Nach der Vermählung Epicharis´mit dem Flavier hatten sich auch einige grundlegende Dinge für Fiona und Minna geändert. Als 'lebendiges Hochzeitsgeschenk' wechselten die beiden Sklavinnen nicht nur den Besitzer. Auch ihre mittlerweile zur Gewohnheit gewordene Umgebung änderte sich sozusagen über Nacht.
Die beiden Frauen waren nicht zum ersten Mal in der falvischen Villa. Beiden war die Villa vom letzten Saturnalienfest noch gut in Erinnerung. Doch hier nun zu leben war doch etwas völlig anderes. Fiona zumindest fühlte sich völlig fremd. Gerüchteweise hatten sie so einiges über die Villa und deren Bewohner gehört, was ihnen der Umzug nicht unbedingt leichter machte. Ob an diesen Gerüchten etwas Wahres war, mußten sie nun selbst feststellen.
Die wenigen Habseligkeiten, die Fiona aus der Villa Claudia mitgebracht hatte, waren schnell in einer kleinen Kiste verstaut. Das einfache Bett, das man ihr zugewiesen hatte, unterschied sich nur wenig von dem, in der Villa Claudia. Der Raum in dem sie mit einigen anderen Sklavinnen schlief war ähnlich trist, wie sie es bereits gewohnt war. Zum Glück war sie nicht alleine gekommen. Minna, ihr beste Freundin, war bei ihr. Das machte die Sache etwas leichter. Trotzdem hatte sie ein ungutes Gefühl im Bauch. Außer Bridhe und Severus, die sie auf einem römischen Fest kennengelernt hatte und mit denen sie im Jahr zuvor zusammen Samhain gefeiert hatte, kannte sie nur noch Hannibal. Ihn hatte sie einige Wochen vor der Hochzeit kennengelernt, damals, als sein Herr aus dem Krieg zurück gekehrt war und Epicharis mit seinem Besuch überrascht hatte.
Ansonsten kannte sie niemanden und das war doch angesichts der großen Anzahl an Sklaven, die in der Villa Flavia tätig waren, recht dürftig!
Die anderen wirst du bestimmt auch ganz schnell kennenlernen, hatte Pustula, die claudische Köchin sie getröstet, als sie sich von ihr verabschiedete. Das war gut gesagt! Wenn ihr beim Essen sitzt, dann kommt meist das eine zum anderen, hatte sie ihr noch als guten Tipp mitgegeben. Nun saß sie beim Essen und beobachtete die anderen, die kamen und gingen. Ob Pustula recht behalten sollte, mußte sich erst noch herausstellen.
Huhu, flavische Sklaven, wo seid ihr?