ZitatOriginal von Germanica Calvena
„Nun, im Grunde geht es wohl um eine alte Fehde zwischen meinen beiden Onkeln und Tiberius Durus. Jedenfalls sind zumindest die Männer nicht gut auf einander zu sprechen. Die Gründe kenne ich nicht, aber ich habe nicht vor mich da einzumischen oder jemanden zu verteidigen. Ich würde nur zwischen die Räder geraten, da Tiberius Durus Pontifex ist. Im Grunde Versuchen sich alle gegenseitig zu verunglimpfen“, berichtete sie ihm leise die Zusammenhänge. „Ich bin Schülerin im Cultus Deorum“, fügte sie dann noch erklärend hinzu, von daher Unterstand sie Tiberius Durus. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie, wenn sich Pech hatte, dieser ihr jede Menge Steine in den Weg legen würde.
Sermo nickte verstehend. Calvena drohte hier offenbar zwischen die Fronten zu geraten. Na, solange sie den Tiberius Durus nicht als persönlichen Lehrer hatte, wäre das zu Anfang wohl nicht so wichtig. Den Gedanken ließ Sermo jedoch schnell fahren. Was interessierte ihn den Werdegang dieser Frau? Auch wenn sie womöglich bald seine Schwägerin wäre...Valerian verdiente ausreichend, um den beiden ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Solange dieser Streit zwischen Germanicer und Tiberiern nicht zu einer Verunglimpfung dieser Calvena und gleichzeitiger Schädigung der Reputation seiner eigenen Gens führte, war ihm im Prinzip alles andere Egal. "Welcher Gottheit willst du einmal dienen, wenn ich fragen darf?" Themawechsel. Die Sorgen anderer Leute interessierten Sermo nicht.
ZitatOriginal von Iunia Serrana
Penelope und ihre Freier
Sodann wurden die Gespräche unterbrochen und die angekündigte Tanzaufführung begann. Sermo zog die Augenbrauen hoch, als er die schöne Frau erblickte, die die Penelope darstellte. Sein Blick blieb eine Weile an ihr hängen, auch während die Tänzer der Reihe nach hereinschwebten und ihre Künste darboten. Für sie hatte der Quintilier keinen Funken Interesse übrig, viel mehr wandte er sich - wie Calvena auch - an Iunia Serrana und sprach sein Lob aus. "Eine hervorragende Vorführung ist das. Hast du diese Männer eigenhändig ausgewählt?" Ein schelmisches Schmunzeln begleitete seine Worte. "Und die Penelope, die ist auch von besonderer Güte. Ein hübsches Ding, ja. Werden wir im Laufe des Abends noch weitere Wonnen für das Auge genießen dürfen?" Natürlich war ihm sehr wohl bewusst, dass der heutige Abend ursprünglich als reine Damenveranstaltung geplant gewesen war. Aber das hieß ja nicht, dass er nicht auch etwas zu gucken haben konnte. Und die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt.