Triclinium | Convivium Octobris

  • Auch Iuvenalis kam. Denn keine Feier ohne Meier... :D


    Allerdings hatte der Alte ein kleines Problem am Hals. Als er des Morgens aufgestanden war, hatte er sich den linken Fuß verknackst und zog folge dessen sein Bein ein klein wenig hinter sich her. Dementsprechend war auch seine Stimmung. Doch da er mehr oder weniger zugesagt hatte wollte er sich nun auch nicht lumpen lassen.


    So betrat er nun hinkend den Raum der Feierlichkeiten wo schon so mancher hohe Gast anwesend war.


    Salve die Herrschaften. Durus.


    Grüßte er in den Raum und nickte Durus ein wenig grimmig ob der Schmerzen zu.

  • Beinahe wäre Durus mit der Sklavin, die die Weinbecher an den Mann zu bringen versuchte, zusammen gestoßen. Doch sie wich glücklicherweise geschickt aus, was allerdings dazu führte, dass Durus Mühe hatte, ebenfalls einen Becher zu ergreifen. Doch es gelang ihm und so konnte er einen Schluck trinken, ehe er die Situation überblickte.


    Dass Orestes ihn auf das letzte Zusammentreffen hinwies, beruhigte ihn ein wenig - der Junge war ihm bekannt vorgekommen, allerdings hatte er sich nicht an den Anlass erinnern können. Zwar konnte er das jetzt auch nicht, doch zumindest musste er jetzt nicht spekulieren und konnte sich so Peinlichkeiten ersparen. Offensichtlich hatte er schließlich bestanden - sonst wäre er jetzt kein Sacerdos!
    Ein Blick zu dem Sklaven, der an der Tür postiert war und den Blick auf das Atrium hatte, zeigte ihm, dass im Augenblick keine weiteren Gäste zu erwarten waren. Folglich beschloss der Tiberier, vorerst mit dem Essen zu beginnen - man konnte den Nachzüglern ja noch persönlich etwas auftragen!


    "Ich denke, wir können bereits Platz nehmen. Offensichtlich verspäten sich einige Gäste und meine Familiaren - sie haben ja auch einen durchaus weiten Weg von ihrem Cubiculum bis hierher!"


    Mit dieser ironischen Bemerkung trat Durus selbst an das Triclinium heran und legte sich an den Platz des Hausherrn, während weitere Sklaven herbeieilten und den Gästen ihre Plätze zuwiesen, um zu verhindern, dass jeder an der für ihn angemessenen Stelle lag. Danach würde das Mahl beginnen.


    Sim-Off:

    WiSim für den Wein!
    Platz-Zuweisung:
    1: frei; 2: Tiberius I.; 3: MTD; 4: Aelius; 5: Purgitius; 6: Purgitia; 7: Aurelius C.; 8: Aurelius O.; 9: frei

  • Ihr blieb nichts anderes übrig als zu nicken und sich von Orestes zurückzuziehen. Sie zog sich zum Tisch zurück, wo alle Getränke abgestellt waren und stellte neue Becher aufs Tablett, um diese anschliessend aufzufüllen. Es hatten schliesslich nicht alle Gäste etwas zu trinken in den Händen. Crista stellte zwei Becher mit süßen Honigwein hinzu und wandte sich geschäftig um. Iuvenalis war dazugekommen. Auf ihn war sie immer noch sauer wegen dem Vorfall in ihrem Zimmer und beschloß ihn zu ignorieren.


    Ach.. jetzt rief Durus zum Essen auf. Sie liess das Tablett stehen und blickte sich nach der einzigen Frau um. Vielleicht ihr ein wenig Gesellschaft leisten? Vieleicht es mit einem anderen Getränk probieren. Spontan nahm Crista den Becher Honigwein an sich und versuchte es nocheinmal bei Philogena. "Kommt, ich zeige euch euren Platz.. entweder die Liegen oder einen unserer Korbsessel." bot sie ihr an, lächelte leicht. Die junge Frau sollte einen Eckplatz bekommen.


    "Ich habe Honigwein.. vielleicht sagt Euch dieser zu?" Crista stellte den Becher auf den kleinen Tisch neben Philogena ab. Dieser gegenüber lag der Hausherr, rechts und links zwei weitere Herren. Jeder Gast hatte einen eigenen Sklaven zugeteilt bekommen und sie sollte sich wohl als Frau eben um diese Frau kümmern. "Es gibt Fisch und gebratene Eier, Fleisch, lukullische Würste und Obst." kündigte sie die Gangfolge an. Crista holte einen Teller hervor und war bereit eine kleine Auswahl für die Frau zusammenzustellen und in mundgerechte Häppchen zurechtzuschneiden.

  • "Diejenigen mit der kürzesten Anreise kommen doch immer als letztes", kommentierte Macer die launige Bemerkung des Gastgebers, als es auf den Weg zu den Clinen ging. Einige Plätze blieben leer, so dass ganz offensichtlich tatsächlich noch auf einige Gäste gewartet wurde. Mit verschwörerischem Blick wandte sich Macer an seine Cousine. "Da hast du heute mal Glück, würde ich sagen. Gleich auf derselben Speiseliege wie ein amtierender Consul zu landen schaffen nicht alle nach so wenigen Tagen in Rom."

  • Auf die Aufforderung des Gastgebers hin legte sich Aelius Quarto zu Tisch, und weil Tiberius Durus allem Anschein nach ein aufmerksamer Gastgeber war, der wusste was sich traditionell gehörte, hatte man ihm den rechten Platz auf der mittleren Kline zugedacht, der nicht umsonst 'locus consularis' genannt wurde.

  • Durus hatte gerade seinen Scherz gemacht, als auch schon Iuvenalis auftauchte. Er wollte gerade Platz nehmen und winkte den Alten zu sich, um neben ihm Platz zu nehmen - auf dem traditionellen Platz der Gastgeberfamilie. Auch stellte er fest, dass Purgitia Philogena von der geistesgegenwärtigen Sklavin ein Korbsessel angeboten wurde. Wenn Decimus Meridius noch erscheinen würde, war das vermutlich keine schlechte Idee, denn ihm stand als Triumphator eigentlich der Platz zur linken des Consul zu. Andererseits konnte man auch zu viert auf den tiberischen Klinen noch ganz bequem liegen.


    "Hast Du Dich wieder an das Consulat gewöhnt, Aelius Quarto?"


    fragte er schließlich, um ein Gespräch in Gang zu bringen. In diesem Augenblick zeigte ihm eine Geste des "Türstehers", dass ein weiterer Gast im Anzug war. Ob es Decimus Meridius war? Oder doch Flavius Gracchus? Gracchus und seine Frau würden vermutlich auf der Kline gegenüber der seinen Platz nehmen (und dabei Corvinus und Orestes wohl zum Rutschen bewegen müssen), bei Meridius würde es auf der Lectus Medius etwas enger werden...

  • Die Plätze wurden zugewiesen. Tiberius Durus wusste, was sich gehörte. Dennoch brachte die angesagte Liegeordnung für Orestes ein Problem mit sich. Corvinus war nicht, wie Orestes gehofft hatte, auf den summus in summo gelegt worden, sondern auf den imus in summo. Das wiederum ließ erwarten, dass zumindest noch ein hochrangigerer Gast als Corvinus geladen war und wenn dieser auch noch einen Umbra mitbrachte, dann würde Orestes wohl oder übel wieder aufstehen müssen oder sie müssten zusammenrücken, was unfein wäre. Gleichzeitig zu warten, was passierte wäre mindestens genauso unfein. So legte Orestes sich dann auf den ihm angewiesenene Platz, schauend dass seine grüne synthesis - die entsprechend der Mode leicht parthisch wirkte - nicht zerknitterte. Den Sklaven, der ihn bediente, wies er an ihm neben dem Mulsum, hauptsächlich von den Eier und den lukullischen Würsten zu bringen - das sollte als promulsis.

  • Philogena versuchte jeden angemessen zu grüßen und lächelte auch jeden freundlich an. Sie hoffte sehr, dass man ihre kleine Unsicherheit nicht ansehen konnte. Bis jetzt war immer noch keine weitere Frau mitgebracht worden, aber was sollte es sie würde es sicher überstehen und vielleicht wurde es ja doch interessant, zumal es schwer war für sie etwas uninteressant zu gestalten. Blieb nur die Frage ob sie auch mitreden durfte, aber das würde sich dann bestimmt während der Runde rausstellen.
    Der Sklavin war sie nun doch ziemlich dankbar, dass sie sich scheinbar versuchte um sie zu kümmern, natürlich hatte sie auch ihren Cousin neben sich, aber dieser konnte ja schlecht die ganze Zeit ihre Hand halten.
    „Danke,“ erwiderte Philogena auf die Freundlichkeit der Sklavin und folgte ihr zusammen zu den Clinen worauf sie auch Platz nahm, sie wollte doch schon eine gewisse Nähe zu ihrem Cousin wahren. Noch wusste sie ja nicht wer alles kommen würde und zur Not konnte sie ja dann wirklich noch aufstehen oder aber alle rückten ein wenig zusammen. Sittsam legte sie sich auf ihren Platz und lächelte die Sklavin wieder an. Scheinbar hatte diese ein sehr gutes Gefühl dafür, was die Gäste gerade brauchten, denn der Honigwein, natürlich verdünnt, kam für die junge Frau, die dringend etwas in ihren Händen brauchte nicht ungelegen.
    Auf das Kommentar ihres Cousins wurde sie wieder ein wenig rot auf den Wangen. Es war ihr auch so schon eine gewisse Ehre, hier unter den viele hochrangigen Persönlichkeite überhaupt anwesend sein zu dürfen. „Um was genau wird es hier eigentlich gehen?“ fragte sie Macer flüsternd und beugte sich dazu ein klein wenig zu ihm „Ich meine, es schaut für mich nicht nach einem einfachen Essen aus, oder?“ Unwissend schaute sie ihren Cousin an und nahm der Sklavin den Becher mit dem Honigwein ab. Als diese ihr dann noch von dem Essen geben wollte wählte sie die Eier und etwas von dem Fleisch.

  • Als sie eintraten, ließ Gracchus kurz seinen Blick über die anwesenden Gäste schweifen. Neben Tiberius Durus auf der Kline des Gastgebers lag ein älterer Herr, welchen Gracchus nicht konnte zuordnen, zur anderen Seite, auf dem locus consularis in der Tat einer der amtierenden Consulen, genau genommen ausgerechnet jener, welcher nicht nur des Kaisers Bruder, sondern gleichsam nicht gut auf die flavische Familie zu sprechen war. Gracchus selbst konnte mit jenem alten Familiengroll nicht allzu viel anfangen, doch gleichsam war ihm von Kindheit an nicht nur eingeschärft worden, den Namen des letzten flavischen Imperators weder öffentlich, noch im Zuge der Ahnenreihe zu nennen, sondern gleichsam ebenso, den Aelier an sich als familiäre Gefahr anzusehen, nebst einigen weiteren Familien, welche unter Domitians Herrschaft nicht allzu gut waren davongekommen, und obgleich der Imperator bisweilen keine Tendenz hatte gezeigt, ob des einstigen Exiles offen gegen die flavische Familie vorzugehen, so fürchtete Gracchus doch noch immer, er könne sich dazu entschließen, sobald die Flavier, welche sich derzeit politisch kaum mit großartiger Präsenz rühmten, sich öffentlich wieder zeigten. Aelius Quarto galt es daher mit besonders großer Umsicht zu begegnen, da er im Palast äußerst nah an des Kaisers Ohr weilte. Neben dem Consul fand sich Senator Purgitius Macer, welchen Gracchus nicht nur ob seiner zumeist moderaten Politik, sondern insbesondere ob seiner ausdauernden Anwesenheit an öffentlichen Feiertagen zu schätzen wusste, daneben eine Dame, welche ihm unbekannt war, und auf der dritten Kline lagen Aurelius Corvinus und noch ein Mann, welchen Gracchus nirgendwo konnte zuordnen.
    "Salvete"
    , grüßte er unbestimmt in den Raum hinein, nachdem er eine Gesprächspause hatte abgewartet, um sich hernach direkt Tiberius zuzuwenden.
    "Bitte verzeih die Versp'tung, Tiberius, ... wir wurden ein wenig aufg'halten."
    Den genauen Grund dessen sparte Gracchus aus, da der Mageninhalt seines Sohnes nicht unbedingt für die Atmosphäre um den Tisch herum wäre dienlich gewesen.
    "I'h hoffe, du befindest di'h wieder wohl. Von meiner Gemahlin darf i'h dir Grüße ausri'hten, sie fühlte si'h ... leider ein wen'g unpässli'h. Ob dessen ... habe i'h meinen Vetter Marcus Arisides mitgebra'ht, er ... diente mit der Legio I in Par..thia und steht derzeit im Dienste der ... Cohort's Urbanae."
    Ohne sonderlich großen Erfolg suchte Gracchus, seine Gedanken in möglichst kurze Sätze mit möglichst wenigen Worten zu fassen - weder kurze Sätze, noch wenige Worte lagen ihm. Zumindest gelang es ihm bisweilen, nicht mehr allzu viele Pausen innerhalb der Worte aufkommen zu lassen, nurmehr Buchstaben gingen ihm noch immer zu zahlreich verlustig - was ihn selbst in seinem Redefluss jedoch nicht unbedingt störte, da die Defizite ihm stets erst dann schmerzlich wurden bewusst, wenn die Worte bereits in seinen Ohren nachhallten -, gleichsam wie er noch immer ein wenig stockend sprach, obgleich er noch nie sonderlich schnell hatte gesprochen. Es hatte ihn durchaus ob dessen Überwindung gekostet, die Einladung Tiberius' anzunehmen, doch da er sich nicht mehr allzu lange vor seinen senatorischen Pflichte würde drücken können, ohne dass sein schlechtes Gewissen ihn unter sich begrub, war dies eine günstige Gelegenheit, die derzeitigen Gesprächsthemen und allfällig den Inhalt des ein oder anderen aktuellen Senatsbelanges, wie auch die dortige Stimmung in Erfahrung zu bringen, ganz von den Möglichkeiten abgesehen, welche sich bezüglich Aristides' Karriere mochten ergeben, wie auch Gracchus - jedoch nur in den äußerst tief verborgenen Winkeln seines selbst - vor sich musste eingestehen, dass allmählich in der heimischen Villa er rastlos wurde und die gepflegte Konversation mehr als zu missen begann.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    (...)
    "Hast Du Dich wieder an das Consulat gewöhnt, Aelius Quarto?"
    (...)


    Aelius Quarto lächelte wegen Tiberius Durus' Frage.


    “Kann man sich an das Konsulat gewöhnen? Ich glaube, nicht einmal Gaius Marius hat das je getan und bekanntlich war er sieben Mal Consul. Obwohl einige natürlich sagen werden, er hat zu sehr an diesem Amt gehangen.
    Ich bin es erst zum zweiten Mal. Nein, Gewöhnung empfinde ich nicht. Aber es ängstigt mich auch nicht. Bei manchen Consuln hat man ja manchmal den Eindruck, sie erstarren förmlich, sobald sie ihr Amt antreten und tun nichts was auch nur den geringsten Widerspruch hervorrufen könnte. Vielleicht aus Furcht vor einem Fehler?“

  • Ein weiterer Gast traf ein. Aelius Quarto erkannte den Pontifex Flavius Gracchus. Der Mann war ihm nicht so gut bekannt und vielleicht nicht ganz so gefährlich wie sein Vetter Flavius Felix, den Quarto für einen finsteren Ränkeschmied hielt, der seine Fäden noch immer im Hintergrund sponn. Aber ein Flavier blieb ein Flavier!


    Entsprechend frostig und kurz angebunden fiel Quartos Gruß aus: “Salve Pontifex!“
    Er beobachtete den Mann, der, als er den Mund auf tat, kein sehr großes Redetalent offenbarte.

  • Zitat

    Original von Purgitia Philogena
    Auf das Kommentar ihres Cousins wurde sie wieder ein wenig rot auf den Wangen. Es war ihr auch so schon eine gewisse Ehre, hier unter den viele hochrangigen Persönlichkeite überhaupt anwesend sein zu dürfen. „Um was genau wird es hier eigentlich gehen?“ fragte sie Macer flüsternd und beugte sich dazu ein klein wenig zu ihm „Ich meine, es schaut für mich nicht nach einem einfachen Essen aus, oder?“ Unwissend schaute sie ihren Cousin an und nahm der Sklavin den Becher mit dem Honigwein ab. Als diese ihr dann noch von dem Essen geben wollte wählte sie die Eier und etwas von dem Fleisch.


    "Nun, es mag kein einfaches Essen sein, aber es ist ein ziemlich normales Essen", gab Macer ebenso flüsternd zur Antwort. "Ich habe dir von solchen Essen ja schon einmal erzählt. Man trifft sich, unterhält sich, tauscht sich aus und weiß am Ende eine Menge mehr über die Meinungen der anderen und die Kraft der eigenen Argumente."


    Er schaute auf, als Flavius Gracchus eintraf. Er hatte dessen plötzliche Redeschwäche schon länger bemerkt und sie schien sich nicht gebessert zu haben. Tatsächlich vermisste Macer ein wenig die langen, komplizierten, verklausulierten Sätze, für die Flavius Gracchus früher so gefürchtet war.


    Dann wandte er sich wieder an seine Cousine. "Dementsprechend sind viele Senatoren hier. Tiberius Durus ist Senator, Aurelius Corvinus, der gerade eingetroffene Flavius Gracchus auch und der Consul Aelius Quarto sowieso."

  • Durus nickte verstehend, als Quarto erklärte, dann wagte er einen Blick in die Runde. Die Cousine von Macer war offensichtlich ein wenig eingeschüchtert von seinem erlesenen Gesprächskreis, doch das wunderte ihn wenig - Gerüchten zufolge waren die Purgitier keine besonders altadlige Familie und hatten daher wohl auch etwas einfachere Umstände zu Hause. Die beiden Aurelier hingegen waren ziemlich wortkarg - vermutlich mussten auch sie sich noch ein wenig eingewöhnen.


    Dann jedoch wurden seine Vermutungen in Gewissheit aufgelöst, als Flavius Gracchus den Raum betrat. Er wirkte nur leicht gestresst, was wohl an seiner großen Bedächtigkeit lag (zumindest hatte Durus immer diesen Eindruck). Und er hatte sogar einen Begleiter mitgebracht: Es war ein Offizier, an den sich der Tiberier dunkel erinnerte - hatte er mit diesem nicht über die Jagd gesprochen? Nun galt es jedoch das Sitzplatz-Problem zu lösen. Durus hätte Gracchus gern neben sich platziert - dies würde allerdings ein Platzproblem ergeben, wenn Arvinia doch noch erschien. So würde es allerdings für alle Gäste eng werden, während die Hausherren bequem Platz hatten. Einen Augenblick überlegte er, dann sagte er zu Gracchus


    "Salvete! Ich freue mich, dass Du doch noch kommen konntest und mir sogar ein neues Gesicht mitgebracht hast. Wir haben schon Platz genommen - darf ich euch trennen und Dir, mein lieber Flavius Gracchus, einen Platz an meiner Seite anbieten, während Du, Flavius Aristides, neben Aurelius Orestes, dem Großvetter von Aurelius Corvinus, Platz nimmst?"


    Zwar war dies eher ein unüblicher Platz für einen Gast, doch einerseits war Gracchus ja schon öfter bei Durus zu Gast gewesen und andererseits war es wohl die bequemste Lösung für die gesamte Gesellschaft. Diese starren Triclinia hatten tatsächlich ihre Probleme!

  • Guter Stimmung und mit Vorfreude auf ein zünftiges Mahl – der Tiberier würden sich doch bestimmt nicht lumpen laßen, da hegte Marcus keine Zweifel – folgte er seinem Vetter in die Räumlichkeit hinein. Natürlich ahnte Marcus, in welchen hohen Kreisen sein Vetter zu verkehren pflegte, aber die Menge an wichtigen Männern in dem Raum überraschte Marcus dann doch einen Moment.
    Salvete!“
    , grüßte auch Marcus höflich und freundlich, nachdem er von seinem Vetter vorgestellt worden war. Seine Augen streiften zuerst Macer, mit dem er der Akademie wegen einige Zusammentreffen hatte, zuletzt eben wegen des dritten Examens, er nickte dem ehemaligen Statthalter von Germanien freundlich und respektvoll zu. Der Mann auf der Kline daneben schien Marcus auch bekannt zu sein, er mußte auch nur einen Herzschlag lang nachdenken- aber natürlich! Das war doch der zivile Berater des vorigen und nun göttlichen Kaiser auf dem Feldzug gewesen; mit dem er auch einige Worte bei einem Gastmahl in der Fremde hatte wechseln können. Und Marcus hatte ihn als einen Freund seines Bruders – Felix – in Erinnerung. Ergo schloß Marcus irrend, daß er einen Freund der Familie vor sich hatte, dementsprechend herzlich und freundlich fiel auch das Nicken für Quarto aus. Den geselligen Durus kannte Marcus natürlich auch noch von jener Feier und auch deßen Rede auf dem forum, Corvinus war ihm ebensowenig unbekannt, zudem der junge Aurelier daneben auch nicht, selbst wenn die Umstände ihres Kennenlernens nicht die Angenehmsten waren. Der andere Tiberier und die junge Purgitia hinwieder waren ihm gänzlich fremd, doch auch sie wurden mit einem freundlichen Ausdruck begrüßt. Es schienen auch nur noch zwei Klinen frei zu sein, aber der Gastgeber hatte das Ganze offensichtlich schon bedacht. Da er den Aurelier bereits kannte, war er ganz froh, neben diesem beim Mahl liegen zu dürfen. Womöglich ergab sich noch das eine oder andere Gespräch. Marcus nickte zustimmend.
    „Aber natürlich darfst Du das, werter Tiberius, denn es ist mir ein Vergnügen, den Platz neben dem werten Aurelius Orestes in Anspruch zu nehmen.“
    Ab und an bekam Marcus diese steifen Redewendungen hin, die man von jemanden aus seinem Stand auch erwartete, aber sie ermüdeten ihn oft schnell und er fiel meistens dann aus seiner Rolle, noch war es nicht soweit, zumal er noch wenig an dem Tag getrunken hatte. Marcus folgte der Einladung und nahm auch dort Platz, wo es ihm angeboten wurde.
    Salve, Aurelius!“
    , grüßte er diesen.
    „Ich möchte mich noch mal bei Dir wegen der Angelegenheit mit dem Toten bedanken. Du hast meine Männer sehr beruhigt mit Deinem Tun.“
    Und Marcus auch, aber das wollte er freilich nicht eingestehen. Auf der Suche nach vielleicht schon aufgetragenen Speisen, streifte Marcus' Blick auch die junge Sklavin- Crista -, die in dem Raum ihre Arbeit verrichtete. Ein Lächeln stahl sich auf Marcus' Lippen als er die schöne Sklavin sah. Sicherlich, sie hatte ein paar Pfunde zu wenig auf den Rippen für Marcus' Geschmack, aber ihr Teint und ihr schönes Gesicht waren wieder ganz nach seinem Empfinden.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Nun, es mag kein einfaches Essen sein, aber es ist ein ziemlich normales Essen", gab Macer ebenso flüsternd zur Antwort. "Ich habe dir von solchen Essen ja schon einmal erzählt. Man trifft sich, unterhält sich, tauscht sich aus und weiß am Ende eine Menge mehr über die Meinungen der anderen und die Kraft der eigenen Argumente."


    Er schaute auf, als Flavius Gracchus eintraf. Er hatte dessen plötzliche Redeschwäche schon länger bemerkt und sie schien sich nicht gebessert zu haben. Tatsächlich vermisste Macer ein wenig die langen, komplizierten, verklausulierten Sätze, für die Flavius Gracchus früher so gefürchtet war.


    Dann wandte er sich wieder an seine Cousine. "Dementsprechend sind viele Senatoren hier. Tiberius Durus ist Senator, Aurelius Corvinus, der gerade eingetroffene Flavius Gracchus auch und der Consul Aelius Quarto sowieso."


    Ohja sie erinnerte sich an das Gespräch, denn es war das erste gewesen was sie mit ihrem Cousin geführt hatte. Da hatten sie über solche Essen gesprochen aber niemals hatte Philogena geglaubt, dass sie an einem solchen einmal teilhaben würde. Es war doch wirklich etwas Besonderes, fand sie zumindest, denn welche Frau hatte denn schon das Glück in eine solche Runde zu geraten? Sicher nicht viele da sich die wenigsten für Politik interessierten. Vorsichtig nickte sie ihrem Cousin zu als dieser sie aufklärte was es mit diesem Essen auf sich hatte und blickte dann ebenfalls auf als neue Gäste den Raum betraten. Sie selber merkte auch, dass es wenn noch mehr kamen ganz sicher eng werden würde, aber dafür gab es bestimmt auch eine gute Lösung.


    Philogena kannte diese beiden Flavier nicht was aber nichts zur Sache tat. Sie war über die Sprechweise des einen etwas überrascht ließ sich aber davon nichts anmerken. Vielleicht eine Krankheit oder von Geburt an, aber es ging sie nichts an und es tat im Grunde ja auch nichts zur Sache so, dass sie sich nach einer kurzen Begrüßung mit einem leisen „Salve,“ wieder ihrem Cousin zuwandte.


    „Man hat wohl nicht oft die Gelegenheit zwischen so vielen hochrangigen Persönlichkeiten zu speisen,“ flüsterte sie zurück. „Ich freue mich, dass du mich mitgenommen hast und bin gespannt über was gesprochen wird,“ meinte sie mit einem vielsagenden Lächeln. Philogena blickte wieder etwas auf als der Tiberier den beiden Flaviern ihre Plätze zu wies.

  • Als den neu angekommenen ihre Plätze zugewiesen wurden, fiel Orestes ein Stein vom Herzen, das war eine gute Lösung, die der Tiberier gefunden hatte, zumal Orestes in Flavius Aristides den Centurio der Urbaner wiedererkannt, der ihn zu einem Toten gerufen hatte, so begrüßte er diesen auch sogleich als er sich auf die Cline zu ihnen legte. "Salve, Flavius Aristides"


    Alle Plätze waren nun besetzt - dies bedeutete wohl, dass Arvinia nicht kommen würde. Einerseits bedauerte er es zutiefst, und doch war es wahrscheinlich gut so. So mussten sie nichts verbergen. Der Mulsum der ihnen gereicht wurde mundete köstlich. Der Tiberier hatte anscheinend irgendetwas besonderes hineinmischen lassen um die Cena gleich mit etwas aussergewöhnlichem zu beginnen. So lag Orestes auf seinem Arm und neigte sich ein wenig zum Flavier. Danke, es freut mich, dass ich Euch helfen konnte. Diese Zeremonien werden nicht mehr all zu oft richtig durchgeführt. Ich hoffe Ihr konntet ihn identifizieren?" Orestes hatte nämlich keine Ahnung, dass es der Leichnam des Octaviers war, der bei den Wahlen gescheitert und kurz darauf umgebracht worden war.

  • Offensichtlich kannten sich die Anwesenden bereits (zumindest die meisten), daher sah Durus davon ab, eine Vorstellungsrunde zu starten. Stattdessen befand er, dass es nun langsam wirklich Zeit für die Vorspeise war. Er hatte sich Fisch mit Ei gewünscht - nichts besonders kreatives, dennoch ein guter Beginn, wie er fand. Daher blickte er zu Crista, die heute mit dem Servieren der Speisen beauftragt war und winkte sie herbei.


    "Die Vorspeise bitte!"


    Dann wandte er sich an seine Gäste.


    "Ich dachte, ich lasse es heute einigermaßen einfach - ich hoffe, es schmeckt Euch trotzdem."


    Sim-Off:

    WiSim für die Vorspeise

  • Crista besorgte für die junge namenslose weiblichen Gast den ersten gewünschten Imbiss, legte ein Stück Tuch dazu. Freundlich lächelte sie die Frau an und hockte sich in ihrer Nähe auf den Knien nieder, um bei weiteren Wünschen wieder aufzuspringen. Schweigend nahm sie die Neuankömmlinge wahr und versuchte niemandem im Wege zu stehen. Die anderen Gäste wurden des übrigen durch die anderen ebenfalls anwesenden Sklaven versorgt.


    Sie entdeckte die winkende Hand vom Hausherrn, eilte zu ihm und hörte seinen Befehl. Na hoffentlich winkte er nicht schon allzulange nach ihr. "Sehr wohl..." nuschelte Crista, schnappte sich einige Mitsklaven und setzte durch, dass diese beim Auftragen der Vorspeise mithalfen. Da sie eben diesen Befehl von Durus bekommen hatte, servierte sie ihm freundlich lächelnd seinen Vorspeisenteller, legte ebenfalls ein Tuch dazu und hockte sich kurzweilig bei ihm nieder, um die Zutaten in mundgerechte Häppchen zu schneiden.

  • Andere Sklaven bedienten die übrigen Gäste. Jeder erhielt einen halben Fisch, der mit einer Art Ei-Paste gefüllt war und mit Kräutern dekoriert worden war. Nachdem die Teller abgestellt worden waren, begannen die Sklaven, den Fisch vor den Augen der Gäste in mundgerechte Happen zu zerlegen, sodass man nur noch zugreifen musste.


    Zu alldem stellte ein Sklave eine Korb mit frischen Brotstücken in die Mitte. Damit ließ sich der Fischsaft, der auf den Tellern schwamm, ein wenig aufsaugen.

  • Die Platzzuteilung akzeptierte Gracchus mit einem Nicken, da ohnehin bereits Aristides dem zustimmte und ihm somit ersparte, sich dazu äußern zu müssen, gleichsam wie auch kaum zu befürchten stand, dass sein Vetter auf der anderen Seite des Tisches würde sich langweilen oder gar unwohl fühlen, denn noch nie hatte Gracchus erlebt, dass Aristides irgendwo sich unwohl fühlte, gleich in welcher Gesellschaft. Tatsächlich stellte sich gar heraus, dass Aristides seinen Nebenmann bereits kannte und im Zuge dessen auch seinem Vetter verriet, dass es sich um einen weiteren Aurelier und damit augenscheinlich den Begleiter Corvinus' handelte. Nachdem sie Platz genommen hatten, ließ Durus das Mahl mit seiner einigermaßen einfachen Vorspeise beginnen.
    "Die Kompos'tion ergibt ein Mahl, nic't die Komplexi..tät"
    , entgegnete Gracchus dem Gastgeber mit einem feinen Lächeln, war Durus' Komposition doch niemals übermäßig extravagant, doch stets überaus delikat. Hernach wartete er, bis die Sklaven den Fisch zerlegt und sich vom Tisch zurückgezogen hatten, sodann noch einige Augenblicke, um festzustellen, ob ein zuvor begonnenen Gespräch allfällig würde weiter geführt werden, ehedem er eine Frage in die Runde, vorwiegend der Senatoren, stellte.
    "Über wel'he Causae deb'ttiert der Senat derzeit?"
    Es war überaus deplorabel, dass die Acta Diurna die Senatsthemen in ihrem Ausgaben nicht mehr in Kürze umriss, so dass Gracchus in den vergangenen Tagen einen Felix' Klienten für die Berichterstattung vor der Curia Iulia hatte abstellen müssen. Daher war er zwar durchaus über die Sitzungspunkte informiert, doch war ihm mehr daran gelegen, interne Stellungsnahmen dazu zu hören, wobei er die generellen Ansichten der anwesenden Senatoren durchaus derart schätzte, um auf Basis dessen zumindest ein vorläufiges Urteil für sich selbst fällen zu können, gehörten doch keine jener Männer dieser Runde an, welche im Senat stets nur infames Gerede und heiße Luft von sich gaben, ganz als wäre es einzig Sinn und Zweck der Curia Iulia möglichst viel Hitze in sich zu sammeln.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

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