Das Officium des Senators Sedulus

  • Ah, salve Aculeo. Nichts zu danken. Oh, doch schon. Sollten wir uns nicht mehr sehen, dann wünsche ich dir eine gute Reise! Aber ich fände es nett, wenn du dich am Tag deiner Abreise noch einmal bei mir blicken läßt.


    Lächelte Sedulus.


    Und was Iulius Dives angeht, so schicke ihn doch bitte zu mir.


    Das Aculeo auch immer Dienstbote spielen mußte... 8)

  • Sim-Off:

    Ich hoffe einfach mal, dass ich jetzt hier angekommen bin. :)


    Als Acuelo mit Dives im Schlepptau im Officium des Sedulus angekommen war, bedankte sich Dives zunächst für die Mühe, die sich Aculeo gemacht hatte. Gewöhnlich lud man diese "Arbeit" ja eher ab. Dass sich Aculeo nun aber selbst und höchst persönlich kümmerte, das würde Dives wohl nicht so schnell vergessen, das war sicher!


    "Salve, Senator Sedulus!", begrüßte Dives beim Eintreten seinen Gesprächspartner.

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  • Gern nahm Dives dieses Angebot war und setzte sich, bevor er sein erstes Anliegen hervorbrachte: "Nun, ich habe mir in meiner Funktion als Sekretär der Factio erlaubt, unsere allgemeinen Informationen, welche für jedermann zugänglich ausliegen, etwas zu überarbeiten und zu aktualisieren. Und das ist dabei herausgekommen..."
    Dives zog eine Schriftrolle aus seinem Ärmel:


    Änderungsvorschläge


    I. Nennungsreihenfolge der Aurigae


    vetus: Mehaf - Tolimedes - Casetorix
    novus: Tolimedes - Mehaf - Casetorix - Hamiris (nach Punkten)


    II. Aurigabeschreibungen


    Casetorix
    vetus: Der Gallier Casetorix gehört zu den jungen Fahrern der Rennszene. Aus einer Familie mit langer Wagenrenn-Tradition stammend hat er großen Ehrgeiz entwickelt, besonders seitdem sein jüngerer Bruder Burolix, der für die factio Aurata fährt, auf der Bahn mehr Glück als er hat.
    novus: Der Gallier Casetorix stammt aus einer Familie mit langer Wagenrenn-Tradition. Er fährt als ehrgeiziger Auriga stets mit vollem Einsatz; besonders seitdem sein jüngerer Bruder Burolix, der für die Factio Aurata startet, auf der Bahn mehr Glück als er hat.


    Hamiris
    vetus: (ohne)
    novus: Der vom Lande stammende Hamiris war bereits als junger Bursche in jeder Ecke seiner Heimat Dalmatia bekannt und als bester Auriga seiner Provinz ein wahrer Star. Wenig verwunderlich also, dass er früh nach Roma kam und nun nationale Siege ansteuert.


    (ehemalige)


    vetus: Dareios ist eine Legende der Rennbahn. Vier Gesamtsiege, zwei zweite Plätze und zwei sechste begründen seinen Ruhm. Er ist damit der erfolgreichste Auriga der jüngeren Vergangenheit. Nach dem Ende seiner sehr langen Laufbahn gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen als Trainer weiter.
    Diokles' gewann in seiner Karriere zweimal, wurde jeweils einmal Zweiter und Dritter und zweimal Vierter: ein wahrer Champion.
    Rothar stand während seiner Laufbahn fast immer im Schatten von Dareios und Diokles. Doch wurde er immerhin zweimal Gesamtzweiter und belegte einmal Platz Vier.
    Hätte Hermes im schon recht fortgeschritten Alter nicht wenigstens einmal ein Juniorenrennen gewonnen, wäre er wohl nur als besonders erfolgreicher Frauenheld in die Geschichte der Factio Veneta eingegangen. Denn darüber hinaus steht bei ihm nur ein vierter Platz zu Buche. So fällt das Urteil aber etwas milder aus. Dennoch musste er bereits mit 33 Jahren seine Karriere beenden um dem hoffnungsvolleren Nachwuchs Platz zu machen.

    novus: Dareios ist eine Legende der Rennbahn. Vier Gesamtsiege, zwei zweite Plätze und ein dritter begründen seinen Ruhm. Er ist damit der erfolgreichste Auriga der jüngeren Vergangenheit. Nach dem Ende seiner sehr langen Laufbahn gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen als Trainer weiter.


    Diokles gewann in seiner Karriere zweimal, wurde jeweils einmal Zweiter und Dritter und dreimal Vierter: ein wahrer Champion! Da verwundert es kaum, dass er dem Rennsport auch heute noch treu ergeben ist - als Co-Trainer der Factio.


    Rothar stand während seiner Laufbahn fast immer im Schatten von Dareios und Diokles. Doch wurde er immerhin zweimal Gesamtzweiter und belegte je einmal Platz drei und vier. Heute kümmert er sich um die Nachwuchs-Aurigae.


    Hermes wäre wohl nur als besonders erfolgreicher Frauenheld in die Factio-Geschichte eingegangen, hätte er nicht wenigstens einmal im schon recht fortgeschrittenen Alter ein Juniorenrennen gewonnen. Daneben erreichte er lediglich einen vierten Rang, was auch der Grund dafür sein mag, dass er sich aktuell nur um die Gespanne der Factio kümmert.


    "Lasst mich vielleicht noch dazu sagen, dass die Texte im Punkt zwei nun derartig gestaltet sind, dass nach Tolimedes und Mehaf nun auch die anderen beiden aktiven Aurigae einen dreizeiligen Text haben dürften. Das ist optisch ja auch für den Leser schöner.", erklärte Dives den ersten Teil kurz. Und dass Casetorix bei seinem Alter und dem derzeitigen Altersdurchschnitt der übrigen Aurigae nicht mehr zu den jüngsten zählte, war ja auch klar.
    "So habe ich denn auch das Ungleichgewicht der Zeilenverteilung bei den Übrigen von 4 - 2 - 2 - 6 auf 4 - 3 - 3 - 4 verändert." Von den teilweise falschen Anzahlen der Platzbelegungen wollte Dives gar nicht erst anfangen. Da hatten vorherige Sekrätare oder deren Schreiber wohl mal etwas Mist gebaut.


    "Ich hoffe, dass euch zumindest einige dieser Vorschläge zusagen.", meinte Dives und lies den Senator auch wissen, dass das Exemplar, welcher er vor sich hatte, bereits eine Abschrift für ihn war. "Falls dem so ist", zog Dives eine weitere Kopie aus seiner Kleidung, "hätte ich hier auch noch eine weitere Abschrift für den Princeps Factionis." Gespannt hielt Dives nun inne, denn weder kanne er den Princeps Factionis persönlich, noch wusste er, inwieweit dieser sich mit solchen Angelegenheiten herumschlug. Dives persönlich würde dies schließlich eher als niederere Tätigkeit ansetzen, für die der Bruder des Augustus wohl... Aber man wusste ja nie...


    Sim-Off:

    Die Zeilenangaben stimmen nicht mit den tatsächlichen Zeilen auf dem Brief überein. Dies bitte ich zu ignorieren, da es im Tabularium aber stimmen müsste.

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  • Sedulus überflog das Schreiben und nickte.


    Darf ich dir etwas zu Trinken anbieten Iulius Dives?
    Ja doch, es ist nicht schlecht. Allerdings frage ich mich, ob man ehemalige Fahrer noch groß berücksichtigen sollte. Aber lassen wir es erst einmal so wie es ist. Tja, wenn ich nur wüßte wo mein Schwager abgeblieben ist...
    Aber du kannst den Vorschlag ja im Factio Domus archivieren. So ist er wenigstens jederzeit griffbereit wenn er gesucht wird.

  • Gespannt wartete Dives, bis der Senator das Schreiben überflogen hatte. "Ja, gern.", antwortete er auch mehr beiläufig und ohne groß zu überlegen. Dann kam die Antwort seines Gegenüber. Enthusiasmus klang anders. 'Verdammt!', dachte Dives. Das sollte eigentlich sein Ticket sein, um folgend um ein möglichst gutes Arbeitszeugnis zu bitten.
    "Gut, das werde ich machen.", meinte Dives, während er innerlich überlegte, ob ihm noch etwas einfallen würde, wie er... Nein, es wollte ihm einfach keine passende Idee kommen. Und so langsam musste er auch mal wieder etwas sagen:


    "Ich habe dann allerdings auch gleich noch ein zweites Anliegen.", begann Dives mit Zurückhaltung. "Wie ich euch ja bereits am ersten Tag bei der Factio wissen lies, hatte ich schon damals vor, auf kurz oder lang in eine andere Stadt zu ziehen, um dort einen politischen Einstieg zu versuchen. Dieser neue Abschnitt kommt mit immer größer werdenden Schritten auf mich zu.", blickte Dives Sedulus erwartungsvoll an. Wie würde er wohl reagieren, jetzt, wo es langsam so weit war, dass er Roma verlies?
    "Ziel meines Weges wird jedoch nur Ostia sein, sodass ich, wenn es euch beliebt, auch weiterhin zumindest helfend zur Seite stehen kann. Ostia ist ja nicht Germania.", versuchte Dives das Gespräch etwas aufzulockern, indem er sein Reiseziel mit dem Aculeos verglich.
    "Aber, wie dem auch sei. Ich würde euch gern um ein Arbeitszeugnis bitten, welches mir meine Tätigkeit hier als Scriba bestätigt. So würde es mir eventuell ermöglicht, gleich als Magistratus Arbeit in Ostia aufzunehmen..." Dives atmete tief durch. Er hatte seine Bitte vorgebracht.


    Jetzt blieb nur auf eine positive Reaktion zu hoffen. Weiterhin zählte Dives auf das Prinzip der Selbsterkenntnis: Da Sedulus mit fast absoluter Sicherheit auch ohne sein Beitun darauf kommen würde, dass eine Auslassung der Scriba-Tätigkeit in Ostia eine frühere Rückkehr Dives' nach Roma nach sich zog, sodass er dann also auch früher wieder voll in die Dienste der Factio eintreten könnte, sparte sich Dves diesen Hinweis. Denn wer konnte jemanden besser überzeugen, als man selbst..?

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  • Gadatas war zum Officium seines Herren gerufen worden. Er wunderte sich was Sedulus von ihm wollte. Gadatas hatte die letzte Zeit nicht viel zu tuen gehabt und hoffte das er nun vieleicht eine neue Aufgabe bekommen würde.


    Er betrat das Büro und sagte: "Du hattest nach mir verlangt, Dominus?"

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    Teutus, bringe mir und meiem Gast etwas zu Trinken. Du weißt ja das Übliche!


    Der Sklave nickte und verschwand in die Küche.
    Sedulus hatte erkannt, dass Dives auf eine andere Antwort gehofft hatte.


    Versteh mich jetzt nicht falsch Iulius Dives. Ich weiß deine Arbeit zu schätzen... Allerdings bin ich eben nur der Stellvertreter und werde mir nicht anmaßen, unseren Vorsitzenden zu übergehen. Also was jetzt deine Änderungsvorschläge angehen. Da habe ich mich mit Hamiris schon recht weit aus dem Fenster gelegt. Du verstehst mich hoffentlich.


    Dann wandte sich Sedulus dem anderen Thema zu.


    Ja, du hattest so etwas in der Art erwähnt. Aber ich sehe da keine großen Probleme darin. Wenn es eh Ostia ist, wohin es dich zieht, so ist es ja nun nicht gerade Germania wie du so schön sagtest.


    Dann überlegte Sedulus.


    Hmm, ein Arbeitzeugnis nach solch kurzer Zeit... Nun gut, ich will dir keine Steine in den Weg legen. Ich gehe doch davon aus, dass du auch Hilfe von deinem Patron bekommen wirst?


    Sedulus ging einmal davon aus, dass Centho der Verwandte Dives auch dessen Patron war.

  • Zitat

    Original von Gadatas
    Gadatas war zum Officium seines Herren gerufen worden. Er wunderte sich was Sedulus von ihm wollte. Gadatas hatte die letzte Zeit nicht viel zu tuen gehabt und hoffte das er nun vieleicht eine neue Aufgabe bekommen würde.


    Er betrat das Büro und sagte: "Du hattest nach mir verlangt, Dominus?"



    Ah Gadatas... In der Tat, dass habe ich. Komm setz dich doch.


    Sedulus deutete auf den freien Stuhl vor sich.


    Es geht um Folgendes. Sabrina ist jetzt schon recht groß und geht schon so ziemlich ihre eigenen Wege. Vina und Victorius sind noch nicht so weit, dass sie einen Lehrer benötigten. Unser guter Gundhraban ist auch nicht mehr der Jüngste. Kurzum, es wäre mir recht wenn du dich für die Zukunft um den Einlass unserer Gäste kümmern würdest sprich als Ianitor. Außerdem würde ich dich als meinen Nomenclator überall mit nehmen wenn du dir diese Arbeit zutraust.

  • Er nickte. Natürlich verstand Dives, dass es nicht in den Bereich von Sedulus fiel, eine solche Entscheidung zu fällen. Er hatte sich eben einfach eine andere Reaktion vorgestellt, aufgrund des sonst aus Dives' Sicht doch äußerst guten Verhältnisses zwischen dem Senator und ihm. Denn bereits bei ihrem ersten Aufeinandertreffen hatte er sich nicht mit Komplimenten zurückgehalten. Oder wollte er Dives damals einfach nur für die Arbeit für die Factio gewinnen? Oder aber hatte er bereits geahnt, dass Dives ihm heute eröffnen würde, dass er seinen Plan Roma vorerst den Rücken zu kehren, jetzt umsetzen wollen würde und war daher etwas distanzierter als sonst? - 'Wer weis, wer weis...', dachte Dives, der darauf keine Antwort kannte.


    Und jetzt sprach er Dives' Patron an, den Dives gar nicht hatte. Nach kurzem Überlegen antwortete er: "Habt vielen Dank, Sedulus! Ich werde auch bemüht sein, dass ich der Factio auch von Ostia aus weiterhin eine gute Hilfe sein kann! Das Officium im Domus Factionis werde ich natürlich räumen lassen, da ich persönlich wohl in dieser Zeit deutlich seltener zugegen sein werde. Aber ich habe einen verlässlichen Cursor...", versicherte Dives. "Und nein, von einem Patron werde ich nicht unterstützt. Aber mein Cousin Iulius Centho stellt mir beispielsweise seine Villa Rustica als Bleibe zur Verfügung, wo ich dann auch hauptsächlich erreichbar sein werde... sofern ich nicht in der Curia Ostiensis bin."


    So würde Sedulus auch gleich wissen, wohin er sich wenden müsste, wenn er... falls er Dives brauchte. Und natürlich zeigte dies auch den familiären Rückhalt, den er bei seiner Entscheidung hatte. Da ging die Andeutung, dass er völlig frei war, fast schon etwas unter...

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  • Ich dachte eigentlich dass du mir als Scriba erhalten bleibst. Von daher brauchst du das Officim auch nicht räumen.


    Dann runzelte Sedulus die Stirn.


    Wie, du hast noch keinen Patron? Also wenn du in der Politik ich sag es einmal so, rasch vorwärts kommen möchtest, solltest du dir geschwind einen einflussreichen Patron suchen. Das ist ein feiner Zug von dem Senator Iulius Centho. Das ehrt ihn. Das ist dann schon einmal gut zu wissen.


    Lächelte Sedulus dann und nickte Dives freundlich zu.


    In der Zwischenzeit war auch der Sklave mit den Getränken zurück und schenkte Sedulus und seinem Gast ein. Sedulus verspritzte ein Paar Tropfen zu Ehren der Götter auf den Boden.


    Und was trinken wir nun?

  • Das hörte sich sehr gut an. Gadata würde endlich aus dem Haus kommen und es versprach interessant zu werden. Natürlich würde er sich schnell Sedulus Klienten einprägen müssen, aber sein Gedächtniss war gut und das versprach eine Herausforderung zu werden. Darum sagte er:


    "Danke, Herr. ich würde diese Aufgaben gerne übernehmen und will dich nicht enttäuschen."

  • Na, dass hört man doch gerne! Dann wirst du mir also immer zusammen mit Teutus mir auf Schritt und Tritt folgen. Und wenn wir Zuhause sind, kümmerst du dich eben um die Porta. Ach ja und als mein Scriba hätte ich auch noch Verwendung für dich.


    Hoffentlich war dies nun nicht zu viel des Guten für Gadatas.


    Da hätte ich auch gleich eine Aufgabe für dich. Ich diktiere dir einen Brief an den Legaten der Legio I Titus Aurelius Ursus.


    Sedulus legte Gadatas ein Papyrus und etwas zu Schreiben hin und wartete bis dieser bereit war.

  • Etwas überrascht, aber dennoch erfreut, gab Dives zurück: "Selbstredend wäre es mir eine Ehre weiterhin als Scriba der Factio tätig zu sein! Nur ist eben die Zeit hierfür deutlich weniger in Zukunft. Daher dachte ich, bei einem zweiten ehrenamtlichen Sekretär würde das Officium vielleicht von diesem benötigt...", stockte er, als Sedulus die Stirn runzelte. Vielleicht sollte er manchmal auch einfach nicht ganz so viel denken, sondern einfach machen - oder in diesem Fall eben nicht machen...


    Ein schwieriges Thema im Gespräch zweier so ungleicher Männer: Sedulus als reicher, einflussreicher Senator, selbst Patron zahlreicher Klienten im Gegensatz zu Dives als junger, unbekannter Römer. Es galt also nun ersteinmal diplomatisch zu bleiben:
    "Nein, ich habe keinen Patron.", wiederholte Dives. In Gedanken fügte er an: '... und genieße meine Freiheit in vollen Zügen!' Das konnte er schließlich nicht einfach so laut äußern, würde er dem Senator doch damit gegen den Kop stoßen. Und in gewisser Weise hatte dieser schließlich auch Recht, doch: "Nunja, zumindest für den Aufstieg in Ostia wird die Hilfe eines Patrons wohl nicht von Nöten sein. Von je her haben die Iulier im Umland Roms eigentlich einen ganz guten Einfluss: in Bovillae, ..., aber eben auch in Ostia, wo bereits meine leibliche Tante, Iulia Helena, lange Zeit als Duumvir tätig war und mein Cousin, Senator Iulius Centho, in Grund und Boden investiert hat." Diese Argumente reichten hoffentlich aus, um mit Fug und Recht behaupten zu können, dass die Suche nach einem Patron noch nicht allzu weit gediegen sein musste.
    "Doch natürlich ist mir bewusst, dass man hier - in Roma - ohne einen möglichst senatorischen Patron nicht weit kommt. Umso mehr sehe ich es als Chance, dass ich mich in Ostia beweisen kann. Ein Patron nimmt schließlich auch nicht jeden...", endete Dives. Zwar hatte er dieses Thema noch nie direkt mit einem Senator besprochen - außer eventuell mit seinem Cousin, das war ihm nicht mehr so ganz erinnerlich - jedoch war hinlänglich bekannt, dass die einflussreichsten Patron doch auch sehr wählerisch sein konnten. Und Dives wollte ja nicht nur einer unter vielen Klienten sein, sondern wollte zum engeren Kreis des Patrons gehören, den jener auch persönlich kannte und unterstützte.
    Es würde wohl wahrlich ein Balancheakt werden, einen möglichst einflussreichen Patron zu finden, von dem Dives dennoch eine solche Unterstützung erfahren konnte. Dafür brauchte er jedoch unbedingt Vorleistungen...


    Dann opferte auch Dives einige Tropfen für die Götter und sprach den Tost: "Auf Fortuna! - Möge sie uns sowohl in der Politik, als auch im Privaten hold sein! ... und natürlich bei den Wagenrennen!", setzte er in Factio-Manier nach. "Veneta victrix!"

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  • Na das freut mich doch zu hören Marcus Iulius Dives. Es ist ja auch nicht so, dass es permanent Arbeit in der Factio gibt. Dies trifft ja ja meist nur dann zu, nach z.B. Rennen oder wenn wir mal eben eine Neuanschaffung tätigen.


    Das Dives noch keinen Patron hatte verwunderte Sedulus zwar ein wenig, ließ es sich aber nicht anmerken. Auch hatte er nicht vor sich in einer Art und Weise vielleicht aufzudrängen. Allerdings meinte er recht gelassen.


    Nun ja, auch in den niederen Stellen der Verwaltung kann es ganz nützlich sein wenn man einen Patron hat, der vielleicht ein wenig Einfluss bei den Magistraten ausüben kann um dass man überhaupt sagen wir als Scriba eingestellt wird. Denn meistens fängt man ja in die Kommunen ja doch ziemlich unten an um sich dann hochzuarbeiten. Hat man allerdings einen Patron zur Hand, der ein wenig Einfluss geltend machen kann, so hat man vielleicht die Chance gleich eine oder zwei Sprossen weiter oben auf der Leiter Fuß zu fassen.


    Aber dies war natürlich nur Sedulus`Ansicht.


    gut, dann trinken wir auf Fortuna und die Factio! Zum Wohlsein Marcus Iulius Dives.

  • "Zum Wohlsein!", prostete auch Dives noch einmal. Dann trank er einen Schluck und bemerkte, wie gleichsam ein Teil seiner Probleme hinuntergespült wurde. Dennoch beließ er es vorerst bei diesem einen Schluck. Er wollte ja auch keine falschen Eindruck machen. Zum Trinken allein war er schließlich nicht hier, wenngleich er das Angebot natürlich äußerst gern angenommen hatte.


    Bereits beim Trinken überlegte Dives, wie er das Thema wieder auf sein ursprüngliches Anliegen zurück führen könnte. Er war zwar weder in Eile, noch einem Gespräch mit Sedulus abgeneigt, aber lies es sich doch stets befreiter Reden, wenn man nicht ständig daran denken musste, dass man ja nicht vergessen dürfte, dass man noch ein Schriftstück vom Senator bekommen wollte.
    So begann Dives vorsichtig: "Ein köstliches Getränk, Sedulus!" Oder erwartete dieser, nachdem er Dives mit vollem Namen angesprochen hatte - also insbesondere mit seinem Praenomen -, dass die gegenseitige Anrede nun privater wurde, weil man sich besser kannte? Hätte er ihn also lieber Germanicus nennen sollen oder bei seinem Prae... Wie war eigentlich sein Praenomen? Nun das müsste er zur Not bei seinem Cousin Centho erfragen. Dieser würde dies bestimmt wissen, da er ja ebenfalls Senator war. Oder aber er würde Aculeo fragen, der ihm in letzter Zeit ein guter Freund geworden war. Jener war schließlich auch ein Germanicus...


    Gedanklich appellierte Dives an sich selbst! Er war völlig vom Thema abgekommen. Hatte der Senator wieder etwas gesagt? Er wirkte entspannt und nicht gerade so, als würde er auf eine Antwort auf eine von ihm gestellte Frage warten. Das war gut.
    "Nun, wo waren wir? Bitte entschuldigt, aber diese wunderbare Erfrischung hat vorübergehend meine Sinne entführt.", gab Dives mit einem Kompliment den Ahnungslosen, obgleich er tatsächlich für einen winzigen Augenblick nicht ganz anwesend war. Er musste folglich nichteinmal lügen, wenn er dies behauptete.

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  • Danke, danke. Es ist unser Hauswein.


    Erklärte Sedulus.


    Ich habe dir vorgezeigt welche Vorteile es haben kann, einen Patron zu haben.


    Ob Dives etwa keinen Wein vertrug? Oder war der Wein einfach nur zu stark? Nein, dass konnte eigentlich nicht sein.


    Aber egal. Du warst nicht zu mir gekommen, um dich von mir belehren zu lassen, nicht wahr? Du wolltest glaube ich so etwas wie ein Arbeitszeugnis wenn ich mich recht entsinne. Also gut, du sollst eines bekommen. Willst du es gleich mitnehmen oder reicht es dir, wenn ich es dir zukommen lasse?


    Wollte der Senator wissen. Ihm wäre es natürlich lieber, wenn er es ohne Druck würde ausstellen können. Zumal er eh gerade wieder einmal viel um die Ohren hatte.

  • "Oh, ja. Ich entsinne mich.", reagierte Dives spontan. Anschließend erklärte er auch: "Das ist mir doch etwas unangenehm dies jetzt so zu sagen. Doch obwohl ich voll und ganz ein Römer bin, opfere ich wohl mehr Wein den Göttern, als ich selbst zu trinken im Stande bin." Das dies nicht daran lag, dass er übermäßig viel des kostbaren Gutes verschüttete, würde Sedulus wohl selbst schließen können, da auch Dives nur wenige Spritzer seines Weines geopfert hatte, bevor die beiden auf Fortuna getrunken hatten. Es war also klar, dass Dives - etwas untypisch für einen Römer - einfach nicht so viel Wein zu vertragen schien...
    Doch noch konnte Dives klar denken und sah nichts verschwommen, was nach einem Schluck, zumal sicherlich mit Wasser verdünnt, wohl auch allgemein anzunehmen war. Dennoch sorgte eben jeder erneute Zug ersteinmal für einn kleines bisschen Chaos in seinem Körper. So zumindest stellte sich Dives, als Nicht-Medicus, das Ganze vor.


    "Ja..nein, okay.", sortierte sich Dives. "Am Besten ihr schickt es einfach in die Casa Iulia, wo ich ja bis zum Umzug auch weiter wohnen werde. Und ansonsten habe ich auch treue Sklaven, die mir meine Post aus der Casa nach Ostia nachsenden.", erklärte Dives.
    "Und um auf die Sache mit einem Patron zurückzukommen...", begann Dives, stockte dann jedoch etwas, bevor er einen neuen Ansatzpunkt fand: ... nehmen wir dich doch mal als Beispiel., schlug er vor. "Du als Senator hast sicherlich unzählige Klienten, die morgens zur Salutatio in die Casa kommen. Und wie viele von ihnen kennst du wirklich persönlich? ... Also ich meine: ohne die Hilfe eines Nomenclators?", stellte Dives die Frage, die aus seiner Sicht wichtig war. Es folgte eine kleine rhetorische Pause.
    "Und welches sind die Klienten, die du am stärksten zu fördern bereit bist?" Wieder ließ ein rhetorische Pause folgen. Es kam Dives also darauf an, wen der Senator am stärksten zu fördern bereit war, nicht wen er am stärksten förderte!
    "Es sind sicherlich die selben Klienten, nicht wahr?", mutmaßte Dives. Es lag ja schließlich auf der Hand.


    "Und zu jenem vertrauten Kreis möchte ich bei einem Patron eben auch zählen.", gab Dives mit sorgenvoller Miene an. "Und für einen erfolgreichen senatorischen Patron, wie beispielsweise dich, ist doch auch klar, dass du die Klienten stärker zu fördern bereit bist, die sich als besonders aussichtsreich erweisen, oder seh ich das falsch?" Dives war schließlich selbst derzeit weder Klient noch Patron, sodass er diesbezüglich auch kaum praktische Erfahrung hatte und größtenteils das kundtat, was ihm sein Verstand sagte.
    "Wann gilt man als aussichtsreich? Doch erst, wenn man schon etwas Überdurchschnittliches geleistet hat, oder nicht?" Redete sich Dives hier gerade etwas klein? Er wusste es nicht, aber wenn, dann würde es ihm hoffentlich als Bescheidenheit ausgelegt werden...
    "Aber ich persönlich habe hier in Roma ja noch keine großen Taten vollbracht. Was zuvor in der Provincia Asia passiert ist, steht ja auf einem anderen Blatt und zählt hier eh nicht..." Die logische Konsequenz, die Dives hieraus zog, brachte er nicht noch einemal zur Sprache. Er wollte sich ja nicht wiederholen: Er musste eben selbst etwasauf die Beine stellen, um zu beweisen, dass er für jeden Patron ein aussichtsreicher Klient sein könnte, der nicht nur zum Applaudieren taugte...

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  • Gadatas hörte das gerne. Endlich würde er die Gelegenheit bekommen das zu tuen zu dem er ausgebildet wurde. Und das im Dienst eines Senators. So hatte er sich das erhofft. Er setzte sich und bereitete sich vor zu schreiben. Dann sagte er:


    "Ich bin bereit, Herr."

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    Sedulus grinste.


    Das kommt in den bersten Kreisen vor. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich schon an den Wein. Aber ich kann dir auch gerne etwas Wasser nachschenken lassen.
    Also gut, dann machen wir es so.


    Sedulus hörte interessiert den Ausführungen seines Gastes zu, vorallem da er auch ihn als Beispiel angeführt hatte.


    Wenn ich ehrlich bin, nein habe ich nicht. Ich glaube es sind nicht einmal an die Hundert. Und die wenigstens kommen morgens zur Salutatio. Ich möchte dies auch nicht. Ich will ganz offen gesagt, morgens meine Ruhe haben. Wenn einer meiner Klienten etwas von mir will, so kann er gerne kommen, aber ich mag es nicht wenn sie an der Türe Schlange stehen. Wenn ich sie brauche, sei es als Schutz oder um Stärke zu demonstrieren, so lasse ich es meine Klienten wissen. Zumal ein Viertel eh nicht in Rom beheimatet ist. Und die Meisten kenne ich mit Namen eben weil es nicht so viele sind. Und bis jetzt, habe ich noch jeden meiner Klienten gefördert so gut es ging.


    Was auch der Tatsache entsprach. Das beste Beispiel war jüngst sein Verwandter Aculeo.


    Ach, dass würde ich so noch nicht einmal sagen. Es kommt mir meist auf den Menschen an, verstehst du? Aber was mir gerade so einfällt...


    Sedulus kam da eine Idee. Wenn sie ausführbar wäre, um so besser.


    Du kommst doch gut mit Tabellen und Zahlen zurecht nicht wahr?

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