritte, strich sich über den Bart und wandte sich wieder Salinator zu.


    "Gut, zurück zum Thema. Ich müsste dringend den Praefectus Praetorio sprechen. Ich gehe in der Annahme, dass er sich abgemeldet hat und deinem Officium darüber Informationen vorliegen." Für Menecrates gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder konnte Salinator den Aufenthaltsort recherchieren oder es offenbarten sich weitere Sicherheitslücken bei den Stammeinheiten.


    Potitus stöhnte innerlich. Wollte dieser aufgeblasene Spinner ihm etwa Lektionen in innerer Sicherheit geben? Ihm war völlig egal, wo dieser dämliche Praefectus Praetorio steckte! Je länger er weg war, desto besser! "Da kannst du drauf wetten. Aber was soll ich ihm jetzt ausrichten?" fragte Salinator dann, sichtlich genervt.

  • Ich grinste als ich die Tabula in Händen hielt, tja ich hatte definitiv auf das richtige Pferd gesetzt ...


    "Nun dann, Praefectus, Tribunus Pompeius meldet sich ab!"


    sagte ich und nahm Haltung an, ich hatte diese militärische Pose bereits hunderte Male geübt aber nun war es zum ersten Mal soweit das ich sie öffentlich machte, es war nur passend das mein Patron der erste war vor dem ich salutierte, obwohl es dank meiner "Übungsstunden" aussehen musste als hätte ich mein Leben nichts anderes getan.
    Aber es war nunmal wichtig das alles perfekt war, ich konnte es mir nicht leisten an solchen Kleinigkeiten zu scheitern ... zumindest nicht wenn ich weiterhin vor hatte nach ganz oben zu kommen ...


    "Ich mache mich gleich morgen auf den Weg nach Misenum ... falls es noch irgendetwas gibt das ich für dich tun kann, weißt du ja wo du mich von nun an erreichen kannst, Praefectus!"


    Ich salutierte noch ein weiteres Mal und machte mich dann sofort auf den Weg in den Palast ... immerhin musste ich noch einen Brief und eine Ernennungsurkunde verfassen ...

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus stöhnte innerlich. Wollte dieser aufgeblasene Spinner ihm etwa Lektionen in innerer Sicherheit geben? Ihm war völlig egal, wo dieser dämliche Praefectus Praetorio steckte! Je länger er weg war, desto besser! "Da kannst du drauf wetten. Aber was soll ich ihm jetzt ausrichten?" fragte Salinator dann, sichtlich genervt.


    Menecrates musste innerlich über Salinator schmunzeln. Der Praefectus Urbi wollte nicht wirklich behilflich sein, bot aber gleichzeitig seine Hilfe an - zumindest, wenn man ihn wörtlich nahm, und das tat Menecrates.
    "Ich schätze es überaus, wenn du mir behilflich sein und den Weg abnehmen willst", erwiderte er daraufhin auch todernst. "Aber zum einen würdest du deiner Position und Rolle nicht gerecht werden, wenn du mein Sprachrohr bist, und zum anderen halte ich es stets so, dass ich die Dinge selbst erledige, die mir wichtig sind. Ein Hinweis auf den Aufenthaltsort des Praefectus Praetorio genügt mir."


    Menecrates blickte freundlich und keineswegs schuldbewusst wegen seiner Hartnäckigkeit. Er konnte nicht ausschließen, dass der Präfekt stets etwas länger brauchte, um zu begreifen. Dafür kannte er ihn zu oberflächlich.

  • [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/LegioXXII/Wachposten_Forum.png]
    Ein Urbaner


    Wieder mal nach der Postrunde.


    Praefectus Urbi
    Potitus Vescularius Salinator
    Cohortes Urbanae
    Castra Praetoria, Roma



    Salve Praefectus Urbi,


    für die Acta Diurna ein Profil über dich und deine Arbeit zu schreiben, möchte ich gerne ein persönliches Gespräch mit dir führen. Ich denke, die Bürger würde es sehr interessieren, über einen der mächtigsten Männer Roms zu lesen.


    Es würde mich sehr freuen, wenn du meine Bitte nach einem Gespräch erfüllen würdest, und warte auf deine Antwort.


    Mögen die Götter dich behüten,


    [Blockierte Grafik: http://img442.imageshack.us/img442/8797/seianaunterschriftkj1.png]


  • Mit schnellen Schritten betrat Victor das Vorzimmer des Praefectus Urbi und blieb erst vor dem Tisch es Scriba stehen. "Salve, Miles! Der Praefect erwartet mich." Falls dieser Schreiber nach Victors Ausscheiden hinzugekommen war und nicht wusste, wer der Octavier war, hielt der die Tabula mit der Terminbestätigung hin.

  • Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Aber es war nunmal wichtig das alles perfekt war, ich konnte es mir nicht leisten an solchen Kleinigkeiten zu scheitern ... zumindest nicht wenn ich weiterhin vor hatte nach ganz oben zu kommen ...


    "Ich mache mich gleich morgen auf den Weg nach Misenum ... falls es noch irgendetwas gibt das ich für dich tun kann, weißt du ja wo du mich von nun an erreichen kannst, Praefectus!"


    Ich salutierte noch ein weiteres Mal und machte mich dann sofort auf den Weg in den Palast ... immerhin musste ich noch einen Brief und eine Ernennungsurkunde verfassen ...


    Potitus lächelte. "Ja, ich melde mich mal bei dir!" Damit war der Termin abgehakt und ein neuer konnte kommen.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Menecrates musste innerlich über Salinator schmunzeln. Der Praefectus Urbi wollte nicht wirklich behilflich sein, bot aber gleichzeitig seine Hilfe an - zumindest, wenn man ihn wörtlich nahm, und das tat Menecrates.
    "Ich schätze es überaus, wenn du mir behilflich sein und den Weg abnehmen willst", erwiderte er daraufhin auch todernst. "Aber zum einen würdest du deiner Position und Rolle nicht gerecht werden, wenn du mein Sprachrohr bist, und zum anderen halte ich es stets so, dass ich die Dinge selbst erledige, die mir wichtig sind. Ein Hinweis auf den Aufenthaltsort des Praefectus Praetorio genügt mir."


    Menecrates blickte freundlich und keineswegs schuldbewusst wegen seiner Hartnäckigkeit. Er konnte nicht ausschließen, dass der Präfekt stets etwas länger brauchte, um zu begreifen. Dafür kannte er ihn zu oberflächlich.


    Potitus verdrehte nun tatsächlich die Augen. Er hatte lange genug die freundliche Service-Kraft gespielt! Daher schlug er mit der Faust auf den Tisch. "Claudius, ich bin ein vielbeschäftigter Mann und nicht die Auskunft des Praefectus Praetorio! Wenn du ihm etwas mitteilen willst, dann schreib' ihm einen Brief in sein Haus, da wird er es schon zu gegebener Zeit lesen! Wenn du also nichts von mir willst: Da ist die Tür!" Mit seinen fleischigen Fingern deutete er auf die Tür seines Officiums, die in den Vorraum führte, während er Menecrates mit funkelnden Augen fixierte.

  • Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    Mit schnellen Schritten betrat Victor das Vorzimmer des Praefectus Urbi und blieb erst vor dem Tisch es Scriba stehen. "Salve, Miles! Der Praefect erwartet mich." Falls dieser Schreiber nach Victors Ausscheiden hinzugekommen war und nicht wusste, wer der Octavier war, hielt der die Tabula mit der Terminbestätigung hin.


    Der Scriba nahm die Tabula entgegen, las sie durch und nickte gedankenverloren. "Der Praefectus Urbi empfängt dich natürlich. Tritt einfach ein." Damit deutete er auf die Tür zum Officium.

  • Potitus griff nach einem Mostbrötchen, während der Scriba umständlich eine lange Papyrusrolle entrollte und begann. Jeder patrizische Senator wurde verlesen, dazu ein kurzer Kommentar zu Finanzkraft, Einfluss und sonstigen Besonderheiten. Und immer wieder unterbrach ihn Salinator. "Aemilius Lepidus hat Geldschwierigkeiten? Auf die Liste!" Er biss herzhaft in seinen Snack und hörte die nächsten Namen. "Aurelius Avianus...hm...nein, geht vorerst nicht. Wenn wir ihn rauswerfen, gibt's wahrscheinlich Ärger mit seiner Verwandtschaft." So ging es weiter. Ein Name wurde ausgewählt, ein anderer verworfen. "Foslius Appuleianus? Der dachte wohl auch, dass eine Adoption zum Patrizier ihm Vorteile bringt. Das hat er jetzt davon: auf die Liste!" Salinator musste grinsen. Dann kam auch schon der nächste Name.


    Schließlich hatte der Scriba die gesamte Liste vorgelesen. Der Praefectus Urbi atmete auf. "Das ist doch schonmal 'ne ganze Latte! Damit wird wieder Platz im Senat!" Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich zurück. "Setz' gleich ein Schreiben auf, Vescularianus! Die müssen noch vor der Wahl raus, klar?" Der Scriba nickte, verneigte sich und wieselte davon. Salinator hingegen gönnte sich noch ein weiteres Mostbrötchen. Bald würde der Senat weniger aufmüpfig sein!

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus verdrehte nun tatsächlich die Augen. Er hatte lange genug die freundliche Service-Kraft gespielt! Daher schlug er mit der Faust auf den Tisch. "Claudius, ich bin ein vielbeschäftigter Mann und nicht die Auskunft des Praefectus Praetorio! Wenn du ihm etwas mitteilen willst, dann schreib' ihm einen Brief in sein Haus, da wird er es schon zu gegebener Zeit lesen! Wenn du also nichts von mir willst: Da ist die Tür!" Mit seinen fleischigen Fingern deutete er auf die Tür seines Officiums, die in den Vorraum führte, während er Menecrates mit funkelnden Augen fixierte.


    Menecrates ließ sich nicht von Salinators Ausbruch beeindrucken. Dafür war er inzwischen zu gelassen und zu abgeklärt. Weil ihm jedoch der Vorschlag, einen länger abwesenden Präfekt privat anzuschreiben, nicht sonderlich sinnvoll erschien, überlegte er sich spontan etwas anderes. Er stützte den linken Arm in die Hüfte und strich sich kurz über das Kinn, bevor er auf Salinator deutete.


    "Wir können das auch anders machen, wir können den Praefectus Praetorio übergehen." Er ließ die Worte kurz wirken, dann setze er nach. "Da ja jede Beförderung im Namen des Kaisers oder durch ihn selbst geschieht, du aber alle Vollmachten zu seiner Vertretung besitzt, ist die Zustimmung des Prudentius‘ möglicherweise nicht zwingend notwendig. Ich könnte mir also den Umweg über den Präfekt sparen, sofern du dir zutraust, einen über alle Maßen verdienstvollen Miles auch ohne Befürwortung seines Kommandanten zu befördern. Inwiefern ein solches Vorgehen jedoch tatsächlich in deinem Kompetenzbereich liegt, kann ich nur begrenzt einschätzen."

    Naja, Menecrates konnte es durchaus gut einschätzen, entschied sich dennoch bewusst für diese Formulierung.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Der Scriba nahm die Tabula entgegen, las sie durch und nickte gedankenverloren. "Der Praefectus Urbi empfängt dich natürlich. Tritt einfach ein." Damit deutete er auf die Tür zum Officium.


    Knapp dankte Victor dem Sciba, dann klopfte er kurz an die Tür zum Officium des Stadtpräfekten und trat einen Moment später ein. Schwungvoll grüßte der Senator den Vescularier.


    "Salve, Praefectus! Ich hoffe du befindest dich wohl und kannst mir einen Moment dein Ohr leihen." Letzteres war natürlich rein metaphorisch gemeint, zumal sich der Präfekt wohl nicht mehr gut fühlen würde, wenn Victor eine seiner Gehörmuscheln mitnehmen würde.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Wir können das auch anders machen, wir können den Praefectus Praetorio übergehen." Er ließ die Worte kurz wirken, dann setze er nach. "Da ja jede Beförderung im Namen des Kaisers oder durch ihn selbst geschieht, du aber alle Vollmachten zu seiner Vertretung besitzt, ist die Zustimmung des Prudentius‘ möglicherweise nicht zwingend notwendig. Ich könnte mir also den Umweg über den Präfekt sparen, sofern du dir zutraust, einen über alle Maßen verdienstvollen Miles auch ohne Befürwortung seines Kommandanten zu befördern. Inwiefern ein solches Vorgehen jedoch tatsächlich in deinem Kompetenzbereich liegt, kann ich nur begrenzt einschätzen."

    Naja, Menecrates konnte es durchaus gut einschätzen, entschied sich dennoch bewusst für diese Formulierung.


    Potitus seufzte genervt. "Ich bin der Stellvertreter des Kaisers in allen Belangen, ich kann alles. Also komm auf den Punkt: Was willst du?" Wenn dieser dämliche Claudier noch weiter um den heißen Brei herumscharwenzelte, dann konnte würde er schneller aus dem Officium geflogen sein, als er 'Praefectus Praetorio' sagen konnte!

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