[capitolium] officium formationis

  • Der Tempelvorsteher hatte Aurelius Orestes eine Nachricht zukommen lassen. - gemeint war wohl die sommerliche Hitze - "möchte ich Dich bitten die Ausbildung von Decimus Duccius Verus zum Priester der Iuno zu übernehmen. Er wird sich im officium formationis an dem und dem Tag einfinden""Auf Grund von Umstrukturierungsmaßnahmen, et cetera, et cetera und anderen Umständen" Orestes hatte zwar den Text nicht mehr ganz präsent, aber so ähnlich hatte es geheißen.


    Am genannten Tag schleppte sich Orestes das Kaptiol hinauf und Kollegen und Camilli grüßend ging er in das genannte Ausbildungszimmer und fand es gut aufgeräumt vor. Ein Tisch für den Lehrer mehrere kleinere - für die Discipuli. Einige Schriftrollen in einem Regal. Ansonsten war der Raum - für das Kapitol - recht schlicht eingerichtet. Orestes setzte sich nun auf den Stuhl hinter dem Lehrertisch nahm sich eine tabula und einen Griffel, die bereit gelegt worden waren und machte sich Notizen zu den Zielen und Inhalten der formatio, während er auf den Duccier wartete.

  • Endlich war es soweit. Phelan hatte Post erhalten, er solle sich heute im officium formationis auf dem Kapitol einfinden, um seine lang ersehnte Priesterausbildung anzutreten.
    Er maschierte voller Begeisterung den Berg hinauf. Die Hitze, die für ihn eher ungewohnt war, nahm er überhaupt nicht war. Er freute sich zu sehr.
    Die Menschen merkten natürlich das er Germane war oder zumindest aus dem Norden kam. Dennoch grüßte er sie freundlich, die einen grüßten, die anderen eher nicht.


    Endlich angekommen, suchte er das officium. Die Tür stand offen und er ging schnurr stracks hinein.
    Es war ein Raum mit vielen kleinen Tischen und einem größeren Tisch, hinter dem ein Mann in einem weißen Gewand saß. In der Hand hatte er einen Griffel und eine Tabula, er machte sich wohl Notizen.


    Er ging auf ihn zu "Salve! Du musst Manius Aurelius Orestes sein, ich bin Decimus Duccius Verus, in dem Brief stand ich solle mich hier und heute um diese Zeit einfinden." Er grinste freundlich, er konnte es kaum erwarten endlich anzufangen.

  • Ein junger Mann - nicht viel jünger freilich als Orestes - blond und blauäugig trat in den Raum. Sein neuer Schüler. Der Name Duccius hatte dem Aurelier nicht viel gesagt - außer, dass in seiner Casa eine Duccia Clara zu Gast war - aus Germanien. Und dieser junge Mann war gewiss auch aus Germania, wenn nicht sogar ein Germane. Nun, da Orestes ja ein Vertreter einer offenen interpretatio romana war hatte er im Prinzip nichts dagegen und die Kleinigkeiten würden sich schon ergeben.


    Also legte er die Tafel aus der Hand, erhob sich und schaute den Duccier, den er bis jetzt nur aus den Augenwinkeln betrachtet hatte, eindringlich an - er musterte ihn. "Soso, Du bist also Duccius Verus. Gut. Wenn Du nichts dagegen hast, fangen wir gleich an." Nicht dass der Aurelier etwas gegen persönkiches Geplänkel hatte, aber diese Hitze verleidete es ihm. Setz Dich doch einfach, ich denke wir sollten heute mit einem persönlichen Punkt einsteigen, und danach gebe ich Dir einen kurzen Überblick über die Ausbildung und gebe Dir etwas zu lesen mit. Du kannst doch gut und flüssig lesen? Orestes setzte sich wieder. Wahrscheinlich schon sonst hätten Dich die Septemviri ja gar nicht zugelassen. Also gut fangen wir also an. Als Einstieg möchte ich Dich bitten mir von Deiner Motivation zu erzählen, Sacerdos zu werden. Seit wann hast Du diesen Wunsch. Warum fühlst Du Dich gerade zu Iuno hingezogen. Was bedeuten Dir die Götter? Und wenn ich offen fragen darf - was bedeutet für Dich Deine, wie ich glaube, germanische Herkunft?

  • Er nahm die Bitte, sich zu setzen an. Gespannt lauschte er den Worten seines magisters. "Natürlich, ohne dieses Wissen hierher zu kommen wäre glaube ich genau so sinnfrei, als ohne Schwert in den Krieg zu ziehen." Er lachte kurz, wurde aber dann wieder ernster, schließlich war er nicht zum Witze reißen dort. Als Phelan nach seiner Motivation gefragt wurde, lehnte er sich mit tiefem Luftholen an und erzählte, was damals im Tempelbezirk vorgefallen war.
    Er holfte tief Luft. Ich kann mich mit der Gottheit Iuno am meisten identifizieren, sie ist die Schutzgöttin der Ehe, Geburt und Familie. Diese Aspekte sind sehr wichtig im germanischen Leben mit seinen Sitten und Bräuchen. Er sagte dies und zwinkerte, um Orestes Vermutung zu bestätigen. "Ich habe meine Kindheit überwiegend in der Natur meines schönen Landes verbracht, ich bin mit ihr engverbunden, und die Götter Wachen über die Natur. Mit erklärenden Worten versuchte der junge angehende Priester seinem Lehrer seine Ansichten zu erläutern.
    "Meine Gens hält sehr stark an den germanischen Sitten, Bräuchen und der Lebensweise fest. Der wichtigste Teil in unserem Leben. Allerdings sind wir romanisierte Germanen, sprich wir halten zwar an unseren Traditionen fest, kennen allerdings auch die römische Seite." Er beugte sich vor und fuchtelte mit seinen Händen herum. "Die Frage wieso ich hier bin? Ich möchte mich auf beide Seiten unserer Religionen spezialisieren. Ich möchte versuchen Verbindungne herzustellen, wir leben in einer Zeit, indem das 'zusammen', sprich Romanisierung zum Beispiel, immer mehr in den Vordergrund gerät. Man braucht allerdings Mittel zur Hilfe, ich möchte eines dieser Medien werden."
    Er holte tief Luft "Ich hoffe du verstehst? Es ist etwas kompliziert, nur damit keine Missverständnisse auftreten, ich habe nicht vor die Religionen zu Vermischen mit dem Resutltat der Verrufung."
    Gespannt schaute er Orestes an und wartete ab was er zu seinen Erklärungen zu sagen hatte.

  • Orestes hörte sich die Geschichte von der Audition des jungen Ducciers an. Er musste aufpassen nicht wie ein alter Priester immer zwischendrin zu nicken. Aber nicht nur die Motivation auch die anderen Gedanken des Germanen ließen zeigen, dass er durchaus geeignet sein könnte zu einem priesterlichen Dienst. "Bene. Ich denke, dass die Septemviri Dich zurecht hergeschickt haben. Du scheinst wirklich bereit zu sein für die Ausbildung." Orestes nahm nun die Tafel mit seinen Notizen hevor und begann zu referieren: "Die Ausbildung umfasst theoretische und praktische Teile. Wir werden mit etwas Theorie beginnen, dann wirst Du einige Tage mit verschiedenen Tempeldienern mitlaufen und nach und nach Dinge in den Opferzeremonien mitmachen. Das ganze reflektieren wir immer wieder. Und wir werden einige Einheiten zur Interpretatio Romana einlegen müssen, glücklicherweise eines meiner Spezialgebiete, damit wir genauer klären können, was dieses 'zusammen' von dem Du sprichst heißen kann. Natürlich wirst Du nicht alles an einem Tag lernen können, aber Roma wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Ist das für Dich in Ordnung?"

  • Der junge Duccier lauschte gespannt. Die Ausbildung war ziemlich weit gefächert, allerdings schreckte ihn das keines Falls ab, er war mehr und mehr vernarrt darauf endlich anzufangen. Er war beruhigt das sein magister seine Worte verstand und nicht fehlinterpretierte.
    "Da hast du Recht, ich bin bereit. Es macht mir keines Wegs etwas aus, ich bin ja schließlich nicht für einen Tag in diese wudnerschöne Stadt gekommen." Er lächelte und freute sich. Wie es nun wohl weiter gehen würde, also wie die Theorie aussehen wird, das fragte er sich wohl in seinem germanischen Blondschopfkopf.

  • "Bene. Beginnen wir also heute mit den Grundprinzipien unserer Religio Romana. Und ich nenne Dir gleich am Anfang die Aufgabe, die ich Dir mit nach Hause geben werde: Vergleiche dieses grundsätzliche Verständnis von Religion mit dem Deiner germanischen Vorfahren. Stelle dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede fest. , begann der Aurelier. Er stand dazu auf und begann wie ein Lehrer auf und ab zu gehen. Wenn Du Dir Notizen machen willst - dort im Regal liegen Tafeln und Griffel. Bediene Dich dort. - dabei zeigte er auf das Regal an der Seite - Die Religio Romana lässt sich am besten als ein Vertrag beschreiben, den die Götter mit dem Volk und Senat von Rom geschlossen haben und in den jeder einzelne hineinbezogen ist. Dieser Vertrag regelt die Rechte und Pflichten, die zwischen Menschen und Göttern bestehen, und dieser Vertrag hat einen Gegenstand, der das Ziel desselben ist - die Pax Deorum. "
    Glücklicherweise kam ein Sklave des Tempels herein und brachte genau in diesem Moment, in dem Orestes es in seinem Hals zu kratzen fühlen begann, und brachte ihnen einen Krug mit schon mit Wasser gemischtem Wein und zwei Tonbecher. Orestes schenkte sich ein und hub auch an seinem Schüler einzuschenken, wenn dieser auf die Geste des Anbietens hin reagieren würde. Dann fuhr er fort:


    „Was passiert nun wenn, dieser Vertrag verletzt wird. Nun zuerst einmal ist festzuhalten, dass nur einer der Vertragspartner, die Menschen nämlich – vertreten durch den römischen Staat -, in der Lage ist den Vertrag zu brechen, so dass in diesem Falle ihn zurecht der Zorn der Götter treffen kann. Häufig belassen es die Götter aber auch bei einer Warnung, dass die pax deorum gefährdet ist. In beiden Fällen ist dann eine Besänftigung der Götter notwendig. Fragen bis hierhin?“



    Sim-Off:

    Ich empfehle Dir in der Wiki die entsprechenden Themen zu lesen. Das ist auch eine gute Vorbereitung für die Prüfung.

  • Auf den Hinweis seines Lehrers stand der junge Duccier auf und nahm sich eine tabula und einen Griffel aus dem Regal, setzte sich und lauschte.
    Er schreib sich auf, was er bis zur nächsten Stunde zu tun hatte.
    Ein Vertrag zwischen den Göttern und dem Senat, der das Volk vertritt .. Rechte und Pflichten zwischen Menschen und Göttern, Gegestand des Vertrages ist die Pax Deorum ging es sofort nach dem Lauschen durch seinen Kopf und schreib es sich sofort auf.
    Als plötzlich ein Sklave hinzukam und Zutrinken brachte, bejaate Phelan Orestes Geste mit einem Kopfnicken, auch er war durstig, es war brüllend heiß.
    Danach ging es sofort weiter Wenn der Vertrag verletzt wird, wozu nur die Menschen, vertreten durch den römischen Staat, in der Lage sind - trifft Zorn der Götter auf jene. Götter belassen es meist bei Warnungen das die pax deorum gefährdet ist, Besänftigung der Götter notwendig notierte sich der junge Germane. Die Unterrichtsstunden zuhause, in denen er Schreiben, Lesen und Latein lernte, hatten sich hier bezahlt gemacht, sogar seine Notizen schrieb er schon in Latein.
    Auf Orestes Frage reagierte Phelan wissbegierig "Soweit alles klar, nur eine kleine Frage hab ich, wenn der Senat nun eine Fehlentscheidung träfe, die nicht im Interesse des Volkes wäre, und diese somit den Zorn der Götter wecken würde, werden dann auch die Menschen bestraft, die der Senat vertritt, oder trifft der Zorn der Götter nur den Senat?"


    Sim-Off:

    Wenn ich die Aufgabe fertig habe, soll ich dann einfach mit einem neuen Tag hier beginnen?

  • "Eine sehr gute Frage! Wenn der Senat oder die Magistrate, oder - was Iuppiter verhüten möge - unter Umständen sogar der Kaiser die pax Deorum verletzen kann es sein, dass das ganze Volk darunter leiden muss. Ein Beispiel dafür ist sicherlich die grauenhafte Zeit am Ende der Republik bevor der vergöttlichte Augustus die pax Deorum und sogar die Pax Romana wiederherstellen konnte. Was ist nun zu tun, damit das nicht passiert und nicht die Fehler von einzelnen dramatische Folgen zeitigen. Nun das ist eigentlich ganz einfach: es ist auf die Prodigien zu achten - die Omen der Götter - und sie sind durch eventuell notwendige Sühneopfer zu sühnen. Kannst Du mir sagen, welche Zeichen wir normalerweise als Prodigien bezeichnen, oder besser ausgedrückt, wodurch zeigen die Götter uns ihren Unmut?"


    Der Aurelier freute sich, dass sein Schüler aufmerksam zuhörte und anscheinend verstand, was er ihm sagen wollte. Das war nicht selbstverständlich, schließlich war es der erste Unterricht, den der Aurelier gab.




    Sim-Off:

    PN!

  • Er hörte Orstes zu, als dieser die gestellte Frage beantwortete.
    Es war durchaus komplexer als Phelan sich anfangs vorgestellt hatte, allerdings machte es das umso interessanter.
    Auf die nächste Frage, die nun von Orestes kam, wusste Phelan Gott sei Dank etwas zu sagen.


    "Ich habe in meiner Heimat in einigen Büchern darüber gelesen, allerdings traf dies mehr auf die germanische Seite zu, ich denke aber in diesen Zeichen könnte es parallelen geben. Ich würde grob gefasst sagen, Natur- und Himmelserscheinungen. Also zum Beispiel Blitzeinschläge, Meteoriteneinschläge und Erdbeben oder Fehlgeburten oder Fehlbildungen." Der junge Duccier griff seinen Becher und nahm einen Schluck, allerdings quoll es ihm fast wieder aus dem Munde heraus, denn er hatte noch etwas anzufügen. "Achja, Seuchen könnten auch ein mögliches Prodigium sein!"

  • "Sehr gut!", sagte Orestes und meinte das auch so. Sein Schüler war wirklich sehr gut vorbereitet. "Wenn der Senat festgestellt hat, dass ein Prodigium vorliegt, muss eine Sühneopfer folgen. Was das ist, wie es sich von anderen Opfern unterscheidet, et cetera, darauf gehen wir dann in der Einheit über die Opfer ein."


    Da er wieder ein leihtes Kratzen im Hals verspürte nahm er noch einmal den Becher und trank einen Schluck. Dann setzte er wieder zu reden an. "Bevor ich Dich für heute verlasse noch einen letzten Punkt - wir haben jetzt bisher nur über die öffentliche Religion gesprochen, das sollte aber nicht vergessen machen, dass die Ausübung der privaten Religion in der familia für den einzelnen genauso wichtig ist. Ich meine den Kult der Laren und Penaten, der Genii und so weiter. Lies dazu am besten die Bemerkungen in der Schriftrolle, die ich Dir mitgebe. Gut. Wenn Du dann keine weiteren Fragen hast, gebe ich Dir noch die Unterlagen - und wir sehen uns morgen wieder. Bene?"


    Orestes ging zum Regal an der Seite und nahm eine Schriftrolle heraus. Der titulus war: Breve relatio Cultus Deorum.



    Sim-Off:

    In der Schriftrolle steht sozusagen alles das, was Du in der Theoria Romana (der Wiki) finden kannst.

  • Phelan folgte den Worten und nahm zwischendurch ohne die Augen und Ohren von seinem magister zu lassen einen Schluck aus seinem Becher.
    Als Orestes dann die privaten Religionen ansprach, klingelte es sofort in Phelans Schädel.
    "Eine weitere Parallele, wir Germanen praktizieren 'private Religion' ziemlich intensiv, wenn ich für meine Gens sprechen darf, wir haben im Garten unserer Casa einen großen Opferstein, an dem wir unsere Zeremonien bezüglich unserer Riten praktizieren."
    Die Schriftrolle nahm er mit Freuden entgegen, schließlich interessierte es ihn brennend, wie die Römer dies praktizieren.
    "Perbonus!" entgegnete er Orestes. "Bis zum nächsten mal Orestes." Phelan nickte ihm noch zu, und verschwand dann mit den Unterlagen unter seinem Arm durch die Tür.

  • Schon früher als er eigentlich da sein sollte, saß Phelan auf seinem Platz. Er studierte noch etwas die Unterlagen, die er von seinem Lehrer letztes mal mit nach Hause bekommen hatte.
    Seine Hausarbeit hatte er Orests schon auf den Lehrertisch gelegt.


    Hausarbeit über die Bezüge – Gemeinsamkeiten & Unterschiede zwischen römischem und germanischem Verständnis der Religion.



    Anfangs ist zu sagen, dass die Struktur beider Religionen in ihren Grundzügen sich schon ähnelt. Sowohl im römischen als auch im germanischen Glauben, gibt es mehrere Götter für bestimmte Bereiche des Lebens.


    Einige Beispiele:


    Römisch:


    - Iupiter, der Göttervater
    - Mars, der Gott des Krieges
    - Venus, Göttin der Liebe, Schönheit und Göttin der Bauern
    - Mercurius, Gott der Händler und Diebe, Götterbote



    Germanisch:


    - Wodan oder auch Odin genannt, sozusagen der Hauptgott
    - Teiwaz oder auch Tyr, der Schwertgott
    - Frija oder auch Freya, Gottheit der Fruchtbarkeit und der Liebenden
    - Thor oder auch Donar, Gottheit über Gewitter und Donner


    Im römischen Verständnis ist jede Gottheit eine einzelne herausragende Persönlichkeit.
    Im germanischen Verständnis ist dies anders, die Gottheiten fungieren eher als ‚Gruppe’ von ‚Mächten’. Allerdings lassen sich gewisse Parallelen zwischen den römischen und germanischen Gottheiten festmachen.
    Zum Beispiel wäre Mars in etwa mit Tyr vergleichbar, beide sind Kriegsgottheiten.
    Des Weiteren wäre die Gottheit Venus mit Frija zu vergleichen und Der Donnergott Thor mit dem römischen Göttervater Iupiter. Man muss betonen, dass diese Gottheiten keinesfalls gleichzusetzen sind, sie haben nur in ihrer Grundbedeutung einige Parallelen.


    Ein weiterer Unterschied zwischen dem Verständnis beider Religionen sind die Opfer.
    Die Römer bringen ihren Göttern Opfer in großen prunkvollen Tempeln dar. Jeder Gottheit ist ein Tempel gebaut.
    Die Germanen opfern ebenfalls ihren Göttern, allerdings tun sie das an Opfersteinen und Götterkreisen.
    Der letzte Punkt auf den ich eingehen möchte ist die pax deorum.
    Die Römer haben einen Vertag mit den Göttern geschlossen, der alle Rechte und Pflichten zwischen den eben genannten regelt. Die pax deorum ist Gegenstand dieses Vertrages.
    Einen solchen Vertrag gibt es bei den Germanen nicht. Allerdings gibt es bei den Germanen auch Opfer, die den Sühneopfern der Römer ähneln. Diese werden aber nicht als ‚Sühneopfer’ bezeichnet.


    Decimus Duccius Verus
    ANTE DIEM XVIII KAL SEP DCCCLVIII A.U.C. (15.8.2008/105 n.Chr.)


    Er hatte einen Sklaven, den er auf dem Gang angetroffen hatte, in Orestes Namen beauftragt für etwas zu Trinken zu sorgen, was auch prompt vom diesem herbeigebracht wurde. Jetzt musste er nur noch auf seinen Lehrer warten.

  • Orestes hatte auf dem Weg zum Kapitol an diesem Morgen einige Leute getroffen, mit denen zu reden ihm wichtig schien. So kam er einige Minuten zu spät im Ausbildungsraum an. Sein Schüler wartete schon. Etwas zu trinken stand bereit - anscheinend hatte sich der Duccier darum gekümmert. "Beh. Salve, Duccius Verus. Du bist schon da sehr gut.. Er nahm sich einen Becker und trank. Dann fiel sein Blick auf den Lehrertisch und er sah Verus' Hausaufgabe. Oh, bene. Ich werde sie mir gleich anschauen, während Du eine kleine Aufgabe machst. Vorher steigen wir aber in unser heutiges Thema ein und zwar mit dem, was Du schon weißt: Welche römischen Götter sind Dir bekannt?

  • "Salve magister!" er nahm es seinem Lehrer keineswegs übel, dass dieser etwas zu spät kam. Er war gespannt, was Orestes über seine Hausaufgabe sagen würde, er hatte sie extra auf Wachs geschrieben, um mögliche Fehler, die er nicht gemacht zu haben erhoffte, korrigieren konnte, um dann das ganze säuberlich auf Papier bringen zu können.
    Römische Götter kannte er durch seine Studien schon recht viele, somit fing er auch sofort an mit seiner Aufzählung.
    "Als erstes natürlich Iupiter, den Vater aller Götter, Herr über Gewitter und Donner", er nahm einen kurzen Schluck aus seinem Becher, denn jetzt würde so einiges folgen. Er fuhr fort
    "Iuno, Gattin und Schwester des Iupiter, Gottheit der Familie, zuständig für Hochzeit, Mutterschaft und Geburt.
    Mars, der Kriegsgott, Sohn des Iupiters und der Iuno.
    Apollo, Gott der Künste,Sohn des Iupiters, Zwillingsbruder der Diana und somit der Sonnengott.
    Minerva, Göttin der Weisheit, Tochter des Iupiter.
    Neptun, Gottheit über die Meere, älterer Bruder des Iupiter.
    Venus, Göttin der Liebe und Schönheit, Tochter des Iupiter.
    Diana, Göttin der Jagd, Tochter des Iupiter, sie ist die Zwillingsschwester des Apoll und damit die Mondgöttin.


    Puh, das war die Götter, von denen er schon einiges gelesen hatte, er wusste dass es aber noch ein paar weitere gab, kannte sie aber nicht.


    "Magst du mir die restlichen nennen die ich nicht kenne?"

  • Das hatte sich Orestes fast gedacht. Auf die Frage nach den Göttern kamen als Antwort die Dii Consentes. Das war zum einen gut, zum anderen fehlten die ur-römischen, die stadt- und landrömischen Gottheiten, diejenigen also die nicht auch die Götter der Griechen waren und im Olymp wohnten, sondern diejenigen denen die Römern schon von Beginn an Opfer brachten. Gar nicht so schlecht für den Anfang. Du hast und das ist heute fast natürlich - und für Dich, der Du aus Germanien kommst erst recht. Eine große Anzahl der Dii consentes, also der olympischen Götter aufgezählt. In dieser Gruppe fehlen Dir nur: Vesta, Merkur und Ceres. Vesta die Göttin des Herdfeuers, die für uns Römer eine ganz besondere Bedeutung hat. Er stockte kurz, da kam ihm eine Idee. Vielleicht sollten wir, ja das wäre eine gute Idee, vielleicht sollten wir morgen zu den Vestalinnen gehen, die können Dir die Bedeutung Vestas noch viel besser erklären. Was denkst Du?

  • Vesta, Merkur und Ceres? Vesta kannte er nicht, aber Merkur und Ceres hatte er vergessen. Der junge Duccier ärgerte sich, er hatte noch vor einiger Zeit von jenen gelesen.
    "Gerne, eine gute Idee." entgegnete er seinem Lehrer, schließlich wollte er ja wissen wieso gerade Vesta eine ganz besodnere Bedeutung für die Römer hat.
    "Eine Frage magister, der Olymp.." dieses Wort hatte er noch nicht all zu oft gehört "dort wohnen die Götter richtig?"

  • "Deine Frage ist nicht nur berechtigt, sondern auch schwer zu beantworten." - und weil das so war stand Orestes auf und begann dozierend einherzuschreiten. "Zum ersten trifft diese Beschreibung nur auf die Olympischen Götter zu, die wir gerade aufgezählt haben, nicht aber auf die Dii Inferii, die Manes, die Genien oder aber die anderen Stadtrömischen Gottheiten zu auf die ich später noch zusprechen kommen werde. Zum zweiten meint im Olymp ein zweifaches. Alpha ist damit tatsächlich der Olymp gemeint, weil wir dieses Gebirge sehr häufig wolkenverhangen sehen und uns von daher vorstellen können, dass dieser Ort der Eingang zur Welt der Götter ist. Und beta - und das ist viel wichtiger - ist damit eine Analogia ausgesprochen, da wir natürlich wissen, dass die Gottheit nicht so anwest wie wir es tun - oder wenigstens nicht nur. Sie ist präsent im Tempel, im Kultbild, sie mag auch mal in Menschengestalt auf der Erde wandeln, doch ihre Präsenz ist numen. Wir spüren - manchmal - sei es bei einem Opfer, sei es bei einer Weggabelung unseres Lebens, sei es beim Sterben, in Krankheit oder Not, in Schlachtengewimmel oder im großen Glück die Gegenwart der Gottheit. Und so können wir sagen, immer da wo die Gottheit anwest ist der Olymp." WIeder an seinem Tisch angekommen nahm er sich einen Schluck und sprach danach weiter. Die neuen Kulte des Ostens nun wollen diese Analogia nun noch weiter treiben, in dem sie sagen, dass wenn wir das numen spüren, es in uns anwest. Aber vielleicht führt das jetzt zu weit. Bene. Noch weitere Fragen hierzu?

  • Phelan verstand was der magister sagte und hatte somit keine weiteren Fragen. Ein Kopfschütteln und das "Nein magister." betonte dies.
    Zu diesem Zeitpunkt war klar, da Phelan seitdem er Latein lesen, sprechen und schreiben kann eine Leseratte ist, dass er sich darüber zuhause mehr informieren wird.

  • "Bene. Dann kann ich jetzt zu den stadtrömischen Gottheiten kommen.". Er räusperte sich kurz und nahm dann seine eigenen Aufzeichnungen herovr schaute kurz drüber und legte sie dann wieder zur Seite.


    Beginnen möchte ich mit Tellus der Göttin der Welt, der Behüterin allen Saatgutes, die Göttin der Erde. Als zweites möchte ich Ops nennen die Göttin der Erde Sie wird als Quelle von Fruchtbarkeit, Reichtum und Wohlstand im Allgemeinen als Göttin von Ackerbau. Ernte, Fruchtbarkeit, Geburt und Erfolg verhehrt.Dann Anna Perena die Göttin des neuen Jahres. Dann Bellona die Göttin des Krieges, Bona Dea – die Göttin der Fruchtbarkeit, die Dea Dia – Göttin des Wachstums, Fortuna Göttin des Glücks, Robigo – Göttin des Getriedes, Dann Ianus Gott des Anfangs und des Endes, Quirinus – der vergöttlichte Romulus und natürlich die vergöttlichten Kaiser. Und noch viele weitere. Aber das sind erstmal die wichtigsten.

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