Curio wollte grade zur Erklärung ansetzen, als er die Augenbraue ob ihrer Argumentation zugunsten der Rindfleischstücke. Hatte sie wieder gespürt, dass er sich - eigentlich so wie immer - Gedanken über die Haushaltskasse machte? Oder hatte sie vielleicht sogar ihr Talent zum Gedankenlesen gefunden? Oder, was am wahrscheinlichsten war, kannte sie ihren Mann einfach so gut, dass sie wusste, wann bei ihm die Haushaltsalarmglocken läuteten? Er fragte nicht nach, sondern beließ es einfach dabei, denn was sie hier beschrieb war eine Win-Win-Situation gutes Fleisch zu einem günstigem Preis, vermutlich heruntergehandelt durch die duccische Härte bei Verhandlungen.
Daher konzentrierte er sich nun wieder auf das, was er ihr sagen wollte. Die leichte Röte ihrer Wangen entging ihm dabei nicht. So ging er vor ihr in die Hocke und setzte nun auch wirklich zur Erklärung, oder besser zu einer Bitte an.
Ich möchte, dass du die Augen schließt und zuhörst.
sagte er mit spöttisch-verschwörerischer Stimme und einem breiten Grinsen. Zumindest ihm tat genau das immer gut, wenn er hier unten war: Einfach ein paar Moment innehalten und auf die Quelle hören, welche Geräusche sie von sich gab, sich von ihr überraschen zu lassen. Vielleicht merkte sie ja auch gar nichts, denn gewöhnt an die Nähe zu den Göttern und die eigenartige Magie in den Hainen, in denen die Germanen ihre Opfer darbrachten, könnten auch durch die Trivialität dieses Ortes unterfordert sein. Oder die Quelle, die ja ein Geschenk des Apollo Grannus war, würde auf sie mit ihren geschärften Sinnen noch einen ganz anderen und tieferen Eindruck machen, als auf ihn. Um seiner Bitte zudem Nachdruck zu verleihen, schloss auch er die Augen - und wartete ab.