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Grundausbildung
~ ~ ~
Mamercus Artorius Rusticus
Bitte erst posten nachdem der Ausbilder begonnen hat
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Grundausbildung
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Mamercus Artorius Rusticus
Bitte erst posten nachdem der Ausbilder begonnen hat
Centurio Potitus Lucretius Luscus
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Innerlich seufzte der Centurio. Ein Haufen lascher Jungs, aus denen er Legionäre zu machen hatte. Der Anfang war immer das Schlimmste. Er trat auf den Platz und stemmte die Fäuste in die Hüften. "Probati! In aciem venite! State!*" Er wartete einen Moment und schaute sich das Ergebnis dann an. "Das nennt ihr eine Linie? Jeder eine Armlänge Abstand zum nächsten! Und eine gerade Linie, keine Schlangenlinie wie jetzt! Brust raus, Bauch rein! Gerade stehen!" Er stieß einem der Probati recht unsanft in den Bauch, da dieser immer noch wie ein schlaffer Sack dastand.
*In Linie antreten! Stillgestanden!
Mamercus fand sich auf dem Exerzierplatz ein um seine Ausbildung anzutreten. Im Umgang mit Waffen hatte er - von einigen, lange zurückliegenden Übungsstunden mit seinem Vater einmal abgesehen - kaum Erfahrung. Doch im Gegensatz zu den Lümmels die hier mit ihm antraten konnte er wenigstens auf seinen trainierten Körperbau verweisen, für den die harte Arbeit bei guter Verköstigung gesorgt hatte. Viele derer, die mit ihm angetreten waren, schienen gerade erst dem Knabenalter entwachsen zu sein. Vermutlich kamen sie nicht eben von den reichsten Familien und zogen einfach ein Leben als Soldat einem solchen als Taglöhner vor. Das immerhin hielt Mamercus schon einmal für sehr löblich.
Das allerdings die Linie, die ihnen befohlen war mehr wie eine krumm gewachsene Gurke aussah missfiel ihm ebenso wie dem Ausbilder. Dieses Missfallen verflüchtigte sich aber, als wie er meinte der zweite Versuch nach einigem Rücken doch schon um Längen passabler ausfiel. Aufrecht wie er gewachsen und erzogen war stand Mamercus denn in der Reihe und wartete mit den anderen das Urteil über ihre Künste im Stehen ab.
Centurio Potitus Lucretius Luscus
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"Soll das etwa eine Linie sein, ihr Armleuchter?", brüllte der Centurio denn auch erwartungsgemäß, denn auch, wenn es nach den Korrekturen ein wenig besser aussah, war es noch lange nicht perfekt. "Je eine Armlänge Abstand zueinander. Und LINIE! Eine gerade Linie! Bewegt euch gefälligst, ihr seid hier nicht zum Vergnügen!" Immer wieder schubste der Centurio jemanden zurecht, bis er endlich zufrieden war. "So muß das aussehen und nicht anders. Und nun: State*!" Wieder dauerte es lange, bis der Centurio sich halbwegs zufrieden zeigte.
"Probati! Ich bin Centurio Potitus Lucretius Luscus! In der Legion wird jeder Gruß und jede Meldung mit einer Anrede verbunden. Diese setzt sich aus dem Rang und dem Gensnamen des anderen Soldaten zusammen. Du da, grüße mich!" Er zeigte mit seinem vitis auf Rusticus.
*Stillgestanden
Es war zwar besser, doch lange noch nicht gut genug, was sie dem Centurio boten. Also ging das Abmessen mit dem Ausbreiten der Arme und die Positionskorrekturen noch eine Weile weiter bis dem Ausbilder eine hinlänglich gerade Reihe vor seinen Augen darbot innert derer auch alle so ziemlich den selben Abstand voneinander hatten. Doch damit nicht genug war die Haltung mehrerer Rekruten nicht ausreichen und musste ebenfalls optimiert werden. Erst als auch dies getan war gingen sie zur nächsten Übung, dem Salutieren, über. Promt war es Mamercus selbst, der aufgeordert wurde ein Beispiel zu geben und er hatte sich umgehend dazu entschieden, obwohl nicht explizit angewiesen auch mit der Faust auf die Brust zu schlagen, auf die eigene, wie es sich gehörte:
*klong*
"Salve, Centurio Lucretius."
Kaum hatte er geendet, kamen ihm die Zweifel. Wie würde sein Ausbilder damit umgehen, dass er einfach eigenmächtig mehr getan hatte als ausdrücklich gefordert? Womöglich unterstellte er ihm, sich über ihn lustig gemacht zu haben. Nicht auszudenken, zumal Mamercus dergleichen nie in den Sinn kommen würde. Mit etwas bangem Blick beobachtete er die Reaktion seines Gegenübers.
Centurio Potitus Lucretius Luscus
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Der Centurio nickte und schritt dann die Reihe ab. "Euer Kamerad hat nicht nur die richtige Anrede benutzt, sondern auch gleich gezeigt, wie salutiert wird. Gegenüber einem höherrangigen Soldaten werdet ihr dies beim Grüßen oder bei der Meldung tun. Und nun will ich von euch allen einen Gruß hören und sehen, wie ihr salutiert! Gleichzeitig!"
Er ließ die Probati dies ein paar mal tun, dann erklärte er weiter. "Ihr als Probati seid die untersten Glieder in diesem Gefüge! Im Grunde steht jeder im Rang über euch! Ihr seid bereits jeder einem Contubernium zugeteilt. Ein vollbesetztes Contubernium besteht aus acht Mann. Mit diesen anderen sieben Männern lebt und kämpft ihr zusammen. Sie sind nun eure Familie! Vergeßt das nie! Hört auf die Älteren! Helft den Unerfahreneren, wenn ihr eines Tages die Erfahrenen seid! Denn euer Nachbar ist eure Lebensversicherung, so wie ihr sie für den anderen seid!" Dies ließ er einen Moment lang sacken.
"Der Centurio hat den Befehl. Woran erkennst Du, daß Du es mit einem Centurio zu tun hast?" Schon wieder zeigte der Centurio auf Rusticus, den er irgendwie auf dem Kieker zu haben schien.
Mamercus war ziemlich erleichtert, als der Centurio nur erwähnte und nicht weiter darauf einging, was er ergänzt hatte. Trotz dieser Erleichterung folgte er den Worten und schließlich auch dem Befehl des Ausbilders, als es auch aus den anderen Kehlen und von den anderen Brustpanzern klang:
*klongongng*
"Salve, Centurio Lucretius."
Das Salutieren ertönte zwar nicht gänzlich unisono, dafür war der Gruß ansatzweise wie aus einer Kehle erschallt. Nicht für eine Parade, aber für einen Haufen Probati war schwerlich anderes zu erwarten. So kam zunächst eine Kleine Ansprache die sie alle darüber aufklärte wo sie standen, sollten sie das nicht wissen. Mamercus für seinen Teil war sich dessen durchaus bewusst und erwartete auch keine Vorzugsbehandlung durch die Stellung seines Vaters. Auch von den übrigen Pflichten und von der Kameradschaft hatte er eine Vorstellung, von der er allerdings noch nicht ganz sicher war ob sie sich in der Form in allen Details bewahrheiten würde.
Dann kam schließlich doch noch, was er befürchtet hatte: Der Centurio schien ihn nicht vergessen zu haben, doch er konnte ja aufgrund seiner Herkunft bereitwillig Auskunft geben:
"Der Centurio trägt stets vitis und crista transversa, außerdem Beinschienen, lorica hamata und das Schwert auf der linken Seite." So zählte er die auffälligsten Erkennungsmerkmale der Centurionen im römischen Heer auf, in der Hoffnung nichts wichtiges vergessen zu haben.
Centurio Potitus Lucretius Luscus
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Der Centurio blickte Rusticus lange an und ließ ihn im Zweifel, ob er es richtig gemacht hatte. Dann wandte er sich plötzlich um. "So ist es! Nun werden wir erst etwas für eure Kondition tun! Drei Runden um den Platz, nach jeder Runde sind zehn Liegestützen zu absolvieren! Anschließend tretet ihr hier wieder in einer Linie an! Abite!"
Mamercus war von dem Spielchen des Centurios nicht sehr begeistert, hielt dessen Blick jedoch stand in der Gewissheit zumindest keinen groben Fehler gemacht zu haben. Ziemlich urplötzlich kam dann der Befehl zur körperlichen Ertüchtigung. Zusammen mit der ganzen Truppe trabte auch Mamercus los. Schnell wurde aus der geschlossenen Gruppe eine ziemlich langgezogene Schlange, die sich nur bei den Liegestützen wieder etwas sammelte. Mamercus hielt sich im Mittelfeld. Er war ja viel mehr die Arbeit mit dem Oberkörper gewohnt als den Dauerlauf, aber seine Kondition war doch so gut, dass er sich seiner Geschwindigkeit nicht zu schämen brauchte. Die Liegestützen hingegen absolvierte er mit Leichtigkeit, war die Bewegung doch dem Sägen nicht unähnlich.
Schließlich hatte er die drei Runden hinter sich und reihte sich hinter den Schnelleren ein. Bald darauf trudelten auch die letzten ein, machten ihre Liegestützen und bemühten sich erneut eine akzeptable Reihe zu bilden.
Centurio Potitus Lucretius Luscus
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"State!", brüllte Luscus und ging wieder die Reihe entlang. Er nutzte seinen vitis, um hier und da einem Probatus klarzumachen, was er unter Haltung annehmen verstand. "Bauch rein, Brust raus, Arme eng an die Seite, Beine zusammen und gerade! Das kann ja meine Großmutter besser, ihr Nachtwächter!" Es dauerte eine Weile, bis er wirklich zufrieden war.
"Kommen wir zur nächsten von euch schier nicht zu bewältigenden Aufgabe: Marschieren im Gleichschritt! Dafür nehmen wir Marschformation ein. Es werden jeweils vier Männer nebeneinander gehen." Er erklärte kurz, wie das vor sich zu gehen hatte, dann folgte schon der Befehl: "In agmen venite!*"
*In Kolonne antreten!
Irgenwie schien es bereits am ersten Tag zur Routine zu werden, dass sie die Erwartungen ihres Ausbilders beim besten Willen nicht erfüllen konnten. Über den Grund hierfür konnte man nur spekulieren, was sich Mamercus allerdings sparte, denn die nächste Aufgabe bedurfte seiner Konzentration und der seiner Kameraden. Und das in weit größerem Maße als bisher. Gleichschritt war nun mal nicht jedermanns Sache. Vorerst mussten sie allerdings nur antreten, was sie umgehend taten und sich weitgehend an die Anweisungen des Centurios haltend war die Kolonne schon bald so marschbereit wie es den Probati eben möglich war.
Centurio Potitus Lucretius Luscus
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Für Anfänger machten sie das eigentlich schon ganz ordentlich, aber davon ließ sich der Centurio natürlich nichts anmerken. "Das muß schneller gehen! Das Ganze nochmal! In aciem venite!", donnerte es über den Platz und kaum daß sie in Linie dastanden wieder: "In agmen venite!" Noch zwei mal ließ er die Männer das proben, bis sie es wirklich mit Leichtigkeit konnten.
Dann ging es ans eigentliche Marschieren. "Im Gleichschritt zu marschieren muß euch in Fleisch und Blut übergehen! Wir werden das täglich üben, bis ihr gar nicht mehr anders gehen könnt! Alle beginnen mit dem linken Fuß! Dem linken! Wer links nicht von rechts unterscheiden kann, wird das bei mir lernen!" Dabei hob er seinen vitis ein wenig, denn er gedachte, ihn einzusetzen in solch einem Fall. "Zwei mal um den ganzen Platz! Anschließend in Reihe wieder antreten! Und Du!", er zeigte willkürlich auf einen der Männer und erwischte Rusticus, "machst mir dann ordentlich Meldung, daß ihr angetreten seid!" Und schon folgte der Befehl. "Aequatis passibus! Pergite!*"
Als die Probati sich in Bewegung setzten, marschierte der Centurio mit. "Laevum, laevum, laevum...", sprach er mit, da es vielen Männern mit dieser Ansage leichter viel, sich an den Gleichschritt zu gewöhnen. "Wem es jetzt am Anfang damit leichter fällt, sollte mitsprechen! Laevum, laevum..."
*Im Gleichschritt! Marsch!
Auf den Befehl hin strömten sie wieder zurück in ihre Linie und wieder in die Marschkolonne und wieder in die Linie und wieder in die Marschkolonne bis der Centurio ihr Tempo und die Qualität ihrer Ausführung für ausreichend hielt. Dann endlich ging es richtig los. Allerdings nicht ohne dass Mamercus dem Auftrag erhielt nach Absolvierung der Aufgabe Meldung zu machen. Schon wieder er. Sollte er sich etwa mit der sehr korrekten Ausführung seines allerersten Befehls gleich unbeliebt gemacht haben? Allerdings würden ihm die zwei Runden um den Campus sicherlich genug Zeit lassen, über Wortlaut und Ablauf seiner Meldung ausreichen Gedanken zumachen. Zumindest wenn er darüber nicht aus dem Tritt kam.
Zwar sprach MAR nicht selbst mit, denn das taten viele der übrigen schon laut genug und auch der Centurio war deutlich zu hören, aber dennoch begann er den Takt des Gleichschritts in sich aufzusaugen wie ein Schwamm. Und bereits bei der ersten Kurve hatte er ihn so weit verinnerlicht, dass er, unterstützt durch die gleichmäßigen 'laevum'-Rufe, sogar hier bei den kleinen Schritten, die er auf der Innenbahn machen musste um die Formation nicht zu gefährden nicht aus dem Tritt kam. Einige Andere bewerkstelligten dies nicht so geschickt, fingen sich aber schnell wieder, ebenso wie Mamercus, der bei der zweiten Wende seine Probleme hatte.
Schließlich hatten sie die beiden Runden beendet und es war an Mamercus seine Sonderaufgabe zu absolvieren, als der Centurio wieder vor der sich neu gruppierten Reihe stand:
*klong*
"Salve Centurio Lucretius. Probatus Artorius. Ausbildungsgruppe nach erstem Marsch im Gleichschritt vollzählig angetreten, nuntio*."
*Ich melde
Centurio Potitus Lucretius Luscus
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Wie immer machten die Kurven den Männern erst noch Probleme. Der Centurio scheute sich nicht, seinen vitis einzusetzen, um die Probati an die richtige Position zu stoßen. Auch diejenigen, die Schwierigkeiten hatten, den richtigen Takt zu finden, hatten am Ende der zwei Runden einige blaue Flecken zu beklagen.
Dann kam die Meldung. "Name, dann Nuntio. Wenn Du erst am Ende sagst, was Du von mir willst, dann ist es zu spät", donnerte der Centurio. "Artorius? Bist Du mit Tribun Artorius verwandt?
Da hatte er sich wohl vertan. Unter dem einen oder anderen missbilligenden Blick seiner Kameraden antwortete Mamercus mit einem zerknirschten: "Jawohl, Centurio Lucretius." Und auch die Frage die ihm anschließend gestellt wurde beantwortete er zustimmend: "Er ist mein Vater."
Nur ungern gab er dies zu,denn er wollte weder eine Vorzugsbehandlung, noch, dass man ein besonders strenges Auge auf ihn hatte. Beides war vorstellbar und ihm gleichermaßen unangenehm. Ersteres widersprach all seinen Idealen und Prinzipien und zweiteres wäre ungerecht. Nicht zu vergessen, dass es ihm ohnehin unangenehm war, so sehr unter der Kontrolle seines Vaters zu stehen,nachdem er lange Zeit allein klar gekommen war.
Centurio Potitus Lucretius Luscus
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Der Sohn des Artoriers also. Die Augen des Centurios verengten sich für einen Moment, dann wandte er sich mit einer plötzlichen Drehung ab. "Probati! Ihr werdet nun zur Horrea gehen und euch jeder ein Übungsscutum und Übungsgladius aushändigen lassen. Diese Waffen sind aus schwerem Holz, relativ stumpf und schwerer als eure richtigen Waffen. Damit werden wir trainieren. Wenn ihr eure richtigen Waffen braucht, werde ich euch das sagen. Zum Training bringt ihr die Übungswaffen mit. Probati! Waffen holen und anschließend wieder hier in Linie antreten! Abite!"
Wie erwartet, dauerte es recht lange, bis die Männer wieder da waren. Und wie immer gab es ein oder zwei Nachzügler. "So etwas muß schneller gehen! Alle Mann Waffen ablegen, zehn Liegestützen!" Schaden konnte das ja auf keinen Fall. Und sicher würden sie sich in Zukunft mehr beeilen. Nachdem alle wieder standen, befahl der Centurio: "Waffen wieder aufnehmen! Ich zeige euch jetzt, wie ihr den Schild richtig haltet. Das ist kein Brett, das ihr durch die Gegend tragt. Das ist eure Lebensversicherung! Es ist dazu da, um euren Körper zu schützen!"
Wenn die Männer geglaubt hatten, es ginge nun an die Waffenübungen, so hatten sie sich geirrt. Der Centurio vergewisserte sich, daß alle ihr Scutum richtig hielten, da donnterte es schon: "Probati! State!" Wieder kontrollierte er, ob jeder es richtig machte. "Ich habe euch eben gesagt, was ein Centurio ist. Der Stellvertreter des Centurios ist der Optio! Zudem gibt es noch den Signifer, der ist der Standartenträger der Centurie und außerdem der Kassenverwalter! Mit dem Tessarius solltet ihr euch nicht anlegen, denn er ist der Chef der Wache und gibt die Parole aus, wenn der Centurio das nicht selbst übernimmt!"
Mit grimmiger Miene schritt der Centurio abermals die Reihe ab und stieß hin und wieder gegen ein Scutum, um festzustellen, wie fest der Griff des Probatus war. "Ein Contubernium sind bei voller Besetzung acht Mann! Zehn Contubernia bilden eine Centurie! Sechs Centurien gehören jeweils zu einer Kohorte bei den Cohorten II bis X. Und es gibt sicher einen Schlaumeier unter euch, der weiß, wie das bei der I. Cohorte aussieht!" Er klopfte auffordernd mit seinem vitis gegen das Scutum von Rusticus.
Es war Mamercus nicht möglich den Gesichtsausdruck seins Ausbilders zu deuten, ehe dieser sich wieder der ganzen Truppe zuwandte. Auch blieb ihm keine Zeit sich Gedanken darüber zu machen, welches Interesse der Centurio an seinen Familienverhältnissen haben mochte.
Im Laufschritt ging es dann zur Horrea und jetzt nutzte er die Gelegenheit, die er zuvor nicht gehabt hatte, kam aber zu keinem eindeutigen Ergebnis. Allerdings war es wohl kein gutes Zeichen schloß er, als es schon wieder seine Person war, die die Frage des Offiziers beantworten musste: "Cohors I besteht aus 5 Doppelcenturien, Centurio."
Centurio Potitus Lucretius Luscus
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"Für die Antwort eines Tribunsohns etwas mager, wenn auch nicht falsch", donnerte der Centurio. "Ja, die erste Kohorte besteht aus fünf Doppelcenturien. Der Centurio der ersten Doppelcenturie der ersten Cohorte ist der Primus Pilus. Er ist der ranghöchste Centurio der Legion! Und dies ist der zweithöchste Rang, den ein einfacher Legionär erreichen kann! Der höchste erreichbare Rang ist der Praefectus Castrorum! Dies gilt natürlich nur für normale Legionäre, deren Väter sie nicht in den Ritterrang hochhieven!" Sein Blick lag noch einen Moment auf Rusticus.
"Bildet eine Kolonne! Hier in der Ausblidung vier Mann nebeneinander, für mehr reicht eure Anzahl nicht. Später in Marschordnung sind es dann sechs Mann nebeneinander! Nun werdet ihr in Formation und mit voller Ausrüstung im Laufschritt eine Runde um den Platz drehen. In agmen venite! Cursim! Pergite!*"
*In Kolonne antreten! Im Laufschritt! Marsch!
Es war zum verrückt werden. Was Mamercus genannt hatte war der einzige Unterschied zwischen der ersten und den übrigen Centurien was den letzten Satz anging. Dass dabei im ganzen 825 Mann diese Einheit bildeten, ergo fünft Centurionen fehlten, da jeder Offizier dieses Ranges der COH. I doppelte Mannschaften und Unteroffiziere befehligte war seines Erachtens nicht Teil der Fragestellung gewesen. Wenn sein Ausbilder eine ausführliche Antwort wünschte und keine militärisch knappe, dann musste er das eben deutlich machen.
Der Groll war noch nicht verraucht, als der Lucretier noch einen drauf setzte. Mamercus' Miene verdunkelte sich zusehends. War er etwa ein ritterlicher Jungspund, der durch seines Vaters Unterstützung Tribun war? Nein! Obwohl es vermutlich machbar gewesen wäre, hatte Mamercus nie einen Gedanken daran verschwendet. Er war nicht als Sohn eines Ritters geboren worden, sondern als Sohn eines aufstrebenden Centurios, der sich im Dienst diese Würde erarbeitet hatte und das gedachte er auch zu tun. Sollte es etwas schneller gehen als bei seinem Vater so würde er sich nicht selbst bremsen, aber das war alles Zukunftsmusik. Vorerst musste er seine Grundausbildung absolvieren und das gegen den Widerstand seines Ausbilders, wie es schien.
Mamercus war nicht der Einzige der bei der folgenden Runde ins schwitzen kam. Die schwereren Schilde und Schwerter taten das ihre um den Saft er Arbeit in Strömen fließen zu lassen. Auch sie Sommersonne, der es ein Leichtes war, die Schienenpanzer aufzuheizen und die Unterpanzerung halfen ordentlich mit, die Jungens zu stählen. Binnen kürzester Zeit würden überflüssige Pfunde purzeln und einige der Jünglinge Muskeln ansetzten, wo sie bisher nicht gewusst hatten, dass sie überhaupt welche hatten. Schwer atmend beendeten sie ihre Runde und besonders Mamercus zwang sich in besonders aufrechte Haltung, obwohl er sich lieber mit den Händen auf seinesn Knien abgestützt hätte.
Centurio Potitus Lucretius Luscus
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Ja, das brachte die Männer ordentlich in Schweiß! Und so sollte es auch sein. Sie brauchten Kondition und mußten Muskeln entwickeln, die sie bisher nie gebraucht hatten. Eine Schinderei war es, aber eines Tages würde es ihnen nützlich sein.
"Milites! State!", brüllte der Centurio und schritt dann die Reihen endlang. "Brust raus, gerade Haltung! Arme gerade!", wurden mehrere Probati zurechtgewiesen. Einer wurde ein Stück zurückgeschubst, weil er nicht richtig in der Reihe stand. "Füße gleich ausrichten! Wie sieht das denn aus?" Der vitis knallte gegen den Unterschenkel des betroffenen Mannes.
"State, Stillgestanden, das bedeutet stramme Haltung, gerade und nach vorn gerichtet dastehen! Einer wie der andere! Ja, genau so! Der Befehl "Movemini", rührt euch, bedeutet, daß ihr euch ein wenig entspannen und in normaler Haltung dastehen könnt. Das heißt aber nicht, daß ihr aus der Reihe tanzen sollt! Sondern nur, daß es vermutlich etwas länger dauert und ihr deshalb eure Haltung hin und wieder leicht ändern dürft, um es ein klein wenig bequemer zu haben."
Er schritt immer wieder die Reihen entlang, erst als er mit jedem einzelnen zufrieden war, ging es weiter. "Movemeni! Nun üben wir das Wenden am Platz. Der Befehl hierfür lautet "Retro!"* Um ihn auszuführen, stellt ihr euren rechten Fuß hinter euren linken und dreht euch dann über die rechte Schulter um. RECHTER Fuß! RECHTE Schulter! Das versuchen wir jetzt mal! Retro!"
*Kehrt
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