Straßenbau der Legio I | Kapitel 1 - Der Marsch in Richtung Patavium

  • Priscus hatte nichts anderes erwartet, als dass er mit der Markierung des Lagerplatzes beauftragt wurde. Zusammen mit dem Signifer holte er sich noch zwei erfahrene Soldaten dazu und ließ das Maultier mit den Vermessungsgeräten herbeiholen. Für eine kleine Einheit wie diese sollte die Vermessung nicht allzu lange dauern. Der Mittelpunkt des zukünftigen Lagers war schnell bestimmt, da man bei der kleinen Fläche ohnehin nicht viel falsch machen konnte.


    Dort rammte er die Groma in den Boden und gemeinsam maßen die Soldaten die Hauptachsen des Lagers ein. Aufgrund der geringen Größe des Lagers würden sie zwar nur vorne und hinten ein Tor brauchen und nicht an allen vier Seiten, aber ein wenig Übung im korrekten Anlegen eines Lagers konnte nicht schaden. Auf den Hauptachsen maßen sie die Abstände bis zum zukünftigen Wall und stellten dort noch einmal jeweils die Groma auf. So konnten sie schön rechtwinkling und parallel die Linien für den Wall ausmessen und mit kurzen roten Pfosten für die Kameraden mit dem Schanzwerkzeug markieren.

  • Dieser ganze Marsch war für Bashir ausgesprochen spannend. Hatte er doch noch nie römische Legionäre in so großer Menge so geordnet und friedlich erleben können. Seine Erfahrungen mit ihnen war ganz anderer Art. Und im Castellum in Mogontiacum war es im Vergleich dann eher gemütlich zugegangen. Zumindest aus seiner Sicht. Jetzt ging es an den Lagerbau und es war unglaublich, wie die Männer Hand in Hand arbeiteten, um innerhalb kürzester Zeit ein befestigtes Lager zu errichten. Harte Arbeit war das und Bashir war nicht undankbar dafür, daß er sich um Hektor kümmern durfte. "Ja, Herr", bestätigte er sofort die Anweisung seines Herrn und nahm Hektor beim Zügel.


    Während er das Tier versorgte, beobachtete Bashir mit Erstaunen, wie schnell alles ging. Und wie präzise alle arbeiteten. So langsam dämmerte ihm, warum die Römer so schwer zu besiegen waren.

  • "Keine Fragen, centurio." antwortete ich und ging noch einmal im Kopf die Schritte durch. Für mich war es noch unglaublich, wie wir in der kurzen Zeit ein ganzes Lager errichten sollten und wirklich glauben würde ich es wohl erst, wenn es stand.
    Ich war froh, dass ich einmal teilhaben durfte.


    Am liebsten hätte ich mich gleich umgesehen, wäre gern hier und dahin gelaufen und hätte geschaut wie ein jeder seine Aufgabe erledigte. Gern hätte ich erspäht was alles zu ein- und derselben Zeit vor sich ging. Doch da ich selbst einer dieser Männer war, die gleich schuften mussten, bleib mir dazu wohl keine Zeit.
    Sicher würde es auch für uns gleich losgehen.

  • "Gut, dann noch zwei Sätze zu den gelben Markierungen: Sie markieren die Stellplätze von den tabernaculae und den Pferchen für die Reit- und Zugtiere.
    Nun, das war dann vorläufig alles. Wenn das Signal zum Pausenende kommt rüstet ihr euch selbstständig mit Arbeitsmaterialien aus. Euer Bauabschnitt ist der Abschnitt zwischen dieser Ecke und der porta praetoria"

    Mit der vitis wies mit der vitis in Richtung der linken Ecke des Lagers*, dann wandte er sich zurück an die probati:
    "Also, dann angenehme Pause, macht es euch nicht zu bequem."


    Licinus machte sich nun auf dem Weg zu Priscus und dem signifer, um sich zu erkundigen, ob diesen beim Abstecken des Lagerbereiches irgendwelche Besonderheiten aufgefallen waren, die beim oberflächigen überblicken vielleicht noch nicht aufgefallen war.



    ~~~



    Einige Zeit später schallte dann das Signal zum Arbeitsbeginn über den Lagerplatz und alle Soldaten begannen mit ihren Bauaufgaben.




    Sim-Off:

    Die Ecke zw der porta principalis sinistra und der porta praetoria, mein ich

  • Das Signal zum Pausenende für die Legionäre ertönte und ein jeder nahm hastig sein Werkzeug hervor, um zur Tat zu schreiten. Pünktlich mit den Legionären begannen Reatinus´ Sklaven, das große Tribunenzelt aufzuschlagen, welches im Zentrum des Lagers sein würde. Bashir kümmerte sich derweil um Hektor. Er tat das Übliche, womit man ein Pferd versorgte - Futter und Wasser bereitstellen, absatteln, an einem ruhigen Ort stehen lassen. Zugegeben, perfekt kannte sich Reatinus hier nicht aus, aber er hatte ja zum Glück den Parther bei sich.
    Während das Zelt fleißig aufgezogen wurde, beobachtete er von sicherer Distanz die Baustelle und die Legionäre bei der Arbeit. Aus einer Begeisterung für römische Effizienz wandte sich Reatinus an Bashir, denn er mochte es nicht, allzu lange still zu sein. Und der schien ja ebenfalls nicht unfasziniert zu sein. "Siehst du das", fragte er, "Lagerbau vom Feinsten. Die Legionäre bauen gerade das Lager, mit Schanzarbeiten und allem drum und dran. Gräben und so etwas wie kleine Wälle, Pila Murale, bieten einem Lager guten Schutz gegen Angreifer von außen. Egal wo - wir gehen immer auf Nummer sicher. Es muss schon an ein Wunder grenzen, eine römische Truppe eiskalt zu erwischen." Reatinus grinste. "Früher hab ich mich dort auch dreckig gemacht. Als ich noch Legionär war."

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    Licinus machte sich nun auf dem Weg zu Priscus und dem signifer, um sich zu erkundigen, ob diesen beim Abstecken des Lagerbereiches irgendwelche Besonderheiten aufgefallen waren, die beim oberflächigen überblicken vielleicht noch nicht aufgefallen war.


    Die Männer vom Vermessungstrupp hatten gerade damit begonnen, Markierungen für die Zeltreihen in den Boden zu schlagen, als der Centurio zu ihnen kam. Da bei der geringen Größe des Lagers das Setzen der Markerungen weder lange dauerte noch schwierig war, konnten sie die Arbeiten für eine Meldung problemlos unterbrechen.


    "Keine Besonderheiten", meldete Priscus. "Da vorne sind zwei oder drei Kaninchenlöcher oder sowas. Keine Ahnung, ob dort noch 'was drin lebt. Wenn's die Kameraden stört, die dort ihr Zelt haben werden, müssen sie sie irgendwie verfüllen."

  • Vielleicht hätte Bashir sogleich beim Zelt mit anfassen sollen, als er mit Hektor fertig war. Aber er hatte sich dazu hinreißen lassen, den Legionären bei ihrer Arbeit zuzusehen. Als Raetinus ihn dann ansprach, zuckte der Sklave schuldbewußt zusammen. Die anderen waren beim Aufbau so ein eingespieltes Team, daß er sicher nur gestört hätte. Aber der Herr war vielleicht anderer Ansicht. Doch die Worte, die Raetinus sprach, beruhigten Bashir dann doch. "Ja, Herrr. Das ist wirrklich sehrr beeindrruckend. Wenn das Lagerr errst einmal ferrtig ist, dann wirrd es fürr Angrreiferr schwerr. Aberr unterrwegs und beim Aufbau scheint mirr auch die rrömische Arrmee sehrr angrreifbarr zu sein." Dabei hatte Bashir noch niemals etwas von der Niederlage des Varus gehört, dem genau diese Schwäche zum Verhängnis geworden war.

  • Ich hatte mich gerade gemütlich niedergelassen, so schien es mir, da erschallte das Signal zum Arbeitsbeginn. Ich konnte etwas Murren vernehmen, hier und da und etwas Tatendrang dazwischen, doch welcher Gemütsverfassung der Einzelne auch immer gewesen sein mochte, alle erhoben sie sich und bewegten sich auf die Arbeitsgeräte zu.


    Auch ich spazierte auf die Geräte zu und reihte mich in den Tross der Kameraden ein.

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    ...


    "Nein", Licinus schüttelte den Kopf "Nein, wir geben Anweisung an die Männer, die die Zelte bauen Erde vom Graben zu holen um die Löcher zu füllen. Ich will nicht, dass sich jemand einen Fuß bricht, sollte Nachts irgendwas sein."
    Kaum hatte Licinus zu ende gesprochen wurde ihm klar, dass das wohl bestes Feuerholz für die centuriainterne Gerüchteküche werden würde. Ab er das konnte man jetzt nur noch schlimmer machen.
    "Schön mal wieder aus der castra rauszukommen, was meint ihr?" erlaubte sich Licinus noch etwas Smalltalk.



    Zitat

    Original von Titus Decimus Vestinus
    ...


    Kaum hatten die probati angefangen zu Arbeiten erschien auch Licinus wieder bei ihnen, er überblickte die Männer und sah sich um und fand nichts, was es zu beschreiben gab. "Falls mich jemand sucht, ich bin an der prota praetoria" rief er seinen Männern zu, nachdem er sich ein weiteres Mal versichert hatte, dass alles so war wie es sein sollte.
    An der porta konnte man dann ein seltenes Schauspiel erleben. Der centurio Marcus Iulius Licinus schnappte sich, trotz seinen Ranges, einen Spaten und machte sich daran einen Teil des Grabens zu bearbeiten.
    Aber das Lager war klein und daher entfiel ein größeres Stück auf jeden Mann, so das jeder einzelne gebraucht wurde, sogar die Offiziere.
    Prompt bekam auch einer der probati, der angehalten hatte ein schnelles "Wohl noch nie nen centurio im Dreck gesehen, was? Und jetzt weiter, ich mach das nicht, damit du auf der faulen Haut liegst!"



    Sim-Off:

    Wenn ich mich nicht verrechnet habe, muss ein Mann bei einem Ein-Centurien-Lager, einen doppelt so langen Grabenabschnitt ausheben, wie bei einem Legionslager.

  • Zitat

    Original von Bashir
    Vielleicht hätte Bashir sogleich beim Zelt mit anfassen sollen, als er mit Hektor fertig war. Aber er hatte sich dazu hinreißen lassen, den Legionären bei ihrer Arbeit zuzusehen. Als Raetinus ihn dann ansprach, zuckte der Sklave schuldbewußt zusammen. Die anderen waren beim Aufbau so ein eingespieltes Team, daß er sicher nur gestört hätte. Aber der Herr war vielleicht anderer Ansicht. Doch die Worte, die Raetinus sprach, beruhigten Bashir dann doch. "Ja, Herrr. Das ist wirrklich sehrr beeindrruckend. Wenn das Lagerr errst einmal ferrtig ist, dann wirrd es fürr Angrreiferr schwerr. Aberr unterrwegs und beim Aufbau scheint mirr auch die rrömische Arrmee sehrr angrreifbarr zu sein." Dabei hatte Bashir noch niemals etwas von der Niederlage des Varus gehört, dem genau diese Schwäche zum Verhängnis geworden war.



    "Welche Armee ist das nicht", meinte Reatinus rhetorisch und sah Bashir an, "Es gibt auf der ganzen Welt keine perfekte Armee. Aber es gibt Armeen, die sind besser oder weniger gut." Reatinus brauchte wohl nicht erwähnen, dass er die Armee seines Volkes unter den Besten der Besten zählte. Und er war stolz, in einer solchen zu sein. Eigentlich war es doch ein wenig heikel, mit einem Parther über das Militär zu reden, denn es gab einen Krieg zwischen beiden Völkern. Sein Bruder hatte in diesem Krieg gekämpft, in genau dieser Legion. Reatinus war untätig in Germanien...
    "Ich weiß doch, warum du so ein Händchen für Pferde hast. Ihr Parther setzt doch auf berittene Truppen." Immerhin waren Kataphrakte respektable Krieger. Sicher nicht die Schnellsten, doch berittene Bogenschützen glichen das aus. Reatinus dachte nicht gern an die vernichtende Niederlage bei Carrhae vor vielen Jahrzehnten, doch die Römer hatten dazugelernt und der Befehlshaber in Parthien hatte mehr Geld als militärisches Können. Welch merkwürdige Ironie des Schicksals, dass das Leben des Crassus beendete, mit dem eigenen Gold, welches er zahlreich besaß.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Nein", Licinus schüttelte den Kopf "Nein, wir geben Anweisung an die Männer, die die Zelte bauen Erde vom Graben zu holen um die Löcher zu füllen. Ich will nicht, dass sich jemand einen Fuß bricht, sollte Nachts irgendwas sein."
    Kaum hatte Licinus zu ende gesprochen wurde ihm klar, dass das wohl bestes Feuerholz für die centuriainterne Gerüchteküche werden würde. Ab er das konnte man jetzt nur noch schlimmer machen.
    "Schön mal wieder aus der castra rauszukommen, was meint ihr?" erlaubte sich Licinus noch etwas Smalltalk.


    "In Ordnung", quittierte Priscus die Anweisung und fragte sich, ob der Centurio oder etwa der Tribun nachts noch etwas vor hatten, denn normalerweise sollte während eines Straßenbaus nachts nichts bemerkenswertes passieren. Es sei denn, ein paar Zivilisten würden Baumaterial stehlen wollen oder ähnliches, aber damit sollte wohl auch die Nachtwache fertig werden.


    "Ja, der Geruch der großen weiten Welt mal wieder", führte er dann den Smalltalk weiter. Als der Centurio sich wieder entfernte, setzten die Männer die letzten Pflöcke und kümmerten sich dann schonmal um die Erde für die Kaninchenlöcher und um einen Platz für die Latrine.

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    "Welche Armee ist das nicht", meinte Reatinus rhetorisch und sah Bashir an, "Es gibt auf der ganzen Welt keine perfekte Armee. Aber es gibt Armeen, die sind besser oder weniger gut." Reatinus brauchte wohl nicht erwähnen, dass er die Armee seines Volkes unter den Besten der Besten zählte. Und er war stolz, in einer solchen zu sein. Eigentlich war es doch ein wenig heikel, mit einem Parther über das Militär zu reden, denn es gab einen Krieg zwischen beiden Völkern. Sein Bruder hatte in diesem Krieg gekämpft, in genau dieser Legion. Reatinus war untätig in Germanien...
    "Ich weiß doch, warum du so ein Händchen für Pferde hast. Ihr Parther setzt doch auf berittene Truppen." Immerhin waren Kataphrakte respektable Krieger. Sicher nicht die Schnellsten, doch berittene Bogenschützen glichen das aus. Reatinus dachte nicht gern an die vernichtende Niederlage bei Carrhae vor vielen Jahrzehnten, doch die Römer hatten dazugelernt und der Befehlshaber in Parthien hatte mehr Geld als militärisches Können. Welch merkwürdige Ironie des Schicksals, dass das Leben des Crassus beendete, mit dem eigenen Gold, welches er zahlreich besaß.



    Bashir nickte. "Ja, wirr setzen auf die Rreiterrei. In unserrem Land ist das sehrr von Vorrteil. Es wärre vielleicht anderswo nicht so vorrteilhaft. Auch ihrr kämpft so, wie es bei euch von Vorrteil ist. Aberr ich glaube, ihrr solltet derr Rreiterrei mehrr Bedeutung beimessen. Derr Decurrio Terrentius in Mogontiacum, derr hatte das verrstanden. Eurre Rreiterrei ist noch zu schwerrfällig und ihrr habt meistens zuwenig davon dabei. Ihrr seid Meisterr, wenn es um Infanterrie geht, aberr die ist eben langsam und schwerrfällig." Es war einfach seine ehrliche Meinung, gesprochen als unbeteiligter Soldat. Und da er nur ein einfacher Soldat gewesen war, mußte seine Ansicht auch nicht richtig sein. Für ihn waren die Römer auch schon gar keine Feinde mehr. Im Moment gab es keinen Krieg mit Parthien. Und er war froh, daß sein Herr nicht dort in der Nähe eingesetzt war. Sonst wäre er ja geradezu verpflichtet, gegen die Römer zu arbeiten.

  • Ich staunte nicht schlecht, als ich centurio Licinus da im Dreck hocken sah. Da war ich wohl nicht der einzige, denn, im Gegensatz zu mir, hatte es einer Gruppe probati so sehr den Atem verschlagen, dass sie mit offenen Mündern stehen blieben und den centurio anglotzen.
    Da musste ich grinsen. Eigentlich hätte ich es mir denken können, sagte ich zu mir selbst, denn ich hatte während meiner Ausbildung auch schon einige Dinge erlebt, die ich vor oder kurz nach meinem Eintritt in die Legio nicht für möglich gehalten hatte. Für mich waren damals, als Unwissender, centurionen und all die höheren Ränge, die, die dastanden und Befehle durch die Gegend schrien, aber nicht selbst mit anpackten.


    Während ich das alles dachte, schaufelte ich schon eilig und versuchte, mein Stück des Grabens so schnell wie möglich auszuheben, denn die Kameraden um mich herum waren auch ziemlich schnell und es hätte mich gestört, wenn ich als Einziger ein langsameres Tempo an den Tag gelegt hätte.
    Ab und an hatte ich jedoch Zeit, mich umschauen und zu sehen, was die anderen so machten.
    Bei jedem Blick flog ziemlich viel Dreck durch die Luft. Natürlich. Und es klapperte hier und da. Wo jedoch die Kameraden aus meinem contubernium abgeblieben waren, das vermochte ich nicht, zu sagen. Die hatte ich ganz und gar aus den Augen verloren. Bestimmt schaufelten sie auch, irgendwo.

  • Antoninus hatte sich an die Arbeit gemacht und schon ein gutes Stück geschafft. Als er neben sich den Centurio sah und der zu graben begann war er schon etwas verwirrt. Aber er hatte nicht die Zeit sich zu wundern. Er wusste das jetzt das Lager fertig werden mußte. Und so schaufelte er weiter und begann die Erde zu Wall auf zu häufen.


    Vorher hatte sie alle die Grassoden ausgestochen und bei Seite gelegt. Sie Würden Später locker auf den Wall gelegt. Damit ein Feind der diesen erstürmen will darauf ausrutscht wenn sie unter dem Druck der Füße weg rutschen. Das würde es den ersten Angreifern sehr schwer machen und an den Schanzpfählen waren sie ja noch nicht mal gewesen. Antoninus war begeister über die Auswirkung die so eine einfache Sache wie Grassoden haben können.

  • Nachdem der Optio und der Signifer mit dem Einmessen des Lagergrundrisses fertig waren, teilten sie sich wieder auf. Der Signifer kümmerte sich um das Zentrum des Lagers, in dem die ersten Zelte aufgebaut werden sollte und außerdme um diverse andere Arbeitsdienste, während sich Priscus der Verschanzung zuwandte.


    Mit der Messlatte in der Hand prüfte er den bisher erarbeiteten Graben und Wall. Die Breite schien überall zu stimmen, aber mit der Tiefe war es nicht ganz so einfach. "Hier noch tiefer graben!" ermahnte er an verschiedenen Stellen, wo die Soldaten die Vorgabe des Centurio wohl noch nicht genau genug genommen hatten.

  • "Och man." hörte ich es neben mir schimpfen, als der optio auch bei uns angehalten und die Tiefe des Grabens bemängelt hatte. Murrend machten sich die Männer ans Werk und auch ich stach noch etwas tiefer in die Erde unter mir ein.
    "Hehehe." lachte da einer plötzlich gehässig neben mir. "Schade, schade, dabei hast du dir so ne Mühe gegeben, das Ding schön glatt zu bekommen." Er schüttelte den Kopf und machte sich dann wieder an sein eigenes Werk.
    Verdutzt aber schaute ich auf den Boden und stellte fest, dass er irgendwie recht hatte. Der Boden des Walls sah an meiner Stelle tatsächlich sehr glatt aus. War ich am Ende ordnungsliebend, ein Perfektionist? - und ich dachte, ich kannte mich.


    Über mich selbst schmunzelnd grub ich weiter. Die Sonne stand derweil noch hoch genug am Himmel, um ihre letzten Strahlen in voller Intensität auf uns herniederzuwerfen und so kam es, dass über mein und auch über das Gesicht eines jeden anderen die Schweißtropfen liefen.
    "Was meinst du, ist es schlimmer, zu wandern oder zu graben?" schrie einer meiner Kameraden über meinen Kopf hinweg einem anderen zu.
    "Na, ist doch logisch. Natürlich ist es schlimmer, zu .." Doch den Rest hörte ich nicht mehr, denn gerade eben war ich auf etwas Hartes in der Erde gestoßen und dass es kein Stein war, konnte ich schon jetzt erkennen. Vorsichtig grub ich um meinen Fund herum und hob ihn anschließend in die Höhe. Ein Totenschädel, direkt in meinen Händen. Fasziniert starrte ich darauf und wurde erst wieder wach, als jemand neben mir schrie:
    "Heyhey. Ich glaube, hier hat schonmal jemand gelagert."

  • Priscus kam neugierig näher, als er ein paar Soldaten rufen hörte. Einer hatte wohl einen interessanten Fund gemacht, den er in die Höhe hielt. Nachdem er näher gekommen war erkannte der Optio, dass es sich um einen Schädel handelte.


    "Nanu, wo hast du den denn her?" fragte er überflüssigerweise. Er hatte in seiner Zeit bei der Armee schon so manchen Graben ausgehoben, konnte sich aber nicht daran erinnern, dabei jemals einen Schädel gefunden zu haben.

  • Wehrend Antoninus an seinem Grabenstück arbeite, war auf ein Mal etwas passiert mehre Kameraden hatten sich in ein Richtung gedreht . Aber er war unschlüssig ob er auf hören sollte zu graben er befürchte das es das missfallen eines Vorgesetzten zu erregen wenn er nicht weiter arbeite. Also arbeite er zunächst weiter. Immer weiter türmte er den Wall auf immer wieder füllte den Eimer und lehrte in auf dem Wall aus.

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus


    "Tja." sagte ich und deutete mit dem Zeigefinger nach unten. "Von dort."
    Fasziniert schaute ich meinen Fund an. Irgendwie gruselig, aber irgendwie auch interessant. Es war nicht so, dass ich abergläubisch war und an dunkle Kräfte dachte, die mir der Tod hier vielleicht schickte, aber allzu lang in den Händen halten wollte ich den Schädel auch nicht, schon allein, weil er nicht nach dem Überrest eines Tieres aussah, sondern eher nach einer Gestalt, die zu meiner Spezies gehört hatte.
    Deshalb versuchte ich auch, den Schädel an den optio abzugeben, nun, da er schon einmal neben mir stand.


    "Optio, Priscus." sagte ich und hielt den Schädel ,fast unmerklich, etwas mehr in seine Richtung. "Was soll ich jetzt damit machen?"

  • Der Optio ging davon aus, dass jeder gute Römer seine Toten neben den Straßen vor den Stadttoren bestattete, so dass der Schädel nicht von einem Römer stammen konnte, denn Straße und Stadttor waren sehr weit weg. Außerdem gab es keinen Grabstein. Also konnte man damit wohl das machen, was man nach einer Schlacht auch mit toten Gegnern machte.


    "Zur Seite legen und weiter arbeiten. Wenn ihr noch mehr findet, stapelt es auf einen Haufen", ordnete er daher an. Aber ganz normal war so ein Fund dann doch nicht. "Wir opfern nachher was für die Schutzgesiter dieses Feldes", entschied er daher noch ganz pragmatisch. Sicher war sicher.

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