[Triclinium minor] Cena parva Iuliana

  • Der jungen Iulia entging der Wandel, der sich in seinen Zügen vollzog nicht. Etwas überrascht hielt sie inne und hielt das Stückchen Brot vor ihrem Mund fest, dass sie gerade im Begriff gewesen war, zu verspeisen. Streng sah er sie nun an. So streng, dass sie sich ernsthaft fragen musste, ob er einen Bund mit ihrer Mutter geschmiedet hatte. Sie hatte ihm und vorallem Publius bestimmt Instruktionen übermittelt - heimlich natürlich. Lasst sie nicht dies und das; Seit vorsichtig, sie braucht eine feste Hand....blablabla...Oder auch nicht, denn anscheinend zog er es in Zweifel, dass sie ihre Mutter informiert hatte. Er unterstellte ihr tatsächlich, fortgelaufen zu sien. Das brachte sie zum Schmunzeln. Einen Moment lang, verspürte sie sogar Bedauern darüber, dass sie diese Idee nicht gehabt hatte und es tatsächlich getan hatte.


    "Ich sollte mich eigentlich beleidigt fühlen, dass du mir tatsächlich unterstellst, einfach davon gelaufen zu sein", entgegnete sie vollkommen ruhig. Sie spielte die Rolle der anständigen, wohlerzogenen jungen Römerin - und verschwieg dabei, dass sie es für eine durchaus interessante Idee hielt ihrem Bruder nachzureisen. "Es war unklug zu dieser Jahreszeit über die Alpen zu reisen. Mörderisch. Und dann auch noch ohne männlichen Geleitschutz. Ich kann dir sagen, dass ich mich heftig mit Cretica gestritten habe deswegen...und wenn du möchtest, dann kannst du ihr gern schreiben und fragen - aber bitte" Ihr Gesicht nahm einen beschwörenden Ausdruck an. "Bitte gönne mir erst etwas Abstand. Lade sie nicht hierher ein. Noch nicht..."

  • Puh da viel ihm aber ein Stein vom Herzen. Sein Gesicht entspannte sich merklich bei Cara´s Antwort. Denn das wäre doch mehr als unangenehm zu erklären gewesen. Vor allem Saturninus hätte er gleich schreiben müssen aber er hatte Glück.


    „Nun so lange sie einverstanden war soll es mir recht sein. Aber du musst zu geben das es nicht ganz abwegig war die Iulia sind sehr impulsiv.“


    Sagte er und versuchte so eine Rechtfertigung für die Frage auf zu bauen die ihm jetzt doch etwas unangenehm war. Auch wenn wen Cara auch noch zu gab das es mehr als unklug war zu der Jahres Zeit zu reisen.

  • Lächelnd neigte Cara den Kopf zur Seite. „Das ist nicht zu leugnen...“, stimmte sie zu. Die Vergangenheit dieser gens hatte das schon mehr als einmal bewiesen. Ihre Ahnen waren große Männer gewesen. Die Impulsivität war jedoch oft zu ihrer Schwäche geworden. Zu handeln, ohne vorher die Situation und Folgen abzuwiegen, das war unklug.
    „Ich bin dir nicht böse, Lucius“, schob Cara aufmunternd nach und beugte sich vor, um ihn flüchtig am Handgelenk zu berühren. Instinktiv erfasste sie sein Unwohlsein. „Wir sind eine Familie – da sollten wir offen miteinander reden. Auch über unangenehme Dinge...“ Etwa die Erwartungen, die er an sie hatte, die Pläne, ihrer Familie. Sie wollte diese Fragen eigentlich nicht stellen, wollte stattdessen ihre Freiheit in jenem Rahmen genießen, der ihr gegeben war, wollte das Leben erforschen frei von allen Ansprüchen, die man an sie stellte. Aber das was man selbst wollte war selten deckungsgleich mit dem, was die Familie von einem wollte. Für einen Augenblick versank Cara in Gedanken und schreckte dann auf, als Lucius das Wort wieder an sie wandte. „Verzeih...was hast du gerade gesagt?“,

  • Das Cara es ihm nicht krumm nahm und ihn anlächelte war zwar gut, aber er hatte für die hier Lebenden eine gewisse Verantwortung. Und außerdem hatte er es ihrem Bruder versprochen und so hatte er die Frage stellen müssen. Auch wenn es natürlich mehr als Indiskret war Cara so direkt zu fragen.


    „Es freut mich dass du mich verstehst. Ich weiß nicht wie ich das deinem Bruder hätte erklären sollen. Wenn du weggelaufen wehrst. Es ist gut das es nicht so ist wie ich befürchte habe.“


    Sagte er und widmete sich erst mal wieder dem Essen und angelte sich eine Feige aus der Soße die mit einem genüsslich >Hm...< in seinem Mund verschwand. Die frei geworden Stelle auf der Platte nutzte er gleich um mit einem Stück Fladenbrot die Soße auf zu düschen. Als er das Brot mit einen Schluck Wein hinunter gespült hatte. Fragte er Weiter.


    „Was möchtest du in Rom tun? Wofür Interessierst du dich?“


    Aber Cara schien etwas geträumt zu haben wehrend er sich der Platte gewidmet hatte.


    „Ich habe gefragt wofür du dich Interessierst?“


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  • >Vielleicht hätte er sich ja dann die Mühe gemacht und wäre mich besuchen gekommen<, wanderte es finster durch Caras Gedanken. Die junge Frau war aber umsichtig genug, das was hinter ihrer hübschen Stirn vorging nicht laut auszusprechen. Nur der Schatten, der ihre blauen Augen für einen Moment verdunkelte gab einen Hinweis darauf, das etwas finsteres in ihr vorging.


    "Wofür ich mich interessiere?!", stolperte es irritiert über ihre Lippen und ihre Züge versanken in Überraschung. Einen Augenblick glaubte Cara, ihre Ohren hätten sich einen Scherz erlaubt. Das konnte Lucius nicht gesagt haben - und wenn doch....dann meinte er es gewiss nicht ernsthaft. >Oder es ist eine Falle...Erst will er hören, was ich mir vorstelle und dann versucht er mich in jene Richtung zu lenken, die ihm vorschwebt< Musternd lag ihr Blick auf dem Verwandten. So wie er da saß und das Essen genoss, da machte er einen absolut harmlosen Eindruck.
    "Ehrlich gesagt", setzte Cara an und verharrte dann einen Moment. Ihr Leben lang hatte ihre Mutter Cretica ihr eingebläut, dass es andere waren, die letztlich über ihr Leben entscheiden würden. Ein ehrbarer Mann und Kinder - so hatte sie die Zukunft der Tochter gezeichnet. Obschon sie sich stets rebellisch gegeben hatte, so war da auch ein leiser Teil in ihr, der irgendwann begonnen hatte zu erkennen, dass es kaum eine andere Möglichkeit gab, als diesem Weg zu folgen. Daher hatte sie Gedanken an die Zukunft, an das, was sie interessierte, lange zurück gedrängt. Jetzt horchte sie erstmals wieder in ihr innerstes hinein, dort, wo der Ursprung all ihrer Sehnsüchte lag. Die Welt, wisperte eine leise Stimme. Die Welt. Sie wollte sie erkunden, erforschen, entdecken. Für den Hauch eines Atemzugs schloss Cara die Augen, um den Gedanken zu vertreiben. Es war ein gefährlicher Wunsch. Etwas, das sie gegenüber Lucius nicht erwähnen konnte, auch wenn sie ihn - obschon sie sich erst vor einer Stunde oder etwas mehr getroffen hatten - sehr gern mochte.
    "Hat dir Mutter keine Anweisungen übermittelt?", erkundigte sie sich in einem sachlich-ernsten Tonfall, der so gar nicht zu ihr passte. Es war, als spräche eine andere Person aus ihr.

  • Centho entging der kurze Wandel in Cara´s Gesicht nicht als er auf ihren Bruder zu sprechen kam. Aber das Thema ließ sich einfach nicht umgehen, zumindest jetzt noch nicht.


    Dann zog er wieder die rechte Augenbraue hoch. Was war denn an der Frage so merkwürdig jeder hatte doch Interesen er zum Beispiel interessierte sich für Wagenrennen wie die Meisten in Rom.


    „Ja wofür du dich interessierst. Ich meine du hast doch in Germanien nicht den ganzen Tag mit deiner Mutter gestritten sondern auch andere Dinge getan wie lesen weben oder so. Was Frauen halt so machen.“


    Natürlich hatte er das Ganze in eine sehr humorvolle Verpackung gesteckt sie hatte ja gesagt das sie sich nicht so mit ihrer Mutter verstand. Und er wollte sie nicht in ein noch tieferes Loch stoßen als das in dem sie wegen ihres Bruders schon war. Er grinste also und kaute genüsslich auf einer Feige. Auch wenn sie mehr vor sich hin stammelte als ihm Auskunft zu geben. Er hatte Verständnis das sie nicht gleich so offen mit ihm sprechen mochte sie kannten sich ja noch nicht so lange. Aber wieder schoss die recht Braue in die Höhe. Anweisungen von ihrer Mutter? Nein. Er war ja schon froh über den kurzen Brief von ihrem Bruder.


    „Äh …. Sollte sie? Ich hab nichts außer dem Brief von deinem Bruder und der hat im Prinzip nur angekündigt das du kommst.“


    Ahhrrr da war es wieder das Thema. Aber was sollte er machen?



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  • Eine Welle der Erleichterung schwappte über Cara, als feststellen musste, dass seine Frage auf eine wesentlich harmlosere Auskunft zählte, als sie zunächst angenommen hatte. Sie entspannte sich sichtlich, auch wenn ihr die bloßen Nennung ihres Bruders einen leisen Stich ins Herz versetzte.


    "Ich dachte, du würdest dich nach meinen Zukunftsplänen erkundigen", gestand Cara und lächelte verlegen. Lucius ahnte jedoch nicht, wie recht er damit hatte, was er sagte. In der Regel hatte Cara gewissenhaft darauf geachtet, nicht den ganzen Tag im selben Raum mit Cretica zu sein - um nicht Gefahr zu laufen, dass sie sich die ganze Zeit über fetzten.
    "Das klingt sehr abschätzig", hielt sie ihm amüsiert obschon seines lapidaren Tonfalls entgegen. Was wohl Lucius sagen würde, wenn er erführe, dass sie sich heimlich mit weitaus anderen Dingen beschäftigt hatte, als man es von jungen Frauen normalerweise gewohnt war. Etwa mit Nestor Schwertkampf üben oder mit offenen Haaren im Männersattel über die Heide preschen - alles Dinge, die einer jungen Frau nicht zugestanden, ja vielmehr sogar verboten waren. Die Vorstellung eines Lucius, der aus allen Wolken fiel, erheiterte sie und erhellte ihr Gesicht.
    "Nun, ich habe ein Faibel für Pflanzen. In Mogontiacum habe ich viel Zeit im Garten verbracht", antwortete sie. "Noch öfter war ich jedoch im Stall. Mutter hat mir erlaubt ein eigenes Pferd zu haben." Lieber nicht erwähnte sie, dass sie die Stute selbst zugeritten hatte. "Ich liebe Pferde - Das muss wohl in der Familie liegen", fügte sie letzteres grinsend hinzu.

  • Er gluckste bei ihrem Kommentar ihre Zukunftsplänen betreffend zumal da sie auch noch so verlegen Lächelt. Es war nicht grade üblich mit solchen Themen gleich beim ersten Aufeinandertreffen zu besprechen. Eigentlich wollte er wissen wie er der jungen Frau den Aufenthalt angenehmer zu machen.


    „Eigentlich wollte ich das noch nicht aber wo wir grade dabei sind.“


    Er zwinkerte ihr zu und sah sie dann an und stellte den Kopf schief. Er wusste ja jetzt was er Phocylides anweisen sollte.


    „Du kannst dich im Garten gern auslassen ich würde mich freuen wenn wen du dich dort um die Pflanzen kümmerst. Und einen Stall haben wir hier auch es stehen drei Pferd hier und in besitze noch eine Pferdezucht bei Mantua. „




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  • Den Iulier schien es zu amüsieren, dass sie heilfroh war, dem Thema Zukunft zunächst entgangen zu sein. Er ließ es sich dann auch nicht nehmen, sie sogleich diesbezüglich zu necken - zumindest nahm Cara das an. "Willst du den Hund etwa jetzt schon wieder wecken, wo du ihn gerade erst begraben hast?", entgegnete sie und ein verschmitztes Lächeln teilte ihre Lippen. Zeigte sie sich äußerlich spielerisch, vibrierte ihr Inneres jedoch in nervöser Unsicherheit. >Nicht!< Bisher hatte sich Cara noch nicht entschieden, wie sie wohl auf etwaige Pläne seitens Lucius´ reagieren würde. Rebellisch? Einlenkend? Die Stimme ihres Herzens lag mit der ihres kühlen Verstandes im Widerstreit.> Es kommt auf die Erwartung an.<


    Das Lächeln explodierte jedoch in einem regelrechten Strahlen, als er ihr anbot, sich im hortus austoben zu dürfen und ihr von der Pferdezucht erzählte. "Tatsächlich?!", entfuhr es ihr. Mit einem Mal waren alle düsteren Gedanken aus ihrem Kopf hinweggefegt. Cara wusste gar nicht, auf was sie zuerst eingehen sollte. Die Folge war, dass alle Worte auf einmal versuchten an die Luft zu gelangen: "Dann muss ich mir den hortus nachher unbedingt anschauen? Gibt es schon jemanden in der gens, der sich darum kümmert? Oh und den Stall! Den will ich natürlich auch sehen! Gibt es auch eine Möglichkeit, einmal nach Mantua zu reisen? Ich bin doch so neugierig! Interessiert sich deine Verlobte auch für Pferde? Vielleicht könnten wir zusammen ausreiten..." Verdammt, jetzt war es ihr doch so flüchtig leicht über die Lippen gesprungen. Ausreiten. Eine Frau. Die fröhlich sprudelnde Quelle hörte abrupt auf zu glucksen. Auf ihrer Unterlippe kauend suchte Cara in Lucius Gesicht nach einer Reaktion.

  • Er schmunzelte bei ihrem Vergleich mit dem schlafendem Hund der nicht jetzt schon geweckt werden sollte. Er dachte einen Moment auf der Metapher von Cara herum. Wollte er oder wollte er nicht? Eigentlich wollte er schon aber es war zu früh sich mit derartigen Dingen zu beschäftigen dafür war in den nächsten Wochen noch genug Zeit.


    „Du hast recht lassen wir ihn erst mal Schlafen er hat ruhe sicher nötig.“


    Dann ging die junge Frau völlig aus sich heraus bei der Erwähnung von der Möglichkeit sich im Garten aus zu toben. Aber richtig schien sie der Gedanke an die Pferd in Verzückung zu setzten sie Schnatterte fast ohne Punkt und Komma drauf los. Es folgt ein kurze Abfolge schneller aufeinanderfolgende Setzen den er bei dem bis jetzt doch recht ruhig geführtem Gespräch kaum folgen konnte. Pferde schiene ihre Leidenschaft zu sein so viel hatte er verstanden und das sie mit Calli ausreiten wollte. Wobei sie sich wohl bei der Aussage ertappt fühlte denn mit einem Mal war es merkwürdig still. Er dachte an seine letzten Ausritt mit Calli und wusste dass es sich für eine Frau nicht gehörte. Aber er war sich seiner Lage bewusst. Er konnte es nicht Cara auf Dauer verbieten wehrend er es Calli erlaubte. Auch wenn die Gefahr klein war da es nicht weit bis zum Stadttor nicht weit war, war sie doch da. Aber erst mal würde er ihr einen kleinen Schrecken einjagen. Darum zog er wieder die rechte Augenbraue hoch und machte einen erstaunten Gesichtsausdruck. Dann verfinsterten sich seine Züge.


    „Du willst mir doch nicht sagen dass du wie ein Junge auf einem Pferd reiten willst? Das entspricht nicht meinen Vorstellungen von der guten Erziehung einer römischen Dame aus gutem Haus. Weder deine Eltern noch dein Bruder würden das gut heißen.“


    Sagte er mit erster Stimme und sah sie scharf an. Musste sich aber innerlich jetzt schon den Bauch vor Lachen halten ließ sich aber nichts anmerken.

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  • Sim-Off:

    Uuuh, das ist böse!=)


    Hatte Lucius erwartet, dass sie nun eingeschüchtert klein bei geben und sich zurückziehen würde, so hatte sich der Iulier getäuscht. Der Satz „Weder deine Eltern noch dein Bruder würden das gut heißen“ – legte einen Schalter in ihrem Kopf um und siedender Trotz stieg in ihre Wangen. „Was glaubst du denn, was ich mit Pferden mache?!“, erwiderte sie hitzig. „Anschauen und tätscheln?“, Sie beugte sich vor, die Brauen zusammengezogen, die blauen Augen trotzig funkelnd. Unwillige schüttelte Cara den Kopf. "Was sind denn dann deine Vorstellungen?hm?" So wird er es dir nie erlauben, ging es ihr durch den Kopf. Aber der Gedanke vermochte kaum, sie zu besänftigen. Es war so ungerecht! Und sie wollte sich mit dem Verbot, dass sie aus seinen Worten erfasste, nicht zufrieden geben.


    „Mein Bruder höchst persönlich brachte mir das Reiten bei“, versetzte sie, jetzt etwas ruhiger, auch wenn ihre Wangen nach wie vor glühten. „Und ich weiß, dass römische Damen nicht reiten sollten. Aber nur weil sie es nicht sollten, heißt es nicht, dass sie es nicht könnten...Und...und...und ich kann vorsichtig sein! Niemand muss es bemerken!“, redete sie sich um Hals und Kragen. „Lucius!“, Bittend sah sie ihn an.

  • Ja alles lief wie er es sich ausgemalt hatte mit einem Mal war aus der eben noch ruhigen Cara eine flammende Rednerin geworden. Es fehlte nur noch das sie aufsprang und hitzig mit den Händen fuchtelte. Er musste so mit sich selbst ringen nicht zu lachen das er jeden Moment Gefahr lief das alles aufflog aber noch hatte er ein sehr ernstes Gesicht aufgesetzt. Seine Augen waren kühl und berechnend und klebten förmlich auf ihr als wehre er völlig überrascht.

    „Ich erwarte das du dich benimmst wie eine römische Dame wie eine Iulia. Denn das ist es was du mir vorhin noch im Tablinum versprochen hasst.“



    Sagte er knapp und versuchte sein Scharade noch ein bisschen aufrecht zu erhalten. Was ihm doch grade recht gut gelang fand er selbst. Er fand traumhaft wie sie sich für die Sache in die Bresche warf. Und sogar argumentierte das ihr Saturninus sogar selbst das reiten beigebracht habe. Was ihm im Ernstfall wen er das hier hätte durch ziehen wollen herzlich egal gewesen wehre, er war hier der her im Haus. Erst wollte er noch ein werfen >Du weist es also und willst es trotzdem tun.< aber als sie ihn dann so bittend an sah und mit weicher Stimme seinen Namen sprach mochte er sie nicht mehr ihn halten. Er strich ihr beruhigend über die Wange und seine Züge wurde weich.


    „Es tut mir leid das ich dich so hoch genommen habe. Ich kann es dir gar nicht verbieten da ich es Callipana auch nicht verbieten kann. Ich habe nur spaß gemacht du musst nur aufpassen das ihr nicht erwischt werde das wehre mehr als ärgerlich.“



    Hoffentlich überwog die Freude über die Erlaubnis über den üblen Scherz den er sich da grade erlaubt hatte. Calli hätte das gar nicht witzig gefunden, so wie die meisten Frauen im Übrigen auch.


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  • „Ich bin eine Iulia!“, hielt Cara ihm trotzig entgegen. „Durch und durch! Ich wurde als Iulia geboren und meine Mutter hat mich als solche erzogen!“ Niemand musste ihr erklären, wie sich eine römische Dame zu verhalten hatte – eigentlich. Kochen, Kinder, Tempel. Nicht auffallen. Am besten nicht atmen.
    Innerlich schon damit rechnend, dass er das Argument, ihr Bruder hätte ihr das Reiten selbst beigebracht, nicht gelten lassen würde – Lucius musste diese Gelegenheit ja wohl dazu nutzen, seine Position als Hausherr zu stärken – machte sie sich bereit dazu, ihm alles mögliche an den Kopf zu werfen. Doch es kam anders. Ganz anders.


    Er strich ihr sanft über die erhitzte Wange und seine Züge entspannten sich, wurden weich. Irritiert starrte die junge Iulia ihn an und verstand auf einmal die Welt nicht mehr. Und was sagte er da? „Ich habe nur einen Spaß gemacht...“ Die Wort drangen in Caras Bewusstsein ein und entfalteten dort ihre Bedeutung.
    „Bitte...Wa....WAS?“ Cara fuhr zurück und brachte Abstand zwischen sie beide. Aus dieser Entfernung funkelte sie ihn böse an. Eigentlich war das nur ein Ablenkungsmanöver, denn der gute Lucius hatte sie so sehr verwirrt, dass sie gar nicht wusste, ob sie nun wütend sein, darüber lachen oder einfach nur glücklich sein sollte.
    „Du hast manchmal einen merkwürdigen Sinn für Humor...“, bemerkte sie schließlich ernüchtert. Dann schüttelte sie aber schon wieder lächelnd den Kopf. „Warum hast du mich so herausgefordert, Lucius?“

  • Es war zu köstlich auf das Thema sich wie eine Iulia zu benehmen reagierte sie noch trotziger. Er überlegte wie oft sie diesen Satz wohl schon von ihre Mutter gehört hatte und sein Grinsen wurde immer breiter.



    Er lehnte sich auf seiner Kline zurück und trotzte Cara´s funkelndem Blick. Wo bei ihm auffiel das sie das grade zu meisterlich konnte. Was sein Lachen in eine schäbiges Grinsen abmilderte aber mehr auch nicht er hatte sich immer noch prächtig amüsierte.


    „Es tut mir leid Cara aber du hast es ja grade zu heraus gefordert. Als du gefragt hast und dich dann so ertappt gefühlt hast wusste ich das ich dich damit aufziehen kann. Und ich konnte nicht widerstehen. Verzeih mir bitte.“




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  • Unzählige Male hatte Cara „Benimm dich wie eine Iulia!“ aus dem Munde ihrer Mutter gehört. So oft, dass sich ihr sogar der Tonfall der alten Cretica eingeprägt hatte. Eine Iulia. >Du solltest mehr nähen, mehr weben!....Deine Arbeiten sind schrecklich!....Sei zarter, zurückhaltender!....Als Frau hast du stets hinter dem Mann zu gehen...<, die Stimme hallte in ihrem Kopf wider. Immer und immer wieder. Und je öfter Cara sie hörte, desto mehr versteifte sie sich in ihrer Haltung und Widerstand.


    Lucius Grinsen wurde noch eine Spur breiter. Allerdings ließ er sich deutlich von ihrem bösen Blick einzuschüchtern. Leises Unwohlsein huschte über seine Züge, auch wenn es ihn immer noch zu amüsieren schien. Cara sah ein, dass es wohl ihr eigener Fehler gewesen war.
    „Nun, ich habe mich wohl selbst verraten...“, Lächelnd hob sie die Schultern. Anders hätte sie wohl aber kaum reagieren können. Zu viel hatte sie preisgegeben. Zu viel von dem, was mit gängigen Erwartungen und Normen kollidierte. Es gab so vieles in ihrer Persönlichkeit, dass nicht zu dem allgemeinen Sittenkodex passen wollte. Sie musste einfach vorsichtiger sein. Auch deshalb, weil ihr nichts ferner lag, als ihrer Familie Schaden zuzufügen. Hier zumindest war sie voll und ganz Lucius´ Gnade ausgeliefert. Wie immer war sie auf die Männer um sie herum angewiesen...
    „Es freut mich zu hören, dass auch Calliphana reitet. Dann werde ich sie einmal um einen Ausritt bitten“, Das nahm sie sich ganz fest vor. „Und ich bin froh, dass du mir deswegen nicht zürnst, Cousin!...Ich kann nur wiederholen: Ich möchte der Iulia nicht schaden. Ihr seid doch meine Familie!“


  • riclinium minor


    << TRADITIO ET PROGRESSIO >>


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    Hier befinden sich die Iulier bei einem "kleinen iulischen Mahl".


    Wie spät war es denn mittlerweile? Titus hatte keine Ahnung, doch musste es schon auf Mittag zugehen, denn der Geruch des Essens welches gerade wohl über dem Feuer stand war nicht zu ignorieren. Titus fühlte sich hundeelend. Sein Magen rebellierte noch immer, sein Schädel hämmerte wie verrückt. Jeden den er begegnete grüßte er mit einem gequälten Lächeln und einem herausgepressten:


    "Guten Morgen."


    So mancher Blick verriet das es wohl alles andere war als Morgen, doch Titus fühlte sich nun mal so. Von dem geschäftigen Treiben welches in der Casa bereits herrschte ließ er sich nicht sonderlich beeindrucken. Im Tricilium angekommen setzte er sich auf eine Cline und wartete darauf das endlich etwas essbares serviert wurde. Zwar hatte er nicht wirklich hunger, doch fühlte er sich normalerweise immer etwas besser wenn er ein oder zwei Bissen zu sich nahm.


    Aber wo war denn sein Vater eigentlich? Titus hoffte inständig das dieser bereits außer Hause war....


  • Manius Iulius Potitus


    Wonga hatte nichts gesagt, als Manius ihn gefragt hatte, wann sein Sohn heimgekommen wäre, aber der alte hatte Lunte gerochen und ein paar Münzen an den einen und eine Drohung an anderer Stelle fallen lassen und so hatte er herausbekommen, dass sein Sohn sich aus dem Haus geschlichen hatte. Leider hatte ein Geschäftstermin (zu dem ihm hätte sein Sohn begleiten sollen) in aller Frühe verhindert, dass er sich sofort um ihn kümmerte.
    Aber eineige Minuten, bevor Titus das triclinum betreten hatte war er wieder nach Hause gekommen. Gerade wollte er seinen Sohn wecken und herbringen lassen, als er eine wohlbekannt Stimme hörte. Und prompt hallte seine eigene durch das Haus:
    "Titus Iulius Flavus!"
    die Stimme hatte einen Beiklang, der dafür sorgte, dass sämtliche Sklaven aus dem triclinium retirierten.
    "Mir reichts es, mein Sohn. Das war das letzte Mal, das allerletzte, dass du dich auf meine Rechnung hast zulaufen lassen. NIE WIEDER!" für die letzten Worte hatte er die Stimme wieder gehoben, ja fast wieder geschriehen.
    Dergleichen Wortlaut hatte er schon oft seinem Sohn an den Kopf geworfen, aber diesmal war der Faden endgültig gerissen. Schon am ersten Abend in der Familiencasa solch ein Benehmen, das war absolut intolerabel, selbst für einen Musterknaben, der sein Sohn aber nun eh nicht war. Aber war diesem eigentlich klar, wie ernst es dieses Mal war?


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  • Titus zuckte regelrechte zusammen und zog den Kopf ein als er seinen Namen durch die Casa schreien hörte.


    *Auwei, das kann ja heiter werden*


    dachte sich der junge Iulier, gab aber noch nicht sonderlich viel darauf, schließlich war dies nicht das erste Mal das sein Vater so mit ihm redete, besser gesagt schrie und bisher hatte sich die Lage immer wieder beruhigt.
    Deshalb antwortete er auch mehr genervt als erschrocken:


    "Schrei doch nicht so, ich bin nicht taub!"


    Seine Stimme war auch nicht gerade ruhig, doch bei weitem nicht so laut wie die seines Vaters. Eine weiter Erklärung hielt Titus für nicht notwendig, schließlich würde sich der alte Herr schon wieder beruhigen. Gemütlich schob sich Titus eine Traube in den Mund die noch von gestern Abend übrig sein musste. Mehr ärgerte ihn das er wohl von jemanden verpfiffen worden war. Er musste wohl bei Gelegenheit noch ein ernstes Wort mit Wonga wechseln.


    Für Titus war die Sache damit erledigt.....


  • Manius Iulius Potitus


    "Ich schreie nicht!" bestimmte Potitus, obwohl er es in seinen letzten Worten sehr wohl getan hatte.
    "Und ich meine es dieses durchaus ernst.
    Da du offensichtlich nicht in meine Fußstapfen treten willst, wirst du dir selbst etwas aufbauen müssen. Von mir wirst du jedenfalls keine Sesterze mehr zu sehen bekommen.
    Wir haben einen Termin beim stationarius des cursus publicus um dir eine Stellung zu verschaffen.
    Zieh dich anständig an und komm ins atrium. Sofort!"

    und damit war die Sache vorläufig auch für ihn beendet. Nur schon im Hinausschreiten fauchte er die Sklaven an, dass sein Sohn fertig sei mit Essen und sie abräumen sollten.



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