Allabendliches Essen im Kreise der Familie

  • Da konnte er ja nur die Augen verdrehen. Seine Schwester war einfach in vielen Belangen noch viel zu kindhaft. Phelan mochte diese Eigenart an seiner Schwester eigentlich sehr leiden, ihre fröhliche und sorgenlose Art war sehr ansteckend und das war gut. Aber ihre Antwort auf seine Frage, der Grund für ihren Abgang aus der Küche war einfach .. urks ..


    "Sontje .. das ist unser allabendliches Mittagessen. Wir ESSEN .. ZUSAMMEN .. und nicht irgendwo alleine. Wir sitzen kaum einen halben Becher Met dort und schon stehst du auf, nur weil da erste Thema etwas politisches ist. Du kannst dich doch derweil auch mit Elfleda oder Marga unterhalten. schüttelte er den Kopf .. dann ging er auf sie zu hielt ihr auffordernd die Hand hin.


    "Komm .."

  • Sie schluckte den großen Bissen würgend hinunter, schüttelte den blonden Kopf. Ein abendliches Mittagessen? Gut, es war ein kaltes Mittagessen.. sie hatte sowieso kaum Hunger. Phelan erwiderte nichts auf ihre Fragen, ging gar nicht auf die thematische Ablenkung ein. "Gerade wenn es politische Themen sind, kann ich doch nicht im Hintergrund mit den anderen Frauen flüstern. Das geht nicht und es ist dann unhöflich von mir, finde ich. Und du liegst falsch.. das erste Thema war Silkos Weggang, dann Arbjons Fortgang, dann erst kam das Thema aufs Theatrum." korrigierte sie ihren Zwilling, blickte auf die ausgestreckte Hand. "Warum bloß soll ich wieder zuück in die Küche kommen? Ich störe euch nur.. das ist mein Gefühl und nicht deines." brummelte sie und erhob sich doch noch von ihrem Platz, um Phelans Hand zu ergreifen sowie mit der anderen Hand Becher und Teller zu balanchieren...

  • "Tust du aber nicht!" entgegnete er ihr eindringlich.
    "Es geht mehr ums Zusammen sein, nicht um die Höflichkeit wegen irgendwelcher Themen .. gib deinen Senf dazu oder unterhalte dich mit Elfleda. Das muss auch kein Geflüster sein, wir haben gute Ohren und können die Gespräche auseinander halten." erklärte Phelan ihr noch einmal und ging mit ihr Hand in Hand in die Küche zurück. Ein Schmunzeln konnte er sich nicht verkneifen, hatte er wirklich "allabendliches Mittagessen" gesagt?



    In der Küche angekommen setzten die beiden sich wieder auf den Plat und der junge Priester warf Lando ein Nicken zu. Hoffentlich würde das nicht noch einmal passieren. Gespannt wartete er darauf, ob Sontje ein anderes Gespräch mit irgendwem anfangen würde. Genug Möglichkeiten hatte sie ja.

  • Vala hatte schon bei dem unsäglichen Brautraub bei Callistas und Witjons Hochzeit kein gutes Bild von Landos Autorität über seine Familie gehabt. Er bekam langsam den Eindruck, als wäre Lando schwach. Wobei schwach vielleicht nicht das richtige Wort war, um das auszudrücken. Unwillig war vielleicht angebrachter.. ja, der Familienoberste schien seine Position in etwa so gerne auszufüllen als würde er Latrinen reinigen.
    Was Vala die Arbeit eigentlich nur vereinfachte, immerhin wollte, nein, WÜRDE er in nicht allzu ferner Zukunft diese Sippe führen. Diesem Vorhaben tat es keinen Abbruch, dass die anderen ihm reserviert und eher kühl gegenübertraten. Sie mussten ihn nicht lieben, sie mussten ihm folgen. Und das würden sie..


    Ein neues Beispiel war das einfache Verschwinden Sontjes aus der obligatorischen Abendrunde, die einfach ihren Teller nahm, und sich ohne ein Wort davon machte. Es dauerte eine Weile, bis Lando die Impertinenz wahrnahm, und sich dann auch noch davor drückte, Sontje persönlich zur Rechenschaft zu ziehen, indem er ihren Bruder hinterherschickte. Vala schüttelte langsam den Kopf, und konzentrierte sich scheinbar auf ein Stück Brot mit Trockenfleisch, während er darauf achtete was hier noch so vor sich ging...

  • Arbjon, der von Berufswegen her eine gesteigerte Aufmerksamkeit besaß und ohnehin alles ständig unauffällig beobachtete, fiel auf, dass er mit dieser Tätigkeit nicht alleine war. Vala ließ ebenfalls die Runde nicht aus den Augen, auch wenn er sich redlich bemühte, abgelenkt zu tun. Der Prätorianer konnte diesem jungen Mann aus irgendeinem Grund nicht trauen. Er kannte ihn nicht wirklich und wusste nichts über ihn. Während Vala auf einem Stück Trockenfleisch kaute, reifte in Arbjon der Gedanke, sich vor seiner Abreise noch einmal mit Lando unter vier Augen zu unterhalten...

  • Für die junge Römerin in der Mitte von den all den Germanen war es immer noch etwas unheimlich und einschüchternd, was wohl in erster Linie daran lag, dass sie selbst ein eher scheuer und schüchterner Mensch war und zum anderen, dass sie nicht viel verstand. In der Casa wurde eigentlich nur Germanisch gesprochen, außer Witjon sprach direkt mit ihr oder er oder jemand anderes wollte, dass sie verstand. Aber bei dem täglichen Abendessen, dass alle zusammen einnahmen, wurde nur germanisch gesprochen und so blieb auch Callista stumm.


    Sie saß neben Witjon, ihrem Mann, und trank Saft, dazu aß sie Brot mit Käse und Gemüse. Sie mochte es, dass hier alles frisch vom Garten auf den Tisch kam und fand es ganz und gar nicht karg oder fad. Da waren Äpfel, Karotten, Zwiebeln, frische Kräuter, Schmalz, Wurst und Käse, Brot und natürlich Fleisch, meistens Bratenreste oder Wild, Spansau, Schwein und auch mal Federvieh. Es gab natürlich auch eher römische Leckereien wie Oliven und Datteln und sie hätte auch Wein trinken können, wenn sie gewollt hätte. Außerdem war es gemütlich, alle saßen zusammen, auch die Bediensteten und sprachen miteinander. Soviel wie ihr Mann ihr erklärt hatte, besprachen sie den Tag, was sie erlebt hatten, wenn sich etwas Neues ergab oder auch einfach nur die Zukunftspläne einzelner Familienmitglieder.


    Es hatte sie irritiert, warum Sontje aufgestanden war und auch wenn sie das Gesprochene nicht verstand, machte es die Körpersprache deutlich, dass Lando ihr ihren Bruder hinterher schickte. Es war seltsam, ihren Lehrer nun als Untergebenen zu sehen, aber er kam schon bald mit seiner Schwester zurück und sie setzte sich wieder. War sie böse wegen irgendwas? Oder traurig? Callista lächelte ihr aufmunternd zu und schob ihr eine dicke Kirsche zu, deren dunkle Fäörbung verriet, dass sie ganz besonders süß schmeckte.

  • Sie wollte eigentlich nicht wieder in die Küche zurück gehen, weil sie immer noch das dumme Gefühl hatte die große Runde zu stören. Mit gesenktem Kopf liess sie sich an ihrem üblichen Platz neben Phelan nieder und schob den Teller von sich weg. Der Appetit war vergangen... dabei waren noch Reste von Brot und Käse aufzuessen. Auf Milch mit Honig hatte sie Lust und schenkte für sich den Becher voll.


    Da war auf einmal eine Kirsche zu sehen. Sontje sah Callista überrascht an und wagte ein Lächeln. "Danke..." flüsterte sie und schob sich die Kirsche in den Mund. "Willst du auch Milch mit Honig trinken?" Achje.. Callista war ja die Römerin und verstand kein Germanisch. Sontje deutete auf die Utensilien und machte eine Trinkbewegung wobei sie zum Schluss auf Callista zeigte. Zeitgleich mit den Gesten wiederholte sie den germanischen Satz in der gezeigten Gestenfolge. "Milch Honig trinken du wollen?" Gut, es war ein blöd gesprochener Satz.. und vielleicht der Anfang zu einer Unterhaltung mit Händen, Füßen und Worten.

  • Ja, da war es wieder. Das leidige Thema des Kulturenmischmaschs, nicht zuletzt gekrönt von der Tatsache, dass Callista kein Germanisch verstand. Sie wollte gerade entschuldigend den Kopf schütteln, als Sontje sie angesprochen hatte, als diese ihre Worte wiederholte und dazu passende Handbewegungen machte. Das "Danke" hatte sie ja verstanden und zusammen mit dem Lächeln auf dem Gesicht der jungen Germanin hatte Callista sehr wohl verstanden, dass sie Sontje damit aufgeheitert hatte. Das freute sie sehr, auch wenn sie nicht wußte, warum Sontje etwas traurig wirkte. Ihr erwartungsvolles Gesicht machte deutlich, dass sie von Callista eine Antwort erwartete und diese nickte. Dann, nach einigen Sekunden zögern, sagte sie auf wahrscheinlich sehr seltsam klingenden Germanisch "Ja, danke." und lächelte zaghaft. Sie hatte zwar noch nie Milch und Honig vermischt, aber probieren wollte sie es gerne.

  • Witjon grunzte zustimmend, als Lando Ragin guten Rat gab. Der Junge würde sich gewiss engagiert zeigen und seine Sache gut machen. Bei Sontje war er sich da allerdings nicht so sicher. Er legte die Stirn in Falten und sah der Kleinen hinterher, während Lando ihr wütend ihren Zwillingsbruder hinterherscheuchte. Schulterzuckend wandte Witjon sich wieder seinem Essen zu und schaufelte sich Hirsebrei und Karotten in seine Holzschüssel. Er erfrischte sich mit etwas Bier und beobachtete dann löffelnd die Runde. Arbjon schaute ebenfalls um sich, die Frauen tratschten nun, nachdem Sontje wieder hereingekommen war, und mit Anerkennung registrierte Witjon wie viel Mühe Callista sich mit der Überwindung der Sprachbarriere gab. Vala schien sich mit seinem Essen zu beschäftigen. Aus diesem Kerl wollte Witjon sowieso nicht recht schlau werden. Er machte einen schweigsamen Eindruck und schien immer eine gewisse Distanz zu den Geschehnissen wahren zu wollen. Hirsebrei fand seinen Weg in Witjons Mund und der Blick des jungen Ubiers wanderte weiter zu Phelan, seinem Vetter. Er hob eine Augenbraue an und schaute dann wieder auf sein Essen. Wollte Ragin nicht noch etwas gesagt haben? Theatrum? Stadtverwaltung? Da war doch was. Eine Karotte knirschte zwischen Witjons Zähnen.

  • "Also gut.." nickte Sontje und machte einen Becher Honigmilch für die junge Römerin fertig, welchen sie ihr dann zuschob. "Lass es dir schmecken.." fügte sie lächelnd hinzu und ächzte über ihre Dummheit. Oh nein, sie hatte schon wieder germanisch gesprochen. Mit entschuldigendem Blick sah sie Callista an und kratzte die Lateinwörter im Gedächtnis zusammen. "Milch.. ist.. gut.. hmm.. fein." Sie trank einen großen Schluck, leckte den sichtbaren weissen Milchschnurrbart mit der Zunge von den Lippen und rieb sich zuletzt den Bauch. Hoffentlich verstand ihr Gegenüber auch dies. "Was.. du essen.. gerne? In Roma.. und hier?" fragte sie in stockendem Latein, strengte sich zur Gesprächsankurbelung an.

  • Sim-Off:

    Neue Zeitebene.. :)


    "Familie.", begann Vala eines Abends, als sie schon einige Zeit zusammengesessen und gegessen hatten, "Es gibt drei Dinge, die ich euch mitteilen will."


    Er überbrückte die Zeit, die die anderen brauchten um ihre kleinen und kleineren Gespräche zu beenden, und ihm ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden, indem er einen kleinen Schluck des Bieres nahm. Er ließ den Blick schweifen um sicher zu gehen, dass die der anderen alle ihm galten, bis er sich räusperte und begann: "Das wichtigste zuerst: wie ihr wisst ist mein Vater Leif, Sohn des Landogar. Und ihr wisst sicherlich auch um den Status, den er im römischen Reich inne gehabt hat. Dagmar hat mich, bevor sie abgereist ist, darauf aufmerksam gemacht dass es UNABDINGBAR ist, dass man weiterhin denkt er wäre im Zuge der Kämpfe gegen die Heerscharen Marbods verschollen. Dass er nach Magna gegangen ist, um Alrun, meine Mutter, zu retten weiß man nicht, und dass er dort geblieben ist machte ihn letztendlich der Fahnenflucht schuldig. Mein Vater ist tot, außer seinen guten Ruf kann er nichtmehr verlieren. Allerdings sind wir alle durch diesen Wissen des Hochverrats schuldig, und es ist in eurem und auch in meinem Sinne, wenn man aus Flavius Duccius Germanicus und Leif zwei Personen macht."


    Er ließ die Worte wirken, die wirklich starker Tobak waren, fuhr dann aber mit unbeirrt ernstem Blick fort: "Es ist folglich notwendig, um die Reputation meines Vaters und die der Sippe zu erhalten, dass man aus Leif, Sohn des Landogar zwei Personen macht. Der eine Flavius Duccius Germanicus, hochdekorierter Tribun der römischen Legion, Gründer dieses Hauses und mein leiblicher Vater, und Leif, eifriger Kämpfer in der Sache Roms gegen Modorok, mein Erzieher und Oheim. Ist das klar? Dieses Wissen ist so schwerwiegend wie absolut fatal, wenn es herauskommt. Die Konsequenzen dürften euch allen klar sein, und demjenigen, der das ausplaudert drohen von Seite der römischen Justiz noch die geringsten Strafen."


    Womit Vala dann auch mal schnell klarstellte, dass er vor nichts zurückschreckte um dieses Geheimnis zu bewahren. Er wartete, bis die anderen diese Nachricht verdaut hatten, und fuhr dann mit seinem nächsten Anliegen fort: "Ich habe mich in den letzten Monaten tief in die römische Welt eingelesen, und ich denke es ist an der Zeit mich in der Wirklichkeit zu prüfen. Mein erstes Vorhaben ist ein Rechtsfall. Ich hab die Lex Mercatus studiert, und auf dem Markt feststellen müssen wie schludrig damit umgegangen wird... ein Händler zum Beispiel bot Ware an, die er nicht selbst produzierte, sondern verkaufte einfach weiter. Ich denke, ich werde ein Schreiben an den Ädil aufsetzen. Es wundert mich, dass ihr nicht dagegen vorgeht", Lando und Witjon waren es, die er direkt ansah, schließlich hatten die mit ihrem Handelshaus noch konkreteres Interesse an einer Einhaltung der Marktgesetze, "Wie dem auch sei, ich habe ein Schreiben aufgesetzt, ich muss es nurnoch abschicken. Achja, und drittens: ich werde euch in nicht allzu ferner Zukunft verlassen. Ich sehe meine Zukunft in Rom, und da hier alles in guten Händen scheint, sehe ich keinen Grund mich hier in schon gemachte Betten zu legen. Es warten Aufgaben auf mich, durch die ich mich alleine arbeiten muss..."

  • Lando, der Vala immernoch mit einer Mischung aus Hoffnung und innerer Vorsicht gegenüberstand, hörte die Worte seines jungen Vetters, während er die letzten Reste seines Getreideschleims herunterwürgte.


    "Du willst jemanden verklagen, weil er Waren anbietet, die er nicht selbst produziert? Wenn du dich mit kleinen Fischen messen willst, nur zu. Wir kümmern uns schon lange nichtmehr um solcherlei Geschehnisse auf den Markt. Die Kleinen Händler auf dem Markt machen das ständig, und kratzen dabei nur Gewinne heraus die sich nicht einmal in Sesterzen rechnen lassen, und rufen dabei viel Ärger über sich selbst. Und die Großen stehen eh ständig unter Beobachtung, die brauchen sich sowas nicht leisten. Und sowieso: die Gewinnmarge ist viel zu klein, als dass es sich lohnen würde, mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Also, wer ist der arme Lump, den du dir als Ziel ausgesucht hast?"


    Er ließ sich eine Kanne mit Wasser reichen, und schnitt ein Stück vom Brot ab, und überlegte was er zu der Geschichte mit Leif sagen sollte.


    "Das leuchtet nur ein. Leif war in der Tat Hals über Kopf aufgebrochen um deine Mutter zu retten, und hat sich dabei nicht um die Konsequenzen geschert. Dass er Fahnenflucht begangen hat, nur um sich nachher dem Kampf gegen Modorok zu widmen macht die Sache nicht besser.. wir stecken immernoch in der Klemme. Also lasst euch gesagt sein, dass Flavius Duccius Germanicus, so wie Alrik sagt, in den Wirren der Germanenfeldzüge verscholl.", er sah in die Runde, und ging sicher, dass jeder zustimmend nickte, und wandte sich dann mit einem mahnenden Blick Alrik zu: "Das ist kein Grund, hier unverhohlen Drohungen auszusprechen."


    Alriks Vorhaben nach Rom zu gehen ließ er unkommentiert, irgendwie war er erleichtert, andererseits war Alrik damit auch seiner direkten Kontrolle entzogen. Wer wusste schon, was der Junge in Rom anstellen würde?

  • "Klingt für mich nach vertaner Zeit..." meinte Witjon zum Thema Marktgesetz. Sein Nicken hatte seine Zustimmung zu der Flavius-Leif-Problematik klargestellt und so gab er einfach seine Meinung zu Alriks anderen Anliegen ab. Ihm gefiel der Ton nicht, den der junge Mann anschlug und damit offenbar nicht nur ihn verärgerte. Lando wies ihn zurecht und hielt sich dann bedeckt, nachdem er als erster zum Gespräch beigetragen hatte. Witjon interessierten allerdings Alriks Rompläne wesentlich mehr als seinen herutischen Vetter.
    "Du willst nach Rom gehen? Von welcher Art Aufgaben sprichst du? Dich kennt dort doch niemand und du kennst auch niemanden, wie und wo willst du anfangen?"

  • Interessiert beobachtete die neue Frau in der duccischen Familie, was Sontje tat und nahm dann den Becher höflich dankend entgegen. Sie sagte etwas, wovon Callista aber nur ein Wert glaubte wieder zu erkennen. Schmecken. Das hatte sie schon gelernt, ja. Aber das machte ihr den Sinn des Satzes nicht wirklich verständlich, erklärte ihr Sontje gerade wie es schmeckte, dass es gut schmeckte oder wünschte sie ihr einen guten Appetit. Callista runzelte die Stirn entschuldigend und trank erst mal einen Schluck. Es schmeckte gut, obwohl es wohl nicht zu ihren Lieblingsgetränken zählen würde. Dennoch nickte sie und schaute aufmerksam zu Sontje, die nun ins Latein wechselte. Allerdings war das mehr als holprig und Callista zog überrascht eine Augenbraue hoch, sie hatte geglaubt, die junge Germanin könne es besser. "Lecker" sagte sie daher, erst auf Germanisch, dann auf Latein und rieb sich ebenfalls den Bauch.


    "Ich esse gern Brot … Käse … Oliven … Karotten … und Schweinefleisch." Sie zeigte genau auf alles, was sie betitelte und sah dann Sontje fragend an. "Was heißt das auf germanisch?" fragte sie zaghaft und hoffte, dass sie es verstehen würde. Dann könnte sie direkt ein paar neue Wörter lernen. Kurz blickte sie sich zögerlich um, doch die anderen schienen sich nicht daran zu stören und so konzentrierte sie sich wieder auf die junge Frau und lächelte ihr aufmunternd zu.

  • Ragin hatte nichts dagegen, wenn Alrik nach Rom ging. Zwei Anführer in einer Casa waren sowieso einer zu viel und lieber verzichtete er Auf Alrik als auf Lando. Und er hatte auch nicht vorgehabt jemandem von ihrer Familiengeschichte zu erzählen. Wer sollte sich schon dafür interessieren und warum sollte man das einfach so erzählen?

    "Also ich hab nicht vor jemandem was zu erzählen. Und Loki hat recht: Du musst uns nicht drohen! Schließlich sind wir eine Familie und dumm sind wir auch nicht!"
    antwortete er bockig. Kaum war der kerl ein paar Wochen da, und schon meinte er er müsste ihnen das römische Recht erklären!

  • "Ja.. genau.. lecker!" erwiderte Sontje erleichtert auf germanisch, abei das Wort wiederholend. Neugierig sah sie zu den Dingen, auf die Callista zeigte und nickte verstehend. "Brot heisst brauda. Käse heisst juusta. Olive heisst olivia. Karotte? Hm.. Möhre - morha - Wurzel. Schwein heisst swin." Ob sie alles richtig aufgesagt hatte? Diesmal lächelte Sontje zaghaft Callista an. Ein fragender Blick in die Runde.. dann ein weiterer Schluck aus dem Honigmilchbecher. Sie hatte noch etwas vergessen und zeigte auf die zwei Dinge. "Milch heisst penas.. und Honig heisst huna." Jetzt konnte sie doch ein bisschen stolz auf sich sein.. oder?

  • Erleichtert lächelte die Römerin und grinste kurz zu Witjon, dessen Blick sie zu spüren geglaubt hatte. Er sah zu ihr und lächelte, wandte sich dann aber wieder anderen Gesprächsthemen zu und in diesem Moment sprach Sontje weiter. Somit richtete sich Callistas Aufmerksamkeit wieder komplett ihr zu und sie versuchte sich die germanischen Wörter einzuprägen. Zaghaft versuchte sie die Wörter zu wiederholen und legte dabei vor allem Wert auf ihre Aussprache, obwohl man wohl hören würde, dass sie keine gebürtige Germanin war.


    "Brauda." Brot. "Juusta." Käse. "Olivia." Oliven. "Morha." Möhren. "Swin." Schwein. Und "Penas." Milch und "Huna." Honig.


    Callista blickte einen Moment auf die Sachen, die sie nun schon auf Germanisch betiteln konnte, allerdings fehlte ihr immer noch die Möglichkeit eine Relation darzustellen. Wie sagte man, dass man etwas mochte? Oder nicht mochte? Sie runzelte die Stirn und dachte nach, dann blickte sie Sontje eindringlich an. Wieviel Latein sprach die junge Frau? Konnte sie sie direkt fragen? In diesem Moment kam sich Callista unheimlich dumm vor, weil ja die ganze Familie zuguckte und zuhörte.


    "Käse lecker. Ich ... Käse." Mögen, was hieß mögen auf germanisch? Fragend sah sie zu der Blondine. Falls sie die Pause in ihrem Satz nicht richtig deuten würde, könnte sie es nochmal auf Latein versuchen. So würde auch Sontje noch etwas lernen.

  • "Richtig.." wiederholte Sontje zu jedem aufgesagten Wort nickend und lauschte Callistas Stimme. Uh.. nun hatte sie eine Lücke in ihrem zuletzt ausgesprochenen Satz frei gelassen. Was wollte Callista jetzt von ihr wissen?


    Sontje versuchte es mit diversen Versionen und sagte ihr diese langsam auf. "Haben wollen? Den Käse haben? Käse essen? Käse für dich haben?" Gespannt sah sie sie an... hatte sie wieder einmal ins Blaue getroffen? "Magst Käse haben? Oder die anderen Sachen? Mehr Milch? Oder mehr Honig?" Es konnte ja sein, dass der anderen Frau die Milch nicht süß genug war. :D

  • Sontje sprach zwar langsam, aber Callista runzelte verwirrt die Stirn, denn sie verstand nicht alles auf Anhieb. Sie schüttelte langsam den Kopf und sagte dann ebenso langsam auf Latein. "Ich mag Käse." Dann versuchte sie es ebenso wie die Blonde mit einer anderen Variante. "Ich esse gern Käse." Wenn ihr das Sontje nun wörtlich ins Germanische übersetzen würde, wäre ihr damit schon mal sehr geholfen.


    Gespannt sah sie die junge Germanin an, die sowas wie das Nesthäkchen der Familie war und lächelte. Es war aufregend, wenn auch ermüdend, germanisch zu lernen. Vor allem, wenn die Andere nicht fließend Latein beherrschte.

  • "Entschuldigt, das wollte ich damit nicht implizieren.", sagte Vala ohne es zu meinen, "Es ist nur von enormer Wichtigkeit, so dass man es sich ständig in Erinnerung rufen muss. Das mit dem Marktgericht will mir allerdings nicht aus dem Weg.. aber ich werde das noch einmal überdenken."


    Vielleicht hatten Lando und Witjon ja Recht, und es war einfach nur eine Zeitverschwendung und/oder würde Sachen verkomplizieren. Allerdings gab er sein Vorhaben nicht so schnell auf, darüber war noch nachzudenken.


    "Was ich in Rom will? Ihr kennt die Geschichte meines Vaters.. soll ich groß und nett umschreiben, dass ich ihn übertreffen will? Nein. Ich WERDE ihn übertreffen.. ich habe vor den Cursus Honorum zu beschreiten. Der Legat Marcus Vinicius Hungaricus hat mich bereits als seinen Klienten akzeptiert, und ich habe mich bei Prudentius Balbus um eine Position als persönlicher Assistent gebeten. Ich denke das ist eine Grundlage, um in Rom Fuß zu fassen. Natürlich wird es nicht einfach, aber meine Güte: einfach ist langweilig."

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