Casa Quintilia (alt)

  • Zitat

    Original von Quintilia Flava
    „Kommt Valerian denn so selten hier vorbei?“, fragte Flava einfühlend. „Ich meine, so weit ist das Castellum nicht entfernt und den ganzen Tag werden sie auch nicht beschäftigt sein, oder?“ Sie hatte ja keine Ahnung von den strengen Ausgangsregeln.
    „Bashir und ich werden dir die beste Gesellschaft sein, die du dir vorstellen kannst!“, versicherte Flava dann und lächelte ihre Cousine aufmunternd an. „Du musst mir unbedingt alle deinen Freunden vorstellen! Gibt es hier nicht auch ein Theater? Da müssen wir auch unbedingt hin! Und wie sieht es mit abendlichen Festen aus, an denen unsereins teilnehmen kann?“
    Da kam Bashir wieder, balancierte das Tablett sehr geschickt, dafür dass er ein kaputtes Bein hatte und servierte das Essen und das Trinken. „Das sieht aber gut aus!“, lächelte Flava und spürte auch schon wie ihr Magen leise aber vorfreudig knurrte.


    Bashir lächelte erfreut, als sie das Essen lobte und verneigte sich abermals. Dann ging er in die Küche zurück, um sich um das Badewasser zu kümmern. Kübel für Kübel heißes Wasser schaffte er in den kleinen Baderaum und goß es in den Zuber. Mit kaltem Wasser würde er dann später eine angenehme Temperatur herstellen. Denn es dauerte recht lange, die notwendige Menge Wasser zu erhitzen und abkühlen tat es von allein.

  • Zitat

    Original von Quintilia Flava
    Flava saß in dem Zimmer, welches ihr zugeteilt worden war, und wusste im Moment nicht was sie tun sollte. Sie hatte sich ihre Haare komplett durchgekämmt und zu einem eher schlichten Zopf zusammengefasst, das allein war schon eine Riesenarbeit gewesen, dann hatte sie ihre Schminktöpfchen alle kontrolliert, ob irgendeines beschädigt worden war. Sie war ihre Kleider durchgegangen, hatte sich die Sandalen alle durchgesehen und war froh, dass nichts davon beschädigt worden war. Dann hatte sie noch die verschiednen kleinen Spiele, welche sie mitgebracht hatte ausgepackt, doch die konnte man eigentlich am besten zu zweit spielen, alleine machte das keinen so großen Spaß...
    Und dann hatte es plötzlich an der Tür geklopft und Flava war sofort aufgesprungen. Egal, ob das eigentlich Bashirs Aufgabe war, sie wusste ja momentan gar nicht, ob der Sklave überhaupt im Haus war. Sie war zur Tür gelaufen, hatte sich noch mal über die Haare gestrichen und diese dann geöffnet.
    „Oh, Salve Drusus!“, grüßte Flava den Soldaten, den sie ja erst vor kurzem kennen gelernt hatte. „Komm doch rein!“


    Als es klopfte, steckte Bashir gerade mit beiden Händen im Brotteig. Er hatte sich als ziemliches Talent entpuppt, was Kochen und Backen anging und er begann, an dieser Tätigkeit Freude zu finden. Gerade war er dabei, den Teig für das Brot, das es zum Abendessen geben sollte, kräftig durchzukneten und so dauerte es einen Moment, bis er seine Finger vom kostbaren Teig befreit und die Hände gewaschen hatte, um zur Tür zu gehen.


    Allerdings hatte Flava bereits geöffnet, wie Bashir verlegen feststellte. Das war doch seine Aufgabe! Er war einfach zu langsam gewesen.


    Nun beobachtete er aus dem Hintergrund, ob er gebraucht würde. Flava schien den Besucher, einen Soldaten, der aber nicht dominus Valerian war, zu kennen. Trotzdem wartete Bashir ab, ob wirklich alles in Ordnung war. Und ob er vielleicht etwas bringen sollte, falls der Besucher etwas länger blieb.

  • Überraschenderweise öffnete nicht irgendein Sklave die Tür der Casa, oder Valerians Schwester selbst, sondern des Quintiliers hübsche Cousine Flava! Ihr Anblick ließ seine Trauer über den Weggang seines besten Freundes verfliegen. Doch er riss sich zusammen, immerhin war er hier um eben jene Botschaft zu überbringen und da passt es nicht recht über beide Ohren zu strahlen.... "Es freut mich dich zu sehen, Flava!", bergüßte er sie freundlich und lächelte leicht. "Als Soldat bekommt man nicht sehr oft so hübshe Frauen wie dich zu sehen." Der Iulier zwinkerte ihr kurz zu. Doch dann wurde er wieder ernst. "Entschuldige, dass ich hier einfach so reinplatze, aber ich habe eine dringende Botschaft von Valerian. Eigentlich ist sie für seine Schwester. Ist sie vielleicht da?"

  • Verlegen lächelte Valentina auf all diese Fragen und spielte mit einer Haarsträhne. Sie wollte nicht gleich mit der Türe ins Haus fallen und Flava die Vorfreude auf all diese Wünsche nehmen, indem sie ihr sagte, dass sie eigentlich kein Geld für Theaterbesuche hatten und die Anzahl der Freunde, die sie hier bereits hatte an einer Hand abzuzählen war. Bashir mal mitgerechnet.
    "Ich bin mir sicher es findet bald wieder ein Fest statt, zu dem wir eingeladen werden. Hier gibt es oft etwas zu feiern." Oh, hoffentlich belog sie ihre Cousine da jetzt nicht. "Und was die anderen Dinge angeht, können wir sicherlich auch alles irgendwie einrichten."
    Dann stand sie auf und legte ihre Cousine die Hand auf die Schulter. "Ich bin froh, dass du jetzt erstmal hier bei uns wohnst. Zu zweit ist alles viel einfacher. Vor allem, wenn man eine Frau ist." Sie zwinkerte ihr zu. "Aber jetzt solltst du vielleicht dein Bad nehmen. Der arme Bashir hat schleppt mit Sicherheit schon die Eimer und es wäre schade, wenn das Wasser dann zu kalt würde."

  • Zu schade, dass die Rosen noch nicht blühten. Aber die Jahreszeit war einfach noch viel zu früh. Die Pflanzen hatten ja noch nicht einmal angefangen auszutreiben. Schlendernd durchquerte Valentina den Innenhof, als sie es an der Türe klopfen hörte. Sie beeilte sich nicht übermäßig, denn schließlich öffnete ja Bashir die Türe. So kam sie also von allen als Letzte in die Eingangshalle und staunte nicht schlecht auch Flava schon zur Stelle zu sehen. Sie bekam gerade noch die letzten Worte des Soldaten mit und sah ihn erschrocken an. "Was ist mit Valerian?" Die Angst, ihrem Bruder könnte etwas zugestoßen sein, ließ die sonst so gut erzogene junge Frau ihre Manieren vollkommen vergessen.

  • Noch ehe Drusus von Flava eine Antwort erhalten hatte, kam noch eine Quintilierin hinzu. Der Aufregung zu urteilen nach Valerians Schwester. "Salve!", bergüßte er sie ersteinmal. "Ich bin Tiberius Iulius Drusus und du musst Quintilia Valentina sein?" Das war eigentlich mehr eine Feststellung, denn eine Frage, aber dennoch blickte er sein Gegenüber kurz fragend an, fuhr aber sofort fort. "Keine Sorge es ist im nichts zugestoßen", meinte der Iulier beruhigend. "Er ist zu den Praetorianern versetzt worden. Hier ist eine Botschaft von ihm für dich!" Anschließend recihte er Valerians Schwester die beschriebene Wachstafel.



    Liebste Schwester!


    Wenn Du diese Wachstafel in den Händen hältst, habe ich Mogontiacum bereits verlassen. Ja, Du liest richtig! Ich gehe zurück nach Rom. Leider blieb nicht genug Zeit, mich von Dir persönlich zu verabschieden und alles zu erklären. Selbst für diesen Brief habe ich eigentlich keine Zeit mehr. Ich muß mich also leider kurz fassen. Nur soviel: Ich bin ausgewählt, um bei den Praetorianern zu dienen. Stell Dir vor! Dein Bruder bei der Garde! Dein Bruder als Beschützer des Kaisers! Ich kann es selbst noch gar nicht fassen. Sicher wirst Du verstehen, daß ich mir eine solche Chance nicht entgehen lassen kann. Vielleicht möchtest Du ja nachkommen und selbst auch nach Rom zurückkehren? Was hältst Du davon?


    Ich habe meinen besten Freund, Iulius Drusus, gebeten, Dir diesen Brief zu bringen. Und ich habe ihn außerdem gebeten, hin und wieder nach Dir und Flava zu schauen. Solltest Du je Probleme haben, kannst Du Dich an ihn wenden, wie Du Dich an mich gewandt hättest.


    Bitte sei mir nicht böse wegen des übereilten Aufbruchs. Doch selbst mir blieb nur eine Stunde zwischen Bekanntwerden und Aufbruch.


    Bitte fühle Dich von mir umarmt und grüße auch Flava von mir. Sobald ich in Rom bin, werde ich euch ausführlich schreiben.


    In Liebe, Dein Bruder


    Valerian

  • Trotz der beruhigenden Worte des Soldaten, nahm Valentina die Wachstafel mit gemischten Gefühlen entgegen. Und als sie die Zeilen überflog glitzerten Tränen in ihren Augen. Ihr Bruder war weg... wieder in Rom!! Ihre Reise war vollkommen umsonst gewesen. Wäre sie in Rom geblieben, hätte sie ihn jetzt wieder in die Arme schließen können und wäre nicht von ihm getrennt. Schon wieder... Die Tatsache, welche Ehre ihrem Bruder zuteil wurde konnte Valentina nur teilweise erahnen. Er war weg... und sie hier alleine mit ihrer Cousine und ihrem Sklaven in einer fremden Stadt. Keiner von beiden kannte sich wirklich aus und konnte ihr eine Hilfe sein.
    Als sie den Brief ein zweites Mal durchgelesen hatte, rannen ihr Tränen über die Wangen. Sie konnte es nicht fassen... Valerian war tatsächlich nicht mehr hier. Beherrscht ruhig reichte Valentina die Wachstafel an Flava weiter. Mit tränennassen Augen sah sie zum Überbringer der Nachricht. "Hab Dank für dein Kommen und dafür, dass wir uns an dich wenden dürfen." Sie nickte ihm höflich zu. Dann drehte sie sich zu Bashir. "Biete unserem Gast doch bitte etwas zu trinken an." Sie lächelte ihn traurig an und meinte dann für die Allgemeinheit.
    "Entschuldigt mich bitte, ich möchte ein bisschen alleine sein." Und mit diesen Worten verließ sie die kleine Gruppe. Kurz darauf hörte man die Türe ihres Zimmers zufallen.

  • Valentina schien die Versetzung ihres Bruders sehr mitzunehmen. Hatte Valerian nicht erzählt, dass sie selber erst vor kurzem von Rom nach Mogontiacum gekommen war? Dann war das natürlich umso bitterer... Flava hingegen schien regelrecht sprachlos zu sein. Jedenfalls hatte sie noch keinen Kommentar zu der Abreise ihres Cousins abgegeben.


    "Keine Ursache", meinte der Iulier dann freundlich an die Schwester seines besten Freundes gewandt. Für ihn war das fast eine Selbstverständlichkeit und er war fest davon überzeugt, dass Valerian dasselbe getan hätte... Dann verschwand Valentina mit der kruzen Botschaft, dass sie allein sein wolle. Auch das war mehr als verständlich und wenig später vernahm Drusus auch schon das Geräusch, welches entstand wenn eine Tür nicht gerade sanft zugemacht wurde.

  • Sim-Off:

    Sorry, dass ich mich die letzten Tage net gemeldet hab, hatte ziemlichen Stress...


    „Da hast du recht!“, Stimme Flava ihrer Cousine enthusiastisch zu und beendete ihr Mahl, das obwohl es so schlicht war richtig gut geschmeckt hatte. Sie stand auf, nahm das Tablett mit den kümmerlichen Resten, dei von ihrem Essen übrig geblieben waren auf und sah Valentina fragend an: „Wo gehört das denn hin? Und wo werde ich das Bad nehmen? Ich muss zu meiner Schande zugeben, dass ich mich nicht mehr richtig daran erinnere, was wo ist. Alles ist nur so vage...“

  • Flava wollte Drusus grade entgegnen, dass sie nicht genau wusste, wo Valentina war, aber mal Bashir fragen wollte, den sie grad aus den Augenwinkeln erspäht hatte. Da kam ihre Cousine jedoch schon herangestürmt, ganz außer sich aus Angst Valerian könnte etwas geschehen sein.
    Flava sah entgeistert, wie die Augen ihrer Cousine immer glasiger wurden und zu glänzen begannen. Sie war irgendwie erleichtert, als Valentina ihr die Wachstafel in die Hand gab, damit sie auch endlich lesen konnte, was los war. Und nickte ihrer Cousine dann nur bestätigend und mit einem besorgtem Blick zu, als diese meinte, sie wolle alleine sein.
    „Zu den Praetorianern nach Rom?“, sprach sie, während sie las, laut aus und sah ihrer Cousine hinterher.
    Dann wandte sich ihr Blick wieder zu Drusus und sie besann sich auf ihre guten Manieren. „Komm doch herein“, sprach sie zu diesem und wies auf die Tür zum Aufenthaltsraum. „Bashir, bring den Wein in den Raum, wo Valentina mich empfangen hat, ja?“, sprach sie dann zu dem Sklaven, weil sie den Namen des Raumes nicht mehr wusste. „Deine Nachricht ist gut und schlecht in einem, wie mir scheint.“ Im Raum wollte sie Drusus mit einer Geste bitten sich doch zu setzen.

  • Zitat

    Original von Quintilia Flava

    Sim-Off:

    Sorry, dass ich mich die letzten Tage net gemeldet hab, hatte ziemlichen Stress...


    „Da hast du recht!“, Stimme Flava ihrer Cousine enthusiastisch zu und beendete ihr Mahl, das obwohl es so schlicht war richtig gut geschmeckt hatte. Sie stand auf, nahm das Tablett mit den kümmerlichen Resten, dei von ihrem Essen übrig geblieben waren auf und sah Valentina fragend an: „Wo gehört das denn hin? Und wo werde ich das Bad nehmen? Ich muss zu meiner Schande zugeben, dass ich mich nicht mehr richtig daran erinnere, was wo ist. Alles ist nur so vage...“


    Das Bad war mittlerweile bereit. Noch war das Wasser ein wenig zu heiß, doch Bashir hatte zwei Eimer mit kaltem Wasser bereitgestellt, um die Temperatur optimieren zu können, sobald Flava herkam und ihr Bad nehmen wollte.


    Dazu hatte er ein großes Handtuch, Seife, Schwämme und ein paar Duftöle bereitgestellt. Eine große Auswahl war es nicht, doch sie würde bestimmt etwas passendes finden.

  • Zitat

    Original von Quintilia Flava
    Flava wollte Drusus grade entgegnen, dass sie nicht genau wusste, wo Valentina war, aber mal Bashir fragen wollte, den sie grad aus den Augenwinkeln erspäht hatte. Da kam ihre Cousine jedoch schon herangestürmt, ganz außer sich aus Angst Valerian könnte etwas geschehen sein.
    Flava sah entgeistert, wie die Augen ihrer Cousine immer glasiger wurden und zu glänzen begannen. Sie war irgendwie erleichtert, als Valentina ihr die Wachstafel in die Hand gab, damit sie auch endlich lesen konnte, was los war. Und nickte ihrer Cousine dann nur bestätigend und mit einem besorgtem Blick zu, als diese meinte, sie wolle alleine sein.
    „Zu den Praetorianern nach Rom?“, sprach sie, während sie las, laut aus und sah ihrer Cousine hinterher.
    Dann wandte sich ihr Blick wieder zu Drusus und sie besann sich auf ihre guten Manieren. „Komm doch herein“, sprach sie zu diesem und wies auf die Tür zum Aufenthaltsraum. „Bashir, bring den Wein in den Raum, wo Valentina mich empfangen hat, ja?“, sprach sie dann zu dem Sklaven, weil sie den Namen des Raumes nicht mehr wusste. „Deine Nachricht ist gut und schlecht in einem, wie mir scheint.“ Im Raum wollte sie Drusus mit einer Geste bitten sich doch zu setzen.


    Bashir verstand nicht alles, was vor sich ging, da er ja die Botschaft nicht vernommen hatte. Es hatte mit Valerian zu tun. Und es hatte Valentina zum weinen gebracht. Also mußte es eine sehr schlimme Botschaft sein! Hoffentlich war Valerian nichts zugestoßen! Nicht, daß Bashir ihn besonders gern hätte, doch war er der Mann in der Familie und auch wenn er nur sehr selten hier sein konnte, gab seine reine Existenz den beiden Frauen nicht wenig Schutz.


    Viel lieber als sich um den Gast zu kümmern, wäre Bashir Valentina gefolgt, um ihr ein paar tröstende Worte zu sagen. Das war zwar eigentlich unangemessen, doch sie weinen zu sehen, war einfach schlimm.


    Doch natürlich verneigte er sich, als er die Anweisung bekam, etwas zu trinken zu holen. "Ja, sofort, domina Flava." Dann eilte er in die Küche, um Wein mit Wasser zu vermischen und trug die Karaffe mit zwei Bechern dann in das gemütliche Zimmer.

  • Bereitwillig folgte Drusus Flava in jenem Raum, in welchen er geführt wurde. Ein recht heimeliges und gemütliches Zimmer wie dem Iulier schön. Überhaupt hatte die Casa der Quintilier eine angenehme Atmosphäre aufzuweisen Sie war zwar, im Vergleich zu anderen Häusern nicht so groß, aber wirkte dafür gemütlicher als andere große und prächtige, aber kalte Steinbauten.


    Dort angekommen kam der Iulier der Aufforderung der hübschen Quintilierin natürlich sofort nach und nahm auf einer der Sitzgelegenheiten Platz. Anschließend betrat auch schon der fremdländisch aussehende Sklave den Raum, welchen Drusus zuvor nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen hatte. Nachdem der Parther die Karaffe abgestellt hatte, nahm sich Drusus einfach die Freiheit sich und Flava gleich einen Becher einzuschenken. Er prostete ihr zu unnd sprach dann: "Hm, so ist das wohl bei vielen Nachrichten... Ich hoffe nur, dass man mich als Boten nicht für die Nachricht enthauptet!" Drus grinste Flava leicht an und nahm einen Schluck aus dem Weinbecher.

  • „Danke, Bashir! Bring auch Valentina etwas Wein, aber so unauffällig wie möglich.“, sprach Flava und wollte dann ihren Pflichten als Gastgeberin nachkommen und einschenken, als der Iulier das selbst tat. Nun, dann eben so, dachte sie sich und nahm mit einem sachten lächeln den gefüllten Becher um das zuprosten ansatzweise zu erwidern und sogleich einen kleinen Schluck zu nehmen.
    „Wie werd ich denn...“, erwiderte sie und ihre Mundwinkel zuckten. „Töte nicht den Überbringer, so heißt es doch, nicht wahr?“
    Nun Lächelte sie wirklich, ehe sie den Becher absetzte und ernst dreinblickte.
    „Aber ganz ehrlich? Ich hab euch Soldaten mehr Schneid zugetraut!“, sie sah Drusus prüfend an. „Warum ist Valerian nicht selbst gekommen und schickt stattdessen einen Freund vor? So wenig Zeit konnte nun wirklich nicht gewesen sein! Was ist mit euch Männern nur los, dass ihr euch nie verabschieden könnt?“

  • Bashir verneigte sich leicht. "Ja, domina Flava." Valentina einen Becher Wein zu bringen war wirklich eine gute Idee. Flava hatte da ganz recht. Nur... konnte er sie mit diesem Mann einfach so allein lassen? Und dann war da noch der Brotteig, den er weiter verarbeiten mußte, wenn er nicht verderben wollte. "Du mußt nurr rrufen, wenn Du mich brrauchst", sagte er noch zu Flava, ehe er den Raum verließ. Er ließ auch alle Türen offen. Damit er hören konnte, wenn sie Hilfe brauchte. Er warf Drusus noch einen warnenden Blick zu, daß der es ja nicht wagen sollte, sich an Flava zu vergreifen, dann ging er, um Valentina den Wein zu bringen und sich dann weiter um das Essen zu kümmern.


    In der Küche füllte er einen kleinen Krug mit Wein und Wasser, nahm einen Becher und trug beides dann zu Valentinas Zimmer. Dort klopfte er an die Tür. "Do... Valentina, darrf ich herreinkommen?"

  • Valentina hatte noch nicht geantwortet, da trat Flava schon durch Zufall in das Zimmer, in dem Bashir mit dem Bottich stand. „Bist du schon fertig?“, fragte Flava neugierig und schielte in den Bottich mit dem dampfenden Wasser. Es sah eigentlich so aus.
    „Wo gehört denn das Zeug hier hin?“, fügte sie sogleich noch eine Frage an und hob das Tablett hoch um zu zeigen, was sie mit ‚Zeug’ meinte. Sie hatte Bashir eigentlich noch sagen wollen, dass es auch so gut geschmeckt hatte, wie es ausgesehen hatte, aber das vergaß sie über die Vorfreude gleich baden zu können und dadurch endlich den Schmutz der Straße loszuwerden und dabei gleichzeitig etwas den schmerzenden Hintern zu entspannen. Im Wasser war man irgendwie leichter als in der Luft.

  • Bashir nickte. "Ja, es ist ferrtig. Hierr ist das kalte Wasserr, um die Temperraturr angenehm zu machen. Jetzt ist es noch zu heiß." Er deutete auf die Eimer mit kaltem Wasser und lächelte. Man merkte ihr an, wie sehr sie sich auf das Bad freute. Und er konnte das gut verstehen. Er hatte das erste Bad in diesem Haus auch sehr genossen, nachdem er ja ewig auf Reisen gewesen war und bei dem Sklavenhändler für ein gründliches Bad keine Gelegenheit gehabt hatte.


    "Wenn Du noch etwas brrauchst, mußt Du es nurr sagen. Und das hierr nehme ich mit in die Küche." Er nahm ihr das Tablett ab und machte eine auffordernde Geste zum Bottich hin. "Es müßte alles da sein. Seife, Duftöle und Handtücherr. Ich wünsche Dirr viel Vergnügen." Hoffentlich war sie nicht zu müde und schlief im Bad ein.

  • Zitat

    In der Küche füllte er einen kleinen Krug mit Wein und Wasser, nahm einen Becher und trug beides dann zu Valentinas Zimmer. Dort klopfte er an die Tür. "Do... Valentina, darrf ich herreinkommen?"


    Alles was Bashir als Antwort bekam, war das leise Schluchzen welches aus dem Zimmer drang. Es deutete darauf hin, dass Valentina seine Frage überhaupt nicht vernommen hatte. Dann aber öffente sich die Türe und eine verweinte Hausherrin blickte ihn an. Sie drehte sich stumm wieder weg, durchquerte das Zimmer und warf sich erneut auf ihr Bett. Die Türe ließ sie offen, sodass Bashir hereintreten konnte. Mit tränennassen Augen, lag Valentina nun auf dem Bett und starrte gegen die Wand. "Er ist einfach gegangen." Flüsterte sie leise.

  • Besorgt musterte Bashir die Tür, als das Schluchzen aus dem Raum dahinter zu hören war. Er wußte nicht, was er tun sollte. Einfach hineingehen? Einfach weggehen? Das eine konnte so falsch sein wie das andere. Doch dann öffnete die Tür sich doch noch. Wie traurig sie aussah! Wie verzweifelt! Es zerriß dem jungen Parther fast das Herz, sie so zu sehen.


    Zögernd trat er ein, während sie sich wieder auf ihr Bett warf. Die Tür schloß er hinter sich. Es mußte nicht unbedingt noch jemand mitbekommen, was hier vor sich ging.


    Er fühlte sich ihren Tränen gegenüber völlig hilflos. Weinende Frauen. Hatte es je einen Mann gegeben, der damit fertig geworden wäre? Bashir wußte nicht recht, was er tun sollte. Er blickte auf den Krug und den Becher in seinen Händen. Und füllte den Becher mit verdünntem Wein, stellte den Krug auf den Tisch und setzte sich dann zu ihr auf das Bett. Ganz sanft streichelte er ihr über das Haar. "Du solltest etwas trrinken. Und nicht so schrrecklich weinen. Bitte..." Er wußte ja immer noch nicht, was eigentlich in dem Brief gestanden hatte. Bisher hatte er nur verstanden, daß Valerian von hier weggegangen war. "Ein Soldat muß oft woanderrs hin, als err sein möchte." Das kannte er ja aus eigener Erfahrung.

  • Noch eine ganze Weile lag Valentina einfach auf dem Bett und weinte. Sie bekam zwar mit, dass Bashir bei ihr am Bett saß und auch, dass er ihr über den Kopf strich. Doch sie konnte nicht anders und musste sich einfach ausweinen. Erst nach einer kleinen Ewigkeit richtete sie sich auf und holte aus ihrem Nachttisch ein Stofftuch hervor um sich damit das Gesicht abzuputzen.
    Sie sah auf den Becher, den Bashir in der Hand hielt, als wäre dies etwas scheußliches. Nahm ihn dann aber entgegen und nippte davon. "Ja, er ist Soldat. Aber er ist jetzt in Rom und wird so schnell nicht wieder zurück kommen. Er wurde dort hin bestellt um den Kaiser zu beschützen." Sie schniefte nocheinmal und sah dann in den Becher. "Ich weiß, dass ist eine große Ehre für ihn und ich bin auch stolz auf ihn. Aber jetzt bin ich bis hier hergekommen und nur damit ich ihn gleich wieder verliere. Wäre ich in Rom geblieben, könnte ich ihn jetzt wieder in die Arme schließen." Eine einzelne Träne rann ihr noch über die Wange dann hob sie den Kopf.
    "Bitte entschuldige Bashir, du hast nicht verdient, dass ich so mit dir rede." Sie ließ sich zur Seite kippen und legte ihren Kopf auf seine Schulter. "Nun musst du wirklich auf mich aufpassen."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!