[Officium] Tribunus Angusticlavius Servius Artorius Reatinus

  • Nicht jedem Soldaten, aber jedem Praetorianer. Aber das waren natürlich Gedanken, die sie gegenseitig nicht erahnen konnten. Außerdem handelte es sich dabei um Valerians persönliche Meinung.


    "So ist es", bestätigte Valerian nickend. Sie hatten die Männer so sorgfältig ausgesucht, wie es in der kurzen Zeit möglich war. Bei den ersten zwanzig war er sich ziemlich sicher, daß sie schaffen würden, wenn sie den nötigen Willen mitbrachten. Bei den anderen würde es sich in den ersten Tagen in Rom herausstellen. Wer es nicht schaffte, würde zurückkehren müssen zur alten Einheit.

  • Reatinus nickte und zog noch einmal die Liste heran, geriet jedoch nicht ins Grübeln. "Verstehe", sagte er, "Dann nimm die letzten zehn der Liste." Er traf hiermit einer ehe willkürliche Entscheidung, doch was blieb ihm schon übrig? Gute Männer waren sie alle, die Reatinus nicht persönlich kannte und daher kein konkreteres Urteil über sie hatte. Wahrscheinlich hatte Valerian ihre Allerbesten herausgesucht.

  • Valerian grinste breit. Wie gut daß er die letzten zwanzig nicht danach sortiert hatte, wie gut sie waren. So war es eine gute Mischung, die nun dazu kam. "In Ordnung, dann sind wir uns also einig. Morgen früh auf dem Exerzierplatz werde ich mit den Männern sprechen. Und hoffentlich sind wir dann zwei Stunden später auf dem Weg nach Rom. Ich danke Dir für die unkomplizierte Verhandlung!"

  • Artig folgte Macer der Wache bis zu dem Gebäude eines der Trbunen. Von allen Seiten schauten einzeln Soldaten rüber und wunderten sich wohl über solch ein fremdes Gesicht.


    Kurz richtete er nochmal seine Toga und klopfte an die Tür. POCHPOCH

  • Der Wächter hatte seinen Dienst getan und salutierte vor dem senatorischen Tribunen, ehe er die Möglichkeit ergriff und eiligst wieder zu seinem Posten am Tor sputete, um ihn wieder einzunehmen. Reatinus hingegen war wohl erholt, denn dass der Praefectus Castrorum jetzt da war, gab auch ihm wieder genügend Luft zum atmen. Dementsprechend hatte sein Gesicht wieder, im Vergleich zu den letzten Wochen, etwas mehr Farbe wieder erlangt.


    Vertieft in seine Berichte und Schriftrollen, musste Reatinus aufblicken, als es an seiner Türe klopfte. "Herein" ertönte es von außen kräftig aus dem Inneren.

  • Eine kräftige Stimme rief Macer schließlich herein. Er öffnete sofort und ihn erwartete ein großer Mann, typisch Militär.
    Salve Tribunus. Ich bin Faustus Octavius Macer, ich werde bei euch mein senatorisches Tribunat abhalten. Er versuchte sachlich zu wirken, in nächster Zeit sollte er seine Rhetorik vielleicht etwas zurückstecken.
    Er schritt während er sprach in die Richtung von Reatinus, um ihn dann auch gleich zu grüßen.

  • Reatinus mochte groß und stattlich sein, denn das Militärleben hatte ihn geprägt. Doch als Stabsoffizier widerfuhr ihm eine sehr große Wandlung seiner selbst... die Tage der Mannschaftsdienstgrade waren für ihn nur eine Erinnerung aus damaligen Zeiten und der Octavier würde bald feststellen, dass Reatinus nicht nur gut im Reden war, sondern sich auch Eigenschaften angeeignet hatte, die alle miteinander in den Überbegriff Höflichkeit hinein passten.


    "Salve", grüßte Reatinus zurück und erwartete die Erklärung des Besuches, die schon bald kam. Zwar konnte sich Reatinus nicht ausdrücken wie ein Politiker, die mochte er nämlich nicht, aber er tat dies zumindest eines Ritters würdig, "Bitte, setze dich Octavius und dann lass uns über dein Tribunat sprechen. Mein Scriba hat mir angekündigt, dass wir vorübergehend Zuwachs erhalten und bevor wir uns darüber Gedanken machen - was bringst du mit? Irgendwelches militärisches Vorwissen?"

  • Macer setzte sich auf den Wunsch des Tribun gegenüber von ihm und versuchte dessen Fragen klar zu beantworten. Im Militär glaubte Macer, dass ein klares Sprechen ohne viele Wendungen notwendig sind...


    Militärisches Vorwissen? Ich habe ein wenig Vorahnung, allerdings nur theoretisch. Ich habe das Examen Primum und Secundum an der Akademie bestanden! Ob ihm das hier viel bringen würde ist sicher noch abzuwarten, aber immerhin hatte er sich im Vorfeld um ein wenig Wissen bemüht.

  • Reatinus nickte... Theoretiker, aber kein praktisches Wissen. Doch die beiden bestandenen Examina waren für den Octavier eine gute Einstiegsvoraussetzung und mehr konnte man vorerst nicht erwarten. "Verstehe", bestätigte Reatinus und goss sich beiläufig einen Becher Wasser ein, "Etwas zu trinken nach der langen Reise? Wasser? Wein? Oder beides?"


    Anschließend grübelte er... was konnte man dem Octavier zu tun geben? Ihm fiel eine wichtige Aufgabe ein und nach dem Gewitter, welches letztlich getobt hatte, musste man natürlich auch die Schäden wieder geradebiegen, welche daraus entstanden waren. "Sicherlich, Octavius, wirst du in der Stadt einige Schäden bemerkt haben, umgeknackte Bäume auf der Straße und ein durch Blitzeinschlag zerstörtes Haus. Vor wenigen Tagen hat uns ein heftiges Unwetter heimgesucht und du könntest dich mit einigen Männern aufmachen und die Reparaturen übernehmen." Er nahm einen Schluck Wasser und ließ den Becher klopfend auf seinem Tisch nieder. "Um die helfenden Hände mach dir erstmal keine Sorgen... wir stellen genug Männer für diesen Auftrag ab, es soll nur schnell erledigt sein."


    Sim-Off:

    Der Thread läuft eigentlich noch, aber man kann anhand des Ausgespielten schon genügend Spielstoff für die Reparaturen danach herausfiltern. :)

  • Wasser würde genügen. Er hatte durch die Reise wirklich einen heftigen Durst und wollte sich nicht mit Wein zuschütten...


    Leicht überrumpelt über die sofortigen Aufgabenverteilung freute Macer sich sehr über eine bevorstehende erste Tätigkeit. Er würde sich sicherlich gleich ans Werk machen, wenn alles geklärt war.
    So manch Schäden habe ich in der Tat bemerkt. Ich werde natürlich sehr gerne die Aufräum- und Reparaturarbeiten übernehmen! Doch davor solltest du mir vielleicht zeigen, wo ich mein Officium und meine Schlafgelegenheit finde. Immerhin war er sehr müde, die Arbeit musste wohl noch bis zum nächsten Tag warten.

  • Reatinus nickte und goss dem Tribunen einen Becher Wasser ein, welchen er dem Octavier sofort reichte. An Motivation schien es ihm auch nicht zu mangeln, was Reatinus als gute Basis für die Laufbahn des senatorischen Tribunen bewertete.


    "Gut, ich hoffe, du bist dieser Aufgabe gewachsen. Du darfst dir im Laufe der nächsten Tage eine Centurie 'ausborgen' und an die Arbeit gehen. Dein Officium* und dein Haus* findest du recht schnell... dein Officium ist neben dem Meinen zwei Räume nach links, nachdem du es verlässt. Nach der Principia die nächste Kreuzung nach Links auf der Via Praetoria und dann das dritte Haus ist für dich reserviert."



    Sim-Off:

    * Kannst du dir traditionsgemäß beides selbst erstellen. :)

  • Macer nahm zunächst einen Schluck, der fast den ganzen Becher leerte und hörte dem Tribun aufmerksam zu. Mit dieser Aufgabe könnte Macer schon einmal gehörig Respekt verdienen...


    Sehr gut, gibt es sonst noch etwas? Sonst würde ich mich nämlich nach der langen Reise ein wenig aufs Ohr hauen.

  • Reatinus nickte, denn er wusste, dass eine lange Reise sehr ermüdend war und man es danach kaum erwarten konnte, richtig zu schlafen.


    "Tu dir keinen Zwang an", sagte er, "Eventuell solltest du dich bei Gelegenheit dem Praefecten vorstellen."

  • Werd ich. Gleich morgen, ich wünsch dir noch einen schönen Tag. Damit trank Macer seinen Becher aus und stand auf.


    Bevor er ging scchüttelte er Reatinus noch die Hand und verlies das Officium, um sein Eigenes zu suchen...


    Vale!

  • Für Reatinus hingegen war die Zeit alles andere als abgelaufen. Im Gegenteil! Auf seinem Schreibtisch lag in dem Moment, als der Octavier klopfte ein stattlicher Haufen ungelesener Schriftrollen und Wachstafeln, durch die er sich momentan arbeiten musste.


    "Herein", rief Reatinus und blickte nach dem Klopfen auf.

  • Macer ging unverzüglich ins Officium, er hatte keine Zeit zu verlieren. Salve Reatinus. Eine Nachricht aus Rom treibt mich zu dir, die nächsten Wahlen zum Cursus Honorum stehen an und ich möchte kandidieren...


    Ohne weiter zu zögern ging er zum Tribun und gab ihm kräftig die Hand.

  • Reatinus nahm die Hand entgegen und gab einen kräftigen Handschlag zurück, Macer schien es tatsächlich eilig zu haben. "Und ich nehme an, du wirst bald fort sein. Nun gut. Viel Erfolg, Macer."


    Sicherlich hatte die Zeit in der Legion dem Octavier gut getan, doch jetzt müsste er wieder sein wirkliches Handwerk annehmen.

  • In der Tat...Vielen Dank! Ein wenig traurig war das ganze schon, denn bei aller Scheu vor dem Militär hatte ihn dieses Jahr sicher geprägt.


    Ich bin hier, um mich bei dir auch zu bedanken. Ich war sicherlich nicht der erfahrenste hier im Lager, doch ich habe versucht mit so gut es geht einzubringen. Und zumindest an Erfahrung bin ich reicher geworden!

  • Reatinus nickte bedacht. "Eine Amtszeit wäre zu wenig, um dir zu zeigen, was die Berufssoldaten über ihr Leben hinweg lernen. Für den Anfang hast du dich gut gemacht, doch bleibe nicht auf der Strecke, Octavius."
    Und so war es auch... eine zweite Amtszeit als senatorischer Tribun würde den Octavier sicher mit dem nötigen Selbstbewusstsein ausstatten, dass er auch in seiner politischen Laufbahn brauchen würde. Immerhin ging es darum, richtig mit seiner Macht umzugehen. Das war ein Faktor, an dem viele große Männer gescheitert waren, weil sie ihn unterschätzten...

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