[Triclinium minor] Cena parva Iuliana

  • Nachdem Crassus heute beim Procurator zum Vorstellungstermin war und eingestellt wurde als neuer Notarius in der Kanzlei des Kaiserhofs, betrat er mit einem breiten Grinsen im Gesicht das Triclinium. Er wollte nun etwas zum Abendessen.
    Einem Sklaven, dem er dort begegnete trug er sogleich einige Aufgaben auf.
    ,,Ich möchte etwas essen, also sag in der Küche Bescheid, dass ich zu speisen gedenke. Sie sollen etwas auftragen. Ansonsten lass Potitus auch fragen, ob er Hunger hat. Ich hätte etwas mit meinem Onkel zu besprechen.", versuchte Crassus seine Anweisungen so zu äussern, dass der Sklave genau wusste was er von ihm wollte und was er weiter delegieren sollte, damit sich niemand auf den Togasaum getreten fühlt. Trotzdem konnte er seine herrische Art, gegenüber den Sklaven, nicht ablegen und dem entsprechend klangen mit Sicherheit auch seine Anweisungen.

  • Manius Iulius Potitus


    Potitus Bein ging es bis dahin nur leidlich besser, daher kündigte sich sein kommen schon von ferne durch das Knallen des Stockes auf den Marmorböden des Hauses an.
    Ein Sklave öffnete ihm die Tür und als er durch sie hindurch trat, erkannte er den Neuankömmling. Mit leicht gehobener Hand und einem Nicken begrüßte er ihn:
    "Salve Crassus, schön mal nicht allein essen zu müssen."
    Und die Diät, die der Quacksalber ihm verordnet hatte, konnte er bei der Gelegenheit auch gleich ignorieren. Wenn es nach dem gehen würde, würde er nur Grünzeug fressen, er war doch kein Karnickel.
    Mit einem Ächzen ließ er sich auf einer der Klinen nieder
    "Aber bevor das Essen kommt, der Sklave meinte, du hättest was mit mir zu besprechen?"

  • Schon von Weitem, war Iulius Potitus durch den unverwechselbaren Klang seines Stocks auf dem marmornen Boden zu hören. Es verging einige Zeit zwischen dem ersten Knallen des Stocks und dem Erscheinen des älteren Römers im Triclinium der Casa Iulia.


    ,,Ja, das finde ich auch." erwiderte er auf die Aussage Potitus. Alleine essen macht ja bekanntlich auch dick.
    Nachdem sein Onkel sich gesetzt hatte, ging es Crassus bereits durch den Kopf, dass die Möglichkeit besteht, dass dieser es garnicht zu dem Pompeier schaffen würde. Das Bein des angeschlagenen Mannes schien sich nicht bemerkbar gebessert zu haben. Es war noch immer ein eher trauriges Bild für die Götter, wie Potitus sich auf eine der Klinen gesetzt hatte. Crassus wäre am liebsten aufgestanden und hätte seinem Onkel geholfen, doch würde dieser seine Hilfe sicher sofort mit Nachdruck abweisen. Immerhin würde er damit eine Schwäche zugeben, wovon Potitus sicher nicht viel hielt.


    ,,Das ist Richtig. Ich muss etwas mit dir besprechen. Und zwar geht es dabei um den Procurator a Lbellis, Gaius Pompeius Imperiosus, dem du mich empfohlen hattest, in deinem Schreiben. Du Erinnerst dich?", ohne wirklich eine Antwort seines Onkels, auf diese eher rhetorisch gemeinte Frage, abzuwarten, sprach Crassus so gleich weiter. ,,Danke nochmals für deine Hilfe. Ich bin ab Heute offiziell Notarius in der Administratio Imperatoris.", erzählte der frisch gebackene Notarius stolz. ,,Doch Pompeius schien viel Wert auf deine Hilfe in dieser Sache zu legen, zumindest was deine Verbundenheit ihm gegenüber im Nachhinein angeht.", sprach Crassus seine Vermutungen in Bezug auf den Pompeier laut aus.


    ,,Er lässt fragen, ob du in den nächsten Tagen einmal Zeit hättest in seinem Officium vorbeizuschauen. Meinst du, dein Medicus würde das zulassen?" Crassus versuchte etwas um den heißen Brei herumzureden, dass er nicht glaubt, dass Potitus es jemals selbstständig auf den Palatin schaffen würde und ob nicht Crassus, der ja nun täglich dort ein und aus geht, eine Botschaft im Namen Iulius Potitus' im Officium abgeben soll. Ohne seinen Onkel direkt auf sein kaputtes Bein anzusprechen. Das Letzte mal, hatte die Botschaft doch auch zuverlässig ihren Empfänger erreicht.
    Einen Atemzug später, kamen bereits die ersten Sklaven mit Getränken und der Vorspeise herein und verteilten es an die Anwesenden. Endlich würde Crassus Hunger gestillt werden.
    ,,Etwas weniger Wasser in meinem Wein.", erklärte er einem der Sklaven das exakte Mischungsverhältnis, damit er den hiesigen Wein überhaupt trinken konnte.


  • Manius Iulius Poximus


    "Natürlich versteh ich, bin ja noch nicht senil", knurrte der alte Händler, klang aber eher so, als sei es schon Gewohnheit Leute anzuknurren. Vielleicht hätte es ohne die Schmerzen sogar ironisch-amüsiert geklungen, aber davon war nichts in seinem Unterton erhalten geblieben.
    "Gratulation! Ich hoffe, dass du dich bald eingearbeitet hast." Als es dann auf die Verbundenheit kam, lachte er trocken. "Ha! Da möchte ich wetten, das ihn der Punkt am meisten interessiert hat. Keine Sorge, die Schwellung nimmt ab, dann werden die Schmerzen wohl auch bald besser werden. Direkt danach geh ich hoch auf den Palatin."
    Ein Ruf auf den Palatin kam beinahe dem eines Rufes von Iuppiter persönlich nach. Da konnte man nicht lange Fackeln.
    "Weißt du, was die Köchin heute parat hat?"
    Die Sklaven wussten, wie er seinen Wein mochte. Nicht, dass er ihn heute so bekommen würde. Er wusste, dass der medicus des Hauses den Sklaven da Anweisungen gegeben hatte. Und er war klug genug zu wissen, dass das wohl auch besser war. Er schnaubte.

  • ,,Wenn ich das vorhin richtig mitbekommen habe, gibt es heute Gekochte Baumpilze als Vorspeise und zum Hauptgang Honigschinken." Beim Gedanken an den zweiten Gang floss Crassus bereits das Wasser im Mund zusammen und er nahm einen großzügigen Schluck des eher bescheiden verdünnten Wein.


    ,,Als Nachspeise müssen wir uns wohl mit einfachen eingelegten Früchten zufrieden geben, schätze ich. Ich hoffe das genügt auch deinem Gaumen.", scherzte Crassus und zwinkerte leicht in Potitus' Richtung.


    Es dauerte auch bloss einen kleinen Augenblick des unbehaglichen Schweigens zwischen den Anweseden, bis die ersten Sklaven erschienen und die Vorspeise auf den Tisch brachten, Gekochte Baumpilze in gepfefferter Fischsauce wurde angerichtet und so gleich fing auch Crassus an zu essen. Er hatte einen ziemlichen Hunger.


    Später während des Essens kam er nochmal auf den Termin mit dem Procurator zu sprechen. ,,Hast du eine Vorstellung, was er sich von deinem Besuch verspricht?"


  • Manius Iulius Potitus


    Der Alte hatte zwar auf sein geliebtes Hähnchen gehofft, aber Honigschinken war auch nicht schlecht. Und auch sein medicus wäre damit wohl zufrieden, zumindest wenn der Schinken frisch und nicht zu sehr gesalzen war. Daran verschwendete er aber keinen Gedanken.
    "Früchte sind völlig in Ordnung, wir halten hier ja kein Festmahl für uns zwei." bekanntlich gab sich der Iulier gerne genügsam, seine wilden Zeiten waren lange schon vorbei.


    Dennoch langte er zu, sobald das Essen aufgetragen wurde. Auch um die Dreistigkeit des jüngeren zu mindern, dass er nicht auf ihn, den älteren, gewartet hatte.
    "Wer? Der procurator? Nun, ich denke doch, dass er den versprochenen Gefallen einfordern wird. Anscheinend hatte er schon etwas parat.
    Und ehrlich gesagt: Es gefällt mir gar nicht, dass ich keine Ahnung habe, was es ist."

  • ,,Ich danke dir aufjedenfall erstmal für deine Hilfe und hoffe, dass du dir dadurch nicht zuviel aufgehalst hast. Ich bin echt gespannt was der Procurator sich ausgedacht hat.", äußerte Crassus noch mit halbvollem Mund, ehe der nächste Gang aufgetragen wurde.


    Das eher kleine Abendessen verlief ruhig und ohne weitere erwähnenswerte Geschehnisse.


  • riclinium minor


    << TRADITIO ET PROGRESSIO >>


    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/Home/Rooms/CITriclinium.jpg]


    "Trink ihn aus, den Trank der Labe, / Und vergiß den großen Schmerz!
    Wundervoll ist Bacchus' Gabe, / Balsam für's zerrissne Herz!"


    Am Abend des Tages seiner Rückankunft aus Ostia war der Duumviralicius bis Ostiensis, der zweimal gewesene Duumvir von Ostia, selbstverständlich der erste, der frisch gebadet, massiert (das konnte man auch am dezenten Rosenduft erriechen) und in eine schicke grasgrüne Tunika mit mythologisch gemustertem Goldrand geworfen im Triclinium minor erschien. Er ließ sich, da mit einer Anwesenheit Centhos nicht zu rechnen war und er heute alle zusammenrufen lassen hatte, auf dem Platz des Gastgebers nieder, ließ sich frisches, kühles Wasser mit einem kleinen Schuss Wein eingießen und wartete anschließend auf die restliche iulische Sippschaft. Es gab nämlich so einige Dinge zu besprechen...


    Sim-Off:

    Sofern beim Essen in der Casa Petilia niemand mehr etwas zu sagen hat (was aktuell ja so aussieht), können wir den dortigen Strang auch zugunsten dieses aktuelleren Themas beenden.

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Da Aglaopes ihm ja persönlich Bescheid gesagt hatte, traf Crassus ebenfalls gewaschen und in seine übliche Tunika gekleidet im Triclinium Minor ein.


    ,,Dives!", rief er freudig aus, als er seinen entfernten Cousin auf der Kline liegen sah. ,,Sei gegrüßt Cousin, schön dich zu sehen!", begrüßte er ihn sofort. ,,Du hattest geschrieben, dass du kommen würdest, doch hatte ich nicht sobald mit deiner Rückkehr gerechnet. So hatte ich nicht einmal die Gelegenheit dir schriftlich zu antworten.", schloss Crassus sogleich mit einer, für seinen Geschmack nicht unbedingt glanzvollen, aber doch der Höflichkeit genüge getanen Ausrede an, dass er vergessen hatte ihm einen erneuten Brief zukommen zulassen. Die Arbeit in der Kanzlei nahm momentan leider seine komplette Aufmerksamkeit in Beschlag, weshalb er kaum Zeit für private Dinge fand. Sein Primicerius war momentan wirklich aktiver als sonst. Wie als wenn er noch etwas Wichtiges zu erledigen hätte, ehe er sich seinen Ahnen anschließen würde. Immerhin war er schon recht alt, fand zumindest Crassus.


    ,,Sag, wie war die Reise? Ich hoffe nicht allzu beschwerlich."

  • "Crassus! Sei gegrüßt!", begegnete der gewesene Duumvir der überschwenglichen Begrüßung seines Cousins beinahe ebenbürtig und deutete dann auf die gegenüberliegende Kline. Der Lectus Medius nämlich war seinem Alter und Rang entsprechend dem Familienvater Iulius Potitus vorbehalten.
    "Sieh, wir haben heute jeder eine ganze Kline für uns allein.", scherzte Dives anschließend halbherzig. Dass ihre Runde heute nicht mehr als drei Mitglieder fassen würde, war schließlich ein weniger amüsanter als viel mehr trauriger Fakt. Aber was sollte man machen? Einige Iulier waren unmittelbar vorm oder im frühen Stadium des Bürgerkrieges auf unbestimmte Zeit verreist, wie beispielsweise Italicus nach Hispanien zurückgegangen war und auch Lucanus sich auf irgendein Landgut verkrümelt hatte. Andere Verwandte waren Militärs und kehrten nach ihrem dienstlichen 'Besuch' der Urbs Aeterna nun wieder in ihre Stammlager - beispielsweise nach Mantua - zurück. Und wieder andere mussten aktuell in irgendeinem dunklen Loch gefangen dem Kommenden harren.


    "Ist nicht jede Reise irgendwo eine Tortur für die eigenen Nerven?", beantwortete der Duumviralicius die Einstiegsfrage seines Verwandten mit einer rhetorischen Gegenfrage. Gerade das Koordinieren der Sklaven, die mitunter selbstständig zu denken versuchten und dann alles taten, nur nicht das, was man von ihnen verlangte, war nicht selten hochgradig nervenaufreibend, wie Dives fand. Und apropos Sklaven: Auf ein Handzeichen des aus Ostia Heimgekehrten trat ein solcher Unfreier an die Mensa heran und füllte Crassus einen Becher mit verdünntem Wein.
    "Auf die Entspannung unserer Nerven!", erhob Dives anschließend seinen eigenen Becher in Richtung seines Cousins und nahm nach einem kleinen Trankopfer für die Götter einen bescheidenen Schluck. Anschließend entschied er, dass er mit seinem Kanzlei-Verwandten ja schon einmal etwas über seine geschäftlichen Anliegen sprechen könnte, bis Potitus sich zu ihnen gesellte und man auch über manch anderes Thema beraten könnte.
    "Und sag, wie geht es dir aktuell so? Bist du noch immer in der Administratio Imperatoris tätig? Wenn ich mich recht erinnere, dann hatte ich ja in meinem letzten Brief bereits geschrieben, dass ich dieser Tage einen guten Kontakt auf den Palatin brauchen könnte...", begann er also erst einmal (noch) relativ unverbindlich. Es brachte ja auch letztlich nichts Crassus nun alles und noch mehr zu erzählen, wenn der am Ende eh keine große Hilfe sein könnte.

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  • Nachdem er sich ebenfalls gesetzt hatte, auf die ihm angedeute Kline, fing Dives auch bereits an mit ihm aus der Ferne anzustoßen und den Göttern ein kleines Trankopfer darzubringen. Nach einem guten Schluck aus dem Becher, dachte Crassus schon darüber nach, dem Sklaven beim nächsten Mal nachschenken, das Wässern des guten Weines zu verbieten. Konnte man ja nicht trinken dieses dünne Zeug.


    ,,Mir gehts gut und ja, ich bin noch immer in der kaiserlichen Finanzabteilung angestellt. Ganz gleich, wer momentan der Kaiser ist.", beantwortete Crassus erst einmal die Frage seines Vetters, während derer er sich einer Anspielung auf die jüngsten Ereignisse nicht erwehren konnte.


    Dann ging ihm auch wieder die Korrespondenz mit Dives durch den Kopf, die er sich kurz vor dem Erscheinen hier im Tricilinium selbstverständlich noch einmal angeschaut hatte. ,,Genau, du hattest gemeint, dass du meine Hilfe gebrauchen könntest. Erzähl, wobei kann ein kleiner Notarius am Hofe dir behilflich sein?", fragte er dann und stellte sein Licht dabei ein wenig unter den Scheffel.

  • Dives, der seinen Wein stets besonders stark verdünnte, da er wusste, dass er nicht viel davon vertrug ohne dabei der Klarheit in seinem Kopf verlustig zu gehen, hatte aus genau diesem Grund nur ein sehr schlechtes Gefühl dafür, welcher Grad der Verdünnung nun noch angemessen wäre und welcher nicht. Einzig eins stand für ihn in diesem Punkt fest: Niemals würde er es kommentarlos billigen, dass jemandem reiner Wein eingeschenkt wurde. Und das galt sowohl für den tatsächlichen Trunk des Bacchus, als auch für den 'reinen Wein' in Sachen Serapio. Doch dieses Thema gehörte aktuell nicht hierher.
    "Nun, das freut mich, dass du deine Stelle trotz der Umstände erst einmal behaupten konntest! Und wer weiß, vielleicht kann ich mich ja für deine Hilfe mit meinen Anliegen revanchieren, indem ich an der richtigen Stelle ein gutes Wort für dich einlege, sodass du nicht mehr lange nur ein 'kleiner Notarius' bist.", erklärte Dives zunächst und ahnte nicht, dass Crassus auch auf dem Palatin bereits einen Fürsprecher gefunden hatte, der ihm auf die nächste Karrierestufe verhelfen wollte. Gleichsam, auch das war den Worten des gewesenen Duumvirn zu entnehmen, ging dieser ziemlich sicher davon aus, dass sein Cousin ihm auch tätsächlich helfen würde, wenn er denn konnte.


    "Das erste und sicherlich auch etwas wichtigere Anliegen ist ein vom Ordo Decurionum Ostias auf meine Initiative hin gefasster Beschluss zur Änderung einiger Details der namentlich noch immer so heißenden Lex Municipalis Ostiensis. Und eben weil sich auch der Name dieses Gesetzes ändern soll, da Ostia, wie du sicher selbst weißt, eine Colonia und kein bloßes Municipium ist, halte ich es für notwendig, dass die kaiserliche Kanzlei der neuen Fassung dieses Gesetzes ihren Segen gibt.", führte Dives aus. Was wollte er nun von Crassus? - Nun, erst einmal wohl eine Auskunft.
    "Von dir würde ich dabei zunächst wissen wollen, wie ich am zügigsten und sichersten eine solche Bestätigung bekomme. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass eventuell mein persönliches Erscheinen durchaus förderlich sein könnte, weil das einerseits die Wichtigkeit des Anliegens für Ostia unterstreicht und andererseits ich sofort für Rückfragen zur Verfügung stünde. Oder ist soetwas eher unüblich und es wäre besser, wenn ich dir einfach die entsprechenden Unterlagen gebe, damit du sie an die richtige Stelle weiterleitest?", erkundigte er sich. Denn zweifellos würde sich derartig Bürokratisches sicherlich eh etwas hinziehen. Aber zumindest praktisch für Dives wäre es schon, wenn er diesen Punkt erledigt hätte, bevor er sich in einem knappen Jahr in den Wahlkampf für das Vigintivirat stürzte...

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  • Dann rückte Dives damit heraus, was er von Crassus zu wissen gewollt hatte, die nebenbei angebotene Hilfe, ignorierte er erst einmal, wusste er ohnehin nicht wirklich, wie der ehemalige Duumvir Ostias einem Beamten des Kaiserhofs in der Karriere helfen konnte. Aber vielleicht bedachte Crassus dabei momentan etwas essentiell wichtiges nicht, oder übersah einfach etwas. Aber nichts desto trotz, wäre Crassus allzeit bereit sich für seinen Verwandten einzusetzen und ihm zu helfen, wo er konnte. Das gebot schon allein die Tatsache der Verwandtschaft, fand Crassus.
    ,,Nun, zügig ist beim Kaiserhof unter Umständen das falsche Wort.", sprach Crassus und grinste seinem Cousin schelmisch zu.


    ,,Nein nein, ich denke das wäre wohl eine gute Idee, wenn du als Stellvertreter für den Ordo Decurionum Ostiensis mit mir zusammen zum Procurator a Libellis gehen würdest. Dieser ist immerhin der entsprechende Ansprechpartner für städtische Anfragen. Auch wenn wohl auch der Procurator a Cognitionibus wohl einen Blick darauf werfen müsste, ehe eine endgültige Entscheidung gefällt werden könnte.", versuchte Crassus seinem Cousin einen gewissen Einblick in die Arbeitsweise der kaiserlichen Kanzlei zu gewähren, damit dieser besser nachvollziehen konnte, wie solch etwas gehandhabt wird.


    ,,Mit mir an deiner Seite bekämst du sicherlich schnell einen kurzfristigen Termin und dann könntest du selbst mit dem Procurator die Feinheiten ausarbeiten."

  • Sim-Off:

    Sorry fürs Warten. :(


    Bei der ersten Reaktion seines Cousins konnte sich auch Dives ein Grinsen nicht verkneifen. In der Tat nämlich konnte man der Beamtenschaft - egal ob der palatinischen oder beispielsweise der ostiensischen - mitunter Vielerlei nachsagen. Eine übermäßige flotte Bearbeitung von Anträgen und/oder Anliegen gehörte dabei jedoch ganz sicher nicht dazu - und würde wohl auch noch in knapp 2000 Jahren sicher nicht dazugehören. Das lag letztlich eben auch an der teils pingeligen Genauigkeit dieses Menschenschlags.


    "Nun, das hört sich doch schonmal ganz vielversprechend an. Könntest du uns dann einen solchen Termin beim Procurator a Libellis besorgen? Was eine passende Zeit angeht, so könnte ich mich da aktuell auch ganz nach dir richten, da ich ansonsten keine weiteren Verpflichtungen habe, die ich nicht auch verschieben könnte.", erklärte der Duumviralicius recht zuversichtlich. Wie praktisch war es doch, wenn man einen Verwandten in der kaiserlichen Kanzlei hatte!
    "Eventuell könnte man das ja auch gleich mit meinem zweiten Anliegen verbinden? Nachdem ich nun nämlich kein Duumvir in Ostia mehr bin, sondern nurmehr ein engagierter Bürger hier in Roma, möchte ich mich jetzt auch endlich um die neue Satzung der Societas Claudiana et Iuliana kümmern. Fertig ausgearbeitet ist sie ja soweit, auch dank Tiberius Lepidus und dir, sodass nun eigentlich nur noch die Bestätigung der Administratio Imperatoris fehlt, dass die Societas Claudiana et Iuliana auch mit dieser neuen Satzung weiterhin ein eingetragener Kultverein bleiben darf." Immerhin sollte sich doch nicht gerade wenig ändern - mit der Einführung eines stellvertretenden Magisters sogar auch strukturell! Da war der Iulier ohne Cursus Iuris lieber auf der sicheren Seite und ließ sich eine derartige Vereinsreform vorsichtshalber durch die Kanzlei erlauben und bestätigen...

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  • ,,Da wären wir dann wohl beim ersten Problem angelangt.", äusserte Crassus sich erstmal nur wage und man konnte ihm ansehen, dass er einige Atemzüge lang grübelte, ehe er weitersprach. ,,Die Sache ist nämlich die: Der Procurator Pompeius wurde, so wie es die Gerüchte besagten, gleich nach Ende der Belagerung unter Hausarrest gestellt." Wieder ein Pause, in der Crassus sich mit der linken an sein markantes Kinn griff und daran herum rieb.
    ,,Und seitdem wurde er nicht mehr in der Administratio gesehen. Wir sind zwar demnächst zu einer Versammlung vor dem Kaiser gerufen, doch ob Pompeius dort anwesend sein wird, ist momentan noch fraglich.", versuchte er weiter die verfahrene Situation in der Kanzlei zu erläutern, ohne den Eindruck erwecken zu wollen, dass er Dives doch nicht, wie versprochen, helfen könne. ,,Aber es muss einen zeitweiligen Stellvertreter des Procuratos geben, der über seine volle Verfügungsmacht verfügt. Ich werde, sobald ich das nächste mal wieder auf dem Palatin bin, sofort einen Termin mit diesem, oder Pompeius selbst, in die Wege leiten. Also keine Sorge, das wird schon klappen.", versuchte er zum Schluss noch ein paar aufmunternde Worte zu finden. Allerdings würde sich dies, aufgrund der Abwesenheit des Pompeius noch etwas hinziehen können. Aber das war auch nichts, was Crassus nicht schaffen sollte.


    ,,Ach, die Satzung!", polterte es dann aus dem jungen Iulier heraus, nachdem Dives letzten Worte endlich in seinem zermaterten Hirn ankamen. ,,Stimmt, die Satzung müssen wir noch abzeichnen lassen. Selbstverständlich, verzeih bitte, dass mir das in dieser turbulenten Zeit abhanden gekommen war.", entschuldigte er sich dann dafür, dass er es nicht geschafft hatte bereits in diese Richtung in der Kanzlei zu intervenieren.

  • Der gewesene Duumvir hörte sich das Problem an und runzelte zunächst seine Stirn, bevor sich sein Gesichtsausdruck nach dem Lösungsvorschlag seines Cousins wieder erhellte.
    "Gut.", kommentierte er schlicht und sparte sich den erneuten Hinweis darauf, dass Crassus bei der Terminfindung derzeit keine Rücksicht auf Dives nehmen müsste. Es war ihm darüber hinaus sogar auch relativ gleich, ob das besagte Gespräch mit dem pompeischen Procurator zustande käme oder mit einer anderen entscheidungsbefugten Person. Ersteres nämlich würde die Chance bieten die Iulier nach dem Aneinandergeraten von Proximus und Imperiosus letzterem wieder etwas anzunähren, während Zweiteres ganz schlicht wohl eine höhere Erfolgschance für das zu bewilligende Vorhaben hätte, wenn man eine unvorbelastete Unterredung mit einem anderen Procurator führen könnte.


    Thematisch bei der Satzung der Societas Claudiana et Iuliana angelangt musste Dives erst einmal abwinken.
    "Ach, Crassus, DU brauchst dir in diesem Punkt wirklich keine Vorwürfe zu machen. ICH habe dich bisher ja noch nicht einmal darum gebeten - und Lucius wird dies sicherlich ebenso wenig getan haben.", spekulierte der gewesene Duumvir, dass Centho sicherlich dieser Tage auch andere Dinge im Kopf hätte. Und ein eigeninitiatives Vorgehen ohne einen der rechtlichen Vertreter des Kultvereins zu informieren hätte der vertretungsweise Magister, der sich mittlerweile jedoch recht vollwertig in dieser Position fühlte, wohl kaum gutgeheißen.
    "Aber wie dem auch sei. Denkst du, dass du mir auch in dieser Sache mit einem gern auch gemeinsamen Termin weiterhelfen könntest? Oder müssten wir damit auch zum Procurator a libellis?", erkundigte er sich und nahm einen kleinen Schluck von seinem wässrigen Wein. Dabei hörte er gespannt zu, was ihm sein Cousin antworten würde.


    "Da der gute Potitus noch nicht hier ist, lass mich ganz unverbindlich noch wissen: Gesetzt den Fall, dass ich einen im Exercitus dienenden Peregrinus kennen würde und diesem aus irgendeinem Grund das Bürgerrecht verschaffen wollte. Welche Möglichkeiten stünden mir offen, um dies zu erreichen? Und gibt es vielleicht Wege möglichst legaler Natur, auf denen sich derlei unter Umständen nach weniger als.. ich glaube 25 Dienstjahren oder so erreichen ließe?", fragte der gewesene Duumvir erwähntermaßen ganz unverbindlich und verschwieg sowohl die Namen von irgendwelchen Personen, als auch die irgendwelcher Einheiten.
    "Eine Adoption ist dabei allerdings so ziemlich ausgeschlossen.", fügte er noch an.

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  • ,,Du, oder Centho, habt mich zwar nicht darum gebeten, aber dennoch war es meine Absicht gewesen, schon mal den Boden herzurichten, auf den wir dann die neue Satzung hätten betten können. Wozu ich aber leider bisher noch nicht kam.", erklärte Crassus sich weiter, warum es ihm trotzdem unangenehm war, auch wenn er nicht direkt dazu aufgefordert wurde. Aber in wessen Aufgabengebiet würde denn der Teil mit der Satzung der Societas Claudiana et Iuliana fallen? Das war nun etwas, mit dem sich der junge Notarius noch garnicht so richtig beschäftigt hatte.
    ,,Ich würde fast behaupten, dass wir das ebenfalls dann mit dem A libellis besprechen sollten, aber ich werde das zuvor noch mal klären. Keine Sorge, wir werden schon mit den Richtigen dann reden.", scherzte er dann zum Schluss nochmal mit einem Augenzwinkern.


    Dann änderte sich das Gesprächsthema beinahe um 180°, als Dives davon anfing, dass er, natürlich nur reinhypothetisch, einen Peregrinus beim Militär kannte, dem er zum Bürgerrecht verhelfen wollte, ohne dass dieser seine gesamte Militärzeit absitzen musste.
    Crassus nickte erstmal nur verstehend, als der gewesene Duumvir erzählte.
    ,,Das du keinen dahergelaufenen Peregrinus adoptieren willst, hatte ich mir beinahe gedacht.", sagte er und grinste dabei. ,,Also im Grunde sollte man den Namen dieses Mannes dem entsprechenden Amtsinhaber einflüstern.", dafür gab es in Roma ja mehrere. Angefangen beim Quaestor Principis, der den Kaiser stets mit möglichen Standeserhebungen versorgte oder auch der Procurator a Memoria wäre sicherlich eine interessante Anlaufstelle für solche Angelegenheiten, immerhin war er dafür zuständig den Kaiser an vertagte oder auch mögliche neue Erhebungen zu erinnern.
    ,,Er sollte aufjedenfall über die nötigen Fürsprecher verfügen. Du weisst was ich mein, wichtige Männer, mit purpurnen Streifen auf der Toga. Also leicht würde das sicherlich nicht, aber wenn du möchtest, kann ich das einmal mit dem Procurator a memoria besprechen. Natürlich völlig unverbindlich, inoffiziell und ohne jegliche Namensnennung.", beantwortete er Dives hoffentlich auch seine letzte Frage. Das mit der Verleihung des Bürgerrechts auf völlig legalem Wege, auch wenn man innerhalb der Kanzlei etwas nachhilft, war keine der leichtesten Übungen, ohne gewichtige Fürsprecher für den Mann zu haben. Da konnte man beinahe sagen, dass es in der Provinz leichter ging, wo der Propraetor darüber eigenständig entscheiden konnte.
    ,,Aber was hat er getan, dass du dich für einen einfachen Peregrinus so einsetzen möchtest?", fragte Crassus dann noch aus reiner Neugier.

  • Dives nickte verstehend mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Offenbar war sein Cousin Crassus so pflichtbewusst, dass er es selbst ohne die explizit an ihn heran getragene Bitte als seine Pflicht betrachtete sich schon einmal nützlich zu machen, wo er konnte. Das nahm der Duumviralicius äußerst wohlwollend zur Kenntnis, zeugte dies doch von einer hohen Loyalität entweder gegenüber der iulischen Verwandtschaft oder aber gegenüber dem Kultverein, dem Dives (wennauch nur stellvertretend) derzeit vorstand. In beiden Fällen profitierte der aus Ostia eingekehrte Iulier mitunter nicht gering, sodass er wohl in diesem Augenblick beschloss nach einem gut verlaufenen Gespräch auf dem Palatin aus seinem entfernten Verwandten Crassus seinen Cousin Tiberius zu machen - sofern natürlich erstens jener Kanzleibeamte dies annehmen würde und zweitens sich Dives dann noch an diesen gefassten Beschluss erinnerte.
    "Ich vertraue dir und deiner Erfahrung in der palatinischen Kanzlei voll und ganz.", bekundete er nach dem Augenzwinkern seines Verwandten mit einem freundschaftlichen Lächeln.


    Dann lauschte der gewesene Duumvir nicht uninteressiert den Ausführungen seines Cousins zur Sache des Bürgerrechts für einen Peregrinus beim Militär. Den Teil mit den Einflüsterungen hatte er sich dabei schon fast gedacht. Doch lautete die entscheidende Frage wohl, wen der entsprechenden Amtsinhaber der Iulier bislang überhaupt gut genug kannte, um ihm erfolgreich diesen Floh ins Ohr zu setzen? Der octavische Praefectus Classis Misenensis war aus seinem Amt entlassen worden, soweit Dives wusste, und ein neuer Präfekt war seines Erachtens nach noch nicht wieder ernannt worden. Wer war der Quaestor Principis in diesem Jahr? - Zumindest niemand, den Dives bisher näher kannte, wurde ihm recht schnell klar. So blieb folglich einmal mehr die Administratio Imperatoris als Anlaufpunkt. Dort wüsste er wenigstens Crassus auf seiner Seite.. und.. unter ganz glücklichen Umständen, an die er beinahe nicht zu hoffen wagte, vielleicht auch Pompeius Imperiosus. Mal sehen, ob der sich erstens in der Kanzlei halten und zweitens über den Konflikt mit Proximus hinweg sehen könnte.
    Die Frage weiterer Fürsprecher war natürlich ebenfalls so eine Sache. Verfahren, dass gerade jetzt sein Großonkel Agrippa unbedingt nach Hispania verreisen musste! Der wäre sicherlich ein guter Mann mit purpurnem Streifen auf der Toga gewesen. Wer käme noch in Frage? Dives' Onkel Victor hätte als Kriegsverlierer wohl kaum eine ausreichende Stimmkraft, wie wohl ebenfalls die Cousins Iulius Centho und Octavius Macer. Einen Patron hatte der Duumviralicius zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht - und selbst wenn er bald ein Klient wäre, so wollte er seinen ohnehin bereits vorbelasteten Namen nicht noch mehr über solche semilegalen Geschäfte beladen. Am Ende wäre er den Patron schneller wieder los, als er das Wort aussprechen könnte.


    "Noch nichts.", beantwortete Dives die schlussendliche Frage seines Cousins etwas gedankenverloren. Erst danach wurde ihm klar, dass er damit implizit zugab den rein hypotetischen Peregrinus bereits weit weniger hypotetisch zu kennen. Er trank einen Schluck aus seinem Becher.
    "Ich meine, das war ja eh nur ein konstruierter Fall, der mich einfach nur mal so interessiert hätte. Mehr nicht.", setzte er also nach und war sich nicht ganz sicher, ob er das mitunter nicht vielleicht sogar genau so meinte. Denn lohnte sich dieser ganze Aufwand, der nach diesem Ausgang des Bürgerkriegs für den Iulier ungleich größer geworden war, für den zu erwartenden Gewinn überhaupt noch? Ein Klient hatte dieser hypotetische Kerl werden wollen. Aber was nützte der schon in den unteren Rängen einer Einheit, mit der Dives nur dann überhaupt zu tun bekäme, sollte er jemals das Los seines Cousins Centho teilen und zum Quaestor Classis berufen werden? Und die Informationen über Massa, um die es dem Iulier einst in erster Linie gegangen war? Hier stand er klar vor der Frage, inwieweit es überhaupt noch Sinn ergäbe dem weiter nachzugehen. Was interessierte ihn dieser Centurio der Classis, wenn er Serapio im schlimmsten Falle eh nie wieder zu Gesicht bekäme? Und unter Umständen war ja auch Massa bereits ein Opfer des Bürgerkrieges geworden - wie auf der anderen Seite eventuell auch der hypotetische Peregrinus...
    "Einen Procurator musst du nur meinetwegen nicht auch noch mit diesem Anliegen behelligen. Ich denke, dass die anderen beiden Dinge weitaus wichtiger sind. Nein, sag mir lieber: Was ist eigentlich aus dem Schwager unserer Tante Paula geworden?", leitete Dives nun also vom Geschäftlichen langsam aber sicher in privatere Gefilde über, wenngleich das Thema Pompeius Imperiosus selbst noch lange nicht privat war. Anschließend nahm der Iulier noch einen Schluck aus seinem Becher, bevor er das Zeichen zum Auftischen einer Platte hartgekochter, halbierter Eier gab. Wenn der alte Sack.. pardon, betagte Familienvater Iulius Potitus unbedingt auf sich warten lassen wollte, dann begann das Essen eben ohne ihn. Dives hatte Hunger!

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Nickend nahm er das ihm entgegengebrachte Vertrauen an und hörte seinem Cousin weiter zu.


    Doch dann stahl sich ein wissendes Grinsen auf sein Gesicht und zog seine Mundwinkel nach oben, als Dives auf seine Frage antwortete und dann hastig einen Schluck Wein aus seinem Becher nahm. Nicht, dass Crassus wirklich auch nur irgendetwas wusste, über irgendwelche Abmachungen unter zwei sich lediglich rein hypothetisch Kennenden, aber da hatte Dives mit seiner Antwort, vielleicht doch mehr verraten, als er eigentlich wollte. Den Satz, den er dann noch nachsetzte, nach dem sein Becher wieder den Tisch in der Mitte erreicht hatte, setzte dem ganzen dann noch die passend klischeehafte Krone auf, denn klang das mehr nach einer schnellen Ausrede, als nach der Wahrheit, so sehr wie er es noch einmal betonte, dass es sich dabei bloß um ein Konstrukt seiner Gedanken handelte. Allerdings wollte Crassus auf diesen Punkt dann auch nicht weiter eingehen, einmal weil er sich wirklich noch nicht so sehr mit den Anforderungen auskannte, und weil Dives sicherlich keine weiteren Ausführungen über seine rein hypothetische Bekanntschaft machen wollte.


    Und auch Dives wechselte dann wie zufällig das Thema und landete bei ... Ja, bei wem? Der Schwager unserer Tante Paula? Crassus legte seine rechte Hand ans Kinn und grübelte erst einmal vor sich hin. Dabei überflog er so gut es ging, den Stammbaum der Iulii Caepiones, doch der Name Iulia Paula tauchte dabei irgendwie nicht auf. Schlussendlich gab er auf und fragte lieber nach, ehe er jetzt noch über einen anderen Schwager einer Tante losphilosophierte.
    ,,Der Schwager unserer Tante?", fragte er daher, seine Unwissenheit ehrlich zugebend.

  • Wie? Wusste Crassus tatsächlich nicht, wen sein Cousin hier meinte? Für einen kurzen Moment sah der Duumviralicius seinen Verwandten zweifelnd an, bevor ihm klar wurde, wo hier vermutlich das Problem lag: Beide Iulier hatten mehere, zahlreiche, ja praktisch unzählig viele verschiedene Tanten und Onkel! Da wusste auch er so spontan nun nicht zu sagen, ob es mehr als nur eine Tante Paula in ihrer Sippschaft gab.
    "Ich meine Pompeius Imperiosus, mit dessen Bruder Tante Paula verheiratet war. Sie war die Schwester von Tante Helena, die Tochter meines Großvaters Marcus.", versuchte er also etwas genauer zu erklären, dass er seine Tante ersten Grades meinte. Vielleicht sollte er erwägen sie dementsprechend nur als seine Tante zu bezeichnen? Doch auch das würde vermutlich nur mehr fragen aufwerfen, als dass es sinnvoll wäre. Immerhin war sie ja wirklich auch Crassus' Tante - nur eben entfernter, höhergradiger oder so. Damit blieb am Ende wohl einzig die Filiation zur Erhöhung der Eindeutigkeit übrig, wenngleich dies in einer solchen Situation doch etwas seltsam anmutete, wie Dives fand. So lächelte er nur entschuldigend die Antwort seines Cousins erwartend, bevor er hinzufügte:
    "Ich glaube, Pompeius war irgendein hoher Procurator und hatte sogar einen der 20-Aurei-Posten, wenn mich nicht alles täuscht..." Es bestand ja durchaus ein Unterschied zwischen dem einen und dem anderen Procurator. Manche verdienten schlichtweg das doppelte von den anderen und hatten dazu auch noch den einen oder anderen Primicerius zur Seite gestellt. Dies wenigstens glaubte der gewesene Duumvir zu wissen. Er hatte sich ja auch einst bei einem Decimus um eine Stelle als Notarius bemüht - lange bevor er die erste Wahl in Ostia bestritt. "... und arbeitete nicht auch irgendein Decimus Varus oder so in der Kanzlei? Mich dünkt, ich hätte ihn und seine Tochter - eine Vestalin - sogar mal im Theater von Ostia zu einer Vorführung willkommen geheißen." ... unter anderem.

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

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