~ Officium | LuAnFlo ~

  • Dass der junge Optio eines Tages den Ritterstand anstreben würde, war mir eigentlich schon lange klar. Er war zielstrebig, manchmal sogar etwas forsch, aber mit einem gesunden und nicht krankhaften Ehrgeiz. Es hätte mich sehr erstaunt, wenn nicht eines Tages mit diesem Ziel zu mir gekommen wäre.


    Ich glaube, für die genaue Prüfung deines privaten Anliegens sollten wir uns zu zweit etwas ungestörte Zeit nehmen. Wenn es dir möglich ist, so melde dich doch jederzeit an einem Nachmittag erneut. Ich werde mich ebenfalls darauf vorbereiten, so dass wir die Bedingungen für eine Erhebung in den Ritterstand gemeinsam durchgehen können. Einen Termin brauchst du dafür nicht extra. An den Nachmittagen bin ich durch mein Amt immer hier erreichbar, also wirst du mich hier antreffen.


    An den Mord an Iulius Caesoninus kann ich mich leider noch sehr gut erinnern. Er hat meine Frau tief getroffen. Ich bin mir sicher, dass ich euch da mit ihrer Hilfe das Eine oder Andere ermöglichen kann. Um was geht es denn in diesem Fall genau? Immerhin bin ich kein Iulius, also weshalb gerade ich?

  • Lurco nickte zustimmend.

    "Über das Private sprechen wir dann in einer ruhigen Minute. Bezüglich der Mordermittlungen, genau deshalb bin ich bei Dir. Deine Frau könnte uns die Tür in ihre Familie öffnen. Da Du persönlich ebenfalls Iulius Caesoninus gekannt hast, wäre es wichtig zu erfahren, was Du alles über den Mann weißt. Jeder noch so kleine Hinweis über seine Person wäre in den Ermittlungen hilfreich. Wichtig jedoch ist eines, wo überall hatte Iulius Caesoninus ein Officium? Wo bewahrte er seine Unterlagen bezüglich des Baus der Statio der Urbaner auf? Es ist durchaus möglich, dass dieser Mann über Wissen verfügt hat, wofür er sterben musste. Wissen von der er nicht einmal wusste, wie gefährlich es für ihn gewesen ist Patron", antwortete Lurco ernst.

  • Ich hatte Caesoninus zwar gekannt, aber meine Karriere startete vor seiner, so dass ich auf Grund meines Militärtribunates in Germania weilte, während er in Rom die ersten Schritte machte.


    Also was Caesoninus angeht, so habe ich ihn gekannt, bevor er in Rom die ersten Schritte seiner Karriere ging. Er war als Aedituus in einem Tempel, ich glaube der Venus, bin mir aber nicht mehr ganz sicher, tätig. Dadurch lernte ich Iulia Stella kennen. Aber wo er ein Officium gehabt haben könnte, das weiss ich beim besten Willen nicht. Als er die Würde eines Amtes in Rom erhielt, weilte ich dank meines Militärtribunates in Germania.


    Ich nehme aber an, dass die Domus Iulia tatsächlich ein guter Ort wäre. Jeder Mann hat gewisse Unterlagen in seinem Officium zu Hause. Ich bin sicher, dass ich meine Frau davon überzeugen kann, dass Zugang zur Domus ihrer Familie für die Aufklärung des Mordes an Caesoninus unerlässlich ist.

  • "Das wäre ausgesprochen hilfreich. Je mehr wir über Caesoninus Arbeit und Unterlagen in Erfahrung bringen können, je höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir seinen oder seine Mörder ergreifen. Würdest Du Deine Frau um diesen Gefallen bitte in unserem Namen bitten? Ihre Familie hat nichts zu befürchten", versicherte Lurco. Auch wenn dies seinem Patron vermutlich bewusst war, so wollte er es nicht ungesagt lassen. Es war besser ein Versprechen zu hören, als es zu vermuten. Vielleicht brachte sie das Officium von Caesoninus ein Stück näher. Das hieß, sollte er tatsächlich ein Officium bei sich Zuhause gehabt haben. Sie mussten das Beste hoffen.

  • Ich hatte das Versprechen sehr wohl gehört und wollte es nicht unquittiert lassen.


    Ich nehme dich beim Wort! Es geht darum den Mörder von Caesoninus zu finden. Die Iulii sind hier die Geschädigten, nicht die Täter.

    Ich war schon genug Politiker, um genau zu wissen, wie schnell sich solche Situationen ändern konnten. In diesem Moment war ich froh, dass Lurco auch etwas privat von mir wollte. Das stellte sicher, dass er in dieser geschäftlichen Angelegenheit nicht vom richtigen Weg abkommen würde, sonst würde er sich seinen Ritterstand anderweitig verdienen müssen. :D


    Ich werde Stella gleich rufen lassen und sehen, was sich einrichten lässt.


    Auf meinen Ruf hin trat ein Sklave ein, welcher in solchen Situationen immer draussen neben der Tür stand und wartete ob ich etwas brauchte. Ursus hatte ihn auf dem Weg zurück zur Porta über den Besuch informiert und sichergestellt, dass er da war.


    Bitte rufe meine Frau zu uns. Wir benötigen ihre Anwesenheit.


    Wenig später brachte der Sklave die Domina zu uns ins Officium.

  • Der persönliche Sklave meines Mannes, zuständig für sein Officium, hatte mich gesucht und gefunden. Er berichtete mir, dass mein Mann und 2 Soldaten der Cohortes Urbanae meine Anwesenheit im Officium benötigten. Ich fragte nicht nach um was es ging, das würde der Sklave nicht wissen sondern machte mich umgehend mit ihm auf den Weg.


    Wenig später betraten wir das Officium, er verliess es hinter mir wieder und schloss die Tür. Ich erkannte einen Mann, den ich öfter bei der Salutatio gesehen hatte. Einer der Soldaten war also vermutlich ein Klient von Florus


    Salvete die Herren. Du hast nach mir rufen lassen, Florus? Wie kann ich denn in deinen Geschäften behilflich sein?

    Es war ja nicht üblich, dass eine Frau den Männern in geschäftlichen Dingen helfen konnte.

  • Als wenig später auch schon Stella eintrat und der Sklave das Officium wieder verliess, schaute ich zu Lurco.


    Ich denke, es wäre das Beste, wenn dir mein Klient, der Cornicularius Purgitius Lurco, selbst erklären würde um was es geht. Bitte setz dich doch zu uns.

    Ich deutete auf einen weiteren Stuhl, welcher in einer Ecke stand und darauf wartete, ob man ihn brauchte oder nicht. Stella würde diesen während Lurco sprach dann zu mir heranziehen und sich neben mich setzen. Sie wusste, dass ich dies so wünschte und sie an meiner Seite wollte, wenn ihre Anwesenheit im Officium nötig war. Sie würde als Domina des Hauses nie auf der mir gegenüber liegenden Seite des Tisches sitzen müssen.

  • "Salve Iulia Stella, Herrin dieses Hauses. Wie mich Dein Ehemann bereits vorgestellt hat, bin Cornicularius Purgitius Lurco und dies ist mein Kamerad Potitus Sittius Pullus. Wir beide sind bei der Cohortes Urbanae tätig und ermitteln im Mordfall Iulius Caesoninus. Hier kommst Du ins Spiel. Wir haben Deinen Ehemann um Hilfe gebeten und nun bitte ich Dich um Hilfe. Wir benötigen Zugang in das Haus Deiner Familie. Wir erhoffen uns, dass Iulius Caesoninus in seinem privaten Bereich ein Officium hatte und Unterlagen bezüglich des Bau der Statio in der Subura verwahrte. Wir gehen davon aus, dass Iulius Caesoninus den Krähen zum Opfer gefallen ist. Dies ist eine kriminelle Bande, welche in der Subura ihr Unwesen getrieben hat.


    Es liegen uns jedoch noch keine Beweise oder andere Hinweise vor, die diese Vermutung untermauern würden. Ebenso könnte der Mörder die Wirren jener Zeit ausgenutzt haben um diesen Mord zu begehen. Ich vermute, dass Iulius Caesoninus für etwas ermordet wurde, dass er wusste. Möglicherweise hatte er keine Ahnung davon, wie gefährlich dieses Wissen gewesen ist. Irgendwer hat diesen Mann bewusst zum Schweigen gebracht und wir müssen herausfinden wer dies gewesen ist.


    Wie zuvor Deinem Mann versichert, wird Deiner Familie nichts geschehen. Lässt Du uns in Dein Haus, kann uns Dein Ehemann begleiten und wir werden in zivil erscheinen. Kein öffentlichen Ermittlen, wir ermitteln verdeckt. Ihr seid keine Tatverdächtigen, Eure Familie ist das Opfer dieses Mordanschlags. Ich bat Deinen Mann in Ausübung meines Amtes, sowie als sein Klient. Das sind die Eckdaten des Mordfalles. Würdest Du uns Zutritt verschaffen?", fragte Lurco hoffnungsvoll.


    Dieser Mord musste aufgeklärt werden, er ging zwar davon aus, dass die Krähen dahintersteckten, aber er benötigte Beweise.

  • Ich hörte aufmerksam zu, was der Urbaner erzählte. Als Frau war ich es mir nicht gewohnt, dass man mich fragte, also blickte ich zu Florus, der mir aufmunternd zunickte.


    Der Mord an meinem Cousin Caesoninus muss aufgeklärt werden, da sind wir uns einig. Ich werde euch gerne in die Domus Iulia begleiten und würde es sehr begrüssen, wenn ihr eure Ausrüstung mit einem Mantel bedecken würdet, damit der Zugang keine Aufmerksamkeit erregt. Da die Herren der Domus Iulia, die Senatoren Dives und Centho derzeit nicht in Rom weilen, würde mich ein Gerücht in grosse Bedrängnis bringen.

  • Dann soll es so geschehen. Wollen die Herren uns jetzt gleich begleiten, oder machen wir einen Termin?

    Das war für mich einerlei, denn erstens hatte ich gerade nicht viel zu tun, einige "Anträge der Plebs" konnten auch noch etwas warten, und zweitens war mir die Aufklärung dieses Mordes auch persönlich wichtig.

  • Lurco hörte seinen beiden Gastgebern aufmerksam zu. Selbstverständlich würde er dafür Sorge tragen, dass weder sein Patron noch dessen Frau in Misskredit gebracht wurden oder gar ihr Ruf geschädigt wurde. Das stand außer Frage.


    "Danke für Eure Unterstützung und Euer Entgegenkommen. Wenn es Euch nichts ausmacht, würde ich die Untersuchung gleich jetzt beginnen. Aber gebt mir einen Moment Vorlaufzeit. Pullus eilt los und kauft zwei schlichte Tuniken und passende Schuhe. Unsere Ausrüstung lassen wir hier in Eurem Haus zurück. Gemeinsam gehen wir zur Domus Iulia, wir begleiten Euch in ziviler Kleidung. Ihr habt Gäste, nicht mehr und nicht weniger", antwortete Lurco freundlich und reichte Pullus seinen Geldbeutel.


    Pullus nahm den Geldbeutel entgegen, nickte knapp und zustimmend und machte sich sofort auf den Weg. Sie hatten einen Ruf zu verlieren und Potitus Sittius Pullus war bereit diesen mit allen Mitteln zu verteidigen. Auch mit einem Einkaufsbummel.


    "Sobald mein Kamerad mit den Tuniken zurück ist, können wir aufbrechen", erklärte Lurco seinem Patron dankbar.

  • So soll es sein. Ich werde mich ebenfalls bereit machen.


    Und so stand ich auf, und verliess das Officium, um mich für den Ausflug zur Domus meiner früheren Familie vorzubereiten.

    Wenig später waren sowohl die Männer, als auch ich bereit und wir gingen die wenigen Doppelschritte der Strasse entlang.


    Sim-Off:

    Weiter in der Domus Iulia.

  • Lurco klopfte an die Tür des Officiums und wartete ab bis er hereingebeten wurde. Heute würde er hoffentlich von seinem Patron erfahren, welche Karrieremöglichkeiten ihm offenstanden. Oder welche ihm offenstehen konnten, wenn er etwas bestimmtes dafür leistete. Lurco war gespannt, welche Wege sich ihm offenbarten und welchen davon er letztendlich beschreiten würde.

  • Der Sklave meldete mir meinen Klienten an und ich rief ihn sobald es mir möglich war herein. Wie meistens musste ich bloss einige Rollen wegräumen und noch einen Satz in einer Tabula fertig schreiben. Ich war es mir gewohnt Arbeiten zu unterbrechen und später an gleicher Stelle wieder aufzunehmen.


    Salve Purgitius Lurco. Was kann ich heute für dich tun?

    Die Frage war wie immer freundlich gestellt und die Handbewegungen dabei deuteten zum Einen auf den Stuhl am Tisch und zum Anderen auf die Getränke, welche mit feinen Silberbechern auf einem ebenfalls silbernen Tablett bereit standen.

  • Lurco trat ein und wartete einen winzigen Augenblick, bis ihm ein Platz angeboten wurde. Immerhin arbeitete sein Patron hier und so hatte er sich zu gedulden. Lange musste er nicht warten, Lucius Annaeus Florus war schnell und hatte umgehend Zeit für ihn.


    "Salve mein Patron", grüßte Lurco freundlich. Purgitius stellte die gute Amphore Wein auf dem Tisch ab, welche er als Gastgeschenk mitgebracht hatte. Erst dann nahm er Platz und setzte sich hin.


    "Heute bin ich in einer privaten Angelegenheit hier und möchte Dich um Deinen Rat bitten. Welche Karrieremöglichkeiten stehen mir in meiner Situation offen? Welche Ämter könnte ich anstreben und später bekleiden? Das würde mich interessieren Lucius Annaeus Florus. Aus diesem Grund bin ich hier, ich hoffe auf Deine Hilfe und Deinen Rat", antwortete Lurco ehrlich. Falls sein Patron weitere Hintergrundinformationen benötigen würde, würde er sie ihm selbstverständlich geben, aber er wollte nicht gleich einen ganzen Batzen Wissen hervorsprudeln, den sein Gegenüber möglicherweise auch so direkt im Kopf hatte.

  • Ich verdankte zuerst das Gastgeschenk, die Amphore Wein, und liess sie sogleich von dem Sklaven, der mir immer im Officium zur Verfügung stand, in den Weinkeller bringen. Guter Wein musste richtig gelagert werden, sonst wurde er schneller sauer als man es sich wünschte.


    Dann hörte ich mir das Anliegen meines Klienten an. Purgitius Lurco war dabei nicht irgend ein Klient. Er war einer von denen, welche ich in der Zwischenzeit etwas besser kannte. So war ich über einen Teil seines Werdeganges recht gut informiert. Er war in der Zwischenzeit Cornicularius bei den Cohortes Urbanae und damit bereits ziemlich hoch aufgestiegen. Er besass ein umfangreiches Erbe mit genügend Finanzen und Ländereien, um sich auch ein anständiges Privatleben leisten zu können, sollte er dies einmal wollen. Er war freies Gensmitglied und konnte daher seine eigenen Entscheidungen treffen, aber er war Plebejer ohne jeglichen Ordo. Daher waren ihm gewisse Positionen im Moment noch nicht möglich. Ich war gespannt darauf, welche Karriere er denn anstrebte, denn ich war mir sicher, dass er genau wusste, dass ihm in seiner momentanen Situation zwar viele Möglichkeiten offen standen, dieses jedoch in Bezug auf seine momentane Stellung oft auch einen Rückschritt bedeuteten.


    Ich könnte dir jetzt natürlich die ganzen Positionen nennen, welche dir auf Grund deines Ranges bei den CU und deiner Erfahrung dort offen stünden. Doch bin ich mir nicht sicher, ob du dies auch meinst. Die meisten dieser Ämter wären in gewisser Hinsicht ein Rückschritt von deiner momentanen Position als Offizier der Cohortes Urbanae. Bitte gib mir doch einen Hinweis, in welche Richtung deine Wünsche gehen. Strebst du eine weitere Karriere bei den Stammeinheiten hier in Rom an oder soll es ein politisches Amt in deiner Heimatstadt sein, oder strebst du gar den Aufstieg in einen höheren Ordo an? Die Unterschiede an Möglichkeiten, aber auch an Bedingungen, sind riesig. Daher erläutere mir doch bitte zuerst, in welche Richtung es gehen soll.

  • Lurco hörte seinem Patron aufmerksam zu und wartete ab, bis dieser geendet hatte. Die Fragen waren gut durchdacht, sein Wunsch war es, dass Ritteramt anzustreben. Ob ihm das möglich war, konnte ihm sein Patron sicher beantworten.


    "Vielen Dank erstmal für Deine Zeit und Dein Interesse. Also mein Wunsch wäre es, das Ritteramt anzustreben. Ob ich mich innerhalb der Cohortes weiter hocharbeiten kann und falls ja wohin, dass kann ich Dir leider nicht mitteilen. Welche Möglichkeiten sich mir da in Zukunft noch bieten, kann ich nicht abschätzen. Mein Traum wäre wie gesagt, das Ritteramt zu erreichen. Soweit mir bekannt ist, kann man hohe, militärische Ämter nur mit Ritteramt erreichen.


    Genau derartige Ämter strebe ich an, ich möchte etwas erreichen und mich aktiv einbringen. Unter anderem auch, was Verbesserungen angeht, dass kann ich nur mit entsprechender Entscheidungsbefugnis. Und diese Befugnisse, diese Macht erreiche ich nur über eine entsprechende Karriere", antwortete Lurco gut gelaunt.

  • Die Ritterkarriere also. Naja, es war kein übertriebener Wunsch, aber als noch junger Soldat, das würde noch eine Weile dauern, bis er den Rang hatte um diesen Schritt sicher machen zu können.


    Die Ritterkarriere im militärischen Bereich also. Naja, üblicherweise steht dieser Schritt erst altgedienten Zenturionen offen. Davon bist du in deinem jungen Alter aber noch etwas entfernt. Auf der anderen Seite jedoch gibt es auch noch eine zivile Karriere und diese ermöglicht vielleicht einen früheren Aufstieg in den Ritterstand und dann später wieder den Übertritt in die militärischen Ämter. Auf jeden Fall wird das nicht ganz einfach, da will ich dir nichts vormachen.


    Sim-Off:

    VIII - Ritter - Imperium Romanum (imperium-romanum.info) - hier findest du fast alle nötigen Infos.


    Bei einem Übertritt in die militärische Ritterkarriere wäre dein erstes Amt entweder der Subpraefectus einer Ala oder einer Flotte, oder der Tribun bei den Vigiles. Aus diesem Grund ist üblicherweise der Aufstieg bis zum Centurio einer anderen Einheit notwendig, damit man über die nötige Führungserfahrung verfügt. Du bist noch jung und wenn meine Informationen korrekt sind, dann bist du noch nicht lange Cornicularius. Da liegt also noch etwas Arbeit vor dir, wenn du den normalen Weg gehen möchtest.


    Ich wusste nicht, ob ich über genügend Einfluss verfügen würde, um den jungen Mann bereits zu diesem Zeitpunkt für eine Erhebung zu empfehlen und ob der Kaiser auch auf mich hören würde, selbst wenn ich den Einfluss hätte. Doch wenn er darum bitten würde, dann würde ich es als Patron natürlich versuchen.



  • Lurco dachte angestrengt über die Worte seines Patrons nach.


    "Danke für Deine offenen und ehrlichen Worte. Ob ich es bis zum Centurio schaffe, dass kann ich Dir ehrlich gesagt nicht beantworten. Ob eine zivile Karriere für mich in Frage kommt, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Das hieße also, ich müsste zuerst eine zivile Karriere anstreben und dann zurück ins Militär wechseln. Oder ich müsste abwarten bis ich es zum Centurio geschafft habe und von dort aus dann den Weg ins Ritteramt ins Auge fassen.


    Den Tribun eines Tages zu erreichen, dass wäre mein Wunsch gewesen. Ist es möglich, den Tribun auf andere Art und Weise zu erreichen?", fragte Lurco neugierig.


    Ob er für ein ziviles Amt in Frage kam, wusste er nicht. Doch möglicherweise gab es dort Ämter, von denen er gar nichts wusste und diese ihm ebenfalls Freude bereiteten, bis er wieder in die Militärlaufbahn einsteigen konnte. Während es bei der Militärlaufbahn Ala, Classis oder Vigiles hieß. Die Vigiles selbst waren in Rom angesiedelt und er hatte für die gemeinsame Doppelstatio sogar noch das Grundstück mit Frugi ermittelt. Vielleicht war dies ja ein Wink? Es fehlte dann allerdings immer noch der Centurio, dachte Lurco angestrengt nach.



    (Sim-Off: Danke für den Link :) )

  • Ich spürte eine gewisse Enttäuschung in der Antwort meines Klienten und ich konnte es ihm nicht verübeln. Er war jung und hatte Ziele, da wollte man nicht unbedingt warten, bis man den nächsten Schritt erarbeitet hatte.


    Tribune gibt es verschiedene. Wie gesagt wäre der Tribun der Vigiles ein erster Schritt der militärischen Ritterkarriere. Ein Tribun bei einer Legion oder den Urbanern wäre dann ein zweiter Schritt. Tribun bei den Cohortes Praetoriae ist sogar erst in einem dritten Schritt möglich und für den Tribunus Laticlavius bei einer Legion müsstest du sogar über den Ordo Senatorius verfügen und nicht bloss über den Ritterstand. Je nach deinem Ziel wird es leichter oder schwerer dein Ziel zu erreichen.


    Eine weitere Möglichkeit, nämlich die einer Adoption in eine Ritterfamilie, liess ich bewusst unausgesprochen. Es wäre für einen Purgitius nicht der richtige Weg, sich einen Karriereschritt über diesen Schleichweg zu ermöglichen.


    Bei den zivilen Ämtern auf der ersten Stufe gibt es den Procurator Annonae. Er ist für die Überwachung der Häfen in Italia und die Getreidespenden zuständig. Ebenfalls möglich wäre der Procurator Civitatium. Als solcher würdest du in einer Provinz dem Statthalter zugeteilt und dich dort um die Fragen und Beschwerden der Kommunen kümmern. Die dritte Möglichkeit ist der Director Ludi, der Leiter einer der Gladiatorenschulen.


    Das Problem bleibt jedoch dasselbe. Wie können wir dir diese Erhebung in deinem jungen Alter beschaffen?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!