Das große Rattenbeißen

  • Angespannt verfolgte ich, wie die Lupa sich ans Werk machte, und wiederum war ich beindruckt von ihren Verführungskünsten. Es wirkte so mühelos, so spielerisch, der Anblick wie sie unseren Verdächtigen umgarnte erinnerte mich an eine Katze auf Mäusejagd. Sobald die beiden miteinander abzogen, verließ ich meine dunkle Ecke und sammelte hastig meine Männer ein. Jedenfalls die, die ich gerade in den Getümmel wiederfinden konnte, das waren Musca und noch zwei weitere.
    “Auf! Wir haben unsere Ratte ausfindig gemacht. Folgt mir in etwas Abstand. Auf mein Kommando schnappen wir ihn uns. Aber tut der Frau bei ihm nichts, sie ist unser Lockvogel.“, befahl ich mit gedämpfter Stimme.
    Wir hefteten uns an die Fersen des Pärchens, ich zuerst um die beiden im Auge zu behalten, die anderen blieben ein Stück zurück, um nicht die Aufmerksamkeit des Vernarbten auf sich zu ziehen. Wie schon lange nicht mehr verspürte ich die belebende, aufputschende Wirkung der Gefahr. Im finstersten Viertel der Stadt, auf der Jagd nach einem skrupellosen Meuchelmörder! Da strömt das Blut schneller durch die Adern, die Sinne schärfen sich. Ich trat leise auf, hielt mich in den tiefen Schatten am Rand der krummen Gasse. Ohne Rüstung und in weichen Sandalen war ich so gut wie lautlos, aber ich vermisste schmerzlich die Sicherheit meines eisernen Harnischs. Ohne ihn konnte ein einziger Messerstich schon tödlich sein... Nervös lockerte ich meinen Dolch in der Scheide, dann spähte ich vorsichtig um einen Mauervorsprung herum. A propos finsterstes Viertel, es war wirklich stockduster. Ich sah die beiden vor uns nur mehr schemenhaft. Sie waren stehengeblieben, ich hoffte nur dass der Mann nicht Lunte gerochen hatte.

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    Klient - Decima Lucilla

  • Serapio trat aus der dunklen Ecke direkt auf uns zu. Musca, ich und noch ein Soldat waren ihm in einigem Abstand gefolgt. Immer in Bereitschaft auf ein Kommando von Serapio die Ratte zu schnappen. Serapio gab kurze verständliche Anweisungen. Wir hielten Abstand zu unseren Centurio damit der Verdächtige nicht Aufmerksam wurde. Wenn das Kommando zum Zugriff kam musste alles sehr schnell gehen. Wir durften uns keinen Fehler erlauben. Der Verdächtige durfte nicht die Möglichkeit haben Hilfe herbeizurufen. In der Dunkelheit wahren alle Sinne angespannt. Ich hatte meinen Dolch gelockert um ihn immer griffbereit zu haben. Den Centurio konnten wir in der Dunkelheit gerade noch so erkennen. Wenn er das Zeichen gab mussten wir zu Stelle sein.

  • Es waren zwei interessante Angebote und Sadales überlegte einen Moment. Beides hatte estwas. Doch schließlich siegte die dunkle Gasse. Ein Zimmer, das würde IHN zu weit wegführen und ER hatte hier noch andere Dinge zu erledigen als nur dem Rattenbeißen zuzuschauen. Aufträge galt es einzusammeln und abzumachen. Davon musste der Lebensunterhalt bestritten werden.
    "Die dunkle Gasse, meine Süße, dorthin können wir gern gehen und ich bin gespannt was du so drauf hast.
    Sadales zog sie noch dichter zu sich. Die auf der Hüfte liegende Hand gab IHMja diese Möglichkeit. Von dem anderen Trubel bekam der Mann nichts mit. Die Augen waren nur auf die Frau gerichtet und er im Moment unwachsam.

  • Es war nicht der Weg zum Kanal, den die beiden einschlugen. Verdammt, mein Plan war so schön gewesen... jetzt musste ich wohl umdisponieren. Aber die Gasse hier schien auch nicht so schlecht, wir hatten uns ein Stück vom Rattenbeissen entfernt, und es war dunkel und einsam hier. Nach einem Augenblick des Zögern beschloss ich, sofort zuzuschlagen, bevor die Ratte womöglich auf Nimmerwiedersehen im Labyrinth der Subura verschwand. Ich wandte mich um und gab meinen Männern mit einer deutlichen Handbewegung das Zeichen. Schnappt ihn euch.
    Ich beschleunigte meine Schritte. Vor mir sah ich das Pärchen, hinter mir hörte die Schritte der Soldaten, die zu mir aufschlossen. Jetzt wurde es ernst. Das Herz schlug mir bis zum Hals. Wie in einem Tunnel sah ich den Rücken der Zielperson vor mir, bedeckt von dem schäbigen Mantel, dessen Saum bei jedem Schritt hin und her schwang... die Hand des Mannes auf den Hüften der Hure... aus einem Türspalt fiel ein Streifen von Licht auf das schmutzige Pflaster. Wir kamen näher. Alles schien so langsam... als würde ich die Zeit mit einer Lupe betrachten. Noch näher. Als ER den Kopf wandte, schnellte ich mich vor. Mit einem Sprung war ich hinter ihm und packte kräftig zu.
    “Ergib dich, du Ratte!“ zischte ich, und versuchte seinen rechten Arm zu fassen zu kriegen, um ihn ihm auf schmerzhafte Weise auf den Rücken zu verdrehen. Der Mann war stark, seine Bewegungen geschmeidig. Ich war froh, dass ich nicht alleine war...

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    Klient - Decima Lucilla

  • “Aaaalle FÜNFZIG!!! Neuer Rekord!!!“
    Die Stimme des Herrn der Spiele erhebt sich über die tobende Menge, überschlägt sich vor Begeisterung.
    “Alle fünfzig hat Quintus zur Strecke gebracht!!“, verkündet Arax von der Bühne seines Fasses aus in alle Richtungen. “Es gibt keine Überlebenden! Damit ist Quintus der unangefochtene Sieger!“
    Die Besitzerin des Katers steht inmitten der Arena, hält ihren Kämpfer auf dem Arm und krault ihn hinter den Ohren. Ihre Gefolgschaft brüllt Beifall, man fällt sich in die Arme und bejubelt diesen aussergewöhnlichen Kampf.
    Doch da schrillt die Stimme einer dicken Dienstmagd durch das Getöse. “Betrug!“ keift sie, und deutet mit fleischiger Hand anklagend auf Arax und seine Helfer. “Ich habs genau gesehen, da hat sich noch was bewegt! Die wo's gezählt haben, die haben tote Ratten dazugelegt! Betrug! Die wolln uns bescheißen, die wolln unsern Ultor fertigmachen!“
    Schnell wird dieser Ruf aufgenommen, Ultors zahlreiche Anhänger lassen nichts auf ihren Helden kommen, und auch den schon sicher geglaubten Wettgewinn will sich keiner entgehen lassen. Der Lärm schwillt bedrohlich an, Fäuste werden geballt, mit Knüppel gedroht.


    “Pax meine Freunde, Pax!“ versucht Arax die Menge zu besänftigen. “Wenn hier Zweifel bestehen, werden wir die Auszählung eben noch einmal vor aller Augen widerholen...“
    “Du steckst doch mit denen unter einer Decke!“
    “Ultor ist der Sieger!“
    “Nieder mit Quintus! Reißt dem Drecksvieh die Beine aus!“
    Arax findet kein Gehör, seine Stimme geht einfach unter im Gebrüll der aufgepeitschten Menge. Er blinzelt verblüfft, versucht dagegen anzuschreien, ringt nervös die knotigen Hände. Unvermittelt geht eine Bewegung durch die Menschenmasse, ein Streben auf Arax zu, und bevor der von seinem Fass herabsteigen kann, wird er schon herabgezerrt, verschwindet einfach in der wogenden Menschenmasse. Stoff reißt, ein Schwall von Sesterzen ergießt sich auf den schmutzigen Boden, Münzen rollen zwischen den Füssen der Besucher hindurch.
    “Da! Arax hat sich bestechen lassen!“
    “Trottel! Das ist das Geld für den Sieger!“


    Wie auch immer. Es beginnt ein wildes Haschen nach dem Geld, ein Greifen und Schubsen, ein Schlagen und Boxen, und wie ein Stohfeuer breitet sich die Gewalt von diesem Punkt über den ganzen Platz aus, eskaliert immer mehr. Fäuste krachen gegen Kiefer, Knüppel werden geschwungen, auch Messer und Sicae gezückt. Ultoranhänger kämpfen gegen die Fährmannsbande, die Quintus unterstützt, Niedersubura-Bürger gegen Obersubura-Bürger, jeder gegen jeden. Mitglieder verfeindeter Banden begleichen alte Rechnungen, und Plünderer versuchen, den Buchmachern die Wetteinsätze abzunehmen.
    Stände werden demoliert, die Arena praktisch in Stücke gerissen um sich mit den Brettern gegenseitig den Schädel einzuschlagen. Blut fließt, Knochen brechen, Schreie hallen über den Platz, Schmerzenslaute, Kreischen und Splittern. Panische Gestalten fliehen aus diesem Hexenkessel, der ein oder andere Verückte aber eilt hinzu um mitzukämpfen.
    Und so endet das große Rattenbeissen in einer gewaltigen Prügelei und Messerstecherei, versinkt in einem brutalen Chaos.
    Wer nun wirklich der Sieger war, und ob Arax zu Recht von der Meute halbtot geschlagen wurde, das wird sich nie ganz klären lassen. Aber es wird in den kommenden Wochen in der Subura das Gesprächsthema Nummer eins sein.

  • Wir sahen das vereinbarte Zeichen das uns Serapio gab. Serapio versuchte den Arm des Mannes zu greifen. Aber der schien ziemlich stark zu sein. Er bewegte sich geschmeidig hin und her und versuchte zu entkommen. Musca und ich versuchten ihn auf den Boden zu drücken.


    Der andere Soldat hatte einen, bis dahin versteckten, Dolch in der Hand und hielt der Hure mit der anderen Hand den Mund zu. Er machte ihr ein unmissverständliches Zeichen mit dem Dolch. Wenn sie anfangen sollte zu schreien, würde im gleichen Moment die Gasse von allen möglichen Leuten wimmeln. Es konnten auch Freunde des Gefangenen darunter sein und dann hätten wir ein Problem.

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    Lysandra


    "Wie du wünschst, starker Mann." Perfekt, jetzt hatte sie ihn entgültig am Haken. Kess packte Lysandra den Kunden an der Kordel, die seine Tunika gürtete, und zog ihn bestimmt in Richtung der Gasse. Und die hatte die Lupa gut gewählt. Sie kannte sich hier aus und wusste, dass es eine Sackgasse war. Lediglich zwei Treppen führten in die oberen Stockwerke der benachbarten Mietskasernen, doch auch von dort würde man einer Gruppe Verfolger nicht leicht entkommen können. Sie zog IHN also ins Dunkel, als ihr richtiger Kunde bereits zuschlug. So schnell hatte die Lupa nicht mit einem Eingreifen des Mannes gerechnet und so war sie auch völlig überrumpelt, als ER plötzlich in ein Handgemenge verwickelt war und überwältigt werden sollte. Was jedoch viel schlimmer war: Der ansehnliche junge Mann, der ihr diesen Auftrag erteilt hatte, war nicht allein. Unvermittelt tauchten weitere Männer auf und gingen mit Lysandra genauso harsch um wie mit ihrem Opfer, das inzwischen zu Boden gedrückt worden war. "He, was soll..." konnte sie noch quietschen, bevor sie unschön mit einer Klinge bedroht wurde. Mit dem Rücken zur Wand konnte sie nur hilflos mit ansehen, was nun weiters geschah.



    ~~~~~~


    Wo der Quintilier zuvor um seinen Einsatz gebangt hatte, musste er mit einem Mal um seine Gesundheit bangen. "Iunos Titten! Die sind doch allesamt irre!" Der Fluch ging in einem Getöse unter, das wie ein Sturm aufbrauste. Besorgt beobachtete Sermo wie der "Herr der Spiele", dieser Arax, vom Mob auseinandergenommen wurde. Welch ein Chaos. Und dabei hatte doch alles so gut begonnen. War es überhaupt verwunderlich, dass es zu einer ausufernden Schlägerei kam, wenn Geld gewettet wurde? Dass Betrug im Spiel war, konnte der Quintilier sich sehr gut vorstellen. Verdammt, und für diesen Mist hatte er eine Wette platziert. Entschlossen drehte er sich auf dem Absatz um und suchte nach einem Fluchtweg, bevor es zu spät war. Der Platz wurde bereits in seine Einzelteile zerlegt, die Arena war bereits völlig auseinandergenommen, und überall wurde sich geschlagen. Es wäre nicht verwunderlich, wenn hier bald der erste Brand entfacht würde.
    Zwei abgerissene Gestalten stürzten auf ihn zu, bewaffnet mit Knüppeln, sie waren offensichtlich auf sein Geld aus. Geschickt wich er dem ersten Gauner aus, der sich auf dem schlammverschmierten Pflaster lang machte. Die andere Witzfigur bekam einen kräftigen Schlag gegen die Schläfe, bevor sie überhaupt mitbekam was los war. Sermo stieg über die beiden hinweg und sah sich gehetzt um. Nicht weit von ihm wurde ein fetter Kerl vom Mob verprügelt, der ihn als wohlhabenderen Römer erkannt hatte. Sie zogen den Dicken komplett aus und traten noch ein paar Mal nach, dann ließen sie ihn liegen und schlugen sich wieder gegenseitig die Nasen platt. Scheiße, schnell weg hier! Seine Gedanken unterstrich Sermo mit einem hastigen Satz in einen Hauseingang hinein. Er konnte beobachten wie wütende Irre an ihm vorbeiliefen und sich gegenseitig Beute abjagten. "Verdammt, verdammt, verdammt nochmal..." murmelte er, während ihm langsam der Schweiß ausbrach. Sermo war zwar kein Schisser, aber das hier ging ihm eindeutig zu weit. Er war zwar in einen absichtlich schäbig wirkenden Mantel gehüllt, den er sich jetzt auch besonders tief ins Gesicht zog, doch das würde wohl in dieser Situation nicht mehr genügend Schutz davor bieten, vom Mob auseinandergepflückt zu werden, wenn einmal entdeckt wurde, dass er eine gut gefüllt Börse bei sich trug. "Ihr Götter, steht mir bei," presste er hervor, dann öffnete er kurzerhand die Tür hinter sich und stürzte in den Flur der Mietskaserne. Hastig schloss er die Tür in seinem Rücken und eilte durch die Gänge des Gebäudes. Irgendwo musste hier ja ein Ausgang sein, der ihn in eine ruhigere Seitengasse führte. Irgendwo...


    Die Panik, die in dem jungen Mann aufzusteigen drohte, klang langsam wieder ab. Dennoch nervös und sich regelmäßig umblickend schlich Sermo nun durch das Mietshaus, das etliche verwinkelte Trppchen und Gänge aufwies. Wie konnte man hier nur leben? Ein Mütterchen saß im Innenhof und grinste ihn zahnlos an. Er ließ sie links liegen und setzte einen Fuß vor den anderen in der Hoffnung, bald einen Ausgang zu finden. Und seine Hoffnung wurde erfüllt, denn die nächste Türe, die er öffnete, führte ins Freie. Aber Fortuna schien ihm nicht wohlgesonnen zu sein, denn dort prallte er unsanft mit einem Typen zusammen, den er mit sich zu Boden riss (Furius Licinus ;)) "Arghl!" Sermo küsste den schlammigen Grund der Gasse, raffte sich jedoch sofort auf und versuchte seine Lage einzuschätzen. Wo hatte er sich nun wieder reingeritten? Mit dem Rücken zur Wand kam er wieder auf die Füße und sah einige bewaffnete Gestalten vor sich, die jemanden zu Boden drückten und jemand anderes gleich daneben mit der Klinge bedrohten. Und wen sie da bedrohten! Überrascht erkannte Sermo die Lupa, der einer der Kerle roh den Mund zuhielt. "He, was wird das hier?" blaffte er, was nicht sonderlich originell klang. Überhaupt hörte er sich mutiger an, als er war, denn sein Herz drohte dem Quintilier bereits in die Hose zu rutschen. Überall blitzten Klingen auf. Doch was war das? Hatten einige dieser Typen etwa Gladii? Das waren doch nicht etwa Milites der CU? Verblüfft schmiss Sermo also noch eine Frage nach: "Was denn, seid ihr die Cohortes? Krass, da drüben bricht gerade Krieg aus und ihr pimmelt hier 'rum!" Wie gut, dass Sermo nicht einfach mal die Klappe halten konnte. Als ihm die Worte rausgerutscht waren, bemerkte er bereits zu spät, dass diese Typen ihn dafür ja auch einfach abstechen konnten. Jetzt stieg wirklich langsam Panik in ihm auf. Bona dea, gleich würde er sterben müssen, da war Sermo sich beinahe sicher!

  • Der Weg bis zur Gasse schien unendlich lang. Es waren nur wenige Schritte, aber dennoch zog es IHN fort von den Geschäften, die er noch zu tun hatte. Was dann jedoch passierte, damit hatte ER nicht gerechnet. Kaum in der Gasse angekommen, ging alles schnell. Er wurde zu Boden gedrückt, die Lupa hinfort gerissen und gerade als er dachte, dass es sein Ende war, bemerkte er, dass das Gewicht auf ihm weniger wurde und auch die Griffe sich lockerten. Diese Chance nutzte ER. Seine kräftige Statur gab IHM einige Vorteile und so wand ER sich frei und versuchte sich aufzurichten.
    "Ich werde mich nie ergeben. Das könnt ihr vergessen.
    Etwas zu schnell wand ER sich um und kam etwas ins straucheln. Als ERer zu Boden gedrückt wurde, was ziemlich unsanft geschah, hatte ERer sich wohl den Knöchel verletzt und konnte nun nur schwer laufen. Also musste der Plan geändert werden. Wer war es noch einmal gleich gewesen, der IHM hier aufgelauert hatte? Ach ja...So gut ER konnte, baute ER sich vor dem einen Mann Decimus Serapio auf und drohte ihm, wenige Momente später schleuderte ER ihm auch schon seine Faust entgegen. Ziel war das Gesicht...

  • Adios, mein schöner Plan! Mein Traum von der schnellen, diskreten und unblutigen Verhaftung, da ging er endgültig den Bach hinunter.
    Zuerst dachte ich, ich sehe nicht recht, als Miles Paeonius die Schöne der Nacht ziemlich ruppig mit einem Gladius bedrohte. Doch, eindeutig ein Gladius! Bei Iuppiter, dabei hatte ich doch ausdrücklich befohlen, dass wir uns ausschließlich mit unsoldatischen Waffen ausrüsten sollten! Der Mann konnte sich auf was gefasst machen. Später.
    “Paeonius, lass die Frau los.“ schnauzte ich den Miles an, und löste mich aus dem Handgemenge. Furius und Musca drückten unsere Zielperson zu Boden, sie schienen die Lage im Griff zu haben. Ich griff unter meinen Überwurf und nahm einen Strick zur Hand, doch bevor ich ihn benutzen konnte, schwang mit einem Mal eine Türe neben uns auf, krachte gegen die Wand, und eine dunkle Gestalt schoß wie eine Katapultkugel aus dem Gebäude heraus, rannte dabei meine Leute über den Haufen, fiel, kam wieder hoch und blaffte uns an. Unser mutmasslicher Messermörder ließ diese Chance nicht verstreichen und befreite sich, machte Anstalten davonzustürzen. Dies alles geschah innerhalb eines Wimpernschlags.


    Verbündete von diesem Galgenvogel schoß es mir zuallererst durch den Kopf wo kommen die so schnell her, hat er etwa uns eine Falle gestellt, hat die Lupa uns verraten?? Ganz automatisch hielt ich bereits meine Waffe, den Strassenräuber-Dolch, in der Hand, erwartete dass gleich eine ganze Bande aufkreuzte, aber es kam für den Moment nur dieser eine. Und er war ausgesprochen unflätig. Krieg? Was, wie? Der hatte Nerven. Anscheinend wollte er uns verwirren, damit wir den Messermörder laufen ließen. Unsere Scharade war jedenfalls sinnlos geworden.
    “Furius, Paeonius! Festnehmen!“ befahl ich, auf den mutmasslichen Komplizen (~Sermo) deutend.


    Ich für meinen Teil kümmerte mich nicht weiter um diese dunkle Gestalt, ich stürzte unserer Zielperson hinterher... frohlockte, als ich den Mann stolpern sah... und sah erst im letzten Moment seine Faust auf mich zukommen. Mit einer Ausweichbewegung zur Seite ersparte ich mir die volle Wucht des Schlages, nichtsdestotrotz riss es meinen Kopf herum, als die Faust hart gegen meine Wange traf, und die dunkle Nacht war mit einem Mal erfüllt von Sternen, Blitzen, sprühenden Funken.
    “Uuaaah!“ keuchte ich und sackte zur Seite weg. Schlamm spritzte auf, als ich auf den Boden prallte, mein schmerzendes Gesicht wurde von kühlen Sprenkeln benetzt. Mein Kopf dröhnte. Mit zusammengebissenen Zähnen rollte ich mich ab. Über mir schwang der fransige Saum des Mantels meines Widersachers. Mit der linken Hand griff ich in den Stoff, krallte mich hinein und zog kräftig, mit einem plötzlichen Ruck, zugleich führte ich mit dem Dolch einen schnellen Stich gegen den Oberschenkel meines Gegners, hoffte ihn so von den Füßen zu bringen. Faire Kämpfe waren fürs Gymnasion, nicht für die Gosse. Allerdings sollten wir ihn besser nicht umbringen.
    “Du wirst dich ergeben, stercus, grollte ich erbost, “und dich verantworten für den Mord an Caius Octavius Cato!“

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    Klient - Decima Lucilla

  • Eigentlich - es ist so ein schönes Wort - hätte Celeste den Schauplatz verlassen können und sich in Sicherheit bringen können. Sie kannte den plan Serapios und war froh, dass bisher alles so verlaufen war wie geplant. Soweit man das alles planen konnte. Doch irgendwie bekam sie auf einmal das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Die Prügelei an der Arena war alles andere als geplant und - eigentlich - nicht vorgesehen. Solch Begebenheiten waren kein gutes Zeichen für das Gelingen eines solchen Unternehmens und Celeste wollte lieber ihrem Auftraggeber folgen. Er kannte sich hier nicht so gut aus wie sie und sicher war es nicht schlecht jemanden zu haben, der einem den Rücken deckt ohne, dass man davon wusste. So war sie em Decimer gefolgt. Ein Schatten im Schatten. Das konnte sie sehr gut sein. In diesem Aufzug ging es auch ganz gut.
    Diese Gasse war ein Ort, den sie nicht gewählt hätte. Es war eine Sackgasse, ein Ort aus dem man nicht fliehen konnte. Er hatte Vorteile, aber auch viele Nachteile wie man nun sehen konnte. Man konnte meinen, dass die Geschehnisse in dieser Gasse angeregt vom Tumult auf dem Platz in einen eben solchen ausufern wollten. Es kamen Männer aus Türen, vereitelten den schon nicht ganz planmäßig laufenden Plan und der Mörder, der gefangen genommen werden sollte, kam frei. Nein, das war alles anders.


    Der Mörder ging auf Serapio los. In dieser Situation hätte sie es nicht anders versucht. Ein ganz blöder Plan des Gesuchten, aber zu verstehen. Allerdings sollte er sich im Klaren darüber gewesen sein, dass dieser Fluchtversuch nur scheitern konnte. Celeste verließ ihr Versteck und tauchte, die Situation absichernd, in den Schatten Schatten der Straße auf. Man konnte nur ihr helles Gesicht erkennen. Der Dreck hatte sich ein wenig abgewischt. Sollte der Mörder versuchen zu fliehen und auf sie zugerannt kommen, würde sie ihn aufhalten und es auch können. Er war angeschlagen, das war ihr schon aufgefallen. Nach der ganzen Arbeit hatte sie keine Lust ihn entkommen zu lassen. Noch weiter in der Subura arbeiten war ganz und gar nicht nach dem Geschmack der Keltin und die Flucht des eigentlich Gefangenen würde genau das bedeuten. Das galt es zu verhindern. Natürlich unauffällig oder so gut es eben ging. Es wusste ja nicht jeder von Serapios Männern von ihr und nach den Geschenissen könnte noch jemand von ihnen auf den Gedanken kommen sie auch noch festzunehmen.


    Celeste beobachtete wie der Mörder nach Serapio schlug und ihn auch traf und sah natürlich auch dessen Reaktion darauf...

  • Sadales schlug zu und traf. Damit hatte ER nicht gerechnet. Natürlich ließ die Reaktion nicht sehr lang auf sich warten. Doch aufgeben wollte er nicht.
    "Ergeben? Ich mich?"
    ER lachte herzhaft auf und versuchte einige Schritte zurückzugehen.
    "Ich ergebe mich nie."
    Nur langsam drang der vom Stich verursachte Schmerz in sein Bewusstsein. Es hatte einige Zeit gedauert bis der neu verursachte Schmerz den anderen deutlich überlagerte und ER mitbekam was geschehen war. Sein Bein sackte weg und Sadales kam auf den Knien zu ruhen. Der Ruck an seinem Mantel tat das übrige dazu. Dennoch würde er sich nicht ergeben und versuchte einen neuerlichen Schlag zu führen. Halbherzig und ums Gleichgewichthalten bemüht, war dieser Versuch nicht der Kräftigste.

  • Mein Dolch traf auf fleischigen Widerstand, als ich ihn zurückzog war die Klinge mit Blut überzogen, dunkel auf dem glänzenden Stahl. Mein Widersacher brach in die Knie. Trotzdem stellte er klar, dass ich das mit dem Ergeben wohl streichen musste. Verdammt... Der Mann setzte sich zur Wehr wie eine in die Ecke getriebene Ratte. Ich blinzelte den Schlamm aus meinen Augen. Wo blieb denn bloß Musca? Ich unterdrückte den Impuls mich nach ihm umzusehen. Nur nicht die Augen vom Gegner abwenden.
    Bevor ich mich selbst aufrappeln konnte, kam der nächste Schlag – er war weniger wuchtig als der erste und ich konnte ihn, im Dreck kniend, Auge in Auge mit dem Mörder, mit dem Unterarm abwehren. Seine häßliche Visage war ganz nahe, ich roch den sauren Wein in seinem Atem. Die Finger meiner Schwerthand schlossen sich um den Dolchgriff, ich drehte die Klinge in einer raschen Aufwärtsbewegung nach hinten und nutzte den Griff als festen Kern für meine Faust, die ich nun gegen die Schläfe des Schurken vorschnellen ließ.

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  • Der Schlag traf und Sadales fiel überrascht dreinblickend hinten über wo ER regungslos liegenblieb. Der Schlag hatte IHN hart getroffen. Für einen Moment sah ER nur Sterne und dann gar nichts mehr. Aus der Wunde tropfte langsam aber stetig sein Blut auf die dreckige Straße der Subura. Sadales Polxemidas befand sich nun im Gewahrsam der CU und würde sich vor dem Gesetz für seine Taten verantworten müssen.

  • Bei Mars und Bellona! Mit einem Anflug von Erstaunen besah ich mir meine Faust, dann machte sich ein triumphierendes Grinsen auf meinem Gesicht breit, und unwillkürlich blickte ich auf, um mich zu vergewissern dass meine Tat auch nicht unbemerkt geblieben war. Musca hinkte heran, auf seinen Stab gestützt, er hatte beim ersten Handgemenge, als er dem Schurken sein Messer abnahm, einen „Kratzer“ an der Wade abbekommen. (Bei sowas war Musca ein Pechvogel.) Zusammen fesselten wir den Gefangenen, verschnürten ihn gut und durchsuchten ihn auf weitere Waffen. Ich vergewisserte mich, dass er noch atmete, und dass die beiden Wunden nur leicht bluteten, band ihm einen Stoffstreifen um den Kopf, dann schleppten wir die schlaffe Gestalt zu zweit, zwischen uns, zurück zu den anderen.
    Bei mir setzte jetzt die Erleichterung nach dem Kampf ein, und mit ihr das flaue Gefühl in den Beinen, dazu die Euphorie es gut überstanden zu haben. Nur meine linke Wange, die schmerzte und fühlte sich geschwollen an, und als ich vorsichtig mit den Fingerspitzen mein Jochbein betastete, zuckte meine Hand gleich wieder zurück. Autsch.


    Natürlich war die Sache noch nicht gegessen, wir waren noch immer inmitten der Subura, und jetzt, wo ich mich wieder auf meine Umgebung konzentrierte, hörte ich deutlich den Lärm, der aus der Richtung der „Arena“ der Rattenbeißer drang. Da schien es drunter und drüber zu gehen. Auf das Einlösen meines Wettscheines sollte ich wohl verzichten. Ich erwog einen Moment lang, dort nach dem Rechten zu sehen... aber nur einen sehr kurzen Moment lang. Wir mussten den Gefangenen hinter Schloss und Riegel bringen, ausserdem hatte ich nur drei Männer bei mir und (begründete!) Angst vor den hiesigen Banden.
    Mit angespannten Sinnen sah mich nach weiteren Angreifern um, spähte in die Schatten, und tatsächlich konnte ich vage eine Gestalt ausmachen, die uns im Visier hatte... erst auf den zweiten Blick erkannte ich in ihr Celeste. Dankbar grinste ich ihr zu und hob kurz verstohlen die Hand zum Gruß, doch um unsere Zusammenarbeit nicht an die große Glocke zu hängen nahm ich ihre Anwesenheit ansonsten nicht weiter zur Kenntnis. Von Celeste abgesehen, schien die Gasse bis auf uns leer zu sein, trotzdem nahm ich an, dass der ganze Aufruhr nicht unbemerkt geblieben war und befand, dass wir uns so schnell wie möglich aus dem Staub machen sollten.


    Zuvor galt es aber noch, unseren Lockvogel zu belohnen. Ich überließ Musca für den Moment den Gefangenen, und nahm die Hure beiseite, wobei ich ein zerknirschtes Gesicht machte. Es war mir doch etwas unangenehm dass sie so rüde behandelt worden war. Ausserdem hoffte ich, dass sie nicht zu verstimmt war, dass ich nichts von Stadtkohorten gesagt hatte als ich sie anwarb.
    “Auf ein Wort, Venustas. Ich danke dir für den Dienst, den du uns erwiesen hast.“, meinte ich zu ihr, wobei ich meine Stimme gedämpft hielt, um die Frau nicht als „Kollaborateurin“ bloßzustellen. Im Schutze meines Umhanges kramte ich in meiner Börse, suchte die Summe, die ich ihr schuldete zusammen, und legte für ausgestandene Ängste noch eine Handvoll Denare drauf. “Ich hoffe, du nimmst meinen Männern ihren, ähm, Übereifer nicht zu sehr übel“, entschuldigte ich mich und reichte ihr möglichst diskret das Geld. Da fiel mir noch was ein... “Und falls dir bei deiner Arbeit mal was interessantes über die Banden hier in der Gegend zu Ohren kommen sollte... – ich bin Centurio Decimus von den Stadtkohorten. Vale!“


    Darauf kehrte ich zu meinen Soldaten und zu unserem Fang zurück.
    “Abmarsch.“
    Mit aller Strenge musterte ich den mutmaßlichen Komplizen, der da in unsere Verhaftung geplatzt war (im Geiste nannte ich ihn den „Katapult-Mann“). So auf den ersten Blick machte er vor allem eine schlammige Erscheinung, aber ich würde ihm auf jeden Fall noch genauer auf den Zahn fühlen – in einer angemessenen Umgebung, versteht sich.
    “Und du kommst mit. Furius, sorg dafür. - Pergite!“
    Gemeinsam mit Paeonius lud ich mir unseren bewusstlosen Gefangenen auf und gebeugt von der schweren Last, wie ein Jäger nach einem erfolgreichen Beutezug, schickte ich mich an, mit meinen Männern das Feindesland, die Subura, zu verlassen.

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  • Festnehmen? Glück gehabt! Diese Typen würden ihn wohl doch noch nicht abstechen. Aber wieso festnehmen? Was hatte er denn getan? Und da waren sie bereits über ihm, packten seine Arme und banden sie zusammen. Gut, dass er nicht einen einzigen Gedanken an die kurze Klinge in seinem Gewand verschwendet hatte, die würde ihm hier sowieso nicht von Nutzen sein. Umständlich wischte Sermo sich widerlich stinkende Brühe aus dem Gesicht, während gleichzeitig der Befehlshaber der kleinen Truppe mit einem anderen Kerl im Matsch rang. Noch einer, den die CU erwischt hatte. Was der wohl angestellt hatte? Und Lysandra, was hatte die mit diesen Leuten zu tun?

    ~~~~~~


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    Lysandra


    Luft! Luuuft! Lysandra keuchte und versuchte durch die halb verdeckten Nasenlöcher einzuatmen. Dieser ungehobelte Mistkerl wollte sie doch glatt ersticken! Verdammte Urbaner, wie hatte sie nur für diese Schleimbeutel arbeiten können? Ihre spitzen Fingernägel grub sie mit aufsteigender Panik in die Haut der Hand, die ihren Mund zuhielt, während ihr Kreischen nur sehr gedämpft hervordrang. Endlich kam ein Befehl ihres Auftraggebers, woraufhin sie losgelassen wurde und sich aufatmend an der Mauer anlehnte.
    Huch! Da kam auch schon der nächste Schock, als eine weitere Schattengestalt die Szene ziemlich unsanft betrat und Männer umrempelte, dabei selbst in den Dreck fiel und augenblicklich ebenfalls festgenommen wurde. Scheibenkleister, jetzt ging es hier wohl erst richtig rund! Die Chance nutzte natürlich auch die Zielperson dieser ganzen Aktion, welche erfolglos zu fliehen versuchte. Bei allen Götter und ihrem ganzen vermaledeiten olympischen Gefolge! So hatte Lysandra sich diese ganze Klamotte aber nicht vorgestellt.
    Als sich die Lage in der Gasse etwas beruhigt hatte, trat nun ihr hübscher Auftraggeber an sie heran. Seine Worte konnten ihren Ärger über das ruppige Verhalten der Urbaner nicht besänftigen. Vielmehr tat das aber das zusätzliche Münzwerk, das sie geschickt in ihrer Robe verschwinden ließ. Ihre sauere Miene hellte sich etwas auf, als der Centurio - welch ansehnlicher Offizier er war! - seinen Namen preisgab. "Centurio Decimus," wiederholte die Lupa sinnlich, eine Hand auf seine Brust gelegt. Abrupt drehte sie sich dann weg und verabschiedete sich mit einem kessen Blick über die Schulter. "Vale Centurio." Die anderen ekelhaften Typen strafte sie mit einem bitterbösen Blick, als sie an ihnen vorbeistapfte.
    Ach herrje! Und da war auch schon der nächste Schock des Abends. In dem zweiten Festgenommenen erkannte Lysandra auch noch ihren liebsten Sermo! Welch Unglück! Wie war er denn nur in diese missliche Lage geraten? Im Vorübergehen weiteten sich jedoch nur ihre Augen vor Schreck, wobei sich weder ihr Schritt, noch ihre Haltung änderte. Sie wollte nicht, dass hier irgendjemand eine Verbindung zwischen einer Lupa und diesem aufstrebenden Jungkarrieristen erkannte und bog daher teilnahmslos am Ende der Gasse auf die Hauptstraße ab, wo sie sich schnell vom Trubel der Massenschlägerei entfernte und in den Schatten der Subura verschwand.

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    Bona dea, das war ja Lysandra, die da mit diesem Offizier sprach! Was hatte sie denn mit den Urbanern zu tun? Dass sie bei einem solchen Ereignis wie dem Rattenbeißen nicht dem Müßiggang fronte, sondern schaffen musste - das hatte Sermo sich ja schon gedacht. Aber dass sie nun für die Urbaner arbeitete? Oder war sie einfach zufällig mit dem Kerl hier gewesen, der soeben verhaftet worden war? Der Quintilius wusste es nicht, würde es aber früh genug erfahren. Bis dahin gab er den Unbedarften vor, selbst als die Lupa an ihm vorüberging und ihn erkannte. Gutes Mädchen, hatte sie sich doch nichts anmerken lassen. Wenigstens wusste Sermo nun schon einmal die Namen seiner Leibwächter, derer da waren Decimus und Furius. Centurio und offenbar schlichter Miles. So ließ er sich dann auch bereitwillig abführen, mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen.

  • Die Gassen wurden breiter, die Häuser niedriger, die Luft frischer, als wir das Elendsviertel endlich hinter uns ließen. Ich war stolz auf die gelungene Festnahme, und ich glaubte in dem Augenblick beinahe wieder daran, dass unsere Arbeit einen Sinn hatte.
    Zuerst ging es zur nächsten Wache, der am Argiletum, wo jetzt nach und nach auch die anderen Soldaten, die sich beim Rattenbeißen eingeschlichen hatten, eintrudelten. Mehrere von ihnen hatten kleine Blessuren davongetragen, zum Glück nichts ernstes dabei, aber die Prügelei, von der sie berichteten, musste wirklich höllisch gewesen sein! Das dämpfte meine Zuversicht gleich wieder. Dass es mitten in Rom solche rechtsfreien Gebiete gab – was warf das für ein Licht auf die Autoritäten? Auf die Wirksamkeit unserer Arbeit?
    Im Anschluß kehrten wir in die Castra zurück, um dort zumindest einen Verbrecher, möglicherweise auch zwei, hinter Schloss und Riegel zu bringen.

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Der andere Soldat und ich schnappten uns den Komplizen und folgten dann Serapio zur nächsten Wache. Ab und zu drehten wir uns um und beobachteten die Gegend. Wir wollten nicht von weiteren Komplizen des Gefangenen überrascht werden. In der Castra werden die beiden Männer einem Verhör unterzogen werden. Aber das war nicht unsere Sache. Dafür gab es geschulte Leute.

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