[Officium] Tribunus Angusticlavius Servius Artorius Reatinus

  • Bei der Erwähnung der Duccier verkrampfte sich Brutus ein wenig. Die alten Erinnerungen kamen wieder hoch und er war froh, der ganzen Günstlingswirtschaft den Rücken gekehrt zu haben. "Ja, die Duccier setzen ihm ganz schön zu, wie ich gehört habe...," murmelte er nur. Dann lenkte er seine Gedanken auf andere Wege.
    "Dann werde ich also den Scriba in Anspruch nehmen und mir die Räumlichkeiten zeigen lassen", meinte er und verabschiedete sich mit einem "Vale"


  • Auch Reatinus entschied sich letzten Endes, das noch nicht erfundene Anstoßen zu lassen und hob stolz den Becher. Man hätte ihm diesen Gedanken sicherlich nicht verübeln können. Warum auch? Vielleicht war er nur seiner Zeit voraus?! :D


    Angesichts dessen, dass der Kaiser nicht der Gesündeste war, konnte es nicht schaden, wenigstens auf seine Gesundheit zu trinken. "Auf den Kaiser und unser erfolgreiches Geschäft!" Anschließend nahm Reatinus einen Schluck und wieder Platz. "So, Iulius... erzähle mir doch etwas über deine Tätigkeit, wenn du gerade keine guten Geschäfte tätigst", grinste Reatinus.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    [...]



    Reatinus konnte sich vorstellen, dass Valerian sehr überrascht über dieses Entgegenkommen war. Man konnte es dem Prätorianer förmlich im Gesicht ablesen, dass er mit einer solchen Wendung nicht rechnete. Auch Reatinus hatte damit nicht gerechnet... irgendetwas hatte ihn dazu bewegt. War er einfach nur, weil der Quintilier sein Rekrut war, Reatinus stolz auf ihn war und ihn noch weiter fördern wollte? War es einfach eine ewige Bindung, die ein Offizier zu seinen Soldaten aufbaute? Sicherlich war Reatinus streng damals, aber er war gerecht und zu seinen Soldaten herrschte eine gewisse Bindung. Egal wo sie kämpften, er wollte alle heil durchbringen. Dies war ein Zeichen dafür.
    Reatinus zählte von seiner Seite aus das Geld mit. Valerian hatte mehr dabei, sicherlich im Denken, es würde ihn teurer kommen. War es ein Fehler, du Grundstück für läppische fünftausend Sesterzen zu verkaufen? Nein, schüttelte Reatinus den Gedanken ab. Allein ihrer Bindung wegen war es dies nicht.


    Das Leben des Quintiliers schien allgemein nicht besser laufen zu können... er kam an ein Grundstück, er vermählte sich nun und er diente in einer Elitetruppe. Nur wenigen Männern war so viel Erfolg beschieden. "Es würde mich freuen, kommen zu dürfen", lächelte Reatinus, lehnte sich zurück, "Ob Ehrengast oder nicht. Wird nicht nötig sein, ich komme auch so gerne. Ich erinnere mich dunkel an den Germanicer, ja." Es war schon eine Weile her, aber einige Männer behielt man einfach im Gedächtnis.


    Sie schwenkten anschließend ins Geschäftliche über... dieses unangenehme Thema, die Rekrutierungen! "Es gibt viele gute Soldaten bei uns... die Veteranen sind in der ersten Kohorte. Wenn ich ein Barbar wäre, hätte ich ernsthaft Angst vor den Kerlen. Auch außerhalb gibt es einige Milites, die sich hervortun. Ab Besten sehen wir uns das vor Ort an. Ich will den Prätorianern keine Männer abtreten, die dort nicht dienen möchten. Ein unmotivierter Soldat, das wäre in unserem Fall beiderseitiger Verlust."

  • Zitat

    Original von Publius Iunius Brutus
    Bei der Erwähnung der Duccier verkrampfte sich Brutus ein wenig. Die alten Erinnerungen kamen wieder hoch und er war froh, der ganzen Günstlingswirtschaft den Rücken gekehrt zu haben. "Ja, die Duccier setzen ihm ganz schön zu, wie ich gehört habe...," murmelte er nur. Dann lenkte er seine Gedanken auf andere Wege.
    "Dann werde ich also den Scriba in Anspruch nehmen und mir die Räumlichkeiten zeigen lassen", meinte er und verabschiedete sich mit einem "Vale"


    Scheinbar hatte der Iunier ähnliche Gedanken, was die Duccier betraf... wenigstens war der Artorier da nicht alleine! "Crispus ist ein Haudegen. Wenn der nicht mit denen fertig würde, müssten schon die Götter über die Duccier wachen." Anschließend nickte Reatinus, er hatte nichts mehr hinzuzufügen, als Brutus sich erhob. "Vale, Praefectus! Wenn du bereit für den Rundgang bist, suche mich im Officium oder zu Hause auf!"

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    ...


    Das Leben des Quintiliers schien allgemein nicht besser laufen zu können... er kam an ein Grundstück, er vermählte sich nun und er diente in einer Elitetruppe. Nur wenigen Männern war so viel Erfolg beschieden. "Es würde mich freuen, kommen zu dürfen", lächelte Reatinus, lehnte sich zurück, "Ob Ehrengast oder nicht. Wird nicht nötig sein, ich komme auch so gerne. Ich erinnere mich dunkel an den Germanicer, ja." Es war schon eine Weile her, aber einige Männer behielt man einfach im Gedächtnis.


    Sie schwenkten anschließend ins Geschäftliche über... dieses unangenehme Thema, die Rekrutierungen! "Es gibt viele gute Soldaten bei uns... die Veteranen sind in der ersten Kohorte. Wenn ich ein Barbar wäre, hätte ich ernsthaft Angst vor den Kerlen. Auch außerhalb gibt es einige Milites, die sich hervortun. Ab Besten sehen wir uns das vor Ort an. Ich will den Prätorianern keine Männer abtreten, die dort nicht dienen möchten. Ein unmotivierter Soldat, das wäre in unserem Fall beiderseitiger Verlust."


    Es war schwer, nicht andauernd auf die Urkunde zu schauen, die ihn zum Eigentümer eines guten Stücks Land machte. Aber er war nicht umsonst Praetorianer. Er hatte gelernt, solchen Versuchungen zu widerstehen.


    "Ich hatte großes Glück, daß mir Senator Germanicus seine Zustimmung zur Hochzeit gab. Die Heiratserlaubnis von der Kanzlei habe ich auch schon. Alle Hindernisse sind beseitigt. Ich werde Dir schreiben, sobald der Termin feststeht. Es ist uns eine große Freude, Dich dabei zu haben." Immerhin hatte Reatinus ihm seinen Zukunftsweg in zweierlei Hinsicht geebnet. Erst durch eine gute Ausbildung, dann durch den Verkauf dieses Grundstücks. Valerian würde das niemals vergessen.


    "Die Männer sollten nicht zu alt sein. Auch bei uns haben sie noch einen guten Teil Ausbildung vor sich. Nein, ich würde mich lieber bei denjenigen umschauen, die, sagen wir mal, innerhalb der letzten zwei bis drei Jahre mit ihrer Grundausbildung fertig wurden. Nun, Du weißt, daß immer alle gefragt werden. Allerdings wagt es für gewöhnlich niemand, diese Ehre abzulehnen. Wenn Du also erst allein mit den Männern reden möchtest, dann mache ich in dieser Beziehung eine Ausnahme. Aber verrate mich nicht bei meinem Praefecten, der sieht es nicht gerne, wenn die Neuen allzu verhätschelt werden."

  • Die Begeisterung seines Gegenüber hielt scheinbar an und der Kauf hatte dem Quintilier wohl den Tag gerettet... vielleicht noch viel mehr. Vielleicht war er den Rest des Jahrs über gut gelaunt über dieses Glück? Reatinus wäre es gewesen. Es gab nicht viele Verrückte, die ihr Grundstück für schlappe 5000 Sesterzen verkauften. Es mochte genau so viel wert sein, doch an eines zu kommen, war viel schwieriger und so hatte ein Stück Land reinsten Seltenheitswert!
    "Ich werde kommen, Quintilius"
    , nickte Reatinus.


    "Also Frischlinge", fragte Reatinus mit erstauntem Gesichtsausdruck und mir erhobener Augenbraue, "Das... wäre machbar, aber für die Prätorianer auch vorteilhaft? Die haben kaum kampferfahrung, eben weil sie jung sind. Einen Veteranen müsste man nur... sagen wir mal, in Schuss und aktiv halten. Aber einem Jüngeren Kampferfahrung beizubringen ist das schon etwas Anderes!" Und so war es auch - wie wollte man eine Elite noch ausbilden? Egal, Reatinus vertraute jetzt einfach darauf, dass die Leibgarde des Kaisers wusste, was sie tat.
    "Na gut... dann sehen wir uns in den anderen Rängen um. Es gibt die ein oder anderen engagierten Milites in mehreren Dienstgraden. Na gut, sehen wir uns um." Reatinus erhob sich. "Es bestünde kein Grund, etwas zu bereden. Ich kann dir trotzdem empfehlen, wenigstens bei den kampferfahrenen Truppen reinzuschauen, selbst wenn du Frischlinge mitnimmst!" Auf den ersten Blick schien es nun, als würde Reatinus die Männer nur loswerden wollen. So war es jedoch nicht, nur wollte auch der Kaiser beschützt werden, und warum sollten dies nicht die Besten von den Besten tun?

  • Auch wenn seine Freude immer noch groß war, versuchte Valerian, sich auf das Dienstliche zu konzentrieren. "Nunja, ich werde auf keinen Fall meine Augen vor erstklassigen, erfahrenen Männern verschließen. Aber ein paar junge wären nicht schlecht. Wir brauchen nicht nur Kampferfahrung, wir brauchen Männer, die sich gut unter die Leute mischen können, ohne aufzufallen." Valerian mußte eben auch andere Prioritäten setzen. "Gut müssen sie auf jeden Fall sein. Die besten überhaupt. Ich würde sagen, ich schaue mich erst einmal um. Und dann unterhalten wir uns darüber, wer geeignet ist und wer nicht." Er war schon sehr neugierig zu sehen, wie die Männer der Prima so im Training waren. Sie hatten ja den besten Ruf.


    Er erhob sich. "Hast Du eine Unterkunft für meine beiden Männer und mich? Sonst stellen wir ein Zelt auf, das ist auch kein Problem. Und ich schlage vor, daß ich in ein paar Stunden wieder herkomme und Dir ein paar Namen präsentiere."

  • Hoffentlich, dachte sich Reatinus, würde die Liste der Männer nicht zu lang werden und wirklich nicht ALLE Besten von den Besten beinhalten. Das wäre fatal gewesen, denn wenn Prätorianer in aktiven Kampfeinsatz gerufen wurden, musste das bedeuten, dass Legionen schon vorher versagt haben. Und ohne kampferfahrene Männer war diese Wahrscheinlichkeit höher.
    "Das wäre eine optimale Lösung, Centurio", resümierte der Tribun, "Eine Unterkunft ließe sich finden. In der Stadt gibt es einige guter Tabernae, die bequeme und saubere Betten anbieten... sieh dich um, bevor du zahlst und lass dich nicht auf Halsabschneider ein. Versuche auch, so zu wirken, als hättest du nicht viel. Dann bleibt es beim normalen Preis!"

  • Es wurde ihnen keine Unterkunft in der Castra angeboten? Valerian runzelte erstaunt die Stirn, damit hatte er nicht wirklich gerechnet. "Nein, keine Taberna. In dem Fall werden wir unser Zelt aufstellen." Was kein großes Problem war, sie waren nicht verwöhnt.


    "Wir sehen uns dann später, wenn ich mich umgesehen habe. Bis dann, Tribun Artorius." Er lächelte seinem früheren Vorgesetzten zu. Die Dankbarkeit über den Landverkauf war ihm immer noch deutlich anzusehen. Das würde er ihm niemals vergessen, soviel war klar.


    Er verließ das Officium, um für das Aufstellen des Zeltes zu sorgen und später als einfacher Soldat getarnt den Exerzierplatz aufzusuchen, wo er hoffentlich einige Männer beim Training antreffen würde.

  • Brutus klopfte an die Türe des Officiums und trat ein. In den Händen hielt er einen Brief, der ihm gerade zugestellt worden war.
    "Salve Reatinus, bleib ruhig sitzen", meinte er beim Eintreten. Er mochte nicht mehr Formalitäten als notwendig. "Zunächst noch herzlichen Glückwunsch, ich habe eben erfahren, dass du nach Germania beordert wurdest, um den Posten des Praefectus Alae anzutreten. Die Kanzlei hat geschrieben, sie sind besorgt, dass du deine Reise noch nicht angetreten hast und fragen mich nach Gründen.
    Was soll ich ihnen schreiben? Angesichts der Tatsache, dass der Legatus Legionis abgängig ist können sie froh sein, dass du bisher den Betrieb aufrecht erhalten hast",
    entgegnete er mit einem Lächeln.

  • Der heutige Tag war reich an Arbeit und Reatinus verbrachte ihn damit, sich die Finger wund zu schreiben. Er hatte die letzten Nächte schlecht geschlafen und als der Präfekt nach seinem "Herein" den Raum betrat, musste er eine eher farblose Gestalt mit Augenrändern erblicken, die zwischen einigen Schriftrollen sitzend zu ihm hoch spähte. Zunächst wollte er sich erheben und salutieren, doch der Präfekt, hektisch wie er zu sein schien, befahl ihm, ruhig sitzen zu bleiben. Also legte er den Gänsekiel beiseite und richtete seinen Blick auf Brutus. Doch bevor Reatinus grüßen konnte und einen formalen Spruch wie: "Kann ich dir behilflich sein" aussprach, kam der Iunier sofort zur Sache.


    "Ahhh", seufzte der Artorier, schon wieder dieses leidige Thema, "Kein Grund, mich zu beglückwünschen... ich gedenke nicht, das Amt des Praefectus Alae in Confluentes anzunehmen. Es ist so:"
    Reatinus bot dem Lagerkommandanten mit freundlicher Geste einen Sitzplatz an, bevor er fortfuhr.
    "Wir sind ohne Legaten, der Stab der Legio I ist chronisch unterbesetzt. Wie, Praefectus, denkst du, soll es weitergehen, wenn ich gehe und hier noch ein Mann fehlt - ich habe hier nur die Stellung halten können, weil die vorhandenen, wenigen Stabsmitglieder sich größere Arbeit aufgebürdet haben. Ich kann es nicht tun - ich habe einen Eid geschworen und kann am besten dienen, wenn ich hier bleibe. Ich habe auch etwas vorbereitet... ein Schreiben an die kaiserliche Kanzlei, welches meine Worte in etwa genauso wiederspiegelt."

  • Interessiert hörte sich Brutus die Belange des Tribuns an. Ihm war aufgefallen, dass die Männer im Stabsdienst alle mehr als beschäftigt waren, was nicht daran lag, dass sich alle besonders hervortun wollten, sondern damit der Dienstablauf reibungslos vonstatten ging. Nun hatte er die Erklärung. Er nickte wissend und nahm Platz. Als Reatinus geendet hatte, rieb sich Brutus das Kinn. Sein Gegenüber sah in der Tat überarbeitet aus, es wurde Zeit, dass er sich wieder seinen eigentlichen Aufgaben widmen konnte.
    "Ich habe noch nicht viele Männer aus dem Stab kennen gelernt, aber alle sagen das gleiche wie du, dass wir unterbesetzt sind.... Es ist gut, dass du dich darum gekümmert hast und den Dienst auch weiterhin versehen willst. Ich bin froh, so fähige Leute wie dich an meiner Seite zu wissen, zumal ich mich noch einarbeiten muss." Er lächelte dünn, es sollte eine kleine Aufmunterung sein.
    "Ich werde mich an meinen Verwandten, Iunius Silanus wenden, er ist der Procurator ab epistulis. Vielleicht kann er ja bei der Lösung unseres Problems behilflich sein, immerhin geht es hier um die Prima. Ich werde mir die Dienstpläne vornehmen und die Aufgaben gerecht verteilen. Du scheinst ein wenig Erholung zu brauchen?" fragte er.

  • Auch der Artorier gab ein gequältes Lächeln zurück... seinerzeit in den Mannschaftsdienstgraden hätte er wohl nur eine simple Frage gehabt: Wo bleibt die Verstärkung? Er wusste nicht, ob der Kaiser schon daran dachte, den Legaten zu ersetzen oder den Stab personell zu verstärken, die wirklich sinnvollen Beförderungen für die Legio I setzten in letzter Zeit eher aus. Die Ausnahme waren jüngst hinzugekommene und fähige Männer wie Brutus. Eines wusste der Artorier jedoch sehr genau: Er würde seinen Posten vorerst nicht verlassen.


    "Richtig... womöglich sehen die anderen aber auch so aus, wie ich. Leg dich rechtzeitig ins Bett, Praefectus, ein ernst gemeinter Rat, bevor du auch die Farbe im Gesicht verlierst." Reatinus hatte neben sich einen Becher mit stark verdünntem Wein stehen, wovon er einen Schluck zu sich nahm. Mit Klacken ließ er den Becher wieder auf dem Tisch nieder. "Danke für das Lob. Ich erfülle meine Pflicht so angemessen, wie ich nur kann..." Reatinus grinste: "Liegt wohl in der Familie... auch ein Schluck verdünnten Wein?"
    Anschließend hörte er dem Praefecten zu, wie er seinen Vorschlag äußerte... das wäre eine gute Alternative. Und Reatinus selbst konnte noch etwas beisteuern. "Das wäre sehr gut, Praefectus Iunius. Wenn du erlaubst, schreibe ich meinem Patronen Vinicius Lucianus. Er ist hochrangiger Senator und wird mir vielleicht Auskunft geben über die Zukunft der Legio I. Es wäre wohl töricht, wenn unser Problem nicht einmal im Gespräch wäre... vielleicht kann er sogar etwas anstoßen." Reatinus schmunzelte, als ihm die Erholung angeboten wurde... ihm hätte nur eine ordentliche Kappe Schlaf als Erholung gereicht. "Eine ruhige Nacht, in der ich rechtzeitig zu Bett gehe, gereicht mir zur Erholung, Praefectus."

  • Brutus schüttelte den Kopf. "Nein, im Moment keinen Wein, danke," lehnte er ab. Er musste einen kühlen Kopf bewahren und die Wärme und der Wein machten ihn leicht schläfrig. Aber auch daran würde er sich gewöhnen.
    Bei dem Namen Viniciers horchte er auf. "Lucianus ist dein Patron? Nun, ein überaus fähiger Mann, ich habe ihn in Germanien kurz kennen gelernt, bevor sein Bruder seine Nachfolge als Statthalter übernommen hat. Natürlich kannst du ihm schreiben, ich wäre über jede Hilfe dankbar. Vielleicht kann er ja auch noch etwas bewirken." Er erhob sich und rückte den Stuhl zurecht, auf dem er gesessen hatte. Es war wieder Zeit, sich den Bergen von Arbeit zu widmen, die vor ihm lagen.
    Bevor er hinausging drehte er sich noch einmal um.
    "Ach, fast hätte ich es vergessen, beim Morgenappell würde ich mich gerne den Männern vorstellen. Sie sollen wissen, dass man sie nicht vergessen hat. Ich erwarte Vollzähligkeit, bis auf die Wachen.... Und schlaf dich aus mein Freund, du scheinst es nötiger zu haben als ich", meine er, als er durch die Türe ging und sie hinter sich zuzog.

  • Es war viel später, als Valerian zum Officium des Artoriers zurückkehrte. Er hoffte, Reatinus hier noch anzutreffen. Denn er hatte bereits eine Liste von Namen für ihn. Und es war sicher besser, wenn er eine Weile darüber nachdenken konnte, bevor sie darüber diskutierten. So klopfte er an die Tür, in der Hoffnung, Antwort zu erhalten.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Es war viel später, als Valerian zum Officium des Artoriers zurückkehrte. Er hoffte, Reatinus hier noch anzutreffen. Denn er hatte bereits eine Liste von Namen für ihn. Und es war sicher besser, wenn er eine Weile darüber nachdenken konnte, bevor sie darüber diskutierten. So klopfte er an die Tür, in der Hoffnung, Antwort zu erhalten.


    Und die Hoffnung der Quintiliers schien nicht vergebens zu sein, denn aus dem Inneren heraus ertönte ein kräftiges "Herein!" Reatinus machte in letzter Zeit erst später Dienstschluss, da er noch einige Schreibarbeit zu erledigen hatte und diese nicht gerne auf den nächsten Tag hinausschob.

  • Immer im Dienst. Sein früherer Centurio hatte nichts von seinem Diensteifer verloren und Valerian mußte unwillkürlich schmunzeln. Als er eintrat, war davon allerdings nichts mehr zu sehen. Ein vorbildlicher militärischer Gruß folgte. "Salve, da bin ich wieder. Und ich habe schon eine recht ansehnliche Liste zusammengestellt. Ich dachte, es ist Dir vielleicht lieber, diese Liste heute noch in Ruhe durchzusehen als morgen in Eile."

  • Die Auslese der potenziellen Prätorianer ging sogar für einen Offizier selbiger Truppe relativ flott, was Reatinus mit einem anerkennenden Nicken zur Kenntnis nahm. "Salve, Centurio", grüßte er und bot erneut einen Sitzplatz an, "Denken ist deine Stärke, Quintilius. Du hast richtig gedacht." Es war ihm wirklich lieber, diese Sache schnell abgehakt zu wissen.

  • Valerian setzte sich auf den angebotenen Platz und grinste breit. "Das ist so eine Art Berufskrankheit", behauptete er dreist und reichte die Wachstafel herüber. "Hier stehen vierzig Namen. Dreißig davon möchte ich mitnehmen. Die ersten zwanzig davon liegen mir besonders am Herzen." Natürlich mußten die Männer auch zustimmen, aber Valerian hatte noch nie erlebt, daß ausgewählte Männer nicht gerne mitgekommen wären. Den Praetorianern anzugehören war eine ausgesprochene Ehre und allein diese Tatsache zeigte, daß man zu den Besten der Besten gehörte.



    Servius Suetius Hirpinus, I. Cohors; III. Centurie
    Decimus Appius Molliculus, I. Cohors; IV. Centurie
    Memmius Petilius Sacrativir, I. Cohors; IV. Centurie
    Potitus Bruttius Chilo, II. Cohors, I. Centurie
    Manius Scantinius Praeconinus, II. Cohors; V. Centurie
    Decimus Fonteius Ligur, III. Cohors; III. Centurie
    Lucius Iulius Antoninus, I. Turma
    Aulus Laronius Icelus, II. Turma
    ...


  • So ganz stimmte die Behauptung des Quintiliers nicht - denn nicht gerade jedem Soldaten war das Denken unbedingt eine Stärke. Doch da dies ein ganz anderes Thema war, ging Reatinus nicht weiter auf die Äußerung ein und nahm die Liste entgegen, die ihm Valerian reichte und überflog sie kurz.
    Er legte die Liste wieder auf den Tisch.


    "Und ich gehe davon aus, dass ich Einfluss nehmen kann, welche zehn weiteren du mitnehmen möchtest?"

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