• Auch die momentane Durststrecke nach dem Abgang von Felix und Fortunatus schienen dem guten Ruf der Albata nichts anzuhaben.


    Ich grinste, als der Claudier sich nach den Treffen der Albata erkundigte.
    "Das entscheiden wir nach Lust und Laune. Entweder im Vereinsheim der Weißen oder aber im Anwesen eines Mitgliedes. Auch du kannst so eine Versammlung ausrichten, wenn dir danach ist und du dich ein wenig eingelebt hast.
    Wenn du inden nächsten Tagen Zeit hast, kann ich dir auch noch das Vereinsgelände zeigen?!"

    Das Grinsen war natürlich auf die Ausrichtung solch einer Veranstaltung durch den Claudier gedacht. Welche mehr einem vergnüglichen Besammensein als einer sturen Versammlung gleich kam.
    Dies wurde von Varus mittels einem Augenzwinkern untermalt.


  • Theogenes
    _______________


    Theogenes führte den jungen Annaeer ins Atrium und machte sich daran den Hausherren zu informieren.
    >Du musst dich ein paar Augenblicke gedulden, der Hausherr ist noch mit einem seiner Klienten im Gespräch.<







    IANITOR - GENS ANNAEA

  • Dem Sklaven folgend gelang Seneca schließlich in das Atrium. Auf die Aufforderung des Sklaven zu warten da der Hausherr gerade beschäftigt war nickte er nur und schaute sich neugierig etwas um. Sein Verwandter würde ihn schon sicher ebenso schnell sehen wollen wie er ihn.

  • Nicht sehr viel aber etwas später erschien nun auch der Hausherr und betrat das Atrium.
    "Salve Publius. Ich muss zugeben, das du mich wirklich überrascht hast ob deiner Anwesenheit."
    Ging Varus auf das eben angekommene Familienmitglied zu.


    "Wie geht es dir, wie geht es Mantua? Los, erzähle."

  • Seneca schreckte etwas auf als Varus das Zimmer betracht da er gerade eine kunstvolle Vase konzentriert anstarrte. Salve Decimus! rief Seneca und lief etwas überschwänglich auf sein entferntes Familienmitglied zu und umarmte ihn.


    Du bist überrascht mich zu sehen? fragte er verwundert. Hast du keine Nachricht von meinen Eltern erhalten? Die Unterweisung durch meinen Hauslehrer ist seit einigen Wochen beendet und nun soll ich meine Ausbildung bei euch in Roma fortsetzen. erklärte Seneca etwas verunsichert.


    In Mantua sieht es nicht so gut aus... antwortete Seneca traurig und grübelnd. Von der Seuche hast du ja sicher schon gehört, oder? Vielleicht war ja auch diese Information hier nicht angekommen... Viele sind gestorben und einige sterben noch immer. Andere sind aus der Stadt und auch dem Umfeld geflohen oder verbarrikadieren sich in ihrer Casa oder Villa. Das öffentliche Leben ist fast völlig am Boden. Die Wirtschaft natürlich auch. Glücklicherweise - und natürlich Dank des Wohlgefallens der Götte - geht es allen Annaern gut. Aber einige Sklaven sind verstorben.

  • War Seneca vor etwas weggelaufen oder war es einfach nur die überschwängliche Freude Varus zu sehen? So oder so ähnlich mutmaßte Varus ob der doch stürmischen Begrüßung, welche sich in einer herzlichen Umarmung ergoß.
    "Sicher bin ich überrascht Publius. Von einem Brief deiner Eltern höre ich eben das erste Wort"
    Vielleicht hatte diesen aber auch der Cursus Publicus verschlampt oder aber einer der zahlreichen Sklaven im Hause Annaea. Wie dem auch sei. Jetzt nachforschungen um den Brief anzustellen wäre mühselig und der Suche nach der berühmt, berüchtigten Nadel im Heuhaufen gleichzusetzen.
    "Lassen wir die Nachforschungen. Jetzt bist du hier. Du möchtest also deine Ausbildung hier, im Zentrum der Welt fortsetzen?! Schön, schön! An was hast du da gedacht? Du hast doch sicher schon Pläne?!"
    Varus deutete auf die kleine Sitzgruppe, die sich an einer Wand des Atrium's befanden.
    "Lass uns doch Platz nehmen. Ich bin mir sicher, du hast viel zu berichten."
    Varus lenkte Seneca mit seinem Arm auf seinem Rücken in Richtung der Sitzgruppe.
    Doch die Stimmung wurde etwas getrübt, als Seneca von den Geschehnissen in Mantua berichtete.
    "Ich habe von der Seuche und den Folgen gehört und sogar gelesen. In der Kanzlei bekommt man eben alles mit, egal ob gute oder schlechte Nachrichten. Aber den Göttern sei dank, das unsere Familie verschont blieb."
    Das es einige Sklaven dahingerafft hatte war eine weniger Schlechte Nachricht. Sklaven gab es bei dem nötigen Kleingeld wie Sand am Meer. So ein Verlust war zu verschmerzen.

  • Seneca setze sich auf den von Varus vorgeschlagenen Platz auf der Sitzgruppe. Es war seltsam das der Brief in Rom nicht angekommen war. Aber das konnte man nun auch nicht mehr ändern.


    Geplant war das ich bei Modestus das tirocinium fori durchführe. erklärte Seneca. Wie genau das allerdings ablaufen sollte wusste er auch nicht.


    Ja, den Göttern sei Dank! bekräftigte Seneca bezüglich der Unversehrtheit der Familie. Hoffentlich würde es so bleiben.


    Du arbeitest in der kaiserlichen Kanzlei? fragte der junge Annaer fast ehrfürchtig nach.

  • Varus stutzte als er von Seneca's Vorhaben erfuhr.
    "Oh, das ist schlecht. Modestus ist nämlich nicht hier. Er wird auch nicht so schnell wieder hier auftauchen. Er wurde als Legatus nach Germanien entsandt."
    Irgendwie eigenartig, dachte sich Varus. Doch gleich im nächsten Augenblick kam ihm eine Idee.
    "Aber halt! Modestus ist zwar nicht hier aber das heißt ja noch lange nicht, das du dein Tirocinium nicht trotzdem bei ihm machen kannst. Wenn er eben nicht da ist, gehst du eben zu ihm. Wie findest du das?"
    Fragte Varus steahlend ob der Antwort.


    "Richtig, ich arbeite schon lange als Procurator a libellis in der Kanzlei. Wenn du es so sehen willst gehöre ich da schon zum Inventar."
    Fügte Varus schmunzelnd an.

  • Germanien? fragte Seneca entsetzt. Dort gab es doch nichts außer Kälte, Schlamm, Wald und Barbaren. Wie lange ist Modestus denn schon dort? Er hatte jetzt schon Mitglied mit seinem Verwandten.


    Und jetzt sollte er selbst auch noch in diese kalte Hölle! Aber was blieb ihm anderes übrig? Seine Eltern würden seine Einwände wohl kaum akzeptieren und eine Alternative hatte er auch nicht wirklich. Modestus hat dort eine sehr ehrenvolle Aufgabe... meinte Seneca uns seufzte. Und mir wird es eine Ehre sein ihm zu folgen und von ihm zu lernen.


    Dann beglückwünsche ich dich noch einmal nachträglich zu dieser guten Position! Zumal er dafür nicht in ein barbarisches Land musste...

  • Dies schien nicht das gewesen zu sein, was Seneca erwartet hatte. Dies entnahm Varus den Gesichtszügen von Seneca. Doch wir waren hier ja nicht bei „wünsch dir was...” sondern bei „so ist es...”.
    "Modestus ist jetzt schon seit etwas über einem Jahr in Germanien."
    Obwohl er gefühlt erst gestern das Domus verlassen hatte.
    "Da hast du Recht. Ich wüsste keinen Besseren, bei dem du dein Tirocinium fori absolvieren könntest."
    Jedoch würde Modestus auch keine Ausnahme machen, nur weil er zur Familie gehört.


    "Aber es hat auch ein was gutes für mich. Du kannst gleich einen Brief an Modestus mitnehmen."
    Merkte ich grinsend, nicht ganz ernst gemeint an. Varus war sich sicher, Seneca würde ihm das Geld für den Cursus Publicus geben nur um Germanien aus dem Wege zu gehen.


    Ein wenig Neid klang schließlich aus Senecas Worten hervor bezüglich ds Anstellung von Varus in der Kanzlei. Jedoch schien dieser Neid lediglich teritorialer Abstammung zu sein.
    "Wann soll es denn losgehen, dein Tironicium?"

  • Ein Jahr... sagte Seneca leise und einerseits erschrocken wie lange Modestus schon im Land der Barbaren war und andererseits darüber verwundert wie schlecht die Kommunikation innerhalb der Familie funktionierte. Gingen da Briefe verloren oder erzählte man sich nicht alles?


    Seneca nickte. Ich kann mir ach niemand besseren vorstellen. Auch wenn er sich eine bessere Provinz sehr gut vorstellen konnte. Den Brief nehme ich gern mit. Scheinbar ist auf den Cursus Publicus ja nicht einmal innerhalb von Italia verlass.


    Eigentlich sollte es mit seiner Ausbildung sofort losgehen. Jedoch wollte Seneca sich noch einige Dinge in Roma ansehen und zudem gab es auch wirklich ein paar Dinge zu klären. Sehr bald. Allerdings habe ich zuvor noch einige Dinge in Roma zu erledigen.


    Der nächste Gesprächspunkt war Seneca etwas peinlich, da er sich wie ein Bettler vorkam. Aber es ließ sich nicht umgehen. Ähm... also die letzte Rate für meinen Hauslehrer aus Mantua müsste noch beglichen werden... Und für die Reise nach Germania bräuchte ich auch ein paar Sesterzen und für Roma auch...

  • Varus lauschte den Ausführungen von Seneca und als diese geendet hatten, schickte er einen Haussklaven los.
    Mir kommt es eugentlich viel kürzer vor, das Modestus gen Germania aufgebrochen ist. Die Zeit verging wie im Flug.
    "Nein, nein, so schlimm ist es um den Cursus Publicus nun auch wieder nicht bestellt doch ist man einfach beruhigter, wird ein Schreiben nicht zehnmal aus der Hand in eine andere übergeben."
    Zumal Varus in den ersten Zügen seiner Karriere auch für jenen Cursus Publicus tätig war.
    "Sage mir einfach, wenn du in Rom alles erledigt hast und du zum Aufbruch bereit währest. Vielleicht brauchst du auch noch die ein oder andere Hilfe."
    Schließlich reiste man nicht jeden Tag nach Germanien.


    Derweil erschien der Hausangestellte wieder mit einem Lederbeutel und übergab ihn Varus.
    Dieser knotete jenen auf, warf einen Blick hinein und verschloss ihn wieder.
    "Mache dir mal keine Gedanken. Auch hierfür ist die Familie da."
    Varus legte den Beutel vor Seneca auf den Schreibtisch.
    "Ich hoffe dir reicht das?!"



    Sim-Off:

    WiSim ;)

  • Seneca nickte und ließ sich den Brief vom Varaus' Sklaven geben. Ich werde gut auf ihn achten!


    Ich werde mich dann bei dir melden. Es wird nur einige Tage dauern. merkte Seneca noch einmal nickend an.


    Ohhh... vielen Dank! mit so viel hatte er gar nicht gerechnet. Onkel Varus war ziemlich großzügig. Solche Verwandten hatte er gern. :D

  • Varus wusste zu gut, das der Start in eine erfolgreiche Karriere anfangs holprig und mit akutem Geldmangel verbunden war.
    "Keine Ursache, ich helfe gerne wo es nur geht. Nur scheue dich nicht zu fragen."
    Schließlich waren die Fähigkeiten des Gedankenlesens und des Hellsehens anderen Menschen vorbehalten.

  • >>> Schisser. Das war mein belustigter Gedanke, als Marcus mir so pseudo-galant den Vortritt ließ. Ob er eventuell Bammel hatte, dass mein Onkel genauso selbstbewusst und durchsetzungsstark war wie ich? Vielleicht. Aber das sollte mir egal sein. Ich ignorierte den zauseligen Bart des Türöffners (ich hasste bärtige Männer.. und, der Vollständigkeit halber, bärtige Frauen natürlich erst recht) und trat ein ins Atrium der Domus Annaea. Schick, schick sah es hier aus. Wer das wohl war, der hier mit einer so prächtigen Statue verewigt war? Ein Kaiser? (Vielleicht der Cornelius.) Ein Urahn? (Vielleicht irgendein Konsular Annaeus?) Oder vielleicht der bedeutsamste Annaeer der jüngeren Geschichte? (Das wäre dann wohl mein Lieblingsonkel selbst.)


    Sim-Off:

    Dives: Du den Kleinen, ich die beiden Sklavinnen?


    Hinter Marcus traten die beiden Sklavinnen ein, die heute für den kleinen Marc verantwortlich waren. Die Brünette der beiden trug den Jungen auf dem Arm. Die Schwarzhaarige der beiden hatte eine Umhängetasche um, in der sich von kleinerem Holzspielzeug über eine Tabula zum Malen bis hin zu einigen Spucktüchern jede Menge Kleinkindutensilien befanden (auch zweilmal Wechselsachen und Marcs Lieblingskuscheldecke, falls er später müde wurde). Die Sänftenträger und Leibwächter hingegen kamen natürlich nicht mit bis ins Atrium. Denn hier im Haus brauchte ich schließlich keine Sänfte.. und also auch keine Sänftenträger. Und wollte ich meinen Lieblingsonkel beleidigen oder fühlte ich mich unsicher in seinem Haus und in seiner Nähe? Weder noch. Deshalb hatten auch die Leibwächter natürlich nichts hier verloren.

  • Hinter seiner Frau sodann betrat also auch Dives die Domus Annaea und gelangte hernach ins Atrium derselben.
    "Schön sieht es hier aus.", verbalisierte er dabei sogleich seinen ersten Eindruck von der Einrichtung dieser Räumlichkeit, während er nun in der Tat mit steigender Spannung das Eintreffen auch des Annaeus erwartete. Wie er wohl war, dieser Onkel Faustas? Und ob er wohl tatsächlich so große bunte Pfauenvögel hielt, wie Serapio ihm dereinst erzählte? Noch sah der Iulier ja kein derartiges Tier hier herumlaufen...


    Der kleinere und jüngere Dives unterdessen war auf dem Arm der Brünetten erstmal ganz zufrieden. Ein bisschen Ruhe kam ihm im Moment nämlich ganz gelegen. Die Fahrt mit der Sänfte war schließlich - wie immer - überaus spannend gewesen. Und überhaupt waren Sänften etwas ganz Tolles! Man setzte sich rein, dann sagten Mama oder Papa los, dann fing die Sänfte an zu schaukeln und die Welt draußen begann sich zu bewegen. Ein paar Mal hatte Marc auch schon probiert, mit seinen Händen nach draußen zu fassen - vielleicht konnte man die Welt so ja aufhalten, dass sie sich nicht mehr an der Sänfte vorbeibewegte. Aber irgendwer hatte ihn bisher jedes Mal davon abgehalten. Leider.
    Mit großen Augen sah sich der kleinste der Besucher in dieser ihm völlig neuen, völlig fremden Umgebung um...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Es dauerte noch einen Moment, bis Modestus das Atrium betrat. Als er es dann tat, wurde er von drei Männern begleitet. Die beiden Römer trugen die typische Militärkleidung, wobei die Waffen selbstverständlich fehlten. An ihren Händen konnte man bei genauerem Hinsehen jedoch silberne Ringe von Equites erkennen. Der andere Mann stammte offensichtlich aus dem Osten. Sein Bart und seine Haare waren kurz geschoren. Obwohl er recht muskulös war und das Gesicht eines Boxers hatte, schien er doch nicht nur ein Leibwächter zu sein. Dies wurde offensichtlich, nachdem Modestus die beiden Soldaten verabschiedet hatte. Beim Herausgehen grüßten die natürlich kurz die anderen Gäste, wie es die Höflichkeit vorschrieb. Als Modestus sich dann seinen Verwandten zudrehte und ein paar Schritte auf sie zu machte, konnte man erkennen, dass der Mann immer nur einen Schritt hinter seinem Herrn blieb. Er schien ständig darauf gefasst zu sein Modestus zur Seite zu springen, um ihn zu stützen. Dies schien auch notwendig, denn Kaeso Annaeus Modestus benutzt einen Gehstock. Jeder seiner Schritte wurde von dem klacken des kunstvoll verzierten Stocks in seiner linken Hand begleitet. Gekleidet war Modestus mit einer eleganten Tunika. Tiefgrün mit weißen Streifen an den Rändern und silbernen Stickereien.


    "Sergia Fausta, es ist mir eine Freude, dass du meiner Einladung gefolgt bist." begrüßte er seine Nichte und sah dann zu dem Mann hinüber der sie begleitete. "Marcus Iulius Dives, nehme ich an. Es freut mich dich kennen zu lernen." Dann bemerkte Modestus den Sohn der beiden, der sich offensichtlich noch dabei war, sich in der neuen Umgang zurechtzufinden. Er beobachtete ihn einen Moment lang, bevor er lächelnd fortfuhr. "Und das muss euer Sohn sein."

  • Oh, mein Onkel hatte noch Besuch! Als dieser uns flüchtig begrüßte, grüßte ich natürlich höflich zurück und tat so, als würde ich mir eine Strähne aus dem Gesicht streichen - nur um dabei ganz subtil zu zeigen, dass ich auch einen Ritterring an meiner Hand trug. Einen eigenen. Als Frau. Dann waren die beiden Gäste weg und wir waren unter uns. Der andere Mann war, das schloss ich aus seinem Auftreten und aus dem Gehstock meines Onkels, offenbar nur ein Leibarzt. "Und ich freue mich, dass du wieder zurück in Rom bist, Onkel!" Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn herzlich. Wo wir hier so privat zusammen waren, konnte ich meine Freude über seine Rückkehr nach Rom nämlich einfach nicht mehr zurückhalten. Nachdem sein Blick zum Schluss auf meinen Sohn fiel, fügte ich seinen Worten noch stolz hinzu: "Dein Großneffe."


    Die brünette Sklavin mit meinem Sohn trat ehrfürchtig auf den Senator zu, als dessen Fokus auf den Kleinen fiel. "Sag salve zu deinem Großonkel.", flüsterte sie ihm leise und trotzdem noch hörbar ein. Dabei drehte sie den Jungen auf ihrem Arm so, dass sein Blick zwangsläufig auf seinen elegant gekleideten Verwandten fallen müsste.

  • Mit einem freundlichen Lächeln und einem stummen Nicken grüßte Dives die offenkundig das Haus gerade im Verlassen begriffenen Männer zurück, während er selbstredend registrierte, dass sich der annaeische Senator auf einen Gehstock stützte. Es schien folglich, dass er wohl noch immer mit der einen oder anderen Nachwirkung des Bürgerkriegs zu kämpfen hatte. Doch dies selbstredend machte man wohl besser nicht gleich zum Thema.
    "Der bin ich.", bestätigte der Iulier stattdessen im Anschluss, nachdem der Praetorius das Wort an ihn richtete. "Salve, Senator Annaeus. Es ist mir eine ausgesprochene Ehre, dass du meine Familie und mich heute in deinem schönen Haus empfängst.", erklärte er dann, dass er es gewiss nicht als Selbstverständlichkeit betrachtete, zu einer privaten kleinen Cena bei einem gewesenen Praetor und vormaligen Statthalter eingeladen zu sein.
    "Sein Name ist Marcus Iulius Dives Minor.", fügte der Dives zuletzt den Worten Faustas mit einem Lächeln hinzu und richtete seine Aufmerksamkeit sodann auf den eigenen Nachwuchs.


    Jener Nachwuchs auf dem Arm der Sklavin indes hatte zuvor die anderen Gäste des Annaeers geflissentlich ignoriert. Dafür war das Klick und Klack des schönen Stocks des Hausherrn ja auch viel zu interessant. Was man wohl dafür machen musste, damit es mal etwas heller klickte und mal etwas dunkler klackte? Gebannt ließ der Kleine diesen faszinierenden Stock nicht aus den Augen... bis die ihn tragende Sklavin seine Aufmerksamkeit auf den unbekannten Mann richtete, dem der Stock offensichtlich gehörte. Neugierig aber zugleich auch ein bisschen schüchtern - der Mann strahlte ja eine gewisse Autorität aus, nicht zuletzt aufgrund seines tollen Klick-Klack-Stocks - sah er den Fremden einen Moment einfach nur an. Was ihm die Sklavin unterdessen erzählte, entging seiner Aufmerksamkeit. Er merkte nur, dass sie irgendwann still wurde und offenkundig etwas von ihm erwartete. Er sah sie mit seinen großen braunen Kulleraugen an.
    "Mann!", stellte er dann überzeugt fest und riss seine Augen noch ein Stückchen weiter auf. Dabei wandte er seinen Blick sogleich wieder dem Unbekannten zu, beobachtete ihn und wartete erstmal ab.

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    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Etwas steif erwiderte Modestus die Umarmung zumindest mit seinem rechten Arm ein wenig. Der linke bleib weiterhin auf dem Gehstock. Trotz der privaten Umgebung war er von der überschwänglichen Begrüßung etwas überrascht. Trotzdem blieb seine Miene freundlich und er beugte sich etwas vor, um den Sohn seiner Nichte genauer zu betrachten. "Ein kräftiger Junge. Er wird euch sicher stolz machen." sagte er und lächelte seinen Großneffen an, der ihn nun direkt ansah. Während er den Jungen betrachtete, quellte eine schmerzliche Erinnerung in ihm hoch. Also wandte er sich wieder seiner Nichte zu. "Wie alt ist er jetzt?"


    "Ich glaube wir können heute auf etwaige Titel verzichten. Aber wenn ich richtig informiert bin, stehst du selbst kurz vor deiner Aufnahme in den Senat, Iulius Dives. Ich hoffe meine Nichte ist nicht Procuratrix Annonae geworden, um die Kosten für dein Aedilat bewältigen zu können." sagte Modestus schmunzelnd. Er erinnerte sich noch all zu gut, welche Kosten seine Naumachie verursacht hatte. Zum Glück hatte Annaeus Florus ihm damals ausgeholfen. Aber ohne die prächtigen Spiele wäre er sicherlich nicht so schnell Praetor geworden. Noch dazu auf Drängen des Senats mit dem Amtsgebiet des Praetor Urbanus.

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