Domus Aeliana - Adedis

  • Balbus hatte das Gefühl, dass sein Patron damit nicht ganz zufrieden war, doch dies musste er so hinnehmen, immerhin konnte er nicht immer jeden glücklich machen. Dennoch hatte er den Wunsch sich zu erklären.


    "Als ich gerade mehr als ein Junge war, trat ich in Hispania in die Legion ein und seit diesem Zeitpunkt diene ich meinem Kaiser. Ich leistete meinen Eid auf Iulianus und erneuerte ihn Jahr für Jahr an seinem Geburtstag. Nach seinem Tod leistete ich meinen Eid auf Valerian und vereidigte auch meine damalige Einheit auf ihn." sagte er. "Ich war immer ein Soldat und ich glaube, dass ich in dieser Rolle meinem Kaiser am besten dienen kann. Ich nehme die Pflichten des römischen Soldaten sehr ernst und wenn im Codex Militaris gefordert wird, dass der römische Soldat Rom und den Kaiser immer und überall gegen jeden Feind zu beschützen, so nehme ich dies sehr ernst. Ich sehe eine der größten Gefahren für Rom hier mitten unter uns und wenn mir die Möglichkeit gegeben wird etwas dagegen zu tun, dann verteidige ich Rom lieber hier als in Alexandria, wo die Gefahr nicht ganz so akut ist."

  • “Mmh. Gut. Ich verstehe.“, sagte Aelius Quarto und versank kurz in Gedanken.
    Er fuhr sich durch den Bart, kratzte sich hinter dem linken Ohr, sah auf und meinte schließlich: “Du solltest praefectus praetorio werden! Ja, wirklich, dass solltest du. Der Erste Reichspräfekt und der wichtigste, wenn es darum geht, das Regime vor seinen Feinden zu schützen, vor allem vor den Feinden, die sich als Freunde tarnen.“

  • Balbus nickte. "Vor allem vor solchen." sagte er bestätigend.


    "Mein Patron, ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber ich denke ich sollte dich jetzt wieder verlassen." sagte er. "In der Kanzlei wartet noch einiges an Arbeit auf mich."

  • “Ja, natürlich, ich will dich nicht weiter aufhalten. Es war ein sehr interessantes Gespräch. Wir werden es bei Gelegenheit fortsetzen.“, sagte Aelius Quarto.
    Dann erhob er sich, um Prudentius Balbus zu verabschieden.

  • "Ich freue mich bereits darauf." sagte Balbus und machte sich bereit das Haus der Aelier zu verlassen.
    "Vale, Patron, mögen die Götter dich weiterhin wohlwollend behüten."
    Nach dem Abschied verliess Balbus seinen Patron und dessen Haus.

  • Wenig später erschien der Hausherr.
    Aelius Quarto kam herein und begrüßte seinen Gast freundlich.


    “Salve Decimus Annaeus Varus!“, sagte er. “Ich bin Lucius Aelius Quarto. Mein Sklave sagte mir, du willst mit mir sprechen?“

  • ich wurde in ein kleines gemütliches Zimmer geführt und dort sollte ich schließlich auf den Hausherren warten.


    Kurz darauf erschien auch schon Aelius Quarto und ich wurde freundlich begrüßt.


    "Salve Aelius Quarto! Das ist richtig. Ich habe dich aufgrund meines Dienstantrittes als Procurator a Libellis aufgesucht. Als solcher bekomme ich ja die Anweisungen direkt von deinem Bruder, sprich dem Kaiser."

  • “Ich gratuliere dir zu deiner Ernennung. Procurator a Libellis – ein wichtiges Amt, ein sehr wichtiges Amt sogar, mit großer Verantwortung. Du kannst stolz auf dich sein.“


    Quarto machte eine einladende Geste.


    “Aber bitte, setzen wir uns. Im sitzen spricht es sich besser.“

  • Aelius Quarto sprach eine Lobeshymne auf meine neue Stelle an, deren ich mir bewusst war.
    "Ich danke dir Aelius Quarto. Deswegen habe ich dich aufgesucht, weil ich mir bewusst bin, welch wichtiges Amt ich ausübe."


    Ich folgte der einladenden Geste des Aeliers und nahm Platz.
    "Ich wollte den Kaiser in kürze einen Brief schreiben und ihn über die neue Stellenbesetzung informieren. Ich weiß, das der Kaiser fast alle Befugnisse in die Hand von Salinator gelegt hat, dennoch wollte ich unserem Kaiser ein Schreiben zu meinem Dienstantritt zukommen lassen."

  • “Das ist ganz bestimmt richtig, ja.“


    Aelius Quarto betrachtete eingehend eine Falte seiner Toga.


    Wie nebenbei fragte er: “Wirst du dem Imperator Caesar Augustus denn auch direkt über die Geschehnisse hier in Rom berichten und Briefe an ihn weiterleiten? Oder geht das alles immer zuerst über den Schreibtisch des praefectus urbi?“

  • Ganz beifällig fragte Aelius Quarto noch, ob über Geschehnisse und Briefe direkt der Imperator informiert wird oder ob jegliche Angelegenheiten oder auch Post erst über den Schreibtisch von Salinator wanderte.
    "Nun, meine eigenen Eindrücke über die Geschehnisse in und um Rom wird Salinator natürlich nicht zu Gesicht bekommen. Diese werden direkt an den Kaiser gehen. Jedoch alles was direkt mit meiner Arbeit zu tun hat, da bin ich angehalten zuerst den Praefectus Urbi aufzusuchen. Dieser wurde mir ja als Vertreter der Kaisers in allen Fragen zugeteilt. Auch deswegen habe ich dich aufgesucht. Wenn ich meine Berichte an den Kaiser direkt schicke."
    Es könnte ja auch möglich sein, das der Kaiser nach Eingang meier Briefe direkt den Kontakt zum Praefectus aufsucht.

  • Nun, bis jetzt musste noch kein Bericht angefertigt werden, doch sicherlich würde es genauso ablaufen.
    "Das ist richtig. Wobei ich keine Order vom Kaiser persönlich erhalten habe sondern vom Praefectus Urbi. Auch deswegen werde ich den Kaiser persönlich anschreiben."
    Zunächst dachte ich, ein Antrittsbesuch beim Kaiser wäre vorteilhaft, doch ob seine Krankheit diesen zulassen würden ist mehr als fraglich.

  • “Ahja. Order vom Praefectus Urbi.“, quittierte Aelius Quarto den letzten Satz.


    Dann sah er den Procurator a libellis erwartungsvoll an. 'Machst du mir jetzt nur einen Höflichkeitsbesuch oder hast du noch etwas von Bedeutung auf dem Herzen' – schien sein Blick zu fragen.

  • Mit Seiana an seiner Seite war Caius direkt hierher ins adedis.
    »Wegen der Durchsuchung....da werd ich mich drum kümmern. Ich geh direkt nachher noch beim Kommandaturbüro vorbei«, versprach Caius seiner Verlobten.


    »So. Da wären wir. Setz dich doch schon mal, ich sag nur eben bescheid, dass wir da sind und sie Quarto holen können«, sagte Caius und ließ Seiana kurz allein. Auf einem Gang traf er Cnossos, und dem sagte er, dass er Quarto holen sollte. Im Vorfeld hatte Caius mit ihm diesen Tag ausgemacht, um ihm gegen Abend Seiana vorzustellen, und Caius hoffte, dass er es nicht vergessen hatte. Dann kehrte er zurück zu Seiana, setzte sich neben sie und griff ihre Hand, um kurz ein Küsschen aufzuhauchen.
    »Aufgeregt?« stichelte er grinsend.

  • Die Untersuchung war nicht einmal so unangenehm, wie Seiana gedacht hätte, aber sonderlich erbaulich war es auch nicht. Dennoch verabschiedete sie sich von dem Prätorianer mit einem Lächeln, bevor sie Caius folgte, der sie an der Hand hinter sich herzog, über das Gelände hin zu dem Palast, hinein und bis in den Flügel, in dem die Aelier wohnten. Seiana bemühte sich, nichts von dem zu verpassen, was sie sah, während sie sich gleichzeitig fast noch mehr bemühte, sich nichts anmerken zu lassen – was ihr auch einigermaßen gelang, dafür, dass sie zum ersten Mal im kaiserlichen Palast war. „In Ordnung. Ich meine, ist ja klar, dass sie durchsuchen müssen, aber es wär schon ganz nett, wenn sie das nicht jedes Mal mit mir machen…“


    Im Adedis angekommen, ließ Caius sie erst mal allein, und sie sah sich kurz um, bis er plötzlich wieder bei ihr war und ihr einen Handkuss gab. Seiana grinste flüchtig. „Nein“, entgegnete sie mit hochgezogener Augenbraue, nur um gleich darauf wieder zu grinsen, diesmal etwas schief. „Was für eine Frage, natürlich bin ich das. Ich hoffe Quarto mag mich.“ Wie schwierig es wurde, wenn von der Familie keine Akzeptanz da war, konnte man ja an ihr sehen. Und Faustus. Auch wenn sie hoffte, dass sich das noch klären würde. Aber es war eine Sache, wenn Faustus Caius nicht leiden konnte, weil sie sich sicher war, dass Faustus sich einkriegen würde oder es zumindest versuchen, wenn sie ihn ernsthaft darum bat – und eine ganz andere, wenn Aelius Quarto, der Bruder des Kaisers, etwas gegen sie haben sollte.

  • Cnossos hatte es Quarto gesagt und der hatte sich an den verabredeten Besuch Seianas erinnert. Die beiden mussten nicht lange warten.
    Er trat ein, gehüllt in die Toga eines Senators, mit der Würde eines Consulars und dem leicht watschelnden Gang eines älteren und untersetzen Mannes.
    Lächelnd begrüßte er die Verlobte seines Vetters zweiten Grades.


    “Salve! Du musst also Decima Seiana sein! Ich habe schon viel von dir gehört. Caius spricht unentwegt von dir und nun verstehe ich ihn.
    Es freut mich sehr, dich nun endlich auch persönlich kennen zu lernen. Ich hoffe, der Weg hierher war nicht zu beschwerlich?“

  • Caius blieb nicht viel mehr übrig, als auf Seianas Antwort hin zu grinsen, als Quarto auch schon eintrat. Ganz Consular und Senator, dafür aber mit dem Charme eines lieben Opas, betrat er den Raum und stürzte sich gleich auf Seiana. Caius wollte sie ihm vorstellen, doch er klappte den Mund wieder zu und beschränkte sich vorerst darauf, Seiana den nächsten Schritt machen zu lassen und dabei zuzusehen.


    :D

  • Caius antwortete nicht, aber ganz sicher nicht – mutmaßte Seiana jedenfalls –, weil er sich diese Gelegenheit sie weiter aufzuziehen freiwillig hätte entgehen lassen. Bevor er etwas hätte sagen können, betrat auch schon Aelius Quarto den Raum und gesellte sich zu ihnen. Nun war es ja nicht gerade so, dass Seiana von der Casa Decima keine Senatoren gewohnt wäre. Quarto nun zu treffen, beeindruckte sie dann aber doch, auch wenn sie nicht ganz benennen konnte, wie viel davon an seiner würdevollen Erscheinung, an seiner zugleich irgendwie… fast schon onkelhaften Ausstrahlung und an der Tatsache lag, dass er der Bruder des Kaisers war. Bei Caius vergaß sie das häufig einfach, ganz davon abgesehen war er ja kein allzu naher Verwandter.


    Quartos Lächeln erwiderte sie erfreut, zeigte es doch, dass ihre Befürchtungen zumindest für den Moment unbegründet erschienen – und es auch blieben. Sie machte sich zu viele Gedanken, stellte sie in diesem Augenblick fest. „Salve, Senator Aelius. Ich danke dir“, antwortete sie auf das Kompliment und warf Caius dann einen kurzen Seitenblick zu. Aber der blieb erst mal still. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit, jemanden aus Caius’ Familie kennen zu lernen.“ Ein wenig unsicher war sie sich schon, ob sie nun darauf eingehen sollte, dass Quarto ein, wie sollte man es nennen, doch recht hochrangiges Mitglied der römischen Gesellschaft war und man ihn nicht alle Tage einfach so traf. Aber sie beschloss, es nicht zu tun. Immerhin war sie nicht wegen geschäftlicher oder politischer Dinge hier, und selbst wenn bei der Verlobung zwischen Caius und ihr politische Gründe eine größere Rolle gespielt hätten, wäre es nicht an ihr, diese Dinge zu besprechen. Es musste ihr nicht gefallen, aber es war so. „Nein, der Weg war nicht beschwerlich. Ganz im Gegenteil zu der Reise von Alexandria nach Rom.“

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