• "Ja, in der Tat, und uns Sterblichen bleibt nur, uns dem göttlichen Willen zu unterwerfen." beantwortete Laevina das doch recht professionelle Salbadern des Flavius mit dem gebührenden Maß an Schicksalsergebenheit und frommer Inbrunst in der Stimme. Sie vertrat eine ganz eigene Meinung zum Wert und Nutzen der Götter für die Allgemeinheit, hatte jedoch nicht die geringste Absicht, den ihr bislang noch wohlgesonnenen Staatsdiener zu verprellen, zumal dieser scheinbar gerade auf dem besten Wege war, ihr Alters-Geldsäckel ein wenig zu befüllen.


    "Meines Wissens nach ist aus der Linie meines Schwiegervaters mittlerweile niemand mehr am Leben, so traurig das auch klingen mag." bekräftigte sie die Vermutung des jungen Mannes und überschlug in Gedanken bereits, wieviel ein Armeeangehöriger wohl zu vererben hatte. Vermutlich nicht allzuviel, aber Kleinvieh machte bekanntlich auch Mist, und als alleinstehende alte Frau musste man schließlich sehen, wo man blieb!


    Sim-Off:

    Laevina wird simOn natürlich liebend gern jegliches Erbe an sich raffen, simOff müsste das dann jedoch an einen anderen gehen, da sie kein WiSim-Konto besitzt

  • "Es gibt da noch einen zweiten Germanicus...", fuhr der Flavier zögerlich fort, nachdem er eine in seinen Augen angemessene Pause nach den letzten Worten der alten Dame verstreichen hatte lassen. "Er starb ebenfalls bereits vor einiger Zeit, ein junger Mann ... schreckliche Sache. - Germanicus Umbricius, meinen Informationen nach ein Sohn von Germanicus Matrinius, deinem ... Neffen?", flüchtete sich der junge Flavius in eine ihm plausibel scheinende Vermutung, da ihm das tatsächliche Verwandtschaftsverhältnis just in diesem Momente entfallen war. "Jedenfalls bist du wohl auch die nächste lebende Verwandte dieses jungen Mannes, weshalb auch sein Erbe an dich fallen würde, so du gewillt bist es gemeinsam mit jenem von Germanicus Ocrea anzunehmen.*" In einer kleinen Pause versuchte er die Reaktion der Germanica zu erfassen, ehe er fortfuhr, "Es handelt sich dabei etwa um dreihundertundreißig Sesterzen und es würden keinerlei weitere Verpflichtungen anfallen."


    Sim-Off:

    * WiSim-technisch wird das Geld wohl an Germanicus Avarus als nächsten Verwandten gehen (sofern das dir und ihm recht ist), ich wollte aber Laevina SimOn nicht übergehen ;)

  • Germanicus Umbricius....Laevina war professionell genug, um ihren schicksalsergebenen Gesichtsausdruck beizubehalten, obwohl sie stark versucht war, mit den Augen zu rollen. Noch so ein antriebsloses Geschöpf, das sich eine zeitlang auf Kosten der Familie durchs Leben geschlunzt hatte wie schon so viele vor ihm. Wirklich erinnern konnte sie sich nicht mehr an diesen Verwandten, war das nicht der gewesen, der so eine offensichtliche Schwäche für ihre ewig betende Haselmaus von Enkelin gehabt hatte? Falls ja, dann war er immerhin so freundlich gewesen, sich nicht als einer ihrer, Laevinas, Enkel auszugeben, so wie dieser Schmarotzer vor einigen Jahren, dessen Namen sie so schnell wie möglich wieder vergessen hatte.


    "Nun, wenn es unser untadeliges Rechtssystem es so will, dann werde ich das Erbe dieses unglücklichen jungen Mannes natürlich ebenfalls annehmen, Flavius." nickte Laevina bedächtig und scheinbar nach einigem Zögern, während sie in Gedanken bereits Möglichkeiten für die nächste Einkaufstour durchging. Dreihundertunddreißig Sesterzen, das war schon erstaunlich viel für ein inaktives Faultier wie den verblichenen Umbricius und bot einige Alternativen.

  • Auch Tante Laevina sollte wissen dass Aculeo wieder im Lande war und genau aus diesem Grunde trat der Germanicer vor die Türe zum Cubiculum Tante Laevinas


    KLOPF KLOPF
    Geduldig harrte er nun aus um ein Wort des Eintritts zu vernehmen.

  • Besagte Tante Laevina, die sich unter normalen Umständen durchaus für einen ausgeglichenen und entspannten Menschen hielt, war dieser Tage ungemein schlecht gestimmt. Das kurze Hochgefühl, ausgelöst durch die allgemeine Aufregung rund um die Ermordung des Kaisers, war einem schwelenden Grollen auf alles und jeden und vor allem auf ihren Schwiegergroßneffen Valerian gewichen. Sie, eine ehrwürdige Matrone Roms, Mutter dreier Kinder, mehrfache Groß- und inzwischen sogar Urgroßmutter, mitten in der Öffentlichkeit festzusetzen und gegen ihren Willen nach Hause zu schleppen wie einen Sack Mehl, ja konnte es denn eine größere Kränkung und Beleidung geben? Natürlich nicht! Hinzu kam, dass das ignorante Pack in diesem Haus, das sich Familie nannte, bislang noch nicht das kleinste bisschen Verständnis für ihre Situation aufgebracht hatte, wie auch, hatten sich doch vermutlich alle unter ihren Betten versteckt, als zum ersten Mal das Wort "Ausnahmezustand" gefallen war. Ja, Laevina ahnte schon seit langem, dass sie das einzige lebende Mitglied ihrer Gens mit echten Eiern war, aber was nutzte ihr das? Nichts, natürlich. Ach, das Leben war so ungerecht....
    In diese und ähnlich positive Überlegungen war die alte Germanica vertieft, als es plötzlich an ihre Tür klopfte, etwas, was sich in den letzten Tagen kaum jemand getraut hatte.
    "WAS?" bölkte eine nicht allzu zarte und feminine Stimme, und lud den wagemutigen Besucher auf diese Weise zum Eintreten ein.

  • Es sollte wohl eine Warunung sein dass unfreundliche WAS welches aus dem Zimmer der alten Dame schallte aber Warungen waren da um ignoriert zu werden.Überhaupt dann wenn es ein so schöner Tag wie heute war.


    Aculeo trat, die Unschuld in Person, ins Cubiculum und meinte ohne jede Regung.


    Salvete Tante. Wie geht es dir denn? Hast du schon gehört dass die Ausgangssperre aufgehoben wurde? Man kann wieder ohne Angst auf den Markt flanieren und sich sonst das schöne Wetter geniessen.

  • "Ach du bist das." gab Laevina mit mäßiger Begeisterung in der Stimme zum Besten, als der junge Verwandte ihr Cubiculum betrat. "Dich hinein zu bitten hat wohl wenig Sinn, da du in deiner üblichen dummdreisten Art einfach durch die Tür gepoltert bist. Götter, wer hat diesem Knaben bloß Manieren beigebracht....." Laevina schüttelte ein Weilchen missbilligend den Kopf, dann machte sie eine unwirsche Handbewegung hin zu einem der Korbsessel im Raum.
    "Aber wo du schonmal einmal da bist, kannst du dich meinethalben auch setzen. Und was die Ausgangssperre betrifft: die war ohnehin eine Farce. Viel Tamtam und Waffengerassel und nichts dahinter, dazwischen hätte man in aller Ruhe picknicken können, aber scheinbar besteht diese Stadt nur noch aus Weicheiern und Duckmäusern, pah..."

  • Naja ich weiß nicht ob das wirklich möglich gewesen wäre. Denn schliesslich werden dich die Urbaner nicht ohne Grund nach Hause gebracht haben....ich möchte mich übrigens für meine etwas...unangebrachten Bemerkungen entschuldigen. antwortete Aculeo und setzte sich.


    Wen meinst du denn bitte mit Weichei und Dcukmäuser? Was stellst du dir denn vor was passieren sollte? Er war leicht amüsiert über die wahrscheinlich einfachen Lösungsvorschläge die nun von seiner Tante kommen würden.
    Vllt sollte man das Forum in Brand setzen oder gleich die halbe Stadt? Da wäre mal etwas los oder? Und es würde zeigen wer hier nun genug in der Hose hat und wer nicht. Ich sage dir Laevina....wenn nicht jeder in sein eigenes Säckchen arbeiten würde könnte es vllt besser sein. Gedanken über Gedanken...mehr waren diese Worte nicht.

  • "Die Urbaner? Pah...." Laevina schnaubte verächtlich. "Glaub mir, Aculeo, diese Uniformträger sind überall gleich, wurscht, ob es sich nun um Urbaner, Legionäre oder sonstwas handelt. Die laufen immer dem hinterher, der den dicksten Schwanz hat und am besten damit wedeln kann. Und Calvenas Mann, dieser tumbe Muskelhaufen, hielt es wohl für notwendig allen zu zeigen, dass er bei dieser Parade ganz vorn dabei ist. Dass ihm dabei zwei harmlose alte Frauen wie Quadrata und ich gerade gelegen kamen, muss ich dir wohl nicht erklären. Noch leichter kann man den dicken Maximus kaum rauslassen..."Ah, jetzt fing der Neffe wieder mit seinem ominösen Theorien an. Dass der aber auch immer mit seinen höchst seltsamen Mutmaßungen in ihre grandiosen Darlegungen reinquatschen musste!
    "Wen ich damit meine? Na, alle natürlich." unterbrach Laevina nun wiederum ihn. "Alle, die keine noch so fadenscheinige Begründung hinterfragen, und stattdessen blind losspringen oder stehenbleiben, je nachdem, ob nun hüh oder hott gerufen wird. Und falls du mir mit deinem Geschwafel von Feuersbrünsten Angst machen willst, dann bist du an der falschen Adresse, mein Junge. Ich hab nämlich schon einen solchen Brand erlebt, damals unter Nero, als diese Christianer die Stadt angezündet haben. Und was haben sie davon gehabt? Gar nichts. Rom steht immer noch und aus diesen Vögeln ist Löwenfutter geworden. Da braucht es schon ein bisschen mehr als ein paar Verrückte, um dieser Stadt den Krieg zu erlären, jawohl!"

  • Aculeo seufzte....Tante Laevina. Leider sind jene die den Mund aufbekommen und ihre Meinung sagen recht unerwünscht. Oder meinst du dass ein Senator der sich gegen die Meinung des Imperators und dessen Anhänger auspricht noch lange etwas zu sagen hat?
    Und Nero hatte sie nicht alle....jemand der seine Mutter umbringt und so Unsinn treibt darf sich nicht wundern wenn eine solche Meinung aufkommt

  • "Nun, ich würde sagen, das hängt ganz stark davon ab, wann und in Gegenwart welcher Person er das ausspricht." erklärte Laevina in ihrem üblichen Oberlehrmeistertonfall. "Sein Missfallen einfach in die Welt hinauszublöken wäre natürlich das dümmste, was dieser Senator machen könnte, nein, in so einer Situation heisst es, abwarten, den Ball flachhalten und auf den richtigen Moment und die richtigen Ansprechpartner warten. Alles andere wäre reiner Selbstmord. Was aber natürlich nicht heisst...." an dieser Stelle ging der Zeigefinger der alten Germanica mahnend in die Höhe "....dass man sich auch von irgendwelchen untergeordneten Lakaien immer und überall alles gefallen lassen sollte. Vorsicht ist eine Tugend, Duckmäusertum nicht." Aculeos Bemerkung über Nero ließen Laevina geringschätzig das Gesicht verziehen und zur Abwechslung nickte sie sogar einmal. "Da hast du ausnahmsweise mal recht, Nero war ein Schwachkopf, das lag am dünnen Blut, wenn du mich fragst. Naja, er hat gekriegt, was ihm zustand, und damit soll es gut sein, ich hoffe doch sehr, dass ich nicht noch einen Imperator erlebe, der sich künstlerischem Schaffen berufen fühlt. Seine Mutter, Agrippina, hingegen habe ich sehr geschätzt. Die hatte Biss, musst du wissen, und konnte ihre Pläne fast immer durchsetzen, aber dummerweise hat sich ihre eigene Brut schließlich gegen sie gewandt. Aber nunja, so ist das halt. Blutsverwandtschaft schützt nicht vor Undankbarkeit, das muss ich leider auch immer wieder feststellen."

  • Der Abend senkte sich über die Stadt. Die meisten Bürger waren zu Hause und auch im Anwesen der Gens Germanica roch es nach einem fetten Braten. Avarus hatte die Culina angewiesen heute für ein paar mehr Leute zu kochen und auch das übliche Essen durch etwas ausgefalleneres zu ersetzen. Terillus schickte er los das Haus einzusammeln und im großen Speisesaal zu versammeln.



    "Herrin, Germanicus Avarus läd euch zum Abendmahl. Es ist in einer Stunde angerichtet."


    ...und schon flitzte Terillus zur nächsten Tür...




    ___________________
    Terillus - Botendienst




    SKLAVE - GENS GERMANICA

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