Blitz und Feuer – Summanus' Zorn

  • Albina bekam nicht viel davon mit, dass die zwei Soldaten sie packten. Das einzige, was sie wahrnahm, war, dass der erwartete Aufprall nachdem ihre Knie nachgaben, ausblieb. Sie spürte, dass sie irgendwo abgelegt wurde und merkte, dass die Luft, die sie atmete weniger heiß und weniger beißend war, als zuvor. Sie vermochte noch nicht die Augen zu öffnen, aber an den Fingerspitzen spürte sie, dass das weiche, auf dem sie abgelegt worden war, Gras sein musste. Aus der Ferne hörte sie, dass die Hektik und das Treiben in ihrer Umgebung noch andauerte...

  • Pictor eilte zwischen den verwundeten Vigilen und Zivilisten umher und versuchte so vielen wie möglich zu helfen. Die schwereren Aufgaben übernahm natürlich der Optio, aber in seinen Jahren bei den Vigilen hatte er mittlerweile auch schon das ein oder andere gesehen und behandelt, so das er nur selten vor einem unlösbaren Rätsel stand ...


    Die nächste Person in der Reihe war eine gut gekleidete junge Frau, die wie er gestehen musste, wirklich sehr schön war, "hoffentlich sieht meine Frau mich jetzt nicht", dachte er noch bevor er sich über die Schönheit beugte, um auf ihren Atem zu horchen. Alles schien normal und wie es aussah war das nur eine gewöhnliche Ohnmacht, doch Piktor wolte lieber sicher gehen, wenn die Patrizierin Schaden nahm würden sie das wahrscheinlich schwerer zu spüren bekommen ...


    Er sah in ihren Rachenraum und horchte nochmal nach ihrem Atem vielleicht hatte sie zu viel Rauch eingeatmet? Aber dem schien nicht so, also betastete er ihre Stirn und suchte nach Schürfwunden oder der gleichen die sie eventuell hatte, natürlich ohne ihr zu nahe zu treten ... wer weiß was der Tribun oder noch schlimmer seine Frau sonst mit ihm gemacht hätten ...




    Miles Medicus

  • Mit schnellen Schritten kämpften wir uns vorwärts, den Gang entlang Richtung treppenaufgang, immer mal wieder durch ein husten unterbrochen, aber eigentlich nicht wirklich aufzuhalten. Erst als Serapio neben mir mit einem lauten Krachen sein Scutum fallen ließ und sich an einem versengten Türrahmen der Villa wankend festhielt, machte ich mir das erste Mal wirklich Sorgen, mein "Feuereifer" ließ langsam nach und es war, als ob ich nach einer durchfeierten Nacht langsam wieder nüchtern wurde. Meine Kleidung klebte mit Schweiß durchsetzt, an mir, als ich versuchte meinen Centurio zu stützen.
    Ich brachte jedoch wieder etwas Abstand zwischen uns, als Serapio plötzlich sein Schwert zog. Mit schmerzerfülltem Ausdruck erwiderte ich seinen glasigen Blick, der mehr durch mich hindurch ging, jedoch auch immer wieder Halt in meinen Augen fand. Sein zustand quälte mich mindestens ebenso wie ihn, vor allem, da ich wusste, welche Hölle sich gerade wieder vor seinem inneren Auge abspielte und er sprach mich an, mich als einen Freund einen Kameraden im gemeinsamen Kampf, als Bruder. Ich schluckte schwer.


    Trotzdem war ich drauf und dran, ihm eine runter zu hauen, egal, was Rang und Titel sagten. Er musste sich zusammenreißen, wenn wir hier wieder herauskommen wollten. Gerade als ich etwas erwidern wollte, schnappte der Vigilentribun, den ich für einen Aungeblick vergessen hatte, sich Serapio und drückte ihn unsanft an die Wand, um ihm zornig aber beherrscht, laut und eindringlich einige scharfe Worte entgegen zu schleudern.
    Dann wandte sich der Offizier an mich, sah mich durchdringend an und flüsterte seine Frage. Ein wenig mitgenommen von dem Ganzen antwortete ich erst nach einem kleinen Moment, dann aber kurz und verständlich. "Nach Parthern, er ist gerade in Parthien, der Schlacht am Chaboras. Die Parther haben dort Brandmittel eingesetzt, Pech, brennende Fässer und ein riesiges Inferno angerichtet.“


    Mein Herz schlug mit dieser Erinnerung schneller, aber ich biss die Zähne zusammen und ließ die Bilder der parthischen Schlachten nicht zu. Weil ich meinte, etwas von der Treppe zu hören, aus der uns dunkler Rauch entgegen schlug, der uns Tränen in die Augen trieb und vor deren Absatz wir nur ein paar Meter entfernt standen,wandte ich mich um.


    „Erbitte die Erlaubnis, mich nach da oben durchzuschlagen, ich glaube, ich habe etwas gehört.“
    Ich war nicht sicher, aber noch immer so begierig darauf etwas zu tun, zu handeln, dass ich keine Sekunde zu lang still stehen konnte.

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    ...er folgte dem Centurio bis in ein schmales Treppenhaus und drückte den Mann dort an die Wand und sah im mit zornes starrem Blick in seine Augen ...


    "Verdammte Scheiße Centurio, reißen sie sich zusammen! Wenn der Feind da draussen ist gilt Schlachtdisziplin! Ich bin hier der ranghöste Offizier und sie werden in Zukunft warten bis ich den Befehl gebe verstanden?"
    ...


    Erschrocken starrte ich in das zornige, russgeschwärzte Gesicht des Tribuns, der mich auf einmal fest im Griff hatte. Verdammt, wie hatte ich den vergessen können? Es war aber nicht Terentius Cyprianus, den ich hier eigentlich eher erwartet hätte... Der Mann trug auch nicht unsere Uniform, gehörte der überhaupt zu uns? Mein Misstrauen regte sich. Auch die Späher hatten uns doch verraten! - Irgendwas stimmte hier nicht... mein Schädel dröhnte, meine Gedanken rasten wild im Kreis, wie ein Wirbelsturm, fassten hier einen Fetzen der Wirklichkeit, und rissen ihn mit sich, nur damit er gleich wieder entglitt, während das Inferno um uns toste, und Bilder daraus hervorbrachen, in einem unsagbar starken Strom, der über mich hinwegbrauste, an mir zerrte, an jeder Faser von mir, und mich ganz mit sich fortreissen wollte, so wie der schnellströmende Fluss die Körper der Toten mit sich schwemmte. Einen sah ich genau... seine ausgebleichte Tunika, die sich aufbauschte, die weisse Gischt um ihn und das tiefe Rot der klaffenden Kehle, noch einmal hoben die Wellen ihn hoch, schüttelten ihn wie eine Puppe, dann zog ihn die Rüstung unaufhaltsam in die Tiefe, die Wogen schlugen über ihm zusammen und er war für immer verschwunden.
    Vollkommen verwirrt, und hilflos, hastete mein Blick umher, versuchte die Rauchschwaden zu durchdringen, hinter denen ich den Feind erahnte, heftete sich einen Moment auf den Augen Macros, aber der sah mich so gequält und mitfühlend an, dass es sich zur Gewissheit verdichtete - irgendetwas war völlig verkehrt hier... irgendwas mit mir. Dennoch liessen die Befehle des Tribuns mich ganz von alleine reagieren, so sehr war mir der Drill in Fleisch und Blut eingegangen. Mich zusammenreissen.
    "Jawohl Tribun!" keuchte ich, zerknirscht über meine Disziplinlosigkeit, und straffte mich, soweit mir das, so an die Wand gedrückt, möglich war. "Verstanden Tribun!"
    In dem heillosen Chaos war das gerade das einzige, was eine Art festen Halt bot - der Tribun hatte das Kommando, er befahl, und ich musste nicht entscheiden was zu tun war, in dem ganzen entsetzlichen Wirrwarr...

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  • Zwar wusste Durus nicht, was der Centurio da faselte, doch im Grunde spielte es auch keine Rolle - wo waren seine Familiares? Albina fehlte noch immer! Er wollte gerade beginnen, sich durch die geschäftigen Vigiles und erstarrten Schaulustigen zu schieben, als Arvinia ihn auf sie hinwies. Als er sich jedoch umwandte, musste gerade noch feststellen, dass Albina ebenfalls in Ohnmacht fiel und von zwei Vigiles versorgt wurde. Im Augenblick blieb dem Pontifex jedoch nichts anderes übrig, als ihnen seine Cousine anzuvertrauen.


    Er selbst wollte nun endlich wissen, was aus dem Haus wurde, das noch immer lichterloh brannte, obwohl die Vigiles nun endlich begannen, etwas zu unternehmen. Das Atrium brannte nun gänzlich, ein Teil war bereits eingestürzt und gerade als Durus sich das Dach ansah, gab auch das Vestibulum nach: Krachend stürzte die Eingangshalle und die altehrwürdige Porta zusammen, wirbelte glühend heißen Staub und Funken auf. Ob es auch den stets kranken Ianitor Stesichoros getroffen hatte?


    Schlagartig wurde es dem Tiberier klar, dass die vordere Villa kaum zu retten war - vielleicht ließ sich zumindest der Wirtschaftstrakt mit dem Garten retten? Er wusste ja, wie die Villa aufgebaut hatte und gedanklich stellte er sich die gesamte Anlage nun vor: Hier an der höher gelegenen Seite der Villa war das Atrium eingestürzt, ebenso die Fassade - die tieferen Teile beherbergten Garten und Sklavenunterkünfte. Da der Weg durch das Atrium versperrt war, bot sich eigentlich der Weg durch den Garten an - vielleicht wenn man die Mauer des Anwesens durchbrach und direkt ins Peristylium ging und von dort aus das Feuer bekämpfte?


    Der Centurio wollte sich gerade wieder an die Arbeit machte, als Durus ihm hinterherrannte und an der Schulter packte.


    "Centurio, wenn ihr diese Mauer hier einreißt, kommt ihr in den Garten - dann könnt ihr das Feuer von mehreren Seiten angreifen. Wir haben da auch einen Brunnen!"


    Durus japste und spührte sein Herz rasen - das war alles zu viel für ihn!

  • Zitat

    Original von Decimus Furius Licinus
    Er schlug die Augen auf und sah sich etwas verwirrt um.


    Ich riss die Augen auf und sah den Licinus vor mir den ich, Deja Vu sei dank für meinen verstorbenen Verwalter Pocius hielt der beim Brande meiner Villa Rustica in den Flammen umgekommen war war ich verwundert.


    Porcius, war die Sesterze für Charon nicht genug?


    Wirauf ich wieder das Bewusstsein verlor

  • Auch sie musste immer wieder husten, schnappte ächzend nach Luft und bog den Rücken durch, um wenigstens einmal tief durchatmen zu können. Es war von Glück zu sagen, dass Cato Crista recht gut festhielt, sodass sie nicht von seinen Armen runterfiel. Die verkrampfte Faust lag auf ihrem Brustkorb und die andere Hand hielt sich an seiner fest. Mit jedem eiligen Schritt den Cato ging rutschte die Decke Stück für Stück runter, bis sie durch einen Luftzug von ihr runtergerissen wurde. Der Luftstrom liess die Decke nach oben schweben und dann langsam die Treppenstufen hinunterflattern, wo sie Feuer fing und wie ein mittlerer Feuerball auf den Stufen zu liegen kam. Die Vigiles, die dem flüchtenden Paar zu Hilfe eilen wollten, mussten die entflogene Decke auf jeden Fall sehen.


    Crista atmete auf als ob ihr eine Last genommen worden sei. Doch sie wachte nicht auf, der Hitze und gleißenden Helligkeit zum Trotz, die die Flammen verursachten. Wegen dem Luftmangel begann sie in kurzeren Abständen zu atmen, was sie sehr anstrengte. "Ca.. to..." flehte Crista, sichtlich außer Atem kommend, schrie hörbar laut und gequält auf. "Weg..." Vielleicht bekam sie nach diesem Schrei mehr Luft? Wenn nur diese blöde Dunkelheit nicht wäre, die sie gefangen hielt. Diese Dunkelheit sollte endlich weggehen. Crista liess Catos Hand los, bog den Rücken ein weiteres Mal durch und schrie ein zweites Mal. "Geh weg..." Natürlich meinte sie die undurchdringliche Schwärze vor ihren Augen und nicht Cato. Sie hatte keine Ahnung von dem was um sie herum vorging, wusste nur, dass sie Luft brauchte.

  • In der Schwärze des Treppenhauses wurde es einen Moment noch schwärzer, just in dem Moment, da Cristas Decke sich vor meine Auge legte. Die Panik in mir wurde noch stärker, sah ich doch nichts und schrien meine Lungen nach frischer Luft. Und unweigerlich atmete ich schnell ein und aus, etwas dämpften Tunika und Decke den Rauch, dennoch musste ich immer stärker Husten und geriet ins Stolpern....


    Das die Decke sich vom mir löste, das sie von der Heissen Luft erfasst wurde, die das Treppenhaus hinauf stieg, bekam ich nicht mit. Ich sah auch nich nicht, wie sie immer höher und höher stieg, bevor sie dann Flammen fing und wieder zu Boden ging. Ich bekam auch nicht mit, das sie schon fast das Haus verlassen hatte, bevor sie zu brennen begann, bevor die lodernden Flammen sie erfassten und sie direkt vor einigen Vigiles zu boden sinken liessen.


    Crista und ich waren weit weg, ich hustete, bekam kaum mit, was Crista sagte. Ich lief und lief, wie weit wusste ich nicht, ein Stockwerk, oder zwei, oder gar drei,.. das konnte ich nicht sagen, für mich müssten wir jeden Moment den Styx erreichen. wir mussten raus aus dem Treppenhaus, doch ich konnte keinen Ausgang sehen, ich konnte nicht die wände sehen, ich konnte nicht die Stufen sehen. Ich geriet ins Stoplern....


    "Crista, ich liebe dich," schoss mir durch den Kopf.


    ...... ich stolperte, doch ich fiel nicht, ich lief nur weiter gerade aus. Doch ich lief nicht gegen die Wand, ich lief weiter gerade aus, ich merkte kaum, das der Rauch immer weniger wurde, ich merkte nur, das ich immer schneller wurde. Bis ich dann doch an einer Wand zum Stehen kam. Allerdings war es nicht eine ganze Wand, es war mehr ein Art Balkon.


    Vor uns war der Himmel der Stadt, unter uns war ein kleiner Wirtschaftshof, der Menschen leer war. Ich blickte nach unten, es war der einzige Weg. Ich schwang mich auf die Mauer, Crista fest in meinen Armen,....


    .....und sprang.....

  • Die unfreiwillige Reise durch Hitze und Helligkeit ging weiter. Die starken Arme Catos hielten sie gut fest. Crista hechelte, versuchte weiterhin Luft einzuatmen und sank nach der plötzlichen Rückendehnung erschöpft in sich zusammen. Ihrer Meinung nach dauerte es eine unendliche Ewigkeit bis plötzlich ein angenehm kühler Windhauch ihre erhitzten Wangen kühlte. Gierig sog Crista die Luft ein, pumpte hustend Luft in die rauchigen Lungen. Der Windhauch riss nicht ab, weil Cato in diesem Moment mit ihr vom Balkon sprang. Der Windhauch hielt sogar an, wurde stärker und stärker, bis er abrupt endete. Das war ein ziemlich abruptes Ende! Ein neuer Hustenanfall trat auf, quälte den Brustkorb. Die verkrampfte Hand dagegen öffnete sich kein bisschen, würde es wohl niemals mehr tun. "Geh weg..." wiederholte sie stöhnend, hielt seufzend inne. Schwer sackte ihr heiß glühender Kopf nach hintenüber über Catos starken Arm. Man hatte Crista vor wenigen Stunden einen Zopf geflochten, verbrannte Strähnen zierten die pochenden Schläfen. Nach der ganzen Aufregung wusste ihr Körper nicht was er tun sollte: schwitzen oder frieren. Er entschied sich für letzteres. Erneut rannen spürbare Gänsehautschauer über Cristas Haut, brachten die seit Tagen bewusstlose Sklavin dazu zu zittern.

  • Dragonum nickte Marcos dankbar zu und sah dann wieder zu Serapio ...


    "Gut! Also wir werden uns um die versprengten Reste unserer Truppen kümmern Centurio! Ich will niemanden mehr verlieren klar also wir holen unsere Jungs hier raus und achten darauf das weder Feuer noch verdammte Parther uns erwischen! Die Rettung der Verwundeten hat oberste Priorität!"


    Kaum das er geendet hatte stellte Marcos seine Frage und Dragonums Gesicht blickte den Aufgang hinauf, von Ruß und Schweiß bedeckt, ein wirrer Haarschopf ohne den gewöhnten Helm ohne Form ... in diesem Moment tauchte die Decke auf und fing Feuer, erst stutzte Dragonum dann resignierte er ... nicht konnte hier überleben sie waren zu spät ... verdammt! Doch plötzlich ist ein Schemen zu sehen ein Mann, halb verdeckt vom Rauch, der eine Frau trägt. Dragonums Seele jubiliert und der Tribun lässt vom Centurio ab ... doch dann ist der Mann wider weg ... durch eine Tür, ohne die anderen anzusehen läuft Dragonum los ...


    "Schnell hinterher! Bei Fortuna wir haben sie gefunden!"

  • Ruckartig fuhr Appius herum, ha da hatte der Mann doch etwas brauchbares ausgespuckt, Appius klopfte ihm kurz auf die Schulter und verschwand dann zu den Werkzeugwägen ...
    Kurz darauf zogen etwa 20 Vigile, bewaffnet mit allerlei Werkzeug, über die Straße und beganen der Mauer zu leibe zu rücken, welche bei der imensen Kraftanstrengung schon kurz darauf nachgab, während einige Vigile noch die Trümmer beiseite schafften machten die übrigen daran einige Spritzen in den Hinterhof zu bringen um von dort auch arbeiten zu können ...

  • Albina versuchte durch das Dunkel wieder ans Licht zu kommen. Sie war sich des regen Treibens um sie herum völlig bewusst, aber vermochte nicht, die Augen zu öffnen oder ihre Lippen zu bewegen. Gefangen in ihrem geschwächten Körper konzentrierte sie sich auf das Geschehen um sie herum. Sie bemerkte, wie sich etwas neben ihr tat. Ganz in ihrer Nähe schien jemand zu sein. Und dann war dieser jemand ihr auf einmal noch näher. Sie konnte dessen Atem auf ihrem Gesicht spüren. Nur ganz leicht, aber dennoch eindeutig. Wer war das? Und auch wenn alles in ihr wusste, dass das nicht sein konnte, galt ihr erster Gedanke Verres. Nie war ihr jemand näher gewesen... Ihr Herz zog sich zusammen, als sie sich wieder einmal mit Bitterkeit und Schmerz bewusst machte, dass Verres schon lange tot war. Doch der Schmerz weckte einen Teil in ihr, der vorher im Dunkel gelegen hatte, und sie spürte, wie langsam ihre Kräfte zurückkehrte.
    Zunächst reichte es nur für ein leichtes Flattern ihrer Augenlieder, doch dann, im zweiten Anlauf öffnete sie die Augen und blickte in das Gesicht eines Fremden. In ihren großen blauen Augen standen unzählige Fragen, die ihre Lippen aber noch nicht auszusprechen vermochten...

  • Pictor kniete immernoch über die Patrizierin gebeugt und begutachtete gerade ihre Beine doch die waren in Ordnung ... sehr in Ordnung ... "Behersch dich alter Narr!" schalt er sich in Gedanken selbst und dann als er gerade wieder weiterziehen wollte öffnete die junge Frau ihre bezaubernden Augen ...
    Pictor sah sie sanft lächelnd an, wenn sie wach war würde das erheblich einfacher sein ...


    "Wie fühlst du dich? Du bist in Ohnmacht gefallen und meine Kameraden haben dich hierher gebracht damit ich nachsehe was mit dir ist! Fühlst du dich gut oder schmerzt irgendwas?"


    Pictor machte einen leicht besorgten Gesichtsausdruck, wie er es immer tat wenn so junge Menschen seinen Arbeitweg kreuzten ...





    Miles Medicus

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum


    Der Trebellier kam gar nicht mehr dazu zu antworten, denn als er in die selbe Richtung sah, wie ich, tauchte vor und das Stück Stoff auf, das in einer einzelnen, sengenden Flamme verbrannte. Atemlos starrte ich zu diesem Fleckchen der Treppe mit dem schrecklichen Verdacht, dass mit dieser Decke auch unsere letzte Hoffnung darauf, Lebende zu finden, in Flammen aufgegangen war. Ich verspürrte das Gefühl versagt zu haben, im selben Moment, wie ich es im rußigen Gesicht des Vigilen zu sehen meinte.


    Mein Hals war trocken, der Schweiß rann mir Wangen und Nacken hinab.
    Und dann plötzlich, gerade als das Bild dieser brennenden Decke vor meinen Augen verschwamm: der Schatten der Gesuchten, Schemen die von zwei menschlichen Wesen rührten. Ein riesiger Wacker fiel mir vom Herz und ich hatte das Gefühl trotz brennendem Rauch in den Lungen wieder freier Atmen zu können. Als der Mann, mit der jungen Frau auf den Armen wieder aus unserem Blickbild verschwand, gab es auch für mich kein Halten mehr. Ich wusste wieder wieso ich hier drin war, wieder ganz genau, was meine Bestimmung war, worauf ich geschworen hatte. Nach wenigen Schritten war ich auf Dragonums Höhe, lief das Stück des Treppenabsatzes hoch, von dem Teile unter mir wegbrachchen, sprang über eine niedrige Feuerwand, zu einer Tür, durch die wir die Beiden hatten verschwinden sehen und fand mich plötzlich in der stechenden Klarheit der Nachtluft wieder, auf einem kleinen Balkon.


    Kaum dass meine tränenden Augen im Dunkeln wieder etwas sehen konnten, weiteten sie sich vor Entsetzen.
    Denn ich war zu spät, kaum war ich durch die Tür gekommen, sah ich nur noch die beiden aneinandergeklammerten Gestalten von der Brüstungsmauer springen.
    "Nein." Es war nicht mehr als das lautlose Formen dieses Wortes mit meinen spröden Lippen, kaum mehr als ein entsetztes Flüstern.

  • Die Worte des fremden waren das erste, was wieder wirklich in Albinas Bewusstsein durchdrang. Sie spürte, wie das Leben wieder in ihre Glieder fuhr, streckte kurz ihre Beine, hob dann ihre Hände und fuhr sich langsam durchs Gesicht. Sie horchte in ihren Körper hinein, konnte aber keine Schmerzstelle ausmachen.
    "Ja... ich...ich glaube es geht mir gut." meinte sie dann mit noch schwacher, leiser Stimme und musterte den über sie gebeugten Soldaten. Sie war ohnmächtig geworden? Achja, das Feuer... sie wollte sich aufrichten und schauen, was in der Villa vorging, verwarf den Gedanken aber schnell, da sie merkte, dass ihr sogleich wieder leicht schwindelte. Sie fasste sich mit der Hand leicht an die Stirn und wandte sich wieder zu dem Soldaten. "Was ist mit ...mit den anderen? Sind alle in Sicherheit?"

  • Arvinia war heil froh, das zwei Vigiles ihr mit Albina halfen, denn Durus war alles andere als beschäftigt, total strapaziert von den ganzen Soldaten traf es wohl eher.
    Umso mehr freute sich Arvinia, als sie mitbekam wie Albina erwachte.
    Sie eilte zu ihr herüber "Wie geht es dir liebe Cousine? Du bist in meinen Armen ohnmächtig gewesen" die beiden Vigiles ignorierte sie völlig, denn die waren gerade nicht von interesse. Viel mehr im Interesse war Albina und die Rettung von Crista und Cato, wo blieben sie nur?

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum und Kaeso Caecilius Macro


    Die versprengten Reste der Truppe...unsere Jungs da rausholen... die Verwundeten retten...
    "Zu Befehl Tribun!"
    Obgleich ich immer noch keinen klaren Gedanken fassen konnte, und nur Rauch und Feuer sah, folgte ich ihm, und hetzte hinter den beiden anderen die Stufen hinauf, warf mich hastig zur Seite als ein Stück Treppenabsatz wankte und wegbrach, lief einen rauchgefüllten Gang entlang und hörte meinen pfeifenden Atem, Husten und Keuchen, und immer noch dieses Dröhnen, sah ganz kurz, mit tränenden Augen, verschwommen eine Gestalt, bevor diese in den nächsten Gang eintauchte; und ich fragte mich ganz verwirrt, warum die, die wir retten wollten, anscheinend vor uns flohen - vielleicht hielten sie uns ja für den Feind.
    Wieder schien der Boden unter mir zu wanken, mir war schwindelig und kotzübel. Endlich kam uns ein Hauch von frischer Luft entgegen, dann erreichten wir einen Balkon im hinteren Teil der Villa, wo das Feuer für den Moment noch nicht so weit vorgedrungen war. Ich sah Macros Entsetzen, aber gerade war ich nur noch dazu fähig, mich an dem Geländer festzuhalten, mir das rußige Focale vom Gesicht zu schieben, und in tiefen, tiefen Zügen gierig die nur wenig rauchige Luft einzusaugen. Erst als ich mich etwas klarer fühlte, und nicht mehr meinte, jeden Moment umzukippen, warf ich einen Blick nach unten in den Hof.

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    Klient - Decima Lucilla

  • Dragonum kam kurz nach Marco auf den Balkon und versuchte noch den Springenden festzuhalten doch es war zu spät, der Mann war bereits auf dem Weg nach unten ... samt der in seinen Armen liegenden Frau ... zwar war es nicht tief doch bei dem Gewicht der beiden mochte noch das ein oder andere kaputt gehen. Dragonum sah sich rasch um und sah dann zu den beiden Soldaten rüber ...


    "Also gut dann nichts wie hinterher wir müssen sie immernoch von hier weg bringen! Wir klettern als Mannleiter nach unten so hoch ist es ja nicht!"


    Also hiefte sich Dragonum über die kleine Mauer und kletterte ein Stück weit nach unten bis zwar seine Beine in der Luft hingen seine Arme jedoch um die kleinen Säulen der Brüstung lagen ... nun wartete er nur noch darauf das die Beiden CU'ler an ihm hinab kletterten ...

  • Gerade noch hatte Albina auf eine Antwort des Soldaten gewartet, als ihre Cousine sich an diesem vorbeischob und auf einmal vor ihr auftauchte. Albina erholte sich langsam und war mittlerweile wieder soweit bei Kräften, dass sie sich leicht aufrichtete und auf den Ellenbogen abstützte und kurz zur brennenden Villa hinüberschaute. Dann wandte sie sich zu Arvinia.
    "Ja...ja, ich denke es geht mir soweit so gut." Sie blinzelte kurz eine Strähne, die ihr ins Gesicht gefallen war, weg und fragte dann: "Was ist mit den anderen? Sind alle in Sicherheit?" Sie sendete ein Stoßgebet zu ihrer presönlichen Lieblingsgöttin Iuno, dass keinem ihrer Lieben etwas geschehen sein mochte.

  • Faustus Tiberius Dolabella riss die Augen auf und sah mich an als ob er mich für einen Geist hielt. Bevor ich eine Erklärung abgeben konnte verlor er wieder das Bewusstsein. Um ihn wieder in die Wirklichkeit zurück zu holen musste ich zu härteren Mitteln greifen. Ich holte einen Eimer Wasser und schüttete ihn diesen über den Kopf. Langsam kam er wieder zu sich.

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