Inhapy - Hebamme und Freizeitseelsorger

  • "Dürfen wir trotzdem weiter…?" Penelope ließ ihre Worte mit einem eindringlichen Blick enden, und Inhapy musste lachen.


    “Ihr könnt alles essen und machen, wozu ihr Lust habt. Und solange, Schätzchen, wie es dir gefällt. Keine Sorge, das schadet alles nicht. Solange es dir gefällt, ist es gut für das Kind.
    Aber du solltest weniger Wein und Bier trinken, und ein bisschen mehr essen. Du isst immer wie ein Spatz, aber ihr braucht nun beide mehr. Und wenn du einen Heißhunger auf etwas entwickelst, iss es ruhig.
    Die erste Zeit ist es ohnehin ruhig. Wenn dir öfter übel werden sollte – was nicht sein muss, nicht allen Frauen wird schlecht – ist das auch normal. Du solltest nur nichts machen, was dich zu sehr anstrengt. Und ich möchte, dass du mindestens alle zwei Wochen einmal zu mir kommst.“


    Penelope nickte bei Inhapys Worten immer ernst. Dass sie trotzdem noch mit Ánthimos alles machen durfte, was ihr gefiel, war sehr gut zu wissen. Sie hätte nämlich wahrscheinlich nur schwer durchgestanden, ihn die nächsten 35 Wochen nicht mehr zu verführen. Und auch das andere hörte sich gar nicht so schlecht an. Hoffentlich würde ihr nicht übel.

  • Wie sie brauchten beide mehr Essen? Wenn Anthi noch mehr essen würde, wäre das kaum noch zu bezahlen! Bei penelope verstand er das, sie aß eh zu wenig und war auch noch schwanger, aber bei ihm? Er würde noch einen Bauch bekommen...


    "Ja das stimmt, du isst viel zu wenig. Muss ich denn auf etwas achten? Darf ich vielleicht nicht auf ihr liegen?" Kaum hatte er es ausgesprochen bekam er auch schon rote Ohren, denn die letzte Frage war ihm sofort peinlich.

  • Einen Moment stutzte Inhapy, dann musste sie ein Lachen schwer unterdrücken. Sie versuchte, ernst zu bleiben, aber das Grinsen in ihrem Gesicht sprach Bände.


    “Nein, du kannst alles machen, wie immer ihr beide es gern habt. Du solltest nur darauf aufpassen, dass sie genug isst und genug Schlaf bekommt. Und wenn das Kind wächst wirst du ihr mehr helfen müssen. Aber bis dahin dauert es noch ein paar Monate.“


    Penelope schaute verlegen zu Anthimos hinüber. Auch ihre Wangen glühten, aber sie war froh, dass er die Frage gestellt hatte.

  • Penelope schien die Frage ebenfall peinlich gewesen zu sein, denn sie bekam ganz rote Wangen. Aber na ja, sie waren schließlich bei einer Hebamme. Wen sonst hätten sie so etwas fragen sollen?


    "Natürlich werde ich ihr helfen. Ich habe sie in letzter Zeit wegen ihrem Rücken eh nichts schweres Arbeiten lassen und das behalten wir auch so bei. Schließlich haben wir ja drei Männer im Haus!"


    Dann wandte er sich an Penelope:


    "Hast du noch irgendwelche Fragen? Soll ich vielleicht schon einmal rausgehen und dort auf dich warten?" Vielleicht hatte sie ja noch einige Frage, die nun ja...eben Frauensachen waren.

  • Penelope wollte ihren Mann ja nicht so direkt rausschicken, aber es gab da schon die eine oder andere Kleinigkeit, die sie mit Inhapy lieber alleine bereden wollte. Also gab sie Ánthimos einen sanften Kuss.
    "Ja, es wäre lieb, wenn du kurz auf mich warten könntest."


    Nachdem Anthi sich verabschiedet hatte und nach draußen getreten war, fragte sie Inhapy noch mehr aus. Welche Veränderungen ihr Körper durchmachen würde, welche gefahren alles dazu führen konnten, dass sie das Kind verlieren würde. Ob sie bestimmte Kräuter deshalb meiden sollte. Inhapy beantwortete alles geduldig und gab ihr auch gleich ein paar Übungen mit. Ihr machten Penelopes schmale Hüften Sorgen, und so wollte sie sie bestmöglich auf das, was in neun Monaten geschehen würde, vorbereiten. Penelope kam das ganze zwar ein wenig seltsam und lächerlich vor, aber Inhapy war hier die erfahrenere von ihnen beiden und sie vertraute der Ägypterin.


    Es dauerte also eine Weile, bis auch sie vor das Haus trat und sich nach Ánthimos umsah.

  • Dieser saß auf der Treppe und schaute den Kindern beim Spielen zu. Penelope setzte sich neben ihn. Er legte seinen Arm um sie.


    "Schau dir die kleinen Racker an. Ist das nicht toll? Bald wird unsere Tochter auch mit anderen Kindern spielen. Dann werde ich ihr jeden Abend eine Geschichte erzählen. Das wird ja so toll. Onkel Timos und Onkel Ilias, das klingt schon irgendwie lustig.", meinte er fröhlich.

  • Penelope schmiegte sich leicht an ihn.
    "Ein Weilchen wirst du dich da aber noch gedulden müssen."
    Ihr Blick wanderte rüber, zum Haus ihres Großvaters. Ob er wohl da war? Und wie er das wohl sehen würde, eine Urenkelin zu bekommen. Bevor sie geheiratet hätten durften sie es ihm auf keinen Fall sagen, und selbst dann wäre er vermutlich über ein Mädchen nicht so erfreut.
    Penelope seufzte.

  • Sie seufzte.
    "Ach Schatz, was ist denn? Wirklich ich freu mich, dass es ein Mädchen wird. Ich weis, viele mögen es nicht Töchter zu haben, aber meine Eltern waren da nicht so. Sie meinten immer eine Frau ist ebensoviel wert wie ein Mann. Sie sind für andere Sachen gut, aber nicht minder wertvoll. Wobei es schon ironisch ist, dass gerade sie nur Jungs bekommen haben. Oder bist du traurig wegen Philolaos? Keine Angst, bald wird er..." kein Opium mehr haben "...sicher zu uns kommen."

  • Verwirrt schaute Penelope zu Ánthimos. Sie hatte es gar nicht bemerkt, dass sie offenbar so laut geseufzt hatte.
    "Ach, es ist nur wegen Großvater. Ich glaube nicht, dass er sich so freut. Und ich habe ihn jetzt so lange nicht mehr gesehen und frage mich einfach, ob es ihm noch gut geht und wie er ohne mich zurecht kommt. Tut mir leid, eigentlich sollte das hier unser Moment der Freude sein, aber wenn ich da rüber schaue…"
    Wieder musste sie seufzen.

  • "Ich kann dich verstehen. Es ist sicher schwer für dich. Aber ich kann dich in sofern beruhigen, dass Ashur ihn in Ruhe lässt." Narf, jetzt hatte er zuviel verraten. Aber er würde wohl alles dafür geben ihr einen Teil ihres Kummers zu nehmen. Schnell versuchte er sie abzulenken, bevor sie näher über seine Worte nachdachte.
    "Da schau, wie das kleine Mädchen dort drüben rennt! Ist das nicht niedlich?"

  • Das rennende Mädchen interessierte Penelope jetzt erstmal nicht. So leicht ließ sie sich nicht von dem Satz davor ablenken.
    "Wie kommst du darauf, dass Ashur ihn jetzt in Ruhe lässt. Du hast doch wohl nicht etwa eine Dummheit begangen? Anthi?"
    Ihr Ton, als sie seinen Namen sprach, hatte diesen kleinen Unterton, den wohl nur Frauen zustande brachten, wenn sie mit halb verborgenem Vorwurf etwas wissen wollten.

  • "Nun äh...ich habe nur gehört dass er wohl er wohl mit jemandem aneinader geraten ist und nun wohl die nächste Zeit in seinem Haus bleiben wird. Außerdem mag er deinen Großvater wohl nicht mehr so gerne." Ach warum war er nur so ein verdammt unfähiger Lugner?

  • "Gehört, ja? Und wer soll das gewesen sein, der sich da mit ihm angelegt hat? Und warum sollte er deswegen meinen Großvater nicht mehr mögen?
    Ánthimos Bantotakis, ich erwarte dein Kind und werde deine Frau sein. Meinst du nicht, dass du mir da die ganze Wahrheit sagen solltest?
    "

  • Nun gut, wenn sie ihn jetzt schon hatte...


    "Wir haben ihn uns geschnappt," sagte er leise "und ihm eine ordentliche Abreibung verpasst. Das war die letze Warnung. Wenn er sich deinem Großvater nochmal nähert wird er nicht mehr so glimpflich davonkommen. Aber keine Angst es ist alles wie geplant gelaufen. Er hat keine Ahnung wem er das zu verdanken hat und es gab keine Zeugen."

  • "Wir? Geplant?"
    Penelope saß einen Moment da und sah ihn an, als rede er in fremden Zungen. Erst nach einigen Augenblicken schüttelte sie ungläubig den Kopf.
    "Anthi! Aber, du… wieso? Was, wenn man dich erwischt hätte? Dann wärst du jetzt im Carcer, und was wäre dann mit mir und dem Kind?"
    Eigentlich wollte sie ihm ja gar keine Vorwürfe machen, aber seine Worte machten ihr einfach Angst. Es hätte nur eine Sache in seinem Plan – allein schon, dass er es geplant hatte! – schief gehen müssen. Was wäre dann gewesen?

  • "Vertrau mir, ich weis was ich tue. Solange dieser Bastard um deinen Vater gewesen wäre, hätten wir keine Chance gehabt ihn wieder auf die richtige Bahn zu bekommen. Und das mit dem carcer ist unwahrscheinlich. Weder die Stadtwache noch die Rhomäer interessieren sich einen Dreck darum, was hier passiert. Jeden Tag werden unschuldige Menschen zusammengeschlagen ohne das etwas getan wird. Wenn es dann mal einen Schuldigen trifft, dann sollte das nicht anders sein."


    Er schaute sie an.


    "Ich liebe dich, wie soll ich da zusehen, wie diese Ratte deinem Großvater schadet? Wolltest du so einen Mann, der nicht für seine Familie kämpft? Ich würde für jeden meiner Familie sterben um ihn zu schützen. Dazu zählen du, unser Kind, meine Brüder und eben auch dein Großvater."

  • "Ich möchte einen Mann, der mit mir alt wird und dann mit mir auf der Treppe unseres Hauses sitzt, und den Enkeln beim Spielen zuschaut. Ich will nicht, dass du stirbst. Nicht, wo ich dich endlich gefunden habe."
    Natürlich wollte Penelope auch einen Beschützer, und es ehrte Ánthimos, dass er das für seine Familie tat und seine Familie beschützte. Aber Penelope hatte einfach Angst um ihn.
    "Ich will nicht eines Morgens aufwachen und du bist nicht mehr da."
    Sie senkte ihren Kopf so, dass nun ihre Stirn an seiner lag, und schloss die Augen. Sie liebte ihn doch so sehr. Sie wollte nicht auch nur einen Tag mehr ohne ihn leben, und der Gedanke, er könnte sterben, krampfte sich wie eine eisige Kälte um ihr Herz.
    "Versprich mir, dass dir nichts geschehen wird. Versprich es mir, und ich will dir glauben."

  • Er hob ihr Kinn an und küsste sie.
    "Mir wird nichts passieren. Ich werde nichts ungeplant machen. Glaube mir meine Kämpfe in der Schwerathletik sind deutlich gefährlicher. Ich verspreche dir das wir eines Tages als altes Ehepaar auf der Treppe sitzen werden und unseren Enkeln und Urenkeln beim Spielen zuschauen, wenn die Götter wollen, dass wir so alt werden."


    Er senkte seine Stimme.


    "Ich möchte das du glücklich bist, und dein Großvater ist ein wichtiger Teil deines Lebens."

  • Oh, da war Penelope aber beruhigt, dass seine normale Tätigkeit als Sportler noch gefährlicher war…
    Aber sie sagte nichts, sie wollte ihm glauben, dass sie eines Tages so wie jetzt auf einer Treppe saßen und die spielenden Kinder vor ihnen ihre Enkel wären.
    "Ich bin glücklich. Ich war noch nie so glücklich wie in den letzten Wochen mit dir."
    Sanft küsste sie Ánthimos einmal kurz und sanft, ehe sie sich ein wenig von ihm löste und wieder zum Haus ihres Großvaters hinüberblickte.
    "Was meinst du, was werden deine Brüder dazu meinen, dass sie Onkel werden? Sie haben bestimmt nicht geglaubt, dass das so schnell sein würde."

  • "Tja, wir werden es ihnen erst nach der Hochzeit sagen. Aber sie werden sich freuen. Es wird Zeit, dass sich die Familie wieder vergrößert. Vielleicht werden sie zuerst erstaunt sein, aber dann werden sie sich freuen." Da war er sich ganz sicher.


    "Für mich war es auch die schönste Zeit bisher. Ich bin zufrieden und kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen. Ich habe jetzt eigentlich schon alles was ich mir gewünscht habe. Eine wunderbare Frau...und ein Kind." Er legte seine Hand auf ihren Bauch und strahlte seelig.

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