[Triclinium] Cena Iuliana

  • Torquata war dieses leicht sarkastisch gemeinte "No kidding" keineswegs entgangen - so viel Griechisch hatte ihr Selenus schon beigebracht. Ach Selenus! Torquata seufzte innerlich auf. Sie vermisste ihn wirklich: Seine stoische, ruhige Art und sein scheinbar grenzenloses Wissen - zumindest aus ihrer Sicht. Sie hoffte wirklich, dass sie sich bald wiedersehen würden! Nun ja, dachte das Mädchen dann mit einer Spur Ironie. Falls man mich wieder nach Misenum zurückschicken würde, dann kann ich mich zumindest auf Selenus freuen.
    Doch dann bemerkte sie, dass Dives ihr mit ernstem Gesicht eine Frage gestellt hatte und sie antwortete umgehend auf Griechisch: "Nein, meine Tante gab mir diesen Brief, kurz bevor ich nach Rom aufbrach und wie du siehst, war das Siegel unversehrt." Der letzte Teil gelang ihr nicht, ohne beledigt zu sein. Was dachte Dives eigentlich von ihr?! Dass sie die Briefe anderer einfach so öffnen würde? So viel Manieren hatten ihre Eltern ihr schon noch vermittelt! Doch sie ließ sich nichts von dem anmerken und zwinkerte interessiert mit den Augen.
    "Verzeih mir meine Neugier, aber was steht in diesem Brief?"


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  • Dives nickte auf die Antwort seiner Cousine hin und erwiderte zumindest auf den Teil mit dem ungebrochenen Siegel für den Moment erst einmal nichts. Dennoch lag für ihn natürlich auf der Hand, dass man den Inhalt eines Briefes nicht nur aus dem Brief selbst in Erfahrung bringen konnte, sondern beispielsweise auch vom Schreiber desselben. Und hier sah der Iulier durchaus die Möglichkeit, dass Octavenus seiner Tochter vielleicht das eine oder andere erzählt hatte, vielleicht über den freigelassenen Lehrer oder den väterlichen Wunsch, seine Tochter zu den Vestalinnen zu geben. Unter Umständen hatte der Vater auch nur mit seinem Sohn Macro über diesen Brief gesprochen und jener wiederum hatte letztlich seiner Schwester als Quelle gedient. Die Wege in derlei Angelegenheiten waren ja manchmal nahezu unergründlich.
    "Nun, eine ganze Menge, wie ich meinen will.", beantwortete er sodann ihre Frage ohne sofort konkret zu werden. "In erster Linie waren deine Eltern sehr stolz auf deinen Bruder und dich, weshalb mir dein Vater hier auch ein paar... Dinge aufgeschrieben hat, die er sich für euch beide und insbesondere dich wünscht.", begann Dives anschließend also erstmal mit dem einfachsten Part, um Torquata nicht gleich zu überfahren. Er lächelte ein wenig schwer. "Dein Bruder hat sich schon früher für das Militär begeistert, oder?", wollte er wissen. "Dein Vater schreibt nämlich, dass er ihn sich gut im Exercitus Romanus vorstellen kann. Ich denke, da wäre er wohl stolz, wenn er wüsste, dass Macro jetzt bei den Stadtkohorten dient." Er nickte bekärftigend.


    "Und über dich schreibt er", kam der Iulier hernach so langsam zum schwierigen Teil, "dass du nach seinem Tod natürlich einen Vormund brauchst, einen Tutor, der ich dir sein soll." Kurz warf er einen Seitenblick zu seiner Ehefrau, um zu sehen, was die wohl davon hielt. "Außerdem könntest du mir wohl etwas über einen Iulianus Selenus erzählen und wüsstest, wie ich ihn am besten erreichen kann?", versuchte er keine große Pause zum vorherigen Satz aufkommen zu lassen und lächelte erwartungsvoll. Und wie verpackte er den großen Brocken zum Schluss jetzt noch am besten?
    "Haben Octavenus und seine Frau mit dir eigentlich mal über ihre Pläne für dich gesprochen? Oder du mit ihnen über deine?", probierte Dives es einfach mal indirekt und hoffte auf diese Weise auch in Erfahrung zu bringen, wessen Wunsch die Aufnahme Torquatas bei den Vestalinnen letztlich überhaupt war.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Gespannt wartete Torquata auf die Enthüllung des brieflichen Inhalts nur um dann verwirrt der Scheibchen-Taktik des Iuliers zu folgen, der ihr Cousin war.
    Und dann stiegen ihr Tränen in die Augen, als er von der Nachricht der Eltern an Servius und sie selbst erfuhr. "Du hast Recht, sie wären sehr stolz auf Servius - tatsächlich hat er schon als Kind gern 'Legionär' gespielt", wusste das Mädchen zu berichten.
    Doch als sie erfuhr, dass ihr Vater Dives in weiser Voraussicht zu ihrem Vormund bestimmt hatte, kam sie nicht mehr aus dem Staunen heraus: Besser ging es gar nicht! Sie mochte seine angenehme Art und seiner Ehrlichkeit. Ganz im Gegenteil zu Sergia Fausta... Es hätte sie viel schlimmer treffen können! Von ihren Freundinnen wusste Torquata, dass es nichts Schlimmeres gab, als unter der Fuchtel eines unbarmherzigen Tutors zu leben!
    Als Dives auf Selenus zu sprechen kam, war Torquata überrascht wie erfreut - ihre Eltern hatten tatsächlich an alles gedacht. "Selenus", begann sie, "ersteigerte mein Vater einst auf dem Sklavenmarkt in Misenum, weil er - streng gemäß der Iulischen tradition - Servius und mir eine gehobene Bildung zukommen lassen wollte. Er ist 34 und weiß wirklich alles !" Torquata riss ihre leuchtend grauen, kindlichen Augen weit auf, um ihren Worten Gewicht zu verleihen. "Selenus", sie sprach den Namen beinahe liebevoll aus, "ist der beste Lehrer der Welt. Er hat Servius und mich in Literatur, Griechisch - denn er kommt ursprünglich ja selbst aus Athen - Philosophie und ein wenig auch in Arithmetik und Architektur unterrichtet." Torquatas Augen waren auf einen fernen Punkt der Vergangenheit gerichtet und ließen sie leicht geistesabwesend wirken, obwohl ein schönes, mädchenhaftes Lächeln um ihre Mundwinkel spielte.
    "Na ja, Servius war wohl mehr daran interessiert, wie Hannibal sich in Cannae schlug und wie Pompeius den kilikischen Piraten den Garaus machte oder wie Octavian und Marcus Antonius sich bei Actium auf See bekriegten." Und dann gab sie zu: "Ach, ich vermisse ihn ganz schrecklich" und sah dann von einem Augenblick auf den anderen beinahe elendig betrübt aus. "Ich vermisse sie alle."
    Dann kehrte Torquatas Blick unvermittelt in die Gegenwart zurück und füllten sich wieder mit dem Ernst des Lebens.
    "Vater bemerkte mein Interesse für unsere Götter schon sehr früh, denn ich bat Selenus immer, mir über all die Mythen zu berichten, die von ihren glanzvollen Taten berichten. Einmal sagte Vater scherzhaft, dass er mich irgendwann noch den Priestern zur Erziehung übergeben würde, wenn ich noch mehr über unsere Götter lesen und hören wolle."
    Und als sie dies so preisgab, kam ihr ein Verdacht und sie blickte Dives verwundert an. Vater hat doch nicht etwa....?! Oder doch?!
    Einen Moment lang starrte das Mädchen Dives an und durch ihn hindurch, während sich ein strahlendes Lächeln sich auf ihrem engelhaften Gesicht auszubreiten begann. Wie es aussah, war sie ihrem heimlichen Traum ein großes Stück näher gekommen!
    Danke, Vater und Mutter! Das werde ich euch nie vergessen und ich werde euch nicht enttäuschen, so wahr ich eine Iulierin bin!, dachte Torquata mit felsenfester Entschlossenheit.


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  • Nachdem diese Sache mit dem alten Sack dann geklärt war (Ich hätte ja noch gefragt, wo man ihn denn während seiner Geschäftsreise vielleicht erreichen könnte. Aber einmal sah das natürlich so aus, als wenn ich mir nicht sicher wäre, ob ich der Aufgabe hier gewachsen wäre. Und andererseits war ich ja auch nicht das Mündel, um das es hier ging, sodass ich fand, dass mir das auch herzlich egal sein durfte.), wandte ich meine Aufmerksamkeit lieber wieder meinem Marcus zu und dem Brief, den dieses Ding ihm übergab. Und da brauchte ich nun wirklich keine Prophetin sein um zu wissen, dass dieses Schreiben irgendetwas von Marcus wollte, also unterm Strich Arbeit, Ärger und Konfliktpotenziel bedeutete.


    Mit einem leichten Seufzen kommentierte ich das halbstumme Lesen meines Mannes und gönnte mir genüsslich eine Olive von einer der dekorierten Platten auf der Mensa. Kurz darauf begann Marcus über den Inhalt der Nachricht zu erzählen und (schon wieder!) stiegen diesem Gör die Tränen in die Augen. Die sollte sich echt mal römische Manieren aneignen, fand ich! Aber es kam ja beinahe noch schlimmer. Plötzlich ging es um irgendeinen Freigelassenen, mit dem dieses Mädel offenbar emotional verbunden war. "Also, ich habe ja kein Problem damit, dass du ihr Vormund wirst und dafür sorgst, dass sie eine anständige römische Frau wird.", die vor allem nicht mehr so schnell in Emotionen ausbrach. "Aber wenn du mich fragst, dann solltest du dich selbst nach einem geeigneten Lehrer für sie umschauen." Ich wandte meinen Blick an diese Iulia. "Denn du wirst mir verzeihen, wenn ich das so direkt sage: Aber mit 34 Jahren scheint mir dieser Kerl.. dieser griechische Sklave.. freigelassene griechische Sklave doch reichlich jung. In einem Satz: Wenn dieser Kerl ein einigermaßen fähiger Lehrer sein sollte, dann sollte er vor allem wissen, dass er nichts weiß.. und dir das mittlerweile auch erfolgreich vermittelt haben." Diese pubertäre Schwärmerei jedenfalls ging mir tierisch auf den Keks! Und apropos Snack: Auf dieses Statement hin gönnte ich mir gleich noch eine Olive. (Die waren gut!)

  • Als Torquata vernahm, wie verächtlich diese Sergia - die Frau ihre Vormundes! - sich über Selenus äußerte, stieg großer Zorn in ihr auf. Nur weil die sich für die schönste und vielversprechendste Frau Roms hielt, musste es noch lange nicht bedeuten, dass sie gebildet war!
    "Caius Iulianus Selenus", betonte sie, "studierte in seiner Jugend unter anderem bei Epíktetos in Nikopolis, Claudius Ptolemaeus in Alexandria und stand dabei im Engen Kontakt mit Demetrios von Rhodos - einem Nachfahren des Apollonios von Rhodos, welcher ebenfalls königlicher Bibliothekar des Museions zu Alexandria war", sagte sie auf feinstem Griechisch. "Selenus lehrte mich den Zusammenhang zwischen Adiaphora und Ataraxia und zwischen Eudaimonia und Teleologie nach der klassichen Aristotelischen Nikomachischen Ethik, wobei seine Mesotes-Lehre ganz besonders interessant ist", gab Iulia zum Besten. Dabei setzte sie eine stolze, unnahbare Miene auf, die gut zu ihrer wohl modulierten, gelehrten Stimme passte.
    "Und", ergänzte sie mit einem intensiven Blick in Sergias Augen, "der Spruch Ich weiß, dass ich nichts weiß. vom ehrwürdigen Sokrates, dem Schöpfer des Maeiutischen Prinzips der Philosophie, bedeutet, dass man den Lauf der Welt längst durchschaut hat und damit in einen Status der fast göttlichen Erhabenheit tritt."
    Dann setzte Torquata mit einem scheinbar freundlichen Lächeln noch eins drauf: "Aber wie schön, dass du Selenus mit Sokrates gleichsetzt - das hat er wirklich verdient, obwohl er niemals versucht, sich mit anderen Leuten zu messen. Denn wie sagte unser lieber Marcus Tullius Cicero doch so schön: Suche nicht andere, sondern dich selbst zu übertreffen." Der letzten Teil war doppelt mit Ironie besetzt, denn Sergia war nicht unbedingt für ihre Zurückhaltung bekannt - und dass die Belehrung auch noch von Cicero stammte, setzte dem Ganzen natürlich die Krone auf.
    Hochheitsvoll blickte Torquata in die Runde, wobei sie Manius Iulius Potitus unmerklich zuzwinkerte.


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  • Tze. Von diesem kleinen Tamtam, das diese Iulia hier nun meinte veranstalten zu müssen, ließ ich mich nicht beeindrucken. "Tja, was soll ich dazu nun sagen, hm?" Ich könnte ihr sagen, dass mir zum Beispiel dieser (sim-off-Anm.: so etwa zwischen 90 und 100 n.Chr. geborene (!) und jetzt daher höchstens so um die 20 Jahre alte) Claudius hier nicht wirklich ein Begriff war. Aber das war noch nichtmal der Punkt: "Du sagst, der Mann ist 34 Jahre alt, richtig? Und du kennst ihn bereits länger, wie ich deiner emotionalen Antwort entnehme.", ließ ich keinen Zweifel daran, dass ich diese Art - gerade auch gegenüber mir als Hausherrin und Ehefrau ihres offenbar zukünftigen Vormunds - überaus unangemessen fand. Dass auch die Freilassung ihren Teil dazu beitrug, dass man davon ausgehen konnte, dass der Kerl schon länger als Sklave im Hause Iulia diente, brauchte ich sicherlich nicht extra zu erwähnen. "Erzähl mir doch, seit wievielen Jahren steht der Mann schon im Dienst der Gens Iulia, hm? - Denn viel interessanter und wichtiger als die Namen irgendwelcher Philosophen", wobei man auch von deren Gefasel, dieser brotlosen Kunst selbst, schon halten konnte, was man wollte, "ist doch, wie lange und damit wie intensiv dieser Freigelassene bei solchen bekannten Namen gelernt hat!", belehrte ich die Iulia meinerseits in lateinischer Sprache. Dass ich, nachdem ich in Alexandria geboren und aufgewachsen war, auch einwandfrei griechisch sprechen und verstehen konnte, musste ich hier niemandem beweisen, fand ich. "Und da sind 34 Jahre, von denen er jetzt wieviele Jahre selbst ausgebildet wurde.. doch wirklich sehr überschaubar, wenn du auch selbst noch etwas von ihm lernen willst.", fasste ich stattdessen zusammen.


    Ich lehnte mich enspannt ein Stück zurück. "Im Übrigen scheinst du mich nicht ganz verstanden zu haben, Liebes. Denn ich habe hier niemanden mit irgendwem gleichgesetzt. Ich habe einzig einen Vergleich gezogen. Und pardon, dieser Vergleich fällt nicht gut aus für deinen.. diesen Freigelassenen." Denn offenbar hatte es ihr Lehrer ja bisher eben nicht geschafft ihr beizubringen, dass er im Grund nichts wusste. Selbst hatte sie gesagt, dass er im Gegenteil angeblich sogar alles wüsste! "In diesem Sinne solltest du vielleicht auch deine Zitate, die ich anbei gesagt in deinem eigenen Interesse auch nicht als "Sprüche" abtun würde, zunächst dir selbst als Rat geben, bevor du andere damit zu beratschlagen versuchst." Ja, darauf konnte ich nur bestätigend nicken. "Bleib da auch ruhig bei deinem Tullius und versuche deine Ausbildung nicht indirekt mit möglichst vielen großen, blendenden Namen zu füllen, um alle anderen in ein vermeintlich schlechtes Licht zu stellen, sondern versuche.. nunja, dich selbst zu übertreffen.. ohne den Namen eines fernen Vorfahren eines Lehrers deines Lehrers" Merkte man die Lächerlichkeit dessen?!? "anzuführen." Ich schaute einen Augenblick lang auf meine linke Hand und wischte mit dem zugehörigen Daumen einige Mal über meine stilsicher manikürten Fingernägel. Wenn hier jemand eine weibliche Hoheit in diesen vier Wänden sein durfte, dann wohl die Hausherrin. Nicht gespannt, aber doch interessiert blickte ich dann wieder mit einem feinen, spitzen Lächeln auf den Lippen zu dieser Iulia. Wie weit würde sie wohl wagen zu gehen und mich herauszufordern? Dieses junge, junge Ding....

  • Bei Sergias selbstgerechter Erklärung musste Torquata innerlich lächeln. Schon seltsam, dass die meisten Menschen die Mengen und Qualität von Bildung mit der Lebenszeit ins Verhältnis setzten - dieser Fehler wurde so oft begangen, dass Torquata sich nicht einmal darüber lustig machen konnte.
    Nicht, dass sie sich ihre Zukunft mit einer grenzüberschreitenden Bemerkung gegenüber der lieben Ehefrau ihres Vormundes verbauen würde, obwohl sie nicht ernsthaft daran glaubte, dass Dives unter ihrer Fuchtel stand und sie somit einen großen Einfluss auf ihn ausübte.
    Nein, so dumm war niemand! Nein, sie würde abwarten - die Zeit konnte alles ändern. Sie konnte Freunde zu Feinden machen und Hässlichkeit in Schönheit verwandeln. Oder anders herum. Nein, sie würde jetzt einen Schritt zurücktreten. Wie sagte Selenus noch: Mache dich niemals über jemanden lustig, der einen Schritt zurück macht - denn er könnte Anlauf nehmen.
    Und diese Sergia Fausta wäre eine dumme Gans, wenn sie dieses einfache Prinzip für ihre Eitelkeit verkennen würde. Also neigte Torquata scheinbar ergeben den Kopf und meinte mit einem besänftigenden Lächeln: "Deine Worte zeugen von deiner grenzenlosen Weisheit, Sergia. Und bitte fühle dich nicht in deiner Autorität als Hausherrin angegriffen. Du musst wissen, dass die Menschen vom Lande ihre Gefühle längst nicht so makellos verbergen können, wie Städter. Jedoch möchte deine Fragen zu Selenus beantworten: Vater kaufte ihn, als er 4 Jahre alt war. Ursprünglich war Selenus gar nicht dazu da, um unser Hauslehrer zu werde - denn Servius und ich waren ja nicht einmal geboren! Stattdessen wurde er, wie die anderen Sklaven auch, zu körperlichen Arbeiten im Hause eingeteilt, wobei Vater aber schon sehr schnell seine hohe Begabung und sein Interesse für die höheren Künste entdeckte. Er erkannte wohl das Bildungspotenzial in ihm und ließ Selenus - da mochte er vielleicht sieben oder acht Jahre gewesen sein - nach Möglichkeiten von den besten Lehrern ausbilden, obwohl er dem Status nach Sklave blieb."
    Hmpf. Wahrscheinlich interessierte es die Sergia alles gar nicht, aber was soll's? Während Torquata redete, hielt sie zumindest den Mund, denn jemanden zu unterbrechen wäre als einen Akt von Affekt zu bewerten und das würde eine eingebildete Frau die die Sergia wohl kaum zeigen wollen.
    "Nach und nach gewährte Vater ihm immer mehr Freiheiten, bis er schließlich - da war er fünfzehn - den Wunsch äußerte, Griechenland und Ägypten zu bereisen, um seine ohnehin zu hervorragende Bildung zu erweitern. Vater sagte zu, jedoch unter der Bedingung, dass Selenus sich selbst durchschlug - finanzielle Hilfe würde Selenus nicht von ihm erhalten. Seine einzige Gabe an ihn war die Freiheitsschenkung. So gesehen ist Selenus also nicht nur ein gebildeter, sondern auch ein weltmännisch mit allen Wassern gewaschener Pragmatiker." Torquata legte eine kurze Pause ein, um an dem stark verdünnten Wein zu nippen. "Ich bin übrigens der gleichen Meinung wie mein Vater: Bildung hängt nicht unbedingt von der Lebensspanne eines Menschen ab", resümierte sie schließlich und widersprach Sergia damit auf einer geschickten Art und Weise: Indem sie ihren Vater ins Boot holte, zeigte sie keine Rebellion, sondern vielmehr sittlichen Gehorsam gegenüber Autoritätspersonen, sodass Sergia ihr nichts, aber auch gar nichts ankreiden konnte.
    "Aber", ergänzte Torquata dann scheinbar freundlich. "Ich denke - wie du sicherlich auch - dass wir die Entscheidung Dives allein überlassen sollten, da er ja der Hausherr ist und wir alle ihm de iure unterstehen."



    Sim-Off:

    Oho! Na wenn dieses Gespräch kein Garant ist für späteres Gezänk zwischen den beiden Frauen! :D


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  • Na, die Kleine ruderte nun doch deutlich zurück, bemerkte ich, obwohl ich auch für diesen ironischen Kommentar (anders konnte der einfach nicht gemeint sein!) mit der "grenzenlosen Weisheit" nicht viel übrig hatte. Ich atmete hörbar aus und schüttelte voll Unverständnis leicht meinen Kopf, während ich zu meinem Becher mit verdünntem Wein griff. Es stellte sich heraus, dass das nun auch bitter nötig werden sollte, da die anschließende Erzählung zu diesem Freigelassenen doch vor allem eines war: Langweilig. Und sie war trocken. Und sie hatte einen klitzekleinen Schönheitsfehler (abseits dessen, was ich von dieser Story nun glaubte und was nicht): "Und so wird aus einem eben noch auf dem Sklavenmarkt Misenums erworbenen Sklaven, der deinem Servius und dir wörtlich "eine gehobene Bildung zukommen lassen" sollte, nun also ein auf dem Sklavenmarkt von Misenum erworbener vierjähriger Sklavenjunge, der "ursprünglich [...] gar nicht dazu da [war], um [euer] Hauslehrer zu werden". Wie diese Geschichte sich wohl anhört, wenn ich noch ein paar Fragen stelle?", warf ich halblaut, aber dennoch für alle Anwesenden hörbar, selbstzufrieden in den Raum. Und weil naturgemäß nur eine Variante der Erzählung wahr sein konnte, hatte diese Iulia einmal gelogen - und ich hatte mein Ziel für den Moment absolut erreicht! Denn wieviel konnte man diesem kleinen, emotionalen, pubertierenden Gör jetzt noch glauben von dem, was sie hier von sich gab? Was entsprach der Wahrheit? Was war Übertreibung? Und was war bloße Einbilung (die sollte von manchen ja auch als eine Form der Bildung anerkannt sein) und Lüge?


    So also sparte ich es mir an dieser Stelle nun auch erstmal weiter auf diese Iulia und ihre Geschichte einzugehen und ging auch auf die angebliche Meinung ihres Vater zum Thema Bildung erstmal nicht ein. Dabei hätte ich auch dieser Meinung nur entschieden widersprechen können - und müssen! Denn um mal ganz einfach bei dem heute schon viel besprochenen Tullius zu bleiben: Der war sicherlich ein ganz vorzüglicher Redner gewesen, von dem man auch eine ganze Menge hatte lernen können. Aber auch der schaffte es ganz sicher nicht, in einer Woche das zu lehren, was ein durchschnittlicher Rhetor in durchschnittlicher Qualität in einem Jahr vermittelte. Ganz logischer Schluss: Es KAM alles andere als unerheblich auf die Dauer einer Ausbildung an! Ganz sicher war das nicht alles. Aber ganz sicher war es auch ein ganz wesentlicher Punkt - wesentlicher als irgendwelche Namen. Denn wieder anders ausgedrückt: Ich hätte zu Zeiten des Tullius nach einem Unrterrichtstag bei ihm von mir behaupten können, beim "großen Tullius" gelernt zu haben. Aber was sagte dieser Name allein nun über eine solche Ausbildung aus? - Ohne die Angabe der Ausbildungsdauer doch wohl vergleichsweise wenig. (Und gerade Leute, die sich in diesem Belang mit besonders vielen vermeintlich großen Namen zu schmücken versuchten, machten sich hier natürlich ganz besonders verdächtig nicht lange bei den einzelnen Granden durchgehalten zu haben - ja, vielleicht sogar aufgrund von purer Unfähigkeit immer wieder und wieder der 'Schule' verwiesen worden zu sein.)
    Sichtbar mit einiger Erwartung wandte ich meinen Blick dann zu Marcus. Ja, was meinte mein lieber Schatz wohl hierzu? Ich lächelte schmal.

  • "Oh, verzeih Sergia, dass ich mich am Anfang einwenig unklar ausdrückte", entschuldigte sich Torquata mit einem gespielt betrübtem Lächeln. "Die letzteren Angaben war mehr...nun...eine genaue Aufklärung von Selenus' Vergangenheit. Vater hatte tatsächlich nach einem Lehrer für uns gesucht - dass es Selenus sein würde, hatte wahrlich niemand erwartet, vermutlich nicht einmal Vater selbst." Dann fiel Torquata noch etwas ein. "Ach ja, mir fällt da noch etwas ein: Selenus stand - und steht - auch im brieflichen Kontakt mit Epíktetos. Er hat einige von ihnen mir überlassen, weil diese sich tiefsinnig mit den Stoischen Lehren auseinandersetzen. Es ist unglaublich, dass Selenus zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal 20 war. Wahrscheinlich befand er sich zu dem Zeitpunkt bereits bei Demetrios in Alexandria und nicht mehr in Nikopolis." Torquata lächelte Sergia an. "Du kannst gerne noch mehr Fragen stellen, Sergia - Selenus hatte ein sehr ereignisreiches Leben und ein Abend würde sicherlich nicht ausreichen, um dir alles in Detail zu berichten!"
    Und nach kurzem Überlegen fügte sie noch mit großen unschuldigen Augen hinzu: "Ich bin mir sicher, dass du mir noch viel Erfahrung voraus hast und daher freue ich mich sehr, zukünftig viel Wissen von dir erlangen zu können, welches du in deiner großzügigen Art gern mit anderen teilst."
    Doch dann sah sie, dass Sergia sich ihrem Ehemann zuwandte und so blickte auch sie erwartungsvoll zu ihrem Vormund.



    Sim-Off:

    Sag mal, könntest du mir bitte kurz Sergias Tätigkeit als Postpräfektin erklären? Sorry, bin noch halb in der Informationsphase, deshalb stelle ich zur Zeit wahnsinnig viele Fragen über alles Mögliche ;)


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  • WOW! An diesem Thema schien sich Fausta tatsächlich etwas aufzureiben, wenngleich Dives zugeben musste, dass sie mit ihrer letzten Bemerkung durchaus auch einen Punkt hatte. Denn wenn dieser Selenus mit vier Jahren gekauft wurde und jetzt 34 Jahre alt war, dann lag dieses Ereignis, so er sich nicht verrechnet hatte, wohl ziemlich genau 30 Jahre zurück - und so alt schätzte er weder seinen Cousin Macro noch und erst recht nicht Torquata, sodass ihm gerade die letzte Aussage, dass Ocatavenus betont tatsächlich einen Lehrer für seine Kinder suchte, doch ein wenig fragwürdig erschien. Jedoch schob er derlei Ungereimtheiten auf die Jugend seiner Cousine, die in ihrer Aufregung und Erregung ob dieser kleinen Diskussion mit Fausta sicherlich nur irgendetwas verwechselt hatte oder sich versprochen hatte oder ähnliches. Soetwas passierte gerade in jungen Jahren - nicht dass er selbst sich hier als besonders alt betrachtete (!) - schließlich schnell.
    "Nun, ich denke, wir sollten unsere Gemüter vielleicht wieder ein wenig abkühlen.", versuchte der Tribun die Lage etwas zu beruhigen. "Torquata, vielleicht könntest du - um auf meine vorherige Frage noch einmal zurückzukommen - mir ja einfach sagen, wie ich diesen Iulianus Selenus am besten erreichen kann. Dann lade ich ihn nämlich ein hierher, in die Casa Iulia, und mache mir einfach selbst ein Bild von ihm.", schlug er vor und befand diesen Kompromiss für durchaus tragbar für beide Frauen. "Lebt er in Misenum oder dem misenischen Umland? Irgendeine Art von Anschrift wäre da natürlich sehr hilfreich.", erklärte er sodann, was er wollte und brauchte. Denn er selbst kannte besagten Mann ja bisher nicht.


    "Und um im Anschluss daran auch wieder auf das Schreiben deines Vaters zurückzukommen", begann er, nachdem ihm vorheriges Thema abgeschlossen erschien, "werde ich mich dem Wunsch deines Vaters, meines Onkels, selbstredend nicht entgegenstellen und gerne seinem Willen entsprechend die Vormundschaft für dich übernehmen, Torquata." Damit war dieser Punkt wohl soweit erst einmal unter Dach und Fach. "Der Grund, aus dem ich dich zuvor auch nach deinen Plänen und den Plänen deiner Eltern befragte, ist folgender: Ohne lange um den Puls zu reden; es ist offenbar der letzte Wunsch deines Vaters, dass du als Jungfrau in den hohen und verantwortungsvollen, aber deshalb auch sehr angesehenen Dienst der Vesta trittst.", konnte sich der Iulier letztlich mal wieder doch nicht ganz so kurz fassen und schlich folglich durch die übermäßigen verbalen Ausschmückungen doch ein wenig um den springenden Punkt. Und da man auf einer derartigen Überraschung bekanntlich nicht stehen konnte, gab es gleich noch eine zweite dazu:
    "Und vielleicht ist es dir bekannt, Torquata. Vielleicht ist es dir auch neu. Doch wusste dein Vater ganz offensichtlich sehr genau, dass es dir in deiner jetzigen Situation nicht möglich sein wird, ihm ebendiesen Wunsch zu erfüllen. Du kannst nicht vom Pontifex Maximus ergriffen und... 'geraubt' werden, wenn du nach dem Tod deines Vaters nun folglich nicht mehr unter seiner und allgemein unter NIEMANDES Patria Potestas mehr stehst.", führte er aus und ließ den Anwesenden einen kurzen Moment, um all dies aufzunehmen und einen Augenblick lang zu verarbeiten. Er atmete noch einmal tief durch, bevor er verkündete: "Aus diesem Grund nun wünscht dein Vater, dass ich dafür Sorge trage, dass du adoptiert wirst. Und genauer schlägt er sogar vor, dass ich derjenige sein soll, der dich als seine Tochter annimmt.", formulierte der Iulier einmal mehr bewusst neutral diese Bitte seines Onkels Octavenus und betrachtete neben der Reaktion seiner Cousine auf diese Nachricht selbstverständlich vor allem auch, wie Fausta ebendiese Neuigkeiten aufnahm. Immerhin wäre eine Adoptivtochter je keine gemeinsame Tochter in dem Sinne, was durchaus Probleme bedeuten konnte und Konfliktpotenziel nicht nur mit Fausta - die beiden Frauen hatten da ja schon einen ganz ansehnlichen Start hingelegt -, sondern später eventuell auch mit ehelichen Nachkommen. "Mit der Captio durch den Pontifex Maximus würde Torquata natürlich rein rechtlich sogleich wieder aus dem Familienverband ausgeschlossen werden und verlöre damit insbesondere den Anspruch mich intestatisch zu beerben, wie sie auch von der Geschlechtsmundschaft sogleich wieder befreit wäre.", gab der Iulier seiner Frau noch ein paar zusätzliche Informationen, die sie hoffentlich dazu stimmten, dass sie nicht ganz und gar grundsätzlich gegen diese Idee des Ocatvenus wäre. Andernfalls wohl, denn hier musste der iulische Tribun auch an sich denken, müsste er wohl einen alternativen Adoptivvater innerhalb der Verwandtschaft auftreiben...

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  • Verdutzt blinzelte Torquata Iulius Dives an.
    Dass ihr Vater sie der Priesterschaft überlassen wollte, war für sie keine Überraschung. Aber sie hatte sich schon damit abgefunden, dass der Eintritt in den Kreis der Vestalinnen jedenfalls durch seinen Tod unmöglich geworden war.
    Mit einer Adoption hatte sie freilich nicht gerechnet, wobei die Tatsache, dass Iulius Dives sie übernehmen sollte, dürfte bei Sergia nicht gerade auf Begeisterung stoßen. Andererseits würde sie ja bei erfolgreicher Bewerbung aus dem Kreise der Familie entlassen werden.
    Dann wäre sie mich zumindest endgültig los, dachte Torquata sarkastisch. Damit wäre uns beiden - Sergia und mir - gut gedient.
    "Ich bin bereit, mein Leben in die Dienste der Göttin Vesta zu stellen", bekräftigte Torquata ehrlich. "Und ich unterwerfe mich allen geltenden Regeln und Gesetzen des göttlichen Rechts", formulierte sie dann bemüht neutral. Ob Dives - und sie sah ihm an, dass er sich nicht ganz sicher war - nun auch dem Adoptionsgesuch stattgeben würde oder nicht, lag nicht in ihrer Hand. Aber sie vertraute darauf, dass Dives sie nicht einfach an irgendeinen anderen weiterreichen würde, nur um sie loszuwerden. Nein, so sehr kann ich mich in ihm nicht täuschen!
    Dann besann sie sich auf Dives' eigentliche Frage und antwortete nach kurzem Überlegen: "Iulianus Selenus lebt auf dem Gut meiner Tante Fundania Agrippina, obwohl er von Zeit zu Zeit auch in ihrem Stadthaus zu Misenum, der Domus Fundania an der Via Fortunata, als Sekretär, Verwalter und Bibliothekar tätig ist." Dann überlegte sie angestrengt, wie man ihn wohl am besten erreichen könnte.
    "Ich denke, das Beste ist, wenn du Tante Agrippina, sie lebt zu dieser Jahreszeit in der Stadt, einen Brief schickst. Sie wird uns Selenus sicherlich zur Verfügung stellen. Vielleicht kennt sie sogar den Inhalt des Briefs, den mein Vater an dich schrieb und wartet nur darauf, dass wir ihn holen."


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    2 Mal editiert, zuletzt von Iulia Torquata ()

  • Sim-Off:

    Der Praefectus Vehiculorum leitet und überwacht das Postwesen in einer Provinz. ;)
    => (sim-on) Leute im Postbereich Italias einstellen, ihre Arbeit kontrollieren und unfähiges Personal wieder rausschmeißen.
    => (sim-off) Als zur Zeit einzige Angestellte des Cursus Pubicus befördere ich alle Briefe, die im IR über den Cursus Publicus verschickt werden.


    Bei dieser nicht im Ansatz überzeugenden "Erklärung" der Iulia rollte ich nur stumm mit den Augen. Jeder, dessen (gute) Ausbildung abgeschlossen war, würde wissen, dass eine "genauere Aufklärung" üblicherweise vor allem eine Eigenschaft erfüllte: Sie widersprach NICHT der vorherigen, gröberen Aufklärung. - Aber hoppla, hier lag ja doch ein Widerspruch vor! - Hieß also: Entgegen ihrer letzten Aussage handelte es sich nicht um eine "genauere Aufklärung" der anderen, sondern mindestens (!) eine der beiden "Aufklärungen" war einfach eine Lüge! Ganz simple Logik - und die Logik hatte man mich gelehrt. Kurzum: Die Worte dieser Iulia bestätigten nur, was ich vorher schon ausgeführt hatte. Dieser Freigelassene war kein guter Lehrer - insbesondere auf dem Gebiet der Logik.
    Dann erwähnte diese Iulia die Briefe, die sich ja ach so tiefsinnig mit der stoischen Lehre auseinandersetzen würden. Ich lachte kurz amüsiert auf. Denn schade nur (falls sie hier nicht wieder so dreist log), dass sie diese Briefe dann offensichtlich nicht verinnerlicht zu haben schien! Denn damit (mit den Briefen und allem Folgenden) fing sie ja nur erneut an, ihren Selenus und damit auch indirekt sich selbst zu lobpreisen bis in himmlische Höhen. Und das war wiederum (erneut) ein wenig stoisches Verhalten, galt es für den Stoiker als Individuum doch eigentlich eher, seinen Platz in der kosmischen Ordnung zu erkennen und auszufüllen, indem er durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung sein Los zu akzeptieren lernte und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe zur Weisheit strebte. Und weder emotionale Selbstbeherrschung noch innere Gelassenheit noch die Bescheidenheit, für die ein Epiktet ja durchaus bekannt war, konnte ich (selbst wenn ich es versuchte!) bei dieser Iulia hier erkennen. Wieder also konnte ich daher nur feststellen, dass der kontinuierlich angeführte Freigelassene nur unfähig war! Nicht Epiktet, sondern epic fail, SO sah es aus!


    Und noch bevor sich mein Liebster wieder in unser Gespräch mischte, schaffte es die Iulia dann doch nochmal, mich zu einer gelangweilten Aussage zu bewegen: "Weißt du, Iulia, ich habe es vorhin schon einmal gesagt, aber für dich wiederhole ich es auch ausnahmsweise nochmal. Du könntest noch sehr viel von mir lernen - wahrscheinlich sogar mehr noch als von deinem hochgelobten Freigelassenen.", der nicht zuletzt nach soviel Lobhudelei jetzt eh nur noch enttäuschen konnte. "Begonnen übrigens dabei, wie man sich anständig benimmt - von der richtigen Anrede", bei der ich sie ja vorhin schon einmal hatte vergleichsweise nett belehren müssen, "bis dahin, wann es sich ziemt, das letzte Wort zu haben, und wann nicht." Dabei sollte es hoffentlich auch für dieses kleine Gör offensichtlich sein, dass es sich in ihrem Alter an einer Mensa mit ihrem Vormund und mir, dessen Ehefrau, eben alles andere als gehörte, das letzte Wort für sich beanspruchen zu wollen. Als mein Marcus sich dann wieder einmischte, zog ich eine kurze Zwischenbilanz über sein neues Mündel - und die war äußerst ernüchternd: Eine freche, wenig gesellschaftsfähige Lügnerin speiste hier mit uns zu Abend. Na prächtig!


    Aber die böse Überraschung sollte ja erst noch kommen! Denn während mir die Vorstellung doch sehr gefiel, dass diese Iulia zu den Vestalinnen kam (sollten die doch versuchen, aus der Iulia eine anständige Römerin zu formen!), passte mir die Ankündigung, dass ausgerechnet mein Marcus sie zu diesem Zweck adoptieren sollte und offenbar auch wollte, ganz gehörig NICHT! "Ich halte das für keine gute Idee, Marcus.", erklärte ich meinem Gatten dann auch mit mahnendem Unterton wenig begeistert. Dabei begann ich zu überlegen, wie ich ihm klarmachen sollte, dass eine Lügnerin praktisch immer log beziehungsweise dass man sich immer wenigstens darauf einstellen musste, dass sie es tat. Außerdem konnte er nicht garantieren, dass dieses kleine Gör tatsächlich auch aufgenommen wurde, oder? Und dann, ja dann hatte er den Salat - genauso wie ich! Denn dann saß ihm diese Iulia erstmal auf dem Geldbeutel und fraß sich durch sein Vermögen, wie eine kleine fette Made sich durch einen süßen, saftigen Apfel fraß!
    Doch dann kam mir dieser Tiberius in den Kopf, zu dessen Schwester sich mein Verhältnis ja auch wenigstens für den Moment erstmal scheinbar beruhigt hatte. Der war immerhin Pontifex, wenn mich nicht alles täuschte. Und war er nicht auch irgendwie der Freund eines Klienten eines Klienten vom Kaiser persönlich, irgendwie sowas? (Mit anderen Worten: Vielleicht könnte man die Chancen ja doch ein bisschen beeinflussen, um diese Iulia hier zu den Vestalinnen loszuwerden.) Denn in kühler Berechnung war mir klar: Gefangen in den Vorschriften der Vestalinnen (mindestens 30 Jahren lang!) ersparte mir das jede Menge Ärger und Schererei hier in der Casa. Und während sie mir dann nicht nur aus den Augen sondern damit auch aus dem Sinn entschwinden würde, könnte ich meinen Marcus vorher noch dazu anhalten, sie zu seinem eigenen Nutzen zu missbrauchen! Denn wer gab heutzutage noch freiwillig seine (dann Adoptiv-)Tochter zu den Vestalinnen?!? - Antwort: Nur ein sehr traditionsbewusster Römer mit Sinn für Anstand und Sitte. Und sojemanden wählte man doch gerne später zum Quaestor und machte ihn danach zum Senator! (Und ich wollte unbedingt einmal als Sergia Iulii Divitis Senatoris Uxor Fausta bekannt sein!) "Aber wenn diese Adoption dennoch dein Wunsch sein sollte, so will ich mich dem beugen und hinter dir stehen.", lächelte ich berechnend kühl. Denn so wurde ich jetzt nicht nur diese Iulia hoffentlich los, sondern konnte bei Gelegenheit auch mal etwas offener einen Gefallen von meinem Mann einfordern, nachdem ich ihm hier nun also doch meinen Segen gegeben hatte. "Vorausgesetzt natürlich, dass du mir versicherst, dass sie wirklich keine Gefahr für die Ansprüche unserer späteren Kinder darstellt." Das war nämlich absolut unverhandelbar.

  • Sim-Off:

    Ok, danke für die Info! :)


    Zufrieden registrierte Torquata, wie Sergia den Köder schluckte. Natürlich, was sonst, dachte Torquata. So gierig wie die ist, würde sie sich niemals den machtpolitischen Einfluss einer Vestalin entgehen lassen!
    Torquata lachte sich ins Fäustchen. Da glaubte die Sergia doch tatsächlich, dass sie sich benutzen lassen würde! Wenn sie erst einmal eine Vestalin war und über mächtige Freunde verfügte, würde sie diese Sergia schon spüren lassen, was es bedeutete, sich von einer kindlichen Fassade täuschen zu lassen.
    Denn generell war Torquata in erster Linie am Fortkommen der Gens Iulia interessiert.
    Eher weniger an dem einer eingeheirateten Schlange.
    Und dass sie ständig von den Stoikern redete bedeutete natürlich nicht, dass sie tatsächlich deren Lehren tatsächlich übernahm - sie war ja schließlich nicht selbstmordgefährdet!
    Natürlich, dachte Torquata mit einem genervten, innerlichen Augenrollen, hat Selenus, der ein Stoiker ist, von dem sich selbst Zenon von Kition noch eine Scheibe abschneiden könnte, versucht, mich im Sinne der Stoa zu erziehen, ist aber spektakulär gescheitert.
    Denn das hätte zum Beispiel bedeutet, dass sie nicht mehr im Wald herumrennen durfte (was sie sehr gern tat).
    So blieb ihr nur die Theorie - die sie aber zugegebenermaßen sehr interessant fand.
    "Vorausgesetzt natürlich, dass du mir versicherst, dass sie wirklich keine Gefahr für die Ansprüche unserer späteren Kinder darstellt."
    Beinah wäre Torquata ein belustigtes Schnauben entwichen. Das war so typisch Sergia!
    So unerträglich diese Frau auch sein mochte: Ihre Selbstsucht machte sie wundervoll berechenbar.
    Und wie war das mit..."unserer späteren Kinder"? Ja natürlich. So...awkward (anders kann man es einfach nicht ausdrücken) die Beziehung zwischen Dives und Sergia war, zweifelte Torquata ernsthaft daran, ob es je gemeinsame Kinder geben würde. Vermutlich wollte die Sergia doch lieber das Vermögen ihres Mannes für sich behalten!
    Tja und zweitens: Was interessierte es Torquata, ob sie ein Stück vom Erbschaftskuchen abbekam, wenn sie eine VESTALIN war?! Wenn man die richtigen Leute kannte konnte man in Rom sehr schnell zu sehr viel Geld kommen. Und der Vorteil: Als Vestalin verwaltete sie ihr Vermögen ja selbst.
    Langfristig gesehen - wenn Torquata das Ganze denn geschickt anstellte (was ihr mit ihrem hübschen Gesicht und ihrer nahezu perfekt vorgepielten Kindlichkeit sicherlich leichter fallen dürfte als anderen) - würde sie viel weiter kommen, als diese Sergia. Natürlich auch allein durch die Tatsache, dass ihr Vestalinnenamt ihr eine konstant bleibende Position sicherte, während Sergias Einfluss, welchen sie vor allem durch ihr Aussehen gewann, mit zunehmendem Alter und der dazu (hoffentlich exponentiell) ansteigenden Anzahl von Falten in ihrem Gesicht abnehmen dürfte.
    Ja ja, an dieser Stelle musste Torquata einfach pragmatisch denken. Zum Teufel mit ihrem Stolz! Hauptsache sie konnte sich gegen die Sergische Medusa behaupten und ihre Ziele erreichen!
    Ein guter Deal.


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    Einmal editiert, zuletzt von Iulia Torquata ()

  • Nichts von den Gedankengänden der beiden Frauen ahnend, obgleich ein spektakuläres Scheitern eines Lehrmeisters unterm Strich vermutlich auch Dives kaum von einem Lehrer überzeugen mochte - denn bekanntlich engagierte man einen überzeugten Lehrer der Stoik wohl nur dann, wenn man, in diesem Fall also vermutlich Octavenus, sich ein entsprechendes Verhalten seines Kindes wünschte -, registrierte er stattdessen die immerhin beim zweiten Anlauf zurückhaltende Zustimmung seiner Frau zu dieser Adoption.
    "Natürlich. Darauf hast du mein Wort.", versicherte er Fausta hernach noch einmal und betrachtete diesen vermutlich sogar schwierigsten Part damit nun als abgeschlossen. Denn damit nun war nicht nur der Inhalt des octavenischen Schreibens auf den Tisch gebracht, sondern auch die Zustimmung seiner Frau zu Vormundschaft und Adoption eingeholt. Der Gang zum Praetor Urbanus sollte eine Formalie sein, hoffte Dives, während die Briefe an die Fundania und Lepidus auch kaum einen Vergleich zu einem potenziell möglich gewesenen intensiveren Disput mit Fausta darstellten!


    "Dann schlage ich vor, Torquata, dass wir uns zum nächstmöglichen Termin - ich schätze, das dürfte wohl der Tag nach den kommenden Iden sein * - gemeinsam zum Praetor Urbanus begeben, um dort deine Adoption über die Bühne zu bringen." Das sollte, abgesehen von einer gewissen Wartezeit, die man natürlich einplanen müsste, wohl eine recht unkomplizierte Angelegenheit sein. "Formal musst du dann einfach nur den Antrag bei ihm stellen, dass du dich eben unter meine Patria Potestas begeben und damit von mir adrogiert werden möchtest. Anschließend fragt der Praetor uns beide nach dem Namen und verkündet hernach den Antrag öffentlich. Wir werden noch einmal um Zustimmung gebeten und sodann ist der Rechtsakt vollzogen.", machte der Iulier sein Mündel in aller Kürze mit dem Verfahren vertraut und nickte bekräftigend.
    "Um ein Schreiben an deine Tante Fundania werde ich mich in den kommenden Tagen dann kümmern, wie ich natürlich auch schon einmal sehen werde, dass ich meine nötigen Kontakte für deinen Eintritt bei den Vestalinnen aktiviere." Vielleicht wäre es zu diesem Zweck sogar ganz sinnvoll, erst einmal die Vestalin Decima anzuschreiben, bevor er sich an Lepidus wandte. Denn auch wenn die Decima doch eine recht eindeutige Botschaft nach der iulisch-sergischen Hochzeit in die Casa Iulia geschickt hatte, war es sicherlich nicht verkehrt, wenn man sich ganz prinzipiell nach der Lage bei den Vestapriesterinnen erst einmal erkundigte. Mit etwas Glück quittierte ja bald eine von ihnen ihren Dienst oder - auch wenn dies sicherlich nicht unbedingt als Glück zu bezeichnen war - war krank und würde absehbar demnächst versterben.


    Sim-Off:

    * Das ist natürlich rein SimOn zu verstehen. Ich schick dir gleich nochmal eine PN.

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  • Torquata stimmte natürlich sofort zu und ihre giftigen Gedanken verflogen schnell. Hauptsache sie kam von dieser Catilina feminina weg.
    "Einverstanden!", sagte das Mädchen und bedachte Sergia mit einem rätselhaften Lächeln.
    "Aber könnten wir vielleicht erst Servius einen Besuch abstatten? Ich denke, es ist sein gutes Recht von diesen Entwicklungen zu erfahren", meinte sie dann abschließend und blickte ihren zukünftigen Adoptivvater erwartungsvoll an.


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    Einmal editiert, zuletzt von Iulia Torquata ()

  • Sim-Off:

    Du du schon (alleine) am Tor der Castra stehst: Ein paar richtige Worte dazu, wer du bist, und man wird dich bestimmt in mein Officium geleiten... ^^


    "Natürlich.", stimmte der Iulier dem Wunsch seines Mündels sogleich zu. "Wie gesagt bin ich gerne dazu bereit, dich morgen... oder auch an einem späteren Tag zu ihm zu begleiten.", repetierte er mit beinahe väterlichem Lächeln, obgleich ihm selbst nicht nur als Vater, sondern auch als Sohn eines Vaters jede Erfahrung fehlte. Tragischerweise war es ihm schließlich vergönnt gewesen, seinen Vater Caius einmal richtig kennenzulernen.

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  • "Ausgezeichnet", meinte Iulia und erwiderte das Lächeln ihres Tutors.
    Nun wurde es Zeit, sich zurückzuziehen, fand Torquata.
    "Die lange Reise hat mich sehr ermüdet, deshalb bitte ich um Erlaubnis, mich schon jetzt von der cena zurückziehen zu dürfen", bat das Mädchen.


    Sim-Off:

    @ Dives: alles klar, ich kümmere mich darum und sorry, dass ich schon ante portas bin :D


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  • Leichte Schritte künden an, das ein Familienmitglied etwas verspätet zur cena erscheint.
    Die frühlingsgrüne Tunika schmeichelt ihrer hellen Haut und das aufgesteckte Haar unterstreicht ihre Jugendlichkeit.
    Grüssend neigt sie den Kopf und wendet sich gleich an ihren Onkel.
    "Tante Corona lässt sich entschuldigen, ihr ist nicht wohl." berichtet sie ihm.
    Mit einem höflichen, doch etwas distanziertem Lächeln wendet sie sich den Anderen zu, neigt grüssend den Kopf.
    "Wir kennen uns noch nicht, ich bin Iulia Flaminina Und du bist Marcus Iulius Dives, nicht wahr? Mein Cousin vierten Grades, oder so ähnlich." ihr Blick, nachdem er kurz taxierend über die Sergia und Torquata gehuscht ist, bleibt auf dem Hausherren ruhen. Ihr Lächeln wird breiter und wirkt spitzbübisch.

  • Das also Flaminina mit der Dives sie verwechselt hatte. Torquata musterte das Mädchen unauffällig durch ihre dichten schwarzen Wimpern hindurch. Und doch intensiv. Sie war ungefähr in ihrem Alter - wenn auch ein ganzes Stück größer.
    Torquata gefiel sofort Flamininas direkte Art - endlich mal jemand, der ihr ähnlich war!
    Wie hatte sie Dives genannt? Cousin vierten Grades? Dann war Flaminina also auch ihre Cousine.
    Torquata lächelte ihr freundlich zu und wartete gespannt auf weitere Kommentare.


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  • "Selbstverständlich darfst du dich zurückziehen, Torquata.", antwortete Dives seinem Mündel, bevor er auch schon die nächste Iulia vor sich hatte. Es war wahrlich erstaunlich, wie viele Verwandte in der letzten Zeit aus allen Ecken und Enden des Imperiums hierher nach Roma gekommen waren!


    Sim-Off:

    Edit: Ich hab dir auch gleich mal ein Zimmer-Thread erstellt, den du gerne mit Leben füllen kannst, solange du noch hier und nicht bei den Vestalinnen bist. ^^


    "Dann hoffen wir mal, dass es deiner Frau alsbald wieder besser geht, Potitus.", erklärte der Iulier zunächst seinem alten Onkel mit einem aufmunternden Lächeln, bevor er sich an die Iulia wandte. "Flaminina", sprach er die Verwandte aus ebendiesem verwandtschaftlichen Grund direkt nur mit ihrem Cognomen an, "es freut mich, dich kennenzulernen! Du musst dann also die Tochter des Tacitus sein, richtig?" Der Name des eigenen Vaters half gerade bei solch weitgefächerter Verwandtschaft nicht gerade unerheblich dabei, unbekannte Cousins und Cousinen ein wenig einzuordnen. "Gesell dich zu uns!", lud er Flaminina ein. "Ich bin dein Cousin Dives, ganz recht.", stellte er sich hernach ebenfalls noch einmal kurz vor und versuchte ebenso noch einmal deutlich zu machen, dass seine Cousine ihn selbstredend auch beim bloßen Cognomen nennen durfte und sollte.
    "Hier neben mir, das ist meine Frau Sergia Fausta", nutzte er nicht ohne Grund auch den Gentilnomen Faustas, die hier ja mit niemandem direkt verwandtschaftlich verbunden war. "Sie ist aus eigenem Wunsch und Antrieb derzeit als Praefecta Vehiculorum von Italia im Amt.", wurde Dives hernach sogar noch förmlicher in der Vorstellung seiner Frau. "Und gerade von uns verabschieden wollte sich meine Cousine, mein Mündel Torquata. Sie ist erst heute aus Misenum hier angekommen und wollte sich aufgrund ihrer kräftezehrenden Reise ein wenig ausruhen.", machte er sodann noch bekannt. Den alten Potitus kannte Flaminina ja sicherlich schon - immerhin war sie sein Mündel. "Aber ihr werdet euch sicherlich in den kommenden Tagen noch häufiger sehen.", stellte er schlussendlich in Aussicht und sollte damit wohl auch nicht Unrecht behalten...

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

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