Villa Iulia apud Misenum

  • Nach seinen langen Reisen die Proximus durchgeführt hatte, zog er vorerst auf das Landgut in Misenum und widmete sich des Weinanbaus.


    Fernab von Rom.


    Zugleich sandte er Boten aus, welche die neuesten Nachrichten aus Rom in Erfahrung bringen sollten.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Servilia Gemina kam in das Zimmer ihrer Tochter. Sie seufzte tief und sagte: "Der Brief an Iulius Dives ist abgeschickt." Iulia Phoebe, die Arme hinter dem Kopf verschränkt gehabt hatte, setzte sich auf. Sie war aufgeregt wie schon lange nicht mehr. "Wirklich Nana? Er ist unterwegs? Nach Roma? Endlich kommen wir hinaus aus diesem tristen Nest!" Servilia schüttelte den Kopf. "Abwarten kleiner Sperling, wir wissen nicht, welche Antwort wir aus Rom bekommen werden. Wir können den Göttern danken, dass Onkel Proximus (natürlich war Marcus Iulius Proximus kein Onkel) uns erlaubt hat, noch die Ankunft von Iulius Dives' Brief abwarten zu dürfen, ehe wir aus der Villa Iulia ausziehen müssen." tadelte Gemina, ehe sie den Raum wieder verließ. Iulia hatte verstanden. Natürlich würde ihr Verwandter Iulius Dives sie nach Rom holen, immerhin war er nun ihr Vormund, doch ihre Mutter (die von Iulia Phoebe schon von Klein auf stets nur "Nana" genannt wurde) wollte ihre Euphorie bremsen, der Pflicht allzeit bewusst, die sie als Mutter hatte. Trotzdem war sie schon aufgeregt. Roma! Endlich würde sie die Ewige Stadt sehen! Jenem Ort, an dem ihre -einst griechische- Familie ein großes Erbe angetreten hatte. Natürlich war sie nur über ihren, von ihr verachteten, Vater eine Iulierin, doch das störte Phoebe nicht im Geringsten. Verträumt und mit einem Lächeln im Gesicht holte Iulia eine unter ihrem Bett versteckte Papyrusrolle, voll mit erotisch, wolllüstigen Versen des Dichters Meleagros von Gadara, hervor und begann zu lesen. Ihre Mutter würde sie umbringen, sollte sie je auch nur eine von Meleagros' Schriftrollen in Händen ihrer 16 jährigen Tochter erblicken. Callista, Iulias Leibsklavin, kam herein und brachte ihrer Herrin frische Trauben aus Onkel Proximus' Weinbergen.

  • "Los kleiner Sperling, pack alles zusammen für die Abreise! Jetzt mach schon!" ertönte Servilias schallende Stimme. Iulia zog verwundert die Brauen hoch. "Jetzt schon Nana? Aber wir haben doch noch gar keine Antwort aus Rom bekommen?" "Ich weiß, doch Marcus Iulius muss dich ja zu sich holen, so sparen wir Zeit. Wenn der Brief kommt, können wir sofort abreisen und Onkel Proximus hat wieder seine heilige Ruhe. Also bewege dich und packe! Oder lass von mir aus Callista für dich packen, nur tu etwas!"

  • Nachdem er den ersten Schrecken überwunden hatte, erreichte die Antwort des divitischen Aedilis Plebis auf einen Brief aus Misenum die Villa Iulia mittels eines gesandten Boten.


    Roma, A.D. V NON OCT DCCCLXVI A.U.C.

    Ad
    Servilia Gemina
    Villa Iulia
    apud Misenum, Italia



    Iulius Senator Serviliae s.d.


    Mit größtem Schrecken habe ich deinen jüngsten Brief gelesen und versichere dir in diesen überaus schweren Stunden, dass ich deine tiefe Trauer, welche dich als Witwe meines Onkels Iuvenalis nun zweifellos erfüllt, mitfühlend teile. Es muss ein gar furchtbarer Verlust für dich sein, den zu maskieren dir auch mit deinen vermeintlich unterkühlten Worten über meinen Onkel nicht ganz gelingt.


    Umso höher nun schätze ich, dass du dich und deine eigenen Gefühle zurückstelltest in deinem letzten Brief und den Fokus stattdessen richtetest auf die Tochter Iuvenalis, meine Cousine Iulia Phoebe. Ich vermag mir kaum zu imaginieren, wie es ihr in den vergangenen Monaten und Wochen ergangen sein muss. So gilt entsprechend auch ihr mein aufrichtiges Mitgefühl.
    Zugleich bin ich jedoch auch durchaus nicht unglücklich über diesen zweifellosen Willen der Götter, der jungen Frau nach ihrem Vater nicht auch den letzten Halt zu nehmen, indem sie überstürzt in eine ihr fremde Familie einheiraten muss. Was sie braucht, ist stattdessen die Fürsorge ihrer agnatischen Verwandten in Roma.


    Daher also lade ich deine Tochter und dich mit Vergnügen ein, die Domus Iulia im pulsierenden Herzen des Imperiums aufzusuchen. Seid meine willkommenen Gäste - auf dass der Umgebungswechsel Iulia Phoebe dabei helfe, ihre Trauer zu überwinden, und auf dass ich zunächst auch selbst einen kurzen Blick auf den letzten Willen meines verblichenen Onkels werfen darf, bevor wir anschließend gemeinsam und in Ruhe besprechen, welche Folgen und Konsequenzen sich daraus nun ergeben.


    Möge Mercurius eure Reise segnen, Apollo stets euren Weg erhellen und Iuppiter immer seine schützende Hand über deine Tochter und dich halten. Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    SENATOR ET AEDILIS PLEBIS

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus


  • Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    "Gäste?! Besprechung?!" Servilia traf fast der Schlag, als sie Iulius Dives' Zeilen gelesen hatte. "Iulia! Dein Cousin setzt uns auf die Straße! Dieser familienuntaugliche Nichtsnutz will uns nicht in seinem Domus haben! Oooh wenn DAS der Familiensinn der Iulier ist, dann bin ich froh, dass ich mit keinem dieser Sippe mehr verheiratet bin! Was erlaubt sich dieser Kerl überhaupt, sich so rücksichtslos über uns hinwegzusetzen! Schande! Schande über ihn! Kein Wunder aber auch, was will man schon von Leuten erwarten, die von lumpigen ZWIEBELBAUERN aus der Fremde abstammen! Nicht zu fassen! Keiner dieser Bande verdient es einen so altehrwürdigen, römischen Namen zu tragen! Oh ihr Götter! Blicket auf diese EMPORKÖMMLINGE und belegt sie mit allen euren Flüchen! An die Luft gesetzt! Von der eigenen Familie! Unfassbar! Aus Misenum vertrieben, in Rom geschmäht..."


    "Nana?"


    "...und dann erst ihre Haltung in der Öffentlichkeit! Als ob sie vom göttlichen Divus Iulius persönlich abstammen würden! Wo doch jeder weiß..."


    "Nana..."


    "...und erst dieser Dives! Oh welchen Groll er nur geweckt hat, dieser Sohn stinkender, griechischer Bauern wird sich noch wünschen, dass..."


    "MUTTER!!!!"


    Erst, als Iulia Phoebe sie "Mutter" nannte, hörte Servilia auf, sich in einen ununterbrochenen Schwall von Beschimpfungen über die gens iulia zu ergehen, sondern blickte stattdessen verwirrt ihre Tochter an. Es waren schon außergewöhnliche Umstände nötig, dass Iulia sie "Mutter" und nicht "Nana" nannte. Servilia holte tief Atem, während Iulia auf sie einredete: "Nana, bitte beruhige dich, es ist noch nichts entschieden, wir..."


    "Nichts entschieden? Nichts ENTSCHIEDEN?! Natürlich! Dein Cousin hat nicht umsonst..."


    "Mutter! Du tust es schon wieder! Mäßige dich, immerhin sind wir immer noch in Onkel Proximus' Haus. Was tust du, wenn er selbst, oder einer der Sklaven dich gehört hat und das an Marcus Iulius weitergibt? Dann werden wir bestimmt kein Obdach in Roma mehr haben. Am besten, wir mäßigen uns." "Aber..." Iulia schüttelte energisch den Kopf. "Nein Nana, wir bleiben ruhig und besuchen Marcus Iulius erst einmal in Rom. Mal sehen, was dort auf uns zukommt. Dann erst werden wir wissen, wie es weitergeht."


    Dies war eine Ausnahmesituation. Beide Frauen, ob des Drucks und der aktuellen Geschehnisse, die auf sie einstürzten, benahmen sich ganz und gar unrömisch. Servilia, die Ältere, keifte und zeterte, wie sich das für eine Frau aus gutem Hause so überhaupt nicht gehörte und Iulia, die Jüngere, zeigte eine Entschlossenheit und strategisches Denken (immerhin belehrte sie damit ihre eigene Mutter), die Frauen besser den Männern überlassen sollten, während sie sich still und vorbehaltlos hinter ihren Ehemann oder Vater zu stellen hatten. Doch in diesem Moment kümmerte es keiner der Frauen, was das römische Ideal der Weiblichkeit war. Servilia schimpfte ungehalten und ihre Tochter versuchte sie zu beruhigen und gut auf sie einzureden.
    Die Redekunst der Phoebe gewann schließlich die Oberhand. Servilia Gemina stimmte zu nach Rom zu reisen und die Verwandschaft ihrer Tochter zu besuchen. Was dort jedoch dann geschehen würde, wussten nur die Götter.


    So kam es schließlich, dass Servilia Gemina und Iulia Phoebe, zusammen mit der griechischen Sklavin Callista, die Villa Iulia apud Misenum verließen, in Richtung Rom. Ungewiss war ihre Zukunft und ein weiterer Zustand mochte diese Zukunft noch ungewisser gestalten -ob ja oder nein, wieder hatten nur die Götter darauf eine Antwort- denn Servilia Gemina war bei ihrem Auftritt als Furie durchaus gehört worden.

  • Proximus inspizierte den Garten des Anwesens, nachdem er aufgrund einer Erkältung länger nicht mehr im Freien gewesen war. Ein herrlicher Tag. Er war voller Tatendrang.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Ein Bote aus Rom traf ein und übergab den Brief an einen der Sklaven der Iulischen Villa.




    An
    Misenum
    Villa Rustica Iulia
    M. Iulius Proximus


    Salve Proximus,
    ich hoffe das du dich gut erholst und auch das alles in Misenum zum Besten steht. Leider gibt es aus Rom nicht viel Neues zu berichten. Doch ich werde dir von dem wenigen berichten was es gibt.
    Manius ist nun Tribun bei der zweiten Legion er hat sich aber noch nicht bei mir gemeldet.
    Eine recht spannende Episode aber ereignete sich letztens.
    Lucius Iulius Antoninus hat einen Sohn mit der Tochter eines Hauslehrers. Der Kleine lebt nun erst mal hier im Haus ich habe ihm eine Amme besorgt.
    Dass Marcus Dives die Aedilität erreicht hat hast du sicher schon gehört aber ich schreibe es dir nochmals. Denn das sind unfassbar gute Neuigkeiten. Zwei Iulii die es so weit gebracht haben.


    Ich erinnere mich an deine Verbitterung über deine schlechte Behandlung nach der Sache mit der Übergabe der Stadt. Doch hoffe ich das du den Ärger darüber vergessen kannst und dich wieder neuen Aufgaben widmen wirst. Ich bin sicher das Misenum sich deiner Tatkraft erfreut.


    Grüße Mehrung deines Gewinns und deiner Manneskraft.


    L. Centho

  • Nun nach dem sich zwei seiner Kinder nach Rom verabschiedet hatten und ihm nur noch der kleine Tiberius blieb. Mei wie die Zeit verging, seine Kinder waren mittlerweile schon so groß das sie schon (fast) erwachsen waren. Nun hatte er doch tatsächlich mehr Zeit um die Dinge voran zu treiben. Die Geschichte bei der er Marcus Proximus geholfen hatte war nun fast so weit sich wieder auf den Weg zu machen doch er hatte in eigener Sache auch hier noch das eine oder andere zu erledigen.
    Doch auch wenn es ihn schon wieder zu seinen beiden älteren Kindern zog so sah er doch das die letzten Tage seit Avianas Abreise er sich deutlich mehr um Tiberius hatte Kümmern können. Was dem Jungen wirklich gut getan hatte und das sah man dem kleinen auch an. Das war einer der Gründe warum er noch nicht wieder aufgebrochen war, sondern noch weiter hier bei Proximus verweilte.


    Hier war Zeit mit seinem Sohn im Garten zu spielen, Meer zu schwimmen oder mit ihm durch die Stadt zu schlendern ohne das ihn seine Klienten bedrängten. Ein Zustand der ihm durch aus auch gefiel. Das Landleben war nicht von allen Seiten langweilig fand er. Im Vergleich zur Rom sicher nicht so abwechslungsreich aber eben auch nicht so abgehätzt und Stressig.


    So saß der Iulische Senator im Garten des Landhauses des Stadthonoraten Marcus Iulius Proximus in Misenum am Golf von Neapel und vertrödelte dort mal seine Zeit. Aber das war der Luxus den man sich als Senator eben leisten konnte.

  • Am nächsten Morgen saß der Senator in einem kleinen Arbeitszimmer und schrieb einige Briefe. Den den er letztens an den Augustus geschrieben hatte war ja schon eine Weile her. Und so langsam aber sicher sollte er seine Heimkehr nach Rom vorbereiten. Denn es brannte ihm einiges unter den Nägeln.



    Ad
    IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS
    Palatium Augusti
    Roma


    Salve Augustus,
    ich werde in nicht allzu ferner Zukunft von Misenum aufbrechen und nach Rom zurückkehren.
    Darum bitte ich dich, mir die Gunst zu erweisen, mich mit deiner Familie zu einer Cena in meinem Hause zu beehren. Ich würde Dir gern ein Projekt vorschlagen, dass mir nach meiner Reise durch Italia als eine gute Idee scheint.
    Ich werde in spätestens ANTE DIEM VIII ID APR DCCCLXIX A.U.C. (6.4.2019/116 n.Chr.) wieder in Roma sein. Ein Termin nach diesem Zeitpunkt würde also auch für dich so hoffe nicht zu kurzfristig sein.


    Senator
    L. Iulius Centho


    Schrieb er auf die Tabula und überlegte dann ob es passend war nach so langer Zeit ohne ein Projekt im Senat gleich wieder beim Augustus vorstellig zu werden. Aber wenn nicht so wie dann Termine zur Audienz waren zwar möglich aber als Senator wollte man ja nicht nur schlicht mit dem Augustus Sprechen sondern man versuchte seine Stellung wieder aufzupolieren. Und was war da besser als eine Cena?

  • Na ja was sollte schon passieren außer das der Augustus keine Zeit hatte. Sann er so nach und machte sich daran einen Brief an sein Tochter zu schreiben. Der quasi einen Brief an seinen Sohn Manius beinhalten würde. So meinte er sicher zu stellen das die Botschaft darin auch bei seinem Sohn ankam, weil seine Schwester ihm ins Gewissen reden würde.




    Ad
    Iulia Aviana
    Villa Iulia
    Roma


    Salve mein liebes Kind,
    ich werde bald mit Tiberius aufbrechen und euch nach Rom folgen. Denn meine Geschäfte hier neigen sich dem Ende.


    Ich freue mich dich und den Rester der Familie bald wieder in die Arme schließen zu können. Dein Bruder Tiberius vermisst dich sehr, hast du doch schon solange die Rolle deiner Mutter bei ihm eingenommen.


    Da ich keinen Zweifel hege mein liebes Kind das du deinen Pflichten nachkommst, erinnere doch auch gleich deinen Bruder Manius an die seinen.


    Ich bin sicher der treibt sich wieder herum und verbringt die Tage mit seinen Freunden Maelius Catus und Vettius Firminus. Ich weiß du wirst ihm ins Gewissen reden.
    Nun breite alles für unsere Ankunft vor wir werden etwa um den Pridie Nonus des Aprilis Roma erreichen.


    dein Vater


    Nach dem er geendete hatte lies er einen Boten kommen und über gab ihm beide Briefe und trug ihm auf wo er sie abliefern sollte.

  • Ein Bote brachte die Schreiben aus Rom nur wenige Tage nach dem diese dort abgeschickt worden waren.


    ad
    Senator Iulius Centho
    Villa Iulia apud Misenum


    Lieber Vater ich habe mich sehr über deinen Brief und besonders über dein Vertrauen in mich gefreut.
    Darum will ich dir auch gleich antworten, den einer Ermahnung meinerseits an meinen Bruder hat es nicht bedurft.
    Als ich hier ankam hatte sich Manius schon erfolgreich Tirocinium Fori bei Consular Claudius bemüht.
    Und so wie es aussieht nimmt er diese Aufgaben recht gewissenhaft war.
    Auch wenn er wie du richtig vermutet hast weiter mit Maelius Catus und Vettius Firminus rumlungert und Trinkt und Spielt.
    Zum Feste der Liberalia waren sie inkognito in der Subura unterwegs wie mir von den Sklaven zugetragen wurde. Doch so weit ich weiß hat er dich nicht beschämt solang es dich nicht beschämt das er betrunken war und das so vermute Ich tut es nicht.
    Ich ende nun und hoffe dich und Tiberius bald wieder zu sehen.


    Mit dieser Tabula sende ich dir eine Versiegelte Schriftrolle, die ein Bote es Consular Claudius hier abgegeben hat.


    deine Tochter Iulia Aviana



    Ad
    Senator Lucius Iulius Centho
    Casa Iulia
    Roma





    Ich grüße dich, Senator Iulius,


    und hoffe, dass die Kunde von deiner Rückkehr nach Rom den Tatsachen entspricht. Ganz sicher haben es die Götter gefügt, dass du ausgerechnet zur Weihung meines Bauprojektes, der Station in der Subura, wieder durch unsere Hauptstadt wandelst.
    Es wäre mir eine große Freude, wenn du nicht nur der Weihung beiwohnst, sondern mit deiner langjährigen Erfahrung als Augur der Besänftigung der Genii Loki deine Unterstützung gewährst. Hiermit ergeht die Einladung an dich mit der gleichzeitigen Bitte, dich ANTE DIEM VI ID APR DCCCLXIX A.U.C. (8.4.2019/116 n.Chr.) an der Station einzufinden.



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    gez. H. Claudius Menecrates





  • Erst war er etwas überrascht da seine Tochter ihm noch mal so kurz vor seiner Abreise nach Rom geschrieben hatte. Den das roch schon etwas nach Schwierigkeiten wenn er jetzt noch mal Post bekam. Darum löste er mit etwas Unruhe die Bänder mit denen die Tabula verschlossen war.
    Zu seiner Freude waren es dann doch guten Nachrichten die Aviana da schrieb.
    Er war zufrieden das Manius nun endlich mal in die Hufe kam. Mehr als seinen Militärtribunat hatte er ja bisher nicht auf die Reihe bekommen.
    Avianas Worte jedoch ließen ihn erst mal beruhigt aufatmen. Auch wenn sich Manius wohl immer noch herumtrieb. Aber sein Sohn war eben noch jung und der Leichtsinn der Jugend war ja bekannt Solange es keine schädigenden Ausmaße annahm würde es wohl ausreichen wenn der Junge ab und an ein paar hinter de Ohren bekam.


    Was ihn etwas enttäuschte war das Aviana nichts zu seinem pupillus Gaius geschrieben hatte. Denn um den machte er sich schon etwas sorgen, gern hätte er hin auf diese Reise mitgenommen, doch drei Kinder und ein Mündel, dass wäre zu viel geworden.
    Dann legte er die Tabula bei Seite und nahm die Schriftrolle. Na was würde das wohl sein? Eine Nachricht über seinen Sohn? Naja er brach das Siegel auf und entrollte die Schriftrolle. Beim Lesen war er dann doch positiv überrascht. Es gab ja schließlich nicht nur einen Auguren und doch wollte man ihn immer wieder gerne für solche Aufgeben. Natürlich würde er diese Aufgabe annehmen alleine schon um dem obersten Auguren eins auszuwischen.
    Er packte die Schriftrolle in eine Kiste mit Unterlagen die Tabula würde wie gewöhnlich später ausgekratzt und wiederverwendet werden.


  • Ad
    Marcus Iulius Proximus
    Villa Iulia apud Misenum
    Misenum


    Salve Marcus Iulius!


    Ich schreibe dir heute, um dich auf den neuesten Stand innerhalb der Familie zu bringen, seit Vetter Lucius bei dir zu Besuch weilte, denn es hat sich einiges verändert!


    So gibt es z.B. neue Bewohner in der Domus Iulia. Ich weiß nicht wieviel dir Lucius erzählt hat, aber kennst du bereits alle Iulias, die zurzeit im Haus Wohnen? Dies wären neben der dir gut bekannten Iulia Phoebe und ihrer Mutter Servilia Gemina die drei Iulias Stella, Graecina und Triaria. Stella und Graecina sind Cousinen 1. Grades von Iulia Phoebe, während Iulia Triaria eine ein wenig entferntere Cousine der drei anderen ist. Ihr Vater ist Lucius Iulius Augustinus, falls dir das bei der näheren Einordnung hilft.
    In der Domus Iulia leben daher gerade Vetter Lucius mit seiner ganzen Familie, Licinus mit seiner Tochter, Iulia Phoebe mit ihrer Mutter Servilia Gemina, Iulia Stella, Iulia Graecina, Iulia Triaria und meine Wenigkeit.
    An Marcus habe ich ebenfalls vor einiger Zeit geschrieben, denn er weilt mit seinen Kindern nach wie vor in seiner Villa in Bollivae und macht auch weiterhin keine Anstalten nach Rom zurückzukehren. Schade eigentlich, aber warten wir einmal ab, was ich als Antwort von ihm zurückbekommen werde. Vielleicht ist er ja schon am Packen seiner Koffer?


    Was ansonsten so zuhause vor sich gegangen ist, ist folgendes:
    Licinus ist princeps praetorii bei den Cohortes Praetoriae und daher kaum zuhause, geschweige dem bei Esquilina. Es geht bei uns der Scherz um, dass er in der Castra stets in voller Rüstung vor seiner eigenen Officiumstür schlafe, um jederzeit sofort bereit zu sein. Einfach ein tüchtiger Mann!
    Iulia Phoebe und Servilia Gemina lassen dich übrigens grüßen! Phoebe meint sie vermisse manchmal immer noch dein Weingut und Misenum allgemein.
    Iulia Stella wird vermutlich in naher, oder etwas weiterer Zukunft den Bund fürs Leben eingehen, zumindest haben sich diesbezüglich Anspielungen ergeben, die auf einer Feier im Hortus stattgefunden hatten. Über Iulia Triaria kann ich berichten, dass ich sie bislang als sehr ruhige und ausgewogene Person kennengelernt habe, mit einer gewissen Reserviertheit Fremden gegenüber. Sie ist ganz neu in Rom, da sie bis vor kurzem in Athen bei ihrer Tante aufgezogen worden war, doch nun wurde sie in die Hauptstadt geschickt für einen geeigneten Ehemann. Gleiches gilt übrigens auch für Stella und Phoebe, aber bei letzterer weißt du vermutlich besser bescheid als ich. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass Iulia Stella aus Hispanien kommt?


    Was mich selbst angeht, so habe ich meine Stelle als Aedituus am Tempel der Venus Genetrix vorerst zurückgelegt, denn etwas wunderbares ist geschehen. Ich wurde in den ordo senatorius erhoben und kurz darauf auch zum Vigintivir gewählt!
    Du kannst dir denken, welch enorme Freude das für mich gewesen ist. Endlich einen halben Fuß im Cursus Honorum zu haben ist wirklich ein gutes Gefühl. Als nähere Amtstätigkeit versehe ich meine Arbeit übrigens bei den Tresviri Capitales. Dabei muss ich mich an die unangenehme Seite dieses Teilamtes erst noch gewöhnen. Vor kurzem hatte ich nämlich für die Hinrichtung eines patrizischen Landesverräters zu sorgen, es war ein mir unendlich unangenehmes Gefühl dabei, auch wenn ich wusste, dass er es selbst verschuldet und legal verurteilt worden war. Ich arbeite jedoch an meiner Einstellung, immerhin gehören Hinrichtungen zu meiner Amtspflicht.


    Was die Sklavenschaft angeht, so gibt es auch einige Veränderungen. Vibilius versieht nun anstatt Wonga den Tordienst und es hat auch viele neue Zuwächse gegeben. So haben Iulia Graecina und Iulia Triaria jeweils einen Sklaven aus der Heimat mit nach Rom genommen, die nun hier in den Sklavenunterkünften wohnen und auch ich habe mir drei Neuerwerbungen geleistet. Eine germanische Küchenmagd für die gute Locusta, eine hispanische Gesellschafterin für mich und einen ägyptischen Cursor. Leider ist er gerade krank, weshalb du ihn nicht bei der Überbringung dieser Nachricht kennenlernen wirst, sondern ich stattdessen auf einen der anderen Botensklaven zurückgreifen muss, aber ja. Da kann man nichts machen.


    Was gibt es neues aus dem Süden? Bestimmt würdest du auch Iulia Phoebe eine große Freude bereiten, falls du Neuigkeiten aus dem misenischen Stadtgeschehen berichten könntest. Wie wächst der Wein? Übrigens wäre unser Cellarius (und natürlich auch wir) sehr froh darüber, falls du uns wieder einmal ein paar Fässer frisch gereiften Falerners heraufschicken könntest! Unsere Vorräte sind in letzter Zeit doch etwas sehr zur Neige gegangen. Zugegeben, ich war mit Festen und Cenas in geselliger Runde nicht ganz unschuldig am Schwund unserer Weinvorräte.
    Doch weißt du was? Komm doch einfach gleich mit den Fässern mit und besuch uns einmal wieder! Bestimmt würden sich alle alten Einwohner der Domus Iulia freuen dich wiederzusehen und die Neuen könnten dich auch gleich kennenlernen.


    Mach es gut und mögen die Götter dich schützen!



    Vale Bene


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    G. IULIUS CAESONINUS
    VIGINTIVIR - TRESVIRI CAPITALES


    Domus Iulia | Collis Esquilinus | Roma

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