Kalt... kalt... kalt... KALT! Romana verzog ihr Gesicht, als sie den linken Fuß in das Becken hineinsetzte. Gerade war sie aus der brühenden Hitze des Dampfbades gekommen, der vierten Stufe eines jeden Thermenbesuchs, und nun kam unweigerlich Stufe Nummero fünf... das kalte Becken. Es war riesig, wie jedes ordentliche Frigidarium zu sein hatte. Rundherum tollten irgendwelche Kinder, denen Romana gar keine Aufmerksamkeit schenkte. Sie war voll und ganz konzentriert, ins Becken zu steigen.
Noch ein Schritt vorwärts. Sie war glücklich darüber, ihren Ausgang für die Therme genutzt zu haben. Auch wenn es der erzkonservativen jungen Patrizierin zunächst immer ein wenig peinlich war, ihren nackten Körper vor den anderen Frauen in der Therme zu Schau zu stellen, die Scham wich immer schon nach wenigen Sekunden einen angenehmen Gefühl. Es war nicht so, dass sie sich ihres Körpers zu schämen brauchte, denn obwohl sie all ihre Freundinnen, welche sie kürzlich bei den Ludi getroffen hatte, für attraktiver als sie selber befand, war sie durchaus nicht hässlich, auch wenn ihr Bauch manchesmal, abhängig von der Schwere ihrer Mahlzeiten, durchaus wohlgenährt schien, was aber nicht dick war, sondern nur von gesunder Abwesenheit von Magersucht zeugte. Da hatten andere Frauen ganz andere Probleme.
Noch ein Schritt weiter. War das eiseskalt. Von den Umkleideräumen ins Trepidarium, von dort zum heißen Becken und dann zu den Dampfbädern war sie in Gemütsruhe gegangen. Sie konnte Hitze durchaus aushalten, aber mit Kälte war das schon eine andere Sache. Winzige Wellen platschten an ihren Beinen hoch, als eine wohlbeleibte Dame an ihr vorbeiplantschte. Unwillkürlich sog sie Luft ein und blickte der Frau nach. Welch unachtsames Walross, dachte sie sich selber missmutig.
Noch ein Schritt weiter. Und noch einer. Das kalte Wasser schwappte über ihre Knie hinweg, als sie hineinging... und weiter über ihre Oberschenkel... bis sie einen Punkt erreichte, kurz unter ihrem Intimbereich, wo sie sich nicht mehr weitertraute. Ihr schauderte beim Gedanken, noch weiter in dieser Kälte zu existieren. War sie so verweichlicht? Offensichtlich, denn sie hatte wirklich keine Lust, den Rest ihres Körpers dieser Kälte auszusetzen. Nein, das war es jetzt. Sie würde umkehren und diesem Bad den Rücken kehren. Diese Kälte war ja inakzeptabel!
Reserviert...