[Triclinium] Cena Iuliana

  • Anders als von Lucius erwartet bummelte Cara nicht in der Bücherei herum, sondern schlief den Schlaf der Gerechten in ihrem federweichen Bett.
    Nach einer sehr anstrengenden Tour über die Märkte Roms, bei dem sie ein paar hübsche neue Gewandungsspangen erstanden hatte, hatte sich wieder einmal gezeigt, dass ihr Körper noch immer etwas geschwächt war von dem hohen Fieber, das sie in Mogontiacum über Wochen und Monate ans Bett gefesselt hatte.


    Eine junge Sklavin trat nun zu den Herrschaften herein und wandte ergeben den Blick gesenkt das Wort an Lucius: "Verzeiht dominus...Ich habe nach domina Cara gesucht, wie du befohlen hast. Sie ist eingeschlafen. Der Nachmittag war wohl doch etwas anstrengend für sie...Möchtest du, dass ich sie wecke?"

  • Calliphana musterte die Neuankömmlinge und fand sie fürs Erste recht sympathisch. Die Mutter machte einen strengen Eindruck, aber offensichtlich trauerte sie um jemanden, vielleicht war sie ja viel lockerer, wenn es nicht unter solchen Umständen ein Abendessen gäbe. Das Mädchen wirkte noch sehr jung, nicht viel älter als Musa die auch in der Casa wohnte. In letzter Zeit kam sie aber nicht oft aus ihrem Zimmer, vermisste sie ihren Vater so sehr, dass sie die Gesellschaft an sich von sich weg stieß und sich im Zimmer einbunkerte? Dem würde sie ein anderes Mal auf den Grund gehen.


    "Freut mich euch kennen zu lernen, ich heiße Calliphana, aber ihr könnt ruhig Calli zu mir sagen. Wie heißt ihr? War eure Reise angenehm?" Sie lächelte ihnen freundlich entgegen, vielleicht konnte sie so das Eis brechen, oder wenigstens anfänglich zum schmelzen zu bringen, in dem sich die Mutter eingehüllt hatte.


    So gleich kam auch ein Sklave, aber zu ihrer Enttäuschung nicht mit dem Essen, sondern mit einer Nachricht, dass Cara schon schlafen würde, weil sie so erschöpft war.


    Sie tauschte mit Centho viel sagende Blicke aus, und gab dem Sklaven dann lächelnd eine Anweisung.


    "Nein, lass sie nur schlafen, morgen früh sehe ich dann nach ihr, ich hab gehört sie hat heute gutes Geschäft gemacht mit schönen Kleidern, die möchte ich unbedingt sehen!" - grinste sie und schielte zu Centho.


    "Und falls sie in den nächsten paar Stunden aufwachen sollte, stellt ihr jetzt schon einen Teller voller Obst und eine Kanne Saft auf den Tisch. Ich glaub sie hat heute kaum was gegessen."


    Kurz darauf wandte sie sich dann wieder an ihre Gäste und hörte aufmerksam zu wie Corona und ihre Mutter über die Herfahrt erzählten.

  • Die junge Römerin folgte der Sklavin mit dem Blick, als diese auf Centho und seine Frau zukam, um diesen zu erklären, dass Cara wohl nicht kommen würde, weil sie eingeschlafen war.


    "Mein Name ist Corona und das ist meine Mutter. - Mama, es gibt gleich etwas zu essen. Schau doch der Sklavin nicht so vorwurfsvoll hinterher." stellte Corona sich vor und wandte sich dann an ihre Mutter, die das Vorstellen einfach einmal vergaß, weil sie anscheinend geglaubt hatte, sie bekomme nun etwas zum Essen.


    "Unsere Reise war lang und anstrengend, aber nun sind wir ja endlich angekommen." berichtete Corona der Frau ihres Cousins. "Ich bin noch nie gereist, von daher war dieser lange Weg schon ziemlich heftig."

  • Nun da sich alle vorgestellt hatten und klar war das mal wieder einige nicht kommen würden. Seufzte der haus her ein weiteres Mal, na ja es war wie es war. Er sah nach dem Sklaven der mit einem Nicken zu verstehen gab das es sie jetzt beginnen konnten. Daraufhin begannen einige andere mit dem Auftragen der Vorspeise. Es wurden Platten mit kleinen Fischhäppchen und verschiedenen Tunken herein getragen und auf den Tisch gestellt. Dann wurden Becher mit Wein oder Saft gereicht. Und mit einer ausladenden Handbewegung in die Runde hatte Centho das Essen eröffnet.

  • Die junge Römerin lächelte, als das Essen hereinkam und nahm lieber nur einen Becher mit Traubensaft. Sie hasste es, wenn ihr Gesicht zu glühen begann, wenn sie Wein getrunken hatte. Allerdings schien ihre Mutter beinahe ihre Gedanken gelesen zu haben, denn sie ergriff sofort das Wort, nachdem sie nur einen Fischhappen gegessen hatte.


    "Sie kann so reizend sein, Centho. Das glaubst du gar nicht. Corona errötet so, wie nur eine Jungfrau erröten kann. Vor allem wenn sie Wein trinkt, bekommt sie eine so rosige Farbe. In Germania waren viele junge Frauen neidisch auf ihr schönes Gesicht. Sie muss nichts tun dafür. Venus hat sie mit dieser natürlichen Schönheit gesegnet. Da müsste sich doch ein wunderbarer Mann für sie finden lassen, meinst du nicht auch?" meinte sie nüchtern und trank von ihrem Wein.


    "Mutter!" sagte Corona zu eben jener. "Wir sind gerade einmal ein paar Stunden hier und du willst schon, dass Centho einen Mann für mich findet! Das kann ja wohl kaum dein Ernst sein, oder? Lass mich doch erst einmal die Stadt und die Gens hier kennen lernen, bevor du glaubst, mir einen Mann aussuchen zu müssen. - Mein Cousin wird das schon so machen, wie er es meint!"


    Das ging ihr nun wirklich zu weit. Sie hatten noch nicht einmal eine Nacht hier verbracht und sie sprach schon von Coronas Vorzügen für irgendeinen fiktiven, noch gar nicht vorhandenen Ehemann. "Ich muss doch jetzt noch nicht sofort heiraten. - Calliphana, wie alt bist du eigentlich? Doch sicherlich keine 16 mehr, oder? Verstehst du, was meine Mutter es so eilig hat?"

  • Als das Essen auf den Tisch gestellt wurde, versuchte Calliphana ihre mitgebrachten Trauben irgendwo zu verstecken, aber äh, ja... Klinen und Tische hatten keine Geheimfächer und auch sonst nichts wo man was hätte wegtun können. Sie platzierte die Trauben daher auf ihren Teller und lächelte Centho dabei unschuldig an, zuckte mit den Schultern und nahm noch ein paar Häppchen auf ihren Teller.


    "Schau mich nicht so an, ich hatte Hunger!" Erwiderte sie als sie seinen musternden Blick sah.


    Sie rollte leicht mit den Augen als Coronas Mutter anfing ihre Theorien zu verbreiten. Natürlich handelten alle darüber, dass Corona wenn es geht so bald wie möglich und so gut wie möglich unter die Haube zu bringen. Und natürlich eine Ode an ihre Schönheit und Jugend. Corona selbst schien es sehr peinlich zu sein, und sie versuchte ihre Mutter auch zu zügeln, vorerst gelang es ihr auch, aber Calliphana fragte sich wie lange das wohl anhalten würde. Das wäre ein ideale Vorlage für eine kleine Wette. Sie grinste in sich hinein, und verschluckte sich fast, als sie in die kleine Streitigkeit involviert wurde.


    "Bitte?!... Ich? Ja... ich bin schon 22. Und nein, ehrlich gesagt nicht, aber dazu gehört eine kleine Geschichte, die erzähle ich dir aber lieber ein anderes Mal." Sie zwinkerte ihr kurz zu und deutete mit den Augen an Coronas Mutter. "Ich glaube aber, sie will dir nichts Schlechtes damit, im Gegenteil, aber die Eile tötet nur die Ideale ab. Eine zwanghafte Suche endet immer in einer überstürzten Entscheidung. Vor allem wenn es ums verheiraten geht. Liebeshochzeit oder nicht, alles schön langsam angehen ist die beste Methode."


    Sie suchte unter dem Tisch nach Centhos Hand und hielt sie ganz fest. Jemanden zu finden, der sie genau so sehr liebt, wie sie ihn war schon immer ein Wunschtraum von ihr gewesen, und das auch zu erleben, war das schönste Geschenk den die Götter ihr machen konnten.

  • Corona sah zu ihrer Mutter hinüber und blickte sie vielsagend an. "Hörst du, Mutter? Ich bin kein hoffnungsloser Fall, der dringend verheiratet werden muss!" sagte sie zu ihr und ihre Mutter schüttelte nur entrüstet den Kopf.


    "Ich will nur das Beste für dich, Kind. Corona, du hast keinen Vater und keine Brüder und du sollst deinem Cousin nicht zur Last fallen! Er hat jetzt die Verantwortung für dich und er hat sich um viel mehr zu kümmern, als nur um seine Cousine, die keinen Vater mehr als Vormund hat." meinte ihre Mutter streng.


    Corona zog einen Schmollmund. Das konnte ja wohl nicht ihr Ernst sein! "Fall ich dir zur Last, Centho?" fragte sie ihren Cousin ernst und man sah der jungen Römerin an, dass die Äußerungen ihrer Mutter sie schwer getroffen hatten. Auch wenn diese Frau, die sie geboren hatte, momentan eine verbitterte Witwe war, war es schon sehr gemein zu behaupten, sie würde Centho nur zur Last fallen.

  • Diese beiden Frauen waren einfach köstlich er musste sich wieder ein Grinsen verkneifen. Wehren er zu Corona und ihrer Mutter sah strich er Calli übers Haar. Natürlich waren solche liebelein nur möglich wen die Familie unter sich war aber das war ja jetzt der Fall.
    Als aber Coronas Mutter weiter anfing zu muttmaßen wofür er Zeit habe und für was nicht hob er die Hand als wenn er sich zu Wort melden müsste.


    „Ich denke nicht das mir Corona zur Last fallen wird ihr gehört doch beide zur Familie. Wenn nicht die Familie die Stütze des einzelnen ist was dann. Ich finde ebenfalls das es noch Zeit hat das Corona verheirate wird. Schließlich sollte eine solche Entscheidung ehr gewissenhaft den schnell getroffen werden.“


    Dieses Mal versuchte er aber wirklich Corona unter die Arme zu greifen, auch auf die Gefahr hin das das bei deren Mutter nicht auf viel Gegenliebe stoßen würde. Aber das Thema war heut schon beileibe oft genug angeschnitten worden. Und ehrlich gesagt hatte er im Moment andere Gedanken. Er hatte eine Wunderbaren Frau die Neben ihm saß und Corona schien auch noch nicht sonderlich begeister von der Idee zu sein. Das der Kandidat ihres Vaters noch vor der Ehe verstorben war schien sie nicht grade in die Verzweiflung zu treiben.

  • Ihre braunen Augen sahen dankbar zu Centho. Diees Mal schien er ein Einsehen zu haben und ihr ein klein wenig gegen ihre Mutter helfen zu wollen. Seine Worte bauten die junge Römerin tatsächlich ein klein wenig auf und deswegen lächelte sie ihren Cousin auch leicht an.


    "Ich möchte dieses Mal wenigstens den Kandidaten vorher sehen und einmal mit ihm sprechen. Das wird sicherlich möglich sein, oder? Wenn es schon nicht eilt, meine ich..." sagte sie leise und aß noch einen Happen von der Vorspeise.


    "Corona, Centho wird das schon so machen, dass es passt." meinte ihre Mutter nüchtern und trank von ihrem Wein. "Du kannst sehr gut nähen und Blumen binden, aber in der Küche bist und bleibst du eine Katastrophe. Die Frage ist, ob du einen Mann findest, der damit klar kommt, dass du nicht gerade die optimale Ehefrau bist. Es würde dir nämlich nicht schaden, etwas mehr Zeit mit Hausarbeit anstatt mit Lesen zu verbringen!"


    Die junge Römerin ließ den Kopf hängen. Das war wirklich sehr verletzend. "Und an deine Haare solltest du vielleicht einmal jemanden anderes lassen, anstatt es immer selbst zu machen." fuhr ihre Mutter fort. Irgendwie wurde diese Witwe langsam aber sicher sehr garstig. "Du beschäftigst dich einfach mit den falschen Dingen. Du bist im heiratsfähigen Alter und solltest alles tun, eine gute Hausfrau und Mutter zu werden, anstatt deine Nase ständig in Schriftrollen zu stecken."


    "Mutter, es reicht!" sagte Corona schließlich, weil es in Wahrheit ihr zu viel würde.

  • Er freute sich über den dankbaren Blick seiner Cousine die seine Schützenhilfe bemerkt hatte. Vom Prinzip her sprach aus seiner Sicht nichts dagegen sollte Corona selbst einen geeinten Kandidaten mit bringen das er diesem dem Vorzug gab. Natürlich sollte der Kandidat nicht grade aus der Unterschicht kommen. Er hoffte das Corona einfach wusste was ihres Standes war jetzt da sie wusste das ihr Cousin auf den Weg in den Senat war. Natürlich würde er Coronas Mutter diese Überlegung nicht mitteilen die Frau war ja wie besessen.


    „Ich bin da deiner Meinung liebe Cousine man sollte sich schon wenigstens kennen das ist auch aus meiner Sichte nicht verkehrt."


    Zu seinem Leidwesen begann sie schon wieder mit dem Thema dass er eigentlich schon mit der Aussage. Es sein noch Zeit beenden wollte. Wieder begann sie mit dem Leidigen Thema Kochen und lies kein gute Haar an ihrer Tochter. Es sollte ja durch aus Haushalte hier in Rom geben in denen wie in diesem die Küchenarbeit von Sklaven oder Bediensteten erledigt wurde. Er seufzte leise in sich hinein Marcus der rechtes von ihm saß hatte nicht mehr als ein schelmisches grinsen für ihn übrig. Etwas mittleiding sah er zu seiner Cousine die jetzt auch noch von ihrer Mutter zu hören bekam das sie sich die Haare durch jemand anderes machen lassen sollte. Er Konnte sich nur zu gut vorstellen das das für eine junge Frau sicher nicht sehr schön war. Da er hier nur der Mann war und Richtung Mode nur wenig sagen konnte knuffte er Calli leicht in die Seite in der Hoffnung sie würde Corona jetzt Schützenhilfe geben.

  • Zitat

    Original von Iulia Corona
    "Ich möchte dieses Mal wenigstens den Kandidaten vorher sehen und einmal mit ihm sprechen. Das wird sicherlich möglich sein, oder? Wenn es schon nicht eilt, meine ich..." sagte sie leise und aß noch einen Happen von der Vorspeise.


    Die Mutter Coronas war sicherlich kein leichter Fall. Sie hatte keine Einsicht was das Thema betrifft. Da konnte man ihr die Götter persönlich vorstellen und von jedem eine eigene Meinung fordern, sie würde standhaft bleiben. Das war ja nicht aus zu halten. Das arme Mädchen, was sie alles durchmachen musste. Wenn die Frau außer der Trauerzeit auch so gewesen ist wie sie sich gerade aufführte, dann war Corona ein bemitleidenswertes Ding.


    Plötzlich schnappte Calli einen Satz Coronas auf.


    "Warte mal... Dieses Mal? Was heißt das? Warst du schon mal verheiratet? Oder wie darf ich das verstehen?..."


    Calliphana sah Corona ganz verwirrt an. Sie war ja doch viel zu jung, und außerdem meinte die Mutter ja, sie wäre Jungfrau. Wieso meinte dann Corona, dass sie dieses Mal den Brautwerber wenigstens kennen lernen würde.


    Kurz darauf fing Coronas Mutter erneut an auf ihr rum zu hacken. Das war ja kaum aus zu halten. Da knuffte Centho ihr in die Seiten, eigentlich wollte er ja ihr nur Bescheid geben, dass es an der Zeit wäre sich ein zu mischen, aber was er sicherlich vergessen hat war, dass sie sehr kitzlig war in den Seiten, so zuckte sie zusammen und sprang auf der Kline hoch und stieß sich dabei ihr Knie ein. Vorwurfsvoll sah sie dann zu ihm und errötete, da es ihr sichtlich peinlich war, vor allem vor den anderen. In ihrem Cubiculum war das was anderes, da war es lustig wenn er sie kitzelte oder sie in die Seite knuffte, unter sich war das eher aufreizend als unangenehm.


    "Ja also was ich noch hinzufügen wollte ist, dass es keine Schande ist belesen zu sein, ich selber lese sehr viel, wenn nicht zu viel, ich arbeite auch in der Bibliotheka der Schola Atheniensis, und liebe meinen Beruf mehr als alles andere. Gut, eine Sache, bzw. eine Person steht darüber und das ist mein Mann." Hier sah sie liebevoll zu ihm rüber und strich ihm über die Wange. "Und wir haben uns auch an der Schola kennen gelernt, als wir uns zu einem Kurs einschreiben wollten. Zu der Zeit konnte ich auch nur deswegen Kochen und alle häuslichen Tätigkeiten bewältigen, weil ich Jahre zuvor nur mit meiner Mutter in einer kleinen Casa gelebt habe. Mein Vater ist zu früh gestorben. Das brachte mich und meine Mutter wirklich zusammen, wenn es jemanden gibt, an den sich eine Tochter wenden kann, ist das nur die eigene Mutter. Man hat ja nur eine im Leben, genau so wie eine Mutter nur eine Tochter haben kann, die sie liebt."


    Calliphana dachte in dem Moment an ihre Mutter, und daran wo sie jetzt wohl sein mag. Dass sie bei jedem ihrer Schritte dabei ist und über sie wacht, wusste sie. Alleine wegen der Halskette, die sie von ihr geschenkt bekam zum Abschied. Das nahm sie nie ab, so fühlte sie ihre Nähe jedes mal. Centho respektierte sie und ihre Bindung zu ihrer Mutter, und die Verstorbene selber auch. Er sagte nicht einmal wie glücklich er darüber ist, dass Attica sie auf die Welt gebracht hatte. Beim Schlafengehen küsste er oft die Medaille und dann sie. Das war wie eine Liebeserklärung ohne Worte...

  • Corona schüttelte entsetzt den Kopf. "Nein! Mein Vater hatte einen Kandidaten für mich ausgesucht, aber der starb, bevor ich ihn überhaupt kennen gelernt habe." erklärte die junge Römerin der Frau ihres Cousins. "Du arbeitest in der Schola? Die würde ich mir auch gerne einmal ansehen!"


    Ihre Augen begannen zu leuchten, aber sofort kam wieder ein Querschlag von ihrer Mutter. "War ja klar, dass du dich wieder nur darauf konzentrierst. Bücher werden dich niemals ernähren können, Corona." murrte ihre Mutter und aß weiter.


    Die junge Römerin nippte betreten an ihrem Kelch mit Saft, während ihre Mutter weiter dem Wein fröhnte. "Früher warst du netter." sagte sie schließlich leise zu der Frau, die sie vor 16 Jahren zur Welt gebracht hatte. "Ich kann auch nichts dafür, dass Papa gestorben ist."


    Ihre Mutter leerte ihren Becher und sah Corona aufgebracht an. "Habe ich das mit einer Silbe gesagt, Kind?" fragte ihre Mutter sie aufgebracht.


    "Nein, aber du klingst andauernd so. Alles was du zu mir sagst, klingt für mich wie ein Vorwurf. Nichts kann ich dir recht machen."

  • "Ach das meinst du, tut mir Leid, ich war unhöflich neugierig mal wieder..." - das war ihr in dem Moment als es ihr bewusst wurde, schrecklich peinlich. Die Option ging ihr so gar nicht durch den Kopf. Wär ihr auch als Letztes in den Sinn gekommen.


    "Ja die Schola ist ein Ort an den Wunder geschehen, ohne zu übertreiben! Es geschieht so viel innerhalb der Wände, jeden Tag gibt es mindestens ein nennenswertes Ereignis, Ergebnis oder Neuigkeit. Und nicht zu vergessen all die Bücher, Rollen, Tafeln..." - sie seufzte leicht und schwelgte in Erinnerungen, zum Beispiel an den Tag, wo Centho und sie zum ersten Mal in der Bibliotheka waren, um einander Lesematerial aus zu suchen.


    "Ich wette, wir würden dir auch einige Werke raussuchen können, die die gefallen. Worüber liest du denn gerne?"


    All die Bemerkungen von Coronas Mutter schwebten durch die Luft, und gingen an ihr vorbei, sie konzentrierte sich lieber auf das Mädchen, denn die schien wenigstens sich für etwas zu begeistern, außer rumnörgeln und andere schlecht dar stehen zu lassen.

  • Corona lächelte Calliphana freundlich an und lauschte ihren Worten. "Vor ein paar Jahren noch habe ich sehr gerne Vergil gelesen. Ich mag die alten Philosophen und außerdem lese ich gerne auch Geschichten über historische Begebenheiten. Die Welt der Götter und Helden hat mich auch schon einmal sehr fasziniert. Von daher sind es wohl Philosophie und Kulte, die mich wirklich fesseln können. - Da fällt mir ein, dass ich mir gerne auch einmal die Tempel Roms alle ansehen möchte. Sie sind sicherlich noch viel schöner und prunkvoller als die in Germania." sprach sie mit leuchtenden Augen. Die junge Römerin war dankbar für diesen Themenwechsel, bei dem es doch um eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen ging. Sie laß einfach für ihr Leben gerne.


    "Gibt es in der Schola eigentlich Arbeit für jemanden wie mich? Ich sehne mich nach einer sinnvollen Beschäftigung." fragte sie die Frau ihres Cousins, der im Augenblick anscheinend lieber zuhörte, anstatt sich in das Gespräch einzubringen.


    Wenn ihre Mutter dies doch auch tun würde. "Corona, nähe doch lieber ein neues Kleid oder gehe mit mir Einkaufen. Deine Mitgift schon noch ein wenig ausgebaut werden." sagte diese nämlich gerade.

  • Mir geht es gut Calliphana.


    Wie ich heute feststellen durfte, ist unser Familienclan gewachsen.


    Proximus lächelte.


    Ich habe heute zwei reizende Verwandte in der Bücherei kennenlernen dürfen.


    Proximus lächelte die beiden jungen Frauen an.


    Die verändern sich so schnell, dass man den ein oder anderen kaum wiedererkennt.


    Proximus rief einen der Sklaven heran, flüsterte ihm was ins Ohr .


    Der Sklave kam kurz darauf mit einer KAraffe und vielen Bechern wieder.


    Trinkt aus. Es wartet misenischer Wein darauf das Fest zu versüßen.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto


  • Nach dem sein Cousine Corona von ihrer Reise zurück war, war es Zeit auch mit ihr die Ereignisse der letzten Monate zu besprechen. Natürlich überschatte der Tod von Cara noch alles. Corona und Cara hatten sich gut verstanden und auch Lucius hatte seine Wenn auch nicht ganz so nahe Verwandte sehr gemocht. Doch der Tod gehörte zum Leben wie die Geburt. Lucius Lag auf der Kline und beobachte Manius der unbeholfen mit seiner Schwester Aviana zusammen gestoßen war und die nun beide unsanft auf dem Hinter gelandet waren. Er war der Erste im Tricilium außer den Kindern und er stand auf als die beiden zu greinen Begannen. Erst als er sie beide auf seine Kline gesetzt hatte und von unten kniend mit ihnen zu spielen Begann hörten sie beide auf. Aviana versuchte sich sofort wieder mit ihren Finger in seine Haare zu verhaken. Was bei Ihm selbst noch recht harmlos war. Calli fluchte immer wenn ihr, ihre Tochter die mühselig hochgesteckten Harre durch einander brachte worüber sich Lucius immer herrlich amüsierte. Manius teilte den Hang seiner Schwester zu Friseuren nicht und konzentrierte sich lieber auf das piksen mit dem Finger in das Auge oder ähnlich schmerzhafter stellen. Was Lucius mit stoischer Gelassenheit ertrug weil er seine Kinder über alles liebte. Als Corona das Tricilium betrat fasste er den diebischen Plan ihr Aviana aufzuhalsen. Um sich im Verlauf des Abends darüber zu amüsieren das seine Tochter die Friseur seiner Cousine zerstörte. Aber das bedurfte der Vorbereitung. Auch wenn Corona noch nichts über die Vorliebe ihrer Großnichte wusste.


    „Salve Corona. Es ist gut das du kommst ich brauche mal eine weibliche Hand.“


    Eröffnete er. Welche Frau konnte schon ablehnen wenn ein Mann um Hilfe bei Kindern bat.

  • Corona hatte eine weile mit sich gehadert, nach dem sie ihre Kleider ausgepackt hatte und sich dann doch für ihr indigoblaues Kleid entschieden. Außerdem hatte sie ihre Haare aufwendig hochgesteckt und dafür die Klammern verwendet, welche ihr Serena geschenkt hatte.


    Auf Centhos Begrüßung hin kam ein bemüht freundliches Lächeln. Sie kämpfte dagegen an, ihren Cousin sofort mit neugierigen Fragen zu löchern und besah sich statt dessen die nun doch schon ziemlich gehfähigen Kinder ihres Cousins. Das letzte Mal, als sie die beiden gesehen hatte, waren sie noch Säuglinge gewesen. Zumindest bildete sie sich das ein. Sie erinnerte sich an Sätze wie "Ach, bist du groß geworden" und schmunzelte kurz. Langsam verstand sie die ganzen alten Tanten. Kinder wuchsen schnell.


    "Wie kann ich dir denn helfen?" fragte sie ihn und legte den Kopf schief. "Brauchst du eine neue Tunica? Soll ich dich demnächst irgendwohin mit begleiten? Oder soll ich dir etwa vielleicht helfen, deine Kinder zu bändigen? - Wo ist deine Frau?"


    Wäre ihr Ton anders gewesen, hätte man meinen können, Corona wäre zu Scherzen aufgelegt, aber sie sprach so ernst, dass man heraushörte, dass sie schon mit irgendeiner Form von Anschlag rechnete. Dabei dachte sie allerdings weniger an ihre wohl in Bälde ruinierte Haarfrisur durch die Tochter ihres Cousins. Nein, sie vermutete, dass Centho irgendwohin eingeladen war und er als Tutor seine reizende Cousine mitnehmen wollte, damit sie vielleicht ein paar Männer bezaubern konnte.


    Bislang hatte dergleichen nicht dazu geführt, dass ein ernsthafter Heiratskandidat vor der Tür stand, aber das ein oder andere nette Gespräch hatte es gegeben. Einmal hatte sie sich schon selbst Hoffnungen gemacht. Vergebens allerdings. Dies war einer der Gründe gewesen, warum sie es in Rom nicht mehr ausgehalten hatte.

  • Lucius grinste und setzte einen hilflosen Gesichtsausdruck auf. Musste aber sofort nach Manius greifen damit dieser nicht von der Kline fiel. Er war aber auch immer ein zappeliges Kind wenn er sich freute und das tat er fasst immer. Der kleine lächelte fast immer und zappelte dann freudig. Was das handhaben des Kindes zwar lustig aber nicht immer einfach machte. Und grade jetzt spielte er seinem Vater damit richtig gut in die Hände. Was Lucius umso mehr freute.


    „Du siehst das mir Zwei derzeit zu viel sind. Kannst du Aviana nehmen? Dann schaff ich Manius schon allein.“


    Sagte er als sei alles ganz harmlos. Schnell hatte er seinen Sohn kurz auf den Boden gelegt und sich seine Tochter geschnappt. Mit der Tochter vor der Brust trat er auf seine Cousine zu und hielt sie ihr ihn. Oh Corona hatte so schöne Haarnadeln und Klammer drin. Die würden seiner Tochter sicher sehr gut gefallen. Dessen war er sich sicher.

  • Corona hob kurz die Augenbrauen, zuckte dann aber mit den Achseln. Ein fataler Fehler war es wohl, ihrem Cousin den Wunsch nicht auszuschlagen. Nur woher hätte sie das wissen sollen? Sie streckte die Arme aus und nahm das kleine Mädchen an sich, welches doch irgendwie etwas so äußerst liebenswertes an sich hatte.


    "Wo sind denn die anderen alle? Kommen die noch oder sind die alle außer Haus eingeladen?" fragte sie schließlich beiläufig und setzte Aviana erst einmal auf ihren Schoß. Dank ihres Aufenthaltes in Segusio, wo sie die Kinder eines Cousins kennen gelernt hatte, wusste sie inzwischen wie man Kinder hielt. Sie waren ihr zwar immer noch ein wenig fremd, wenn sie mit ihnen zu tun hatte, aber niedlich fand sie die Kleinen doch immer wieder. Manchmal ertappte sie sich dabei, sich doch langsam selbst einmal eines zu finden.


    "Meine Cousine Serena heiratet bald. Vielleicht hat sie auch irgendwann einmal so süße Kinder. - Es war ganz schön, einmal von Rom weg zu sein, Centho. Ich komme mir vor, als hätten die Götter mir neue Kraft gegeben. Ich fühlte mich gerade richtig bereit für alles, als ich deine Nachricht bekam wegen Cara." erzählte sie ihm dann mit ruhiger Stimme. "Schade nur, dass der Freund meines Vaters keinen Sohn im heiratsfähigen Alter hat. Der einzige älteren Sohn, den er hat, ist bereits verheiratet. Seine Frau hat zwei kleine Kinder. Der Sohn ist vier Jahre alt, die kleine zwei Jahre. Ganz schöne Wirbelwinde, aber ich mochte sie."

  • Titus trat ein letztes Mal für wohl lange Zeit in das Tricilium der Casa Iulia, jener Casa die in den letzten Monaten zu seinem Zuhause geworden war. Er kam hierher um sich zu verabschieden bevor er nach Alexandria aufbrach. In drei Tagen würde er von Ostia aus in See stechen. Er hatte schon alles gepackt und er war bereit für die Reise. Er wusste nicht wen er alles treffen würde an diesem Abend, doch lag ihm doch etwas daran einige Personen noch einmal zu sehen.


    "Salve alle Zusammen."


    Er wollte nicht gleich mit der Porta in die Caca fallen, darum setzte er sich erst einmal hin und schaute durch die Reihen wer alles da war. Auf den ersten Blick konnte er zumindestens seinen Vater und seinen Bruder nicht sehen, dafür aber Corona und Centho.


    Lächelnd wandte er sich an Corona, die er nun schon eine Weile nicht mehr gesehen hatte:


    "Salve Corona, schön dich zu sehen. Gut siehst du aus."


    Auf ihr saß einer dieser beiden Balge von Centho. Er war nicht gerade ein Freund der beiden Kinder :D, dennoch ließ er sich nichts anmerken.


    Danach drehte er sich zu Centho und sagte:


    "Salve Centho, ich bin hier um dir für deine Gastfreundschaft in den letzten Monaten zu danken. Ich werde morgen in der Früh nach Ostia aufbrechen, von wo aus mich ein Schiff nach Alexandria bringen wird."

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