Ausbildung neuer Probati

  • Eine Weile marschierten die Probati dahin; genug Platz gab es auf dem Campus ja. Dann aber erscholl der nächste Befehl des Centurio. Doch wie war das - "anima..."? Azizos verstand den ersten Teil des Befehls nicht, zum Glück aber den zweiten "ad dextram", so dass er sich gleich rechts herum wandte.


    Dort stand er dann mit beiden Beinen fest auf dem Erdboden, bis ihn der Kamerad, der neben ihm ging, mit dem Ellenbogen in die Seite stieß und so etwas wie "Los, weiter!" zuzischelte.. Erst da merkte der Syrer, dass er nach der Rechtsdrehung durchaus nicht hatte aufhören sollen zu marschieren, sondern auf der Stelle hätte weiterstampfen müssen.


    Azizos hatte noch nicht so recht verarbeitet, was da geschehen war, als auch schon das nächste Kommando des Centurio erklang, welches den Probati vorschrieb, im Gleichschritt weiterzumarschieren. Nach der Rechtsdrehung ging es jetzt also in eine andere Richtung weiter.

  • Es klappte auf einmal total gut. Ich staunte darüber und erwartete, dass im nächsten Moment etwas daneben gehen würde.


    Dann kam die Kurve. Mein Kamerad, der rechts von mir marschierte, stampfte auf der stelle weiter, bis ich wieder neben ihm war. Dann ging es wieder geradeaus.

  • Es war eindeutig zu warm und Falto erwartete keine Wunder,...nicht mehr.
    Er ließ es gutsein und die Männer weiter marschieren.
    Über den Campus hallte sein
    ...laevummm,...leavummm...
    Er ließ sie noch ein paarmal rechtsum und linksum marschieren. Dann war es für heute gut.
    Militeeees,...state!
    Die Geräusche die entstanden waren eher die einer anhaltenden Kaufmannskarre als die eines militärischen Verbandes.
    In aciem veniteeee!
    Wieder rödeln ohne scheinbares Ende.
    Kopfschüttelnd betrachtete er das Schauspiel.
    Militeeees,...aciem dirigiteee! Oculos...in rectummm...*
    Dabei war er wieder behilflich, denn es hatte sich noch nicht bis zu jedem Probatus herumgesprochen, daß man eine halbe Armlänge Abstand halten mußte. Wieder kam die Vitis zum Einsatz,...jedoch klopfte sie diesmal nur scheppernd gegen Loricii.


    Bald stand die Bande einigermaßen passabel und Fausto stellte sich in Front.
    Heute habt ihr zum ersten Mal in eurem verlausten Dasein als Gruppe funktioniert!
    Sein Blick ließ nicht erkennen ob dies als Lob gedacht war.
    ...eine der wichtigsten Eigenschaften bei der Legion! Sein Zeigefinger deutete Schulmeisterlich.
    Das werdet ihr von nun an üben, ...jeden Tag!
    Der Optio wird jeden Tag mit euch Formaldienst machen, bis ihr blind und taub wie ein Körper marschiert.

    Er prüfte die Blicke der Probati,...wehe da verzog einer das Gesicht.
    Morgen werden wir uns mit den Nahkampftechniken befassen,...wir werden mit dem Ringen beginnen!
    Langsam nah er Haltung an und bellte.
    Militeeees,....abiteeee!
    Noch kurz besprach er sich mit dem Optio und verschwand dann...



    Sim-Off:

    * Augen geradeaus!

  • Weiter ging es im Gleichschritt, und dies immer besser. Das galt sowohl für Azizos persönlich als auch für die Gruppe der Probati in ihrer Gesamtheit, wie der Syrer feststellte, als er sich aus seinen Augenwinkeln heraus ein wenig umsah, was er tun konnte, da er selbst eben schon recht sicher im Gleichschritt geworden war. Bei einigen Links- und Rechtsdrehungen, die der Centurio durchführen ließ, gewöhnte sich Azizos auch langsam an die für ihn noch unbekannten Befehle.


    Als dann aber der Centurio plötzlich den Befehl zum Stehen gab, hatte Azizos wieder Mühe, dies sofort umzusetzen. Er war noch zu sehr in der Vorwärtsbewegung des Marsches, und nachdem der Befehl ertönt war, musste er seine beiden Hände hochnehmen, um zu verhindern, dass er mit seinem gesamten Körper in seinen Vordermann hineinlief. Offenbar hatte er also zuwenig Abstand zum Vordermann gehalten oder war auch unaufmerksam geworden beim immer gleichen Rhythmus des Schritts zusammen mit der langsam eintretenden Routine darin.


    Das folgende Kommando, aus der Marschkolonne heraus wieder eine Schlachtordnung zu bilden, befolgten die Probati mit einer Linksdrehung in der Mitte der Kolonne. Allerdings wollte der Bogen, den besonders die äußeren Soldaten zu gehen hatten, nicht recht gelingen, und auch Azizos, obwohl in der Mitte stehend, hatte viel damit zu kämpfen, seinem Vordermann nicht in die Hacken zu treten. Schließlich aber stand die Reihe und wurde dann, auf den entsprechenden Befehl des Centurios hin, noch einmal ausgerichtet.


    Mit den Augen nach vorne hörten die Probati dann die abschließenden Worte ihres Vorgesetzten an. Obwohl er bisher keinen überzeugenden Eindruck von seinem Centurio gewonnen hatte, fand Azizos seine Schlussansprache treffend. Und auch die Aussicht, diese, für viele vermutlich langweiligen, Marschübungen von nun an jeden Tag zu machen, schreckte den Syrer keineswegs, denn er gab seinem Vorgesetzten darin Recht, dass es für die Soldaten unabdingbar wäre, in der Gruppe und als Einheit zu funktionieren.


    Als der Centurio schließlich den Befehl zum Abtreten gab, stand Azizos noch einen Moment lang unschlüssig herum. Dann aber folgte er einigen Kameraden nach in die Therme.

  • Der Centurio kam auf den Campus und sah wie der Optio bereits die Probati im Formaltraining in die Pflicht nahm.
    Falto sah sich das Ganze eine Weile an und winkte, damit der Optio die Gruppe zu ihm führte.
    Das Ganze hielt und verharrte im State.


    Er grüßte,
    Salvete Probati!...movemini!
    Heute werden wir uns dem Ringen widmen.
    Das Ringen ist eine Kunst, die ihr beherrschen müsst, solltet ihr einmal waffenlos auf einen Gegner treffen.
    Wenn ihr später auf den Schiffen Dienst tut, wird es bei Entermanövern vorkommen, daß ihr eure Waffe verliert.
    Der Feind wird aber nicht warten bis ihr eine neue Waffe habt!
    Daher ist es nicht so wichtig, die Konditionen des sportlichen Ringkampfes zu beachten. Stattdessen ist Effektivität wichtig.
    Als besonders empfindliche Trefferzonen bietet sich Kopf, Hals und das Gemächt an.


    Er deutete mit der Vitisa bei seinem Optio auf die Trefferzonen, ließ die Worte wirken und tauschte einen ausdruckslosen Blick mit seinem Optio.


    Wir werden das Ganze heute üben - hierbei verzichtet ihr aber auf die drei Trefferzonen, damit am Schluss noch alle leben....Also versucht euren Gegner zu Boden zu bekommen...und ihn dort zu halten!


    Es sah in die Gesichter der Männer, las dort Angrifflust, teilweise jedoch auch Skepsis und Unbehagen.


    Bildet jetzt Kampfpaare und beginnt den Kampf - Ausführung!



  • Der zweite Tag der Ausbildung begann so, wie der Centurio es angekündigt hatte: mit Marschübungen durch den Optio. Allmählich war auch ein Fortschritt feststellbar: Das Marschieren im Gleichschritt funktionierte bereits nahezu reibungslos, und auch die Drehungen sowie der Wechsel von der Kolonne in die Reihe liefen flüssiger ab.


    Endlich erschien auch der Centurio wieder auf dem Exerzierplatz. Er ließ die Probati zu sich kommen und führte sie dann in das Ringen ein, die erste Nahkampfübung. Als die Probati Kampfpaare für das Ringen bilden sollten, dauerte es nicht lange, bis sich Azizos mit seinem neuen Kameraden Manius Iavolenus zusammenfand, mit dem er den gestrigen Abend in den Thermen hatte ausklingen lassen.


    Das Bad hatte natürlich eine gute Gelegenheit geboten, den jeweils anderen zu begutachten, doch auch ohne das wäre Azizos klar gewesen, dass sein Kumpel von seiner geringeren Körpergröße her, die trotzdem mit einem athletischen Bau verbunden war, im Ringen Vorteile besitzen würde. Der Syrer stellte sich mit gebeugten Knien breitbeinig auf, beugte auch seinen Oberkörper herab und spannte seine Arm-, Bein- und Bauchmuskeln an. Hochkonzentriert achtete er auf jede Bewegung seines Gegners, um nicht von einem Angriff des flinken Manius Iavolenus überrumpelt zu werden.

  • Ich hatte in Griechenland bei den Olympischen Spielen schonmal geringt und war gar nicht so schlecht gewesen. Ich war zweiter geworden, aber den Sport fand ich noch nie so gut. Seit dem Mal hatte ich das nicht mehr gemacht, das war vor zwei Jahren gewesen.


    Mein Partner war Azizos, welchen ich gestern Abnd in den Thermen kennengelernt hatte. Und der sah so aus, als würde er sich hiermit auskennen, denn seine Kampfstellung sah bedrohlich aus.


    Ich nahm eine Stellung ein, die dafür gut war, schnell zur Seite zu springen, falls Azizos sich auf mich stürzte, oder aber auch, um nach vorne zu springen und anzugreifen.


    Ich sprang nach rechts, um ihn von da anzugreifen, aber der drehte so schnell zu mir, dass ich gar nicht zu dem Angriff kam. Dann sprang ich nach links, aber wieder das Gleiche.


    Am besten wartete ich, bis er angriff...

  • Azizos sollte sich in seiner Einschätzung und seinen daraus resultierenden Befürchtungen nicht getäuscht haben: Flink und mit der Behendigkeit einer Gazelle sprang Manius Iavolenus hin und her; es würde sehr schwer werden, ihn zu packen, um ihn dann, dem Befehl des Centurios gemäß, zu Boden zu werfen und dort zu halten.


    Vielmehr war es sogar Manius Iavolenus selbst, der den ersten Angriff unternahm, und zwar über seine rechte Seite. Doch gelang es Azizos gerade noch rechtzeitig, sich zu drehen und sich seinem Kameraden dadurch in den Weg zu stellen, dies aber auch nur, weil er bei seiner Drehung ja innen einen kleineren Radius hatte als Iavolenus, der gleichsam von außen kam. Das gleiche wiederholte sich spiegelbildlich, als Manius noch einmal über die linke Seite angriff.


    Nach diesen ersten Angriffsversuchen belauerten sich beide Gegner erst einmal eine Weile. Azizos wusste oder ahnte vielmehr, dass er kein guter Ringer war; Feigheit aber wollte er sich nicht vorwerfen lassen. Und so machte er denn plötzlich einen leicht nach außen versetzen Ausfallschritt mit seinem linken Bein auf seinen Kameraden zu und versuchte, dessen Arme zu packen.

  • Der Centurio glitt durch die Schar der Kämpfer wie ein Schatten, korrigierte hier, schalt dort.
    Viele tänzelten nur herum, suchten Schwachpunkte...kamen aber nicht zum Zuge.
    Bald kam er zu einem Probatus namens Hadrianus und betrachtete seine Bemühungen um den Koloß mit dem er sich abmühte.
    Kopfschüttelnd meinte er,
    Junge, was wird das hier,...willst du den Kerl beschlafen? Du solltest tunlichst vermeiden mit dem Rücken auf der Brust eines Gegners zu landen,...denn der gute Volusus hier ist gehemmt dir was zu tun,...ein Pirat diesen Ausmaßes...
    Er wies auf den Gegner und fuhr fort,
    ...hätte im Grimm eines Kampfes deinen Brustkorb oder deinen Kehlkopf zerquetscht!
    Er rieb sich nachdenklich das Kinn,
    Bei solch einem Unverhältnis wie bei euch gibt es nur eine Strategie,...List.
    Er nickte Volusus zu und begab sich in Grundposition.
    Grinsend sagte er,
    Na los du Klotz,...das ist doch was den Centurio zu bügeln oder?
    Die Männer sammelten sich um die beiden Gegner, ...insgeheim sicherlich auf Volusus hoffend.
    Volusus´Muskeln spannten sich und mit einem gewaltigen Satz ging er auf den Centurio los.
    Dieser beobachtete den Angriff genau und glitt kaltblütig aus, schnappte sich gleichzeitig den Arm des Gegners und folgte dessen Fall mit einem Satz. Krachend fiel Volusus auf den Bauch sein rechten Arm war so weit auf seinem Rücken nach oben gebogen, daß seine Hand fast seinen Schädel berühren konnte.Er stützte sich auf seinen linken Arm ab. Dicke Adern schwollen auf seinen Schläfen, während der Centurio all seine Versuche ihn abzuwerfen konterte und den Arm in immer schmerzhaftere Regionen bog.
    Ruhig sagte er zu Volusus,
    Lass´gut sein Junge,...nicht mehr viel und der Arm kugelt dir aus dem Gelenk!
    Volsus entspannte, knickte mit seinem linken Arm ein und klopfte mit der Hand auf den Boden.
    Der Centurio ließ los und stieg von seinem Gegner wie ein Reiter von seinem Pferd. Dann half er dem Kameraden auf die Beine,...klopfte ihm auf die malträtierte Schulter und meinte zu allen Umstehenden,
    Nutzt neben eurer Kraft auch und vor allem euren Verstand! Piraten und Barbaren sind nicht zimperlich und scheuen keine üblen Tricks,...versucht euren Gegner zu studieren,...jetzt und hier,...lernt aus dieser Übungen,...später habt ihr keine Zeit dafür,...dann zählt nur was ihr verinnerlicht habt!
    Er nickte ernst und meinte,
    Gut,...weitermachen!


  • Schade, dass der Centurio gewonnen hatte, ich hätte ihn so gere auf dem Boden liegen sehen :D. Aber andererseits war es auch kein Wunder.


    Wir kehrten zu unseren Partnern zurück und ich entschied, Azizos von vorne anzugreifen. Ein großer Schritt und ichwar vor ihm, dann überlegte ich es mir anders. Schnell zur Seite, eine halbe Drehung und ich war hinter ihm.


    Mal sehen, was er jetzt tat...

  • Arrgh! Nun hatte der Centurio mit seiner "Vorstellung" den Trick zunichte gemacht, den Azizos gegen Manius Iavolenus hatte anwenden wollen. Denn auch diesen hatte es wie so viele andere Kameraden gleich nach Beginn des Vorführungskampfes als Zuschauer in die Nähe der beiden Kontrahenten gezogen, von denen der eine der Centurio war.


    Für Azizos gab dieser Kampf nicht viel her, und das nicht nur, weil er seinen eigenen Kampfplan gegen Iavolenus vereitelt und der Centurio obsiegt hatte. Denn obwohl Azizos kein geborener Ringer war, hatte er natürlich doch als Junge auf den Straßen und Hinterhöfen Palmyras mit anderen Jungs gerauft, auch mit Stärkeren, so dass er den Trick, den der Centurio hier vorführte, durchaus schon kannte.


    Und jetzt, als sich die Paare der Probati zur Fortsetzung ihrer eigenen Ringkämpfe wieder zusammen fanden, war Manius wieder am Drücker. Mit einer schnellen Körpertäuschung gelang es ihm, hinter Azizos zu kommen. Da der Syrer hinten natürlich keine Augen hatte - auch er musste sich den Hals verrenken, wenn er einer Frau nachsah - und dadurch nicht sehen konnte, was Iavolenus vorhatte, andererseits aber auch nicht in eine Falle des Griechen laufen oder seinen Hals drehen wollte, was seinem Gegner eine Angriffsfläche geboten hätte, wartete er erst einmal ab. Aber wiederum schien Manius dasselbe zu tun, nämlich abwarten, so dass Azizos seinen Gedanken von eben wieder aufnahm, nicht als Feigling dastehen zu wollen. Plötzlich trat er mit seinem linken Bein nach hinten aus - entweder um Iavolenus so direkt von den Beinen zu holen, oder aber....



    Sim-Off:

    Ja, oder aber was? Ich hab' noch einen in petto. :D

  • Sim-Off:

    du hast keine chance :D


    Ah! Auf einmal fühlte ich einen Schmerz am Unterbein. Warum hatte ich nicht aufgepasst? Am liebsten hätte ich mich auf den Boden fallen lassen, aber ich wollte nicht wie ein Feingling auf dem Boden liegen. Außerdem, wo wär dann mein Stolz geblieben?


    Ich rollte mich zur Seite, stellte mich wieder hin, und trat von der Seite auf Azizos Knie...

  • Diesmal gelang Azizos' Trick, aber es war ein echter Pyrrhus-Sieg, den er einfuhr: Er traf Manius Iavolenus zwar und brachte ihn auch, wie gewünscht, zu Fall, doch der wendige Grieche drehte sich schnell zur Seite und war, noch ehe Azizos es sich versah, schon wieder auf den Beinen.


    Und nicht nur das: Ein gezielter Tritt seines Gegners gegen sein Knie brachte Azizos - ganz gegen seinen Willen - dazu, sich vor Schmerz reflexartig nach vorne zu beugen. Sein stabiler Stand war dahin...

  • Es hatte geklappt! Und jetzt musste ich das schnell zu Ende bringen, und zwar bevor Azizos wieder richtig stand.


    Von der Seite aus trat ich auf ihn zu, stellte mein Bein hinter ihn herum auf seine andere Seite und schubste ihn. Das ist schwer zu verstehen, deswegen hier die vereinfachte Erklärung: Ich war links von ihm, hatte mein Bein aber hinter ihm und meinen Fuß rechts von ihm, damit, wenn ich ihn schubste, er über meinen Fuß stolpern würde.


    Hoffentlich fiel er jetzt auch zu Boden, wenn nicht würde er mich nur zu schubsen brauchen und ich würde dann auf dem boden liegen... Aber das war unwarscheinlich, denn erstmal musste er über meinen Fuß, der links von ihm war, springen, um nicht hizufallen, aber das war fast unmöglich.


    Sim-Off:

    Kann man den Text verstehen oder ist der zu undeutlich? ;)

  • Sim-Off:

    Ich glaub', ich hab's gecheckt! :D


    Manius Iavolenus setzte an zum Endspurt. Entschlossen trat er von links an Azizos heran, stellte sein Bein hinter den Syrer und gab ihm zugleich einen ziemlich kräftigen Schubs.


    Da Azizos nach dem Tritt gegen sein Knie nun einmal nicht mehr stabil stand, geriet er durch den Schubser nach hinten erst recht ins Wanken. Um sich noch aufzufangen und sein Gleichgewicht wieder zu finden, musste er ein Bein nach hinten stellen, das den Stoß auffangen sollte - doch das ging ja gerade nicht, denn da stand ja noch das Bein des Manius Iavolenus. Und so fiel Azizos nach hinten über eben dieses Bein und landete auf Po und Händen. Er war am Boden.

  • Langsam war es gut. Die Kerle balgten einigermaßen geschickt, manche waren gut, andere würden wahrscheinlich als Fischfutter enden.
    Seine Stimme dröhnte als er seine Befehle erteilte.
    Genug davon,...übt weiter an eurer Technik,...ihr alle habt es nötig!
    Seine Vitis zischte und beschrieb eine Linie, welches er mit seinen Kommandos untermalte.
    Militeeees,...aciem dirigiteee! Oculos...in rectummm...
    Der Optio und zwei Legionarii kamen mit einem Karren,...darauf lagen die verschiedensten Waffen.
    Der Centurio trat auf den Karren zu, langte hinein und hielt einen Lederriemen in der Hand. Einer der Legionarii trat vor,...er hielt die Schleuder in der Hand.
    [Blockierte Grafik: http://img12.imageshack.us/img12/4817/180pxbalearicslinger.jpg]
    Kurz darauf begann er die Schleuder kreisen zu lassen...das Sirren der Waffe wurde immer heller,...bis er plötzlich seine Haltung änderte.
    Das Geschoß flog davon und traf einen 100 Fuß entfernten Pfahl.
    Dröhnend hallte das Geräusch des Aufschlags zurück.
    Der Centurio sah die Männer ernst an.
    Das ist eine Balearische Schleuder,...in den Händen eines Könners auf eine Distanz bis zu 150 Fuß eine absolut treffsichere und bis 100 Fuß eine absolut tödliche Waffe...
    Der Legionär trat mit undurchsichtlicher Miene zurück. Nichts deutete darauf hin, daß dieser Treffer etwas besonderes für ihn gewesen ist.


    Der Centurio sah die Männer an und fragte,
    ...wer als erstes?...Ziel...dieser Pfahl,...daß man ihn treffen kann habt ihr ja gesehen...!


  • ... Azizos war am Boden, und damit war es Manius Iavolenus gelungen, den Befehl des Centurio zu befolgen. Mehr noch: Es wäre Manius zweifellos auch ein Leichtes gewesen, seinen syrischen Gegner am Boden zu halten und somit dem Kommando des Centurio vollends Genüge zu tun.


    Doch zu einer solchen weiteren Kraftprobe kam es nicht mehr. Denn schon klangen wieder die lang vermissten Kommandos des Centurios über den Exerzierplatz, und die Probati stellten sich in der Linie auf, welche die Vitis des Centurio bezeichnete, Augen geradeaus. Das Befolgen dieser Anweisungen ging mittlerweile problemlos und von daher auch sehr schnell; trotzdem fand Azizos noch die Zeit, Manius Iavolenus leise zu seinem Sieg zu gratulieren: "Gut gemacht, Manius! Du warst eindeutig der Bessere!"


    In der Zwischenzeit hatte der Centurio Balearische Schleudern herankarren lassen mitsamt einem geübten Werfer, der auch gleich einen Anschauungswurf unternahm, welchen der Centurio im Nachhinein mit Erklärungen versah. Azizos war diese Waffe durchaus nicht fremd, verwandte man sie doch auch in seiner Heimat recht häufig, und als Kind hatte der Syrer mit ähnlichen selbstgebauten Schleudern gespielt. Doch wie lange war das her...


    Als der Centurio nach dem ersten Freiwilligen der Probati fragte, der einen Wurf tun sollte, und Azizos niemanden sah, der sich meldete, trat er schließlich einen Schritt aus der Linie vor und meldete sich selbst: "Probatus Azizos, Centurio!" Er wollte die Scharte des verlorenen Ringkampfs unbedingt auswetzen.


    Dann ging er zu dem Karren, nahm eine Schleuder und einen Wurfstein heraus und spannte den Stein in den mittleren Teil der Schleuder ein, wo zwei Lederriehmen auf einem ganz kurzen Stück nebeneinanderliefen. Danach entfernte er sich eine ganze Strecke von seinem Trupp, um bei einem schlecht gezielten Wurf nicht etwa einen seiner Kameraden zu treffen; die grausame Wirkung dieser Waffe war Azizos schließlich nicht unbekannt.


    Als er an dem Platz angekommen war, den er sich ausgesucht hatte und der ein ganzes Stück von dem Ort entfernt war, von dem der erste Werfer aus geworfen hatte - dieser war ja aber auch viel geübter als Azizos und damit sicherer darin, nicht etwa einen Kameraden zu treffen -, wobei Azizos' Platz aber immer noch die gleiche Entfernung zu dem Pfahl aufwies, nahm der Syrer die Schleuder in seine rechte Hand und stellte linkes Bein so vor, dass sein Rücken parallel zur Wurfrichtung stand. Dann begann er, die Schleuder über seinem Kopf kreisen zu lassen, immer schneller und schneller, während er seinen linken Arm in Richtung auf den Pfahl hin ausstreckte, den es zu treffen galt. Schließlich streckte er seinen Oberkörper leicht vor und schleuderte den Stein über seinen Kopf hinweg los. Das Geschoss sauste durch die Luft, allerdings flog es um etwa einen halben Meter an dem Pfahl vorbei.


    Azizos begab sich wieder zu der Truppe und dem Centurio.

  • Die Art und Weise, mit welcher der Syrer die Waffe gehandhabt hatte, ließ in Fausto das Gefühl aufkommen er würde den Pfahl treffen.
    Als dies nicht der Fall war,...war atypisch enttäuscht.
    Mit ausdruckslosem gesicht wandte er sich an die übrigen Probati.
    Ihr habt gesehen, es ist einfach,...und doch wieder nicht. Jeder holt sich jetzt beim Optio eine Schleuder und ein paar Steine,...dann wird geübt,...achtet darauf euch nicht gegenseitig zu verletzten!
    Er nickte den Männern zu.
    Neben dem Bogen ist die Schleuder eine Fernkampfwaffe,...sie braucht jedoch weniger Platz und die Munition ist leichter zu beschaffen...auf einem Schiff bei einem Kampf mit einem anderen Schiff richtet sie großen Schaden unter der gegnerischen Mannschaft an,...also lernt damit umzugehen...abite!


  • Ich hatte gerade mit meiner Ringkampf-Aktion weitermachen wollen, als uns der Centurio plötzlich zusammenrief. Da waren noch zwei Soldaten, einer von ihnen nahm eine Schleuder und traf mit dem Stein einen etwa 100 Fuß entfernten Pfahl.


    Dann wollte der Cebturio einen Freiwilligen, der das nachmachen sollte. Nichts regte sich... aber plötzlich meldete sich Azizos. Er nahm die Schleuder und mir kam es vor, als würde er es mit einer gewissen Selbstsicherheit machen, als ob er sich damit auskennen würde. Mal sehen, ob er treffen würde...


    Unglaublich! Azizos Wurf hatte mich staunen lassen. Schade allerdings, dass er nicht getroffen hatte. Aber der Stein war gar nicht so weit daneben geflogen... nur einen halben Meter. Ich nickte ihm noch beeindruckt zu und holte mir dann auf Befehl des Centurio, wie alle anderen auch, eine Schleuder aus dem Karren.


    Nachdem ich mir eine genommen hatte untersuchte ich erstmal das teil, mit dem ich mich überhaupt nicht auskannte. Der Stein musste bestimmt in die Mitte rein. So hatte das doch auch Azizos gemacht, oder? Dann ließ ich die Schleuder wie Azizos über meinem Kopf kreisen.


    Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass die Schleuder irgendwie leichter geworden war... aber warum? Ich hörte auf, die Schleuder kreisen zu lassen und sah nach: der Stein war weg. Aber wo war er gelandet? Ich sah mich um. Es sah nicht aus, als ob ich jemanden getroffen hätte.


    Dieses Missgeschick dem Centurio zu erzählen, wär bestimmt peinlich gewesen, also nahm ich noch einen Stein, ich hatte noch vier weitere, und legte ihn in die Schleuder. Diesen schleuderte ich, aber sah nicht, wo er gelandet war.


    Die nächsten beiden Steine landeten beide mindestens 5 Meter weit vom Pfahl entfernt auf dem Boden, aber der dritte verfehlte ihn nur um zwei Meter. Ein Grund stolz zu sein ;)

  • Sim-Off:

    Hallo :D mir wurde gesagt ich soll einfach hier weiter rein schreiben weil Ausbildung der Probati Januaris nicht fortgesetzt wird grade.


    Ich blieb erstaunt über die Dinge die die anderen fertig brachten mit diesen Steinen. Dennoch fragte ich mich ob ich in der Lage wäre selbst so mit diesen Waffen um zu gehen. So ging ich auch mit gemischten gefühle an die Situation. Weiter fragte ich mich ob ich den erwartungen gerecht werden konnte doch ich würde alles tun was in meiner macht stünde um die Erwartungen zu erfüllen.

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