Blitz und Feuer – Summanus' Zorn

  • Während die Vigiles seinem Tipp nachkamen, zwang Durus sich dazu, wieder etwas mehr zur Ruhe zu kommen. Unter Aufbietung aller Kräfte versuchte er eine Bestandsaufnahme zu machen, sich immer wieder an Zenons Forderung nach einer stoischen Haltung ermahnend. Sein Haus brannte, vieles war zweifelsohne verloren - doch letztendlich würde es nichts ändern, wenn er sich darüber aufregte! Er musste einen kühlen Kopf bewahren!


    Noch einmal blickte er sich um: Arvinia war da, Albina war da, Iuvenalis? Nein, Iuvenalis lebte ja nicht mehr! Dolabella? Ja, er schien ebenfalls in Ohnmacht gefallen zu sein - wahrscheinlich war der Verlust seiner Villa Rustica, seines Bruders und nun seines neuen Heims tatsächlich zu viel für ihn. Doch für ihn konnte er auch nichts tun - er wurde ohnehin bereits versorgt! Dann zu den Sachgütern: Es liefen eine ganze Menge Sklaven herum, die ihm bekannt vorkamen, einige konnte er sicher seinem Haushalt zuordnen. Doch eine derartige Bestandsaufnahme oblag wohl besser dem Maiordomus, der sich hier genauer auskannte. Die im Atrium gelagerten Güter waren achtlos auf einen Haufen auf der Straße geworfen worden - und die Wachsmasken der Ahnen? Er hatte sie in den Keller - aber hatten sie der großen Hitze standgehalten? Plötzlich erhob sich eine erneute Panikwelle in seinem Inneren. Er lief zum nächstbesten Vigilen oder Stadtcohortianer und packte ihn


    "Die Totenmasken meiner Ahnen sind noch im Keller! Sie müssen gerettet werden!"


    Die Männer, die sich von einem Balkon abhangelten (bzw. sprangen) registrierte er überhaupt nicht.

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberianus Cato


    .....und sprang.....


    Es war wirklich nicht besonders hoch, vielleicht drei Schritt, vielleicht etwas mehr und obendrein landeten wir direkt in einem Fuhrwerk, dessen Ladefläche voll mit Stroh war. Unter anderen Umständen hätte ich mich vielleicht gewundert, warum in einer Patriziervilla ein Karren mit Stroh stand, doch just in diesem Moment war mir das völlig egal, ich wollte nur Crista so weit weg vom Feuer bringen wie nur irgendmöglich.


    Einige Stunden zuvor :
    Der Verwalter hatte wirklich schlechte Laune, hatte diese dumme Küchensklavin es tatsächlich geschafft, eine Statue im Perystilum um zuwerfen und so zu beschädigen, das der ganze Körper in tausende Stücke zersprungen war.
    Zum Glück war der Kopf heil geblieben und so hatte es nur einen Boten zu den Steinmetzen gebraucht und ein neuer Torso war kurze Zeit später angekommen. In einer grossen Menge Stroh verpackt, lag sie jetzt der Ladefläche eines Fuhrwerks.

    "Bringt sie ins Perystilum, beeilt euch, vielleicht beheben wir den Schaden, bevor es den Herrschaften auffällt. Den Wagen lasst erst mal stehen..."


    Hätte er geahnt, was wenige Stunden später passieren würde, hätte er sicher andere sorgen gehabt.


    Zurück im Jetzt :


    Endlich konnte ich wieder frei atmen, es war eine Erleichterung, die mich den Schmerz der Landung vergessen lies. Schnell versicherte ich mich, das Crista in meinen Armen nichts passiert war, dann rutschte ich vom Fuhrwerk herunter...

    Was über mir passierte, bekam ich nicht mit, ich wollte nur so weit weg vom Feuer wie möglich. Ich sah die Männer auf dem Balkon über uns nicht, ich sah auch nicht, welche Gefahr sich hoch über uns zusammenbraute :


    Das Feuer hatte das Zimmer direkt über dem Balkon schon fast zerstört, hatte das Holz der Deckenbalken zum bersten gebracht und so die Decke zum Einsturz gebracht, einige Trümmer fielen in den Hof, doch der Grossteil fiel auf den Boden, direkt auf die Decke über dem Balkon auf dem die Männer standen und vom dem wir gesprungen waren. Die Decke ächzte, war sie doch schon vom Feuer geschwächt.
    Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie einstürzen würden.


    Doch ich bekam nichts davon mit, mit Crista auf dem Arm verschwand ich hinter einem Tor, die mich und Crista weiter weg vom Feuer führte, direkt zu einem zweiten Hof, dort rannte ich durch eine der zahlreichen Türen, direkt hinein in den riesigen Wirtschaftstrakt der Villa.

  • Das summanische Feuer hatte bis hierhin schon furchtbar gewütet. Vom Dachstuhl aus war es in das Innere der Villa vorgedrungen und hatte den vorderen Teil des weitläufigen Anwesens verwüstet. Vom göttlichen Zorn angefacht, hatte es sich unaufhaltsam seinen Weg gebahnt. Die Einwohner konnten einiges nach draußen und in Sicherheit schaffen. Aber alles andere war ein Opfer der Flammen geworden. Das Dach über dem Vestibulum – eingestürzt! Es hatte alles darunter zerschlagen, in Stücke gehauen, und unter sich begraben. Aus dem Atrium war ein groteskes Trümmerfeld aus schwelendem Schutt und heißer Asche geworden. In seiner Gier hatte das lodernde und gleißende Untier verschlungen, was ihm Nahrung gab.
    Doch das Hinterhaus stand noch und versprach weitere Beute.
    Aber die Gegner hatten sich formiert. Sie hatten eine Wand eingerissen und sich damit Zugang verschafft. Nun stellten sie sich dem Flammentier geschlossen entgegen. Es fauchte. Es zischte. Es schlug nach seinen Widersachern aus. Es schleuderte ihnen beißenden Rauch und glimmende Funken entgegen. Nun war aber die schlimmste Wut vorüber. Die Bemühungen der Helfer zeigten Wirkung. Die Flammen waren auf dem Rückzug. Sie wichen zurück und vergruben sich in das Innere der Trümmer, versteckten sich in schwarz zerfressenen Balken, und kauerten in Höhlen, die von weißer Asche bedeckt waren.

  • Mercatio beobachtete mit einiger Zufriedenheit wie die Flammen langsam zurückwichen, endlich hatten sie es unter Kontrolle bekommen. Sofort wurden Vigile abgestellt die die Einwohner hindern sollten ins Haus zu stürzen, da immernoch überall Gefahren lauerten. Die Vigile wusste das, schon oft hatte das Feuer sie auf seine erbarmungslose Art gelehrt das es nie ganz vorbei war bevor jeder Dampf verzogen war ...


    Die Vigile begannen die Aschehaufen, die bereits gelöscht worden waren, langsam und vorsichtig abzutragen, kamen dabei Flammen zum Vorschein wurden sie erneut mit Eimern und Spritzen bekämpft.
    Mercatio näherte sich indess dem Hausherren falls dieser noch etwas zu sagen hatte, leider war der Tribun nicht da ... den sonst hätte dieser das getan ...




  • Zitat

    Original von Kaeso Caecilius Macro und Tiberius Octavius Dragonum


    Eine Mannleiter, puh, ich war doch kein Akrobat! Aber Befehl war Befehl, ich kletterte also übers Geländer, liess mich daran herunter, bis ich mit ausgestreckten Armen neben dem Tribun hing, dann griff ich mit einer Hand nach seinen Schultern, hielt mich an ihm fest, verlagerte das Gewicht, bis es ganz auf ihm lastete. Er war ein kräftiger Mann, aber ich fürchtete doch, dass wir gleich beide hinunter in den Hof fallen würden, es war zwar nicht soo hoch, aber immer noch hoch genug sich den Hals zu brechen - sonst hätte es ja keiner Mannleiter bedurft um da runter zu kommen.
    Der kleine Mann, der da eben so locker heruntergesprungen war, musste einen Grashüpfer zu seinen Vorfahren zählen, oder auch eine Ameise, daraus zu schliessen, wie mühelos er bei all der Rennerei die reglose Frau in seinen Armen trug, möglicherweise auch ein Wiesel, so wieselflink wie er über den Hof zischte und flugs verschwunden war, oder vielleicht doch eher ein Kaninchen, so kopflos wie er vor uns davonrannte.


    Ja, was es nicht alles gibt. Ich jedenfalls hangelte mich ein Stück an dem Tribun herunter - sein Griff hielt, glücklicherweise - es war eine Aktion die mit grosser körperlicher Nähe verbunden war, was ich unter anderen Umständen sicherlich zu schätzen gewusst hätte, bei so einem markigen Mann, aber so wie die Dinge nun mal waren kämpfte ich zum einen mit der Schwerkraft und dem Gewicht meiner Rüstung, zum anderen mit Schwindel und Übelkeit. Ich fand Halt an seinem Gürtel, rutschte dann praktisch seine Beine entlang, schwang, an seinen Knöcheln hängend einmal hin und einmal her, daraufhin liess ich mich fallen, und landete, in die Knie gehend, ganz anständig auf dem gestampften Lehm des Hofes. Ich sah zurück nach oben, da leckten schon Flammen an den Stützbalken des Balkons.
    "Beeilt euch!", keuchte ich, und sprang erschrocken zur Seite als auf einmal von noch weiter oben Schindeln herunter regneten, dann grössere Stücke der Fassade folgten, und sich auch hier gierige rote Zungen gegen den Nachthimmel abzeichneten. Mir wurde klar, dass es jetzt an der Zeit war, vor allem uns selbst zu retten. (Hoffentlich sah der Tribun das auch so.) Mein Blick huschte, nach einem Ausweg suchend umher, als ein ganz jämmerlicher Laut an meine Ohren drang, aus der Richtung eines qualmenden Schuppens - es war ein dünnes Greinen voller Not, ein schmerzerfülltes Klagen, bei dem es jedem fühlenden Menschen das Herz zusammenschnüren musste!

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  • Zitat

    Original von Mercatio
    Mercatio beobachtete mit einiger Zufriedenheit wie die Flammen langsam zurückwichen, endlich hatten sie es unter Kontrolle bekommen. Sofort wurden Vigile abgestellt die die Einwohner hindern sollten ins Haus zu stürzen, da immernoch überall Gefahren lauerten. Die Vigile wusste das, schon oft hatte das Feuer sie auf seine erbarmungslose Art gelehrt das es nie ganz vorbei war bevor jeder Dampf verzogen war ...


    Die Vigile begannen die Aschehaufen, die bereits gelöscht worden waren, langsam und vorsichtig abzutragen, kamen dabei Flammen zum Vorschein wurden sie erneut mit Eimern und Spritzen bekämpft.
    Mercatio näherte sich indess dem Hausherren falls dieser noch etwas zu sagen hatte, leider war der Tribun nicht da ... den sonst hätte dieser das getan ...


    Durus sah, dass das Feuer sich langsam ein wenig beruhigte, andererseits hatte es niemand gewagt, an den Vigiles vorbei zurück ins Haus zu stürzen, weshalb auch keiner nach den Masken gesehen hatte. Langsam murmelte er


    "Stata Mater, ich gelobe dir einen Altar, wenn du die Masken unserer Ahnen vor den Flammen bewahrst."


    Vielleicht würde es etwas helfen - vielleicht nicht. In jedem Fall war es das einzige, was er wirklich tun konnte. Er erblickte den Optio, der sich ihm näherte und offenbar darauf wartete, Anweisungen oder Ähnliches zu bekommen.


    "Wir haben die Wachsmasken unserer Ahnen in den Keller geräumt - kann ich nachsehen, ob sie unbeschadet sind?"


    Vielleicht war es das beste, wenn er diese Angelegenheit selbst in die Hand nahm.

  • Mercatio nickte zum Zeichen das er verstanden hatte und überlegte kurz ob das wohl klug wäre ...


    "Im Keller dürfte es ziehmlich heiß geworden sein bei diesem Brand wir sollten noch einen Moment warten bis der Weg zum Keller freigeräumt ist und dan mit einigen Decken runtergehen, sofern du das wünschst?"


    Mercatio hoffte zwar wie immer das dies nicht der Fall sein würde aber er rechnete natürlich mit dem Gegenteil ....





  • Zitat

    Original von Quintus Tiberianus Cato


    Doch ich bekam nichts davon mit, mit Crista auf dem Arm verschwand ich hinter einem Tor, die mich und Crista weiter weg vom Feuer führte, direkt zu einem zweiten Hof, dort rannte ich durch eine der zahlreichen Türen, direkt hinein in den riesigen Wirtschaftstrakt der Villa.


    Einen langen Gang entlang, dann rechts ab, gleich wieder links, einen Hof überquert, einige Treppen herrunter...


    Ich war froh, das ich die Villa mittlerweile so gut kannte. Und ich war froh, das ich endlich wieder frei atmen konnte. Kein anderer Mensch begegnete uns, ich hielt Crista fest in meinen Armen, mochte mein Weg auch unkontrolliert sein, er war es in Wirklichkeit nicht.


    Es gab einen Ausgang aus der Villa, den kaum jemand kannte, es war auch kein wirklicher Ausgang, denn er führte nicht nach draussen, sondern in die Kanalisation und von da könnte ich Crista endlich in Sicherheit bringen. Niemand sollte sie wieder misshandeln können, niemals sollte sie wieder in Gefahr geraten.


    Raus aus der Villa, nur raus...

  • Zitat

    Original von Mercatio
    Mercatio nickte zum Zeichen das er verstanden hatte und überlegte kurz ob das wohl klug wäre ...


    "Im Keller dürfte es ziehmlich heiß geworden sein bei diesem Brand wir sollten noch einen Moment warten bis der Weg zum Keller freigeräumt ist und dan mit einigen Decken runtergehen, sofern du das wünschst?"


    Mercatio hoffte zwar wie immer das dies nicht der Fall sein würde aber er rechnete natürlich mit dem Gegenteil ....


    "Ja, das wünsche ich!"


    erwiderte Durus grimmig. Offenbar war diesem Optio nicht ganz klar, welche Bedeutung die Totenmasken für die Tiberier hatten - sie waren geradezu Beweise der Ehrwürdigkeit und des Alters der Familie!


    Wie Durus sah, würde es wohl auch nicht mehr lange dauern, bis der Keller wieder betretbar war, da die Vigiles flink arbeiteten.

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio und Tiberius Octavius Dragonum


    Angesichts der Höhe war ich nicht besonders motiviert jetzt noch akrobatische Höchstleistungen zu bringen, die Hitze des Feuers hinter uns, jedoch, versorgte mich gleich darauf mit dem nötigen Ansporn. Genau wie Serapio schon vor mir, ließ auch ich mich langsam an Armen, Schultern, Taille und schließlich Beinen des Tribuns herunter, während neben mir ein großer Teil der Fassaden plötzlich laut krachend zu Boden fiel. Ich zuckte zusammen, meine nassgeschwitzten Hände fanden irgendwo an dem Stoff, der den Mann über mir einhüllte Halt, bis ich schließlich mit den Füßen so nah dem Boden war, dass ich losließ.
    Zu meinem Leidwesen landete ich unglücklich auf einer der bereits herabgestürzten Schindeln, knickte um und fiel zur Seite, wo ich mich mit schmerzerfülltem Stöhnen und einem Arm abfing. Ein verwirrter Blick nach oben, wo immer noch der Virgiles hing, verriet mir den Grund für Serapios Sorge und mit dem selben Ausdruck im rußigen Gesicht, den auch er zur Schau trug, sah ich wie die Flammen sich langsam in das Stützgebälk des Balkons fraßen.


    Mit einem Mal jedoch erregte noch etwas anderes meine Aufmerksamkeit und als Serapio sich gleichzeitig mit mir in die Richtung eines vor Hitze qualmenden Schuppens drehte, wusste ich, dass die herzerweichenden Laute die ich da vernahm, nicht meinen flatternden Nerven zu verdanken waren -wobei die Tatsache, dass Serapio das Selbe hörte wie ich, nicht unbedingt ein Beweis dafür war.
    War da noch jemand in Not und unsere Odysee durchs Haus nicht ganz so sinnlos gewesen, wenn wir nun vielleicht, nach alledem noch Leben retten konnten?
    "Ich seh mal nach"
    Ich nickte in Serapios Richtung, in dem sicheren Glauebn, dass der Tribun inzwischen sicher war und trabte auf den Schuppen zu.

  • Dragonums Kopf war leer, keine Gedanken keine Aufgaben kei .. Moment ... da war doch eine Aufgabe sie war so groß das sie beinahe seine gesamte Gedankenwelt überlagerte ...


    FESTHALTEN


    Als dann die beiden Urbaner an ihm herab geklettert waren, wollte er warten bis diese ihm sagten er solle sich fallen lassen, aber dazu kam es nicht mehr ...


    Mit einem Ohrenbetäubenden Knall barst einer der Balken und der Balkon sackte im ganzen gut einen Meter hinab, wo er allerdings mit einem Ruck wieder stillstand als hätte er schon immer so ausgesehen. Dragonum verlor den Halt und stürzte rücklings auf den Hof, wo er zwar unverletzt aber stark stöhnend liegen blieb ...

  • Endlich war der Brand unter Kontrolle, aber Paulinus konnte sich daran nicht erfreuen. Seine Lungen hatten zu viel Rauch inhaliert und er lag noch immer ohne Bewusstsein am Boden. Die Soldaten der Vigiles kümmerten sich um die Erstversorgung und auch Paulinus war unter ihnen. Wenn es Momente im Leben eines Menschen gab die ihn veränderten, dann war dieser jetzt für den Rekruten der CU gekommen. Sein Leben hatte er riskiert, ist seinem Offizier fast ins Verderben gefolgt... und wofür? Für zwei Staturen aus Marmor, deren Vorbilder längst in der Unterwelt waren. Erst jetzt, vor dem Abgrund, ist ihm etwas wichtiges klar geworden. Nämlich das sein Leben wertvoll und zerbrechlich ist. Man sollte Bedachter damit umgehen und es voll auskosten.

  • Marhabal war gerade wie in den letzten Tagen auch in Gedanken in Rom umhergeschlendert. Er wollte etwas Obst einkaufen gehen aber selbst dies hatte am Ende vergessen. Wenn der Alte noch leben würde, so wußte er, hätte dies wieder fett Prügel gegeben und die auch noch mit recht.


    Als er in die Straße in der die Villa der Tiberier stand einbog sah er einige Passanten auf ihn zurennen die wild mit den Armen herumfuchtelten. Erschrocken blieb er stehen und sah ihnen im ersten Moment nach. Als er sich dann wieder herumdrehte um seinen Weg fortzusetzen sah er letztendlich den Grund für die Panik. Die Villa Tibaria brannte lichterloh. Er packte sich und rannte zum Eingang.


    Bei den Göttern, was ist denn hier los?


    Entsetzt sah er sich um. Welch ein wildes durcheinander...

  • Noch ehe Durus den Optio noch einmal nerven konnte, ob er nicht nun endlich hineinkönnte, kam der Maiordomus auf ihn zu, in der Hand mehrere Tabulae und begleitet von einem weiteren Sklaven.


    "Domine, ich habe die Bestände überprüft. Von den Sklaven sind die meisten herausgekommen. Bis jetzt vermissen wir dreiundzwanzig Sklaven, sowie Tiberianus Cato. Ich bin nicht sicher, aber ich denke, einige von ihnen sind in den Flammen umgekommen.


    Der Familienschatz ist fast vollständig gerettet worden, das konnten wir noch nicht ganz zählen. Die Einrichtung im abgebrannten Teil dürfte allerdings fast völlig verbrannt sein. Die Ahnenmasken scheinen gerettet zu sein?"


    "Das weiß ich nicht. Wir haben sie in den Keller gebracht."


    erwiderte Durus und versuchte, das ganze gedanklich zu fassen. dreiundzwanzig Sklaven waren zwar viele und manche waren vielleicht auch nur im Gewusel verlorengegangen und würden morgen wieder auftauchen, dennoch war dies natürlich ärgerlich (obwohl diese wohl nur Teil der sklavischen Belegschaft der Villa Tiberia waren).


    "Alles andere können wir erst morgen klarstellen. Diejenigen, deren Zimmer verbrannt sind, können anderweitig untergebracht werden. Den Göttern sei Dank ist ja der Großteil der Villa noch intakt. Es wird aber sicherlich teuer werden."


    Der Pontifex machte eine wegwerfende Handbewegung - ihm war das im Augenblick egal, er wollte in erster Linie wissen, wie es den Masken seiner Ahnen ging - die waren unersetzlich!

  • Mercatio hatte sich einige Vigiles geschnappt und begann nun den Weg Richtung Keller freizuräumen was sogar recht schnell ging da in diesem Teil die Löscharbeiten bereits abgeschlossen waren. Als sie schließlich die Tür erreichten stemmten sie sei auf und gingen mit nassen Decken umhüllt in den Keller ... doch schon nach kurzer Zeit kamen sie wieder ...


    "Es ist verdammt dunkel und stickig da unten Optio wenn wir nicht wissen was und wo wir suchen sollen könnte das Stunden dauern!"


    Mercatio nickte nur, was sollte er auch machen, zaubern hatte man ihm in seiner Ausbildung vergessen, daher ging er zu Durus hinüber ...


    "Pontifex? Es wäre wirklich hilfreich, wenn jemand der sich dort auskennt, uns begleitet."




  • Ich schlug die Augen auf und schloss sie wieder. Machte dann vorsichtig ein einelnes auf und schloß es sofort. Erst nach einigen Atemzügen nahm ich das andere und erst nachdem sich beide einig waren meldeten sie einen kurzen Zwischenstand an mein Hirn: Hier ist ziemliche Scheiße passiert! Dies ließ mich aufwachen, aufstehen und den Blick herumschweifen worauf mir gleich wieder schwindelig wurde. ich bin halt ein toller Held.

  • Zitat

    Original von Kaeso Caecilius Macro und Tiberius Octavius Dragonum


    Erschrocken hörte ich den Lärm, als der Balken brach, und sah den Fall des Tribuns. Verdammt, erst hatte er meinem Kameraden und mir einen relativ sicheren Abstieg ermöglicht, dann stürzte er selber ab! Während Macro den jämmerlichen Lauten auf die Spur ging, eilte ich zum Tribun, sah dabei misstrauisch nach oben, ob sich der Balkon jetzt ganz verabschieden würde. Ich beugte mich über den Mann, sah erst mal keine offensichtlichen Verletzungen, aber er schien benommen vom Sturz. Und schon kam wieder ein Schwall Funken und Ziegel hinunter, dazu knarrten unheilvoll die Balken, die uns überragten.
    "Tribun! Lass mich Dir helfen." Ich packte ihn unter den Achseln hindurch und zerrte ihn schleunigst in die Mitte dieses Innenhofes, aus der unmittelbaren Gefahrenzone heraus. Da atmete ich kurz auf. Der Schweiss rann mir über den Nacken, und wo das Metall meiner Rüstung die Haut berührte, hatte es rote Brandspuren hinterlassen. Ich versuchte, dem Tribun aufzuhelfen, und rief heiser zu Macro und dem Schuppen hinüber:
    "Macro, was ist da drin los?"

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  • Faustus Tiberius Dolabella öffnete langsam und vorsichtig erst das eine und dann das andere Auge. Nachdem er erkannt hatte wo er war stand er langsam auf. Ich packte schnell zu,denn er schwankte wie ein Betrunkener hin und her. Es würde wohl noch eine Weile dauern bis er völlig in Ordnung war. Solange werde ich bei ihm bleiben. In seinem Zustand konnte ich ihn nicht allein lassen.

  • Dicker, schwerer Qualm, wie er nur von Stroh, vielleicht ehemals feuchtem Stroh kommen kann, kam mir aus dem Inneren des kleinen Schuppens entgegen und ich hob die Hand vor mein Gesicht um nicht alles davon einzuatmen. Das Klagen vor mir wurde derweil immer wehleidiger und meine Bewegungen gleichzeitig ein wenig zittrig aus Angst mich gleich einem schrecklichen Szenario gegenüberzusehen. Den Kopf zwischen den Schultern eingezogen und die Augen zu tränenden Schlitzen zusammengepresst, folgte ich mehr meinen Ohren als den restlichen Sinnen. Gebälk und aufgeschichtetes Stroh brannten knisternd lichterloh, so hell, dass ich mich wunderte, nirgendwo den oder die Verursacher der herzerweichenden Laute zu entdecken. Doch die Geräusche kamen von rechts, wurden immer lauter als ich mich in diese Richtung wandte und ich kniete mich schließlich hin, um das Stroh beiseite zu schieben, dass hier noch unberührt war, jedoch nicht mehr lange sein würde. Vorsichtig rückte ich immer näher und endlich teilte ich das Heu so, dass ich die kleinen Notleidenden sehen konnte. In einer kleinen Mulde und jämmerlich maunzend hatten sich hier drei kleine Kätzchen, kaum einige Wochen alt, zusammengerollt und sahen mich nun verschreckt mit großen dunklen Augen an. Erleichtert, dass ich wohl nicht zu spät kam, auch wenn ihr Fell viel zu unnatürlich aufgewärmt war und mir selbst der Pelz schmerzhaft brannte, lächelte ich.
    "Hey, keine Angst ihr drei, ich hol' euch hier raus."
    Meine rechte Hand schloss sich um das erste Tier und zog es an meine Brust, wo es ein verdutztes Krächtzen von sich gab, die anderen beiden wurden gleich nachgeholt.
    "Sooo." Gerade als ich mich mit der Linken vom Boden abstieß um aufzustehen und endlich aus diesem verfluchten Rauch zu kommen, hörte ich jedoch, ganz leise noch ein leises Rascheln, kaum wahrnehmbar und unsicher, ob es nur von züngelnden Flammen verursacht war, arbeitete sich meine Rechte wieder fahrig durchs Heu, bis sie schließlich -ich glaubte gar nicht mehr daran- tatsächlich noch etwas Flauschiges ertastete. Ohne nachzudenken und besonders zärtlich zu sein, bei diesem letzten kleinen Unglückswurm, riss ich das schmächtigste Fellknäuel an mich und rannte die wenigen Schritte wieder nach draußen, bevor ich noch eines der Tierkinder fallen ließ, denn ich hatte sie verständlicherweise nur etwas notdürftig in meinen Armen platziert. Die kalte Luft die mir jetzt wieder entgegenschlug war so frisch, dass ich nicht anders konnte als einfach nur erleichtert so viel davon in meine Lungen aufzunehmen, wie irgendwie möglich. Und nach wenigen Sekunden lief ich wieder auf Serapio zu, rußig, breit grinsend und ein wenig wie ein frischgebackender Vater, während hinter mir langsam, aber trotzdem viel zu schnell, der ganze Schuppen in Flammen aufging.

  • Die junge Tiberia war wirklich sehr glücklich, dass ihre Cousine wohl auf war und sie nicht alleine auf diesem chaotischen Schlachtfeld, auf der einen Seite die Tiberier, deren Sklaven und die Vigiles und auf der anderen die geißenden Flammen.
    "Es beruhigt mich sehr, dass du wohl auf bist und ich nicht alleine hier rum steh, Durus ist auch total hektisch. Soweit ich das mitbekommen habe sind aber alle in Sicherheit meine Liebe, kein Grund zur Sorge." Dann überlegte Arvinia noch einmal kurz, sie hatte bis jetzt nur an die Familie gedacht und Durus, sowie Albina und Dolabella konnte sie in Sicherheit sehen, aber was war mit den Sklaven?
    "Ich glaube ein paar Sklaven sind noch eingeschlossen, aber sie gehen gerade rein und suchen nach ihnen und versuchen die Totenmasken zu retten. Crista und Cato sehe ich auch noch nicht, bei den Göttern .. hoffentlich sind sie nicht von den Flammen eingeschlossen."

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