Der jungen Iulia entging der Wandel, der sich in seinen Zügen vollzog nicht. Etwas überrascht hielt sie inne und hielt das Stückchen Brot vor ihrem Mund fest, dass sie gerade im Begriff gewesen war, zu verspeisen. Streng sah er sie nun an. So streng, dass sie sich ernsthaft fragen musste, ob er einen Bund mit ihrer Mutter geschmiedet hatte. Sie hatte ihm und vorallem Publius bestimmt Instruktionen übermittelt - heimlich natürlich. Lasst sie nicht dies und das; Seit vorsichtig, sie braucht eine feste Hand....blablabla...Oder auch nicht, denn anscheinend zog er es in Zweifel, dass sie ihre Mutter informiert hatte. Er unterstellte ihr tatsächlich, fortgelaufen zu sien. Das brachte sie zum Schmunzeln. Einen Moment lang, verspürte sie sogar Bedauern darüber, dass sie diese Idee nicht gehabt hatte und es tatsächlich getan hatte.
"Ich sollte mich eigentlich beleidigt fühlen, dass du mir tatsächlich unterstellst, einfach davon gelaufen zu sein", entgegnete sie vollkommen ruhig. Sie spielte die Rolle der anständigen, wohlerzogenen jungen Römerin - und verschwieg dabei, dass sie es für eine durchaus interessante Idee hielt ihrem Bruder nachzureisen. "Es war unklug zu dieser Jahreszeit über die Alpen zu reisen. Mörderisch. Und dann auch noch ohne männlichen Geleitschutz. Ich kann dir sagen, dass ich mich heftig mit Cretica gestritten habe deswegen...und wenn du möchtest, dann kannst du ihr gern schreiben und fragen - aber bitte" Ihr Gesicht nahm einen beschwörenden Ausdruck an. "Bitte gönne mir erst etwas Abstand. Lade sie nicht hierher ein. Noch nicht..."