[Tempel] Apollonis Granni Mogounis

  • "Die Götter scheinen dem Jungen Mann gewogen zu sein." entgegnete er seinen Kollegen mit einem Zwinkern. Auch wenn er den Jungen nicht kannte, war er sicher, dass Pythermon ihn gut ausgebildet hatte.
    Als die Prozession nun auf sie zu kam, schien es alsbald loszugehen. Alle begrüßten sich, so erwiderte er auch den Gruß des Helvetiers "Salve Helvetius. Selbstverständlich." gehörte es doch zu seinen Pflichten, bei den Opfern der Discipuli beizuwohnen, um hinterher mit den Kollegen zu entscheiden, ob derjenige in den Cultus aufgenommen werden konnte.


    Der duccische Pontifex streifte sich ebenfalls die Kapuze seiner Toga über und schritt hinter Crispus her, dem er den Vortritt ließ. Als sich die Pontifices positioniert hatten, ging es auch schon los.


    Das Voropfer verlief flüssig und ohne, dass Phelan etwas zu beanstanden hatte. Der junge hatte sich Gedanken über die Worte gemacht, die er an Apoll richten wollte, so brachte er alle Obligatoria unter. Sowohl das Trankopfer als auch die Drehung nach rechts, um den Assistenten zu signalisieren, dass das Voropfer beendet war, passten, an die ihn sein damaliger Lehrer Aurelius Orestes in Rom selbst immer wieder erinnert hatte.


    Alsbald ging es zum blutigen Opfer zum Altar vor den Tempel, wo sich auch einige Gäste versammelt hatten, um daran teilzunehmen. Als der Helvetier erneut seine Worte an Apollo richtete, stutzte der duccische Pontifex kurz. Hatte der Junge nicht gerade eben das selbe Gebet gesprochen? Auch wenn Phelan die Worte gefielen, hätte er für das blutige Opfer doch gern etwas mehr Kreativität gesehen. Allerdings machte der Junge diese wieder mit seiner sehr überzeugenden Sicherheit wett. Der Ablauf saß perfekt und die Nervosität des Opfertiers brachte ihn dabei auch nicht aus der Ruhe. Er erinnerte sich noch an sein eigenes Einstiegsopfer. Eine der Ketten hatte sich gelöst, da der Eber extrem unruhig wurde, den Göttern sei Dank war trotzdem noch alles gut gegangen, sonst würde er auch vermutlich nicht heute hier stehen.
    Curios Anweisung an den Opferschläger kam mit großer Überzeugung und Sicherheit, woraufhin dieser sein Werk ebenso sicher vollbringen konnte. Das Blut wurde aufgefangen und das Tier ausgenommen. Der weiße Lammbock war als Opfertier für Apoll gut ausgesucht.
    Als der Helvetier allerdings mit den Innereien des Tieres zu den Pontifices kam, war Phelan kurz irritiert. Was sollten sie tun? Das war doch Aufgabe des Haruspex? Der Duccier hielt sich vorerst zurück und wartete ab, wie seine Kollegen reagierten, vielleicht hatte Pythermon irgendetwas mit dem Jungen abgesprochen. Der Germane war darauf jedenfalls nicht vorbereitet und hatte eigentlich gehofft, dass er erst nach dem Opfer bei der Verteilung des Fleisches wieder aktiv werden musste, nämlich aktiv im Fleisch entgegennehmen, so wie es sich für ein gelungenes Opfer von so einem prachtvollen Tier gehörte! Sein etwas überarbeiteter Vetter Witjon würde sich bestimmt über so eine Speise freuen.

  • Die Pontifices folgten dem Prüfling hinaus, um das weitere Vorgehen zu verfolgen. Die Weihung des Lammbocks, das Opfergebet - wenn auch etwas schematisch, aber so war die römische Religion eben - die Opferung selbst - alles funktionierte wie am Schnürchen. Der Rest war eigentlich reine Formsache, sodass Crispus nur geduldig abwartete, während die Opferhelfer das Tier zerlegten.


    Dann aber kam Curio mit den Vitalia auf Crispus und die anderen zu und hielt sie ihnen entgegen - erwartete er etwa, dass die Pontifices seine Innereien prüften?


    "Was meinst du dazu, Helvetius?"


    fragte er schließlich, als die anderen auch nichts dazu sagten - es ging ja die Überprüfung des zukünftigen Aedituus, nicht der Pontifices. Vielleicht würden sie danach noch ein Auge auf die Innereien werfen...

  • Da war Curio wohl noch zu sehr in seiner bisherigen Tätigkeit als Discipulus verhaftet. Denn als er bei den Pontifices ankam, das irritierte Gesicht des Duccius und den ernsten Blick des Petronius bemerkte, verfiel er kurz in Unsicherheit. Tatsächlich hatte er bislang die Eingeweideschau noch nicht selbst vorgenommen und sie war auch während seiner Ausbildung nur am Rande zur Sprache gekommen. Zwar hatte der junge Helvetier etwas darüber gelesen, hätte sich aber daraus - wenn er denn die Wahl gehabt hätte - kein belastbares Urteil zugetraut. Diese Wahl hatte er aber jetzt freilich nicht. Wäre er doch direkt zum anwesenden Haruspex getreten, diese Aufgabe hatte heute Turius Camerinus übernommen. Doch dieser stand etwas abseits und blickte den jungen Helvetier schmunzelnd an. Glücklicherweise trat er aber schließlich an die Gruppe heran, ohne sich jedoch auch nur im geringsten an der Analyse zu beteiligen.


    Nach der Frage des Petronius entstand daher eine kurze Pause, die Curio allerdings wie eine Ewigkeit vorkam. Dann atmete er einmal durch und blickte in die Patera auf die Vitalia. Mit seinem ungeübten Blick konnte er erstmal nichts außergewöhnliches erkennen. Es ging kein unangenehmer Geruch von den Organen aus und es schien auch alles vorhanden zu sein, was da sein musste. Doch wagte er es noch nicht, das notwendige Litatio auszurufen. Ihm ging nur ein Gedanke durch den Kopf: Apollo, hilf mir!

  • Als der Weihrauch sein Näslein kitzelte, blickte Apollo erstaunt von seiner Wolke herab auf die Sterblichen in seiner Stadt, die sich wieder einmal um ein Opfer mühten. Das Angebot war reichhaltig und lecker, denn wann bekam man schon einmal einen Lammbock angeboten?


    Von der Ewigkeit her betrachtet war er natürlich ein Zugereister im römischen Imperium, doch waren die bekanntlich gern römischer als die Römer selbst. Dazu war Apollo als Gott der schönen Künste aber natürlich ein vollendeter Ästhet, und so bemerkte er sofort den klitzekleinen Versprecher: "die weitere Opfer darbringen"? Was sollte denn das bedeuten?
    Aber als Ästhet lag ihm natürlich auch sein Kultpersonal auf Erden am Herzen und dieser stattliche junge Mann mit seinem harmonischen Gesicht war dem greisen Livianus Pythermon natürlich um Längen vorzuziehen! Und da er offensichtlich eine Art Prüfung absolvierte, war der große Apoll in seiner Huld dazu bereit, über den kleinen Schnitzer hinwegzusehen.


    Stattdessen versteckte er in die Vitalia des Lammbockes eine kleine Weissagung über die Zukunft des jungen Helvetiers... Immerhin war er ja auch der Gott der Orakel!

  • Erneut schluckte der junge Helvetier, fasste sich dann aber ein Herz. Er traute sich sogar, das Wort zu ergreifen, auch wenn deutlich werden dürfte, dass sein Wissen über die Eingeweideschau sehr, sehr, seehr gering ausgeprägt waren.


    Also, ich erkenne, dass alle Vitalia vorhanden sind.


    Dann reichte er einem Opferhelfer die Patera und warf nochmal einen genaueren Blick auf die Organe.


    Auch kann ich keine Fehlbildungen erkennen.


    stellte Curio fest und blickte dann auf. Endlich trat dann auch der turische Haruspex an die Gruppe heran - ob er sich dem jungen Discipulus erbarmte oder sich von dem offensichtlichen Dilletantismus provoziert fühlte konnte Curio nicht entscheiden -, warf einen Blick auf die Vitalia und griff dann beherzt hinein. Mit geübter Genauigkeit befühlte er die Organe und betrachtete sie mit fachmännischem Blick. Offenbar kam er sehr schnell zu dem, dass Apollo das Opfer angenommen hatte, weshalb er zuerst den Pontifices und dann auch Curio zunickte. Erleichtert trat Curio einen Schritt weg und rief das Wort aus, dass ihm einen großen Stein vom Herzen fallen ließ.


    LITATIO!


    als er dann jedoch erneut die leise Stimme des Haruspex hörte, der seinen Namen sagte, lief es Curio kurz eiskalt den Rücken herunter. Nichts wäre wohl schlimmer als ein frühzeitiger Ausruf der Annahme des Opfers. Doch offensichtlich ging es um etwas anderes. Der Haruspex holte den Helvetier und auch die drei Pontifices nochmal an die Patera heran und deutete auf eine bestimmte Stelle der Leber, die, wenn man das Organ leicht zu beiden Seiten neigte, golden schimmerte. Der Haruspex nickte Curio anerkennend zu, der allerdings kaum verstand, was das bedeuten sollte. Daher blickte er zuerst zum Haruspex und schließlich zu den Pontifices.

  • Gespannt beobachtete Alpina den Ablauf den Opfers. Sie hielt den Atem an, als sie erkannte, dass Curio noch unsicher im Umgang mit den Vitalia war. Zum Glück schienen keine Fehlbildungen der Organe vorzuliegen. Das wäre ein schlechtes Omen gewesen, so viel wusste Alpina. Überrascht sah sie, dass sich der Haruspex und die Pontifices interessiert über die Leber des Opfertieres beugten. Leider sprachen die Männer so leise miteinander, dass sie nicht verstehen konnte, was sie besprachen. War es ein gutes Omen für Curio oder ein schlechtes?

  • Wohlwollend verfolgte Crispus, wie Curio zu einem übereinstimmenden Ergebnis mit dem Haruspex kam. Der Alte war selbst kein großer Innereienleser - immerhin war er ja den Großteil seines Lebens Soldat gewesen und kein Priester (oder gar ein Metzger). Zum Glück war der Profi aber mit von der Partie, der offensichtlich noch etwas mehr in der Leber fand:


    "Apollo sendet dir gute Vorzeichen für dein neues Amt, Helvetius!"


    erklärte er dann dem um die Patera versammelten Grüppchen.


    "Sieh, Coleus und Volva schimmern golden - du bist mit großer Manneskraft gesegnet, mein Junge! Und du wirst gesunde Nachkommen haben, kein Zweifel!"


    Angestrengt sah auch der alte Petronier auf die Stelle, die da golden schimmerte - ihm wäre es wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Aber jetzt, wo der Haruspex es sagte...

  • Curio atmete tief durch. Offensichtlich hatte Apollo ihn erhört und seinem neuen Diener sogar noch gute Vorzeichen für seine Zukunft gegeben. Dass es sich dabei um seine Nachkommen handelte, freute Curio natürlich umso mehr, auch wenn er zum jetzigen Zeitpunkt noch keine passende Frau gefunden hatte. Apollo meinte es aber offensichtlich gut mit ihm, daher ging Curio davon aus, dass auch die Suche nach einer Frau nur eine Frage der Zeit sein würde. So nickte er dem Haruspex zu.


    Vielen Dank, Haruspex, für deine Deutung.


    Danach blickte er zu seinem Sklaven, der als Opferdiener fungierte und der bereits gemeinsam mit den übrigen Opferdienen das Fleisch für die Götter vom Fleisch für die Opferteilnehmer aufgeteilt hatte und erstere zum Kochen in die Tempelküche gab, anschließend mit Mola Salsa bestrich und auf dem Altar verbrannt, zweitere portionierte und in kleine Körbe gab. Später könnten sich die Opferteilnehmer Spotulae abholen, die allerdings mit Blick auf die Größe des Opfertiers nicht allzu groß ausfallen würden.* Dessen ungeachtet bildete sich aber bereits eine Schlange von Personen, die sich einen der kleinen Körbe abholen wollten, die nun langsam vorbereitet wurden.


    Als Curio sah, dass auch dies zu seiner Zufriedenheit erfüllt war, blickte er nochmal zu den Pontifices. Das Opfer war ja beendet und es stand nur noch die Verteilung der Spotulae aus, sodass er nun gespannt war, ob er dieses Einführungsopfer zur Zufriedenheit der Pontifices vollzogen hatte.


    Sim-Off:

    Wer ein Spotula haben möchte, möge sich bei der Schlange anstellen. ;)

  • Auch Crispus und Ranius schienen ob der Intention des Discipulus etwas irritiert, was Phelan beruhigte. Curio versuchte sich erst einmal selbst an der Eingeweideschau. Natürlich war es Aufgabe des Haruspex, aber ein Aedituus sollte ebenso gewisse Grundkenntnisse darüber haben. Schließlich bestätigte der Haruspex Curios Vermutung, woraufhin dieser, sichtlich erleichtert, das Wort ausrief, welches ein gelungenes Opfer kennzeichnete. Kurz darauf trat der Haruspex erneut an die Pontifices und den Jungen heran und erklärte, was der golende Schimmer auf den Innereien zu bedeuten hatte. Apollo meinte es wohl gut mit dem angehenden Aedituus! Phelan nickte erst dem Haruspex dankend für seine Dienste zu und dann Curio. Die Deutung des Haruspex war für einen jungen Mann mitunter das Beste, was man hören konnte: Starke Nachkommen, die den Familiennamen mit großen Taten weitertragen konnten.


    Als das Opfer beendet war und die Opferdiener das Fleisch des Opfertieres für die umstehenden Leute vorbereiteten wartete Phelan zunächst erwartungsvoll auf seinen Anteil, sah aber, dann, dass sich eine Schlange bildete. Da wollte er sich lieber nicht anstellen, vielleicht würde Curio den Pontifices ja noch jeweils ein Körbchen persönlich überreichen?


    Ob dem erwartenden Blick des Jungen richtete er zuerst sein Wort an ihn, um ihn nicht länger auf die Folter zu spannen.


    "Nun Helvetius.." fing er an und schaute kurz zu seinen Kollegen, um zu signalisieren, dass er mit der Beurteilung anfing. ".. deine Vorbereitungen für das Opfer waren sehr gründlich und wohl durchdacht. Du hast nichts vergessen und hast das Voropfer souverän gemeistert. Auch deine Wortwahl hat mir viel Wohlgefallen bereitet. Allerdings hätte ich mir bei dem blutigen Opfer etwas mehr Kreativität als Wiederholung gewünscht, doch das sei nur ein kleiner Denkanstoß für deine nächsten Opfer." dies implizierte also schon, dass er davon ausging, dass auch seine Kollegen den Jungen als Aedituus in den Cultus Deorum erheben wollen würden. "Wir waren etwas irritiert ob deiner Erwartungen an uns bei der Eingeweidenschau. Bei deinen weiteren Opfern bist du allein verantwortlich. Überlasse das Urteil dem Haruspex, aber ich empfehle dir, dich weiter eingehend selbst damit zu beschäftigen, damit du ebenfalls eine gewisse Grundkenntnis hast. Diesbezüglich gebe ich dir noch einen Rat, den mir damals mein Ausbilder Aurelius Orestes gegeben hat: 'Bedenke auch die Unterseite!', denn dort sind Fehlbildungen leicht zu übersehen." Nachdem er sein Urteil gegeben hatte, schaute er erwartungsvoll zu Crispus, ob dieser noch etwas sagen wollte, ansonsten würde er sogleich die Ernennung des Jungen aussprechen und ihn beglückwünschen.

  • Erleichtert nahm Curio den wohlwollenden Blick des duccischen Pontifex zu Kenntnis. Während er sowohl mit dem Petronier, als auch mit dem Ranier schon zu tun gehabt hatte, war ihm der neu- oder besser wiederernannte Duccier noch unbekannt und war, sozusagen, ein Unsicherheitsfaktor für den heutigen Tag. Nichtsdestotrotz schien fast alles gut gelaufen zu sein und die Kritik, die der Duccier formulierte nahm Curio mit einem verstehenden Nicken an. Zumindest von der Warte des Ducciers aus schien nichts gegen eine Erhebung zu sprechen. Die anderen beiden Pontifices hielten sich derweil noch bedeckt.

  • "Na ja, ich hab' jetzt weniger Bedenken wegen der Wiederholung - so ist es eben manchmal und die meisten Texte sind ja sowieso vorgegeben."


    bemerkte Crispus zur Manöverkritik des Ducciers - das lag wohl auch an den kulturellen Unterschieden der beiden Pontifices.


    "Bei der Eingeweideschau solltest du dir aber noch das eine oder andere von einem Haruspex abschauen, da hat er Recht."


    fügte er dann an - schon aus Eigeninteresse, denn der alte Petronier hatte wenig Lust, sich intensiv mit der Begutachtung blutiger Fleischklumpen vertraut zu machen, sodass auch er gern auf die Expertise der Aeditui zurückgriff.


    "Aber das sind kleine Feinheiten und auch in denke, dass deiner Ernennung zum Aedituus nichts im Wege steht."


    Auch Ranius nickte bestätigend, sodass der Konsens aller drei Pontifices gegeben war. Kurz blickte Crispus von einem zum anderen, dann meinte er:


    "Dann schlage ich vor, dass wir gleich über's Forum gehen und dich vereidigen, nicht wahr?"


    Im Gegensatz zu einer Ernennung zum Pontifex war die Vereidigung eines Aedituus kein großer kultischer Akt - strenggenommen waren sie ja nur Verwalter und Organisatoren, keine Priester im vollen Wortsinn...

  • Curio atmete tief durch. Er hatte es geschafft! Die paar Schritte übers Forum zum Augustalium wären seine letzten Schritte als Discipulus. Daher stimmte Curio dem Petronier sehr gerne zu.


    Vielen Dank, Pontifex Petronius, Pontifex Ranius und Pontifex Duccius. Ich werde mir eure Ratschläge zu Herzen nehmen und in Kürze nochmal Kontakt zu einem der Haruspices Kontakt aufnehmen. Nun können wir aber natürlich sofort hinüber gehen.


    Curio wollte sich schon umdrehen, als ihm die allgemeinen Regeln der Höflichkeit und die Anerkennung der Ränge der drei Pontifices gewahr wurde. Mit einem Winken holte er seinen Sklaven heran, der die fertigen Spotulae aus der Tempelküche zur langen Schlange brachte. Dieser eilte sofort zu dem Helvetier.

    Natürlich erhaltet ihr auch, wenn ihr möchtet, eine Spotulae von mir.


    antwortete Curio, nahm sich drei Spotulae und reichte sie den Pontifices.* Danach folgte er ihnen direkt auf die andere Seite des Forum.


    Sim-Off:

    *Persönliche Angebote in der WiSim.

  • Alpina hatte gebannt das Geschehen beobachtete und war nun erleichtert, dass alles gelungen war und Curio seine Prüfung bestanden hatte. Jetzt begab sich die Opfergesellschaft zum Tempel des Augustus, um den neuen Aedituus zu vereidigen. Da der Eid unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, ging Alpina gleich zurück zur Casa Atia, um Vorbereitungen für das Eintreffen der Festgäste am Abend zu treffen.

  • Phryne und ihre Sklavin folgten dem Priester der kapitloinischen Götter zum Tempel des Apollo Grannus Mogon. Interessiert betrachtete die Freigelassene den Tempel, der so gar nicht wie die Tempel aussah, die sie aus Rom kannte. Er hatte eine nahezu quadratische Cella und einen schmalen Wandelgang mit hölzernen Säulen, der rund um die Cella verlief.
    Der Priester, der sie begrüßt und begleitet hatte, verabschiedete sich und verschwand. Sie nahm an, dass er den zuständigen Aedituus holen würde. Neugierig las Phryne die Votivtafeln und Inschriften auf den Weihaltären.

  • Es dauerte einig Augenblicke, bis Iulianus mit Curio vor dem Apollo-Tempel erschien, sie wechselten noch einige freundliche Worte, bevor Iulianus auf die junge Frau mit ihrer Sklavin deutete und sich dann verabschiedete. Curio wiederum trat mit einem freundlichen Lächeln auf die junge Frau zu.


    Salve, ähm... Phryne? Mein Name ist Helvetius und ich bin Aedituus hier im Tempel. Iulianus sagte mir, dass du unserem Stadtpatron ein Opfer darbringen möchtest?


    fragte er und setzte dann einen erwartungsvollen Blick auf. Iulianus hatte sich nämlich bei seiner Erklärung recht kurz gefasst.

  • Phryne musterte den jungen Aedituus. Er sah nicht sehr germanisch aus, immerhin diente er ja einem germanischen Gott. Nun, man konnte sich auch täuschen.
    Salve, Helvetius. Ich bin neu in dieser Stadt und habe mich darum entschlossen, den wichtigsten hiesigen Göttern ein Willkommensopfer darzubringen. Ich möchte ja gerne, dass ich hier bald heimisch werde. In Rom, wo ich die vergangenen zehn Jahre gelebt habe, war ich aktives Mitglied im Kultverein der Magna Mater. Hier möchte ich mich aber auch auf jeden Fall mit den einheimischen Göttern gutstellen. Meine Sklavin hat Weihrauch, Opferkuchen und Blumenkränze in ihrem Korb. Ich würde gerne Apollo Grannus Mogon opfern. Möchtest du mir helfen?
    Sie schenkte dem jungen Mann ein charmantes Lächeln. Er war gutaussehned, wenn auch ein bisschen jung für Phryne.

  • Curio erwiderte das Lächeln der Frau und bedeutete ihr dann, ihm langsam über den Tempelvorhof zum Tempelinneren zu folgen.


    Sehr gerne helf ich dir, dein Willkommensopfer an Apollo Grannus Mogon auszuführen. Da du Mitglied eines Kultvereins warst, kann ich davon ausgehen, dass du mit dem konkreten Opferablauf vertraut bist? Und wo benötigst du noch Hilfe oder Unterstützung? Die Opfergaben hast du ja bereits zusammengestellt.


    wollte Curio erstmal die wichtigsten Fragen klären. Je nachdem, wie Phryne ihr Opfer ausführen wollte, würde Curio entsprechende Vorkehrungen treffen lassen.

  • Phryne hob die Augenbrauen. Wollte der junge Aedituus sie testen?
    Ich weiß nicht, ob du mit dem Kult der Magna Mater vertraut bist? frage sie mit einem zynischen Seitenblick auf den jungen Priester. Es ist ein Mysterienkult, der mit dem Opfer in diesem römisch-germanischen Tempel wohl kaum zu vergleichen ist. Wie ich annehme, wird das Opfer hier eher wie in den anderen Tempeln der römischen Götter ablaufen, nicht wahr? Ich habe zwar nicht vor, ein blutiges Opfer zu bringen, doch denke ich, dass deine Assistenz am Altar die Annahme meines Opfers durch Apollo Grannus Mogon unterstützen wird. Vorrausgesetzt du kennst den korrekten Ablauf und die Zeichen, die für eine Annahme des Opfers durch Apollo sprechen. Außerdem möchte ich schon, dass ein Teil meiner Opfergaben auf dem Gabentisch im Tempel abgelegt wird. Und das ist mit Sicherheit deine Aufgabe...
    Sie sah den jungen Mann herausfordernd an - gespannt, wie er auf ihre Provokation reagieren würde.

  • Erwischt! Die Mysterienkulte waren natürlich kein expliziter Teil von Curios Ausbildung gewesen und da er ohnehin viel zu den germanischen und keltischen Kultkreisen nacharbeiten musste, waren die Mysterienkulte für ihn erstmal nicht von höchster Priorität. Natürlich war er damit genau jetzt voll ins Fettnäpfchen getreten...


    Ähm, ja... ein bisschen...


    brachte er daher zu stockend heraus, blickte dann aber zum Tempel: Das war sein Metier, da kannte er sich aus.


    Nun, das Opfer führst du natürlich nach den üblichen Regeln des Cultus Deorum selbst durch. Ich kann dir höchstens beim Gebet assistieren. Auch die Opfergaben bringst du Apollo selbst dar, wobei auch hier einer der Tempelsklaven als Opferhelfer assistieren und dir die Gaben anreichen kann.


    stellte Curio da, immer noch den Blick auf den Tempel gerichtet. Langsam erreichten sie den Eingang des Tempels und Curio blieb stehen. Schließlich war ihm immer noch klar, wo Phryne jetzt konkret Hilfestellung und Assistenz haben wollt und wo sie alleine verfahren wollte und konnte.

  • Phryne realisierte wohl, dass sie den jungen Aedituus in Verlegenheit gebracht hatte, überging es aber mit einem nonchalanten Lächeln. Sie winkte ihrer Sklavin, ihr auf dem Weg zum Tempel zu folgen. Aus Rom war sie gewöhnt, dass Tempeldiener und Opferhelfer einen Großteil des Opfers übernahmen und der Priester den Willen der Götter interpretierte. Nun, sie würde sehen, wie der junge Aedituus es in Mogontiacum handhabte. Als sie sich dem Tempel näherten, zog sie sittsam den Schleier tiefer ins Gesicht.


    Nun, dann werde ich wohl nach der Reinigung ein Gebet sprechen und einige Opfergaben im Tempel deponieren. Ich dachte an einen Blumenkranz, einen Opferkuchen und Weihrauch als Spende für Apollo. Natürlich sollen weitere Opfergaben dann auf dem Altar vor dem Tempel verbrannt werden. Dabei erhoffe ich mir von Dir, dass Du mir deutest, ob das Opfer gnädig aufgenommen wurde oder ob der Stadtgott dieses hübschen Fleckchens Erde ein größeres Opfer von mir erwartet.


    Unter dem Schleier heraus sah sie Helvetius selbstbewußt an und wartete auf seine Antwort. Es war nur gut, dass er kein Kybelepriester war. Die Diener der Magna Mater waren schließlich Eunuchen und das wäre doch jammerschade gewesen...

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