Übungsmarsch der Prima

  • Nachdem sie die Castra verlassen hatten wandte sich die Kolonne in Richtung Süden. Das Wetter war gut, keine Wolke zeigte sich am Himmel und die Sonne brannte herab. Wie gut, daß schon Spätsommer war, so hielt sich die Hitze in Grenzen. Den marschierenden Männern allerdings würde gewiß warm genug werden in ihren Rüstungen, mit ihrem Gepäck. Ursus war froh, daß er reiten konnte. Das war doch um einiges bequemer.


    Er ritt vor dem Haupttrupp, hinter der Vorhut und ließ sich hin und wieder Bericht erstatten von den Offizieren. Oder auch von den Spähern, die natürlich vorausgeschickt worden waren. Alles in allem schien sich aber abzuzeichnen, daß dieser Tag sich eher ereignislos dahinziehen würde.


    Daß ein zweiter Trupp sich eine Stunde nach ihnen auf den Weg machte und einen weiten Bogen um sie schlug, das sollte für die Männer unbemerkt bleiben. Jener zweite Trupp würde für die eine oder andere Überraschung sorgen, damit den Männern nicht zu langweilig wurde.

  • Langweilig! Einfach nur langweilg, entschied Licinus. Diese Gegendwar er schon wusste Pluto wie oft abmarschiert und es gab nichts neues für ihn zu entdecken.
    Und zu tun gab es auch nichts, nur gelegentlich musste er laut das Marschtempo ausrufen um einige zu bremsen und andere anzutreiben. Wenn er das mit seiner aufgeregtheit auf seinem ersten Marsch verglich, langweilig, wie gesagt.


    Licinus sah über die Männer hinweg, lang konnte es kaum noch dauern, bis jemand sang. Wenigstens etwas Abwechslung in dieser Eintönigkeit

  • Antoninus war trotz daß, er erst keine besondere Lust auf denn Marsch hatte jetzt doch guter Dinge. So schlimm war es ja nun doch nicht er hatte nach dem letzten Marsch einige Stellen besser ausgepolstert wie es der Centuiro gesagt hatte. Und so strich die Zeit mit jedem Schritt weiter und er hatte viel Gelegenheit nach zu denken. Es war ja auch stumpfes laufen was sollte man auch anderes machen. So Resümierte er über sein Leben nach. Er bereute nicht in die Legio gegangen zu sein aber vielleicht war es doch nicht so gut seine Verwandtschaftsverhältnisse nicht so gut zu kennen immer hin war der Centurio auch ein Iulia. Und er wusste nichts von ihm und umgekehrt. Vielleicht waren sie ja doch näher verwand als sie dachten. Aber im Moment war er noch sein Vorgesetzter und Antoninus hatte wenig Lust nach der eigentlichen Verwandtschaft zu fragen. Nicht das es so aus sah als wolle er sich so Vorteile verschaffen. Vielleicht wenn die Ausbildung zum Eques geschafft war und er versetzt worden war. Oder wenn der Centuiro selbst fragte. Mit diesen Gedanken marschierte er vor sich hin.


  • Neben einem schweigsamen und ihn sehr verachtenden Knecht war es für Cimon sehr unangenehm zu reisen. Doch wenigstens musste er nicht laufen. Er erinnerte sich an eine Strafe, wo Atonis ihn gefesselt hinter seinen Wagen herlaufen ließ ... keine schöne Erinnerung. Da war dies doch um einiges besser.
    Cimon konnte seinen Herren nicht sehen. Doch er ahnte wo dieser sein würde. Der Nubier überlegte was der Veteran ihm damals alles erzählt hatte und versuchte sich so ein Bild im Kopf zu machen, wie es weiter vorne aussehen mochte.


    Der Knecht lenkte den Wagen sicher und Cimon hörte das poltern der anderen. Das knarren von Holz und weiter vor ihnen die maschierenden Soldaten. Die Menschen, all die Köpfe zu einer Einheit verwachsen. Und sein Herr führte diese machtvolle Gestalt an. Cimon blieb äusserlich ruhig doch seine Augen leuchteten.


    Der Tag erschien recht angenehm und der Nubier nutzte die Zeit um irgendwann nach den tafeln zu angeln und zu prüfen. Dabei überlegte er wie der Wagen später abzuladen war. Vorallem aber versuchte der Sklave den Aufbau sowie das Einrichten des Zeltes im Kopf durchzugehen. Zumindest beim Aufbau, so hatte sein Herr ihm erzählt, würde er Hilfe haben. Der Rest lag dann sicher bei ihm. Cimon nahm sich vor es so perfekt wie nur möglich zu machen. Dabei half ihm die Zeit als er Atonis auf seinen Reisen begleitet hatte. Doch es musste alles viel besser werden. Sein Herr hatte etwas besonderes verdient. So hing der Nubier diesen Gedanken nach und konnte glücklicherweise den Knecht auf diese Art recht gut ignorieren.

  • In lockerem Marschtempo lief Priscus am Ende der Reihe, sah vorne den Tribunen reiten und achtete hinten auf die Tragtiere. Viel war nicht los, aber bei einem Übungsmarsch war das auch kaum zu erwarten. Selbst wenn die Reiterei oder eine andere Einheit mal wieder für einen kleinen Überfall herhalten musste, war das wohl kaum etwas überraschendes, zumindest für die alten Hasen. Bei einem der letzten Übungsmärsch waren sie jedenfalls Nachts in der Verschanzung angegriffen worden, wenn sich Priscus richtig erinnerte.


    Eben jene alten Hasen stimmten dann auch bald eines der Lieder der Legio I an, um die Legionsgeschichte hoch zu halten.


    "Wir lagen bei Eburum,
    und standen dem Laeca im Weg!
    Uns're Truppen zogen die Waffen,
    und brachten der Prima den Sieg!"

  • Frohen Mutes marschierte Mamercus durch das norditalische Land, das einst von Kelten besiedelt worden war, angeblich von jenen unter dem sagenhaften Brennus, der Rom bis auf das Kapitol erobert hatte. Voll Ingrimm achte Mamercus daran während er auf die vor ihnen schemenhaft zu erkennenden Ausläufer des Apennin blickte. Zügig marschierten sie dahin und Mamercus begann sich zu fragen, ob diese Aktion nur der Körperertüchtigung diente, oder ob neben der Gewöhnung der Männer daran nebeneinander im Feld zu stehen noch die eine oder andere kleine Überraschung auf sie wartete, wie es auf solchen Märschen öfters vorkam, wie ihm seine Stubenkameraden berichtet hatten. Allerdings kam er zum Schluss so oder so nichts tun zu können, als die Befehle, die ergingen zu befolgen, denn er war ja nur ein kleiner Probatus. Also bewahrte er sich seine gute Laune, auch wenn Quintus, der Stubenälteste, der neben ihm ging, erstaunlich nervös zu sein schien. Angeblich konnte er Ärger riechen, so sagten die Anderen, aber Mamercus ignorierte diese im Vorfeld vielfach ausgestreute Warnung. Er hatte außer den hier auf dem Marsch befindlichen keine andere Centurie oder gar die Reiterei sich vorbereiten sehen, was natürlich nichts heißen musste, denn er hatte ja keine Gelegenheit gehabt das Lager dahingehend zu beobachten, doch ihm war es Erklärung genug um sich vor der mürrischen Stimmung zu schützen, die Quintus gerade verbreitete.


    Als die langgedienten Soldaten eines der Lieder der ersten anstimmten fiel auch Mamercus mit seinem sonoren Bariton ein. Immerhin legte Quintus auf diesen Teil seiner Ausbildung großen Wert und Mamercus sang wenn schon nicht überragend, so doch recht gut, wenngleich er auch erst in der Legion dies häufiger betrieb. Zu seinem Vorteil litt seine Stimme kaum, auch nicht unter langem und lautem Singen, er war eben darin ganz der Sohn seines Vaters.


    "Dem Porcier ham wir's gegeben
    und das nach 'nem langen Marsch
    Unser Kommandeur, ja der hieß Marcer
    und der trat dem Verräter in den Arsch!"


    War zwar eine der deftigeren Strophen, doch das hielt kaum einen davon ab mitzusingen.

  • Als die Männer zu singen begannen, mußte Ursus unwillkürlich schmunzeln. Vor allem als die etwas derberen Strophen folgten, die er größtenteils nicht mal kannte. So marschierten sie Stunde um Stunde und brachten Meile für Meile hinter sich. Endlich erreichten sie die Stelle, an der das erste Nachtlager errichtet werden sollte. Ursus ließ anhalten und gab den Centurionen den Befehl, die Männer für die verschiedenen Dienste einzuteilen. Ein paar davon würden gewiß eingeteilt werden, sein Zelt aufzustellen, denn Cimon konnte das unmöglich allein bewältigen.


    Interessiert verfolgte er die Arbeitseinteilungen und beobachtete die Ausführung der verschiedenen Arbeiten. Zwar hatten sie damals bei den Limesarbeiten auch Lager errichtet, doch die waren kleiner gewesen und auch gleich für längere Aufenthalte eingerichtet worden. Es war für ihn also eine neue Erfahrung, die Errichtung eines Marschlagers dieser Größe für wirklich nur eine Nacht mitzuerleben.

  • Singend und munter vor sich her marschierend hatten sie ihren Lagerplatz erreicht. Singen war zwar nicht Antoninus Stärke wie ihm einige seiner Kameraden glaubhaft versicherten. Aber dabei verging die Zeit erheblich schneller. Nun hieß es wieder Gräben ausheben und schanz Pfähle einstecken und verschnüren. Antoninus wartete gespannt wo zu er heute ein geteilt wurde. Das letzte mal war hatte er sich ja mit den anderen Neuen mal alle Arbeiten angesehen damit sie das nächste mal wussten wie alle Arbeiten erledigt wurden. Aber erst mal sicher eine kurze Pause.






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  • Die Arbeiten am Marschlager gingen rasch wie immer von statten, so dass Licinus nur übrig blieb seine Zeltreihe und den Schanzabschnitt seiner centuria regalmäßig abzugehen. Dabei konnte er jedoch keine Unregelmäßigkeiten feststellen, was ihn sehr zufrieden stellte.
    Da er diese Nacht nicht Offizier der Wache war konnte er sich nach der Beendigung des Tagwerkes ruhig ins Bett legen und über die kommenden Tage und Übungseinheiten nachdenken bis er einschlief.


    Pünktlich zum nächsten Morgensignal erwachte er wieder und wusch sich kurz mit kaltem Wasser das Gesicht, bevor er vor sein Zelt trat und in das Lager hinein sah. Schon in wenigen Stunden würde ncihts mehr hiervon zu sehen sein und ein neuer Marschtag beginnen.

  • Die Lieder der Soldaten hatten Cimon zum Pfeifen gebracht, doch der Knecht zeigte rasch und mit Nachdruck das es ihm nicht gefiel. So blieb der Nubier lieber stumm für den Rest des Weges.
    Kaum waren sie angekommen, lenkte der Knecht den Wagen an den richtigen Platz. Cimon sprang ab und begann damit den Aufbau vorzubereiten. Dabei waren die Tafeln immer in seiner Nähe, um das eine oder andere zu prüfen. Der Knecht missachtete den Sklaven und kümmerte sich um die Tiere. Dabei schubste er einmal den Nubier fast um und knurrte etwas halblautes, was nicht sehr nett klang. Cimon blieb kurz verwirrt stehen. Dann aber entschloss er sich dazu, das es sicher besser ohne den Knecht ging. Er wusste nicht ob der Mann ihm Unrecht tat, ging aber nicht davon aus.


    Offensichtlich wurden auch Soldaten abberufen, um ihm zu helfen das Zelt aufzubauen. Er gab lieber keine Anweisungen, da die Männer offensichtlich weit über ihm standen und wesentlich heufiger Zelte aufbauten als er. So war es recht schnell aufgebaut und nun kam seine Arbeit, die er wiederum allein vollbringen musste.
    Cimon tat dies gerne ohne Hilfe. So musste er sich mit niemandem absprechen und konnte selbst entscheiden was wohin kam. Er bewegte sich sehr schnell und fing an das Zelt von hinten her einzurichten. Doch zuvor öffnete er ein paar Planen, um die Luft im Zelt zu verbessern. Dann holte er aus einem Tuch, das er vor der Abreise vorbereitet hatte einige Blüten. Diese drückte er ein wenig in einer kleinen Schale aus, etwas wasser darauf und in einer geschützeten Ecke mit einer Flamme darunter würde sich ein angenehmer nicht zu aufdringlicher Duft verbreiten.
    Hinter dem ZZelt machte er alles bereit um ein kleines Feuer zu entzünden und so das Wasser warm zu bekommen.
    Im hinteren Bereich richtete Cimon das Zelt als Schlaf- und Wohnbereich ein. Dabei sorgte er besonders für die Bequämlichkeit der Schlafstätte. Dann trennte er mit Planen einen Teil ab. Hier kamen Klapptisch und - Stuhl hin. Es würde der Arbeitsbereich werden. Noch eine Truhe daneben. Dann machte er sich das Vorzelt zurecht, das es nicht so ziehen würde bei Nacht. Eine Truhe mit den Schlafsachen für ihn stand im Arbeitsbereich und würde erst zur Nacht geöffnet werden. So hatte er es bai Atonis gelernt.
    Als alles schön hergerichtet war und auch die Schalen mit Obst gut verteilt waren, so dass sein Herr sich immer etwas nehmen konnte, schloß er die Planen, die zum Lüften geöffnet waren. Darauf achtend das der leichte Blütenduft nicht zu aufdringlich werden würde, räumte er schließlich diese Spuren weg und reinigte die Schale hinterm Zelt. Dabei setzte er Wasser auf und bereitete das Essen für den Abend vor. Dafür würde er dieses mit Gemüse, Trockenfleich und einigen Gewürzen aufwerten. Er war kein Meister im Kochen, aber er bemühte sich es seinem Herren so gut wie möglich zu machen. Das Essen stellte er beiseite, damit es nicht verkochte, schlug aber zum Warmhalten eine Decke darum. Das Warme wasser kam in eine Schüssel, die er im Zelt aufstellte, ein Tuch darüber legte, und immer wieder die Temperatur prüfte. Er würde es beständig warm halten, ebenso wie das Essen. Dafür blieb das Grubenfeuer noch immer brennen.
    Weiterhin legte er Steine in das Feuer.


    Als Cimon bemerkte das sein Herr bald kommen mochte, sorgte er für das warme Wasser, holte das Essen heran und löschte das Feuer mit den Resten des Wassers. Mit einer Decke, die eigendlich ausgemustert werden sollte, nahm er die erhitzten Steine aus dem Feuer und wärmte hiermit das Bett des Herren an.
    Denn auch wenn der Tag gutes Wetter gezeigt hatte, konnte man nie wissen, wie kalt es nachts werden konnte.


    Cimon stand unsicher neben der Schale und war bereit seinen Herren zu begrüßen, von der Rüstung zu befreien und die Füße mit dem Wasser aus einer zweiten Schale zu waschen, die er auf dem Boden bereitgestellt hatte. Er hoffte alles im Sinne seines Herren vorbereitet zu haben und sah sich immer wieder um, ob alles perfekt war.
    Das Essen stand im Vorzelt bereit, damit der Duft nicht die angenehme Blüte verdrängen würde.

  • Laufen, Laufen und Laufen. Das war ein Marsch. Während er immer wieder einen Fuß vor den anderen gesetzt hatte, hatte er in die Lieder der restlichen Soldaten mit eingestimmt. So ging es immer wieder weiter und auch der Folgetag würde wohl nicht viel anders aussehen. Sie waren in Norditalien und marschierten über die Wege. Es würde wohl nicht viel passieren, sodass sich Lupercus trotz des Marsches recht gut fühlte.
    Immer weiter würde es gehen.
    Nach unzähligen Meilen erreichten sie dann ihren ersten Nachtplatz, wo auch schnell wieder ein Feldlager erbaut wurde. Eine Sache, welche Lupercus doch recht erstaunlich fand. Überall, wo die Legio sich hinbewegte, entstanden Lager wie aus dem nichts. Auch Lupercus machte sich an die Arbeit, um letztenendes zu seinem Schlafplatz zu gehen und sich hinzulegen. Morgen werden sie wohl wieder viele Meile zu laufen haben!


    Am nächsten Morgen wurde sie wieder geweckt und sofort begang ein reges Treiben im Lager. Auch Lupercus erhob sich und rieb sich die Schulter, irgendetwas hatte wohl die Nacht darauf gedrückt. Er verzog kurz die Miene, streckte sich dann und erhob sich letztendlich. Dabei sagte er zu den anderen, welche mit ihm in einem Zelt untergebracht waren:"Also dann, es geht wieder los für heute."

  • Während das Lager errichtet wurde, hatte Ursus keine Zeit, sein eigenes Zelt aufzusuchen. Er ging zu jedem einzelnen Trupp, um zuzusehen und mit den Männern ein paar Worte zu wechseln. Es war unglaublich, wie das Lager in kürzester Zeit aus dem Boden wuchs. Eine kurze Besprechung mit den Centurionen folgte, dann endlich konnte er sich zurückziehen. Cimon erwartete ihn bereits und Ursus staunte nicht schlecht, wie gemütlich sein Zelt eingerichtet war. Gerne ließ er sich aus der Rüstung helfen und sich verwöhnen. "Cimon, Du hast Dich selbst übertroffen. Wenn Du jetzt noch sagst, daß Du ein gutes Essen vorbereitet hast, dann fange ich an zu glauben, daß Du ein guter Geist bist." Sogar die Füße wusch der Sklave ihm. Und es duftete angenehm im Zelt.

  • Diesmal was kam Antoninuis alles noch flüssiger und reibungsloser vor. Er hatte dies mal die Zelte mit ausgerichtet und aufgebaut. Er war ganz froh gewesen das er diesmal nicht hatte graben müssen. Als das Lager gestanden hatte ging es an die Abendverpflegung. Mit den anderen hatte er wieder vor dem Tabernaculum* gesessen und sie hatten ihr Getreide in der Mühle gemahlen. Und sich wie das üblich ihr Puls** zubereite. Antoninus er das Organisieren mittlerweile meisterlich beherrschte, konnte das eine oder andere da zu steuern. Aber dadurch das das er diesmal nicht so viel Glück mit der Wache hatte und ein der unbeliebten Mittelwache hatte. Hatte er sich gleich nach dem Essen hin gelegt um das maximale an Schlaf ab zu bekommen. Morgens fühlte er sich matt und erschlagen wie sollte er heute nur marschieren. Er verstand jetzt wieso diese Wachen so unbeliebt waren. Aber erstmal mußte das Lager abgebaut werden an marsch war ja noch nicht mal im Ansatz zu denken.


    Sim-Off:

    *Römisches Achtmannzelt **Getreidebrei/ Mehlbrei


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  • Mit gesenktem Blick aber angespannten Körper half Cimon seinem Herren aus der Rüstung. Diese legte er ordentlich beiseite. Vorsichtig hatte er die Schnürungen der Schuhe geöffnet und die Füße des Herren gewaschen. Etwas was er immer hasste, doch für Ursus, seinem Herren tat er es seltsamerweise gerne. Was dieser dann sagte ließ den Nubier überrascht aufschauen. Es schien ein Kompliment zu sein und er nickte ergeben.


    "J..ja Herr."


    Er trocknete die Füße seines Herren ab und wand sich dann um. Rasch war er im Vorzelt verschwunden und kam mit einer dampfenden Schale des Essens wieder. Er selbst hatte zuvor etwas gegessen gehabt, so konnte er sicher gehen, das es gut war und sein Herr nicht mit Magenbeschwerden daniederliegen würde.
    Mit einer ergebenen Geste reichte er diese seinem Herren. Sobald dieser es entgegennehem würde, fing Cimon an seinen Herren, mit geübt distanzierten Bewegungen auch den rest der durchgeschwitzten Kleidung zu entfernen. Cimon hatte extra für den Fall das der Marsch auf die Muskeln des Herren gehen mochte, gut duftende Öhle mitgenommen. Doch zuerst würde er seinen Herren mit der Seife und dem warmen Wasser aus der Schale waschen. Dafür nahm er ein rauheres Tuch zum einseifen und ein sanfteres um ihn abzutrocknen. Cimon würde es so weit machen, wie es sein Herr wünschen würde. Er kannte es und tat es im Gegensatz zu seinen Jahren bei Atonis nun sogar gerne. Dabei fühlte er die Verspannungen die er später mit einer festen Massage behandeln würde. Er war kein Meister, aber für das Feld reichte es hoffendlich.


    Die Rüstung würde warten müssen, bis sein Herr zufrieden war. Er würde sie sich zu seinem noch nicht aufgebauten Schlafplatz mitnehmen. Schließlich musste diese ordentlich sauber gemacht und gepflegt werden. Auch die Kleidung musste gereinigt und am Feuer getrocknet werden. Cimon ging dies alles bereits im Gedanken durch.


    Ein guter Geist? Cimon lächelte ein wenig verlegen und wusste nicht viel zu erwiedern. Doch sein Herr mochte diese Stille nicht, also suchte der Nubier nach Worten...


    "War der Marsch bis jetzt zu deiner Zufriedenheit, Dominus? Ich...ich habe noch nie so viele Soldaten gesehen. Es ist sehr...beeindruckend, Herr."

  • Ach, war das herrlich, so verwöhnt zu werden. Er hatte es schon gut, das mußte er zugeben. Die einfachen Soldaten mußten nun nach dem anstrengenden Marsch nicht nur selber kochen, sondern auch ihre Ausrüstung auf Vordermann bringen. Zu beneiden waren sie darum nicht. "Ja, es war bisher alles wunderbar. Morgen wird hoffentlich auch alles reibungslos ablaufen. Aber nächste Nacht und den Tag darauf haben wir ein paar Überraschungen für die Jungs." Ursus grinste breit, denn er freute sich schon darauf, den Männern etwas zu tun zu geben.


    Als Cimon dann auch noch etwas zu essen brachte, war Ursus' Glück perfekt. Gut, die Köchin in der Villa Aurelia in Rom kochte besser. Aber das hier war durchaus eßbar! Ursus lobte das Essen während er aß. Dann machte er sich auch schon für die Nacht fertig. Es würde morgen ein langer Tag werden. "Sag mal, wo ist denn eigentlich Deine Schlafstelle?" Ursus hatte sich auf sein Feldbett gesetzt und jetzt fiel ihm auf, daß Cimon sich keins aufgestellt hatte.

  • "Und, Quintus? Der Puls ist fertig?"
    "Aber sicher, Jungchen!"
    Mamercus hatte er erwischt. zum graben war er eingesetzt worden. Doch seine Laune war noch immer sehr gut. Das bisschen Arbeit hatte ihn nicht aus der Fassung gebracht. Es war zwar geradezu stumpfsinnig und weit mehr als nur ein 'Bisschen' gewesen doch das konnte ihn nicht bekümmern, da er wusste, das Quintus heute kochen würde. Der alte Haudegen mochte ja seine Launen haben, doch in der Zubereitung von Puls war er ein wahrer Meister. Immer wieder verstand eres den alltäglichen Brei durch die Zugabe von ein klein wenig Gewürz zu variieren. Ob Kümmel oder getrocknete Kräuter, Anis oder Fenchel; oft konnten sie an den feinen Nuancen kaum erschmecken was ihre Gaumen kitzelte und dieses Grübeln über die Sonderzutaten des Essens schienen selbiges noch schmackhafter zu machen.
    Erschöpft aber zufrieden setzte sich der junge Artorier und schaufelte zwei Schalen in sich hinein ehe er ermattet in den Schlaf fiel.


    Ausnahmsweise musste er des nächsten Morgen wach gerüttelt werden. Die zusätzliche Plackerei verlangte ihren Tribut und heute war es an ihm mürrisch und schweigsam zu sein, das schlechteste zu erwarten. Quintus hingegen blühte auf, er war gelöster Stimmung, denn er sagte mit Nachdruck, dass an diesem Tag etwas geschehen würde, 'er habe es in den Knochen'. Mamercus war es egal, solange er nicht wieder des abens würde schaufeln müssen!

  • Das Lob seines Herren über das Essen tat ihm ebenso gut, wie die Reaktionen auf Cimons Bemühungen den Herren zu verwöhnen. Er hatte es also richtig gemacht. Zufrieden lächelte er in sich hinein, vergaß aber nicht immer wieder seinen Blick zu senken und dennoch seinen Körper aufrecht zu halten. Eben so wie es sein Herr wünschte.
    Es würde also Überraschungen geben. Der Nubier nickte nur während er nachdem sein Herr sich auf das Feldbett gesetzt hatte, aufzuräumen begann. Dabei entferne er auch die Steine, die noch immer warm waren, doch sicher den Herren beim Schlafen stören würden.
    So konnte er diese für seine Felle nutzen. Wie gut das die Wärme so lange gehalten hatte.


    "Überraschungen, Herr? Muss ich auf etwas achten oder wünscht du in der nächsten Nacht dann etwas besonderes, Dominus?"


    Die Frage nach Cimons Schlafstätte ließ den Nubier innehalten. War es falsch, was er entschieden hatte? Er hatte die Freiheit gehabt, außer den Pflichtsachen, die Xenon ihm erklärt hatte, die Sachen frei auszuwählen... Durfte er keine Felle? Oder sollte er.... Da es eh zu spät war, etwas zu ändern entschied der Sklave sich erneut für die Wahrheit.


    "Wenn du mir erlaubst zu schlafen, Herr, werde ich meine Felle und Decken im Vorzelt errichten. Es war immer so, Dominus. Ist es ein Fehler, Herr? Ich möchte dir nicht im Weg sein."


    Cimon neigte den Kopf und sah seinen Herren von unten her an. Trotz seiner Größe konnte er dies recht gut. Dabei machte er sich weiter daran aufzuräumen. Schließlich musste auch die Ausrüstung seines Herren gereinigt und gepflegt werden. Solange Ursus nicht schlafen wollte, so würde er dies in seiner Nähe machen, um eventuelle Wünsche zu erfüllen, oder einfach zum Reden da zu sein.

  • "Nein, nein, die nächtlichen Überraschungen sollen die Wachen beschäftigen. Kann allerdings sein, daß jemand herkommt, um Bericht zu erstatten. Richte Dich also morgen auf eine unruhige Nacht ein." Er war selbst gespannt, wie es morgen ablaufen wurde, immerhin hatte er so etwas auch noch nicht mitgemacht.


    "Im Vorzelt? Nein, Cimon, ich wünsche, daß Du hier im Zelt schläfst. Teil Dir einen Teil des Zeltes mit Tüchern ab und richte Dir dort Deinen Schlafplatz. Die Nächte werden hier empfindlich kalt und Du nützt mir nichts, wenn Du krank wirst. Das Zelt ist wahrhaftig groß genug." Nachdem Cimon die heißen Steine entfernt hatte, schlüpfte er unter die herrlich warmen Decken.

  • "Ja, Herr."


    Rasch nickte Cimon und machte sich daran sich einen kleinen Teil im Zelt mit Stoffen abzuteilen. Er brauchte nicht viel. Dahinter bereitete er sich mit den Fellen und Decken ein Schlaflager. Noch ging es mit den Steinen und er legte sie unter seine Decken. So würde es gehen. Dann setzte er sich auf den Boden vor dem abgeteilten Bereich und nahm sich der Ausrüstung seines Herren an.


    Solange dieser nicht schlief würde er ihm zur Verfügung stehen. Er würde also mit einer verkürzten Nacht rechnen müssen. Sicher würde er sich im Zelt beschäftigen können, bis Meldungen eintreffen würden. Cimon war schon sehr gespannt auf den folgenden Tag.


    "Ich danke dir Dominus, für deine Großzügigkeit.
    Ja, Herr. Ich werde morgen darauf achten dir ein guter Servus zu sein."


    Es war wichtig dem Herren so zu dienen, das jeder sah, wie gut der Dominus war. Und Ursus verdiente es in Cimons augen als bester Herr des Reiches zu gelten. Der Nubier strahlte den Herren offen an, während er sich um die Rüstung und die Klinge des Dominus kümmerte.
    Erst wenn der Herr schlafen wollen würde, hätte Cimon einen Grund sich auf sein Lager zurückzuziehen und sich dort weiter um die Ausrüstung zu kümmern, bis er schlafen konnte. Doch er musste darauf achten nicht zu lange zu schlafen, um sich am folgenden Tag um ein Grubenfeuer, das Essen und warmes Wasser zu kümmern. Sein Herr sollte recht zufrieden mit ihm sein und ebenso verwöhnt zu werden wie am Vorabend.
    Dabei achtete Cimon auf das Wohl seines Dominus und sorgte für einen besonders perfekten Sitz der Rüstung. Der Nubier sah seinen Herren voller Stolz an und war froh noch einige Zeit mit der Ausrüstung des Herren verbracht zu haben.

  • Ursus beobachtete noch, wie Cimon sich seinen Schlafbereich herrichtete und sich dann an die Pflege der Rüstung machte. Dann ließ er sich seufzend zurückfallen und zog die Decke bis an das Kinn hoch. Es dauerte nicht lange, bis er eingeschlafen war. Kein Wunder, so entspannt und warm, wie er war. Daß es ihm so gut gehen würde auf dem Marsch, hätte er niemals gedacht. Und ihm war schon klar, daß er dies Cimon zu verdanken hatte.


    Diese Nacht verlief ereignislos. Zum Glück, denn Zwischenfälle geplant hatten sie nicht. Etwaige Vorfälle wären also echt gewesen. Doch er konnte ungestört durchschlafen. Am Morgen fand er Cimon bereits wieder bei der Arbeit vor. Wieder wurde er verwöhnt, so gut es in der kurzen Zeit, die ihnen morgens zur Verfügung stand, möglich war. Dann ließ Ursus sich die Rüstung anlegen. "Cimon, pack Du nur das Wichtige zusammen und überlaß den Rest den Soldaten. Bereite Du dann bitte Arbo vor." Er nickte dem Sklaven noch dankbar zu und verließ anschließend das Zelt, das kurz darauf abgebaut werden würde.


    Neugierig gesellte sich Ursus zu den Offizieren. "Salvete", grüßte er und beobachtete dann interessiert, wie das Lager in unglaublicher Geschwindigkeit abgebaut und Marschbereitschaft hergestellt wurde.

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