Wenn Orestes sich nicht - nach dem beinahe Patzer beim Auftreten Arvinias - sehr genau konzentriert hätte, wäre ihm bei diesem so unscheinbar daher kommenden Themenwechsel, der für Orestes doch mehr als nur ein einfaches Geplänkel, da er ja zumindest so etwas wie ein Auftakt zu einer möglicherweise entscheidenden Unterredung und somit vielmehr ein kairos als einfach nur dahinfließende Zeit war, darstellen mochte, wohl die Dattel aus dem Mund gefallen, so allerdings biss er genüsslich in sie hinein, um allerhöchstens durch die durch das Abbeißen verursachte kurze ja fast schon kunsthafte Pause anzudeuten, dass die Worte, die nun sogleich das Geflecht seiner Zähne verlassen würden, vielmehr waren als eine einfache Antwort, sondern der langsame, noch zaghafte Beginn einer zurückhaltenden - eben vornehmen - aber doch, so wagte er wenigstens zu hoffen, am Ende erfolgreichen Werbung um Gunst und Zustimmung, wobei ersteres ihm wenigstens in Bezug auf Arvinia sicherer schien als letzteres, in den Augen der Tiberier, so dass er ohne den Blick zu Arvinia zu wenden sagte:
"Nein, werter Tiberius. Es ist mir bisher nicht vergönnt gewesen, dass sich Aspirationen und Ambitionen in einer glücklichen Weise verbunden haben. Denn sowohl das eine, also die eigenen Wünsche und Hoffnungen, als auch das andere, das Wohl der Familie und der Karriere, müssen bei einer solchen Entscheidung mitbedacht und in Einklang gebracht werden. Aber, auch wenn ich noch nicht reich an Jahren oder Erfahrungen bin, scheint es mir an der Zeit - gemäß den Sitten der Älteren - nicht mehr allzu lange mit dieser Frage zu warten."