Habitatio | P. Decimus Magnus

  • Venusia war sehr erleichtert, dass sich ihr Mann regte nachdem sie ihn sanft geschüttelt hatte und geweckt. Sie beugte sich zu ihm hinunter und lächelte während sie sprach.
    "Primus, ich bin wieder zurück. Ich habe auch deinen Bruder mitgebracht. Er wird dich untersuchen. Wir werden dir ganz sicher helfen können. Es wird bald wieder besser."
    Eine ganze Menge Hoffnung klang in Venusias Stimme mit. Wie gern hätte sie ihn in ihre Arme geschlossen und geküsst. Die Warnung von ihrem letzten Besuch lag ihr noch in den Ohren und so unterdrückte sie die Versuchung. Sie trat zur Seite um Mattiacus vorzulassen.

  • Mattiacus hatte sich zuerst zurückgehalten, damit Venusia mit ihrem Ehemann reden konnte. Der konnte aber nicht viel sagen.


    "Magnus...Magnus...hörst du mich, hier ist Mattiacus. Hörst du mich? Kannst du mit mir sprechen?" fragte er zunächst um herauszufinden, ob Magnus ansprechbar ist.

  • Wie es mir ging..... war das nicht offensichtlich..... und Schmerzen...... alles und nichts...... ich war einfach nur......


    "Schwach...... ich bin so schwach......alles ist so schwer und mühsam...."


    Auch das reden.... ich schluckte schwerfällig

  • Mattiacus Miene verfinsterte sich. So etwas hatte er noch nie erlebt. Er ging alles im Kopf durch: jedwede Krankheit, jedwedes Gebrechen, dass er selbst einmal behandelt hat oder von dem er gelesen hatte und jedes Heilmittel


    Magnus meinte, er fühle sich schwach. Vielleicht würde da ein Kräuteraufguss aus belebenden Essenzen helfen. Aber das würde nur wach machen und nicht die Schmerzen nehmen.


    Sorgenvoll blickte er zu Venusia.


    "Ich sollte vielleicht mit jemandem sprechen, der ihn gepflegt oder beobachtet hat."

  • "Herius Hadrianus Subdolus vielleicht. Er wirkte auf mich so als würde er das schon eine ganze Weile länger wissen als wir und könnte das durchaus beibachtet haben. Auch sprach er mich darauf an, dass ihn vielleicht andere Medici als die der Classis heilen könnten. Wenn er uns nicht helfen kann, wird er vielleicht jemanden kennen, der es kann."
    Dieser Gesprächsverlauf war nicht wirklich geeignet die Hoffnung, die sich Venusia machte zu mehren. Langsam wollte sie schon wissen was ihr Mann hatte und wie es aussah...

  • "Die Classis hat in der Regel gute Medici." sagte Mattiacus mehr zu sich selbst als zu Venusia. Diese hätte die Krankheit auch erkennen und heilen können.


    "Wie du siehst, ist dein Mann sehr schwach. Und er hat starke Schmerzen. Ich werde nach ein paar Kräutern schauen, die vielleicht wieder beleben können und die Schmerzen lindern. Ein Aderlass erscheint mir zu riskant und ich glaube nicht, dass dieser die Säfte in seinem Körper wieder ins Gleichgewicht bringen."


    Mattiacus suchte nach seiner Arzttasche, in der er alle seine Arzneimittel untergebracht hatte. Er schaute nach und fand auch die entsprechenden Kräuter.

  • "Ich bin auch davon ausgegangen, dass die Classis gute Ärzte hat. Dieser Hadrianus meinte, dass diese bei seiner Krankheit hilflos wären. "
    Bei der Erwähnung des Aderlasses wurde sie deutlich bleicher. Sie hatte schon viel davon gehört, war aber noch nie bei einem dabei und sie war erleichtert, dass er erst einmal nicht mehr als Option zur Verfügung stand. Kräuter waren ihr da deutlich wohler.
    "Benötigst du vielleicht etwas heißes Wasser?"
    Irgendwie wollte sie sich doch auch nützlich machen...

  • Subdolus hatte davon erfahren, das die Frau des Praefectus Decimus Magnus, seines Freundes sowie ein Begleiter das Castellum der Flotte betreten hatten. Er war außerhalb gewesen und nun erst zurück gekommen. Da schritt er zugleich zu den Gemächern von Magnus. öffnete leise die Tür, schloss sie hinter sich wieder und trat angemessen still hinzu. "Salve."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Gerne, zum Anrühren der Tinkturen ist lauwarmes Wasser gut." sagte er zu Venusia.


    Kaum hatte er diese Worte gesagt, betrat Mann das Krankenzimmmer. Seinem Aussehen und seinem Auftreten nach schien er ein Offizier zu sein.


    Da Mattiacus nicht wusste, ob Venusia und der Flottenoffizier sich kannten stellte er sie einfach mit vor.


    "Salve, das ist Duccia Venusia, die Frau des Praefectus, und ich bin Marcus Decimus Mattiacus, sein Bruder."

  • Er nickte. Die Frau des Praefectus war ihm bekannt und nun auch der Bruder. Seinem Tun nach war er Arzt oder so was in der Art. "Hadrianus Subdolus, Tribun." Antwortete er dem bisweil fremden Mann, um sich ebenfalls vorzustellen. "Bist du der berühmte Medikus, der Magnus wird helfen können?" Sein Blick schweifte über das Häufchen Elend dort vor ihnen auf der Pritsche. Die Ärzte des Stützpunkts waren mit ihrem Latein am Ende und nun mußte es einfach einen Lichtblick geben. Eine kleine Hoffnung wenigstens. "Ich hab schon vermutet, das ihm die Seeluft nicht bekommt. Vielleicht wäre es besser ihn auf ein Landgut zu bringen oder so."

  • Kurz nickte sie dem Tribun ebenfalls zu und entschuldigte sich dann kurz um dann auf die Suche nach dem Wasser zu gehen. Der Weg zur Küche schien heute weiter zu sein als sonst. So dauerte es ein wenig bis sie mir dem gewünschten Wasser zurückkam. Nachdem sie den Raum wieder betreten hatte, stellte sie es neben Mattiacus ab und wandte sich dann wieder dem anderen Besucher zu.
    "Tribun Harianus, vielen Dank, dass gu gekommen bist. Hat sich denn in der Zwischenzeit irgendetwas getan?"
    Vielleicht war es zwischendrin ja mal besser geworden, dass die Krankheit schubweise kam oder es zwischenzeitlich etwas Besserung gab oder...
    Ihre Sorgen standen ihr ins Gesicht geschrieben.

  • Mattiacus sprach den Tribun an.


    "Es ist mir eine Freude. Ich bin nicht ganz so berühmt wie es scheint, aber ich versuche alles meinem Bruder zu helfen."


    Mit einem "Danke Venusia" nahm er das lauwarme Wasser ab. Sogleich begann er, in seiner Tasche herumzukramen. Hervor kam ein Beutel, der intensiv nach frischen Kräutern duftete, so Salbei, Minze, Fenchel, Oregano, Myrrhe und anderer Pflanzen, deren Namen noch nicht mal Mattiacus kannte. Diese Kräutermischung gab er in ein grobes Tuch und tauchte es in das Wasser. Schon beim ersten Kontakt färbte es sich goldbraun.


    "Das muss jetzt eine Weile ziehen, damit sich die Wirkung optimal entfaltet." Dann wandte er sich wieder Subdolus zu. "Ich glaube nicht so sehr, dass es an der Luft liegt. Im Gegenteil, die salzige Luft tut den meisten Menschen sogar gut."

  • Es war leider nicht an ihm von guten Neuigkeiten zu berichten. Daher senkte Herius nur kurz, aber bestimmt den Kopf. "Verbesserungen haben wir nicht entdecken können. Nein aber ihr seht selbst welch Schmerzen ihn jetzt plagen. Es ist sehr schwer auch für unsere Ärzte diesem ähm Verfall tatenlos zusehen zu müssen. Sie wissen nicht was sie tun sollen und ich gleich garnicht. Ich hoffe so sehr, das es ihm wieder besser geht, aber meine Gebete werden nicht erhört." Dann die Worte des Bruders. Er nickte, fügte aber überlegend hinzu: "Misenum und die Krankheit müssen zusammen gehören. Wir sind viele Jahre zusammen durch die Welt gereist und dann nichtmal ein paar Monate hier. Wird Magnus krank und sein Zustand verschlechtert sich rapide. Vielleicht ist es hier aber auch nur zu laut, zu dreckig und zu stinkig. Wir haben aber schon den besten Raum hier, wo er ruhen kann." Sprach er schnell noch an, die Classis war nunmal keine Villa Rustica am Meer.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Mattiacus hörte Subdolus aufmerksam zu und ab und an kam ein zustimmendes "Mhm" über seine Lippen.


    "Das ist wirklich ein außergewöhnlicher Fall und wäre es nicht mein Bruder, der hier liegt, würde mein wissenschaftliches Interesse keine Grenzen kennen. Das jemand ununterbrochen Schmerzen hat, ist mir noch nicht vorgekommen. Es könnte ein Geschwür im Bauch sein. Dann wären aber alle Ärzte des Orbis terrarum hilflos. Ein solches zu entfernen, ohne den Patienten in ernste Todesgefahr zu bringen ist unmöglich."


    Mittlerweile hatte der Tee eine schöne goldene Farbe angenommen. Er nahm einen Becher, der zufällig im Raum stand, und füllte ihn mit dem Tee. Danach führte er ihn vorsichtig an die Magnus' Lippen.


    "Das ist ein Tee aus Kräutern, die dir Linderung verschaffen. Aber vorsicht beim Trinken." sagte Mattiacus. Dann wartete er auf eine Reaktion seines Bruders.

  • Wie es um die stündliche, tägliche oder wöchentliche Schmerzpresenz bestellt war, das konnte Subdolus nicht einschätzen. Auf alle Fälle ging es Magnus bei keinem seiner Besuche besonders gut. Manchmal war er nicht ansprechbar gewesen oder hatte geschlafen. Ob das nun gut oder schlecht war, dafür kannte sich der Hadrianus zu wenig mit Medizin aus. Nein vielmehr mußte er darauf vertrauen was die Ärzte sagten. So blickte er dem Tun zu und hoffte, das der Bruder des Patienten wußte, was er da tat...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Auch Venusia wartete gespannt was nun passierte und hoffte sehr, dass das Gebräu ihrem Mann helfen würde. Es war sos chrecklich einfach nur herumzustehen und nichts machen zu können, einfach zusehen zu müssen und im Grunde hilflos zu sein. Zum einen war sie wütend auf sich selbst, weil sie in Roma war und nicht hier und somit früher nichts mitbekommen hatte und zum anderen war sie wütend auf die Classis, die es scheinbar nicht für nötig hielt ihr Bescheid geben zu lassen. Schuld konnte sie aber keinem wirklich gehen und so blieb ihr eben nichts weiter als abzuwarten, zu hoffen und ... abzuwarten.

  • "Wir sollten ihn auf ein Landgut bringen. Dort wird er sicher besser genesen können. Wir könnten ihn besser an die frische Luft bringen und sicher hilft es ihm."
    Venusia hatte eine ganze Weile geschwiegen und lange Zeit nachgedacht. Nun konnte sie aber nicht mehr still sein. Es musste etwas geben, das sie machen konnte. Etwas ihrem Mann helfen würde. Sicher hatte Subdolus recht. Er hatte sie ja schon bei ihrem anderen Besuch damit konfrontiert und der Vorschlag wurde immer verlockender. Vielleicht war es der letzte Strohhalm an den sich eine Frau klammern konnte, wenn sie ihrem Mann helfen wollte. Aber egal wie, sie wollte hier raus und Primus würde mitkommen.

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