[Fontinalia] Ein Fest in der Casa Germanica

  • Oha, was war das denn jetzt? Mit leichter Irritation registrierte Laevina den plötzlichen Druck auf ihren Brustkorb und entschied, dass der Medicus für seinen Einsatz ein bisschen Entgegenkommen verdient hatte. Sie röchelte erneut, dieses Mal ein bisschen lauter, und spuckte, um ihm einen Gefallen zu tun, ein kleines bisschen Wasser aus. Mal sehen, was er sonst noch so in seinem Repertoire hatte, wenn es überzeugend genug war, konnte sie ja nach der nächsten Maßnahme wieder allmählich "erwachen". Allmählich wurde es ihr in den klitschnassen Kleidern nämlich ausgesprochen ungemütlich und die Aussicht auf trockene Kleidung und ein heisses Süppchen lockte doch sehr...



  • Es war wirklich nicht leicht, hier den Überblick zu behalten. Zumindest wußte er nun, wer Calvena war. Sie gesellte sich zu der Gruppe, bei der Ursus stand und stellte allen Tiberia Arvinia vor. "Sehr erfreut, Dich nun persönlich kennenzulernen, Germanica Calvena. Ich möchte Dir herzlich für die Einladung..." Weiter kam er nicht. Schon war Calvena wieder weg. Sedulus entschuldigte sich ebenfalls. Anscheinend hatte es einen Unfall gegeben, und aller Augen richteten sich auf die alte Dame, die in das Impluvium gestürzt war. Mattiacus war unter den Gästen und kümmerte sich sogleich. "In besseren Händen kann sie kaum sein, als in denen von Decimus Mattiacus", stellte Ursus sachlich fest.


  • Ein Unfall folgte dem andere. Zwar hatte Valerian noch versucht zu helfen, als Romana gestürzt war, doch waren so viele Hände hilfreich dabei, ihr behilflich zu sein, daß er sich schnell überflüssig vorkam und sich lieber irgendwo in der Nähe hinsetzte. Die kleine Sabina war wirklich liebenswürdig. Zuerst versorgte sie Romana mit Honigkuchen und dann bot sie ihm auch etwas an. "Das ist wirklich lieb von Dir, Sabina. Danke, da nehme ich gerne ein Stückchen." Er brach sich eine Ecke von ihrem Kuchenstück ab und probiert. "Der ist wirklich sehr gut!"


    Dann schaute er zu Romana und man konnte ehrliche Sorge in seinem Blick erkennen. "Geht es wieder? Brauchst Du irgend etwas?", fragte er sie, um ihr zu bringen, was immer sie wünschen würde. Zumal Calvena ja schon wieder fortgeeilt war, anscheinend war ihre alte Tante gestürzt. So genau wußte er es nicht, er hatte nur wenige Worte aufgeschnappt, die sich darum drehten. Daß Romana das Eiswasser bis in Körpergegenden rann, wo es ganz und gar nicht hinsollte, konnte er aus seiner Perspektive nicht sehen.

  • Zitat

    Original von Iunia Serrana
    Dankbar beobachtete sie, wie Calvenas Onkel Sedulus sofort ins Becken sprang und Laevina hinauszog. Sie lief auf die beiden zu, aber ihre Erleichterung verschwand sofort wieder, als sie sah, dass ihre Großmutter sich nach wie vor nicht rührte und nicht einmal auf die Ohrfeigen irgendeine Reaktion zeigte. Zunehmend besorgt hockte Serrana sich neben Laevina auf den Boden, versuchte irgendein Lebenszeichen an ihr zu erkennen und sagte dann verzweifelt an Sedulus gewandt:


    "Was ist denn nur mit ihr? Ich glaube, sie atmet kaum noch...."


    Sedulus sah Serrana im ersten Moment leicht irritiert an da er nicht wußte wie sie zu Laevina stand.


    Ich vermute sie hat einen Schock. Aber sie lebt.


    Meinte er zu ihr und sah Serrana dabei tief in die Augen.
    Da kam dann auch schon Mattiacus herbei so wie auch die beiden Sklaven welche mit Händtücher und dem Kohlebecken bewaffnet waren. Sedulus nahm sich eines der Handtücher und machte dem Decimer platz. Er wußte nicht einmal das dieser Arzt war, aber um so besser das er es war und dann noch vor Ort.


    Soll ich etwas bringen lassen Decimus Mattiacus? Benötigst du etwas?


    Als er sich aufgerichtet hatte nahm er Serrana vorsichtig bei den Schultern und zog sie sanft in die Höhe und meinte zu ihr.


    Ich glaube Decimus Mattiacus weiß war er tut. Es sieht zumindest recht ordentlich aus.


    Versuchte auch er die Iunia zu beruhigen und fragte sich immer noch wie den die alte Germanica und sie zusammengehörten.

  • Gut, das wirkte schoneinmal. dachte sich Mattiacus. Er sah kurz zu Sedulus und sagte: "Nein nein, danke ich glaube, gleich müsste sie auch wieder aufwachen. Die Handtücher und das Kohlebecken sind schonmal sehr gut."


    Er drückte nocheinmal diesmal etwas kräftiger, um noch mehr Wasser aus der armen Frau zu pumpen.


    Okay, jetzt die gute alte Mund-u-Mund-Beatmung. Mattiacus sah sich die Dame nocheinmal an, hielt mit einer Hand die Nase zu und bäugte sich über das Gesicht der Inswassergefallenen.


    Er holte nocheinmal tief Luft und näherte sich langsam dem Mund der Frau.

  • Da war er wieder, der Druck auf ihrer Brust, diesmal ein wenig stärker. Laevina hustete gehorsam und spuckte dann den Rest Wasser aus, den sie noch im Mund hatte.
    Was jetzt wohl kam? Aufgrund ihrer überaus robusten Gesundheit hatte sie sich bislang noch nie allzu viele Gedanken über die Welt der Medizin gemacht, aber diese Vorführung war doch sehr interessant und anschaulich...


    Laevina wollte sich gerade wieder entspannen, als ihr plötzlich die Nase zugehalten wurde. Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet und sie schnappte automatisch nach Luft und ruderte mit den Armen in der Luft herum. Geistesgegenwärtig ließ sie den Luftschnapper in ein lautes Husten übergehen und entschied sich, dass es an der Zeit war aufzuwachen. Sie öffnete die Augen und erblickte nur wenige Zentimeter vor ihrem eigenen das Gesicht eines hübschen jungen Mannes. Ein solcher Anblick aus nächster Nähe war ihr schon einige Jahrzehnte nicht mehr vergönnt gewesen, vielleicht hätte sie doch noch ein Minütchen länger "bewusstlos" bleiben sollen...


    Aber egal, jetzt war die Kuh ohnehin vom Eis und es hieß, auch noch das Finale überzeugend zu bestreiten.


    Mit leicht verwirrtem Gesichtsausdruck warf sie einen Blick in die Gesichter des Arztes und der Menschen, die in ihrer Reichweite standen und fragte dann mit leiser und zittriger Stimme:


    "Oh, was ist denn nur passiert? Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern....."

  • Während sie Sedulus zuhörte und seinen Blick erwiderte, spürte Serrana, wie sie allmählich etwas ruhiger wurde und nickte ihm dann dankbar zu.


    Dann hörte sie zu ihrer Überraschung die Stimme des jungen Decimers, der herbeieilte und sich direkt um die nach wie vor bewusstlose Laevina kümmerte. Sie hatte gar nicht gewusst, dass er Arzt war, allerdings war ihr vorausgegangenes Gespräch mit ihm auch nur sehr kurz gewesen.


    Jetzt wurde sie von Sedulus vorsichtig hochgezogen und rückte schnell ein paar Schritte zur Seite, um Mattiacus bei seiner Arbeit nicht im Weg zu stehen.


    "Ja, du hast Recht. Sie ist bei ihm sicher in guten Händen." Sie sah Sedulus an und wunderte sich einen Moment lang über dessen leicht verwirrten Gesichtsausdruck. Dann wurde ihr plötzlich klar, dass er vermutlich gar nichts über ihre Verwandtschaft mit Laevina wusste. Der war durchaus zuzutrauen, dass sie den Namen ihrer Enkelin aus Wut über deren angeblichen "Verrat" noch kein einziges Mal in diesem Haus erwähnt hatte...


    "Laevina ist meine Großmutter." erklärte sie dann leise und in leicht entschuldigendem Tonfall. Auch wenn sie sich in diesem Moment große Sorgen um ihre Großmutter machte, war diese doch nun wahrlich kein Mensch, mit dessen Verwandtschaft man sich brüsten konnte.


    Inzwischen hatte der junge Decimer einige Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet, die offenbar nach und nach ihre Wirkung zeigten. Laevina stieß erst einige Röchler und Huster aus und kam dann schließlich zu Serranas großer Freude und Erleichterung wieder zu sich. Der jungen Iunia fiel ein Stein vom Herzen, offenbar würde der Abend doch nicht so furchtbar enden, wie sie es noch vor ein paar Minuten befürchtet hatte...

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    Original von Claudia Ofella
    Aus den Augenwinkeln bekam sie mit, dass eine andere Rothaarige sich soeben an den Präfekten heranschmiss. Beinahe gleichzeitig wurde verkündet, dass das Essen nun bereit sei. Was tun? Ofella warf den beiden Mädchen einen entschuldigenden Blick zu. "Entschuldigt mich bitte, meine Lieben", sagte sie und seilte sich ab. Gemessenen Schrittes und sich ihrer auf die Wangen gehauchten Jugend vollauf bewusst, begab sie sich in die Nähe des Stadtpräfekten. Kurz erwägte sie, dessen Begleitung aus Versehen einen Becher Wein über das Kleid zu kippen, doch hätte diese Aktion wohl kaum die erwünschte Wirkung gehabt und sie mehr tollpatschig als würdevoll aussehen lassen. Stattdessen überlegte sie sich rasch ein Kompliment und sprach dann die Dame an Salinators Seite an. "Verzeih mir, dass ich dich so einfach anspreche, ohne dass wir uns bisher vorgestellt wurden - aber ich muss dir einfach mitteilen, dass deine Frisur ganz wunderbar gesteckt ist!" Ofella lächelte hinreißend und warf nun auch dem Senator Vescularius einen kurzen Blick zu. Männer sollte man schließlich stets an der langen Angel lassen, wenn sie einem gefielen und man wollte, dass sie sich nach einem verzehrten. Ofella gab sich geheimnisvoll, schlug die Lider nieder und stellte sich vor. "Ich bin Ofella von den Claudiern. Es freut mich sehr, eure Bekanntschaft zu machen." Damit meinte sie selbstverständlich mehr die Salinators als die der anderen Frau, obwohl es sie natürlich schon interessierte, wer die andere war.


    Caecilia Laeva begrüßte die ältere Dame mit einem Lächeln und stellte sich vor. "Mein Name ist Caecilia Laeva aus der Familia der Caecilier. Ich bin erfreut dich kennen zu lernen." War das wirklich so? Über das Kompliment schmunzelte sie etwas verlegen. Sie verstand genug von Menschen, dass sie merkte, dass dieses Kompliment nur eine Farce war. Und es war sehr offensichtlich, dass diese Claudia Ofella sich deutlich mehr für ihre derzeitige männliche Begleitung interessierte als für sie.


    Doch anstatt sich weiter mit der alten Claudia Ofella zu beschäftigen, widmete sie sich lieber ihrer Gastgeberin, die sie nun jetzt endlich kennen lernte.


    Zitat

    Original von Germanica Calvena
    „Arvinia, dies sind der Praefectus Urbi Vescularius Salinator, Senator Vinicius Lucianus und Senator Germanicus Avarus. Meinen Onkel Sedulus müsstest du noch von den Ludi kennen“, stellte sie die Runde kurz vor. Dann wandte sie sich an das unbekannte Gesicht. „Ich denke wir kennen uns noch nicht“, meinte sie zu Caecilia Laeva und auch Aurelius Ursus. „Ich bin Germanica Calvena, es freut mich dich kennen zu lernen!“ lächelte sie der Fremden zu, welche dann von Claudia Ofella in Beschlag genommen wurde. Zu wem das fremde Gesicht gehörte? Salinator war, soweit sie es wusste, ohne Begleitung gekommen, also musste die Frau zu jemand anderem gehören. Fast amüsiert sah sie, wie die Claudia den PU taxierte.


    "Ich bin Caecilia Laeva. Es freut mich sehr, dich kennen zu lernen. Du weißt wirklich, wie man ein Fest ausrichtet, über das noch lange gesprochen wird." Und dieses Komplimente war, im Gegensatz zu dem von Ofella, durchaus ehrlich.


    Das Drama in dem Wasserbecken entging Laeva natürlich nicht. Sie sah, was passiert war und wie sich bereits um die arme alte Germanica gekümmert wurde. Die Dame scheint wahrlich bedient zu sein. Und das in mehrfacher Hinsicht.

  • Auch dem Aurelier nickte sie freundlich zu. Insgeheim wusste sie ja, dass er bald zu ihrer, nein anders, dass sie bald zu seiner Familie gehören würde, ob er das allerdings wusste war die Frage.
    "Ist er ein Medicus?" fragte sie Ursus erstaunt. Gespannt schaute Arvinia dem Geschehen nach, hoffentlich würde die Dame keine bleibenden Schäden davon tragen.

  • Zitat

    Original von Caecilia Laeva


    Caecilia Laeva begrüßte die ältere Dame mit einem Lächeln und stellte sich vor. "Mein Name ist Caecilia Laeva aus der Familia der Caecilier. Ich bin erfreut dich kennen zu lernen." War das wirklich so? Über das Kompliment schmunzelte sie etwas verlegen. Sie verstand genug von Menschen, dass sie merkte, dass dieses Kompliment nur eine Farce war. Und es war sehr offensichtlich, dass diese Claudia Ofella sich deutlich mehr für ihre derzeitige männliche Begleitung interessierte als für sie.


    Doch anstatt sich weiter mit der alten Claudia Ofella zu beschäftigen, widmete sie sich lieber ihrer Gastgeberin, die sie nun jetzt endlich kennen lernte.


    Potitus fühlte sich ausnehmend gut. Gleich zwei Frauen buhlten um seine Aufmerksamkeit. Eine jung und schön, die andere schon etwas angetrocknet, aber durchaus gepflegt und nicht häßlich. Konkurrenz konnte das Geschäft bekanntlich beleben. "Erfreut, Dich kennenzulernen, Claudia." Eine Patrizierin, das war ein großer Makel. Und natürlich tat sie so, als würde sie sich für ihn gar nicht interessieren.


    Die Gastgeberin ließ sich kurz blicken, wurde dann aber durch einen Unfall abgelenkt. Offenbar war jemand ins Wasser gefallen. Kaum hatte das Fest begonnen, stürzten schon die ersten Gäste ins Impluvium. Kein Ereignis, das seine Aufmerksamkeit zu fesseln vermochte. Viel lieber widmete er sich seinen beiden Begleiterinnen. Vor allem Laeva lenkte seinen Blick auf sich, eine Frau zum Anbeißen. Apropos anbeißen. "Was mich angeht, so hätte ich gegen einen kleinen Imbiß nichts einzuwenden. Und ihr beiden Schönen erzählt mir, was ich bereits verpaßt habe heute Abend."

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Die Gastgeberin ließ sich kurz blicken, wurde dann aber durch einen Unfall abgelenkt. Offenbar war jemand ins Wasser gefallen. Kaum hatte das Fest begonnen, stürzten schon die ersten Gäste ins Impluvium. Kein Ereignis, das seine Aufmerksamkeit zu fesseln vermochte. Viel lieber widmete er sich seinen beiden Begleiterinnen. Vor allem Laeva lenkte seinen Blick auf sich, eine Frau zum Anbeißen. Apropos anbeißen. "Was mich angeht, so hätte ich gegen einen kleinen Imbiß nichts einzuwenden. Und ihr beiden Schönen erzählt mir, was ich bereits verpaßt habe heute Abend."


    Laeva schmunzelt und säuselte dann. "Aber mein lieber Praefectus. Was sollst du denn verpasst haben? Erst jetzt mit deine Gegenwart beginnt das Fest doch interessant zu werden." Mit einem kecken Augenaufschlag unterstrich Laeva ihre bezirzende Antwort. "Jetzt wo ihr es erwähnt bekomme ich auch Hunger. Bisher hatte ich nur von den köstlichen Süßspeisen." Laeva löste sich aus der Umarmung mit ihrer Cousine Cara und hackte sich bei dem Praefectus unter. "Lass uns was essen gehen."

  • Zitat

    Original von Tiberia Arvinia
    Auch dem Aurelier nickte sie freundlich zu. Insgeheim wusste sie ja, dass er bald zu ihrer, nein anders, dass sie bald zu seiner Familie gehören würde, ob er das allerdings wusste war die Frage.
    "Ist er ein Medicus?" fragte sie Ursus erstaunt. Gespannt schaute Arvinia dem Geschehen nach, hoffentlich würde die Dame keine bleibenden Schäden davon tragen.


    Ursus wußte sehr wohl, daß er mit einem zukünftigen Familienmitglied sprach. Immerhin hatten Corvinus und er schon vor Monaten darüber gesprochen. Allerdings war er wegen seiner langen Abwesenheit nicht darüber informiert, wie weit die Angelegenheit gediegen war. Und ob es schon so offiziell war, daß er bei einem Anlaß wie diesem darüber sprechen und riskieren konnte, daß Unbeteiligte etwas mitbekamen.


    "Ja, er ist ein Medicus. Und zwar ein sehr guter. Er hat unserer Familie schon mehr als einmal geholfen." Er betrachtete die junge Frau, die seinen Vetter heiraten sollte. Natürlich versuchte er, sie nicht zu auffällig anzustarren. Ob ihm das allerdings gelang, stand auf enem anderen Blatt.

  • Zitat

    Original von Germanica Laevina


    "Oh, was ist denn nur passiert? Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern....."


    Erleichtert atmete Mattiacus auf. Eine Mund-zu-Mund Beatmung blieb ihm erspart, kurz bevor es ernst wurde.


    Nachdem die Dame zu sich gekommen war sagte er zu ihr:


    "Du bist ins Wasser gefallen und für einige Momente bewusstlos. Das lag am vielen Wasser, dass du geschluckt hast. Ich hoffe, ich konnte alles herausbekommen. Hast du irgendwo Schmerzen?"


    Bei den letzten Worte winkte er die beistehenden Sklaven mit dem Kohlebecken und den Handtüchern herbei. Er nahm eines der gereichten Handtücher und gab es an die Dame weiter.


    "Hier, damit kannst du dich ein wenig abtrocknen und aufwärmen."

  • Am liebsten wäre sie jetzt übergangslos zur Bestrafung des schuldigen Sklaven übergegangen, aber angesichts der allgemeinen Aufmerksamkeit war es wohl angebracht, noch ein Weilchen die Ahnungslose zu spielen.


    "Ich bin ins Wasser gestürzt? Oh, wie furchtbar ungeschickt von mir! Es ist mir ja so entsetztlich peinlich, dass ich dir und meiner Familie derartige Umstände bereitet habe..." antwortete sie nach wie vor mit zittriger und erbarmungswürdiger Stimme und blickte ihn betrübt an.


    "In jedem Fall möchte ich dir danken, dass du einer alten Frau so schnell zur Hilfe geeilt bist." Bei der Frage, ob sie Schmerzen habe, fasste sie sich automatisch an den Hinterkopf und zuckte dann zusammen, ausnahmsweise einmal, ohne sich dafür verstellen zu müssen.


    "Ehrlich gesagt, schmerzt mein Kopf doch sehr, und mir ist auch ein wenig schwindelig, aber du hast zweifellos schon genug für mich und mein Wohl getan."


    Dankbar nahm sie das angebotene Handtuch an und trocknete sich zumindest notdürftig ab. Kleidung und Frisur waren ohnehin komplett ruiniert, aber bald würde sie sich ja wieder etwas herrichten können.


    Laevina blickte sich interessiert um, und sah, dass Sedulus und Serrana nach wie vor in ihrer Nähe standen.
    Da sie Sedulus durchaus für seine Rettungsaktion dankbar war, nickte sie ihm kurz zu, ihre Enkelin jedoch ignorierte sie komplett. Die Kleine sollte sich bloß nicht einbilden, dass sie ihr bereits verziehen hatte, dafür war die alte Germanica viel zu nachtragend.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Ein Unfall folgte dem andere. Zwar hatte Valerian noch versucht zu helfen, als Romana gestürzt war, doch waren so viele Hände hilfreich dabei, ihr behilflich zu sein, daß er sich schnell überflüssig vorkam und sich lieber irgendwo in der Nähe hinsetzte. Die kleine Sabina war wirklich liebenswürdig. Zuerst versorgte sie Romana mit Honigkuchen und dann bot sie ihm auch etwas an. "Das ist wirklich lieb von Dir, Sabina. Danke, da nehme ich gerne ein Stückchen." Er brach sich eine Ecke von ihrem Kuchenstück ab und probiert. "Der ist wirklich sehr gut!"


    Dann schaute er zu Romana und man konnte ehrliche Sorge in seinem Blick erkennen. "Geht es wieder? Brauchst Du irgend etwas?", fragte er sie, um ihr zu bringen, was immer sie wünschen würde. Zumal Calvena ja schon wieder fortgeeilt war, anscheinend war ihre alte Tante gestürzt. So genau wußte er es nicht, er hatte nur wenige Worte aufgeschnappt, die sich darum drehten. Daß Romana das Eiswasser bis in Körpergegenden rann, wo es ganz und gar nicht hinsollte, konnte er aus seiner Perspektive nicht sehen.


    Sabina strahlte über das ganze Gesicht. Sie war ein offenes Kind und schloss wohl auch etwas voreilig die meisten Leute sofort ins Herz. Was wohl aber auch daran lag, das Kinder so etwas wie einen unfehlbaren Indikator dafür besassen, wem sie trauen konnten und wem nicht. Valerian juedenfalls schien auf den ersten Blick ein sehr netter Kerl zu sein, zumal sie ihn ja nun als Kindermädchen auserkorren hatte.


    Lautes Scheppern weckte ihre Neugierde, aber da sie befürchtete dann von Bia eingefangen zu werden, wenn sie sich von ihren beiden neuen Kindermädchen zu weit entfernte, geduldete sie sich lieber, bis man ihr erzählte, was passiert war. Aber dennoch zappelte sie nun etwas nervös herum und sah in die Gesichter der Erwachsenen.

  • Romana wälzte sich auf ihren Rücken und begann, unruhig herumzuknotzen. Das eiseskalte Wasser konnte sie auf diese Weise gerade noch davor bewahren, in ihre Poritze einzudringen. So entging ihr allerdings leider der Unfall, sie hätte davon, da sie im Triclinum war, sowieso nicht allzuviel davon mitbekommen. Als sie durch die verhasste Türöffnung ins Atrium schaute, erblickte sie jedoch, dass da irgendwas los war. „Was ist denn da passiert...“, murmelte sie und drückte noch einmal tüchtig mit dem Fetzen auf ihren Kopf. Die Kälte linderte ihre Schmerzen, aber stillte sie nicht ganz. So, wie es aussah, war allerdings die alte Schreckschraube, deren Schminke nur unzulänglich ihre ungesunde Haut überdecken konnte, und die aussah, als würde sie jeden Moment zusammenklappern*, ins Wasser gepurzelt.


    Sie wollte eigentlich schauen, was da geschah, aber sie hatte das Gefühl, wenn sie sich aufsetzte, würden ihre ganzen Schmerzen wieder von Neuem losgehen. Und außerdem hatte Valerian angefangen, mit ihr zu reden. Direkt neben ihr lag er, wie es sich herausstellte. Romana wandte sich zu ihm. Sie war durchaus überrascht, dass er sich um ihr Wohlbefinden Sorgen machte. „Oh, danke, mir geht es gut, Quintilius... Valerian.“ Sie gab sich Mühe, nicht nur, distanziert, den Familiennamen zu sagen. So klang es zwar etwas förmlich, aber nicht kalt. „Danke der Nachfrage.“ Sie erinnerte sich an das, was sie Sermo gepredigt hatte. Wer auf den Kopf stürzt, trinkt keinen Wein! Ob sie heute auch noch so abstinent den Abend verbringen würde? Oder predigte sie Wasser und trank Wein (im wahrsten Sinne des Wortes)? „Ich glaube nicht, dass ich etwas brauche, danke.“ Sie brauchte eigentlichs chon etwas von ihm, einige Antworten. Aber sie hatte Calvena versprochen, nur mit ihr mit Valerian zu reden. Sie lächelte kurz zu Sabina hin. „Sedulus hat ein ganz entzückendes Kind, nicht wahr?“, versuchte sie ein gemeinsames Thema anzuschneiden. „Komm mal her, Kleine.“, meinte sie mit freundlicher Stimme zur Kleinen. „Ich hab da was für dich.“


    Sim-Off:

    *@Laevina: Quid pro quo :D

  • Daß die Claudia unruhig auf ihrer Cline herumrutschte, war nicht zu übersehen. "Liegst Du unbequem? Soll ich Dir ein paar Kissen oder Felle holen lassen? Es tut Deinem Kopf sicher nicht gut, so herumgeschaukelt zu werden." Nur weil sie einen schlechten Start gehabt hatte, mußte das ja nicht bedeuten, daß er ihr Schmerzen und Unwohlsein gönnte. So gehässig und nachtragend war Valerian nicht, auch wenn er dem Frieden zwischen ihnen nicht so ganz zu trauen wagte.


    Die kleine Sabina war ebenfalls unruhig, sagte aber nichts. Tapferes kleines Ding! Wieviele Kinder brachten es wohl fertig, ruhig zu sein, wenn um sie herum so vieles passierte? Romana hatte ganz Recht. "Ja, sie ist entzückend. Sabina, Dein Vater ist um so ein hübsches und liebes Mädchen, wie Du es bist, wirklich zu beneiden. Das werde ich ihm auch noch sagen."


    Die gemurmelte Frage Romanas war ihm auch nicht entgangen. Und es schien ihm, als würde die kleine Sabina die gleiche Neugierde plagen. "Die alte Dame, Germanica Laevina, ist in das Impluvium gefallen. Anscheinend ist sie dabei ein wenig unglücklich gestürzt. Aber es kümmern sich schon viele Leute um sie. Und die können ihr ganz sicher besser helfen, als ein grober Soldat, wie ich einer bin."

  • Zitat

    Original von Iunia Serrana


    "Laevina ist meine Großmutter." erklärte sie dann leise und in leicht entschuldigendem Tonfall. Auch wenn sie sich in diesem Moment große Sorgen um ihre Großmutter machte, war diese doch nun wahrlich kein Mensch, mit dessen Verwandtschaft man sich brüsten konnte.


    Jetzt sah Sedulus Serrana noch erstaunter an. In der Zukunft würde man sagen: "Der schaut ja wie ein Auto, nur nicht so schnell..." :D


    Ähm deine Großmutter sagst du? Das wußte ich ja gar nicht.


    Das er nun nicht das Stottern anfing, war eigentlich alles.


    Nachdem er einen Blick auf Laevina riskiert hatte welcher wie es schien schon wieder relativ gut zu gehen schien dank des schnellen Eingreifens von Mattiacus


    Wie du siehst, geht es deiner "Großmutter" ja schon wieder recht gut.


    Aber dafür sah Serrana recht mitgenommen aus.


    Aber sag, wie geht es dir? Brauchst du etwas?


    Er winkte einen anderen Sklaven mit einem Tablett herbei und reichte Serrana fürs erste ein Glas mit Wasser.
    Irgendwie hatten die Beiden so gar nichts miteinander. Dachte er sich. Es war schon recht merkwürdig.
    Als Laevina ihm zunickte, tat er ihr es gleich um sich dann einem Sklaven zuzuwenden.


    Hilf der Domina in ihr Zimmer. Ich denke sie wird sich nach diesem Unfall erst einmal ausruhen wollen.


    Schließlich bedankte sich Sedulus noch bei Mattiacus.


    Mein lieber Decimus Mattiacus. Ich weiß gar nicht wie ich dir für dein schnelles Einschreiten und deiner Hilfe danken soll.

  • Jetzt sah Sedulus derartig verwirrt aus, dass Serrana automatisch lächeln musste. Aber wer konnte es ihm auch verdenken, ihre Familienbeziehungen waren ja in der Tat ein wenig kompliziert.


    "Das konntest du vermutlich auch nicht wissen, meine Großmutter hat sich im Grunde von mir losgesagt und legt wohl keinen Wert mehr auf meine Verwandtschaft."


    Serrana schaute Laevina kurz an und seufzte, als diese konsequent durch sie hindurchschaute. Im Grunde konnte ihr diese Nichtbeachtung allemal lieber sein, als die sonstigen "Aufmerksamkeiten", die ihr ihre Großmutter in den letzten Jahren hatte zukommen lassen. Und Sedulus hatte Recht, Laevina machte tatsächlich schon wieder einen ziemlich lebendigen Eindruck.


    Serrana atmete spürbar auf und nahm dankbar das Glass mit Wasser an, das Sedulus ihr gab. Wie nett von ihm, dass er sich so um sie kümmerte, dabei war ihr selbst doch gar nichts passiert.


    "Mir geht es wirklich gut, vielen Dank". sagte sie schnell, damit er sich keine weiteren Umstände machte und lächelte verlegen.


    Sedulus' Dank an Mattiacus konnte sie sich nur aus vollem Herzen anschließen.


    "Ja, vielen Dank, dass du sofort zur Stelle warst und meiner Großmutter geholfen hast, wer weiß, wie die Sache ohne dich ausgegangen wäre."

  • Sabina sah von einem Erwachsenem zu anderen, die Neugierde was nun passiert war, war doch recht groß, aber die Furcht, dass Bia sie dann schnappte war dann doch Größer, von daher blieb sie erst einmal sitzen. Breit grinste sie, ob der vielen Komplimente. Sie wussten ja nicht, was für ein Wirbelwind sie war und welche Flausen sie im Kopf hatte. Aber an diesem Abend war sie einfach nur ein wohlerzogenes Mädchen. Kurz kicherte sie, als Valerian meinte Laevina sei ins Wasserbecken gestürzt. Als Einzige konnte sie wohl etwas Schadenfreude zeigen, ohne gleich Ärger zu bekommen.


    Schließlich rutschte sie von der Kline und sah Romana mit großen Augen an. „Was hast du denn für mich?“ fragte sie, die Neugierde konnte sie einfach nicht verbergen.

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