Atrium | MTD et Germanica Calvena et Iunia Serrana

  • Die Sklaven, die sich der Normalität halber im Atrium bei Besuch befanden und auf Anweisungen warteten, schienen die Szenerie etwas belustigend zu beobachten. Zufällig konnte Arvinia einen von ihnen schmunzeln sehen, als sie über Calvenas und Serranas Schulter hinwegsah.
    Sie zog ihre Hand aus Calvenas zurück und schaute den Sklaven zornig an, der noch nichtmal den Anstand besaß auf den Boden zu schauen.


    "Du! Geh, mach dich nützlich! Sie nach wo mein Cousin bleibt." sprach sie mit gefestigter Stimme. Arivnia war eine liebenswerte Person, die nicht so einen Trubel um Standesunterschiede machte, das beste Beispiel dafür war Crista, eine Sklavin, die heimlicherweise zu so etwas wie ihrer besten Freundin geworden war, auch wenn diese schon seit einiger Zeit fort war. Zu Sklaven war sie immer gütig, doch wenn sie unverschämt waren kannte Arvinia keine Verständnis. Sie schaute zu den anderen Sklaven, die bis eben noch hochschauen wollten, nun aber ihren Kopf ruckartig senkten.



    "Entschuldigt bitte, er wird sicher bald hier sein." entgegnete sie den beiden Mädchen. Um den kurzen Anfall an Patrizismus wegzudrängen fragte sie die beiden ein wenig aus.


    "Ja da hast du Recht Calvena. Für welche Gottheiten habt ihr euch entschieden?" viel Ahnung hatte sie nicht von den Regeln und Gesetzen im Cultus, aber durch Durus bekam sie genug mit, um zu wissen, dass jeder Priester und jede Priesterinn sich einer Gottheit besonders widmeten.

  • Es hatte einen guten Grund, warum der Pontifex sich verspätete: Wie üblich an Nachmittagen, hatte er sich auch an diesem Tag ein kleines Bad in der hauseigenen Therme gegönnt. Zwar wäre es kein Problem gewesen, dort einen männlichen Römer zu empfangen, doch es würde wohl die Pudicitia von zwei jungen Damen stören, von einem nackten Pontifex empfangen zu werden. So war er aus dem Wasser gestiegen und hatte sich abtrocknen lassen (wobei sein Haar noch immer etwas feucht blieb), ehe er seine weite Alltags-Tunica aus Leinenstoff übergeworfen hatte und sich auf den Weg ins Atrium machte. Wie üblich wurde er dabei von seinem Privatsekretär begleitet.


    Als er das Atrium betrat, kam ihm ein Sklave entgegen, der ihn offenbar gesucht hatte, denn als er ihn erblickte, sah er kurz zu der Gruppe zurück und verkrümelte sich dann rasch. Dafür trat der Tiberier heran und blickte sich um. Offenbar hatte Arvinia die Gäste bereits begrüßt!


    "Salvete! Wie ich sehe, hat euch Arvinia bereits die Zeit versüßt. Doch was kann ich für euch tun?"

  • Gerade als die drei jungen Frauen ihre Köpfe zusammen steckte um sich näher kennen zu lernen, tauchte der Pontifex auf. Mit leicht feuchtem Haar und freundlicher Miene, zumindest machte es den Eindruck. Anscheinend kam er direkt aus dem Bad.
    Leider kam Calvena nicht mehr dazu, Arvinia zu antworten, aber das würde sie noch nachholen. Sie erhob sich eilig.


    „Salve, Pontifex Tiberius Durus!“ grüßte sie höflich. Höflichkeit, Anstand und Respekt mussten sein. Zum Glück besann sie sich darauf, eben gerade war sie ja beinahe voll in ein Fettnäpfchen gestolpert. Aber Arvinia hatte es ihr ja nicht übel genommen, im Gegenteil, sie hatte sich über diese kleine Geste der Vertrautheit gefreut.


    „Mein Name ist Germanica Calvena und dies ist Iunia Serrana“, stellte sie sich nun vor. „Wir wollen dem Cultus Deorum beitreten!“ erklärte sie ihm. Ihre Nervosität hatte sie im laufe des Gespräches mit den beiden anderen jungen Frauen vergessen.

  • Auch Serrana stand sofort auf, als der Pontifex den Raum betrat und betrachtete ihn neugierig. Sie hatte sich einen gestrengen älteren Herrn vorgestellt und war jetzt angenehm überrascht, dass ein doch relativ junger Mann auf sie zu kam.


    Vorzustellen brauchte sie sich nicht mehr, da Calvena das für sie beide übernommen hatte, deshalb beschränkte sie sich auf einen ehrerbietenden Gruß.


    "Salve, Manius Tiberius Durus, vielen Dank, dass du uns in deinem Haus empfängst."

  • "So, ihr möchtet also Sacerdotes werden."


    stellte Durus fest und sah sich die beiden an. Germanica hinterließ natürlich einen bitteren Geschmack auf seiner Zunge, doch er würde schon noch herausfinden, ob sie direkt mit diesem Avarus verwandt waren.


    "Und welchen Göttern wolltet ihr euch besonders verschreiben?"


    fragte er dann und blickte von einer zur andern.

  • "Salve Manius." begrüßte sie liebevoll ihren Cousin.
    Genauso war er damals auch auf sie zugekommen, gerade aus dem Balneum kommend, seine Leinenstoff Alltagstunika tragend und mit feuchtem lockigen Haar.
    Anscheinend hatte seine Gestalt den beiden Mädchen etwas die Nervösität genommen, immerhin war Arvinias Cousin ein wichtiger Mann in der Stadt, Pontifex und Senator!


    Gespannt hörte die junge Frau zu und schaute noch interessierter, als Manius sie nach ihren Gottheiten fragte. Ob sie sich vielleicht der selben Gottheit verschreiben wollten?

  • Bestätigend nickte Calvena, Sacerdos war ihr erstes Ziel, vielleicht auch mehr, sollte es sich ergeben. Abgeneigt war sie jedenfalls nicht von dem Gedanken, mehr zu erreichen. Welche Gedanken Durus bezüglich ihrer verwandtschaftlichen Verhältnisse zu Avarus hegte, ahnte sie nicht, auch nicht, dass sich die beiden Männer gegenseitig das Leben nur so schwer wie möglich machen wollten.


    „Ich würde mich gern Iuno verschreiben!“ beantwortete sie und überließ es Serrana selbst zu antworten.


    Arvinia hatte ihren verwandten nur kurz gegrüßt und shcien neugierig zu sein, deswegen blieb sie im Raum und verfolgte das Gespräch. Calvena hatte nichts dagegen, vielelicht würden sie anschließend noch mal ein gespräch führen können.

  • Auch Serrana hatte bei dem Wort "sacerdotes" automatisch genickt. Als Manius sie dann bei seiner Frage nach der besonderen Gottheit ansah, lächelte sie, denn sie war sich ihrer Sache absolut sicher.


    "Für mich ist die große Göttin Minerva immer schon sehr wichtig gewesen, deshalb möchte ich gerne mein Leben in ihren Dienst stellen."

  • Er nickte knapp. Für diese Gottheiten konnte man stets mehr Sacerdotes gebrauchen!


    "Besitzt ihr denn genügend religiöse Erfahrung*, um das Amt eines Sacerdos ausüben zu können?"


    fragte Durus dann weiter. Für einen Mann aus adligem Hause hätte sich dies erübrigt, doch im Hauskult waren Frauen in der Regel außenvor und sahen höchstens zu. Als Sacerdos jedoch musste man Opfer selbst durchführen, sodass man dies vor Antritt des Dienstes schon einmal getan haben sollte.


    Sim-Off:

    * Probatio Rerum Sacrarum I

  • Mit der Frage erwischte Durus sie etwas auf dem falschen Fuß, groß Erfahrungen hatte sie noch nicht gemacht und nur selten bei einem Opfer zugesehen. Zuletzt bei der Einweihung des Merkurtempel. Jetzt wusste sie auch wieder warum ihr der Name so bekannt vorgekommen war. Der Pontifex hatte ja eine kurze Ansprache gehalten und dem Tempel zwei Bäume gestiftet.


    „Leider habe ich noch keine großen Erfahrungen sammeln können!“ antwortete sie und warf Serrana einen verstohlenen Blick zu, wie sah es denn bei ihr aus. Hatte sie schon Erfahrungen oder würden sie gemeinsam diese sammeln. Zumal Calvena ja ncoh nicht wirklcih lange in Rom war, sie war eigentlich ziemlich froh darüber, den CRV bestanden zu haben.





    Sim-Off:

    Kurs noch nicht gemacht, wollte eh erstmal als Schüler anfangen

  • Als Durus nach ihren religiösen Erfahrungen fragte, wurde sie zum ersten Mal an diesem Tag doch nervös. Schließlich war sie erst seit sehr kurzer Zeit in Rom und daheim in Nola hatte sie keine Gelegenheit gehabt, auf diesem Gebiet Erfahrungen zu sammeln. Wenn der Pontifex sie nun wieder wegschicken würde...Das durfte einfach nicht passieren....


    "Nein, Erfahrungen habe ich noch nicht." sagte sie dann ein wenig zittrig. "Aber ich weiß, dass es der Wille der Göttin ist, und ich bin bereit alles zu tun, um mich für ihren Dienst würdig zu erweisen."


    Sie sah Durus flehend an und wartete dann nervös auf seine Antwort.


    Sim-Off:

    dito

  • Arvinia lehte sich zurück, als sie die verspätete Antwort auf ihre Frage bekam.
    Iunia Serrana wollte also Minerva dienen und Calvena der höchsten Göttin Iuno. Irgendwie passte das zu den beiden.
    Als ihr Cousin die beiden Mädchen nach ihrer Erfahrung fragte schaute sie etwas irritiert, dass die beiden auf einmal nervöser wurden. Es war doch nicht schlimm noch keine große Erfahrung zu haben, dafür würden sie ja discipula werden! Oh vielleicht sogar bei Arvinias Cousin selbst! Das wäre ja wunderbar, dann würde sie die beiden bestimmt öfters sehen.


    Sie hatte einen Sklaven zu sich gewunken und ihn beauftraft ein paar frische Trauben zu holen und den beiden noch einmal verdünnten Wein nach zu schenken, ebenfalls wies sie ihn an, zwei weitere Becher, einen für sich und einen für Manius, zu holen und zu füllen.
    Wenige Momente später eilte er (vermutlich wegen dem noch schlechten Gewissen :D) zu der Sitzgruppe, stellte ein Tablett voller saftiger frischer Trauben auf den kleinen Tisch, stellte die beiden Becher ebenfalls ab und goss ein beziehungsweise noch einmal nach :).

  • Als der Tiberier feststellte, dass Arvinia sich noch etwas um das leibliche Wohl kümmerte, fiel ihm ein, dass er die Damen ja auch bitten konnte, sich zu setzen. So deutete er seinerseits auf die Sitzgruppe und meinte


    "Entschuldigt, ich habe ganz vergessen, euch einen Platz anzubieten. Bittesehr!"


    Er selbst nahm seinerseits auch Platz und lehnte sich zurück. Einen Moment schien er nachzudenken, dann meinte er


    "Ihr könntet zuerst eine Ausbildung erhalten. Als Discipulae. Ihr würdet einem erfahrenen Priester zugewiesen werden, der euch die wichtigsten Dinge über Religion vermittelt. Am Ende müsstet ihr eure Fähigkeit durch ein Opfer beweisen und könntet anschließend selbst als Sacerdos beginnen."

  • Nur zu gern folgte Calvena der Aufforderung und ließ sich wieder auf der Kline nieder wo sie schon zuvor gesessen hatte. Arvinia war indes fleißig gewesen oder vielmehr die Sklaven, welche sie angetrieben hatte. Die Becher waren wieder aufgefüllt und frische Trauben zierten den Tisch.


    „Vielen Dank“, lächelte sie. So war es doch gleich viel besser, wenn man sich unterhielt und auch viel gemütlicher und auch nicht ganz so steif. Der Pontifex war ihr sehr sympathisch. Zumindest auf dem ersten Eindruck hinweg.


    Als das Durus ihnen den Weg eines Schülers aufzeigte nickte sie, so in etwa hatte sie es sich vorgestellt, so würde sie nicht nur einen Eindruck der Opfer gewinnen, sondern wohl auch wesentlich mehr lernen, als wenn sie sich nur über Bücher hockte. Außerdem wollte sie immer nur einen Schritt nach dem Anderen machen, nur nichts überstürzen, dann machte man weniger Fehler.


    „Welchem Priester würden wir denn zugeordnet werden?“ fragte sich nach. Schließlich stand es für sie fest, dass sie diesen Weg gehen wollte. Nicht würde sie davon abbringen. "Und wie lang dauert die Ausbildung?"

  • Serrana war Durus' Aufforderung Platz zu nehmen ohne Nachzudenken gefolgt, aber sie war viel zu nervös, um auf die Erfrischungen zu achten . Als sie jetzt das Wort "Ausbildung" hörte, fiel ihr ein riesiger Stein vom Herzen und sie strahlte den Pontifex glücklich an. Sie hatte gewusst, dass es der richtige Weg war, warum hatte sie nur gezweifelt, dass sie die Göttin auch dorthin führen würde?


    Von den Vorbereitungen für das leibliche Wohl hatte sie vor lauter Aufregung kaum etwas mitbekommen, aber jetzt warf sie Arvinia einen dankbaren Blick zu und lächelte. Allerdings interessierten die Fragen, die Calvena gerade gestellt hatte, auch sie brennend, deshalb sah sie Durus gespannt an und wartete auf seine Antwort.

  • "Üblicherweise einer der Sacerdotes Publici. Möchtet ihr eure Ausbildung hier in Rom erhalten oder wärt ihr geneigt, auch einmal die Provinzen des Reiches kennen zu lernen?"


    fragte Durus und erklärte dabei zugleich. Natürlich konnten auch Pontifices diese Aufgabe übernehmen, doch für gewöhnlich gab Durus sich nicht mit derartig einfachen Aufgaben ab.

  • Fort aus Rom? Jetzt, wo sie es gerade erst geschafft hatte herzukommen und sich damit den ewigen Groll ihrer Großmutter zugezogen hatte? Gerade erst hatte sie sich ein wenig eingelebt und neue Freunde gefunden und schon sollte alles wieder vorbei sein? Oh nein...bitte nicht...


    "Ich....ich würde natürlich dem Willen der Götter folgen, und dorthin gehen wo man mich hinschickt, aber ich wäre wirklich sehr froh, wenn ich erstmal hier in Rom bleiben könnte...."] antwortete sie ein wenig stockend und hoffte, dass sie damit nicht direkt einen furchtbar undankbaren und schlechten Eindruck auf den Pontifex machte. Sie spürte, dass sie wieder einmal rot wurde, aber ihr war auch klar, wie wichtig diese Frage war, und deshalb sah sie Durus weiterhin an und schaute nicht, wie so oft verlegen zu Boden.

  • Als die Frage kam, ob sie ihre Ausbildung auch in den anderen Provinzen des Reiches würde machen wollen, mekrte sie sofort, wie sich alles in ihr gegen diese Idee sträubte. Sie sollte hier bleiben, hier in Rom, wo sie vertraute Gesichter um sich hatte. Außerdem, würde sie dann Valerian für eine lange Zeit nicht wiedersehen.


    "Ich würde auch meine Ausbildung viel eher in Rom machen wollen!" gab sie zu, sie war nicht ganz so verlegen wie Serrana, konnte sie aber auch verstehen. Es war eben eine ungewohnte Situation und wären sie alleine gewesen, wohl vollkommen eingeschüchtert.

  • Natürlich! Bloß nicht Weg aus Rom, Arvinias Herz stand einen Moment still, als ihr Cousin die anderen Provinzen für eine Ausbildung ansprach. Sie mochte die beiden Mädchen sehr, obwohl sie erst gerade mit einander bekannt gemacht wurden, doch sie hatte sich fest vorgenommen den Kontakt enger zu schließen!
    Als die beiden ihr dann wie aus der Seele sprachen, konnte sich die junge Tiberia wieder beruhigen, sie hätte sich auch nicht vorstellen können, das die beiden sich trennen würden. Sie schienen ein bisschen wie Schwestern zu sein, aber nur ein bisschen :).
    Arvinia nahm sich ein paar Trauben und genoss die frische, bald würde der Sommer zu Ende sein, was sie sehr schade fand, aber immerhin wäre dann dieser ekelhafter Gestank nicht mehr so stark auf Roms Straßen. Und sie könnte sich wieder in ihren warmen Winterpelz einmümmeln.

  • Die Verlegenheit, die beide ergriff, amüsierte Durus ein wenig. Sie waren wohl ein wenig von ihm eingeschüchtert.


    "Das ist natürlich auch kein Problem: Es gibt hier in Rom ebenfalls genügend Sacerdotes, die euch ausbilden können."


    erklärte er daher rasch und blickte sich um. Wo steckte nur sein Sekretär? Natürlich wusste er nicht auswendig, welche Sacerdotes für derartige Aufgaben zur Verfügung standen!

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