[Ställe] Ein Blick hinter die Kullisen

  • Ein wenig verlegen lächelte sie ihm zu, nippte noch einmal kurz an ihrem eigenem Becher und suchte nach einer passenden Antwort. An sich hatte sie nichts gegen Politiker, sie hatte nur etwas gegen Menschen, welche ihre Gedanken hinter einer Maske versteckten.


    "Nein, Politiker ist er nicht...", meinte sie lachend. "Er ist Ceturio bei den Cohortes Praetoriae", eröffnete sie ihm. In ihren Augen sah Valerian ziemlich gut aus. Sicher auch Macer war nicht gerade unansehlich, aber mehr ein Bruder und Freund, als etwas anderes. Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, mit ihm eine gemeinsame Zukunft zu haben.

  • Militääär also... Macer rümpfte etwas die Nase, so war das Militär für ihn doch nur ein etwas unwichtiger Bereich.


    Halt ich nicht viel von! Centurio in Rom, nicht schlächt. Uhn wie ist das so mit euuch? Ernst? Macer war einfach nur neugierig und durch den Wein traute er sich auch endlich solche Fragen zu stellen.

  • Während sie nicht wirklich für Politik erübrigen konnte, so konnte Macer wohl nicht viel dem Militär abgewinnen. Ein wenig war sie schon enttäuscht, denn irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, das Macer Valerian vermutlich gar nicht leiden konnte. War er etwa eifersüchtig, so genau konnte sie es nicht beurteilen, aber es machte schon fast den Anschein. Innerlich seufzte sie auf, sie mochte Macer, wie man einen Bruder oder einen guten Freund mochte, aber nicht wie jemanden den sie wirklich aus tiefstem Herzen liebte.


    Der Wein hatte die Stimme des Freundes gelockert, denn sie ahnte, dass er sich wohl sonst nicht so getraut hätte, sie direkt nach Valerian zu Fragen. Leicht zuckte sie mit den Schultern. Es war etwas ernstes, zumindest aus ihrer Sicht. Valerian schien genauso zu empfinden wie sie. „Ich denk es mal…“ antwortete sie ihm.


    „So lang kennen wir uns ja noch nicht aber….“, wie sollte sie ihm nur ihre Gefühle beschreiben. Die meisten Männer konnten nichts mit den vielen verschiedenen und auch oft widersprüchlichen Gefühlen einer Frau nichts anfangen. „Es scheint was Ernstes zu sein!“ beendete sie ihren Satz

  • Das freut mich wirklich für dich! Macer hatte sich wieder gefasst, die Wirkung des Alkohols lies langsam aber sicher wieder nach.


    Es wurde ihm jetzt jedoch bewusst, dass die ganzen Blänkeleien mit Calvena fast umsonst war..."Nein" dachte Sich Macer, "ich habe eine wunderbare Bekanntschaft und Freundschaft gewonnen"


    Dann kann ich nur hoffen, dass das mit euch unter guten Sternen steht und ihr ewig glücklich seit!

  • So langsam ließ die Wirkung des Weines nach und Macer wirkte wieder etwas nüchterner, aber auch ein wenig verletzt. Calvena mochte ihn sehr gern und wollte ihm nicht wehtun, aber ihr Herz gehörte nun einmal Valerian.


    „Danke, Macer! Ich bin sicher, du wirst auch noch die richtige Frau finden! Und ehe du dich versiehst, bist du verheiratet und hast einen Stall voller Kinder!“ meinte sie aufmunternd.


    Junge aufstrebende Politiker waren unter Frauen sehr beliebt.

  • Mal sehen! Zumindest das mit dem Stall! Macer musste grinsen. Dass er irgendwann die richtige finden würde war ihm selber relativ sicher bewusst, aber Kinder, dass war ein ganz anderes Thema.


    Du sprichst nicht gerne über euch...stimmts? Hast du überhaupt schon Sedulus was davon erzählt? Macer tendierte stark zu einer Antwort, trotzdem wollte er es von Calvena hören.

  • Das Thema Hochzeit und Kinder hatte wirklich noch Zeit. Irgendwann würden sie wieder zusammen sitzen und ein ähnliches Gespräch führen. Vermutlich dann, wenn Macer die Frau für sein Leben gefunden hatte. Sie wünschte ihm nur das Beste.


    Sie sprach schon über sich und Valerian, nur fiel es ihr schwer ihre Gefühle für ihn in Worte zu fassen. Mit Serrana und Elissa konnte sie offener über dieses Thema reden, sie verstanden sie, aber mit Männer über Gefühle zu reden, war immer etwas anderes. „Nun ja…. Ich hab Sedulus bereits erzählt, das ich Valerian kennen gelernt hab… aber er weiß noch nichts von meinem Gefühlen. Ich bin mir ja nicht mal sicher, was ich empfinde. Versteh mich nicht falsch, ich hab ihn sehr gern, aber noch kenn ich ihn nicht lang genug!“ gab sie zu. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie Valerians Namen zum ersten Mal in Macers Gegenwart erwähnt hatte. Nun war es auch wohl etwas zu spät um darüber nach zu denken. auch wollte sie sich nicht vorstellen, wie ihr Onkel reagieren würde, wenn sie ihm das mit Valerian eröffnete. Würde er sich freuen, sie aus dem Haus werfen oder völlig anders reagieren. In manchen Dingen konnte sie eben die Senatoren, welche ihre Verwandten waren, sich nicht vorstellen.
    Nachdenklich strich sie mit ihrem Finger über den Rand des Bechers. „Es ist eben nicht alles so einfach… aber das weißt du ja selbst“, meinte sie.

  • Calvena schien sich ihrer Gefühle wohl doch nicht ganz so sicher, wie sie zu Beginn noch schien zu meinen. Doch Macer konnte sie vollkommen verstehen, vorallem dass sie mit Sedulus noch nicht so offen gesprochen hatte.


    Ach du! Das wird schon alles so wie du dir das vorstellst. Lass einfach ein wenig Zeit vergehen und dann wirst du dir auch vermutlich über deine Gefühle ihm klaren sein.


    Macer´s Becher war leer und er hatte mit der Zeit ein kleinen Brand, also bestellte er ein Becher voll Wasser. Er schaute Calvena, die dies vielleicht mit etwas Verwunderung beobachtet hatte

    Ich muss doch noch nach Hause finden!

  • Macer schien Verständnis zu haben für ihre Unsicherheit, sie konnte ja nicht immer die Selbstsicherheit in Person sein, zumal sie noch jung war und ihre Erfahrungen machen musste. Doch tief in ihrem Herzen war sie sich schon sicher, das Valerian der Richtige für sie war. Das sie gemeinsam Glücklich werden konnten. Kurz gab sie sich einem Tagtraum hin, in dem sie ein wunderbares Leben an der Seite des Quintillers führte. Schließlich holten Macers Worte sie zurück.


    „Du hast Recht…. die Zeit wird zeigen, wie meine Zukunft aussieht!“


    Calvena verbarg geschickt ein breites Grinsen hinter ihrem eigenen Becher. Kein Wunder das Macer etwas neben der Spur war, bei so viel Wein. Wie gut das er nun auf Wasser umstieg, nicht dass er am Ende noch im Straßengraben landete. Das würde die Gerüchteküche mit Sicherheit richtig anheizen.


    „Nur zu, lass dich nicht aufhalten“, kicherte sie.

  • Vielleicht sollten wir uns so langsam wieder auf den Weg machen. Es wird sonst zu spät bis wir wieder bei den Casae sind!


    Trotz seiner Worte blieb Macer aber noch sitzen, er wollte es nicht riskieren aufzustehen und sofort umzukippen. Lieber sollte Calvena aufstehen und ihn im Notfall stützen :D

  • Zustimmend nickte sie, sie waren schon lange unterwegs und solangsam soltle sie wohl mal wieder in der Casa Germanica aufschlagen. Nicht das sich jemand um sie sorgte und die Cohortes Urbanae rief. Sie erhob sich und zwinkerte Macer zu.


    "Kannst du noch stehen oder soll ich dir eine Sänfte rufen lassen?" scherzte sie. Was aber durchaus ernst gemeint.

  • Nachdem Calvena aufgestanden war, machte sich auch Macer daran. Zu seiner Erleichterung war es kein Problem die Orientierung zu bewahren.


    Triumphierend schaute er grinsend zu ihr. Hat sich das harte Training doch gelohnt!


    Er ging voraus, wieder aus der Taverna und vorbei am Circus. Hier trennten sich ihre Wege...zumindest für heute.


    Also Calvena...das nächste mal sehen wir uns dann in Ostia?!

  • Der Wirt wurde bezahlt und sie verließen dann ganz entspannt die kleine Taverne. Hier würde sie entweder mal mit ihren Freundinnen oder aber Valerian einkehren. Es war ein gemütlicher und schöner Ort.


    Calvena lachte auf. „Eindeutig!“


    Nun standen sie wieder auf der Straße, ihr weg würde sie in die Casa Germanica führen, seiner nach Ostia. „Ich freu mich schon sehr auf Ostia!“ bestätigte sie ihm. „Vale, mein Freund! Mögen die Götter über dich wachen!“ verabschiedete sie sich schließlich und schlug dann weg nach Hause ein, gefolgt von Elissa.

  • Vale,Calvena! Vale! Sie drehte sich um, Macer blieb noch einen Moment stehen und genoss die Abendsonne.


    Grüß mir dein Onkel! brüllte der Duumvir ihr noch hinterher, bevor auch er in die Weiten der römischen Straßen entgleitete...

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