[Ludi Romani] De gustibus non est disputandum

  • Hatte sie sich da auch nicht verhört? Clara war bereits Witwe? Natürlich kannte Serrana einige Witwen, aber die waren meist im Alter ihrer Großmutter, und Laevina war fast sechzig. Die junge Duccierin dagegen sah kaum älter aus als Serrana selbst...


    Auf eine derartige Eröffnung war sie nicht gefasst gewesen und so überlegte sie angestrengt und ziemlich betroffen, wie sie darauf antworten konnte ohne weder gleichgültig noch neugierig zu erscheinen. Hätte sie das doch nur vorher geahnt, dann hätte sie sich ihre Frage nach Claras Gens verkniffen.


    Dann sagte sie mitfühlend und so leise, dass es nur Clara hören konnte:
    "Es tut mir sehr leid, dass du deinen Ehemann verloren hast."

  • Als ich Serranas Reaktion auf meine Worte bemerkte, habe ich es bereut, auf ihre Frage, ohne viel zu überlegen, so
    eine Antwort zu geben. Sie war offensichtlich sehr betroffen und wirkte auf mich sogar etwas verstört. Normaleweise
    sprach ich nicht gerne darüber, aber die Iuinia war mir von Anfang an sehr sympathisch und schien aufrichtig zu sein.
    Ich berührte leicht ihre Hand und sagte auch leise, in einem beruhigenden Ton,


    "...Serrana, ich danke Dir für Dein Mitgefühl, es war ein tragischer Unfall und liegt schon Jahre zurück... Ja, ich habe
    meinen Damian verloren, aber mir blieben schöne Erinnerungen... , so Götter es wollten ..."


    Die Götter meinten es nicht immer gut mit mir, aber ich glaubte nicht richtig an sie, vielleicht eben deswegen bestrafen
    sie mich manchmal auch hart... . Ich seufzte leicht und lächelte dann Serrana aufmuntern an,


    "Aber wir werden heute nicht traurig sein, nicht wahr?" - dabei sah ich mich um, auf einmal bekam ich richtigen Durst,
    "Entschuldige bitte, Serrana, könnte ich ein paar Schluck Wasser bekommen?"

  • Dankbar ergriff sie den rettenden Strohhalm, den Clara ihr anbot und winkte sofort einen der Sklaven herbei, die mit verschiedenen Getränken die Runde unter den Gästen machten.


    "Selbstverständlich, bitte nimm dir, was immer du trinken möchtest. Vielleicht möchtest du ja lieber Rosen- oder Honigwasser probieren. Und Wein gibt es natürlich auch und verschiedene Säfte..." sagte sie eifrig und zeigte auf die einzelnen Getränke.


    Höchst erleichtert, dass Clara ihr das unbeabsichtliche Aufrühren alter Wunden offenbar nicht übel nahm, fügte sie dann lächelnd hinzu:


    "Nein, natürlich nicht, ich bin mir sicher, dass wir einen wundervollen Abend verbringen werden. Wir sollten feiern, dass die Götter heute eine schützende Hand über uns alle gehalten haben."

  • Duccia Clara hieß also die junge Frau, welche Prisca und Sermo begleitete. Auf den ersten Blick war sie ebenso sympathisch wie die anderen Anwesenden. Sermo grinste schief, als sie sich kurz über diesen sagenhaften Masseur ausließen, nur zu schade, dass er nun nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich war und sie sich wohl jemand anderes suchen musste. Aber sie konnte auch auf diesen Luxus verzichten. Aber in die Thermen würde sie bald wieder gehen, schließlich erfuhr man dort reichlich neues.
    „Ich kann den kretischen Stier nur weiter empfehlen!“ zwinkerte sie Prisca zu. Sie war ihr nicht Bös, dass sie einen Scherz auf ihre Kosten machen wollte. Für Streit war an diesem Abend einfach kein Platz. „Er arbeitet nicht mehr in den Thermen…? wie Schade… naja es gibt ja noch viele andere Masseure!“ kicherte sie. „Haben die Thermen nicht Neuzugänge bekommen? Sklaven aus Baie, von denen hat doch Celerina so geschwärmt!“ meinte sie.
    Schließlich nickte sie zustimmend, vermisste aber einen tapferen Mann ganz besonders. Es war wirklich Schade, dass sich Valerian ihnen nicht hatte anschließen können. Aber sie würde ihn schon bald wieder sehen.


    „Centho hat am Ende den tödlichen Treffer gelandet!“ erklärte sie der Aurelia. Sie wusste warum Prisca den Kampf nicht ganz mitbekommen hatte. Lagen sich doch Die Germanica und die Aurelia in den Armen und hatten geflennt. Aber das war ein Geheimnis, dass sie beide wohl für sich behalten würden. Kurz warf sie der Aurelia einen verschwörerischen Blick zu. „Wir sollten auf die Helden des Tages anstoßen!“ meinte sie in die Runde und ließ sich einen Becher verdünnten Wein reichen.


    Schließlich grinste sie Romana zu. „Wusste ich es doch!“ sie zwinkerte der Claudia zu. Schließlich konnte sie sich noch zu gut an ihre erste Begegnung erinnern und seit diesem Tage waren sie Freundinnen. „Ja, ich bin auch schon gespannt was noch so alles passieren wird!“ Romana wandte sich schließlich an ihren Onkel und Serrana gesellte sich in die illustre Gruppe der Damen und des einen Herrn und vertiefte sich in ein Gespräch mit Clara.

  • Zitat

    Original von Claudia Romana
    Eine denkwürdige Begegnung hingegen machte sie mit Septima. Zwar wurde sie nett begrüßt, aber die Tiberierin hatte alles andere im Sinn, als ihre Bekanntschaft zu machen. Als sie sich zu entschuldigen versuchte, machte die Claudierin ein etwas konfuses: „Äh, eh klar, sicher...“ Eloquenter ging es wohl kaum, dachte sie ein wenig zynisch zu sich selber. Die Tiberierin schob sich an ihr vorbei, und zwar direkt auf Macer zu, den sie gerade noch wegen seiner Toga komplimentiert hatte. Hmm, hatte er die an, um die Frauen anzuziehen?


    Obwohl sich Septima höflich von der Claudia verabschiedet hatte, da sie die Gastgeberinnen zunächst begrüßen wollte, schien die Antwort der Verschmähten nicht positiv zu sein. Doch da war es schon zu spät und Septima bereits auf dem Weg zu den Iunian. Anschließend gesellte sie sich für ein kurzes Gespräch zu Octavius Macer.


    Zitat

    Original von Faustus Octavius Macer
    Mein Vater wollte nie wirklich groß rauskommen, seine Ziele waren sehr bescheiden, entgegen seines Bruder, meines Onkels. Also um auf deine Frage zu kommen, er war Bauer. Wir hatten einen Bauernhof in der Nähe von Arretium. Sicherlich bin ich doch eher nach meinem Onkel gekommen, er ist ja Senator und ein sehr fleißiger Mann


    Während sie an ihrem Rosenwasser nippte, lauschte Septima Macers Antwort. Bauer? Zum Glück für sie beide, hatte Septima lediglich an ihrem Getränk genippt, so dass sie ihre Überraschung, über die Aussage von Macer gut in Zaum halten konnte. „So, Bauer war dein Vater also. Womit hat er sein Land bestellt?“ Vielleicht war noch etwas zu retten. Wenn er Trauben für einen guten Falener anbaute, so war dies ein, in ihren Augen, durchaus ehrenwerter Beruf.


    Zitat

    Original von Iullus Quintilius Sermo
    Als Romana dann den Octavier begrüßte, musterte auch Sermo den Duumvir, der ganz schick in Toga erschienen war und mit einer Patriziern anzubändeln schien. Der Unglückliche, das konnte doch nie gut gehen! Sermo nickte dem Mann freundlich zu und richtete ebenfalls kurz das Wort an ihn. "Octavius, grüß dich! Feiern wir den Sieg über die Bestie, hm?" Er hob seinen Pfirsichsaftbecher und prostete dem Octavier zu.


    Einer der Männer vom Forum, nickte Macer und ihr zu. Septima schaute den Duumvir fragend an. „Wollen wir rüber gehen?“ Dann hätte er die Gelegenheit, ihr besagten Mann vorzustellen, denn offensichtlich kannten sich die beiden und Septima hatte lediglich Kontakt zu den nah bei ihr stehenden Damen beim Wagenrennen gehabt. Doch noch während sie das sagte, wand sich besagter Mann an Claudia Romana und schien kurz darauf in ein angeregtes Gespräch mit ihr vertieft zu sein. Das gestaltete es Septima auch recht schwer, ihr verschobenes Gespräch von vorhin mit der Caudia fort zu setzten. 'Nun, der Abend ist noch lang und bestimmt wird sich noch eine Gelegenheit für ein ausführliches Gespräch ergeben.' dachte Septima bei sich und lächelte Macer an. „Nun, wie es scheint als kämen wir zu spät.“ bemerkte sie lachend um Octavius Macer die Möglichkeit zu geben, hier zu bleiben.


    „Sag Octavius Macer, weißt du um wen es sich bei diesem kretischen Stier genau handelt?“ Wenn es etwas mit den Thermen hier in Roma zu tun hatte, dann wußte bestimmt ein Mann eben so gut über diesen Stier Bescheid. Verbrachten die Männer doch viel ihrer Zeit beim politischen Gespräch in den angenehm warem Räumlichkeiten dieser Einrichtung. „Oder wollen wir uns lieber zu der Gruppe gesellen?“ Fast wäre es der jungen Tiberia lieber, wenn Macer nein sagen würde, aber es wäre auch unhöflicher. Septima würde ihm folgen, wo immer er nun hin gehen würde.

  • Septima schien nicht besonders von seinem Vater begeistert zu sein. Verständlich, auch aus Macers Sicht.
    Er war Weinbauer. Wie auch die Octavier hier in Rom und Ostia baute er ihn selber an und verkaufte ihn danach. Aus dieser Zeit hatte der Duumvir sicherlich auch seine Begabung für Weinproben.


    Nun wurde Macer von Sermo entdeckt und dieser prostete ihm etwas grinsend zu. Sein Spott sprühte förmlich aus ihm heraus.
    Ach lieber nicht, das ist Quintilius Sermo. Er ist beim Militär und versucht mich hier gerade etwas aufzuziehen!


    Der Stier? Ich habe noch nicht viel darüber gehört, ich glaube er ist einem Händler entschwunden...Wenn du nicht unbedingt möchtest, würde ich doch lieber mit dir hierbleiben. Es fiel ihm etwas schwer solche Worte zu einer Frau zu sagen, Komplimente waren nicht unbedingt seine Stärke.


    Ich denke, wir sollten dieses tolle Festmahl hier nutzen, Neues zu lernen und nicht Altes zu festigen! Also anstelle mit guten Bekannten zu plaudern, würde ich doch viel lieber über dich, mir noch etwas rätselhafte hübsche Dame, etwas herausfinden...Sag, Septima, wie kommt es denn, dass du dich überhaupt mit sojemanden wie mir abgibts?
    Diese Frage brannte Macer schon länger auf den Lippen, er war ja schließlich "nur" Plebejier.

  • Zitat

    Original von Iunia Serrana
    ......
    "Nein, natürlich nicht, ich bin mir sicher, dass wir einen wundervollen Abend verbringen werden. Wir sollten feiern, dass die
    Götter heute eine schützende Hand über uns alle gehalten haben."


    Zu meiner großen Freude lächelte Serrana wieder und der traurige Glanz in ihren Augen verschwand vollkommen..., und
    da kam schon ein Sklave mit dem Tablett, auf dem sich eine große Auswahl an Getränken war. Ich nahm mir einen Becher
    Granatapfelsaft und trank gleich einen großen Schluck, ... und dann noch einen.


    "Danke, Serrana, der Saft schmeckt sehr erfrischend... Ja, das wollen wir natürlich feiern, aber leider kam ich da zu spät
    und weiß immer noch nicht, was dort eigentlich passierte, warum ist der Bär plötzlich auf dem Forum aufgetaucht ?"


    Fragte ich neugierig und schaute mich auch gleichzeitig nach Prisca um, sie stand nicht weit von mir und folgte gespannt
    den Gesprächen der Anderen...


    "Prisca, hast Du schon den Granatapfelsaft probiert? Der Saft schmeckt herrlich und ist sehr gut für die Gesundheit..."

  • Erfreut hörte Septima, das Macers Vater tatsächlich Weinbauer war. „Das ist ein durchaus ehrenwerter Beruf, Octavius Macer.“ versuchte sie die etwas unangenehme Situation zu entschärfen. „Und dein Großvater war im Senat? Kannst du etwas über ihn berichten? Was hat er für Ämter bekleidet?“ Wenn Macer an einen eventuellen Erfolg seines Großvaters anschließen wollte, dann mußte auch er sich um den Cursus Honorum kümmern. „Wirst du für eines der Ämter des Cursus Honorum kandidieren?“ fragte sie deshalb sichtlich interessiert nach.


    Seine Aussage über den 'kretischen' Stier verwirrte Septima etwas. „Ähm... der Stier? Einem Händler entschwunden? Und dann in den Thermen aufgetaucht? Das klingt ein wenig merkwürdig.“ Mit einem kurzen Lachen versuchte die junge Tiberia ihre Unsicherheit zu überspielen. „Vielleicht lassen wir das Thema lieber. Und sicher, wenn du nicht zu den anderen Frauen magst, so können wir noch ein wenig hier bleiben.“ stimmte sie seiner Bitte zu und warf dabei einen kurzen Blick zu Claudia Romana, um fest zu stellen, ob diese noch immer in eine angeregte Unterhaltung mit Quintilius Sermo war, der, wie Septima jetzt von Octavius Macer wußte, beim Militär war. Komisch, der Mann sah so gar nicht nach Militär aus. Welchen Rang er wohl bekleidete? „Dieser Quintilius Sermo, der sich gerade mit Claudia Romana unterhält, welchen Rang hat er beim Militär inne?“ Die Quintilia waren ebenfalls pebleischer Herkunft, so das Septima sehr neugierig war auf die Antwort.


    Erneut trank sie einen Schluck vom Rosenwasser und konnte wieder gerade so das Getränk bei sich behalten und schluckte es nur vernehmlich runter, als Macer mit seiner Frage nach ihrem Interesse an Peblejer kam. Sein Taktgefühl ließ in dieser Hinsicht ein wenig zu wünschen übrig, oder aber er war einfach sehr offen zu ihr. Septima brauchte einen Moment, um auf diese Frage zu antworten. „Mache ich auf dich den Eindruck, als wäre es eine Qual für mich, mich mit dir zu unterhalten?“ stellte sie ihm geschickt eine Gegenfrage und schaute ihn lieblich an. Wenn Septima etwas in den letzten Wochen gelernt hatte, dann das sie mit ihrem Aussehen viel mehr erreichen konnte, als mit einem klugen Kopf.

  • Kurz war sie abgelenkt von ihrem Gespräch mit Sermo, als sie gelegentlich Leute ansprach, oder von ihnen angesprochen wurde. Zuerst einmal kam sie mit Senator Sedulus ins Gespräch. „Genau, Senator, das müssen wir noch. Nur weiß ich nicht mehr, wo wir stehen geblieben waren.“ Verschmitzt lächelte sie. „Redeten wir über den Senat? Ich glaube schon. Was ist dein momentaner Posten? Was das nicht Curator Operorum Publicorum? Was beinhaltet diese Arbeit?“, fragte sie neugierig nach. Denn selbst wenn sie keine Senatorin werden konnte, sie wollte mehr über Politik erfahren, um weniger unbedarft in diesen Dingen zu wirken.


    Sie lernte nun auch die Duccierin kennen. „Nein, ich kenne keinen kretischen Stier. Nur den aus der Legende.“, versetzte sie, mit der Schulter zuckend. „Ich habe keine Ahnung, wovon hier alle reden. Wird schon nicht so wichtig sein.“, hoffte sie. „Aber, du bist ja eine Duccia, oder? Ihr seid ja alle Germanen! Das ist ja faszinierend. Hast du auch einen germanischen Namen, und kannst deine Vorfahren auf die Barbar... ich meine natürlich, das Volk der Germanen zurückführen?“, fragte sie interessiert. Betroffen aber war sie, als sie hörte, Claras Mann sei gestorben. „Das tut mir sehr Leid. Mein Beileid.“, machte sie ehrlich betroffen.


    Calvena lächelte sie zu. „Steht mir nicht so schlecht, oder? Ich meine, man sagt mir immer nach, ich hätte von Mode keine Ahnung. Nur weil es mich nicht so glühend interessiert, heißt das nicht, ich wäre komplett unwissend in dieser Richtung. Nur gut, dass ich Sachen im meiner Größe gefunden habe, was ich sonst immer anfinde, schaut aus, als ob es aus der Zeit der punischen Kriege käme.“


    Septima unterhielt sich drüben immer noch mit Macer. Was sie mit dem wohl wollte? Bandelten die miteinander an? Oder wie? Heiraten würde sie ihn nicht können.

  • Zitat

    Original von Claudia Romana
    Kurz war sie abgelenkt von ihrem Gespräch mit Sermo, als sie gelegentlich Leute ansprach, oder von ihnen angesprochen wurde. Zuerst einmal kam sie mit Senator Sedulus ins Gespräch. „Genau, Senator, das müssen wir noch. Nur weiß ich nicht mehr, wo wir stehen geblieben waren.“ Verschmitzt lächelte sie. „Redeten wir über den Senat? Ich glaube schon. Was ist dein momentaner Posten? Was das nicht Curator Operorum Publicorum? Was beinhaltet diese Arbeit?“, fragte sie neugierig nach. Denn selbst wenn sie keine Senatorin werden konnte, sie wollte mehr über Politik erfahren, um weniger unbedarft in diesen Dingen zu wirken.


    So genau weiß ich das leider auch nicht mehr.


    Gestand er mit einem Lächeln.


    Allerdings dachte ich wir wären bei meiner Tochter stehen geblieben. Aber wir können auch gerne über den Senat sprechen wenn du möchtest.
    Ich muß sagen du bist sehr gut informiert Calaudia Romana.


    Gab Sedulus anerkennend zu.


    So ist es, ich bin derzeit Curator Operorum Publicorum. Mir und meinen Mitarbeitern unterstehen die öffentlichen Gebäude. Also deren Erhalt. Sobald eines baufällig wird oder Ausbesserungsarbeiten von Nöten sind, schaue ich mir das an oder schicke wen vorbei der es sich anschaut und je nach Einschätzung des Schadens werden dann die passenden Maßnahmen ergriffen. Also es eigentlich nichts aufregendes will ich sagen.

  • Zum Glück schwenkte Septima von seinem Vater ab und kam auf ihn und seinen Großvater zu sprechen. Nun mein Großvater hat es immerhin bis zum Aedil geschafft, doch dann überkam ihm eine Krankheit...Ich selber möchte aber in seine Fussstapfen treten und werde für das Vigintvirat kandidieren! Macer sprach sehr stolz darüber, immerhin hatte er sich das selber ohne große fremde Hilfe geschafft...


    Ich habe leider nicht viel Ahnung von den militärischen Besetzungen, doch eins weiß ich...die Quintilier schrecken sich vor nichts zurück, die haben wenig Herz. Er meinte das nicht böse, doch eine Gens, die fast nur im Militär tätig ist...


    Nein, entschuldige der Frage! Du kommst mir hier sehr sehr neugierig rüber, doch das ist schön, so können wir uns noch besser kennenlernen! Septima mochte wohl solch diskreten Fragen nicht und Macer merkte sich dies für die Zukunft.

  • Die Unterhaltung wurde für Septima immer interessanter. „Du kandidierst also auf ein Amt zum Einstieg in die Cursus Honorum? Das freut mich zu hören. Also hegst du ähnlich hohe Ambitionen wie dein Großvater.“ fasste Septima zusammen. „Wenn du gut vor dem Senat redest, dann werden sie dir kaum dieses Amt verwehren.“ Da war sich die junge Frau ganz sicher. Das was Macer an körperlichen Attributen fehlte, schien er in der Politik durch seine Worte und Taten wieder gut machen zu können. Das gefiel ihr.


    Dem militärischen schien Macer dagegen nicht besonders geneigt zu sein. „Oh.“ War Septimas erster Kommentar auf ihre Frage nach dem Quintilia. Sie hatte selbst auch keinerlei Ahnung vom Militär und somit ließ sie das Thema lieber. „Ich will nur hoffen, dass dein Freund nicht so hartherzig ist, wie du gerade seine Familie beschreibst.“ Septima sagte dies in leichtem Ton, denn sie glaubte nicht, dass der Octavia es böse gemeint hatte und bestimmt traf seine Aussage nicht auf jedes Familienmitglied der Quintilier zu. „Vielleicht magst du ihn mir später vorstellen?“ Sie fragte extra recht unverbindlich, denn Septima hatte den Eindruck, das Macer lieber etwas Zeit nur mit ihr verbringen wollte, oder war das Wunschdenken von ihr?


    „Ich…? Und neugierig…? Nein! Üüberhaupt nicht.“ erwiderte Septima mit einem glockenhellen Lachen. „Selbstverständlich bin ich neugierig, wenn ich mich mit einem bis vor kurzem noch wildfremden Mann unterhalte. Wie sonst sollte ich etwas über dich erfahren? Soll ich mich lieber an die anwesenden Damen wenden hinter vorgehaltener Hand tuscheln und immer mal wieder verstohlen zu dir schauen?“ Das war eine amüsante Vorstellung, die die junge Frau wieder lachen ließ. „Das wäre bestimmt die taktvollere Methode, aber leider auch langwieriger. Da bleibe ich doch lieber direkt und und frage selber nach.“ Wieder trank sie einen Schluck von ihrem Rosewasser und trat ein wenig unruhig von einem Fuß auf den anderen. Wann würden sie zu Tisch gebeten werden?

  • Dass ihn Septima zuversicht bezüglich der Wahl machte, war für Macer Balsam. Im Laufe der Zeit zweifelt man immer mehr an seinem Können und da helfen solche tollen Worte enorm. Vielen Dank, ich werde mein Bestes geben!


    Als sie jedoch dann auf seinen "Freund" Sermo zu sprechen kam, musste Macer etwas schmunseln. Tut mir Leid, wir müssen uns etwas missverstanden haben. Wir sind nicht wirklich Freunde und wir kennen uns auch erst seit den Ludi.


    Während Septima über ihre eigenen Vorstellungen machte, wurde Macer bewusst, wie sehr sie sich wirklich für ihn interessierte. Sie wollte in der Tat möglichst schnell von ihm alles wissen, doch was man daraus schließen könnte war in den Sternen geschrieben. Denn das was er sich eventuell wünschte war vermutlich in der Realität nicht der Fall.


    Nein ist schon recht, ich bin auch immer sehr direkt und neugierig. Was soll man sich lange verstohlen Anblicken oder sich vor den anderem im Verborgenen lassen? Macer liebte die direkte Art, er hatte es nie anders gelernt bekommen und könnte es sich anders auch nicht vorstellen.

  • „Du siehst wundervoll aus Romana und jeder der behauptet du hättest keinen Sinn für Mode, dem wird heute das Gegenteil bewiesen!“ versicherte sie ihrer Freundin. Sie folgte dem Blick der Vestalin und beobachtete ebenso wie sie Macer und Septima, welche sich sehr angeregt unterhielten. Ob da wohl etwas im Busch war. Warum nicht, sie gönnte es ihnen von Herzen, nur würden es die Beiden verdammt schwer haben. Sie bezweifelte das eine Tiberia einfach so einen Octavier haben durfte. Aber vielleicht irrte sie sich auch und die Beiden wurden gerade nur gute Freunde. Schließlich war sie ebenfalls mit Macer befreundet und mochte den jungen Politiker. Er war fast so etwas wie ein großer Bruder für sie.


    Sie ließ ihren Blick weiter durch die Anwesenden wandern und entdeckte Centho, völlig allein ohne seine Calliphana. Leicht runzelte sie die Stirn, wo war denn die Furia? Mit einem Lächeln ging sie zu dem Iulier herüber.
    „Salve, Centho!“ grüßte sie ihn. „Wo ist denn Calliphana? Sie war so schnell Weg bei den Ludi!“ Zu ihrem Bedauern konnte ja Valerian nicht dabei sein, er hatte immer noch Dienst. Sie vermisste ihn und hätte nur zu gern in seiner Begleitung den Abend verbracht. Dafür aber war ihr Onkel da. Dieser hatte sich wieder in ein gespräch mit Romana vertieft.

  • Centho der sich auf dem kleinem Fest noch nicht so richtig zurecht fand. Da er die meisten der anwesenden erst vor ein paar Stunden kennen gelernt hatte und das unter äußerst unglücklichen Umständen. Wurde auf ein mal von Calvena angesprochen der Retterin seines Marsupium.


    „Calliphana?.. Ja… ach ja sie wurde in die Casa Sergia zurück gerufen sie hatte wohl einen Dringenden Brief bekommen. Ich weis auch nicht so genau was auf einmal los war.“


    Sagte er schulter zuckend sie war auf einmal weg gewesen er hatte die Sachen nur am Rande mit bekommen. Und in der Casa Sergia hatte er sie nicht mehr gesehen. Er hatte sich nur schnell um gezogen und war dann hier her gekommen.


    „Du scheinst auch allein zu sein, ich weis nicht ich bin heute etwas Wortkarg. Ich kenne die anderen nur Flüchtig als du mich vorgestellt hast ging auch gleich der Tumult los. Ich glaube nicht daß ich denn meisten Gesichtern noch einen Namen zuordnen kann. Wenn du nicht grade wieder einem Räuber ein Bein stellen willst, nimm dich einem armen Wortkargen Aquarius an. Und führe ihn nochmal in die Mitte derer die sich schon kennen.“


    Sagte er jetzt fröhlich seine Laune besserte sich grade. Und so hielt er Calvena denn Arm hin und deute eine Art Verbeugung an.

  • „Hoffentlich kommt sie noch dazu, nicht das es etwas Ernstes ist!“ meinte sie und schenkte dem Iulier ein aufmunterndes Lächeln. Sie konnte ihn nur zu gut verstehen, allein auf so einem fest, zwischen fast völlig Fremden, fühlte man sich etwas unsicher. "Valerian hat ja leider noch Dienst!" meinte sie mit einem kleinen sehnsüchtigen Seufzer.


    Fast konnte einem Centho etwas Leid tun, er wirkte völlig verloren ohne seine bessere weibliche Hälfte, von daher ging sie nur zu gern auf sein Angebot ein und hackte sich einfach bei ihm unter.


    „Sag, wen kennst du noch nicht?“ fragte sie ihn und führte ihn mitten hinein in die illustre Damenrunde. Mittlerweile kannte sie so ziemlich jedes Gesicht auf dem kleinen Fest, selbst die noch etwas unbekannten Gesichter.

  • Centho zuckte erneut mit den schultern.


    „Ich hoffe auch, aber ich kann es dir wirklich nicht sagen. Sie sah sehr in Eile aus als sie ging und hat nichts weiter zu mir gesagt und als ich in die Casa Sergia kam um mich um zu ziehen habe ich sie auch nicht gesehen.“



    Dann gingen sie erst ein mal herum um sich einen Überblick zu verschaffen Cenhto sah sich um und versuchte alles wieder auf die Reihe zu bekommen.


    „Ja ich würde sagen alle außer die Männer die auch beteiligt waren. aber die Hab ich auch nur wehrend des Kampfes gesehen und das war sehr kurz. Ich kenne nur Macer und das ehr auch nur flüchtig und wir hatten keinen guten Start aber ich will nicht darauf rum hacken wir haben das letztens schon ausgeräumt. Deinen Onkel kenne ich von einer Baustelle an der er vorbei kam. Warte warte .. ich kann mich an die Frau erinnern die mit irgendwas denn Bären beworfen und abgelenkt hat. Und an Romana kann ich mich erinnern.“


    Sagte er lächelnd um zu überspielen das es ihm unangenehm war das er nicht mehr alle so im Kopf hatte wie sie ihm vorgestellt wurden.

  • Der arme Kerl, er schien seine Calliphana sehr zu vermissen. Aufmunternd tätschelte sie ihm den Arm. „Sie kommt sicher noch dazu!“ meinte sie recht zuversichtlich. „Dann bist du nicht ganz so allein unter uns gefährlichen Furien!“ sie kicherte über ihren Scherz, aber vermutlich fühlte sich Centho genau so. Völlig hilflos im angesichts so vieler hübscher Frauen.


    Sie griff sich noch einen Becher mit Saft und blieb dann erst mal stehen. Von ihrer Stelle aus hatten sie einen guten Überblick über den Raum und die Anwesenden.
    „Gut, dann zeige ich dir jedes Gesicht und jeden Namen dazu!“ sie zwinkerte ihm zu. „Merk sie dir, du wirst vermutlich ihnen öfter über den Weg laufen. Calliphana gehört mit hinein in diesen Freundeskreis!“ warnte sie ihn vor und deutete dann auf Serrana. „Das da ist Iuina Serrana, die im rosafarbenen Kleid, dahinten ist Iunia Narcissa! Die zweite Gastgeberin des Abends. Aurelia Prisca und Duccia Clara!“ nacheinander deutete sie auf die betreffenden Damen. „Bei ihnen steht Quintilius Sermon, das ist der Cousin von Valerian… du weißt, dieser schmucke Soldat, der es mir angetan hat!“ kicherte sie, ihre Wangen verfärbten sich leicht vor Verlegenheit. „Bei Macer steht Tiberia Septima, sie war es die mit dem süßen Honigkuchen geworfen hat. Sieht ganz so aus, als hätte Macer es ihr angetan!“ vertraute sie ihm an und behandelte ihn glatt, als würde er ebenso gern auf Klatsch und Tratsch stehen, wie die anwesenden Frauen. „Und das dahinten ist Caecilia Clara! Und auch Tiberia Arvinia ist da!“ sie winkte den beiden Frauen zu.


    „Hast du sonst noch Fragen?“ lächelte sie.

  • Serrana atmete innerlich auf, als Clara sich am Saft bediente und ihr dieser ganz offensichtlich auch noch gut zu schmecken schien. Wenn sie jetzt noch irgendwann etwas mehr Feingefuehl fuer die richtige Frage zur richtigen Zeit entwickeln wuerde, dann gab es vielleicht doch noch Hoffnung fuer sie als Gastgeberin...


    "Ganz genau kann ich dir leider auch nicht erzaehlen, wie die Geschichte mit dem Baeren eigentlich angefangen hat. Scheinbar hat er sich irgendwie losgerissen und hat sich ausgerechnet bei unserem Treffpunkt auf die Suche nach etwas Essbaren gemacht."


    Im Nachhinein und aus einiger Entfernung betrachtet hatte die Geschichte durchaus Unterhaltungswert, aber bei dem Gedanken an all das Blut auf dem Boden und die toedliche Gefahr, in der sie alle geschwebt hatten, schauderte Serrana immer noch automatisch.


    "Naja, und dann haben die Maenner in der Gruppe mit Hilfe einiger Sklaven gegen den Baeren gekaempft und ihn den Goettern sei Dank schliesslich getoetet." Bei den letzten Worten warf sie einen liebevollen Blick in Richtung des Ausgangs, wo sich ihre Leibsklavin Adula unaufaellig postiert hatte, um ihr bei Bedarf zu Hilfe zu eilen.


    "Vermutlich haben die Gladiatoren bei den Ludi heute auch keine bessere Show geboten." sagte sie dann und laechelte Clara an.


    "Darf ich dich fragen, ob du hier in Rom bei deiner Familie wohnst? Ich muss gestehen, dass ich mich nach wie vor nicht allzu gut mit all den Gentes hier auskenne und mich immer freue, wenn ich etwas dazulernen kann."

  • "Ich danke dir Senator," antwortete sie mit einem geschmeichelten Lächeln und nickte Romana zu, als diese heran trat.
    Sie lauschte Sedulus' Ausführungen gespannt "Dann bist du der Mann, dem wir es verdanken, dass unser schönes Rom nicht zerfällt." sie nippte an dem Saft und lächelte sanft. Etwas weiter unterhielten sich Septima und Macer, etwas näher Calvena und Centho.
    Sie blickte kurz umher, sie sah zwar noch, dass Serrana bei Clara und Prisca war, aber Narcissa konnte sie beispielsweise gerade nicht entdecken. Sie war wohl beschäftigt als Gastgeberin.
    So widmete sie sich wieder ohne Unterbrechung der Vestalin und dem Senator.

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