• Griechenland war wahrlich traumhaft. Ich habe besonders die Landschaft und den Wein genossen, den die Griechen in ganz vorzüglicher Art herstellen. Allerdings habe ich die Reise auch für meine Bildung genutzt. So habe ich in Athen die alten griechischen Klassiker und die Rhetorik studiert.

  • "Du hast Rhetorik studiert? Interessant. Ich selbst habe mich erst kürzlich im Privatstudium mit den drei Formen der Rede auseinandergesetzt, genus iudiciale, genus deliberativum, genus demonstrativum, nun ja vor allem in Zusammenhang mit einem Gerichtsverfahren, welches gerade im Raum steht und in welchem ich als Verteidiger fungiere. Solltest Du einmal einen Verteidiger brauchen, ich stehe Dir jederzeit zu Verfügung, obwohl, wenn Du sagts, Du hast Rhetorik studiert, wirst Du sicher mir noch einiges beibringen können..."


    Meridius streckte seine Arme hinter dem Rücken aus.


    "Was soll ich Dir erzählen, willst Du irgendetwas bestimmtes wissen? Die Ereignisse in Hispania? Oder Ereignisse aus Rom? Politisches? Militärisches?"

  • Meridius blickte zu Colonius. Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.


    "Nun, die Flotte. Viel ist nicht gegangen. Cartonenis, ein Verwandter von mir, hat den Flottenkomandanten ziemlich auf Trab gehalten, nachdem Du weg warst. Es gab einige Manöver, und sogar eine ernsthafte Kampagne gegen das alte Piratenproblem, in dessen Verlauf deren Versteck sogar ausgehoben wurde. Dummerweise sind dabei einige Soldaten der Legio IX und der Flotte ums Leben gekommen. Unter anderem auch ein Neffe des Proconsuls.


    Nun, und seitdem dann mein Verwandter ebenfalls bei einem Schiffsbrand starb, scheint die Flotte ihre Aktivitäten etwas heruntergefahren zu haben. Du weißt ja, keine Bedrohungslage, Herunterfahren der Ausgaben, Abschaffen von Schiffen, reduzierte Instandsetzung, und und und, an der Flotte haben wir Römer bisher immer gespart."


    Meridius hielt kurz inne.


    "Was die Russata betrifft, ist das eine lange, oder auch kurze Geschichte wie man es sieht. Anton sah, dass die Russata im Volk nicht sehr ankam, oder er meinte dies zumindest, und er sah wahrscheinlich auch, dass die Gilvus eine immer stärkere Partei wurde, vor allem im Senat, so entschloss er sich die Partei zu wechseln, und Du weißt ja, wenn Anton etwas macht, dann macht er es gründlich. Er hat gleich die halbe Factio mitgenommen..."


    Meridius lachte lautstark auf.

  • Tja, die Flotte war schon immer so eine Sache... Tja mit Anton hast du wohl recht. Ich schätze mal die factio ist in einem ziemlich desolaten Zustand. Ich werde schauen was sich dort machen lässt. Apropros, ich habe dir noch gar nicht zu deiner Ernennung als Senator gratuliert.

  • "Ich danke Dir, mein Freund. Es kam auch für mich selbst überraschend. Senator zu sein, ist eine hohe Verantwortung und auch eine große Ehre. Leider kann ich dieser nicht immer gerecht werden, da mich meine Arbeit hier bei der Legion doch ziemlich in Anspruch nimmt. Und in erster Linie hat mich der Imperator ja für diesen Job verpflichtet."

  • Colonius kommt nach einem harten Tag zurück in das Haus seines Freundes. Er ist erleichtert und glücklich


    Ich habe meine Angelegenheiten mit der Verwaltung zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigt. Selbst mein Haus bekomme ich zurück. Ich möchte mich noch einmal für Deine Gastfreundschaft bedanken und hoffe Dich auch einmal bei mir begrüßen zu dürfen!

  • "Es war mir eine Ehre, mein Freund, und Du kannst natürlich auch in Zukunft jederzeit zu Besuch kommen. Es freut mich, dass Du Deine Angelegenheiten zu Deiner Zufreidenheit erledigen konntest. Die Russata wird mit Dir bald wieder zu den stärkeren Parteien gehören.


    Doch wie sieht es aus? Bist Du zur Flotte zurückgekehrt? Du weißt, mein Angebot mit einem entsprechenden Posten bei der Legio IX gilt immer noch. Also lass es Dir durch den Kopf gehen."

  • "Gut, es würde mich freuen, zumal ich einen höheren Offizier in der Legion mehr als gebrauchen könnte. Die Arbeit wächst mir zur Zeit beinahe über den Kopf und einen Stellvertreter in meiner Abwesenheit vor Ort zu haben, kann nie schaden. Doch ich möchte Dich nicht unter Druck setzen. Wenn der passende Zeitpunkt gekommen ist, melde Dich einfach bei mir. Wo das Castellum steht weißt Du ja, oder sprich mich einfach zu Hause an."

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