[Officium] Maiordomus

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    Der Grieche nickte unterbewusst leicht mit dem Kopf. "Ich werde sehen, was ich für dich tun kann.", erklärte er dann, bevor ihm nicht mehr viel einfiel, das er der Germanin noch hätte sagen können. So stellte sich ein Augenblick unangenehmer Stille ein, bevor der Maiordomus neuerlich das Wort ergriff:


    "Vielleicht hilft es auch, den Göttern ein Opfer zu bringen. Ich habe kurz vor unserem Gespräch auch erst für eine gute Zukunft und für Trost und Kraft in dieser schweren Zeit gebetet.", gab Phocylides noch einen kleinen Rat. Dass er selbst die Götter dabei mit ihren griechischen Namen angesprochen hatte, ließ er dabei natürlich unerwähnt. Denn solche Details waren schließlich ganz und gar unwichtig. Ob man einen Gott nun bei seinem griechischen, römischen oder hier womöglich germanischen Namen ansprach, ergab für die Götter bekanntlich ohnehin keinerlei Unterschied.


    So wartete der Maiordomus schlussendlich, ob Iduna noch mehr auf dem Herzen hatte oder sie für den Augenblick erst einmal zufrieden war.




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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  • Mit großen Augen blickte die Rothaarige zu dem iulischen Maiordomus empor und lauschte seinen Worten.
    “Ich danke dir Maiordomus.“
    Vor Erleichterung hätte Iduna beinahe nach der Hand des Griechen gegriffen, um dadurch ihre Dankbarkeit auszudrücken. Diese Regung versagte sie sich jedoch im letzten Moment und presste stattdessen ihre Finger in ihrem Schoß fest gegeneinander. Dann schwieg auch die Germanin und wusste instinktiv das sie das Officium des Maiordomus alsbald verlassen würde.


    “Ich bete jeden Tag zu meiner Göttin. Aber diesmal werde ich ihr ein Trankopfer darbringen und meine Gebete verstärken.“
    Vielleicht hatte ihre Göttin tatsächlich ein einsehen und lenkte Idunas Schritte in die richtige Richtung. Bei diesen Gedanken spürte die Cheruskerin wie ihr Herz hastiger in ihrer Brust pochte und sie sich unbewusst ihre Lippen befeuchtete. Ein deutliches Zeichen ihrer inneren Nervösität.


    Dann schließlich erhob sich die kleine Germanin. Bedankte sich noch eimmal bei Phocylides und verließ dessen Officium. Hin gen der Sklavenunterkünfte.

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    Der Maiordomus war froh, dass er offenbar ein wenig helfen konnte. So verabschiedete er die Germanin mit einem freundlichen Lächeln aus seinem bescheidenen Officium, bevor er noch kurz seinen Stuhl zurück auf die der Tür abgewandte Seite des kleinen Schreibtischs räumte. Danach verließ auch er den Raum, um sich im Anschluss daran für den heutigen Abend in sein kleines Cubiculum zurückzuziehen.




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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  • Langsam setzte Iduna ihre Schritte voran. Während ihr Blick aus dem Augenwinkel dann doch immer wieder in Richtung des unbekannten Römers wanderte. Zumindest ihr war dieser Römer unbekannt. Aber Iduna war auch noch nicht so lange Sklavin in der Domus Iulia.
    So führte die Rothaarige den jungen Mann durch die wie leergefegten Flure der Domus und ertappte sich innerlich die Domus Iulia mit einem Geisterhaus zu vergleichen. Denn noch immer waren die Stimmen der Bediensteten und Sklaven gedämpft und die Schritte gar lautlos. Auch Iduna schien regelrecht über den Boden zu schweben.


    Bis sie den jungen Römer in den Bereich der Domus Iulia geführt hatte, in dem sich das Officium des Maiordomus befand.
    “Wir erreichen gleich das Officium des iulischen Maiordomus Dominus. Phocylides wird dir deine Fragen beantworten können.“
    Dann schwieg Iduna auch schon und hielt ihren Blick artig gesenkt. Während ihre Hand auf die Türe des Officium des Maiordomus wies.


    Jetzt lag es an ihm. Das anklopfen würde Iduna nicht übernehmen. Oder würde er es von ihr verlangen? Abwartend blieb die rothaarige Cheruskerin einfach an Ort und Stelle stehen.

  • Wo auch immer diese junge Sklavin herkam, sie wusste sich zu benehmen. Kein Wort zu viel, aber auch keines zu wenig, oder vielleicht doch, denn es war eine Stille zu spüren, die nicht der Geschäftigkeit entsprach die hier früher herrschte. Etwas stimmte nicht, und einem Fremden sollte diese Stille vielleicht nicht einfach so präsentiert werden, aber dann, Labeo war kein Fremder. Also war es in Ordnung.


    Jetzt standen sie an der Tür und Labeo klopfte an, selbstverständlich. „Danke, Iduna - richtig? - das wäre erst einmal alles.

  • Mit sicheren Schritten hatte Iduna den Iulier auf direktem Weg zum Officium Phocylides geführt. Ganz so wie es Wonga von ihr gefordert hatte. Und während sie ihren Blick vor Neugierde dann doch in Richtung des Fremden gleiten ließ, fragte sie sich was ihm wohl in diesem Augenblick durch den Kopf geisterte. Natürlich stand es ihr als Sklavin nicht zu diesbezüglich Fragen zu stellen. Und so schwieg Iduna, bis sie vor Phocylides Officium ankamen. Dann erst wurde Iduna bewusst das sich der iulische Gast noch nicht erfrischen konnte. Aber diese Anweisung würde wohl dann über Phocylides Lippen dringen. So verschränkte die zierliche Rothaarige ihre Finger miteinander und senkte artig ihr Köpfchen.
    “Kann ich Dominus noch etwas gutes tun?“
    Wisperte Iduna mit leisem Stimmlein. Und rührte sich noch immer nicht von der Stelle.
    “Mein Name ist Iduna. Dominus haben sich meinen Namen gemerkt.“
    Freute sich die iulische Sklavin. Was man auch an ihrer hellen Stimmfarbe erkennen konnte. Dann jedoch verstummte Iduna auch schon und verharrte abwartend.

  • Nur ein paar Momente nach dem er an der Tür von Phocylides dem Majordomus geklopft hatte, öffnete Labeo dieselbe und während er in das officium hineintrat, drehte er sich noch einmal zu Iduna um, die ihn irgendwie neugierig anzuschauen schien - ob sie wohl den Moment der Verwunderung ob der nordischen Haartracht bemerkt hatte?


    Ja, Iduna, es gibt doch noch etwas, schon in der Pforte bat ich um einen Becher gut verdünnten Weines., er versuchte nur ein wenig Tadel in die Stimme zu legen. Bei Zivilisten, wirkte freundliche Kritik häufig besser als kasernenton, und selbst Sklaven können ja mal etwas überhören...


    Doch dann trat er ein und grüßte den Majordomus: „Salve. Ich bin Gnaeus Iulius Labeo, ich habe mein Kommen vor ein paar Tagen durch einen Brief angekündigt. Ich hoffe er ist angekommen.

  • Die Stimme des Maioromus, die den Römer zum eintreten aufgefordert hatte, hatte Iduna zwar nicht vernommen. Aber der Mann war ein Iulier und somit durfte er sich frei in der Domus Iulia bewegen. Ob er mit ihrem verstorbenen Dominus verwandt war? Neugierig ließ Iduma ihren Blick dann erneut in seine Richtung gleiten und bemerkte dabei seine nordische Haartracht. Hm. Merkwürdig. Diese Frisuren trugen in ihrem Stamm die Krieger. Wie konnte sich diese nordische Frisur mit seinem römischen Erbe vereinbaren? Offenbar wirkte Idunas Blick zu neugierig, denn die Stimme des Iulius drang an ihr Gehör und erinnerte sie zugleich an ihren Stand. Den Stand einer Unfreien.
    “Bitte entschuldige Dominus. Da war ich wohl unaufmerksam.“
    Entschuldigte sich die Rothaarige. Verneigte sich leicht und entfernte sich rückwärts gehend aus seiner Nähe. Bereit seiner Anweisung sogleich Folge zu leisten.


    Als Iduna mit dem Tablett, auf dem eine Weinkaraffe und ein Kelch standen, zurück kehrte wartete Dominus Iulius Labeo nicht mehr vor der Türe des Maiordomus. Offensichtlich hatte Phocylides doch rascher Zeit gefunden. Und so verharrte Iduna für einige Herzschläge vor der geschlossenen Türe. Dann jedoch fasste sich die Germanin ein Herz, balancierte das Tablett vorsichtig und öffnete mit ihrer freien Hand die Türe des Officiums.
    “Hier ist deine Erfrischung Dominus Iulius Labeo.“
    Kündigte sich die Rothaarige an und hielt dem Römer das Tablett entgegen. Dabei hielt Iduna ihren Blick gesenkt.

  • Kurz nachdem Labeo eingetretene war und der Majordomus ihm einen Stuhl angeboten hatte, betrat die junge Sklavin das officium und brachte Labeo seine ersehnten Becher, es war mehr ein schlicht-prunkvoller Kelch denn ein Becher, mit dem erfrischenden Nass, welches selbst in diesem stark verdünnten Zustand mehr Geschmack hatte als die kläglichen Versuch britannischen Weines.


    Doch bevor Labeo sich des Weingeschmackes bewusst wurde, beendete er erst den Satz, den er in der Unterhaltung mit dem Majordomus just in dem Moment begonnen hatte als Iduna den Raum betrat:


    “Ja. So werde ich ein wenig zwischen Ostia und Rom pendeln. Also es wäre gut, wenn ein cubiculum hier in der Domus bereitet wäre. Nach so langer Zeit bei den Britannischen Kelten ist ein wenig römische Zivilisation.„.


    Er unterbrach sich. “Also ich meine ein ziviles Bett doch angenehm“


    Ihm konnten die Gefühle der Sklavin ja eigentlich egal sein, aber dennoch, die Jahre an den Aussengrenzen des Imperiums hatten ihm gelehrt, dass Respekt dem Anderen gegenüber immer angebracht war. Frei oder Unfrei. Das bedeutete nicht, dass er weich oder schwach wäre, sondern respektvoll. Nun trank er endlich und nickte Iduna zu mit der stummen Bitte ihm nachzuschenken.


    „Wenn das geklärt wäre, noch eine Frage - es ist sehr still in der Domus, hat das einen Grund?“, wandte er sich wieder an Phocylides.

  • Wie es sich für eine Unfreie gehörte, wartete die Rothaarige regungslos und hielt das Tablett mit dem verdünnten Wein in ihren Händen. Ob es dem Maiordomus Recht war das sie dem Iulier Erfrischungen in flüssiger Form reichte, wusste Iduna nicht. Denn die Miene des Griechen wirkte undurchdringlich und so konnte sie auch nicht in Phocylides Gesichtszügen lesen. Der Kelch war bereits zur Hälfte mit dem unverdünnten Wein gefüllt. Dies hatte die Germanin in weiser Voraussicht vorbereitet. Und die alte Coqua hatte ihr zugenickt, als Iduna die Weinkaraffe zur Hälfte mit Wein und zur anderen Hälfte mit Wasser füllte. Schließlich würde es ein äußerst schlechtes Licht auf sie werfen, wenn sie dem Gast der Familia Iulia unverdünnten Wein anbot.


    Wie ein atmendes Möbelstück verharrte Iduna vollkommen regungslos und hielt ihren Blick nach wie vor gesenkt. Wenn der Iulier den Kelch vom Tablett nahm, dann könnte sie sich doch eigentlich zurück ziehen. Oder nicht? Schließlich würde sie sich unter keinen Umständen dem Müßiggang hingeben. Denn dies würde ein äußerst schlechtes Licht auf sie werfen. Und so etwas durfte Iduna einfach nicht dulden. Immerhin wünschte sie sich nichts sehnlichster als das ihre Tochter als freier Mensch aufwuchs und niemals die Ketten der Sklaverei spüren musste.


    Doch zurück in das Hier und Jetzt. Und zu dem Römer, dessen kaum merkliche Handbewegung dem wachsamen Auge Idunas nicht entging. Dienstbeflissen trat sie mit der Karaffe in den Händen auf ihn zu und füllte seinen Kelch erneut.

  • [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/user/180226/pamr4zji.jpg| Phocylides


    Phocylides seufzte, nicht weil Labeo sich einen weiteren Becher genehmigte und auch nicht direkt ob der Frage nach der Stille im Haus, sondern weil Iduna immer noch dort stand. Die Stille im Haus zu erklären, während die germanische Sklavin, die zu Recht gewisse Zukunftsängste hatte, und das genau wegen der Ursache für die Totenstille in der Domus, dass gefiel ihm nicht. Da kam ihm eine Idee.
    Iduna, Du kannst jetzt gehen. Bereite in cubiculum für Dominus Labeo vor. Er bleibt für ein paar Tage bevor er zu seiner Einheit zurückkehrt. Gib ihm aber eines der familiären Cubicula, nicht eines für Gäste. Er wird in regelmäßigen Abständen in der Domus sein.


    Dann machte er eine scheuchende Handbewegung. Etwas zu barsch für seine Verhältnisse, aber er wollte sie ja nur schützen.


    Dann schwieg er bis Iduna den Raum verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Und er brachte Labeo auf den traurigen neuesten Stand.


    ---------


    Labeo blickte verwundert drein. Aber auch positiv überrascht über die Aufnahme in die Domus. Zugleich eilte er sich seinen Becher zu leeren und ihn auf dem Tablet abzustellen, so dass Iduna tatsächlich gehen konnte. Dieser kleine Moment ließ eine merkwürdige Pause im Gespräch entstehen. Der die Verwunderung Labeos noch steigerte. Als dann der Majordomus aber berichtete, was geschehen war, verstand Labeo einiges. Aber nicht alles, da manche der Namen ihm auch nicht so vertraut waren. Immerhin waren es mehr als zehn Jahre, dass er kaum Kontakt mit der gens hatte.
    Sie sprachen eine ganze Weile, so dass als Labeo sich erhob und bei dem griechischen Majordomus bedankte für Aufnahme und die Nachrichten, es schon dunkel geworden war.

  • Der Blick des Maiordomus wirkte auf die rothaarige Germanin noch immer unergründlich. Und allmählich beschlich Iduna der leise Verdacht das sie hier unerwünscht war. Das der Maiordomus alleine mit dem Iulier sprechen wollte, um ihn über die merkwürdige Stille innerhalb der Domus Iulia aufzuklären. Und dann erklang auch schon Phocylides Stimme an das Gehör der Rothaarigen. Sie sollte ein Cubiculum für den iulischen Gast vorbereiten. Damit der Iulier immer einen Schlafplatz hätte wenn er in der Urbs Aeterna verweilte.


    Artig nickte die Cheruskerin und rührte sich dennoch noch nicht von der Stelle. Denn der Kelch befand sich noch immer in den Händen des Römers. Und Iduna wusste nun nicht ob er den Inhalt bereits geleert hatte, oder nicht. Wenn er den Kelch noch nicht geleert hätte, würde Iduna einfach später wieder zurück kehren und den Kelch mitnehmen.
    “Ich werde dein Cubiculum sofort bezugsfertig machen Dominus.“
    Dabei knickste Iduna kaum merklich und bemerkte wie er den Kelch nun doch auf das Tablett stellte. Rückwärts gehend näherte sich die Sklavin der Türe des Officiums.


    “Vale Dominus Iulius Labeo. Vale Maiordomus Phocylides.“
    Erneut knickste Iduna artig und verließ nun entgültig das Officium des iulischen Maiordomus. Um das Cubiculum des Gnaeus Iulius Labeo vorzubereiten.

  • Im Anschluss an den Termin im Tablinum hatte Dives seine beiden Cousinen Iulia Graecina und Iulia Stella gebeten, ihn ins Officium des Maiordomus zu begleiten. Phocylides war ebenfalls anwesend und stand für den Augenblick lediglich am Rande des Zimmers.


    "Ich wollte zunächst noch den Besuch des Centurio Octavius abwarten, bevor ich euch erzähle, dass ich mich in den vergangenen Tagen beim Decemvir Caecilius Celer darum bemüht habe, dass - anders als so viele andere Fälle - die Erbsache unseres Cousins und unserer Cousine zügig bearbeitet wird und sich nicht endlos über Wochen und Monate hinzieht.", begann der Senator dann zu erklären. "Im Ergebnis dessen gab mir der Decemvir unter anderem zwei Briefe mit.", nahm der die bereits vorbereitet auf dem kleinen Schreibtisch liegenden Schriftrollen in die Hand. "Einen für dich. Und einen für dich.", händigte er die Briefe sodann aus. "Darin steht, da Iulia Phoebe in ihren jungen Jahren natürlich kein Testament hinterlassen hat, dass ihr beide", sah er von einer Cousine zur anderen, "gleichermaßen als Erbberechtigte unserer Cousine festgestellt wurdet.", nahm er den Briefen die Neuigkeiten vorweg und gab seinen beiden Verwandten anschließend erst einmal einen Augenblick, diese Nachricht aufzunehmen. Ferner hoffte er sehr, dass dies nicht zur Folge hätte, dass sich die beiden irgendwann streitend im Cubiculum der Verstorbenen wiederfinden würden und darüber zankten, welche von ihnen ein bestimmtes Kleid oder Schmuckstück aus dem Nachlass bekäme... Er sah seine beiden Cousinen also noch einmal bedeutungsschwer an, bevor er zwei Schritte an Phocylides herantrat:


    "Ferner, und deshalb habe ich mich dazu entschieden, dein Officium vorübergehend zu okkupieren, wurde ich als gradnächster Agnat des Iulius Caesoninus als dessen Erbe festgestellt.", sprach Dives dann mit dem Maiordomus - allerdings bewusst so, dass auch seine Cousinen dies problemlos mithören konnten. Denn natürlich wollte er ihnen auch diesen zweiten Teil keineswegs verheimlichen. "Ohne dass ich mir bereits einen genaueren Überblick verschafft hätte, kann ich an dieser Stelle bereits mit Gewissheit sagen, dass sich nach diesem schweren Schicksalsschlag der Hausstand wird ein wenig verkleinern müssen. Denn ich selbst habe mir erst kürzlich einen neuen Privatsekretär angeschafft und wenn es auch nicht zu teuer ist", ließ der Iulier gar nicht erst den Verdacht aufkommen, dass es irgendwie am Geld liegen könnte, "so ist es doch schlicht unnötig, eine derart große Zahl an Sklaven im Haus zu halten. Deshalb habe ich beschlossen, mich von ungefähr... der Hälfte der caesoninischen Sklaven zu trennen.", kündigte er Phocylides (sowie indirekt auch seinen beiden Cousinen) an. "Ich denke, am pragmatischsten wäre es, wenn man sich dabei schlicht nach der Arbeitskraft richten würde. Das bedeutet: Zu alte, die dem Haus Iulia über eine gewisse Zeit treue Dienste erwiesen haben, würde ich gerne in die Freiheit entlassen. Und für alle anderen Betroffenen könnte man gewiss einen guten Vermittler finden.", schlug der Senator vergleichsweise kühl vor, einen Teil der Unfreien an einen Sklavenhändler zu veräußern. Denn anders als die übrigen Anwesenden - vom Maiordomus bis hin zu seinen Cousinen - hatte Dives in der kurzen Zeit seit seiner Rückkehr aus Bovillae auch gar keine Chance gehabt, großartige Bande zu den caesoninischen Sklaven zu knüpfen. Daher war er an dieser Stelle schlicht gezwungen, möglichst pragmatisch und mit kühlem Kopf diese Sache anzugehen...

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  • Nachdem ich mit Graecina zusammen Iulius Dives ins Officium des Maiordomus gefolgt war, wartete ich darauf, was denn so wichtig war, dass man es so offiziell verkünden musste. An das was folgte, hatte ich keinen Moment lang gedacht, auch wenn es natürlich irgendwie logisch war.


    Oh! entfuhr es mir, als Iulius Dives eröffnete, dass ich die Hälfte von Phoebes Erbe antreten würde. Mehr wusste ich dazu auch gar nicht zu sagen. Noch war mir der Gedanke, irgend etwas von Phoebe auch nur annähernd als "mein" zu sehen keine Sekunde lang gekommen.


    Dann besprach Iulius Dives noch die Situation unserer Sklaven, natürlich auch auf der Basis dessen, dass er alle von Caesoninus erben würde und das waren doch einige.

  • Zusammen mit Stella war auch Greacina Dives gefolgt und fand sich alsbald im officium des Maiordomus wieder. Es ging um die Erbsache, wie sie richtig vermutet hatte. Ebenso war es wenig verwunderlich, dass man Stella und sie als Erbberechtigte ihrer Cousine Phoebe festgestellt hatten. Liebend gerne hätte sie auf ihren Erbanteil verzichtet wenn stattdessen Phoebe noch hätte weiter unter ihnen weilen können. Doch so war der Lauf der Dinge. Gewiss würde sie sich mit Stella einigen können. Daran zweifelte sie kaum.


    Es war für sie auch keine große Überraschung, dass Dives zum Erbberechtigten ihres Vetters festgestellt wurde. Die Verwandtschaftsverhältnisse waren zwischen ihnen noch um einiges enger, als es zwischen Caesoninus und ihr der Fall gewesen war.
    Selbstverständlich würde er auch alle Sklaven erben. Damit war wenigstens diese Sache geklärt, denn sie hatte erfahren, dass es unter den Sklaven eine große Unsicherheit nach dem Tod ihres Dominus gegeben hatte, da sie sich einer ungewissen Zukunft gegenüber sahen. Jedoch als Dives erklärte, er wolle die Zahl der Sklaven um die Hälfte reduzieren, horchte sie auf.
    Keine Frage, es war eine große Geste, den alten und langgedienten Sklaven die Freiheit zu schenken. Jedoch für die anderen sollte ein guter Vermittler gefunden werden. „Du meinst einen Sklavenhändler? Ist das richtig?“ Sie blickte ihren Verwandten forschend an. Wie schrecklich musste es für die Sklaven sein, die dieses Schicksal erwartete, hatten sie es doch all die Jahre sehr gut bei den Iuliern. Ihr fielen einige der caesoninischen Sklaven ein, mit denen sie gelegentlich zu tun hatte. Doch wenn Dives seine Auswahl nach pragmatischen Gesichtspunkten treffen würde, welche Chance hätte dann eine junge Mutter mit ihrem Kleinkind? Sie dachte dabei an Iduna, mit der sie sich einige Wochen zuvor im Garten unterhalten hatte. Damals war ihre Welt noch in Ordnung gewesen. Die Möglichkeiten dieser Sklavin waren beschränkt, durch die zusätzliche Betreuung ihres Kindes. Und das Kind selbst würde erst in ein paar Jahren als Arbeitskraft dienen können.
    „Es gibt da eine Sklavin. Iduna heißt sie. Sie hat ein kleines Kind, das gerade dem Säuglingsalter entwachsen ist. Was wird mit ihr geschehen?“

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    Wie er versprochen hatte, sah der Maiordomus bei der Nennung ihres Namens die Zeit gekommen, sich für den Verbleib von Iduna in iulischen Diensten auszusprechen und einzusetzen. "Wenn ich mich dazu äußern darf..?", versicherte sich Phocylides zunächst, dass niemand etwas dagegen hätte, dass er jetzt sprach. "Ich befürchte, dass dieses pragmatische Vorgehen, das ansonsten bestimmt gut ist und mir auch gerecht erscheint" - denn nach irgendwelchen Kriterien musste der Iulier schussendlich natürlich entscheiden, wobei die jeweilige Arbeitskraft gewiss nicht das schlechtes Kriterium darstellte - "in genau diesem Fall aber nicht ganz dem gerecht wird, was die genannte Iduna für dieses Haus an guten Diensten leistet. Sie ist eine hervorragende Cubicularia. Und auch wenn ihr kleines Kind natürlich bedeutet, dass sie noch eine weitere Verpflichtung hat, so kann man die kleine hier geborene Aislin auch als Investition in die Zukunft betrachten.", hoffte er auf ein Einsehen. "Stattdessen, wenn ich das noch sagen darf, gibt es mit dem Kelten Angus einen notorischen Unruhestifter, der vom Dominus Iulius Caesoninus daher auch zum Dienst bei den Öfen des Hypocaustums verbannt wurde. Auch wenn dein pragmatisches Vorgehen ansonsten bestimmt gut ist, Dominus, bei der Cubicularia Iduna, ihrer Tochter Aislin und dem Kelten Angus empfehle ich dir zu überlegen, ob es nicht besser wäre, die ersteren beiden zu behalten und dafür lieber den notorischen Unruhestifter... wegzugeben. * ", gab der Grieche schlussendlich einen Ratschlag ab.


    Sim-Off:

    * In Absprache mit Angus. ;)


    "Nun...", überlegte Dives. "Offensichtlich scheint diese Iduna wohl ganz passable Dienste zu leisten, wenn sich sowohl meine Cousine nach ihr erkundigt als auch der Maiordomus des Hauses sich für ihren Verbleib ausspricht.", stellte er schmunzelnd fest, während er kurz zwischen Phocylides und Graecina hin und her sah. Letztlich bleib sein Blick dann aber bei seiner Cousine ruhen. "Ich weiß allerdings nicht, was ich mit der Cubicularia unseres Cousins anfangen sollte. Denn sieh, bei mir ist die Position des Kammerdieners bereits zuverlässig besetzt.", erklärte er ihr mit einem Blick, der um Verständnis warb. Er sah von Iulia Graecina zu Iulia Stella und wieder zurück. So nicht eine der beiden noch eine Idee hätte, wo Iduna sinnvoll einzusetzen wäre, sähe es für die Zukunft der Skavin wohl eher düster aus...

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  • Ganz unverhofft hatte sie im Maiordomus einen Fürsprecher für die besagte Sklavin und deren Kind gefunden. Phocylides bestätigte ihren Einwand und empfahl Dives, in dieser Angelegenheit andere Maßstäbe anzusetzen. Er erwähnte zudem auch den Sklaven Angus, der Graecina in der jüngsten Vergangenheit mehrmals als Custos gedient hatte. Sie hatte ihn und seinen Dienst immer sehr geschätzt und konnte nichts Gegenteiliges über ihn sagen. Der Maiordomus indes nannte ihn einen notorischen Unruhestifter und empfahl, sich von ihm zu trennen.


    Graecina sann darüber nach, ob sie sich auch für den keltischen Sklaven einsetzen sollte. Er war, nach allem was sie wusste, der Vater von Idunas Kind. Jedoch gab es nicht mehr viel zwischen den beiden Sklaven, was sie miteinander verband...
    Wenn sie doch wenigsten die Sklavin und ihr Kind vor dem Sklavenmarkt bewahren konnte! Für Angus allerdings sah sie wenig Hoffnung. Ihr Vetter Dives schien selbst für Iduna keinerlei Verwendung zu haben, obwohl doch ihre Fähigkeiten soeben noch lobend erwähnt worden waren.


    „Nun vielleicht könnte ich sie ja…“, begann Graecina laut zu denken. Gewiss konnte sie noch für die Sklavin und ihr Kind aufkommen. „Also ich meine, die Sklavin wäre eine gute Unterstützung für meine Sulamith.“ Die kleine Ancilla, die sie vor einigen Monaten aus einer schäbigen Taberna in der Subura gerettet hatte, konnte sich vielleicht auch ein wenig um Idunas Kind kümmern und mit ihm spielen.

  • Dives war in der Sache in der Tat relativ emotionslos. Er kannte die Sklaven seines Cousins im Prinzip kaum bis gar nicht, während er bei seinen eigenen unfreien Bediensteten doch sehr genau wusste, was er an ihnen hatte. Daher machte es ihm auch nicht allzu viel aus, an dieser Stelle nun den einen oder anderen der caesoninischen Sklaven zu verkaufen. Selbst wenn nun die Tüchtigkeit des einen oder anderen Sklaven besonders gelobt wurde, so war der Iulier schlussendlich doch überzeugt, dass sein Cousin gewiss keine Nichtsnutze sich zugelegt hatte, am Ende damit also sämtliche seiner Sklaven über eine gewisse Tüchtigkeit verfügten. - Kurzum: Gänzlich überzeugt hatte ihn die Fürsprache des Maiordomus nicht.


    Doch seine Cousine Iulia Graecina schien nachdrücklich ein Interesse an der Sklavin und ihrer Sklaventochter zu haben. Und so fasste der Iulier, dem es bei den Verkäufen erwähntermaßen nicht ums Geld ging, kurzerhand einen Entschluss:
    "Nun, wenn du dir vorstellen kannst, sie und ihre Tochter zu übernehmen" - bis sie verheiratet sein würde, würden die zwei Sklavinnen ohnehin hier im Haus leben, was ihren Unterhalt zu keinem großen Problem machen sollte - "dann will ich dir die beiden, Iduna und ihre Tochter, gerne schenken!", verkündete Dives mit einem Lächeln. Nicht zuletzt wäre es wohl ohnehin keine schlechte Idee, sich etwas um die Gunst seiner Cousinen zu bemühen, wenn sie hier künftig - zumindest bis zur jeweiligen Eheschließung der beiden - gemeinsam wohnen würden. Da konnte so ein kleines Geschenk gewiss nicht schaden.


    Sim-Off:

    Bitte einmal dem folgenden Pfad folgen und dann hier posten, damit ich weiß, dass ich den Besitzerwechsel im Control Panel bestätigen kann. ;)
    Suum cuique => Control Panel => Untergebene => Neuer Untergebener / Neue Aufgabe => Iduna => Sklave mit folgender Aufgabe übernehmen...


    "Einverstanden?", fragte der Iulier mehr rhetorisch als alles andere. - Für Angus auf der anderen Seite wären damit allerdings ebenfalls die sprichwörtlichen Würfel gefallen.

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  • In Greacinas Gesicht zeichnete sich langsam ein Lächeln ab, als sie realisierte, dass ihr Vetter ihr die beiden Sklavinnen schenken wollte. „Einverstanden!“, rief sie beschwingt. „Du kannst dir nicht vorstellen, welch eine Freude du mir damit machst! Vielen Dank, Dives!“ Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, seit sie sich zum letzten mal so gefreut hatte. Wenigstens konnte sie die Germanin und ihr Töchterchen retten. Sulamith hatte ihr einmal davon berichtet, dass Iduna sich die Freiheit für ihre Tochter wünschte. Nun lag es in ihrer Hand, was mit dem kleinen Mädchen geschehen sollte.


    Für einen Moment verschwand ihr Lächeln wieder. Denn Angus‘ Schicksal hatte sie hingegen nicht abwenden können. Sie hatte es nicht einmal versucht! Dabei hatte er ihr und Sulamith einen großen Dienst erwiesen, als er sie vor einigen Monaten in die Subura begleitet hatte, um ihre Sklavin zu retten. Dass sie sich nun nicht für ihn eingesetzt hatte, kam einem Verrat gleich. Eine Tatsache, die ihr ein schlechtes Gefühl bereitete. Andererseits war er doch nur ein Sklave! Nein, er war ein Mensch, wie sie und wie ihr Vetter. Ein Geschöpf Gottes! Sie hoffte nur, er möge in gute Hände geraten. Das war alles, was sie für ihn tun konnte.


    „Nun, dann würde ich gerne meine beiden neuen Sklavinnen sehen!“, meinte sie dann an den Maiordomus gerichtet. „Kannst du Iduna rufen lassen?“


    Sim-Off:

    Ich bin dem Pfad gefolgt und habe den Besitzerwechsel vorgenommen! :)

  • Nachdem Graecina ebenso schnell wie auch gut begründet die Übernahme der Iduna erreicht hatte, entschied ich mich, auch einen Namen ins Spiel zu bringen.


    Iulius Dives, wenn du erlaubst, dann möchte ich gerne dafür plädieren, dass Maahes auch nicht verkauft wird. Sollte er bei dir keinen Platz haben, so könnte ich mir gut vorstellen, ihn zu übernehmen, vielleicht auch im Hinblick auf ...


    Ich machte den Satz nicht fertig denn es war ja noch überhaupt nicht sicher, ob es jemals dazu kommen würde, dass ich Annaeus Florus wiedersehen oder gar heiraten könnte.

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