[Grundausbildung] Marcus Hadrianus Barbatus

  • Corvus dachte ihn traf der Schlag, ein rascher Blick über die Schulter zeigte ihm daß die Equites bereits verschwunden waren und bei den Götter,...er war richtig sauer!
    Er wollte gerade loslegen als er seinen Optio ankommen sah, den er mit einem Sonderauftrag zur Principia geschickt hatte.
    Dem Optio Numerius Tullius Plennianus sah man schon von weitem Kopfschüttelnd näherkommen. Er plazierte sich neben seinem Centurio und teilte ihm die Nachricht mit welche er zu übermitteln hatte.
    Corcus nickte und wandte sich wieder den verzweifelten Probati zu, die gefangen in ihrer Schicksalsgemeinschaft immer mehr dem Untergang entgegen schritten.
    Milites!...Consistite!...Veniteeee....Cursim!
    Seine Stimme und sein Tonfall ließen keinerlei Toleranzen zu.
    Er baute sich vor den Männern auf die verzweifelt versuchten zumindest eine ordentliche Linie hinzubekommen.
    Mit steinerner Miene beobachtete er ihr Treiben und es schien Aeonen zu dauern bis sich auch der letzte Eingerödelt hatte.
    Corvus nickte dem Optio zu und dieser trat einen Schritt vor.
    [Blockierte Grafik: http://img262.imageshack.us/img262/623/brucewillisdp1.jpg]


    Mein Name ist Numerius Tullius Plennianus,...ich bin Optio und Vertreter von Centurio Titus Ateius Corvus.
    Er trat an die Linie heran und schlug dem Dicken rechts und links ins Gesicht, sodaß diesem der Helm in den Dreck fiel.
    Dieser Mann hat euch in die Bedrouille gebracht,...dieser Mann ist eine Gefahr für euch,...dieser Mann könnte es sein der als letztes sein Scutum hebt um die Testudo zu schließen,...dieser Mann...ist eine tödliche Gefahr für die Einheit!
    Er schritt weiter entlang der Reihe und schlug einem weiteren Mann ins Gesicht. Ungerührt fuhr er fort, seine Stimme war dabei ruhig und sachlich,
    Ebenso dieser Mann,... Er wies auf die Linie auf und ab,...
    Ich könnte jetzt jeden von euch züchtigen, weil jeder von Euch Schuld daran trägt!
    Er ging an den Anfang der Reihe und betrachtete Barbatus wie einen ungehorsamen Bruder.
    Ihr seid Eins,...eine Kette,...und die ist so stark wie ihr schwächstes Glied.... Stahlblaue Augen fixierten Barbatus.
    Er wandte sich fast gelanhgweilt ab und nickte Corvus zu,
    Ich will keine Kette die ihren Zweck nicht erfüllt,...die reißt! Zornig sah er die MÄnner an.
    Ich will keine Männer die Schuld am Tod ihres Kameraden sind!
    Er nickte dem Optio zu und dieser fragte, ruhig, gefährlich unerbittlich,
    War das deutlich?
    Spätestens jetzt dürfte klar sein, wer von den beiden Ausbildern die größere Gefahr darstellte.

  • So war das also, böser Ausbilder, noch böserer Ausbilder. Als der Dicke geschlagen wurde, hörte man im ersten Moment ein überraschtes Jammern, dann jedoch war bei ihm Stille. Vermutlich fragte er sich, ob er hier richtig war. Dann wurde der nächste geschlagen und man sah, wie dieser an sich halten musste um nicht plötzlich zurück zu schlagen. Das musste auch dem Optio und dem Centurio auffallen.


    Und dann stand der Optio plötzlich vor ihm. Seine Faust hatte sich bereits geballt, denn er war nicht bereit sich das gefallen zu lassen. Er wartete auf einen Schlag, nur auf die Zuckung der Hand des Optios und erwiderte dessen Blick mit leicht zusammen gekniffenen Augen. Dabei spürte er plötzlich einen leichten Stubser von der Seite und ein kaum hörbares Reiß Dich zusammen! Ob der Optio das auch gehört hatte, war sehr fraglich, denn es war fast mehr ein Zischen gewesen. Aber es hatte geholfen. Der Blick blieb zwar noch immer verkniffen und ernst, fast wütend, aber die Fäuste hingen schließlich mühsam entspannt an den Seiten.


    Als der Optio sich wegdrehte, biss sich Marcus feste auf die Lippen um seinen Wutanfall unter Kontrolle zu bekommen und schmeckte dabei bald Blut. Sein Kamerad neben ihm, dessen Namen er immer noch nicht kannte, zischte einmal mehr: Die bringen Dich um, wenn Du Dich nicht unter kontrolle hältst. Klar? Er sah ihn nicht an, aber gehört hatte er es. So nickte er ansatzweise um ihm zu zeigen, dass er verstanden hatte. Als der Optio fragte, ob seine Vorführung deutlich gewesen war, antwortete das ganze Glied, fast gleichzeitig und nur wenige nicht so laut wie die Anderen: "Ja Optio!" Sein Ja, Optio klang noch gepresst, was ihm wieder einen kaum sichtbaren Stups von der Seite einbrachte.

  • Optio Tullius Plennianus berachtete die Männer bei ihrer Antwort ganz genau,...und besonders in sein Herz geschlossen hatte er diesen Burschen der ihn eben so merkwürdig angestarrt hatte.
    Sein Blick ruhte allein auf ihn.
    Er trat zu Corvus und fragte nach dessen Namen. Verstehend nickte er und gab Hadrianus Barbatus mit einer unmißverständlichen Geste zu verstehen, daß er ein Auge auf ihn hatte.
    Corvus wartete bis der Dicke sich wieder eingereiht hatte und fand dessen Jammerei zum Kotzen. Was würde er wohl von sich geben wenn ein Barbar mit einer Streitkeule auf ihn eindrosch?
    Milites! Ihr werdet jetzt nocheinmal den Gleichschritt im Verband üben,...Optio Tullius Plennianus wird euch begleiten und gegebenenfalls korrigieren.
    Er sah das Entsetzen in einigen Gesichtern und räusperte sich.
    Parate vos ad iter!
    Die Rödelei ging los und bevor sich die Männer eingenordet hatten griff der Optio schon helfend ein,...er schien Bärenkräfte zu besitzen, denn die "Unterstützung" brachte die Probati brutal an die Stelle die er sich wünschte.
    Militeees!...aequatis passibus...pergiteee!
    Kopfschüttelnd sah Corvus zu wie sich der Trupp in Bewegung setzte und der Optio befahl wie eine Galeerentrommel den Rythmus,
    Laevum,...Leavum...Leavum...
    Sein kalter Blick glitt hin und her,...immer wieder griff er ein, schlug mit seiner Gerte auf nackte Waden.
    Er war kein grausamer Mensch, nur ein Veteran, dessen Leben schon zu oft wegen unfähigen und undisziplinierten Legionären in Gefahr geraten war. Das prägte ihn und die Männer die er ausgebildet hatte waren ihm nachher dankbar,...bei der Bluttaufe.

  • Er sah die Geste des Optios und erwiderte diese nur mit einem sturen Blick. 'Warten wir ab, wer von uns Beidem an Ende den Kürzeren zieht,' dachte er dabei und seufzte letztlich über sich selber, weil er merkte, dass er sich gerade wieder in die selbe Bedrouille zu manövrieren begann, die dafür verantwortlich war, dass er in Britannien nur noch bedingt eine Zukunft gehabt hatte. Er musste unbedingt seinen Jähzorn und seine Wut auf alles und jeden mit Autorität in den Griff bekommen. Die Empfehlungen seines derweil verstorbenen Patrons sich seinem Problem zu stellen, indem er in die Legion gehen würde, hatte er lange Zeit als lachhaft erachtet, aber wie er hier so stand, bemerkte er, neben seiner Wut, zugleich, dass er, sollte er das hier irgendwie überstehen, vielleicht die Chance bekommen würde sich selbst zu besiegen und gleichzeitig als Sieger aus dem Kampf hervorzugehen. Vielleicht! Vielleicht auch nicht!


    Auf den nächsten Befehl hin reihte er sich wieder ein und wich dem musterndem Blick seines Kameradens aus. Einmal bekam auch er die Gerte zu spüren, auch wenn sie seiner Meinung nach nicht korrekt war, aber er zwang sich darauf nicht zu reagieren und stur weiter zu laufen, im selben Rhytmus. Sie kam nicht wieder und er sah aus dem Augenwinkel, wie einer weiter vorne diese nun zu spüren bekam. Seine Unterlippe war innen schon stark geschwollen, so sehr biss er vor Wut auf dieser rum. Doch das Laufen half ihm sich auf das Eigentliche zu konzentrieren und wieder zu so etwas wie innerem Gleichgewicht wieder zu finden.

  • Die "Hilfestellung" des Optios wurde angenommen und es gelang den Männer tatsächlich einen halbwegs passablen Gleichschritt hinzubekommen.
    Zeit für ein paar Extras, dachte Corvus und befahl,
    Militeees...cursimmm!
    Laufen konnten sie ja,...mal sehen ob sie es auch im Verband konnten,...im Gleichschritt...

  • Scheinbar war der Status Quo zunächst in Ordnung, denn statt noch mehr der Probati zur Ordnung zu rufen, beziehungsweise zu prügeln, gab es den Befehl das normale Marschieren in den Laufschritt umzuwandeln. Doch genau darin sah er selber das Problem, denn er hatte gesehen, wie manche von ihnen liefen und sein Kamerad neben ihm sah das Problem wohl auch. Er zischte nach vorne einen Befehl, den er nicht verstehen konnte, aber scheinbar wurde dieser weiter getragen und so geland es, selbst dem Dicken, der nicht wirklich über Koordination verfügte, nach einigen Metern Missversuchen im Laufen sogar schneller zu Rande zu kommen, wie im normalen Gehen. Jeder richtete sich mit einem Mal scheinbar nach dem Dicken, der das Tempo und den Rhytmus vorgab.


    Irgendwie hatte er selber das Gefühl, der sich an den Rhytmus seines Nebenmannes und Kameraden anglich, dass dieser einmal ein guter Truppenführer werden würde, denn scheinbar behielt er den Überblick und ließ sich eher von Logik denn von Gefühlen lenken.

  • Corvus nickte halbwegszufrieden und rief ,
    Militeees,...consistiteeee!
    Und während der Optio darauf achtete, daß die Truppe auch halbwegs zum stehen kam raunte er,
    Achtung,...aufpassen jetzt!
    Corvus blieb an seinem Platz stehen und rief,
    Militeees,...ad dextrammmm! Und während der Optio diesen Befehl ausdruckslos und wissend um die Ratlosigkeit der Probati vernahm begab er sichvor die Gruppe und wies mit seiner Gerte auf den Äußerst Links stehenden.
    Du trittst auf der Stelle und drehst dich im Einklang mit deinem Nebenmann um 45°!
    Dann wie er auf den äußerst Rechts stehenden und sagte,
    Du machst halbe Schritte bis ihr wieder eine gerade Linie mit der anderen Seite bildet,...dann tretet ihr alle auf der Stelle bis ich den Befehl zum weitermarschieren gebe!
    Sein Blick lies keinerlei Fragen zu.
    Ad dextram....pergite...!

  • Der Dicke, den er ansprach, war nach den Schlägen, die er bereits kassiert hatte, eifrig alles richtig zu machen. Dabei so eifrig, dass es fast schon übereifrig war und irgendwann würde einfach schief gehen müssen. Diesmal jedoch machte er es genau so, wie der Optio sagte. Sein Nebenmann tat es dem Optio gleich und stand auch in einer Linie zu seinem Nachbarn. So auch Nummer drei, der noch einmal mit einem halben Schritt nachkorrigieren musste, wie auch sein Nachbar, die Nummer vier.


    So zog sich das Ganze Reihe für Reihe nach hinten und hier und da sah man, wie die Männer nachkorrigieren mussten oder es tatsächlich auf Anhieb schafften. Zwei am Ende mussten sogar von ihren Kameraden hinter ihnen ein Stück zurück gezogen werden. Sie schafften dies, als der Optio scheinbar schon auf dem Weg zu eben diesen Beiden war. Dann standen auch sie korrekt und liefen auf der Stelle.


    Er selber hatte unendliches Glück, denn sein Kamerad, mit dem er gelaufen war, war nicht nur besonnener, sondern auch aufmerksamer und klüger als er. Er zog ihn förmlich mit und so gelang es ihm, dass er genau wie er in der Reihe zum auf der Stelle laufen stehen kam. Dann war der Zug gedreht und sie liefen weiter, nun wieder im Gleichschritt, zwischendurch war der an einigen Stellen zum Stocken gekommen, auf der Stelle und warteten.

  • Corvus nickte und sah, daß sie sich Mühe gaben. Der Optio schien es gut erklärt zu haben.
    Bei den Männern sagte dieser,
    ...das geht noch besser! Milites!...aequatis passibus...pergite!...und ab!
    Er blieb stehen um zu sehen ob alle seinem Kommando folgten, mit Argusaugen überwachte er dabei die Auffälligen.
    Laevum,...Leavum...Leavum...
    Er machte nur eine ruckartige Bewegung schon ging einer von ihnen im Takt,...der Optio lief neben ihnen her.
    Laevum,...Leavum...Leavum...
    Corvus sah sie näherkommen und rief,
    Militeees,...ad sinistrammm!
    Der Optio sah die Männer an, hilfesuchende Blicke trafen ihn,...
    Das selbe in Grün,...nur diesmal bleibt der jeweils andere stehen und soweiter,...also...
    Er ging rückwärts von der gruppe weg und befahl,...mit ruhiger Stimme,
    ...ad sinistram!...pergite!

  • Und genau jetzt passierte es, was fast abzusehen war. Musste der Dicke vorher noch nur auf der Stelle treten und sich drehen, sollte er nun dabei eine Wegstrecke zurücklegen und irgendwie verpeilte er es total. Wären nicht neben ihm und hinter ihm jeweils ein Kamerad herrisch in leisen aber entschiedenen Befehlen gewesen, die ihn dirigierten, er hätte gänzlich versagt. Aber auch so kam er ins Stocken und mit ihm die Mannschaft. Letztlich aber stand er und trat auf der Stelle, hochrot im Gesicht auf Grund der für ihn peinlichen Situation und mit einem Ausdruck von leichter Panik im Gesicht, weil er schon die nächsten Schläge erwartete.


    Die Anderen hatten durch das Stocken etwas Zeit gehabt sich zurecht zu finden und waren dadurch sehr viel besser dran. Nur drei verloren in der Zwischenzeit komplett den Takt, aber auch sie waren recht bald wieder drin. Da er diesmal hinten in einer besseren Position stand, war es für ihn einfacher, auch wenn selbst er durch das Stocken zwischendurch den Takt verlor, nach fünf Schritten auf der Stelle aber wieder gänzlich drin war. Ein kollektives Atem anhalten entstand in der Gruppe, als der Optio scheinbar Anstalten machte zu dem Dicken zu gehen. Würde er es tun? Und wenn ja, was würde passieren? Noch mehr Schläge?

  • Selbst Corvus sah daß etwas in dem Verband nicht stimmte und machte sich auf dem Weg ihnen entgegen. Der Optio hingegen befahl.
    Milites,...consistite! State!
    Er trat zu dem Dicken und zeigte mit der Gerte auf ihn.
    Du,da,...vortreten,...aber zack!
    Der Dicke quälte sich durch seine Kameraden, die wie unbeteiligte Tonsoldaten im State verharrten, froh nicht selber diesen Weg gehen zu müssen. Schließlich stand der Mann vor dem Optio, rotgesichtig, verschwitzt.
    Der Optio betrachtete den Mann mit einer Mischung aus Ekel und proffessioneller Einschätzung. Wenn der Kerl schon beim Exerzieren an seine Grenzen gerät,...was würde der in einem Gefecht machen?
    Inzwischen war Corvus herangekommen und fragte,
    Was zum Mars ist denn hier los?...Optio,...Nuntio!
    Der Optio wandte sich dem Centurio zu und meinte,
    Dieser Mann ist für die Legion ungeeignet, Centurio,... Eine schwerwiegende Behauptung aber der Centurio vertraute auf die Fachkompetenz seines Stellvertreters.
    Er trat an den Dicken heran, der inzwischen totenblaß geworden war.
    Corvus schien ihn zu beschnuppern, wie ein Wolf ein Stück Aas. Schließlich nickte er. Du gibst deine Ausrüstung in der Horrea ab und meldest dich im Rekrutierungsbüro.
    Corvus kritzelte etwas auf eine kleine Wachstafel und reichte sie dem bibbernden Probatus.
    Das gibst du dem Offizier dort,...und jetzt geh´mir aus den Augen!


    Non probalilis!

    Centurio Titus Ateius Corvus



    Und während der Dicke mit hängenden Schultern und schluchzend den Campus verließ, ordnete der Optio die Formation neu indem er Männer mit der Gerte anzeigte wo er sie haben wollte.
    So stellte er Barbatus Vorne Rechts und seinen berateneden Kameraden vorne Links. Er selbst stellte sich mittig, dort wo vorhin noch der Dicke gestanden hatte.
    Corvus straffte sich und befahl.
    Militeees!...aequatis passibus...pergiteee!
    Wenn sie es jetzt nicht verstanden hatten,...wann dann?
    Militeees,...ad dextrammmm!

  • Ein schwerer Schlag für den jüngsten Sohn eines einfachen Bauern, der die Ehre und die Erlaubnis gehabt hatte in die Legion eintreten zu dürfen. Und auch das Muss, denn sein Vater war arm und konnte ihn nicht auch noch durchbringen. Nun musste er einen anderen Weg des Lebensunterhaltes finden und irgendwann würde man ihn in einer der Tavernen antreffen, wo er bedeutend geschickter zur Sache ging als in der Legion. Ja, er würde es letztlich sogar zu einer eigenen Taverne und eine kinderreichen Familie schaffen, aber das war noch in der Zukunft und heute nicht mal ein Traum.


    Ganz begeistert war Marcus nicht über den Stellungswechsel, aber er war sich sicher, dass er das nun hinbekommen würde. Einmal, weil er selten gezeigtes verlernte - bei Sachen die er las war das schon eher der Fall - und zum Anderen, weil der Ansporn nicht den selben Weg wie der Dicke gehen zu müssen, alle nun voran trieb, nicht nur ihn.


    Und so ging es weiter und als der Befehl a dextram kam, handelte er, wie der Optio es ihnen erklärt und bereits mehrfach selber und an ihnen gezeigt hatte. Wer genau hinsah, konnte zudem erkennen, das sein Kamerad auch vorne eine sehr gute Figur abgab und seine Führungspersönlichkeit mit guter Koordination und Anpassung zeigte. Diesmal lief die Drehung beinahe reibungslos, nur einer in der letzten Reihe vergaß für zwei Schritte den Gleichschritt, fing sich aber sofort wieder, noch ehe jemandem mehr auffallen konnte.

  • Na bitte,... dachte Corvus bei sich, wäre doch gelacht wenn sie diesem Haufen keinen Schliff beibringen würden.
    Militeees,...consistiteeee!
    Der Optio kam aus dem Block heraus und meinte lakonisch,
    Aufrücken.
    Die Lücke, welche er hinterließ schloß sich und am Ende der Gruppe tat sich ein Platz auf,...
    Corvus nickte seinem Vertreter zu und dieser stellte sich in diese Lücke.
    Männer, das letzte was wir heute im Verband über werden ist die Kehrtwende im Verband...also, macht mir keine Schande!
    Der Optio sagte mit der ihm gegebenen Ruhe und Gelassenheit.
    Beim Kommando stehenbleiben, Abstände einhalten...und um 180° drehen...nicht zuviel Schwung...danach in Hab Acht und auf Kommando weiter...
    Corvus räusperte sich und befahl,
    Militeees!...aequatis passibus...pergiteee! und nach ein paar Schritten, sie hatten kaum Zeit einen Rythmus zu finden,
    Militeees,...retroooo!

  • Kein Gemecker, kein Gehaue, kein Gebrülle. Sie schienen alles soweit richtig gemacht zu haben. Vielleicht nicht perfekt, aber richtig. Ein allgemeines Aufatmen schien sich durch die Menge zu bewegen und das ein oder andere verkniffene Gesicht entspannte sich leicht. Vielleicht würden sie das Ganze hier doch noch überleben. Vielleicht würde auch keiner mehr die Glocke tönen lassen müssen, sprich rausgeschmissen.


    Allesamt rückten sie auf, die dafür vorgesehen waren die Lücke vorne zu schließen. Ob der Optio nun stetig mit ihnen im Verbund laufen würde? Nun, dann würde er zumindest von außen nicht prügeln können, das hatte auch so seine Vorteile. Der Befehl die 180° Wendung zu machen klang nun nicht so schwer. Die Frage war nur, in welche Richtung drehen. Plötzlich hörte man von seinem Kameraden einen leisen Befehl für die erste Reihe und dieser wurde kaum hörbar aber laut genug nach hinten getragen.


    So kam es, dass sich alle fast gleichzeitig beim Befehl in die entsprechende Richtung drehten. Ein paar waren etwas zu schwungvoll, aber es gelang ihnen sich entsprechend schnell zu fangen. Mit einem Mal hatten sich alle um 180 Grad gedreht und der Zug kam zum Stop und stand still in besagter Position. Ob es zur Zufriedenheit war? Gespannte Stille herrschte.

  • Corvus nickte zufrieden,...für´s erste hatten sie es kapiert.
    Das geht mir alles noch zu lahm ab hier!...Wir werden die ganze Chose nochmal machen,....Militeees....consistite! Staateee! Als die Gruppe anhielt nickte er dem Optio zu und dieser übernahm das Kommando.
    Die ging um die Männer herum, wies wieder den einen oder anderen eine neue Position zu und bald hatte er neben jedem Unsicheren einen Sicheren stehen,...so sollte es eigentlich gehen.
    Also Männer, wir gehen jetzt das ganze Programm noch einmal durch,...enttäuscht mich nicht,...macht es anständig, sonst läßt uns der Centurio bei Fackelschein weiter exerzieren, bis es sitzt.
    Mit unbewegter Miene starrte er die Männer an.
    Milites!...aequatis passibus...pergite...und ab!! Laevum laevum laevum!
    Der Optio begleitete die Männer etwa 100 passus weit, achtete auf Fehler und zischte dann nur kurz um sie zu korrigiern...dann rief der Centurio,
    Militeees,...ad dextrammmm!
    Der Optio nickte und die Männer begannen zu stampfen,...
    Aciem dirigite,...verdammt haltet die Abstände,...weiter,...

  • Alles noch zu lahm? Ja bei den Göttern, was erwartete er am ersten Tag? Was ein... nein, er durfte jetzt nicht wieder wütend werden wegen sowas. Tief atmete er einmal ein oder wieder aus, bis er sich etwas beruhigt hatte. Das Ganze also noch mal. Nun, das konnten sie haben. Bis zum Fackelschein, na das konnte er haken.


    Er sah kurz zu seinem Kameraden rüber und hob kurz eine Braue fragend. Dieser schien in wohl zu verstehen, denn er nickte leicht. Dann kam auch schon der Befehl, dass sie los sollten und je länger die Strecke wurde, desto sicherer wurden die Männer. Die ersten Schritte gingen fast noch schief, aber mit jedem weiteren Schritt wurden sie ein Einklang. Hätte er aussen vor gestanden und das beobachten können, hätte er wahrscheinlich das Wort perfekt benutzt. Der Centurio und der Optio aber garantiert nicht, sa sie so stieselig waren und immer was zum Aussetzen suchten.


    Als der Befehl kam zu wenden, ging alles erstaunlich gut. Hier und da gab es leichtere Probleme mit den Abständen, aber keiner kam erstaunlicherweise aus dem Tritt. Es klang immer noch wie ein lauter Tritt von Dutzenden Stiefeln verursacht. Dann standen sie um 90 Grad gedreht und marschierten auf der Stelle.

  • Der Optio ließ seinen Blick über die Formation schweifen und nickte,
    Aequatis passibus,...pergite...Laevum ...laevum...laevum...
    Nach ein paar Passus ertönte wieder der Centurio,
    Militeees,...ad sinistrammmm!
    Aufpassen!,...Abstände ...und ab! sagte der Optio.
    Wieder ertönte das Stampfen...
    Nach der Vollendung der Richtungsänderung ertönte wieder
    Aequatis passibus,...pergite...Laevum ...laevum...laevum...
    Sie marschierten auf den Centurio zu.
    Milites,...oculos ad dextram!
    Und während die Formation an ihm vorbeimarschierte gab der Centurio etwa in der Mitte den Befehl,
    Militeees, consistite...ad sinistrammm...Stateee!
    Da stand sie nun vor ihm,...keine 5 Stunden alt, aber schon zumindest augenscheinlich eine Einheit.
    Corvus nickte und sein Blick holte den Optio zu sich.
    Milites, heute habt ihr den Eindruck gewonnen, was es heißt in einem Verband zu marschieren. Diesen Formaldienst werden wir jetzt jeden Tag vor der weiteren Ausbildung halten,...damit das sitzt. Ich will, daß ihr euch wie ein einziges Lebewesen bewegt, jeder von euch ist ein Teil dieses Ganzen...
    Sein Blick glitt über die Männer, dann nickte er dem Optio zu.
    Milites für heute ist die Ausbildung vorbei,...abite!

  • Es war auf Dauer schon etwas anstrengend sich immer darauf zu konzentrieren, was da gebrüllt wurde, aber irgendwie gelang es ihnen dennoch das ganze Prozedere einigermaßen gut über die Bühne zu bekommen und scheinbar auch für Optio und Centurio zufriedenstellend fürs Erste. Der ein oder andere fühlte sich schon müde und es war wirklich abzuwarten, wie das nach Stunden mehr an Training bei denen aufschlagen würde.


    Schließlich kamen sie vor dem Centurio zum Stehen und dieser sprach zu ihnen. Nun gut, das würden sie dann also so lange üben müssen, bis sie selbst im Schlaf noch marschieren konnten. Da kam doch Freude auf. Aber so es nicht wieder die ganze Zeit beanspruchte, sollte es den Meisten wohl recht sein. Keiner wollte nur marschieren.


    Als der Befehl kam abzutreten, verteilten sich die Probati und er kam endlich dazu sich mit dem Kameraden, mit dem er gelaufen war bekannt zu machen. "Salve, ich bin Marcus Hadrianus Barbatus," grüßte er diesen mit einem Handschlag und grinste. Das Grinsen wurder erwidert und der Kamerad sagte: "Titus Iccius Philotimus, freut mich Dich kennen zu lernen, Hadrianus Barbatus." Und so kamen sie ins Gespräch.

  • Sim-Off:

    Ich poste jetzt das Formaltraining nicht jedesmal, beende es lediglich mit dem Tagesbefehl. ;)


    Der Centurio kam auf den Campus und sah wie der Optio bereits die Probati im Formaltraining in die Pflicht nahm.
    Corvus sah sich das Ganze eine Weile an und winkte, damit der Optio die Gruppe zu ihm führte. Das Ganze hielt und verharrte im State.


    Er grüßte,
    Salvete Probati!...movemini!
    Heute werden wir uns dem Ringen widmen.Das Ringen ist eine Kunst, die ihr beherrschen müsst, solltet ihr einmal waffenlos auf einen Gegner treffen.
    Daher ist es nicht so wichtig, die Konditionen des sportlichen Ringkampfes zu beachten. Stattdessen ist Effektivität wichtig.
    Als besonders empfindliche Trefferzonen bietet sich Kopf, Hals und das Gemächt an.


    Er ließ die Worte wirken und tauschte einen ausdruckslosen Blick mit seinem Optio.


    Wir werden das Ganze heute üben - hierbei verzichtet ihr aber auf die drei Trefferzonen, damit am Schluss noch alle leben....Also versucht euren Gegner zu Boden zu bekommen...
    Bildet jetzt Zweiergruppen und beginnt den Kampf - Ausführung!

  • Sim-Off:

    Kein Thema ^^


    Das Marschieren war am Anfang noch etwas fehlerhaft gewesen, weil man über Nacht wohl ein wenig vergessen hatte, aber das ging schon ganz gut im Laufe der ersten Dutzenden Schritte und so kamen sie nach einer Weile vor dem Canturio zum Stehen. Dieser hielt seine Rede, die sie nun wohl jeden Morgen hören würden und somit sich auch darauf einstellen sollten, wie es schien.


    Er war sogar recht aufmerksam, wie er da so stand, obwohl er nicht sonderlich viel geschlafen hatte. Aber zwei Runden am Morgen laufen zum Kreislauf in den Schwung bringen und nun die Bewegung beim Marschieren hatten da schon einiges an Wunder bewirkt. Ringen, das war nicht unbedingt seine Stärke. Nicht weil er vielleicht nicht das Geschick oder die Kraft gehabt hätte, wobei seine Arme da sicher noch einiges mehr an Kraft verdienten, aber er war da nicht so der Erfahrene drin, denn er versuchte sich aus dieser Art Ärger meistens rauszuhalten, wenn es ging. Er hatte in seinem Leben schon anderweitig genug Ärger verursacht und eingeheimst.


    Nun aber stand er plötzlich einem Gegenüber, der zwar nicht unbedingt ein Riese, dafür aber ein Schrank war: breite Schultern, breite Hüften und Oberarme fast so stark wie seine Oberschenkel. Zumindest kam ihm das so vor. Dabei war der Kerl nicht fett, sondern einfach nur ein Muskelberg. Er hatte schon von ihm gehört Volusus irgendwas. Sollte wohl problemlos zwei Männer einfach zum Spaß mal hochgehoben haben. Er hielt das zwar für übertrieben, oder er hatte sie nacheinander hochgehoben, was man vermieden hatte zu erwähnen, aber wie er ihn nun so ansah, da wusste er, der würde nicht einfach.


    Er brauchte vermutlich mehr Geschick denn Kraft um gegen ihn anzukommen. Er überließ dem Muskelprotz den Angriff und wich dem ersten geschickt aus, stellte dem Mann das Bein und hoffte ihn zu Fall zu bekommen und dann niederringen zu können, aber er war schnell. Schneller als erwartet und nur weil er so muskelbepackt war nicht dumm oder ungeschickt. Dieser griff nach ihm und nur mit Mühe konnte er sich dem Griff entziehen und gelangte irgendwie so an die Seite des Gegners, dass er unter seinen Arm griff, einen Hebel ansetzte und sein Bein hinter dessen Bein verhakte und dann nach hinten ruckte. Zwar kugelte er sich, wie es sich anfühlte, fast den Rücken aus, aber es gelang ihm den Mann aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das dieser ihn aber auch noch packte und im Sturz irgendwie in den Schwitzkasten bekam, war nicht geplant. Er landete mit dem Rücken auf der Brust des Gegners und spürte, wie dieser, obwohl ihm die Luft weg blieb, zuzudrücken begann. Nur einige Ellnbogenchecks in die Seite, dort wo die Leber war, sorgte schließlich dafür, dass dieser los ließ.


    Andere Formationen waren geschickter oder schneller, da war der eine Gegner meist sehr schnell am Boden, weil einer von Beiden über unschätzbare Vorteile oder Erfahrung verfügte. Andere Paare landeten ähnlich auf dem Boden, zwei ebenbürtige oder vermeintlich ebenbürtige Kämpfer und dann gab es jene, die irgendwie mit dem Prinzip Ringen nicht viel anzufangen wussten, aber das waren die Allerwenigsten.

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