Habitatio | P. Decimus Magnus

Ich hatte nicht viel verstanden..... nur Landgut und Familie..... es war wohl an der Zeit für mich zu entscheiden und diesmal fiel die Entscheidung eindeutig zugunsten der Familie.... ich nickte schwach aber merklich!

"Dann ist es wohl entschieden. Primus kommt mit auf's Land." sagte Mattiacus.
Er dachte nach und im Kopf ging er mögliche Häuser und Villen durch.

"Es dürfte nicht zu weit weg von hier sein. Der Transport darf nämlich nicht zu lange sein. Kennt ihr etwas in der Nähe." fragte er die beiden.

Venusia musste nachdenken. Sie kannte doch nicht alle Besitztümer der Familie. Das war doch eigentlich eher die aufgabe ihres Mannes oder ihres Schwagers. Es dauerte etwas bis sie sich an eine Unterhaltung mit Lucilla erinnerte. Da gab es doch die Großtante. Außerdem war es in der Nähe.
"Vielleicht das Landgut von eurer Großtante Drusilla?"
Fiel ihr noch mehr ein? Hatte nicht Meridius auch etwas hier?
"Ich glaube in den Mons Albanus gabs auch mal ein Haus. "
Noch eine Alternative?
"Sicherlich können wir für eine begrenzte Zeit auch ein Objekt mieten. Es muss keineswegs groß sein. Wir werden nicht viele dort sein."
Viel mehr fiel ihr da auch nicht ein.

"Die beiden Häuser sind schon mehr als genug und geradezu ideal zur Erholung. Etwas neues zu mieten ist nicht nötig."

Mattiacus überschlug im Kopf alle Möglichkeiten und kam dann zu einem Entschluss. "Ich glaube, dass Haus in den Albaner Bergen ist gut. Es ist auch nicht so weit weg von Rom und daher gut für die Familie erreichbar. Was meinst du, Venusia?"

Subdolus lauschte der Szenerie ohne sich in die familieren Angelegenheiten einzumischen. Für ihn war dabei wenig bis garnichts zu tun. Er konnte nur hoffen, das der Wechsel wirklich gut für seinen Freund und Kommandeur war. Doch was sollte man sonst tun als die Hoffnung nicht zu verlieren?!

Venusia nickte zustimmend.
"Ich denke auch, dass das Haus dort das Beste ist. Dann sollten wir wohl so bald es uns möglich ist Primus dorthin transportieren."
Vielleicht war das Gefühl, das jetzt in Venusia aufkam, trügerisch. Aber sie fühlte sich etwas besser als es nun aussah, dass sie damit ihrem Mann würde helfen können. Er kam aus diesem dunklen Raum raus. Auf dem Land würde sie ihn deutlich besser pflegen und versorgen können.

Nun war doch Zeit etwas zu sagen oder zumindest anzubieten: "Wir werden euch dabei natürlich mit allen Kräften unterstützen. Sowohl einen bequemen Wagen für Magnus, als auch für die wichtigsten Gegenstände die nötigen Karren wird die Classis zur Verfügung stellen. Ich hoffe nur, das dies eine Lösung ist, welche zu einer baldigen Verbesserung und Gesundung von ihm führt." Es war schwierig nach Hoffnung zu klingen. War doch soviel unnütze Zeit vergangen, aber etwas schimmerte auch am Horizont und vielleicht war es ja der kleine Funke Hoffnung.

"Dann ist es entschieden. Subdolus, du solltest vielleicht den Princeps informieren, dass Magnus künftig in den Albaner Bergen ist. Ansonsten sollten wir dann nun alles für den Transport vorbereiten. Die Classis kann dabei unheimlich viel helfen. Und wir stehen jetzt schon in ihrer Schuld." sagte Mattiacus.

"Wie schnell werden wir wohl aufbrechen können?"
Ihr Blick ging erst zu subdolus, dann zu ihrem Schwager. Wenn sie dann nichts mehr wirklich aufhielt, warum dann noch lange warten? Einzig große Bedenken aus medizinischen Gründen würde sie als Hindernis akzeptieren, als Aufschub gelten lassen. In diesen Mauern hielt sie sonst nichts mehr. Die Vorstellung Primus bald außerhalb dieser Mauern auf einem Landgut zu wissen, wurde von Sekunde zu Sekunde verlockender.

"Ich sehe im Moment keinen dringenden, medizinischen Hinderungsgrund. Wenn es die Classis gestattet" dabei warf er einen Seitenblick auf Subdolus "sofort."

Das Haus des Präfekten war schnell gefunden und mit dem Schreiben waren wir auch schnell ins Innere gelangt, hin und wieder diskutierten einige der Nauta doch das Schreiben öffnete schlussendlich jedwede Tür ... bis ich schließlich vor der Tür zu den Privatgemächern stand, die laut Aussage der Haussklaven dem Präfekten als Quartier dienten, ich klopfte so "freundlich" wie ich es vermochte und überprüfte den Sitz meiner Uniform.
Seltsam, eigentlich war es mehr als unwahrscheinlich das mich hinter dieser Tür tatsächlich der Präfekt erwarten würde, aber tief im Inneren hegte ich die Befürchtung das der Mann dort an seinem Schreibtisch saß und mich bei meinem Eintreten mit einem leicht amüsierten Blick erwarten würde ...

... dieser mir verhasste Blick den mein Vater immer aufgesetzt hatte wenn er mich nichtmehr ernst genommen hatte, der Blick den die Leute aufsetzten wenn sie auf einen hinab blickten ... nun wir würden ja sehen wer am Ende auf wen hinab blickte, ich hatte es bis in ein Tribunat geschafft und war Klient des mächtigsten Mannes Roms ... ich klopfte ein weiteres mal, lauter diesmal, und versank wieder in meinen grimmigen Gedanken ... irgendwann würde niemand mehr übrig sein um auf mich herabzublicken und dann würde ich auf sie hinab blicken ...

*KLOPF**KLOPF*

Zitat

Original von Marcus Decimus Mattiacus
"Ich sehe im Moment keinen dringenden, medizinischen Hinderungsgrund. Wenn es die Classis gestattet" dabei warf er einen Seitenblick auf Subdolus "sofort."

"Wenn ihr bereit seid, die Classis wird es immer sein." Es war kein besonders großer logistischer Aufwand. Jeden Tag bewegten sich hunderte Karren durchs Tor des Stützpunktes, um eben jenen zu versorgen oder zu entsorgen. "Sagt was ihr braucht und wieviel davon und es wird umgehend zur Verfügung gestellt." Den Einwurf 'Princeps und Bescheid' tat er hingegen mit einem Nicken ab.

Da niemand öffnete oder sich auch nur zu Wort meldete entschied ich kurzer Hand das der Raum wohl leer sein musste und trat ein, in der Tat schien der Praefectus abgereist zu sein, zumindest lies sich auf Anhieb nichts entdecken was auf seine Anwesenheit hindeuten würde. Der Hadrianer schien die Wahrheit gesagt zu haben, oder aber es stand noch wesentlich schlimmer um die Classis als ich angenommen hatte ...

"Tribunus Hadrianus? Wann ist der Praefectus abgereist und wohin?"

Natürlich würde der Praefectus Urbi wissen wollen wohin sich der Mann verkrochen hatte, zumal ihn die nun bewiesene Abwesenheit sicher vollends aus der Haut fahren lassen würde ... ich sollte mich umgehend in Rom melden ...

Herius hatte das Schauspiel schweigend begleitet und ab und an so eine passende Grimasse hinter dem Rücken des Lakaien Imperiosus gezaubert, das einige mit anwesende Miles um Haltung haltend bemüht waren. "Sag ich doch! Aber Rumpelstielchen muß ja um's Feuer tanzen." Dann machte er ein ernstes Gesicht. So als würde es ihm leid tun, das die nächste Antwort wenig Gefallen finden würde. "Nun ich habe vor zwei Tagen vom Praefectus Post erhalten und werde das Ergebnis daraus sehr bald der Vertretung des Kaisers in Rom mitteilen." Und zack wunderbar auflaufen lassen...

Ich hob eine Augenbraue bezüglich der Bemerkung mit dem Kosenamen, allerdings vermied ich eine Erwiederung da ich selbst garnicht wusste was ein solches Rumpelstilzchen denn sei und warum das Tanzen um ein Feuer für den Hadrianer eine solche Bedeutung hatte ... die Antwort auf meine Frage fand ich da viel interessanter, scheinbar kostete mein Gegenüber diese Situation aus wobei ich mir nicht vorstellen konnte was daran amüsant war, ganz besonders in seiner Position, aber das konnte mir egal sein, er hatte vor Zeugen erklärt er würde den Brief an den PU weiterleiten und das war ja schließlich alles was ich brauchte um meinen Auftrag als Erfolg anzusehen ...

"Sehr gut, der Praefectus Urbi und ich werden deinem Brief dann sicher alle nötigen Informationen entnehmen, vorallem bezüglich deines Versäumnisses den Oberbefehlshaber des Exercitus über die Erkrankung deines Vorgesetzten zu informieren!"

Damit war ja dann eigentlich alles erledigt oder? Ich hatte festgestellt das der Praefectus nicht hier war und das er den Aussagen des Tribunus Hadrianus entsprechend, höchstwahrscheinlich auf einem seiner Landgüter war. Die nötigen weiteren Informationen würde der Hadrianer dann an den PU senden .. Auftrag erledigt, ab nach Hause ...

"Ich mache mich dann auf den Weg nach Rom um den Praefectus über unsere Erkenntnisse zu unterrichten, Vale Tribunus!"

Ich überlegte noch kurz ob ich dem Hadrianer empfehlen sollte das Stützpunktgelände nicht zu verlassen, doch der Mann war ebenfalls Tribun weshalb er wohl mit den Vorschriften für eben solche Fälle wohl vertraut sein sollte ...

"Mach dich nicht wichtiger also du bist. In meinen Augen bist du nichts weiter als ein mickriger Lakein, der wirklich alles macht auch weit unter seinem Stand, um hoch zu kommen. Aber der Aufstieg kommt meist vor dem Fall." Herius hatte entgültig genug von diesem Wurm. WEr stiefelte davon und nahm sich vor schon bald eine Dienstbeschwerde einzureichen. Denn von den wirklich wichtigen Tätigkeiten eines Offiziers war dieser Pompeius meilenweit entfernt geblieben und dies seit mehreren Monaten...

Ein Lächeln war alles was ich dem Hadrianer erwiederte, meiner Meinung nach wusste er genausogut wie ich das der "Mickrige Lakei" hier trotzdem am längerem Hebel saß ...