Die Gaue der Mattiaker - das Dorf der Sippe des Rodewini

  • Garlef grüßte Phelan gutgelaunt zurück und winkte seinen Kompagnon schon einmal weiter, damit dieser im Dorf Bescheid geben konnte, während er die Ankömmlinge begrüßte. Natürlich erinnerte er sich noch an Phelan. Er war sich zwar nicht mehr ganz sicher, worüber sie beide sich unterhalten hatten, aber nach dem ganzen Met und Bier war das auch nicht mehr so wichtig gewesen. Aber dass sie sich dabei blendend verstanden hatten, daran erinnerte er sich noch lebhaft.
    “Heilsa, Phelan. Heilsa, Witjon.
    Na, Phelan, hast du so von unserem Met vorgeschwärmt, dass dein Vetter sich nun selbst davon überzeugen möchte? Oder weshalb schickt euch Lando her?“

    In der Entfernung waren die anderen mit ihren Pferden gut zu sehen, aber auf die Entfernung konnte Garlef nicht ausmachen, wer da nun genau da war und wer nicht. Aber alle Gestalten sahen ein wenig angeschlagen aus.

  • Garlef! Es war Garlef! Phelan hatte sich zu sehr auf die andere Wache konzentriert und den erstgenannten nur aus dem Augenwinkel gesehen.
    Er begrüßte sie freundlich, schon mal ein gutes Zeichen, aber wieso sollte er sie auch nicht so begrüßen? Immerhin heiratete Lando bald eine Mattiakerin und solange war es auch noch gar nicht her, als sie letztes mal hier waren.


    "Ach Garlef, wir wollen uns nur überzeugen, dass euer Met wirklich gegen unseren ankommt, oder ob mir damals einfach nur zu sehr die Sinne verdreht waren und mir einen Streich gespielt haben." sagte er mit freudiger Stimme. "Aber .. Lando bittet euch um eure Gastfreundschaft für diese Nacht, wir sind lange gereist und ziemlich erschöpft. Wir müssen Rodewini noch ein zwei Sachen sagen, bevor die anderen kommen ..

  • Bei der ersten Bemerkung lachte Garlef tief und volltönend und wurde auch erst wieder ernst, als Phelan es wurde und um Gastfreundschaft bat. Seine Worte waren ein wenig merkwürdig, ein ganz klein wenig machte Garlef sich da schon Gedanken.
    “Ist es wegen der Hochzeit?“
    Was für Sachen konnte es schon geben, die Lando so bald schon wieder hierher trieben? Garlef schaute sich die beiden etwas genauer an und bemerkte Witjons noch immer ein wenig verkrustete Lippe. Der hatte sich wohl vor nichtmal einer Woche geprügelt, was aber mit der Sache hier entweder alles oder gar nichts zu tun haben mochte.


    Doch viel weiter kam Garlef auch gar nicht mit dem Fragen, denn er hörte von hinten schon die Schritte seines Sippenführers, Rodewini.


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    Rodewini, wie immer schon an der Kleidung als Anführer und Adeliger unter seinesgleichen zu erkennen, kam gemessenen Schrittes zum Tor und schaute doch recht skeptisch zu den Besuchern herüber.
    “Heilsa, Phelan Gunnarssohn“, grüßte er zunächst einmal recht neutral, wusste er ja auch noch nicht, worum es ging. Er war lediglich ein wenig erstaunt, jemanden aus der Sippe Wolfriks so bald wiederzusehen.

  • Während Lando beobachtete, wie Phelan und Witjon sich dem Dorf näherten, hörte Lando mit belustiger Miene, wie der junge Alrik ihn über die Verbindung zu den Mattiakern ausfragte.


    "Nein, sie gehört nicht zum Gesinde. Sie ist die Nichte des Rodewini, Tochter des Sarwolf. Rodewini persönlich hat auf die Verbindung bestanden, und auch darauf, dass sie mit mir eingegangen wird. Warum auch immer.", mittlerweile störte er sich nichtmehr daran, war Elfleda als Person doch Überzeugung genug, sich jeden Widerwillen gleich zweimal zu überlegen, "Unsere Familie ist in Mogontiacum und der Provinz nicht ganz ohne Einfluss, und Rodewini wollte dies nutzen. Beziehungsweise: er will es noch."
    Das Holz zwischen seinen Zähnen knirschte leise, während er seinem Lieblingszeitvertreib nachging, und beobachtete die Willkommenszeremonie zwischen den Männern am Tor und seinen Begleitern.

  • "Nein nein, nicht wegen der Hochzeit." entgegnete der junge Priester, um Garlef zu beruhigen. Würde irgendetwas nicht stimmen, hätte Lando auf keinen Fall seine beiden Vetter vorgeschickt. Er war ein Ehrenmann, nie hätte er feige im Hintergrund gewartet.


    Schon kam Rodewini hinzu, er hatte eine etwas fragende, skeptische Mimik. Es war ja auch verwunderlich, dass die Söhne Wolfriks so schnell wieder hier auftachten.


    "Heilsa Rodewini! Das ist mein Vetter Witjon." stellte er zuerst seinen Nebenmann vor wie es sich gehörte. Dann fuhr er fort.


    "Lando schickt uns, sie sind einige Meter hinter uns." Der junge Priester drehte sich kurz um und deutete auf den Horizont. "Wir erbitten deine Gastfreundschaft diese Nacht, wir hatten eine anstrengende und sehr kräfteraubende Reise hinter uns."
    achja, er sollte ja noch das mit Silko erwähnen, so fügte er schnell hinterher ".. es ist ein Mann aus dem Süden dabei .. soll ich dir sagen." wie Lando schon sagte, Rodewini würde wissen was gemeint ist.

  • Witjon folgte seinem Vetter wortlos zum Tor der Mattiaker. Er war auf der Rückreise von der Godin nicht mehr so schweigsam gewesen wie nach dem Zwischenfall im Lager der Menschenhändler und hatte sich mit den anderen über die Geschehnisse gesprochen. Silko hatte ihn noch einmal für die gute Umsetzung seiner Übungseinheiten gelobt und es wurde auch noch einmal knapp über Aquilias Tod geredet, doch dann hatte Witjon mit der Sache abgeschlossen. Die Nornen hatten ihrer Sippe einen Weg vorgegeben und der junge Ubier würde sich nicht weiter von Leid und Unglück ablenken lassen. Man musste sich auf die Dinge konzentrieren, die vor einem lagen, und nicht auf Zurückliegendes.


    Und nun saß er auf Skagas Rücken und sah Rodewini, den Mattiakerfürsten, wieder. Sie beide hatten sich bereits auf dem Thing kurz kennen gelernt und Witjon grüßte ihn mit einem knappen Nicken und mit einem leichten Schmunzeln, als er von Phelan unnötigerweise vorgestellt wurde. "Heilsa Rodewini. Schön dich wohlauf wiederzusehen."
    Während Phelan weiterredete schnaubte Skaga ungeduldig und stampfte mit dem Huf auf den weichen Boden und schickte große Wolken seines Atems in die kalte Luft hinaus.

  • Alrik runzelte die Stirn. Nicht ohne Einfluss? Natürlich nicht... schon sein Vater war hochdekorierter Tribun einer Legion gewesen, seine Mutter war als hochgebildete Magistrix Scriniorum aktiv gewesen. Warum sollte die nachfolgende Generation es am entsprechenden Ehrgeiz missen lassen?


    "Nichte von Rodewini... nicht schlecht, sicherlich eine gute Entscheidung. Es kann nicht von Schaden sein, Verbündete bei den Romtreuen Stämmen zu haben. Besonders wenn es die Mattiaker sind, einige der ihren waren in den Kämpfen gegen Modorok verlässliche Streiter, und kaum eine Gruppe konnte soviele Schwertträger stellen wie sie.", seine Miene wurde Ernst, ein Schwert war ein ungeheurer Besitz, soviel Wert wie ein kompletter Hof mit Getier und allem drum und dran; und er besaß keins.


    "Wir mussten das Schwert meines Vaters eintauschen, um nicht zu verhungern. Derjenige, der das Ding jetzt sein eigen nennt, hat wahrscheinlich das Geschäft seines Lebens gemacht. Und meine Mutter auf dem Gewissen. Sie starb an einer Vergiftung, verdorbenes Fleisch. Es hat meinem Vater das Herz gebrochen...", wie ihm auch, aber das wollte er hier nicht erwähnen. Gefühle hatten in Alriks Leben schon lange keinen Platz mehr. Freunde waren gefallen, zertreten im Schlamm eines noch so kleinen Scharmützels, die einzigen Menschen, die ihm erhalten geblieben waren, waren sein Vater und seine Mutter. Letztere durch die alltäglichen Gefahren eines nomadischen Lebens in den Wäldern und Sümpfen Midgards dahingerafft, ersterer enttäuscht und gebrochen vom Starrsinn seiner ehemaligen Kampfgefährten an einer Seuche im Blut, ausgelöst durch eine Verletzung im Kampf. Er gedachte ihnen jeden Tag auf's neue, weniger emotional, als als Gedächtnis an zwei Menschen, die ihm beigebracht hatte, was er musste, um seinen Daseinszweck zu erfüllen.

  • Oda hörte ihr zu und sah auch ihre Unsicherheit und Verletzlichkeit. Kein Wunder, je älter man wurde um so mehr überlegte man was man tat oder was sein würde. Als junges Mädchen von 14-15 war es einfach so. Sie war einfach so verheiratet worden, ihren Mann hat sie einmal gesehen und dann wieder zur Hochzeit. Sie hatte keine Ahnung gehabt was auf sie zukommen würde. Klar, sie hatte so einiges gesehen und auch, wie alle Kinder, die Tiere beobachtet aber was es wirklich bedeutete, für sie bedeutete, darüber hatte sie sich nie Gedanken gemacht.
    „Ach was, es ist doch klar das du dir Gedanken machst. Es wird auch Zeit das du heiratest. Was die Liebe betrifft, wenn er dich nicht ständig schlägt und sich einfach nimmt was er will, dann liebt er dich. Der Rest kommt mit der Zeit. Oh je ich höre mich schon an wie die alten Frauen.“ Oda sah sie verschmitzt an und wurde dann wieder ernst „ Aber es ist war, mit der Zeit lernt ihr euch kennen und auch was der andere mag und was nicht. Ich glaube das wichtigste in einer Ehe ist es zu versuchen den anderen zu verstehen und nicht immer seinen eigenen Kopf durchzusetzen. Wenn alle beide versuchen immer nur das zu erreichen was sie für richtig halten gibt es ständig Streit aber wenn man miteinander redet und aufeinander eingeht wird es ein wunderschönes Leben. Lass dir von ihm einfach nicht in das Hausgeschehn reinreden und du sag ihm nicht was er tun und lassen soll in dem was er so tut. Am besten ist es ihr haltet es so.Iim Haus hast du das das sagen und draußen er. Ich gebe dir eine guten Rat, lass einen Mann niemals an den Schlüssel für die Vorräte, ganz besonders nicht wenn er Freund und Bruder zu Besuch hat." Sie griff erneut nach der Hand ihrer Freundin " Komm lass uns nachsehen ob es noch ein paar bessere Äpfel gibt als den, den du meinem Bruder geschenkt hast.“
    Schmunzelnd zog sie Elfi mit sich weg Richtung Vorratskammer.

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    “Heilsa Witjon. Unter der Kruste erkennt man dich ja kaum“, witzelte Rodewini zur Begrüßung, allerdings etwas trocken.
    Seine Gedanken waren bei dem, was Phelan gesagt hatte. Rodewini wusste ja, dass Lando zur Seherin gehen wollte, und offenbar waren sie nun zurück. Und ebenso offenbar war die Reise wie erwartet schwierig gewesen. Aber sie waren zurück, und das wichtigste: Er lebte noch, um die Ehe einzugehen.
    Eigentlich passte es Rodewini nicht so ganz, den Amisvarier wieder aufzunehmen. Bis zur Hochzeit waren es noch drei Wochen, und Lando und Phelan waren erst vor drei Wochen hier gewesen. Das war fast schon auffällig, und Brautleute sollten sich nicht so oft sehen. Und dass er auch noch einen Südländer mitbringen musste, passte Rodewini auch nicht. Die Männer, die mit ihm schon mit den Römern in den Krieg gezogen waren, hatten schon den ein oder anderen dunkelhäutigen Sklaven mal gesehen. Aber die Alten und vor allem die Weiber würden bei seinem Glück wahrscheinlich gleich glauben, ein Troll oder zu groß geratener Dunkelalb wäre ins Dorf gekommen. Wenn er das erste Weib mit Kümmel werfen sah, würde er es wissen.
    Aber er konnte den angehenden Schwiegersohn seines Bruders ja nicht einfach vor den Toren lassen. Außerdem war es extrem unhöflich, einen Freund, der um Gastrecht bat, abzuweisen. Rodewini war ein Mann von Ehre. Wenn ein Freund um Gastrecht bat, dann bekam er es. Auch wenn diese Umstände ihm nicht unbedingt passten.
    Also winkte er nur leicht und deutete damit, dass sie hereinkommen konnten.
    “Die Gastfreundschaft meines Dorfes sei euch gewährt. Kommt herein, und lasst uns am Feuer über eure Reise sprechen. Ihr seht aus, als gäbe es da einiges zu berichten.“

  • Witjon erwiderte Rodewinis Scherz mit einem schiefen Grinsen. Gespannt erwartete er dessen Antwort auf ihre Anfrage, die wie geahnt positiv ausfiel. Er nickte dem Mattiakerfürsten dankbar zu und wendete sein Pferd. "Hab Dank für deine Gastfreundschaft." Und an Phelan gewandt: "Ich sage den anderen bescheid." Dann trieb er Skaga an, der - Matschklumpen und Grasbüschel aufwirbelnd - den Hügel hinaufpreschte. Dort angekommen winkte Witjon dem Grüppchen zu und rief: "Kommt, Rodewini gewährt uns die Gastfreundschaft seiner Sippe." Und schon hatte er Skaga wieder gewendet und kehrte nun in gemächlichem Trab zurück zum Dorf.

  • Woraufhin sich Lando langsam im Schritt mit den anderen zum Tor begab, größere Geschwindigkeiten ließ seine Verwundung, trotz der seltsamen Behandlung der alten Seherin, nicht zu. Als sie schließlich beim Tor angekommen waren, sah Lando den Rich, welchen er mit einem knappen Nicken grüßte, sowie die beiden Torwachen, die ihn und vor allem Silko mit interessierten Blicken musterten.


    "Heilsa Rodewini. So sieht man sich wieder, aber ich habe dich ja gewarnt...", er ließ sich langsam, mit schmerzverzogenem Gesicht von Hermod gleiten, und stützte sich dann auf den Speer, als er dem Rich die freie Hand gab, "Danke für deine Gastfreundschaft. Meine Begleiter Witjon und Phelan kennst du ja schon. Der schwarze Mann da ist Silko, ein Südmensch und ein treuer Freund und Wächter. Das dort ist Leif, ebenso Freund wie Gefährte. Achja, und der Mann dort mit dem kämpferischen Blick, das ist Alrik, Sohn des Leif, Sohn des Landogar. Die Seherin meinte, es wäre eine gute Idee uns einen den letzten Überlebenden unserer Sippe aus Magna mitzugeben... nun ist er hier. Aber nun gut... dürfen wir?", er blickte zum Dorfplatz, und irgendwie hoffte er, schon jetzt einen Blick auf seine Verlobte werfen zu können. Auch wenn er, verdreckt und blass wie er war, wahrscheinlich keinen allzu ansehlichen Anblick abgab.

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    Ruhig wartete Rodewini, bis Lando heran war. Ganz offensichtlich hatte er auf der Reise auch seinen Teil abgekriegt, denn er sah etwas blass auf und bewegte sich steif. Nachdem nacheinander alle vorgestellt waren und Rodewini jeden mit einem knappen Nicken begrüßt hatte, blieb sein Blick einen Moment länger an Alrik hängen. Den Burschen kannte er doch!
    “Natürlich, kommt herein. Braucht ihr einen Heiler?“
    Rodewini besah sich vor allem Lando und Silko mit erfahrenem Blick eine Sekunde, und entschied dann, dass es wohl nicht schaden konnte.
    “He, Eike, deine Mutter soll zum Dorfplatz kommen und sich unsere Gäste mal anschauen“, befahl er der Wache, die Lando bei seiner ersten Ankunft hier begrüßt hatte. Der junge Gerträger nickte nur knapp und folgte dem Befehl seines Anführers.
    Während er beiseite trat, damit die Gruppe mit ihm zum Dorfplatz gehen bzw. langsam reiten konnte, wandte sich Rodewini an Alrik.
    “Alrik Leifssohn, ich erinnere mich an dich. Das waren doch die Speerträger deines Vaters, die meine Flanke gerettet haben?“
    So sicher war sich Rodewini nicht mehr, in einigen Scharmützeln ging es nur noch drunter und drüber, so dass kaum einer wirklich sagen konnte, wer nun wem bei was genau geholfen hatte. Aber an Leif konnte er sich erinnern, und auch an den Sohn, wenn auch schwächer. Und er hatte auch nicht wirklich gewusst, dass er zu den Ducciern von Mogontiacum gehörte. Aber das war ja eher nebensächlich.





    Eike wiederum war wie befohlen zu seiner Mutter gelaufen, um ihr auszurichten, sie solle sich mal die Gäste anschauen, weil die wohl verletzt wären. Die gute Albrun machte sich also auf den Weg zum Dorfplatz und kam dabei an Elfleda und Oda vorbei. Da Elfi bei ihr schon seit sie klein war immer über die Schulter schauen durfte und fast genauso viel also über die Heilverfahren wusste wie sie, bat sie sie, sie solle auch mitkommen. Wer wusste schon, ob man nicht noch eine helfende Hand brauchte.
    “Natürlich. Wer ist denn verletzt?“ fragte Elfleda etwas verwirrt. Von der Ankunft am Tor hatte sie noch gar nichts mitbekommen.
    “Dein Verlobter wohl. Er hat seine halbe Sippe mitgebracht“, antwortete Eike anstelle der Mutter und deutete leicht Richtung Dorfplatz.
    Elfleda schaute verwirrt und neugierig zum Platz und sah dann auch schon Lando, Sie griff Oda wie automatisch kurz am Arm und zeigte ihr mit einem Kopfnicken an, auf welchen der Ankommenden sie achten musste.
    “Ich geh ihn mal begrüßen. Wenn Rodewini mich lässt. Ich hoffe, er ist nicht verletzt?“
    Sie sah zu Eike, der aber nur mit den Schultern zuckte. Keine große Hilfe, der Mann. Sie sah kurz fragend zu Oda und hoffte, die Freundin würde mitkommen, als sie sich dann auch schon aufmachte.

  • "Eigentlich wurden wir [SIZE=7]schon versorgt[/SIZE]...", murmelte Lando noch, als Rodewini nach einer Heilerin schickte, und leitete seine Gruppe zum Dorfplatz, auf eine Gruppe von Bänken nahe eines Brunnens. Die Heilerin, zumindest glaubte Lando, dass die ältere Frau das wohl war, tauchte auch sehr schnell auf, und mit ihr im Schlepptau seine Verlobte, die er mit mattem Lächeln anblickte, und witzelte müde mit einem gegrummelten: "Hallo Schatz."


    Die Heilerin verlangte sofort, seine Wunde zu sehen, und so machte Lando seinen Oberkörper frei, und entblößte dabei ziemlich alte und blutige Lumpen, die um seine linke Seite gewickelt waren. Als sie diese abnahm, verzog Lando kurz das Gesicht, entsann sich dann aber der Anwesenheit seiner Verlobten, und biss tapfer die Zähne zusammen, auch wenn die Frau nicht gerade zimperlich zur Sache ging.

  • "Ich danke dir Rodewini." Witjon wollte also die anderen holen, also stieg Phelan schon einmal von Sneiwaz und streichelte ihre Nüstern. Als die anderen endlich angekommen waren und ein paar Worte mit dem Sippenfürsten ausgetauscht hatten, nahm er sein Pferd bei den Zügeln und sie liefen gemeinsam zum Dorfplatz.
    Dort angekommen sah er auch schon eine alte Frau, gefolgt von zwei jüngeren, von denen eine offensichtlich Elfleda war, und Eike.
    Elke schien wohl nichts davon mitbekommen zu haben, dass Wolfriks Söhne zu Besuch waren, aber vielleicht war das auch besser so .. sonst hätte sie ihm wieder ein Kottlett an die Backe gelabert.


    Er wandte sich der alten Heilerin zu und erklärte "Ich konnte die Wunden nur notdürftig mit einigen Heilkräutern und einem Leinentuch wie einem Leinenverband versorgen .. es war auch eigentlich nicht geplant das sowas in dem Ausmaß passiert.." bei den letzten Worten wurde er etwas zornig. Witjons Ausraster .. nunja .. es war passiert und nicht mehr umkehrbar. Er setzte sich auf eine Bank, die aus einem durchgesägtem halben Baumstamm bestand und schaute sich das Spektakel an.

  • Die beiden Mädchen standen mal wieder tratschend und kichernd zusammen und bekamen nichts mit von einer Ankunft. Erst als Eike mit seiner Mutter Albrun bei ihnen vorbeikam und etwas von Verletzen sagten sahen sie auf.
    Oda sah etwas verwundert zum Tor, waren das Männer aus dem Dorf? Nein Eike sagte was von Elfis Verlobten und ja ihre Freundin stieß sie an und deutete zu der Gruppe.
    Welcher mag das bloß sein, der junge Blonde oder der etwas zerrupfte mit dem gerade Rodewini sprach? Nein der ganz sicher nicht aber der mit dem markanten Gesicht, der sah wie ein Führer aus.


    Die kleine Gruppe kam der etwas größeren immer näher, Oda war einfach mal mitgegangen. Neugierig betrachtete sie sich die Truppe als ihr Herz fast stehen blieb, was war das den fürr ein Mann, war der in den Sumpf gefallen und der Dreck war an ihm kleben geblieben oder war er mal in ein Feuer gekommen. Schwarz wie das Moor, groß und breit und seine Augen. Wenn Oda in diese sah dachte sie …nein sie konnte gar nicht mehr denken wenn sie diese dunklen Augen sah.


    Oda blieb einfach wie versteinert stehen und starrte ihn an, ein Dunkelalb ja das musste es sein und er hatte sich in die Gruppe um Elfis Verlobten geschlichen und alle getäuscht oder sogar ein Troll.
    Nein dazu sah er nicht grausam genug aus also musste es ein Dunkelab sein, was sollte sie nur tun sie hatte nichts dabei was diese Wesen vertrieb aber sie war sicher, sie würde ihn im Auge behalten und sobald es möglich war ihn vertreiben.
    Oda stellte sich so, dass der schwarze zwischen ihr und Elfi und ihrem Verlobten stand doch der, der hinterhältige Kerl, sah sie nur an und verzog keine Mine.
    Oda funkelte ihn an. „ Du bekommst sie nicht, du nicht.“ Fauchte sie leise in seine Richtung.
    Wenn sie eine Stock oder Besen nehmen müsste um ihn zu vertreiben, ihre Elfleda bekam der nicht so war sie hier stand.

  • "Ja, waren sie. Heilsa Rodewini, lange ist es her.", grüßte Alrik mit nicht unbedingt vor Freude strahlender Stimme, in dem Kampf, den der Rich des Dorfes dort ansprach war ein guter Freund von ihm gefallen, niedergestreckt und im Schlamm an seinem eigenen Blut erstickt. Alrik war damals keine zwölf Sommer alt gewesen, jeder andere Junge wäre zu jung für die Teilnahme im Kampf gewesen, und wenn es nur als Hilfe hinter der Reihe war, es hatte sein Leben einschneidend geändert.


    "Interessantes Dorf, gefällt mir. Hat es lange gedauert, diese Befestigung zu schanzen?", er entsann sich daran, wie sie auf kleineren Feldzügen immer wieder kleine Lager nach Art der Römer geschanzt hatten, etwas, was auf Dauer wohl mehrere Leben gerettet hatte. Dass Rodewini zu dem selben Schluss gekommen war, zeichnete den Mann als schlauen Taktiker aus.


    Sie betraten das Dorf durch das Tor, und eine kleinere Gruppe von Frauen machte sich gleich daran die Verwundeten zu versorgen, auch wenn Alrik nicht glaubte, dass der Behandlung durch die Seherin noch etwas hinzuzufügen war. Lando grüßte die rothaarige Frau aus der Gruppe auf spezielle Art und Weise, und Alrik begriff, dass dies wohl seine Verlobte sein musste, was dazu führte, dass er die Frau unverhohlen offen und sehr kritisch musterte. Breites Becken, nicht zu dünn, einen gewissen Lebenswillen im Blick, ja, die war eine gute Wahl für seine Familie.
    Plötzlich kam Unruhe auf, als eine andere Frau Silko anzischte, und ihn mit irgendwas beschimpfte. Alrik wandte sich um, und besah sich die Szenerie mit spöttischem Lächeln. Ja, Südländer waren definitiv noch eine absolute Seltenheit in Midgard.

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    “Es hat schon ein Weilchen gedauert. Wir haben die Befestigung letzten Sommer neu gemacht, die davor war etwas kleiner. Nur wollen die Felder ja dennoch bestellt sein und das Vieh versorgt, so dass es sich ein wenig zog. Dieses Jahr wollte ich es vielleicht noch ein wenig ausbauen, an der Westseite vor allem“, fachsimpelte Rodewini ein wenig mit Alrik, während sie auf dem Dorfplatz an den Bänken Platz nahmen und Albrun mit Oda und Elfleda ankam. Lando begrüßte seine Verlobte etwas salopp, bekam dafür von Rodewini aber nur einen kurzen Seitenblick. Albrun schien ihm schon gleich etwas Demut beizubringen, so wie Landos Gesicht kurz aussah.
    Doch dann zischte plötzlich Oda den Südländer an. Wenn Rodewini auch nicht genau verstand, was sie da sagte, der Tonfall war eindeutig. Einen kurzen Moment fragte er sich, ob sie sich wohl gleich mit Mitteln gegen böse Geister bewaffnen und den schwarzen Mann angreifen würde, doch bevor es noch dazu kam, schritt er mit donnernder Stimme dazwischen.
    “Oda! Behandelt man so einen Gast?“ Und an seiner Tonlage war klar, dass er wohl eine Entschuldigung erwartete oder zumindest ab jetzt Ruhe.


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    Elfleda war mit Albrun herangekommen und sah ihren Verlobten einen Moment doch etwas besorgt an. Er war ganz schön blass um die Nasenspitze. Bei seiner lapidaren Begrüßung wanderte kurz eine einzelne Augenbraue von ihr nach oben, begleitet von einem schelmischen Gesichtsausdruck.
    “Hallo, Hase“, grüßte sie ihn kurzerhand zurück, ohne dabei besonders auf den strengen Blick von Albrun zu achten, die sich gerade ans Werk machte. Landos Oberkörper war mit blutdurchtränkten Fetzen verbunden, die die Heilerin ohne lange zu zögern entfernte. Kurz roch sie daran, nickte kurz anerkennend, und legte die blutigen Tücher dann neben sich. Die würde man auswaschen müssen.
    Kurz blickte die alte Frau zu Phelan bei seiner Erklärung und zog fragend die Stirn kraus. “Das da nennst du nur notdürftig? Junge, wenn das so ist, verstehst du mehr von Heilung als ich.“ Dennoch machte sie sich daran, die Wunde zu untersuchen und neu zu verbinden.
    Elfleda wollte schon gerade schauen, ob sie ihr dabei zur Hand gehen konnte – was natürlich rein gar nichts mit der Möglichkeit zu tun hatte, Lando zu berühren und ihm nah zu sein, überhaupt auch rein gar nichts, ganz sicher - als Oda neben ihr Plötzlich anfing, zu zischen. Erst jetzt schaute Elfleda zu dem Mann, den sie da so anfuhr, und versteifte sich im ersten Moment kurz vor Schreck. Der Mann war vollkommen schwarz! Also, nicht nur dreckig oder verrußt, nein, es war seine Haut, die ganz und gar dunkel war und einen sofort an die unzähligen Geschichten von Waldgeistern und Trollen denken ließ. Allerdings schienen weder Rodewini noch die Amisvarier besonders besorgt deswegen zu sein, und spätestens nach Rodewinis Worten war klar, dass das wohl so sein sollte. Unheimlich war es schon, aber Elfleda entspannte sich. Sie würde auf gar keinen Fall zugeben, dass sie sich erschrocken hatte.

  • Rodewini und Alrik kannten sich? Das war ja interessant. Der duccische Neuzugang würde daheim einiges zu erzählen haben, was Witjons Neugierde anregte. Sie wurden ins Dorf gebeten und eine Heilerin wurde gerufen. Anerkennend registrierte er die junge Frau, die sofort zu Lando eilte und die der Begrüßung nach zu urteilen seine Verlobte zu sein schien. Ein schiefes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. Hoffentlich war Callista ebenso ansehnlich. Das Grinsen wurde noch breiter, als Lando von der Heilerin unsanft in Augenschein genommen wurde.
    Witjon selbst hatte mittlerweile keine so großen Probleme mehr mit seinen Wunden. Seine Lippe glich zwar immer noch einer Kraterlandschaft und auch seine Stirn war noch nicht völlig frei von Kruste, doch hatten immerhin schon einmal die starken Schmerzen in seiner Brust nachgelassen. Zum Glück hatte er sich keine Rippen gebrochen, so dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis der riesige blaue Fleck verschwunden sein würde.


    Phelans Worte quittierte der junge Ubier mit einer gerunzelten Stirn und einem skeptischen Blick. Natürlich war es nicht geplant gewesen, in einem Kampf verwickelt zu werden! Er kam nicht mehr dazu, einen Kommentar abzugeben, denn plötzlich wurde Silko von einer jungen Frau angefaucht, die Witjon bisher noch gar nicht bemerkt hatte. Sie war hübsch anzusehen und schien Silko für einen bösen Geist zu halten. Ein Glück, dass Rodewini einschritt und sie zurechtwies wie es sich gehörte.

  • Nun waren sie also im Dorf von Landos Verlobter. Mal schauen ob diese Germanen ebensolche Barbaren waren, wie die Sklavenhädler mit denen sie gekämpft hatten. Doch sie wurden eigentlich recht freundlich empfangen, auch wenn ihm immer wieder ängstliche und abschätzige Blicke zugeworfen wurden.


    Dann sollten lando und er behandelt werden. Nach einigen augenblicken kamen auch noch ein paar andere germanen, darunter auch zwei junge Frauen. Die eine schien landos Verlobte zu sein. Die andere dagegen erschrak dagegen bei Silkos Anblick. Offebar hatte sie Befürchtungen er wolle die zukünftige Frau seines Herrn haben.
    Der hünenhafte Nubier lächelte die junge Germanin darauf freundlich an und klärte sie auf: "Ich begehre deine Freundin keineswegs. Und egal für was du mich auch hältst: Ich komme aus dem Süden und bin ebenso ein Mensch wie du" sprach er mit seiner dunklen Stimme in der Sprache der Barbaren. In seinen Gedanken fand er es allerdings sehr lustig, denn in Nubien wären 90% der Leute hier nicht als Menschen durchgegangen. "Meinst du ich kann meine Hose ausziehen und meinen verletzten Oberschenkel behandeln lassen, ohne von dir mit einem Besen erschlagen zu werden? Wenn nicht, lass ich sie lieber an, nicht dass du dich noch mehr erschreckst" fragte er die Gremanin mit einem toternsten Gesicht. Natürlich wusste er, dass sie von seiner Hautfarbe beeindruckt war, desswegen war er ja auch zu Beginn der Reise gekalkt worden, aber nach dem Kampf mit Birger hatte sich keiner mehr getraut ihm das noch einmal anzutun.

  • Lando, der die Zähne ob der wenig einfühlsamen Prozedur tapfer zusammenbiss, bemerkte den Trubel um Silko erst garnicht, und als er es tat, war es eh schon zu spät, da Rodewini und Silko versuchten zu schlichten. Als nach gefühlten Stunden endlich die Behandlung zuende war, und er sich unbeobachtet fühlte, drehte er den Kopf weg und stieß zumindest einen stummen Schrei aus. Mit arglosem Blick wandte er sich wieder der Gruppe zu, und tat so als wäre nichts gewesen...


    "Das ist Silko, ein treuer Freund und Wächter meiner Familie. Er hat uns zur Seherin begleitet, und mir gelinde gesagt das Leben gerettet... und den anderen wahrscheinlich auch.", stellte Lando seinen nubischen Leibwächter knapp vor, und wandte sich dann wieder Rodewini zu, "Wir werden eure Gastfreundschaft nicht lange in Anspruch nehmen, ein kleines Nachtquartier ist alles, was wir erbitten. Nach zehn Nächten unter nahezu freiem Himmel wären wir für ein Dach über unserem Kopf sehr dankbar."


    Er hockte sich eine andere Bank, und legte sich schließlich lang auf diese, so sehr zerrte die Schwerkraft mittlerweile an ihm. Er sah dabei zu wie die Heilerin und seine Verlobte Silko verarzteten, und zwinkerte ihr zu, als sie einmal kurz zu ihm herübersah...

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